Passat-Verlag: Korvette 130 (Anfänger mit Originalkenntnissen)

  • Vorbereitungen


    Wer ich bin und warum ich das Modell baue, habe ich in Wer bin ich ... kurz dargestellt. Ich habe vor, in diesen Baubericht parallel zum Bau zu schreiben und jeweils auch die Gedanken für den nächsten Bauabschnitt anzureißen, vielleicht kann mir ja dann aus diesem Forum mit dem einen oder anderen Tipp weitergeholfen werden.
    Die erste Teile werden weitgehend Rückblick, im Moment sind Helodeck und Flugkörperdeck bereits eingebaut, als nächstes kommt die Back, dann überlege ich, erst die Decks und Aufbauten fertigzustellen, bevor ich mich an die Bordwände mache.


    Den Anfang mache ich mal mit dem Werkzeugeinkauf. Ich habe als Jugendlicher schon ein paar "Pappmodelle" zusammengekleistert (Schere, Klebe, Finger), am Modell der Korvette möchte ich nicht so rumpfuschen. Also muß vernünftiges Werkzeug her. Aus diesem Forum und einigen anderen Quellen hatte ich mir folgende Einkaufsliste erstellt:


    - Glasplatte als Unterlage (vorhanden, eine unbenutzte Herdabdeckplatte von ca. 30X50cm)


    -Schneidmatte, Cutter, Skalpell, Stahllineal
    Zuerst im Laden die kleine DIN-A5 in der Hand gehabt, zum Glück hat mich meine Frau und potentielle Mitnutzerin dann auf die größere umgestimmt: Ich glaube, ich wäre mit der kleineren vor lauter Drehen wahnsinnig geworden. Beim Stahllineal wurde es dann lustig: Die wollten im Laden doch glatt für 1 cm Länge einen Euro haben. Das 30cm-Stück war mir dann doch etwas zu teuer, ich behelfe mich noch mit einem 20cm-Plastik-Lineal und werde mich nochmal weiter umschauen.


    - Sprühkleber (UHU Kontakt), UHU Flinke Flasche, FixoGum
    Letzteren Kleber hat mir Wilfried wieder ins Gedächtnis gerufen, den kenne ich noch aus der Schule, prima geeignet um etwas zeitweise zu fixieren (Bodenplatte auf der Glasplatte) und später rückstandsfrei abzurubbeln.


    - Pinzette, Stecknadeln, Schaschlikspieße, Zahnstocher, Mini-Wäscheklammern
    Alles aus dem Fundus zu Hause, die Briefmarkenpinzette wieder rausgekramt, ein bischen in den Küchenschubladen gewühlt und geplündert.


    Das Werkzeug hat sich bisher bewährt, zum Rillen nehme ich eine Stecknadel, das ist ein bischen fummelig, mal sehen, ob ich irgendwo einen Griff dafür herkriege. Eventuell den Kopf abzwicken und in einen Skalpellgriff stecken? Oder mal beim Zahnarzt eine Sonde klauen ... ;) Die Glasplatte bietet neben dem Boot noch genug Platz zum Ablegen von Teilen, so daß ich eine klare Arbeitsplatzteilung zwischen Schneiden und Kleben habe. Das Fehlende Stahllineal machte sich noch nicht störend bemerkbar, mit dem Plastikteil merkte ich aber, daß ein 20cm-Teil völlig ausreichend ist.


    Kiellegung
    Die Kiellegung der Bodenplatten war problemlos, der Tipp mit dem Durchpieksen der rückseitig zu ritzenden Linien und erst rillen, dann ausschneiden war schon mal gegenüber meinen früheren Experimenten (Schere ... ;-)) deutlich hilfreich. Manche Kleinigkeiten mögen dem Profi völlig in Fleisch und Blut übergehen und selbstverständlich sein, für den Anfänger haben sie einen AHA-Effekt! Die Bodengruppe habe ich mit Fixogum auf die Glasplatte geklebt und eingedenk der Hinweise, wie wichtig ein guter Anfang ist peinlich genau auf Richtung und Abstand gebracht. Schließlich habe ich an diesem Tag noch die für den nächsten Schritt benötigten Spanten mit Sprühkleber auf einem Leerbogen verdoppelt. Dieser Bogen wanderte dann auf den Regalboden, von oben mit Schneidmatte und Glasplatte und dem restlichen Material und Werkzeug unter Druck gesetzt und durfte auf den nächsten Bautag warten.


    Spantengerüst
    Die Spanten haben die Sprühkleber- und Druckbehandlung mit Fassung getragen, beim Ausschneiden war da nichts von Verrutschen oder unvollständiger Verklebung zu spüren. Ich bin so vorgegangen, daß ich immer ein Teil komplett ausgeschnitten habe, die langen Kanten mit dem Abbrech-Cutter, die Schlitze mit dem Skalpell. Immer schön nacheinander, ausgeschnitten, aufgeklebt, nächstes Teil. Bei den Teilen, wo noch zusätzliche Laschen aufzukleben waren, habe ich erst diese mit dem Teil verklebt, während der Trockenzeit des Klebers schon mal das nächste Teil ausgeschnitten und dann das erste Teil auf der Grundplatte verklebt. Funktionierte prima, am zweiten Bautag war der Bogen 1 komplett verbaut und das Boot nahm bereits Form an. Ein bischen fummelig fand ich die Handhabung der Klebstoffflasche, wenn die alle ist versuche ich es mal mit Tube. Immer eine Luftblase, die erstmal für eine verschmierte Düse sorgt. Mit ein bischen Übung klappte es dann immer besser, die zu klebende Kante über einen an der Düse sitzenden Klebstofftropfen so rüberzuziehen, daß die Kante nur benetzt wurde und keine Wellen auf die Fläche überliefen. Für kleine Flächen (Laschen) nahm ich mit dem Schaschlikspieß einen Tropfen von der Düse ab, tupfte ihn in die Mitte der Fläche und verstrich ihn.
    Beim Einpassen der Schiffskennung aufs Flugdeck habe ich dann doch mit Klebstoff geschmaddert. Ich habe die Kennung ausgeschnitten und auf das zu verdoppelnde Deck mit Fixogum an der richtigen Stelle aufgeklebt. Dann durch beide Kartonlagen an den Ecken durchgepiekst und beide Lagen mit dem Skalpell geschnitten. "Falsche" Kennung rausgepopelt, "richtige" trocken eingefügt, paßt. Dann kam der Sprühkleber für das Doppeln auf die Decksunterseite, das ganze auf den Leerkarton. Beim einpassen ist es dann passiert: Wohl etwas zu viel Kleber auf der "richtigen" Kennung, ein bischen über den Rand gerutscht, Kleister auf dem Flugdeck. Der Versuch, es gleich vorsichtig wegzutupfen schien es eher noch zu verschlimmern, also habe ich es gelassen. Kann man das evtl. beim Kanten bemalen vorsichtig etwas übertupfen? Gibt es einen "schlaueren" Weg? Und: Die Bordwände werden ja nicht gedoppelt, ich hatte bisher vor, im Prinzip genauso vorzugehen, nur mit dünnem Schreibmaschinenpapier oder so zu doppeln ...


