Passat Bau Nr.1 Passat-Verlag 1:250

  • Ich möchte meinen Einstand mit dem Baubericht der Passat beginnen. Ich habe den Bau der Passat vor etwa 15 Monaten begonnen. Sie ist aber bis dato noch nicht fertiggestellt. Der angefangene Baubericht im Nachbarforum ist aus juristischen Gründen für die Allgemeinheit nicht mehr zugänglich, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, diesen Baubericht noch einmal komplett hier an dieser Stelle zu bringen. Er wird in den nächsten Tagen Stück für Stück von mir überarbeitet werden und hier ergänzt werden.


    Begleitend zum Bau habe ich dem Original zwei Besuche abgestattet, die die hauptsächlich dazu dienten, die Takelage mit aufzunehmen. Ich habe mich bei der Takelage hauptsächlich am aktuellen Original orientiert. Die Grenzen des Machbaren waren nur durch das Material und durch meine Motorik gesetzt.


    Da es für den Bogen der Passat seinerzeit noch keine Ätzteile gab, habe ich einen zusätzlichen Ätzteilsatz für das Modell der Preußen verwendet. Viele Teile passen hier ganz gut und bei einigen Teilen musste ich Anpassungen vornehmen. Ich kann auf jeden Fall bei einem Nachbau dazu raten, sich diesen Ätzteilsatz vorher zu besorgen.
    'Ich werde die Passat mit geborgenen Segeln bauen (mehr dazu später). Dies hat den den Grund, dass die Takelage hierdurch besser sichtbar wird,


    Ich habe vor, die Passat nach den von mir auferlegten Bauprinzipien zu bauen. Das heißt, die Grundplatte wird verdreifacht und die entsprechenden Rumpfspanten um die entstehende Materialstärke gekürzt. Dafür werden die Seitenlaschen der Grundplatte abgetrennt. Alle Spanten und Decks werden verdoppelt. Auch die Bordwände werden verdoppelt. Dieses soll ein Durchdrücken der Spanten auf den Bordwänden verhindern. Die verdoppelten Bordwände werden mit Sprühkleber verklebt. Dies hat den Vorteil, dass der Sprühkleber eine Art Nässesperre bildet. Beim Aufkleben der Bordwände sollte man auf lösungsmittelhaltige Klebstoffe zurückgreifen. Diese Einschränkung kann ich mir jetzt sparen und einen Klebstoff auf Wasserbasis (z.B. Leim) verwenden. Da durch die Nässesperre, der Leim nicht in die zweite äußere Kartonschicht vordringt. Ich arbeite ungern mit lösungsmittelhaltigem Klebstoff, da dieser an der Klebestelle in der Regel glänzende Stellen hinterlässt. Der wasserhaltige Klebstoff trocknet transparent auf.


    Beim Bau des Rumpfes wird zunächst nur der Mittelspant und jeweils die ersten drei Querspanten in Bug- und Hecksektion eingesetzt.
    Danach wird jeweils die Bordwand an Heck und Bug fertig vorgeformt und verklebt und dann wie ein Schuh auf das Rahmengerüst aufgezogen. Der Mittelteil wird erst mit der Grundplatte verklebt. Erst dann werden die mittleren Querspanten
    von Oben eingesetzt. Danach werden die Decks erst eingesetzt. So mein Plan, den ich bereits in dieser Form erfolgreich bei der Hammonia umgesetzt habe.

  • Moin Axel!


    Danke für das Einstellen dieses bemerkenswerten Bauberichts in diesem Forum! :thumbup:


    Das Vermehren der Bodenplatte ist bei den neuen Passat-Modellen zum Standard geworden. Die Wasserlinie verläuft so viel harmonischer als beim Ankleben der Bordwände mit Laschen.
    Allerdings halte ich das Verdoppeln der Bordwände nicht für notwendig. Ich habe auch die PREUSSEN gebaut, und da drückt sich nichts durch.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Helmut,


    ich würde gern die Verdopplung weglassen, aber noch fehlt mir die Erfahrung bei solch großen Schiffskörpern. Bei solch bedeutenden Modellen, wie der Passat oder der Hammonia bin ich einfach auf Nummer sicher gegangen. Aber ich arbeite dran. :)


    Gruß


    Axel

  • Bevor ich mich an die Bordwand heranwage, prüfe ich noch die Passgenauigkeit der Decks (Bild 1). Ich will später, wenn die Bordwände einmal drauf sind keine Überraschungen mehr erleben.
    Bild 2 zeigt die vorgeformte Steuerbordseite des Hecks. Dadurch dass die Bordwände verdoppelt sind, sind die Rillen etwas tiefer. Ein Nachteil, den ich gern in Kauf nehme, wenn dadurch die Querspanten nicht durchdrücken.
    Das Formen der Einsatzstücke war für mich schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Bild 3 zeigt das Ganze noch einmal von der Innenseite. Ich zeige diese Schritte etwas ausführlicher, da ich denke, dass sie eines der Kernpunkte in diesem Modell sind.


