PzKpfw 38(t), model-hobby / Weapons of WWII, 1:25 (Fertig)

  • Der Panzer 38(t) - das t steht für tschechisch - wurde nach der Besetzung der Tschechoslovakei von der Wehrmacht als Lückenschließer zwischen
    Panzer I / II und den noch nicht in ausreichender Menge vorhandenen Panzer III / IV übernommen. Der von Skoda gebaute Panzer hatte vor allem ein
    hervorragendes Fahrwerk und wurde auch für andere Fahrzeuge (Marder, Hetzer) als Unterbau bis zum Ende des Krieges herangezogen.


    Das Modell ist von einem relativ neuen polnischen Verlag und sein Konstrukteur war in der Vergangenheit auch für Halinski tätig. Der Panzer kann
    in 3 verschiedenen Versionen (A/B/C) gebaut werden. Der Bogen beinhaltet die komplette Inneneinrichtung und zeichnet sich durch eine extreme
    Detaillierung aus. 45 Seiten A4 (teilweise beidseitig bedruckt), sehr viele gute Konstruktionszeichnungen und unzählige Schablonenteile (Draht)
    sind genau das richtige für mich ...


    Wie immer beginne ich mit den schwierigsten und langwierigsten Teilen - dem Kettenantrieb. Bezüglich Detaillierung ... jedes Antriebs(zahn)rad
    besteht aus über 100 Teilen. Jedes Kettenglied wird aus exakt 7 Bauteilen zusammengebaut - benötigt werden rund 210 Stk. davon.

  • Mehrmals hatte ich schon erwähnt, daß ich gerne selbstgemachte Werkzeuge aus Karton für meine Modelle verwende. Heute will ich die Werkzeuge für die Herstellung der Scheibenräder vorstellen.


    Eine einfache Scheibe aus Karton dient als Hilfe bei der Herstellung des Felgenrandes (Bild_005).


    Eine Klebeschablone nimmt diesen Felgenrand auf und ein schmaler Ring wird eingeklebt. Durch die Schablone sitzt der Ring parallel zum Rand und auf der richtigen Position (Bild_006).


    Der Stift in der Mitte nimmt das Achslager auf und sichert es mittig zum Rand. Ein Kegelstumpf wird auf dem Ring in der Felge und mit der Nabe verklebt. Durch die Lehre wird das Scheibenrad nicht eiern und hat keinen Achter. Beachte die gravierten Positionen für die Befestigungsmuttern (Bild_007).


    Kleine Sechskantscheiben (SW 0,7 mm) werden als Schraubensimulation auf die gravierten Positionen geklebt (Bild_008).


    Die Lauffläche wird aufgezogen und alles lackiert. Ein Scheibenrad fertig - 7 weitere zu machen (Bild_009).

  • Nach längerer Zeit gibt es wieder eine Aktualisierung meines Bauberichts.


    Derzeit arbeite ich an der Ausstattung des Motorraums.


    Diesmal möchte ich meine Lösung für Probleme durch die komplette Lackierung aufzeigen. Da viele Details nur durch den Druck angedeutet
    sind und durch die Bemalung komplett verschwinden würden, werden diese Details real nachgebildet. Z. B. die Lamellen des Kühlers oder
    die Riffelung bei der Batterie.

  • Mit Geduld, Spucke und etwas Vaseline wurde der Motorraum bestückt - habe fertig. Auspuff und Ventilator kommen später - zu groß
    ist die Gefahr, mit meinen ungeschickten Patschhändchen wieder etwas abzureißen.

  • Servus Josef,


    einfach genial und bez. der Patschhändchen - man sieht wieder die Arbeit eines Meisters - trotz der riesigen Pratzen :D:D:D:D:D

    .


    Servus aus Wien


    Robert


    "Wer bremst, verliert!"