    Fragen über Fragen ...


    Als nächstes kommt erstmal die Back drauf, dann entweder Bordwände (nee, eher nicht) oder die weiteren Aufbauten.


    Gruß,


    Icke

  • Back und Aufbaufront


    Ich habe mich entschieden, das Heck und die Seitenwände aufgrund des nötigen Hullnumber-Umbaus und der Rundungen erstmal hintenanzustellen. Also als erstes das bereits gedoppelte Backdeck auf die Spanten geklebt und anschließend die nächsten Teile mit Sprühkleber aufgedoppelt. Dabei habe ich gleich den nächsten Bock geschossen: Natürlich muß auch auf dem Brückendach die F 260 geändert werden, jetzt ist das Teil schon gedoppelt. Blöd.


    Beim Bau der Aufbaufront und des RAM-Sockels habe ich die Innenseiten der Schanzkleider bereits vor dem Aufkleben auf das Modell angebracht, das klappte sehr gut. Natürlich die Teile vor dem Verkleben bereits in die richtige Form geknickt, ebenso habe ich sämtliche aufzuklebenden Teile noch am flach liegenden Bauteil angebracht. Da ich mit den Ätzsatz gegönnt habe, verzichte ich auf die entsprechenden Teile und bringe dann zum Schluß alle Ätzteile zusammen an.


    Beim Bau der Front der Brücke in Verbindung mit dem Brückendeck wurde mir klar, warum erst die Bordwände montiert werden sollten: Das Brückendeck wird nicht auf Anschlag geklebt, sondern soll sich nach den Vorderkanten der Bordwände richten. Ich habe das jetzt so gelöst, daß ich Teil 30 (Spantengerüst für den Brückenaufbau) als Maß genommen habe, der Ausschnitt für das Brückendeck mußte etwas tiefer werden, damit Teil 30 nicht nach hinten übersteht. Ich hoffe, daß das mit den Bordwänden nachher so paßt.


    Ein Haken ist mir inzwischen am Bausatz aufgefallen: DAS WAPPEN der ERFURT ist falsch!!! Es müßte einfach nur ein silbernes Wagenrad auf rotem Grund zeigen.


    Weiter geht es mit den Brückenaufbauten ...


    Gruß,


    Icke


    PS: Ab nächster Woche wird die militärische Fahrmannschaft in der Werft sein und "hautnah" den Bau begleiten können.

  • Brückenaufbau


    Das Vorformen der diversen Knicke in der Brückenfront und die zahlreichen stumpf zu verklebenden Kanten des Aufbaues machten diesen Bereich zur nächsten Herausforderung an meine Fähigkeiten. Ich habe zunächst die Brückenfront fertiggestellt, da ich dachte, daß das Spantengerüst 30/30a zum Erkennen der richtigen Formgebung ausreichend sei. Dann folgten die achteren Aufbauteile und die Seitenwände der Brücke. Auch am Brückendach habe ich wieder die dort anzubringenden Teile (Unterseiten der Plattformen für Satellitenantennenkuppeln) vor Montage am Modell angebracht. Beim Aufsetzen des Brückendaches war es dann ein wenig fummelig, die Seitenwände zu überreden, keine Spalten offenzulassen. Sehr gut hat das Überkleben der Hullnumber auf dem Brückendach und dem Heckspiegel funktioniert, ich habe erstmal an den übrigen Nummern das Abschaben der Rückseite geübt und mich dann an die richtige Nummer gewagt. Hat geklappt, danke an Bernhard für den Tipp!


    Besuch auf dem Original


    Am 4. September hatte ich Gelegenheit, als einer der ersten Angehörigen der Einfahrbesatzung das Original zu besichtigen. Über und unter Deck herrscht natürlich noch lange Werftatmosphäre, wer so etwas schon einmal gesehen hat, weiß was ich meine. Dennoch sind die meisten Oberdecksgeräte und Waffen bereits montiert. Leider herrscht noch striktes Fotografierverbot, so daß ich keine Bilder von einigen am Modell interessanten Stellen machen konnte. Zu der immer wieder gestellten Frage nach dem Schanzkleid auf der Back kann ich berichten, daß die Verstrebungen im Modell dem Original weitgehend entsprechen.


    Die größte und auffälligste Abweichung betrifft die Hangarrückwand: Das große Rolltor wurde durch ein in etwa mittschiffs gelegenes Doppelschott (Höhe etwa so wie die daneben liegenden Schotten) ersetzt, da die ursprünglich geplante große Drohne nicht an Bord kommen wird und man sich den Bau- und Wartungsaufwand für ein Sektionaltor ersparen will. Das daneben liegende dritte Schott von Backbordseite aus wurde ebenfalls eingespart, so daß man hier freien Durchgang zum Niedergang (im Modell Teil 33a) hat.


    Das eingesparte Schott will ich am Modell umsetzen, indem ich den entsprechenden Bereich am Spant 8 schwärze und das Schott aus der Hangarrückwand etwas großzügiger ausschneide. Das neue kleinere Hangartor wird schon schwieriger. Das alte Tor muß jedenfalls erstmal übermalt oder überklebt werden, dann ließe sich aus einem grauen Reststück (eventuell von der Dopplung von Teil 38) das Doppelschott zuschneiden. Die eleganteste (aber auch aufwendigste Lösung) wäre wohl, die Hangarrückwand einzuscannen und nach entsprechender Bearbeitung neu auszudrucken.


    Der nächste Bauabschnitt wird das achtere MASS-Deck mit dem achteren Mastmodul.


    Gruß,


    Icke

  • RAM-Deck und Niedergänge


    Da ich mir den Ätzteilsatz gekauft habe, habe ich wie auch Wilfried die Geländerteile einfach abgeschnitten. Die auf dem FK-Deck (20) aufgezeichneten Markierungen für die Niedergänge zum RAM-Deck (33) passten nicht so ganz, ich habe mich nach den Knicklinien an den Teilen für die Deckskante (34) gerichtet. Die Ausschnitte im RAM-Deck für diese Niedergänge scheinen mir auch einen Hauch zu breit, ich hoffe, daß ich mich nicht verknickt habe und die Ätzteile noch dazwischenpassen!