    Als nächster Schritt wird die komplett vorgeformte Hecksektion zusammengefügt (Bild 4). Die beiden Teile habe ich dann über dünne Papierstreifen innen zusammengeklebt. Den obersten Streifen verklebe ich erst, wenn die Bordwand mit dem Rahmen verklebt ist. Bild 5 zeigt dann noch einmal eine Seitenansicht des Hecks und Bild 6 das Ganze von oben. Sehr gut sind hier die aufgebrachten Laschen aus dünnem Papier zu erkennen.


    In Bild 7 kommt die Stunde der Wahrheit. Jetzt dürft ihr mir die Daumen drücken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man an der Bordwand ruhig fest ziehen kann, damit sie sich auf dem Spantengerüst eng anschmiegt.
    Mit dem Bug (Bild 8) verfahre ich analog. Hier ist der Aufwand nicht so groß, da der Bug nicht so komplex gestaltet ist. Deutlich ist auch zu erkennen, dass im Mittelbereich die Querspanten noch nicht eingesetzt sind.
    Hier kann ich jetzt bequem von innen die Bordwand mit der Grundplatte verkleben.

  • Anbei möchte ich noch für alle, die sich mit dem Gedanken der Modellumsetzung der Passat tragen, einen Literaturhinweis geben.
    Es ist das unten abgebildete Buch aus dem Oceanum Verlag, in das die Forschungsergebnisse aus dem Schiffahrtsmuseum eingeflossen sind. Neben den vielen Bildern aus dem Buch ist auch ein beidseitiger riesiger Takelplan enthalten, aus dem man nur die Maße abzunehmen und herunterskalieren muss. Bei mir war es der Faktor 2,4.
    Dieses Buch und natürlich die unzähligen Bilder von der Passat haben mir speziell bei der Takelage sehr geholfen.


    So nebenbei bemerkt: Es gibt aus diesem Verlag auch weitere Bücher, die sich ausschließlich und auch nicht ausschließlich der Passat als Vorbild widmen.

  • Es geht weiter mit der Fertigstellung des Bugbereiches. Erst wenn dieser fertiggestellt ist, kann das Backdeck befestigt werden.


    Die fehlenden Wände waren schnell hochgezogen (Bild 1). Die Leisten auf dem Schiffsrumpf habe ich noch zurückgestellt. Ich verwende hier nicht die Leisten aus dem Bogen (Bild 2), sondern habe mir Tonkarton besorgt, von dem ich jeweils 1mm Streifen abgeschnitten habe. Ich bin mit einem Streifen auch fast einmal um den Rumpf gekommen (Bild 3). Einziger Wermutstropfen: Es gibt leichte Farbnuancen zu dem verwendeten Braun auf dem Bogen, was ich nicht allzuschön finde. Auf jeden Fall habe ich mir hier das Kantenfärben erspart (Bild 4). Ich denke, die Ergebnisse mit den Leisten waren recht befriedigend.

  • Als nächstes wurde die Ankerwinde eingebaut. Ich habe vor plastische Ankerketten zu verwenden. Damit die Enden der Kette gestrafft sind, führe ich sie durch das Deck durch. Dazu musste ich zwei Löcher bohren (Bild 1). Bild 2 zeigt die fertige Ankerwinde und Bild 3 zeigt den eingebauten Zustand. In den Bildern 4 und 5 habe ich den Bereich unter dem zukünftigen Clüver schwarz eingefärbt. Bilder aus der Literatur zeigen ihn dunkel eingefärbt. Bilder aus den Büchern kann ich leider aus urheberrechtlichen Gründen nicht zeigen.
    Mit Fertigstellen der Ankerwinde kann ich das Backdeck aufsetzen. Von der Ankerwinde sieht man leider jetzt nicht mehr so viel. Mit dem aufgesetzten Backdeck ist der Rumpf auch so stabil, dass ich ihn vom Grundbrett lösen kann (Bild 6).

  • ... habe mir Tonkarton besorgt, ...Einziger Wermutstropfen: Es gibt leichte Farbnuancen zu dem verwendeten Braun auf dem Bogen, was ich nicht allzuschön finde. Auf jeden Fall habe ich mir hier das Kantenfärben erspart. ....