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  • Dem aufmerksamen Betrachter meiner Bauberichte ist sicher schon aufgefallen, daß ich viele Bauteile beweglich mache. Das hat aber nichts mit übertriebenem Spieltrieb zu tun, sondern ist eine Notwendigkeit. Viele Verbindungen von Baugruppen (Gestänge, Hebel ... usw.) können erst gebaut werden, wenn die Teile am richtigen Platz sind. Dann ist es allerdings kaum mehr möglich, eine Anpassung vor Ort duchzuführen - entweder sind die Teile nicht mehr erreichbar oder es ist kein Platz für dicke Wurstfinger. Ein gutes Beispiel für eine solche Problematik ist der Kupplungshebel des Panzers. Der Hebel ist mit Umlenkung und Aufhängung am Dach! befestigt und endet nach mehreren Umlenkstangen am Getriebe. Das Dach kommt erst viel später an die Reihe und das ganze Gebilde ist dann nicht mehr erreichbar.

  • Also muß alles beweglich gemacht werden - die Hebel-Orgie wird ans Dach geklebt - Dach verbaut und das Ende der Kuppelei mit einer Achse am Getriebe eingesteckt. Funktioniert jedoch nur, wenn die ganze Heblerei zumindest teilweise beweglich ist, um die Endposition auch ohne Verschrottung zu erreichen. Bei einem derart detaillierten Modell artet das Ganze dann schon zur Mikro-Chirurgie aus, die auch schon mal einen ganzen Abend (Try and Error) braucht. Der Draht im Foto ist 0,4 mm dick.

  • Das stand früher auf den Murks Scheinen aufgedruckt....

    Quote

    "Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht, oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraf!"

    :thumbup:


    Liebe Grüße
    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Servus Josef,
    für mich wirkt der 10er echt. Geniales kleines Scheisserchen, das du da gebaut hast :thumbsup::thumbsup:

    .


    Servus aus Wien


    Robert


    "Wer bremst, verliert!"


    Crawler: 133/499

  • Als Gegenstück zum Motor ist derzeit das Getriebe in Arbeit. Auch hier wurden wieder gedruckte Details in plastische Details umgewandelt (Kühlrippen). Das
    dritte Bremsband, Gangschaltung, Kupplungbetätigung, Brems-(Lenk-)Hebel mit Gestänge sind als nächstes an der Reihe - dann kann die Antriebseinheit im
    Chassis versenkt werden. Zu diesem Zweck sind die beiden (weißen) Endstücke der Antriebsachsen verschiebbar und nur aufgesteckt. Dadurch ist eine exakte
    Ausrichtung und Verklebung bei der endgültigen Montage möglich.

  • Helmut, danke für den schönen Kommentar! Danke auch für die vielen Likes.


    In mühsamer und aufreibender Kleinarbeit habe ich nun das Gestänge für die Bremslenkhebel fertiggestellt. Diese Arbeit war für mich nur mit einer starken Lupenbrille durchführbar und trotzdem sagten meine Augen nach ca. 1 Stunde - danke, es ist genug.



    Der Gangschalthebel wurde aus einem Zahnstocher geschnitzt und die Skala für die Gänge wurde von mir ergänzt, wobei mein Laserdrucker hier eindeutig an seine Grenzen kam (die Ziffern sind 0,6 mm hoch - auf selbstklebender silberner Folie mit 1200 dpi ausgedruckt).



    Sowohl das Gestänge für die Gangschaltung, als auch die Stangen zu den weißen Achsenden sind beweglich; nur so ist eine paßgerechte Positionierung möglich. Das Getriebe muß ja noch in das Chassis eingesetzt werden und die flachen Endstücke können dann an die Innenwand heran geschoben und verklebt werden. In den freien Flansch neben der Gangschaltung wird der Hebelarm für das Kupplungspedall eingestzt, an dem ich derzeit arbeite.



    Die Ölleitung wurde mit einem Hutgummi (gewebeummantelte Gummilitze Durchmesser 0,5 mm) dargestellt. An die freie Verschraubung kommt dann noch eine Ölleitung zum Öldruckmesser des Anzeigeinstruments. Das dritte, äußere Bremsband bekommt noch einen verschiebbaren Abschluß, der dann mit dem Chassisboden verklebt wird. Die Griffe der Bremshebel wurden aus einer Aderendhülse gemacht.


  • Servus Mischa!