    Achteres Mastmodul


    Da mir so langsam die Schnittkanten anfangen ins Auge zu fallen, bin ich in den Künstler- und Bastelbedarfsladen meines geringsten Mißtrauens gestiefelt und habe das Sortiment an den hier vielgerühmten Faber-Castell Aquarellstiften gesichtet. Warm- und Kaltgrau in jeweils 10 Schattierungen, ich habe mir erstmal drei Kaltgrautöne (Nr. 231-233) zugelegt, dazu einen feinen Pinsel und eine kleine Palette. Im Vorbeigehen fiel mir dann noch ein 30cm-Aluminium-Lineal in die Hände, bei dem der cm-Preis absolut in Ordnung war.
    Der Unterbau des achteren Mastmoduls machte keinerlei Schwierigkeiten, auf dem fast leeren Bogen 4 fand ich dann noch Teil 30n, den Antennensockel an der Hinterkante des Brückenaufbaus und fipselte ihn an.


    Bordwände


    Nachdem ich so lange Bammel geschoben habe, ging es nun an die Bordwände. Wie bereits bei den übrigen Aufbauten habe ich auch bei den Bordwänden zunächst alle Teile der Schanzkleidrückseiten (einschließlich der Gangways 43) an den Teilen in Planlage montiert. Die Hullnumbers habe ich nach dünnschaben aufgeklebt. Dabei habe ich auf der Backbordseite wohl entweder etwas zu viel abgekratzt oder bin mit dem Kleber zu großzügig gewesen: Der schlägt durch, aber ich hoffe, das sich das nach dem abtrocknen soweit gibt, daß man mit dem Pinsel noch etwas ausgleichen kann. Auch die Namenschilder sind bereits dran, nur die Wappen werde ich später anbringen, wenn ich sie in korrekter Form erstellt haben werde. Die Positionslaternen habe ich ins Spantengerüst geklebt. Erst dann habe ich das Modul ans Modell angebracht und mich Lasche für Lasche und Spant für Spant von achtern nach vorne vorgearbeitet.

  • Hallo Icke,


    Deine Neuerwerbung Alulineal solltest du mit vorsicht nutzen. Das Metall ist leider etwas weich und daher sehr anfällig für Skalpelle und deren scharfe Klingen. Besser : Stahllineal, gibts in unterschiedlichen Längen( 10 -40 cm und mehr)


    Ansonsten weiterhin sehr viel Spaß,
    wünscht Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Hallo Robi,


    danke, ich schaue weiter nach Stahl, bin aber im Moment mit dem Alu-Teil recht zufrieden.


    Moin Hagen,


    Dein Wunsch ist mir Befehl, inzwischen habe ich mich belesen, wie man hier Bilder reinstellt. ;) Im Moment erstmal nur ein paar Baufortschrittsbilder, sobald ich Chance habe, werde ich auch versuchen, einige Bilder vom Original beizusteuern.

  • Moin zusammen,


    im "Vorbeifahren" konnte ich einige Bilder von der BRAUNSCHWEIG machen. Aufmerksam machen möchte ich auf die mir dabei aufgefallenen Abweichungen des Originals vom Bogen (oder umgekehrt?) ;)


    Bild 1 (Vorschiff Steuerbordseite)


    (a) Wappen (22/23): Das Wappen ist auf dem Bogen spiegelbildlich abgedruckt. (Entdeckt von Ludwig)


    (b) Schanzkleid (22j): Die im Bauteil als auszuschneidend markierte Fläche ist eine Luke zur Schlauchdurchführung bei der Seeversorgung, die im Regelfall geschlossen gefahren wird.


    (c) Markierungen auf der Bordwand (22/23): Im Bug- und Heckbereich sind die für Schlepper verstärkten Bereiche mit weißen Winkeln umrandet, die Spanten mit "T" markiert.


    Bild 2 (MASS-Deck)


    (a) Leitern (zu 26): Die Leitergeländer sind bis etwa Hüfthöhe über das Schanzkleid hochgezogen.


    (b) Ausleger für Vorleine des Speedbootes: Zum besseren Einnehmen und Aussetzen des Speedbootes wurde auf dem MASS-Deck vor dem Stabantennensockel ein durch die Bordwand ausfahrender Schiebebalken installiert.


    Bild 3 (Bordwand mittschiffs)


    Um die Abgasaustritte herum wurde die Bordwand schwarz gepönt. Über die Form und Ausführung bei den anderen Einheiten ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, eine der Werften will (so hört man) eine selbstreinigende Beschichtung erproben.


    Bild 4 (Speedboot)


    Gut zu erkennen sind hier die Gestaltung der Klappen für die Gangway (43), das Speedboot (62) mit seiner Aussetzvorrichtung (61) und der Müllkran (55). Das Radarnetz "transparentes Bordwandteil" (22/23) ist nicht angebracht.


    Bild 5 (Heck)


    An der Hangarrückwand (32) wurden gegenüber dem Modell erhebliche Änderungen vorgenommen. Das große Hangartor wurde durch ein zweiflügeliges Schott ersetzt (bei scharfem Hinschauen hinter dem Relingselement Steuerbord außen zu erkennen). Links daneben (hinter Steuerbord innen Relingselement) ist der Durchgang zum Niedergang (33a) zu sehen. Dann das offene Schott, das Schott backbord außen ist geschlossen. Der Feuerlöschmonitor (89) ist durch das Schanzkleid geführt und nicht darüber.


    Vielleicht hilft das Euch ...

  • Hallo Icke !


    Ich habe den Modellbaubogen gezeichnet und freue mich darüber, dass Du als Änfänger ein so gutes Modell hinbekommst und dass Du den tatsächlichen Bauzustand dokumentierst. Dass erhebliche Abweichungen zwischen meinem Plan und dem Original auftreten würden, war zu erwarten. Wir haben uns ja auch vorbehalten, möglicherweise einen Ergänzungsbogen herauszugeben. Dafür muss dann aber auch alles klar sein. Mir sind zwei weitere Änderungen aufgefallen: Das Namensläppchen ist tiefer und das Arbeitsboot ist auch offenbar anders. Sind eigentlich die neuen Seezielflugkörper schon an Bord ?


    Gruß


    Henning

  • Ich habe die Korvette Braunschweig schon zweimal gebaut, beim zweiten Mal hat mein Mann mir die Antennen nach Originalbilder gesetzt.
    Auch hat er dem Schiff den letzten Schliff gegeben. Den Tampen an der Bootsaussetzvorrichtung haben wir auch nach Vorlage montiert, soweit es aus den Bildern ersichtlich war.
    Meine Bilder sind in der Galerie.
    Viel Spaß beim Ansehen.