    Hallo Axel.


    Farbdifferenzen zwischen Tonpapier und Druck werden sich praktisch so gut wie nie vermeiden lassen, Axel. Das muss man leider hinnehmen oder auf die Verwendung von Tonpapier verzichten (deswegen verzichte ich auch, wo immer es geht, auf Laserteile).
    Dazu kommt nach meinen Erfahrungen häufig, dass Tonpapier unter ungünstigeren Bedingungen schneller ausbleicht oder altert als die entsprechende Druckfarbe.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Helmut,
    mal eine etwas ketzerische Zwischenfrage (ich bitte um Entschuldigung, Axel), wenn das stimmt

    ... Dazu kommt nach meinen Erfahrungen häufig, dass Tonpapier unter ungünstigeren Bedingungen schneller ausbleicht oder altert als die entsprechende Druckfarbe...


    warum verwendet der Passat-Verlag dann für einige Teile Tonpapier, beispielsweise Schornstein der ISERLOHN? Dann liefe ich ja Gefahr, dass der Schlot irgendwann ein wenig erblasst, oder?
    @ Axel: sauber gebaut bisher, da wird sich wohl auch kaum etwas dran ändern, denke ich...
    Weiterhin gutes Gelingen wünscht
    Fiete

  • Moin Fiete,
    die Frage ist nicht ketzerisch. :)


    Das von uns verwendete Papier entspricht in seiner Farbstabilität praktisch der der Druckfarben.
    Probleme gibt es da eher mit Tonpapier aus dem "freien Handel", so wie man es meist im Schreibwarengeschäft kaufen kann.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Ich habe mir entgegen der Bauanleitung erst mal das Kartenhaus vorgenommen. Alle Fenster werden wie bei allen meinen Modellen ausgeschnitten und verglast (Bild 1). Die Klammern halten hier wieder die angeklebte Kunststofffolie Das Kartenhaus wird auf dem Hochdeck platziert. Die Decks sehen hier Schlitze vor. Diese Technik kenne ich noch von den Wilhelmshavener Modellen. Wenn man bedenkt, dass sich der damals noch junge Passat-Verlag von Wilhelmshaven abgesondert hat, dann kann man sicherlich den Rückgriff auf dieseTechnik noch verstehen. Ich habe die Schlitze nur einmal eingeschnitten und den Schnitt mit einer Stopfnadel erweitert (Bild 2). Diesen Trick habe ich einmal im Nachbarforum im Forum aufgeschnappt. Jetzt rufe ich ihn hier einfach noch einmal wieder in Erinnerung. Mit den Ladeluken bin ich in der gleichen Weise vorgegangen, wie wir später noch sehen werden.
    Eine kleine Herausforderung war das Oberlicht hinter dem Kartenhaus (Bild 3). Hier waren die Fenster wirklich sehr klein, aber ich habe sie konsequent ausgeschnitten. Das Ergebnis seht ihr in Bild 4. Was mich hieran noch stört, ist das weiße Innenleben. Ich denke, ich werde das Oberlicht zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal lösen und die weißen Stellen übermalen. Die Bauteilgruppe 31 beinhaltet zahlreiche Relingteile. Diese werde ich mit der Ätzteilreling aus dem Passat-Verlag realisieren. Da ich diese aus Erfahrung für stabil genug halte, werde
    ich diese Teile jetzt schon frühzeitig peu à peu einsetzen. Teile aus Karton, wie die Schanzwand auf dem Hochdeck, habe ich natürlich jetzt schon umgesetzt (Bilder 5 und 8). Solche Schanzkleidstützen werten doch ein Modell in einem frühen Baustadium stark auf.
    Als letzte Bauteilgruppe habe ich die Ladeluken eingesetzt. Hier waren wieder Schlitze aufzuweiten. Nach den Aufbauten hatte ich auf den Baubögen lange
    gesucht. Ich hatte nicht vermutet, dass sie gelb gehalten sind. Die letzten vier Bilder zeigen dann Impressionen mit den fertigen Ladeluken.