    Eigentlich wollte ich ja einen falschen Fufziger nehmen, hatte aber gerade keinen zur Hand :D


    Diese Ösen sind einfacher als vermutet ... nämlich mit dem Laser gemacht. Die meiste Arbeit war dabei das einmalige ermitteln der idealen Durchmesser (mit Berücksichtigung der Schnittstärke). So ist das kleinste Ringerl für 0,3 mm innen mit 0,25 und außen mit 0,85 gezeichnet - für die anderen Dimensionen steigen dann beide Maße um jeweils 0,1 mm an. Das Ergebnis ergibt ein Scheibchen, das mit einiger Vorsicht gerade noch zu verarbeiten ist, ohne das es zerfällt. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, klebe ich meine zu schneidenden Materialen mit Sprüh-Haftkleber (Post-it-Kleber) auf Platten und erspare mir daher die lästigen Haltestege. Das überflüssige Material wird nach dem Schneiden einfach abgezogen und die erwünschten Teile bleiben auf der Platte haften. Von dort können sie einfach mit einer Pinzette weggenommen werden.


    Also nehme ich zwei 0,4 Ringerln (Papierstärke ist 0,3 mm) und fädle sie auf einen 0,4 Draht - verkleben mit verdünntem Weißleim und Pinsel - zwei weitere Ringerln im gewünschten Durchmesser; selbe Prozedur - die ersten beiden werden mit dem Draht bündig verklebt (ergibt die Möglichkeit das Ganze auch noch irgendwie halten zu können) - das andere Doppelringerl wird dann im rechten Winkel mittig aufgeklebt und alles mit Weißleim satt eingestrichen - trocknen lassen - fertig.


    LG
    Josef

  • Nach längerer Pause geht es bei diesem Baubericht weiter.
    Allerdings war ich nicht untätig, sondern auf der Suche nach einer besseren Lösung für die Herstellung der Panzerkette ... und habe eine sehr brauchbare Lösung gefunden.
    Am Anfang dieses Berichts habe ich die Kettenglieder bereits angesprochen und auch eine Lösung aus Papier gezeigt - die ist nicht schlecht, aber extrem aufwändig und das Ergebnis hat mich nicht wirklich überzeugt, weil der Vergleich mit dem Original doch einige Mängel aufweist (vor allem die Führungszähne sind beim Original anders ausgeführt).



    Also habe ich mein 3D-Konstruktionsprogramm aktiviert und habe auf Basis der vorhandenen Unterlagen (Fotos, Teile aus dem Bogen) ein Kettenglied konstruiert; mit dem Hintergedanken, diese Kettenglieder mit einem 3D-Drucker (ihr kennt ja mittlerweile meine Vorliebe für ausgefallene und neue Techniken) auszudrucken.



    Mein Filament-Drucker (Druck per Plastikwürstchen) konnte dies natürlich unmöglich stemmen; zu klein und detailliert ist die Vorgabe. Also mußte etwas besseres her. Nach langem Suchen und wälzen von Testberichten, Beschreibungen und Erfahrungsberichten bin ich dann auf dieses Modell gestoßen:


    Wanhao D7 V1.5


    Dieser Drucker arbeitet mit UV aushärtendem Resin und wird unter anderem in der Schmuckherstellung und in der Zahntechnik eingesetzt. Hergestellt wird er in China (wie fast alles heutzutage), jedoch verfügt der Hersteller Wanhao über langjährige Erfahrung in der Herstellung von 3D-Druckern und bietet auch einen zuverlässigen und akkuraten Aftersales Service an. Mehrere Verbesserungen aufgrund von Erfahrungen haben bei diesem Modell bereits zu fünften Version geführt (V1.5) und mehrere Kinderkrankheiten ausgemerzt. Nach entsprechenden Tests und Versuchen zum ermitteln der besten Parameter ist es möglich, sehr feine und detaillierte Bauteile zu drucken ... davon später mehr.