    Liebe Grüße


    wikingerheike

  • Moin Konpass,


    das mit dem "guten Modell" ist erst noch abzuwarten, ich habe (bisher) so fotografiert, daß mein Pfusch (noch) nicht zu erkennen ist. ;) Siehe unten.


    Zu den Originalabweichungen:
    Stimmt, die Namensschilder sind tiefer. Fürs Messingputzen braucht man jetzt einen Bootsmannsstuhl, beim Modell würde das noch mit langem Arm aus der Nock gehen. Blöd. Mal schauen, ob ich das noch nachträglich an meinem Modell korrigiere?? :(
    Das mit dem Korrekturbogen ist eine gute Idee, wo ich kann, helfe ich da gerne! Am besten nächste Woche mal aufmerksam nach "Ludwigshafen am Rhein" schauen, die Taufe soll am 26. sein, das Namensschild auf dem Bogen könnte auch anders als am Original sein! ;)


    Mein Foto zeigt das Speedboot an Steuerbord, das ist (soweit ich bisher erkennen kann) wie im Bogen. Zum Boot an Backbord kann ich noch nichts sagen, was ich bisher auf Bildern von anderen gesehen habe, ähnelt zumindest stark dem auf dem Bogen abgedruckten.


    Die Seezielflugkörper sind noch nicht an Bord.


    So, nun aber weiter im Text:


    Beim Anbauen der
    Bordwände
    habe ich dann mal wieder Murx gemacht. Wie geschrieben, habe ich die Innenseiten der Bordwände in Planlage montiert und bin dann ans Modell gegangen. Naja, keine Regel ohne Ausnahme: Das Schanzkleid der Back wollte ich am Modell montieren, als ich das erste Teil (22c) dafür geritzt, geschnitten und geknickt hatte, stellte ich beim Anhalten für das Formen fest, daß:
    - ich offenbar die Bordwände nicht sauber angeformt habe, weil auf beiden Seiten (Bb bisher nur gemessen) ungefähr 1-1,5mm "Luft" zwischen Deck und Unterkante des Innenteils des Schanzkleides bleiben;
    - ich den Bug nicht sauber geschlossen hatte (1mm Luft) und
    - ich die Steuerbordseite am Bug "verzogen" hatte, in der Wasserlinie am Bug ein knapper Millimeter zu weit oben, bis zur Vorderkante Aufbauten auf passend abnehmend.


    Also Korrekturoperation: Die Steuerbordseite bis Höhe Vorderkante Aufbau vorsichtig mit dem Skalpell wieder abgelöst, Backbordseite bis zum 1. Spant.
    Mit dem Skalpell ein wenig vom Deck am Bug abgehobelt, dann paßten die Teile am Bug zusammen, aber eine Beule in der Steuerbordwand blieb. Also einen vorsichtigen, senkrechten Schnitt in die Bordwand gemacht, das schaffte genug Luft. Dann alles wieder verklebt, den verbleibenden Spalt auf den Innenseiten werde ich grau malen.


    Vielleicht wäre eine andere Vorgehensweise für mich schlauer gewesen:
    - Alle Innenseiten montieren, dabei beim Vorschiff gleich die Form herstellen.
    - Achtere Bordwandteile einschließlich Verbindungslasche am Modell montieren.
    - Vordere Bordwandteile einschließlich Schanzkleidinnenseiten am Modell montieren
    - Teile 22j und 23j abschließend anbringen, dann die inneren Schanzkleidstützen auf der Back.
    Mal beim nächsten Modell ausprobieren ... ;)


    Zur "Belohnung" kamen anschließend noch die Teile 22j und 23j (achtere Teile des Schanzkleides) dran. Die RAS-Schlauch-Öffnungen habe ich vor dem Falzen und doppeln ausgeschnitten, sie werden beim Pönen grau ausgemalt, das sollte dem Original nahe genug kommen.

  • Moin Wikingerheike,


    die Bilder Deiner Modelle habe ich mir mit Begeisterung angeschaut, besonders die absolut realistischen Abgasspuren und die Wasseroberfläche sind genial!


    Die zusätzliche Reling am achteren Mastmodul ist mir noch gar nicht aufgefallen, ich mußte auf das Foto von der BRAUNSCHWEIG von gestern schauen: Die nächste Abweichung. Bald lohnt sich ein eigenes Thema, um da nichts zu übersehen. Der Korrekturbogen kommt! :yahoo:


    Gruß aus (am Wochenende) ca. 18km Entfernung ;)


    Icke

  • Hi,


    erst mal vielen Dank für die Bilder nebst Kommentaren im Bezug auf die Vorbildtreue bzw. die Abweichungen zwischen Planungsphase (Modell) und der einsatzfähigen, echten Korvette. Das ist eine echte Hilfe, die mich bewogen hat, meine Korvette mal ziemlich weit oben in den Stapel der "TO DO's" zu legen.


    Was sagst Du denn als Kenner des echten "object of desire" zur Farbgebung des Bogens? Diskutiert wurde das ja hier schon sehr ausgiebig....


    Viele Grüße vom
    Leichtmatrosen

    Wieder in Konstruktion und Bau:
    - Spähkreuzer SP 1

  • Quote

    Original von Leichtmatrose
    Was sagst Du denn als Kenner des echten "object of desire" zur Farbgebung des Bogens?


    Moin Leichtmatrose,


    mein Lieblingsthema, daher schalte ich mich da gleich mal ein ;)


    Also, die Druckfarbe ist genauso richtig oder falsch wie jeder ähnliche Grauton auch. In Wilhelmshaven haben wir (hallo Wilfried!) an mehreren Dampfern an mehreren Tagen mal die Probe auf's Exempel gemacht. Und was soll ich sagen? Jedes Schiff war mit diversen Grautönen bemalt und je nach Lichteinfall, Wetter, Schuhgröße der Großmutter variieren diese Töne dann auch noch.


    Fazit: Irgendein Grauton, der dem gewünschten RAL-Ton nahe kommt, der stimmt auch - irgendwo und irgendwann...


    Und weil wir gerade dabei sind - klebt die Bordwand bloß mit Weißleim an, damit sich die Spanten schön durchdrücken - das ist nämlich viel originalgetreuer als ein glatter Rumpf ;)


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo,


    ich sehe das auch nicht so dogmatisch, wollte aber mal sehen, was jemand zur Farbe sagt, der das alles "live" hat.