  • Ich hatte bisher die Baugruppe 31 noch übergangen. Das liegt daran, dass hier viele Teile mit einer Kartonreling enthalten sind. Die Kartonreling möchte ich mit einer entsprechenden Reling aus dem Passat-Verlag ersetzen. Die Relingteile
    kann ich in diesem Baustadium bereits einbauen, weil diese Reling sehr stabil ist und kleinere Einwirkungen ohne Probleme übersteht. In Bild 1 habe ich mir eine Schablone für das Biegen der Reling des Poop-Decks gebaut. Auf Bild 2
    sieht man das Ergebnis. Auch die Reling auf dem Backdeck habe ich schon erstellt (Bild 3).
    Die Kartonreling ist drei-zügig und so habe ich die entsprechend angebotene Ätzteilreling verwendet. Zwischen Karton- und Ätzteilreling gibt es jedoch trotz der gleichen Anzahl von Zügen eine kleine Höhendifferenz. So mag es an manchen Stellen erklärbar sein, wenn der Übergang nicht nahtlos passt.Bilder 4 und 5 zeigen Impressionen vom Erstellen der Reling.


    Gleichzeitig habe ich die Decks mit neuen Kleinteilen bestückt. Bei einem weiteren auf dem Hochdeck anzubringenden Oberlicht habe ich den Boden grau und die Innenseite in braun eingefärbt.
    Bilder 7 und 8 zeigen Impressionen von der weiteren Bestückung des Decks.

  • Inzwischen wurden die vier vorgesehenen Nagelbänke komplettiert.Hier gab es eine kleine Herausforderung. Die Nagelbänke sind nur in einfacher Kartonstärke ausgeführt (So ist es vorgesehen). Passt man diese an die geschwungene Bordwand an, so besteht die Gefahr der Wellenbildung. Hinterher werden hier Teile der Takelage durchgeführt. Zu welchen Belastungen dies führt, kann ich noch nicht abschätzen. Eine Verdopplung der Kartonstärke ist wegen der Knicke im Bauteil sehr schwierig. Nach dem Anbringen der Nagelbänke sieht der Rumpf wieder ein Stück mehr nach Schiff aus.
    Als nächstes waren die beiden Positionslichter anzufertigen (Bilder 1 bis 3). Im Gegensatz zu den Positionslichtern moderner Schiffe sind dieses recht aufwändige Konstruktionen. Sie sehen aus wie Leuchttürme.
    Mit dem Backbord-Positionslicht habe ich jetzt 50 Baugruppen verbaut. Gelegenheit, einmal wieder zwei Ganzkörperaufnahmen der Passat zu spendieren (Bilder 4 und 5).

  • Hallo Theo,


    das kann man so pauschal nicht sagen. Sicherlich hat die Seute Deern einen Mast weniger, aber es kommt auf die Detaillierung an, die du in dieses Modell investierst. Ich habe das Glück, dass es das Vorbild noch gibt. Daher habe ich die Takelage abfotografiert und werde sie so, wie meine motorischen Fähigkeiten es erlauben, umsetzen.
    Ich habe aber auch den von dir erwähnten Bogen. Auch hier gibt es das Original noch. Ich werde ihn zu gegebener Zeit rescalieren (1:250) und dann nach dem gleichen Prinzip die Takelage umsetzen.
    Meiner Meinung nach kommt es auf den Detaillierungsgrad an, den du in ein solches Modell investierst.


    Gruß Axel

  • Hallo Axel,


    da kann ich Dir nur zustimmen.
    Allerdings bin ich bei der Takelage bei diesem auf 1:250 skalierten Modell dann auch an meine handwerklichen Grenzen gekommen - da habe ich manches vereinfachen müssen, was in 1:100 vielleicht noch möglich ist.
    By the way: ich habe die Masten, Rahen und Bäume innen sämtlich mit Stahldraht verstärkt - wie wirst Du dieses Stabilitätsproblem lösen?


    Mit herzlichem Gruß, Theo

  • Hallo Theo,


    ich möchte dir deine Frage sehr konkret beantworten. Dazu muss ich jedoch einige Bauschritte vorgreifen.
    Ich habe mir aus dem Baumarkt einen 2 mm Rundstab aus Buchenholz besorgt. Dieses Buchenholz besitzt die Eigenschaft, dass in etwa die Elastizität eines Kunststoffprofils hat. Mit den Masten habe ich die Herausforderung, dass diese zur Spitze konisch zulaufen. Um den Kern dem Kartonmantel anzupassen, muss ich den Rundstab kräftig schleifen.
    Ich habe hierzu den Rundstab in meine Kleinbohrmaschine eingespannt und mit Schleifpapier die konische Formung erreicht. Dadurch dass das Material so elastisch ist, sind keine Brüche während des Schleifens aufgetreten. Wie du auf den Bildern erkennst, habe ich den Rundstab teilweise auf Zahnstocherdicke abgeschliffen.
    Ich kann nur davon abraten Schaschlikspieße aus dem Supermarkt zu benutzen, diese brechen wesentlich früher und es besteht die Gefahr des späteren Verziehens. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich mir so einige Male beim Schleifen die Finger so richtig verbrannt habe.
    Das Innenleben der Rahen habe ich dann mit 1 mm Messing Rundprofil verwirklicht. Das erschien mir an dieser Stelle einfacher und völlig ausreichend.
    Dieses ist ein Vorgriff auf Themen, die ich noch im weiteren Verlauf des Bauberichts noch wesentlich detaillierter erklären werde.