    Die Funktionsweise dieses Druckers ist eigentlich recht einfach. In eine Wanne wird das lichtempfindliche Resin eingefüllt. der Boden dieser Wanne ist durchsichtig (austauschbare Teflon-Folie) und direkt unter dem Boden sitzt ein hochauflösendes Display, wie es auch für Handys der neueren Generation verwendet wird. Das Display wird von unten mit UV-Led's angestrahlt und das Display wird Schicht für Schicht mit einem schwarz/weiss Bild gefüttert. Schwarze Stellen bleiben unbelichtet - das Resin härtet hier nicht aus / weisse (durchsichtige) Stellen werden belichtet und das Resin härtet aus. Eine Druckplatte wird nun von oben in das Becken eingetaucht und nach jedem Bild um einen bestimmten Wert nach oben bewegt. So entsteht kopfüber Schicht für Schicht das gewünschte Ergebnis. Bei einer Schichtdicke von einigen Hunterdstel Millimetern (typ. 0,025 - 0,05) und einer Auflösung des Displays von 2560 × 1440 Pixel bei einer Grösse von 120 × 68 mm (max. Baufläche) sind zwar nur kleine Teile möglich - die aber in hervorragender Qualität. Die Höhe der Teile darf
    dann bis zu 180 mm sein (der Weg den die Druckplatte nach oben fahren kann).


    Eine detailliertere Beschreibung gibt es unter: http://drucktipps3d.de/ersteindruck-wanhao-duplicator-d7/


    Bezugsquellen in Europa sind ebenfalls vorhanden - z.B.: https://www.amazon.co.uk/Wanha…-3D-printer/dp/B071HJ8CV8


    Der Preis des Druckers bewegt sich zwischen 500 - 600 EUR.


    Das Resin kostet etwa EUR 80 - 110 EUR pro Liter. Erfahrungsgemäß kommt man aber mit einem Liter schon sehr lange aus. Es wird ja nur das Volumen der gedruckten Teile benötigt, überflüssiges Resin in der Wanne kann weiter verwendet werden.


    Es gibt mittlerweile mehrere Anbieter (auch in Deutschland und in Europa) für UV-Resin und es werden monatlich immer mehr. Der einzige Parameter, der beim Drucken berücksichtigt werden muß ist die Belichtungsdauer pro Schicht und da gibt es erhebliche Unterschiede zu den einzelnen Resin-Herstellern. Es muß für jedes Resin der optimale Wert über Versuchsreihen ermittelt werden. Das Resin selbst gibt es in vielen Farben (auch zum selber einfärben) und unterschiedlichen Endbedingungen (von sehr hart bis elastisch).


    Empfehlenswert ist auch eine externe UV-Licht-Quelle mit der man die gedruckten Modelle nachhärten kann. Ob man hier die teure und komfortable Curing-Chamber von XYZ printing nimmt oder eine billige Lösung für das Härten von Fingernägeln (hier kommt das gleiche Material zur Anwendung) nimmt, bleibt der eigenen Vorliebe / Geldbeutel überlassen.

  • Nach diesem technischen Exkurs zeige ich Euch die Ergebnisse dieses Druckers. Da es vom Zeitaufwand vollkommen egal ist, ob ich ein Kettenglied oder mehrere ausdrucke, habe ich mehrere davon auf eine Stützplatte zusammen gefaßt.



    Die werden dann mit einem feinen Seitenschneider abgezwickt, ein wenig versäubert und mit Drahtstückchen aus 0,5 mm Silberdraht zu einer Kette vereinigt. An die Enden der Drahtstücke kommt eine kleine Mutter aus Karton und ein Tröpfchen Superkleber.



    Nach der ersten Grundierung mit metallischem Lack sieht die Panzerkette dann so aus. Die endgültige Farbgebung (Schattierung, glänzende Stellen, Rost, Dreck) kommt erst dran, wenn die exakte Länge der Kette bekannt ist (nach der Montage des Fahrwerks).


  • Back to the roots - die Funkgeräte sind wieder in herkömmlicher Kartonbauweise entstanden. Zum Größenvergleich ... das Raster auf meiner Schneidmatte ist 1 × 1 cm. D. h. die beiden Funkgeräte inkl. Rack sind ca. 3 cm lang.



    Bis auf ein Stückchen Tesafilm für die Gläser und etwas Draht für das Anschlußkabel ist hier alles aus Papier - auch sämtliche Bügel (Einschübe und Kopfhörer) sind aus Papier gefertigt.