    In der Tat sieht eine in einem bestimmten Farbton lackierte Fläche höchst unterschiedlich aus, je nach Lichtverhältnissen, Refektion und Schuhgröße der Oma. Außerdem neigen Lacke zum Ausbleichen, Verschmutzen, etc. und nachlackierte Flächen (Ausbesserungen) sehen dann immer anders aus als der Grundanstrich.
    In der Diskussion über die Farben (siehe Link) kommt das ja gut raus. Trotzdem empfinde ich die Korvette als ein wenig zu hell .... "Geschmacksache" sagte der Affe und biss in die Seife.


    Bei den Pla...kmodellbauern (böses Wort? ;) )findet man häufiger mal eine Diskussion über den "maßstäblichen Farbton". Da gehts dann drum, dass kleine Maßstäbe hellere Farben haben müssen, man also soundsoviel Prozent Weiß dazugeben muss und so weiter. Soll wohl irgendwie mit dem von einer Fläche einer bestimmten Größe (die am Modell natürlich kleiner ist, als am Original) reflektierten Licht in einer bestimmten Wellenlänge (=Farbe) zusammenhängen und so. Ich hab' das in meinem früheren Leben als Plastikmodellbauer nie wirklich befolgt, sondern eher direkt nach RAL, RLM, FS oder BS lackiert und Aufhellungen und Schattierungen lieber genutzt, um alles ein wenig gebraucht aussehen zu lassen.


    Na ja, ist alles eben irgendwie Geschmacksache.
    Trotzdem wäre es schön, wenn sich HMV, WHV, Passat etc. darauf einigen könnten, welche Druckfarben RAL 7000 und RAL 7001 (Pantone oder so so was) sein sollten, damit die Helligkeitunterschiede in der Kartonflotte nicht allzu groß sind....


    ... meint zumindest der
    Leichtmatrose

    Wieder in Konstruktion und Bau:
    - Spähkreuzer SP 1

    Edited once, last by Leichtmatrose ().

  • Moin zusammen,


    ich habe die Farbdiskussion hier mit Interesse verfolgt. Aus der Praxis: Die "Originalfarbe" hat natürlich eine Versorgungsnummer und ist immer die gleiche. Haha. Jeder Eimer (Charge) ist etwas anders, d.h. nach jedem Ausbesserungsanstrich wird das Boot mehr und mehr zum Flickenteppich. Selbst nach einer Werftliegezeit mit großflächigen Farbarbeiten kann man sicher sein, daß die Flächen unterschiedlich grau sind, mit Glück haben die Werftarbeiter wenigstens für jeweils eine Fläche genug Farbeimer zusammengekippt, so daß man nicht noch zusätzliche Kanten auf großen Flächen (Bordwand) hat.
    Also: "DIE" Farbe gibt es nicht, von daher ist die Druckfarbe in meinen Augen auch nicht DAS Merkmal für die Entsprechung zum Original.


    Ich werde mir nicht mal die Mühe machen, für die Einfärbung der Kanten etc. großartige Mischorgien zu veranstalten, sondern die hellgrauen Flächen (Bordwände) mit Faber-Castell Aquarellstift Kaltgrau III (Nr. 232) und die Decksflächen mit Kaltgrau VI (Nr. 235) nachmalen. Bei der schwarzen Bordwand warte ich noch ab, noch ist da das letzte Wort nicht gesprochen.


    Also: Wenn man den Würgereiz erstmal im Griff hat, kann man eigentlich alles essen! ;) Oder man nimmt einfach die drei Grundfarben der Marine und mischt nicht: Steingrau, Fehgrau und Basaltgrau!


    Zu den Spantbeulen: Stimmt. Die sieht man sogar ziemlich deutlich, wenn man dicht genug dran ist, und zwar alle! Frage an den Konstrukteur: Sind die Pappspanten an denselben Stellen wie beim Original? Spontan würde ich da nein sagen ... ?( Also: Nachmessen, Bordwände entsprechen rillen! ;)


    Den Versuch, DAS richtige Modell zu bauen, kann man wagen, wenn das Original außer Dienst gestellt wurde und man rechtzeitig vorher einen Ausrüstungsstand genauestens dokumentiert hat. Im Moment (Endausrüstungsphase) laufen so viele Änderungen und Änderungsideen, daß auch ein Korrekturbogen noch völlig witzlos wäre. Die offenen Diskussionen hier aufzulisten, würde zu weit führen. Ich denke, ich werde mein Modell weiterbauen und irgendwann sagen, daß es jetzt den Stand des Originals vom [Datum] so genau wiedergibt, wie ich es halt bauen konnte.


    Gruß,


    Icke

  • Quote

    Original von Icke
    Ich denke, ich werde mein Modell weiterbauen und irgendwann sagen, daß es jetzt den Stand des Originals vom [Datum] so genau wiedergibt, wie ich es halt bauen konnte.


    Das Namensschildchen möchte ich sehen ;)


    Korvette 130 "Braunschweig"
    Bauzustand 17.10.2007 15:38


    :prost:


    Aber Du hast schon recht - irgendwann kommt immer einer und sagt Dir, dass die Pütz auf dieser oder jener Reise aber 2m weiter rechts stand...


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo Icke !


    Bei den Spantpositionen achte ich nicht auf das Original. Es gibt eine Reihe von Muss-Positionen (zB. da, wo Decks befestigt werden müssen) und manchmal auch Darf-nicht-Positionen (Luken). Den Rest regelt der gewünschte Spantabstand, den ich hier mit über 3 cm etwas größer gewählt habe, weil die Bordwand durch den Knick zusätzlich stabilisiert wird.


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob das Original abgesehen vom Rumpf überhaupt noch in Spantbauweise hergestellt wurde. Was ich so von unseren Werften mitbekomme, ist eine Bauweise mit vorgefertigten Großtafeln. Bei denen gibt es zwar Aussteifungen, aber die haben mit Spanten nichts mehr zu tun.


    Gruß


    Henning

  • Moin Konpass,


    ich dachte mir sowas, quer durch die Brücke geht definitiv beim Original kein Spant, beim Modell muß der da einfach hin!


    Kleine Anekdote zum Thema Original-Modell: Vor (inzwischen) einigen Jahren stand ich mit einem Heereskameraden (beide natürlich in zivil) auf der Hanseboot auf dem Marine-Werbe-Stand vor dem Modell des 332ers "M106x" und erklärte ihm diverse Unterschiede zum Original (auf dem ich damals bis vor knapp zwei Monaten rund ein Jahr gefahren war). Obergefreiter Naseweis vom Standpersonal mischte sich ungefragt ein und gab sehr sachkundige (falsche) Erklärungen, die in der Aussage gipfelten, "er kenne das Boot, sei da mal mitgefahren". Die Frage nach dem genauen Datum führte bei ihm zu ausweichenden Antworten, bei mir zu einem breiten Grinsen, die Nennung meines letzten Dienstpostens bei Ihm zu knallrotem Poller.
    Ich habe dann mit dem Standleiter klargemacht, daß er die Chance kriegte, bei nächster Gelegenheit auf diesem Boot mal mitzufahren ...