    Gruß Axel

  • Als nächstes ist die Ruderanlage an der Reihe. Steuerräder befinden sich vor dem Getriebekasten auf dem Poopdeck (Bild 3) und vor dem Kartenhaus (Bild 2). Der Ätzsatz der Preußen liefert hier zwei sehr filigrane Steuerräder, die ich hier verwenden will (Bild 1). Die Steuerräder werden auf der Ätzplatine so verklebt, dass ein plastischer Eindruck entsteht und eingefärbt.
    Die in der Bauanleitung folgenden 7 Lüfter gingen schnell von der Hand und wurden auf den Decks verteilt (Bild 4). Bei einem Liner hätte ich an dieser Stelle mehr zu tun gehabt.
    Als nächster Schritt sind die Treppen an der Reihe. Ich möchte alle Treppen als Ätzteile abbilden. Der Bogen der Passat weist Treppen in zwei Größen aus. Ein Vergleich mit den vorhandene Treppen aus dem Ätzsatz der Preußen zeigt, die kleineren Treppen kann ich aus dem Ätzsatz verwenden. Die passenden größeren Treppen kann ich noch aus eigenem Fundus beisteuern. Ich muss also keine „Kartonrutschen“ verwenden.
    Meine Aufgabe für die folgende Woche: Treppen lackieren.

  • Als nächstes waren die Treppen an der Reihe. Die Kartonrutschen aus dem Bogen wollte ich nicht nehmen. Der Ätzsatz der Preußen und eigene Bestände ermöglichten mir den Austausch, sodass ein vollständiger Ersatz möglich war. Die Treppen wurden mit Revell Acrylfarbe (Bild 1) eingefärbt und dann anschließend mit einer kleinen Zange und Pinzette zurechtgebogen (Bild2).
    Anschließend habe ich die Stagverankerungen erstellt. Hierfür habe ich dann einen „normalen“ Bindfaden verwendet (Bild 3 und Bild 4). Da der Faden später einmal auf Zug stehen wird, habe ich die Verklebung mit dem Karton über Sekundenkleber hergestellt. Ich hoffe, es reißt nicht so schnell aus. Die Bilder 5 bis 7 zeigen den Einbau der Stagverankerungen an Fock-, Haupt- und Kreuzmast.
    In diesen Bildern wird auch schon mit den Nagelbänken der nächste Schritt gezeigt. Die Nagelbänke habe ich mit Löchern versehen. Sie werden in der nächsten Zeit von mir nach und nach bestückt werden.
    Der nächste Bauschritt sind die Poller. Sie sind in der kommenden Woche an der Reihe. Ich denke, hier besteht wohl kein Bedarf, den Bau vorzustellen. Ich melde mich, wenn die Poller fertig sind.

  • Poller:
    Augen zu und durch. Die Poller habe ich dann in einrem Rutsch fertiggestellt. Nicht anspruchsvoll, aber notwendig. Die Poller habe ich in konventioneller Methode (also das, was der Bogen hergibt) hergestellt. (Bild 1)
    Ankerkran:
    Beim
    Ankerkran habe ich ein wenig Recherchearbeiten eingesetzt. Es ging darum, was am Ankerkran dranhängt. Die Recherchearbeiten haben Bilder gezeigt, in denen der Ankerkran bei Fahrt zerlegt war. Der Ausleger lag dabei auf den Planken. Einen guten Anhaltspunkt des zusammengebauten Ankerkrans zeigt das Bild 2. Hier hängt ein Flaschenzug am Ausleger. Diesen wollte ich nachbilden. Die kartonale Ausprägung des Ankerkrans war dann auch nicht besonders schwierig (Bild 3) und so habe ich mich dann in den Bau des Flaschenzugs gestürzt.
    Aus dem Bau der Hammonia hat mich Peter Hurler mit Haken und Umlenkrollen in seinen Ätzplatinen sehr großzügig bedacht, sodass ich hier aus dem Vollen schöpfen konnte.
    Das Seil wurde wieder aus dem 0,1 mm Nickeldraht hergestellt (Bild 4). Zusammengesetzt und lackiert ergibt sich das in Bild 5 dargestellte Modell des Ankerkrans. Ich denke, es ist
    ganz gut gelungen.
    Anker:
    Die Anker habe ich dann wieder aus Karton gestaltet (Bild 6). Eigentlich hatte ich entsprechende Ätzteile auf der Platine der Preußen vermutet, aber dem war nicht so. Die Anker
    wurden nach dem Kantenfärben noch mit Ketten versehen (Bild 7) und auf dem Backdeck befestigt. Bei Seglern scheint die Ankerkette draußen zu hängen.