    An der vorgesehenen Stelle aufgeklebt ist die Inneneinrichtung komplett und stellt sich nun so dar.




    Der nächste Bauabschnitt behandelt das Funker-MG - davon dann demnächst mehr.

  • Servus Josef,


    dis Inneneinrichtung deines Panzers wird immer genialer. Jetzt sieht man erst, wie eng es in einem solchen Gefährt ist.


    Das bisher gezeigte ist Modellbau pur. Egal welche Materialen und Techniken du dafür verwendest, es sieht einfach nur geil aus. :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    .


    Servus aus Wien


    Robert


    "Wer bremst, verliert!"


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    Edited once, last by maxhelene ().

  • Bevor der Deckel auf die gute Stube kommt, sind noch einige Kleinigkeiten zu beachten. Das Bord-MG sitzt in einer Kugelblende und sollte schon halbwegs in die vorgesehene Öffnung passen. Bei geschlossenem Innenbereich ist diese Schnittstelle allerdings unmöglich zu erreichen, also wird die Fertigung vorgezogen. Es werden zwei identische Waffen benötigt - eine für den Funker und die zweite sitzt im Turm. So hat man doppelten Spaß. Das MG ist gerade im Bau und wird laut Vorgabe des Bausatzes aus einer Fülle von winzigsten Teilen zusammen gebaut. Beachte den Griff des Spannhebels, der aus einigen Fusseln Papier ringförmig um einen 0,3 mm dicken Draht drapiert wurde. Der Lauf wurde mit einem zugekauften Messing-Drehteil umgesetzt - man sollte sich das Leben nicht unnötig schwer machen. Die Kugelblende wurde nach Vorgabe gebaut (Spantengerüst mit aufgezogener Hülle), zwecks Passung aber mit flüssiger Spachtelmasse versehen und sorgfältig rund geschliffen. Die Zieloptik mit Augenschutzring aus Gummi ist schon fertig, wird aber erst später aufgeklebt.

  • Hier zeige ich euch den fertigen Deckel für den Innenraum mit der runden Öffnung für die Kugelblende. Ich versuche die Passgenauigkeit so hin zu bekommen, daß das MG erst viel später durch die Turmöffnung eingestzt werden kann und mehr oder weniger von selbst hält. Es wäre mir sonst beim Weiterbau ständig im Weg und anfällig für eine unfreiwillige Abrüstung. Es wurden nur einige kleine Verbesserungen in der Detaillierung vorgenommen. So erhielt das Anzeigeinstrument (Tachometer und Öldruckanzeige) ein Schutzgitter aus Papier. Interessanterweise sitzt diese Anzeige nicht auf der Fahrerseite, sondern beim Funker ... aber die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorschriften war wohl nicht so wichtig zu dieser Zeit. Die beiden Löcher oberhalb der großen Luke sind für die Stützen des Kupplungspedal, wie ich weiter oben erwähnt habe. Auf das Verkleben derselben freue ich mich jetzt schon ...

  • Servus Josef,


    ich glaube, du hälst den "Gefällt mir" Rekord für deine Baukunst und die restlichen Betrachter sind erschlagen von dem, was du uns hier zeigst. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass so wenig Antworten darauf geschrieben werden.


    Wie treffend deine Signatur: Stell' Dir vor da ist ein Forum ... und keiner schreibt was!


    Ich hoffe trotzdem, dass du nicht den Mut verlierst und uns weiter an deinem tollen Projekt teilhaben lässt.

    .


    Servus aus Wien


    Robert


    "Wer bremst, verliert!"


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  • Servus Josef,


    und die restlichen Betrachter sind erschlagen von dem, was du uns hier zeigst. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass so wenig Antworten darauf geschrieben werden.


    Servus Robert, Hallo Josef


    Da hast du nicht unrecht, wenn du das meinst. Was soll man zu solcher Modellbaukunst (auch wenns m.M. von Kartonmodellbau schon ein bissl entfernt ist) auch noch sagen, außer daß einem der Mund offensteht?


    Aber was solls: Ganz große Klasse!!!