    So, nun aber weiter mit meinem Kampf mit dem Karton:


    Vorderes Schanzkleid


    Nach der Korrekturoperation am Bug habe ich mich an der Komplettierung des Schanzkleides weiterversucht und die Innen- und Außenseiten angebracht. Naja. Ich sage nur erstes ernsthaftes Modell, viel Raum für Verbesserung, ich hoffe, der Pinsel und eventuell etwas Spachtel tarnen ausreichend. :(
    Eingedenk Wilfrieds Baubericht ("schwierigster Teil") werde ich erstmal mit ein paar Kleinteilen weitermachen, bevor ich die Stützen versuche einzufummeln. Zumal ich mir noch nicht endgültig darüber im Klaren bin, wo welche hingehören. Von der Form der Teile her (und der Originalkenntnis) kommt das kleinste, dreieckigste (bei 23k ganz rechts) an den Bug und dann fortlaufend. Im hinteren Bereich (RAS-Luke, Poller) kommt mir das grundsätzlich komisch vor, beim Original habe ich da nicht drauf geachtet. Bei meinem Modell scheint mir das mit dem Winkel der Bordwand nicht ganz stimmig, aber noch habe ich die Teilchen auch nicht ausgeschnitten.


    Heute habe ich dann noch die Antennensockel 44 und 45 (achteres RAM/MASS-Deck und vorderes MASS-Deck) eingebaut und die für das vordere Mastmodul benötigten Teile gedoppelt. Damit wird es dann weitergehen.

  • Vorderes Mastmodul


    Weiter ging es mit dem vorderen Mastmodul. Das unterste Teil ging ohne Probleme, hilfreich waren die Hinweise und vor allem Bilder von Wilfried, wo denn nun genau welches Teil hingehört. Ich habe erstmal die Verstärkung 37g weggelassen, auf/an ihr werde ich den mittleren Teil montieren und dann wie schon gehabt das ganze Modul aufs Modell aufsetzen.


    Meinen Werkzeugsatz habe ich auch noch ein wenig komplettiert: Die ausgediente Briefmarkenpinzette war zwar ganz nett, aber das Pinzettenset (spitz, flach, gewinkelt und innen) vom Grabbeltisch bei Conrad für -,99 war zu billig, um dran vorbeizugehen.
    Das Metall ist so weich, daß man die Griffweite und damit die Stellkraft prima durch biegen anpassen kann.

  • Vorderes Mastmodul - Mittelteil -


    Die Idee, das Teil 37g als Basis für dieses Bauteil zu nehmen, war zwar grundsätzlich gut, brachte aber nicht viel, da rundherum etwa 1mm fehlte, um es passend unter das Mittelteil 38 zu kleben. Ich habe es dann doch auf das bereits montierte untere Mastmodul geklebt und als "Zentrierhilfe" genutzt.

  • hallo icke


    vielen Dank für deinen Baubericht, sehr schön gebaut und sehr informativ!
    bin ein eifriger Mitleser....


    btw: muss im an die Graf Spee denken bei dem Turm ;)


    Viele Grüße
    Hannes

  • Es wäre wohl besser gewesen, dem Baubericht von Wilfried etwas sklavischer zu folgen und die Salinge gemeinsam mit dem Mittelteil zu bauen (verkehrtherum): Dann wäre an der Salingvorderkante keine Stufe entstanden. Blöd.


    Dabei ist mir noch ein Kinken in der Bauanleitung aufgefallen: Die beiden Teile Nr. 85 sind hier als "Gleitpfadsender" bezeichnet. Das sind sie mitnichten, vielmehr handelt es sich um die beiden elektro-optischen MIRADOR-Sensoren mit Farb-TV-Kamera, Schwarz-weiß-Tracking-Kamera, Infrarot-Kamera und Laserentfernungsmesser. Weitere Informationen der Herstellerfirma gibt es hier (PDF, 258kB).

  • Hallo Icke,


    ein schöner Bericht von Dir ,gewürzt mit guten Fotos , auch
    vom Orginal.
    Ich frage mich nur, sie läuft als Korvette und hat trotzdem eine F... Bezeichnung.
    Gibt es in der Nato oder international keine K... Bezeichnung ?


    Gruß Harald

  • Hallo, Harald!
    Nein, im Marinebereich sind Korvetten entweder als Fregatten mit F -oder -falls kleiner- als Patrouillenboote mit P-Nummern gekennzeichnet. Und die Klasse 130 (~89 m lang, ~13 m breit, 1840 t, 26 kn) ist von der Größe her schon an die früheren Fregatten z.B. der britischen Hunt-Klasse (90 m lang, 10,4 m breit, 1770 t, 28-25 kn) heranreichend.
    Mal so zum Vergleich - die Torpedoboote 1939 = Elbing-Destroyers hatten fast die gleiche Verdrängung, waren aber ranker und schneller: 102m lang, 10 m breit, 1750 t Einsatzverdrängung, 33 kn.
    Kleben Sie wohl!
    Kartonkapitän

    Ich schnipsel mit Schere, ich klebe und falz';
    das is zwar nur Schimäre, doch mich unterhalt's! :P(frei nach Johann Nestroy)

  • Moin Harald und Kartonkapitän,


    richtig, es gibt keinen Kennbuchstaben für Korvetten. Es gibt, wie ich höre, entsprechende Bestrebungen, denn inzwischen gibt es eine erkleckliche Anzahl von Einheiten, die in diese Größenordnung fallen. Da die Fähigkeiten dieser Einheiten deutlich über die von Patrouillenbooten hinausgehen, aber häufig in Einzelbereichen nicht an die von Fregatten heranreichen, würde das wohl auch Sinn machen.


    Nun aber weiter im Bau:


    Am vorderen Mastmodul habe ich ja erfahren, daß es sich wohl besser macht, die Masten "verkehrtherum" zu bauen. Also habe ich das ausprobiert und zunächst das untere Mastmodul gebaut und zur Seite gelegt. Das obere Mastmodul habe ich dann auf der Salingplatte aufgebaut. Ging prima, gerade mit den Kleinteilen. Beide Teile zusammengeklebt und erstmal nur lose auf das Modell gestellt.


    Es fehlen noch der Kasten auf dem Masttop (40q) und die Hafenabgasleitung (40f/g).

  • So langsam kann das Schiff an die Ausrüstungspier, das achtere Mastmodul ist drauf.