  • Rudergängerpodeste:
    Bei Bauteil 51 hatte ich euch immer die Rudergängerpodeste vorenthalten. Das liegt daran, dass im Original Grätings enthalten sind. Die in Bild 1 dargestellte Variante vom Bogen zeigt eine Imitation, die zur Zeit des Erscheinen des Bogens sicherlich „State of the Art“ war. Mich kann diese Variante heute nicht mehr überzeugen und so habe ich aus niederbayrischer Produktion Lukengrätings besorgt und die Imitation durch diese ersetzt. Das Ergebnis zeigt dann Bild 2.
    Ergebnisse:
    Zum Abschluss möchte ich euch die Ergebnisse der betreffenden Schiffssektionen nicht vorenthalten. Sie sind in den Bildern 3 bis 5 zu sehen.

  • Hallo Apfisdu1,


    eine wirklich tolle Arbeit, die du hier zeigst. Insbesondere der Heckbereich mit den Grätings gefällt mir sehr gut. Ich habe die Passat von Heller in 1:150 angefangen, da gibt es kaum mehr Details als bei Deiner Passat. Etwas ist mir aber aufgefallen. Im Original liegen die Anker an Back- und Steuerbord auf einem Lagerbock. Gibt es dem im Bogen auch, oder fehlt der??? Anbei ein Bild des Originals.


    LG
    Ernie

  • Hallo Ernie,


    der Unterschied zum heutigen Original ist mir bekannt. Der Bogen berücksichtigt diesen Unterschied nicht. Der Bogen des Passat-Verlages berücksichtigt den Bauzustand von 1927. Wenn du das Modell mit dem heutigen Original vergleichst, wirst du viele Unterschiede feststellen. Möglicherweise war der Lagerbock um 1927 noch nicht vorhanden. Das müsste man noch einmal auf alten Fotos recherchieren.


    Gruß Axel

  • Die Bestückung und somit die Reduzierung der „unschönen“ weißen Flecken schreitet voran. Auf Bild 1 wurden auf dem Kartenhaus ein Tank und auf dem Hochdeck ein weiterer Lüfter gesetzt.
    Es gibt an dieser Stelle ein Thema, das ich seit einigen Wochen vor mir herschiebe und dem ich jetzt nicht mehr ausweichen kann. Formulieren wir es einmal so: Auf dem Bogen sind wenige Stellen so bedruckt, wie es bestimmt nicht beim Vorbild war. Hier wollte ich elektronisch „nachfärben“.
    Auf Bild 2 seht ihr die Catwalks, die bestimmt nicht weiß gepönt waren. Auf Bild 3 ist der Getriebekasten abgebildet, dessen Seitenwände beim Original nachweislich die Aufschrift „Passat“ bzw. „Peking“ enthielten. Der originale Baubogen liefert hier nur ein hölzernes Brett.
    Auf Bild 4 sind die nachträglich angepassten und zum Einbau fertigen Teile zu sehen.

  • Hallo Ernie !


    Ich habe das Modell vor gut einem Vierteljahrhundert konstruiert. Meine mir verbliebenen Unterlagen geben aber keine Auskunft darüber, ob die Lagerböcke für die Anker im Zustand von 1927 schon an Bord waren. Ich musste viele Fotos und Planunterlagen zurückgeben. Mit dem Kopieren war es damals noch nicht so einfach.


    Gruß
    Henning

  • Hallo Axel, hallo Henning,


    ich habe die Bilder selbstgemacht, und mir dabei auch die Konstruktion angeschaut, da besagtes Modell von Heller zu grob an dieser Stelle ist. Aufgrund meiner Schlosser und Ingenieur Ausbildung wurde ich aufgrund der Schweisnähte und der gesamten Konstruktion sowie der Rostnarben an den Lagerböcke sagen, dass diese schon sehr "früh" auf der Passat montiert wurden. Es könnte aber auch sein, dass 1927 die Ankerlager noch nicht vorhanden waren. einige Zeichnungen auf der Passat CD deuten darauf hin.