    Herzlichen Gruß
    Robert

  • Servus - ihr beiden Roberts!


    Danke für netten Beiträge. die mich auch zum Weitermachen motivieren. Allerdings möchte ich mit meiner Antwort etwas weiter ausholen.


    Ich hatte früher sehr ausführliche Bauberichte geschrieben und vieles genau und umfangreich erklärt. Meiner Meinung nach hat Modellbau nur in sehr kleinem Umfang mit Talent zu tun - viel wichtiger ist das Wissen um das 'Wie' und die vielen Tipps und Kniffe, wie man etwas am Besten umsetzten kann. Nun offensichtlich wissen die meisten der geschätzten Leser dieses Forums genau, wie man Schwierigkeiten umschifft und bestmöglich umsetzt. Der hundertste Aufguß der Techniken ist dann nur mehr langweilig und interessiert niemanden mehr. Die Aufbereitung der Fotos und das Verfassen der Texte ist vom Aufwand doch recht umfangreich und kostet viel Zeit - erst recht, wenn es um Fotostrecken von Techniken geht. Daher habe ich vor einiger Zeit beschlossen nur mehr das notwendigste zu Schreiben und nur fertige Zwischenschritte im Bild darzustellen. Sollte dann jemand eine Frage zum 'Wie' haben, dann bin ich auch gerne bereit, umfangreiche und erschöpfende Antwort zu geben - auch wenn diese Fragen dann aus unerfindlichen Gründen oft per PN kommen. Für Diskussionen und allgemeinen Erfahrungsaustausch ist ja eigentlich ein Forum da ... Listig, wie ich nun mal bin (Nomen est Omen) zeige ich dann schon manchmal Dinge, die sicher vielen sehr rätselhaft und geheimnisvoll vorkommen - gefragt wird aber trotzdem nicht. Na ja, bei der Reizüberflutung, der wir alle täglich ausgesetzt sind, ist das aber auch kein Wunder - Schade finde ich es trotzdem. So habe ich mich bis heute gewundert, daß beim beiliegenden Bild niemand die Frage gestellt hat, wie man derartige Federn biegen kann, obwohl mehr als 3300 Zugriffe auf diesen Baubericht waren.


    P.S.: Robson: Prinzipiell baue ich Modelle aus Papier und zwar direkt aus dem Bogen. Da ich jedoch meine Modelle mit Farbe behandle (ich mag nun mal keine gerasterte Darstellung) bin ich gezwungen, alle die feinen gedruckten Details irgendwie extra zu bauen. Aber das Ergebnis ist und bleibt ein Kartonmodell, wenn auch mit sehr ausgedehnter Kantenfärbung :D

  • Die fertigen MG's mit Kugelblende.



    Der Kampfraum wurde geschlossen und die äußere Verkleidung angebracht. Einige hundert Nieten aus Papier wurden angebracht - seitlich sind das normale Standard-Nieten; auf den oberen Platten sind jedoch spezielle Schrauben/Nieten aufgeklebt, die wie niedrige Hutmuttern aussehen. Realisiert wurden die mit einem Sechskantkopf aus Papier der eine kleine Haube aus Bondic erhielt. Nunmehr sind diverse Anbauten an der Reihe.



    Die beiden Motorhauben im hinteren Bereich waren durch die etwas hängende Form in zwei Richtungen sehr schwierig zu formen und zu stabilisieren, dies war jedoch die Vorraussetzung für die Möglichkeit einer Öffnung.




    Fahreraussicht nach vorne, Einstieg beim Funker und Getriebewartungsklappe sind beweglich ausgeführt. Die Innenausstattung der Funkerluke habe ich anhand von Originalfotos neu gestaltet. Die Getriebewartungsklappe hat einen Stützbügel erhalten um sie geöffnet zu halten. Beim Original konnte diese Wartungsklappe nur dann komplett geöffnet werden, wenn das Funker-MG entfert wurde.






    Ein Blick auf die Rückseite mit Auspuffkrümmer-Blende, Kettenspanner und Abschlepphaken in Ringelschwanz-Form.