    Ich habe noch ein wenig im Netz gestöbert und bin bei http://www.shipspotting.com mit dem Suchbegriff "Korvette" auf ein paar Bilder gestoßen. Auf diesem kann man die geänderte Hangarrückwand einigermaßen erkennen. Unter/hinter dem mittleren Gerüst ist das halb geöffnete Doppelschott zum Hangar zu sehen, das das Sektionaltor ersetzt.

  • So, die Rettungsinseln sind komplett drauf.


    Abweichungen vom Original auf der Back/Schanzkleid


    Als nächstes wollte ich mich an die Back machen und die Leinenführungsrollen (51) und Poller (53) anbringen. Ich hatte ja schon bei der Montage des Schanzkleides den Eindruck, daß da irgendwas nicht stimmen kann, die Positionen der Poller kamen mir aus seemännischer Sicht komisch vor: Ein Poller steht nie direkt vor einer Klüse, jedenfalls nicht so dicht. Also habe ich mir nochmal meine Fotos von der Braunschweig angeschaut und festgestellt, daß die Leinenklüsen am Original anders sitzen:
    - die achtere Klüse ist in Höhe der Hinterkante des Geschütz-Sockels,
    - die vordere Klüse etwa Hinterkante der Kettenklüsen auf der Back,
    - die Ankerklüse erscheint mir beim Modell etwas zu tief,
    - die Speigatten verschieben sich ebenfalls
    - das Bugwappen ist auch weiter achtern.


    Bevor ich mit der Bestückung der Back weitermache, werde ich zusehen, daß ich noch Fotos vom Original bekomme. Die drei Umlenkrollen (mit denen die Festmacherleinen aufs Spill umgelenkt werden sollen) und zwei der kleinen Poller machen so eng gedrängt da vorne aus meiner Sicht wenig Sinn, das gibt Leinensalat. Auch die beiden großen Poller achtern vermute ich nicht unmittelbar vor der RAS-Luke.

  • Moin zusammen,


    heute hatte ich Gelegenheit, auf der Magdeburg einige Bilder zu machen, die denke ich recht aufschlußreich für die Oberdecksgestaltung sind:


    Bild 1: Back


    Von vorne nach achtern stehen auf der Back
    - eine Umlenkrolle (51) gleich hinter dem Bug, steuerbord vor dem Luk
    - ein Doppelpoller (53) steuerbords des Luks, zwischen Luk und Ankerspill
    - je eine Umlenkrolle in Flucht der Spillköpfe zwischen Spill und Geschützsockel
    - je zwei Doppelpoller backbord und steuerbord am Schanzkleid, der jeweils vordere zwischen Geschützsockel und Ankerspill, der achterliche in der vorderen Hälfte des Geschützsockels
    - keine großen Poller (52) vor den RAS-Luken


    Darüber hinaus sind im Schanzkleid die Klüsen zu erkennen, am RAM-Sockel eine Rettungsweste (90) und im Bildvordergrund die ausfahrbare Backspiere für das Speedboot.


    Bild 2: Achteres Mastmodul


    Im Vordergrund ist zu erkennen, daß die Stabantennen (49) auf dem achteren Aufbau (35) entfallen. Ebenso entfallen die Radome (64) und deren Plattformen (40e) am achteren Mastmodul. Der Auslaß der Hafenabgasleitung an Teil 40f ist rechteckig, nicht rund. Das Radom (63) im Top ist weiß.


    Bild 3: Hangarrückwand


    Hier nun ein Bild, das die schon angesprochenen Veränderungen (Durchgang zum Niedergang, geändertes Hangartor, Feuerlöschmonitor durch die Wand geführt) deutlich zeigt. Bisher noch nicht gesehen hatte ich, daß das Schott an Steuerbord in einer Nische liegt. Das Bild zeigt ebenfalls, daß das Radom (63) backbord auf dem RAM-Deck entfällt. Zwei zusätzliche Leinenführungsrollen sind an beiden Seiten zu erkennen, auch die Flugdeckbemalung (gestrichelte Linie vor der Hangarwand) wurde etwas verändert.


    Bild 4: Bug


    An diesem Bild kann man die verschobene Klüse am Bug und das verschobene Bugwappen erkennen. Ich würde sagen, daß die Ankerklüse am Modell doch "richtig" sitzt.


    Bild 5: vorderes Mastmodul/ Bordwand


    Das Typhon (84) sitzt mittig unter der Saling. Die Radome (66) entfallen, die Kuppeln der Radome 65 sind weiß. In der Bordwand befindet sich Höhe Hauptdeck eine zusätzliche Klüse.


    Schätze, ich muß mir einen neuen Bogen kaufen, einscannen, bearbeiten, ausdrucken, von vorne anfangen! @)

  • Hangarrückwand


    Ich habe mich davon verabschiedet, dieses (erste) Korvettenmodell dem Original entsprechend zu bauen. Dafür sind zu viele Änderungen nötig, die ich mit meinen noch beschränkten Fähigkeiten einfach nicht hinkriegen werde. :(
    Ich werde dieses Modell zum "üben" nehmen, mir noch einen zweiten Bogen zulegen, den ich scannen und nach entsprechender Überarbeitung ausdrucken und (dann hoffentlich) originalentsprechend bauen kann. Sofern der Passat-Verlag einen Korrekturbogen oder sogar eine zweite Auflage planen sollte, stelle ich da gerne meine bereits begonnene detaillierte "Korrekturliste" zur Verfügung.


    An der Hangarrückwand (32a) habe ich die von mir "machbaren" Korrekturen vorgenommen:
    - Das dritte Schott von Backbord mit ca. 1mm Zugabe ausgeschnitten und an den noch sichtbaren Spant hinter das Schott an Steuerbord geklebt.
    - Das Schott an Steuerbord bis zum Boden ausgeschnitten.
    - Die Klebelasche (32) geteilt, so daß sie die beiden Durchgänge freiläßt.
    - Für den Feuerlöschmonitor einen ca. 6mm breiten und ca. 2mm hohen Schlitz ca. 1mm unter der Schanzkleidoberkante ausgeschnitten.


    Die beiden Schotten an Backbordseite habe ich gedoppelt, das Hangartor habe ich entsprechend Wilfrieds Idee ausgeschnitten und hinterklebt statt es aufzudoppeln. Das entspricht nicht dem Original, hier ist wie schon angesprochen ein Doppelschott verbaut worden.


    Morgen werde ich dann erstmals die "11er" zum pönen ranlassen, den Spant schwärzen und ein paar Schnittkanten "tarnen".