    LG
    Ernst

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Hallo Ernie,
    wenn du eine Frage wegen der Passat hast dann könntest Du doch direkt beim Eigentümer fragen. Im übrigen wünsche ich viel Ausdauer beim bevorstehenden Takeln.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Modellbaufreunde !


    Das Thema ließ mich ja nicht ruhen, weil ich bei der damaligen Konstruktion hervorragend unterstützt wurde von Werner Jurkowski, der mir in Kopie auch das angehängte Foto übermittelt hatte (Quelle: Seafaring under Sail, The life of the merchant seaman/ Basil Greenhill & Denis Stonham). Das Foto stammt aus dem Jahr 1948, als die PASSAT unter der Flagge von Ericson Getreide aus Australien transportierte. Man sieht deutlich, dass beidseitig keine Ankerböcke vorhanden sind. Der Bb.-Anker hängt wahrscheinlich in der Klüse. Ich vermute deshalb, dass die Ankerböcke erst eingebaut wurden, als die PASSAT zum Schulschiff umgebaut wurde.


    Henning

  • Hallo Henning,


    danke für die Aufklärung. Mit der Passat hast Du, für die damalige Zeit, ein super Modell entworfen, das von Axel ganz toll umgesetzt wird.


    LG
    Ernst

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Heute habe ich mir die Catwalks vorgenommen. Für die Geländer verwende ich den Ätzsatz der Preußen. Die Geländer müssen auf die Gegebenheiten der Passat angepasst werden. Der erste Abend ging damit drauf, die Geländer für die Catwalks zu pönen (Bild 1).

    Mit den Catwalks wird auch auf dem hinteren Hauptdeck ein Podest installiert, auf dem sich ein Kompass befindet. Auf Bild 2 habe ich das Podest installiert. Auf
    dem Podest ist kein Schornstein untergebracht, sondern ein Akku, der nur zur temporären Beschwerung dient. Auf der Seite des Podests befinden sich Bootslager.

    Beim Podest ist zu beachten, dass sich die Auflagepunkte die Nagelbänke (siehe Pfeile) sind und nicht die Oberkante der Schanz!!!
    Bei den Catwalks wurde der Boden neu eingefärbt (ich berichtete darüber) und die Kartongeländer abgeschnitten und durch entsprechende Ätzteile der Preußen ersetzt.
    Bild 3 zeigt einen fertigen Catwalk.

    Bild 4 zeigt das fertige Ensemble von Podest und Catwalks auf dem hinteren Hauptdeck. Hier habe ich auch die letzte angefertigte Treppe eingesetzt. Die Reling rund um das Podest habe ich aus Relingteilen des Passat-Verlages erstellt.

    Bild 6 zeigt den Catwalk auf dem vorderen Hauptdeck. Der Catwalk ist länger als die beiden Catwalks auf dem hinteren Hauptdeck, was bei dem Verkleben der Ätzteile doch einige Herausforderungen mit sich brachte.

    Anbei noch einige Impressionen aus dem Bau

  • Als nächste Baugruppe standen die Kompasse an. Eher etwas unspektakulär, daher zeige ich hier bereits die fertigen Ergebnisse. Sie sehen irgendwie aus, wie kleine Männchen.



    Die nachfolgenden Bilder zeigen dann die Umgebung, in der sie eingebaut wurden. Hier zeigt sich auch der aktuelle Fertigungsstand der einzelnen Bereiche.



    Das letzte Bild zeigt dann die hinteren Bootslager mit Davids. Hier möchte ich aber zusätzlich noch die vorhandenen Taue mit einbauen. Mir fehlen zur Zeit noch aussagekräftige Bilder vom Vorbild. Es ist inzwischen schon eine kleine Tradition für mich geworden, die ganzen Tauanlagen rund um die Davids mit zu bauen.


  • Im ersten Schritt waren die Spills anzufertigen. Es gibt drei Sorten, die entsprechend auf dem Deck verteilt werden.



    Die nächste Herausforderung sind die Brasswinden. Im ersten Schritt habe ich die Trommeln und die Trennwände erstellt. Zusammengebaut ergibt sich schon ein sehr komplexes Gebilde.



    Ich habe mich dafür entschieden, die Taue schon an die Winden zu kleben. Leider ein wenig zu spät, denn in der zusammengebauten Brasswinde kommt man schon sehr schlecht an die Trommeln dran. Bei der nächsten Brasswinde werde ich die Taue direkt beim Bau der Trommel ankleben.