    Die endgültige Lackierung ist noch in weiter Ferne. Vorerst ist nur eine teilweise Grundierung angebracht, die vor allem als Griffschutz verwendet wird.

  • Moin Josef,


    große Klasse!


    Vor allem das MG gefällt mir! Woraus hast Du die Kugelblende gebaut?

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Josef,
    ich bin erst jetzt auf Deinen Baubericht aufmerksam geworden.
    Was Du zeigst ist ganz hohe Schule. Gratulation !!!
    Vielleicht fragt nur deshalb keiner, weil alle denken, daß sie das eh nicht hinbekommen.
    Mit entsprechender Technik und dem zugehörigen Aufwand ist sicher "fast" alles möglich.


    Wie hast Du denn die Feder hergestellt?


    Und was ist Bodic?
    Viele GrüßeUlrich

  • Herzlichen Dank für die 'Likes' und die netten Kommentare!


    Helmut: Die Kugelblende wurde laut Bauanleitung aus dem Bogen gebaut. Dann mit Superkleber gehärtet; die unvermeidlichen Spalten bei den Papierstößen wurden mit streichfähiger Spachtelmasse von Gunze verschlossen und abschließend wurde mit einer Gummi-Schleifscheibe (Proxxon/Dremel) geglättet. Das Bild zeigt den Vorgang :D


    Für den Schleifvorgang habe ich den Kugelkörper der Länge nach mittig aufgebohrt und leicht drehbar auf ein Stück Draht gesteckt. Mit der Gummi-Schleifscheibe kann man den Teil um die Achse rotieren - hält man nun die Schleifscheibe in leicht schrägem Winkel an den Teil, dann erzielt man eine abrassive Wirkung und kann sehr gleichmäßig rund schleifen. Sollte der Teil dabei davon fliegen, dann ändert den Winkel in die andere Richtung und verwendet einen Fingernagel als Anschlag.



    Ulrich: Für diese beidseitig verjüngende Feder benötigt man ein Stück Draht (dient auch als Stütze), dessen Durchmesser dem Innendurchmesser der Federenden entspricht. Dann wickelt man ein laaaanges Dreieck aus Papier um diesen Draht. Dadurch entsteht die innere Form der Feder - mit der Länge des Papierstreifens und mit der Form der beiden langen Seiten kann man diese Form beeinflussen - bauchiger oder dicker. Dieses Gebilde verwendet man dann als Wickelkörper und wickelt weicheren Draht (Kupfer z.B.) in gleichmäßigen Abständen darum. Der Wickelkörper aus Papier wird dann einfach mit einem Feuerzeug abgefackelt - übrig bleibt die gewünschte Feder, die man vom Stützdraht abziehen kann.


    ... klingt einfach, ich habe allerdings recht lange überlegt um diese Lösung zu finden.


    Da war ein Tippfehler - das sollte Bondic heißen - dabei handelt es sich um einen UV-härtenden Kleber. Dieser Kleber ist eigentlich ein mittelzähes Resinharz, daß nach einer Belichtung mit einer geeigneten UV-Lichtquelle binnen Sekunden hart wird > z.B.: https://www.amazon.de/Bondic%C…r=8-4&keywords=Bondic oder https://www.amazon.de/BLUFIXX-…r=8-3&keywords=Bondic


    LG
    Josef

  • Hallo Josef,
    vielen Dank für die Antwort.
    Wieder was gelernt. Wenn man es weiß, ist es einfach.
    Und das mit dem Bondic ist einen Versuch wert.
    Viele Grüße
    Ulrich

  • Hallo Josef,


    neidisch werden nutzt nichts, würde nur in die Depression führen..., dass Du ein HiFi (High-Fidelity) Modellbauer bist steht außer Zweifel. Und wie ich schon mutmaßte, bekomme ich es von Dir bestätigt, diese tollen Ergbnisse sind nicht für lau zu haben: know-how ohne Ende, Erfahrung eines 150-jährigen und Aufwand bis der Arzt kommt, trotz "einfacher" (und intelligenter!) Lösungen z. B.: Kugelblende. Frei nach S. Beckett in "Warten auf Godot": You are a magician.

    Herzliche Grüße
    Gerald

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