    Was sind "11er"? Bei der Marine die Soldaten der sogenannten Verwendungsreihe 11 "Seemännischer Dienst".
    Böse Zungen sagen, daß 11er alles grüßen, was sich kontrolliert bewegt; alles festbändseln, was sich unkontrolliert bewegt und alles grau anpönen, was sich nicht bewegt. Aber wahrschau: Geschütztürme werden nciht gegrüßt, auch wenn sie sich kontrolliert bewegen! Kommandanten werden nicht festgebändselt, wenn sie sich unkontrolliert bewegen und Schiffstechnische Offiziere nicht grau gepönt! ;)

  • Hallo,


    ich verfolge Deinen Bericht mit großem Interesse, da ich auch noch eine Korvette zu Hause liegen habe. Zum Glück habe ich das Teil gleich komplett gescannt.


    Jetzt mal eine doofe Frage:
    Wo ist denn das Hangartor im Original hingekommen? Bild 3 sieht so aus, als gäb's keines mehr. Oder plant die Marine, eine aufblasbare Version des MH 90 anzuschaffen, den IMH 90 (Inflatable Maritime Helicopter 90)? Oder wurde der Heli zu Gunsten der Lösung Bordbar mit Sonnendeck ganz gestrichen?



    ?(Leichtmatrose ?(

    Wieder in Konstruktion und Bau:
    - Spähkreuzer SP 1

  • Moin Leichtmatrose,


    der Hangar ist immer noch da, zugänglich durch das auf dem Bild vom 24.10. sichtbare Doppelschott in der Mitte. Der Hangar ist und war schon immer nur für eine unbemannte Drohne vorgesehen, deren relativ große und unhandliche Ursprungsversion inzwischen aus Kostengründen gestrichen wurde. Im Moment wird auf einem kleineren, kostengünstigeren Drohnenmodell rumgedacht, da ist aber noch nichts spruchreif.


    Das Flugdeck ist für den NH90 ausgelegt, das heißt, der kann da bequem landen und aufgetankt werden und eine Weile "parken".


    In den Hangar paßt kein Helo rein, die Idee mit der Bordbar ist natürlich völlig abwegig und auch mit allergrößtem Improvisationstalent sicher keinesfalls realisierbar! 8)


    Gruß,


    Icke

  • So, nun habe ich zum Pinsel gegriffen und gepönt. Die Aquarellstifte lassen sich mit Pinsel, Palette und Wasser wirklich prima verarbeiten, nur mein Geschick in der Handhabung des Pinsels läßt wohl etwas zu wünschen übrig.


    Das Schott vorlich der Hangarrückwand ist in Teilbereichen geschwärzt, die sichtbaren Bereiche des Decks in diesem Bereich ebenfalls.


    Ärgerlich war heute auch, daß die bestellte Acrylvitrine (Trumpeter 759805) leider beschädigt ankam: Eine Ecke abgeplatzt, an der Unterkante zwei Brüche und eine ausgebrochene Ecke. Grumpf. Reklamation und Rücksendung laufen, ich bin gespannt.

  • Die "gepimpte" Hangarrückwand ist dran. Da ich beschlossen habe, das Modell "zur Übung" zu bauen, verzichte ich auf das spätere Nutzen der Ätzteile und baue jetzt doch die ursprünglich ausgesparten Relingsteile an.
    Auch der Müllkran an Steuerbord ist jetzt dran.
    In Sachen Vitrine hat sich auch was getan: Ersatz ist derzeit nicht lieferbar. Super. In zwei Wochen steht der Umzug an, muß ich doch noch irgendwoher einen passenden Pappkarton kriegen.

  • Langsam komme ich auf ein paar kleine Tricks, die die Arbeit doch erleichtern: Ich habe heute die Relingsteile um die Boote herum und die Leitern an den Aufbauten (RAM-Sockel, Aufbaufront, achterer Aufbau) montiert. Statt mühselig erst nach dem Anbringen am Modell mit dem Pinsel zu versuchen, die Kanten nachzufärben, habe ich das hier noch auf der Tischplatte erledigt. Klappte prima! Damit ist jetzt auch der Bogen 4 (nach Bogen 1 und 2) komplett verbaut.
    Auf Bogen 3 sind nur noch der Feuerlöschmonitor und die Relingsteile fürs Flugdeck, auf Bogen das Spill (46), die Umlenkrollen (51) und die Poller (52-54). So langsam sehe ich Licht am Ende des Tunnels, allerdings werden auch die Waffen noch geraume Zeit in Anspruch nehmen.


    Ich denke, daß ich das Flugdeck "in Betrieb" darstellen werde, das überspielt vielleicht ein paar meiner handwerklichen Unzulänglichkeiten und gibt Gelegenheit, ein paar Flaggen und Signalkörper in den sonst so nackten Mast zu praktizieren. Einzig problematisch werden passende Figuren, Karton fände ich dafür eher unschön, vielleicht kann man ja Spur-Z-Figuren etwas "stauchen"?


    Gruß,


    Icke

  • Meine Baugeschwindigkeit sinkt von langsam auf schleichend. Jetzt habe ich das Original sozusagen vor der Tür, aber dafür auch weniger Zeit.


    In der vergangenen Woche kam ich gerade einmal für eine halbe Stunde zum bauen, da waren dann die ersten Relingsverstärkungen am Schanzkleid auf der Back dran (ich verschiebe die weiteren: mit dem Fipselkram muß ich noch üben!) und das Spill auf dem Flugdeck.


    Auch auf die Gefahr hin, daß mich der Passat-Verlag wegen Geschäftsschädigung verklagt, sind mir inzwischen weitere Abweichungen vom Original aufgefallen:


    Das Spill steht auf dem Flugdeck ein Stück weiter achtern (man kann zwischen Hangarrückwand und Spill bequem durchlaufen)


    An der Brückenfront sind die Leitern nur an Steuerbord vorhanden. Den RAM-Starter erreicht man nicht von der Backbordseite der Back sondern von oben: Hier ist an Backbord vom MASS-Deck eine Leiter vorhanden.

  • Hallo Icke !


    Du brauchst keine Angst zu haben, dass wir Dich wegen Geschäftsschädigung verklagen. Es war uns klar, dass der Planungszustand, den wir (bisher fehlerlos) nachgebildet haben, in vielen Punkten nicht der Realität entsprechen würde, und dass jemand wie Du kommen würde, der alle Abweichungen korrekt und öffentlich protokolliert. Aber nochmal mach ich das nicht ! Möge sich der Marktführer erbarmen und eine richtige Korvette anbieten, auch wenn sie nur sieben Spanten hat.


    Gruß


    Henning

  • Och Henning,


    nicht so schnell aufgeben ;) Unterschiede sammeln und dann den Aktualisierungsbogen auflegen. Wilfried baut sicher gerne nochmal Probe - wo er doch jetzt Tonpapier-süchtig ist.... ;)


    Viele Grüsse
    Michael