    Die nachfolgenden Bilder zeigen die fertige Brasswinde. Die Kurbel habe ich als Ätzteil wieder von der Preußen entnommen. Das rechte Bild zeigt die eingebaute Winde.





    Jetzt sind noch die zwei weiteren Brasswinden sowie noch sechs Fallwinden zu bauen. Die Fallwinden sind weniger komplex.

  • Diese Jarvis-Brasswinden waren seinerzeit eine technische Neuerung, die es ermöglichte, mit deutlich weniger Personal auszukommen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Winden, Winden, Winden …


    Nachdem ich die erste Brasswinde letzte Woche gebaut hatte, hatte ich mir einige Verbesserungen überlegt, die bei den beiden restlichen Winden zur Anwendung kamen. Da die Winden von oben geschlossen sind, müssen die Taue vor dem Einbau an die Trommeln geklebt werden.



    Den Einbau der Brasswinden zeigt das folgende Bild Da diese Winden recht großflächig sind, muss darauf geachtet werden, dass die Winden plan auf dem Boden sind.



    Die zweite Type von Winden sind die Fallwinden. Da die Trommel noch oben offen ist, kann ich die Taue erst beim Takeln anbringen (Bild links unten). Die beiden Handräder habe ich wieder aus dem Ätzsatz der Preußen entnommen (Bild mitte). Das rechte Bild zeigt das Zusammenspiel von Brass- und Fallwinden.


  • So langsam musste ich die Takelage vorbereiten. Dazu muss ich wissen, wie sie bei der Passat funktioniert. Glücklicherweise gibt es die Passat noch und so habe ich mich zu einem Besuch aufgemacht. Ich habe eine unzählige Anzahl von Aufnahmen von der Passat gemacht und so wurde mir auch klar, wie die Takelage funktioniert. Man muss sich jetzt darüber im Klaren werden, was will (was kann) ich von der Originaltakelage überhaupt umsetzen. Das Original besitzt über 30 km Takelage. Auf den Massstab 1:250 heruntergerechnet sind das immerhin noch 120 m. So etwas ist in seiner Komplexität nicht umsetzbar.
    Ich werde in diesem Baubericht auch versuchen, den Bezug von Kartonteil zu Originalteil herzustellen.
    Die Fallwinden habe ich inzwischen abgeschlossen. Die nachfolgenden Bilder zeigen jeweils meine gebaute Fall- und Brasswinde und das Orginalteil dazu. Ich finde hier sieht man dem Bogen sein Alter schon an. Die gleichen Teile bei der (vom Bogen her) jüngeren Preußen sind viel filigraner ausgeführt.



    Wenn ich die Bilder früher gehabt hätte, dann hätte ich bspw. die oben liegenden Stege der Brasswinden als Drähte ausgeführt. Das wäre vorbildnaher gewesen. Aber die Winden sind jetzt fertig.
    Als nächste Teile waren die hinteren Boote zu fertigen. Die Boote sind eine Standardkonstruktion, wie man sie von vielen Baubögen her kennt. Beim Vergleich mit dem Vorbild war klar, die Seilzüge müssen auch abgebildet werden .



    Die Seile habe ich wieder mit 0,1 mm Nickeldraht angefertigt. Im letzten Bild sind dann schon die beiden vorderen Boote zu sehen. Eigentlich sind sie erst an der Reihe, wenn ich schon einiges an Masten und Takelage gebaut habe. Der Sinn der Reihenfolge erschließt sich mir hier noch nicht. Ich habe sie schon mitgebaut, wenn ich einmal dabei bin, aber noch nicht festgeklebt. Bei Bedarf kann ich sie immer noch herunternehmen.

  • Als nächsten Goodie habe ich mir die Schiffsglocke vorgenommen. Auf dem linken Bild seht ihr wieder das Original. Im Baubogen ist sie in die Kartonreling integriert.



    Da für mich aber nur Ätzteilreling in Frage kommt, musste ich die Glocke erst einmal extrahieren. Danach ging es an das Integrieren in die Ätzteilereling und an das farbliche Anpassen.



    Ich habe dann die Glocke mit Rahmen noch ein wenig farblich angepasst. Dabei habe ich die Glocke in Bronze ausgelegt. Eigentlich ist das Nachfärben von Karton (außer Kantenfärbung) für mich ein No-Go, aber für die Glocke und auch Dampfpfeifen mache ich mal eine Ausnahme.



    Die letzten beiden Bilder zeigen dann das eingebaute Relingteil mit der Glocke (vgl. erstes Bild).