Nemos N A U T I L U S

  • Moin zusammen,


    ...eigentlich hab ich garkeine Zeit, hab andere Projekte laufen und echten Zeitdruck...aber Oliver ist schuld!


    Mit seiner "Ross Winans" aus der Ära des grossen Jules Verne hat er mich wieder auf einen alten Kindertraum gebracht....die "NAUTILUS", das sagenumwobene U-Boot des grossen Kapitän Nemo!


    Damals, vor ca. 30 Jahren, noch vor dem Disney-Film bekam ich in der Schulbibliothek die zwei Bände der "20.000 Meilen unter dem Meer" mit den originalen Kupferstichen in die Hände, und war damals wie heut von der Geschichte völlig begeistert, und vom Design der mächtigen "Nautilus".


    Dann kam dann noch "Die geheimnisvolle Insel" mit dem coolen Omar Sharif als Nemo, in der die "Nautilus" auch sehr dem Original nahe kam.


    Der Disney-Schinken ist ein Genuss, aber das U-Boot hat nun garnichts mit der kühlen, logischen Spindelform des Originals zu tun, das dadurch noch bedrohlicher erscheint, als dieser schwimmende Blechdrache aus Hollywood mit seinem seeuntauglichen Design jemals kann.


    Es gibt eine interessante Seite zur "Nautilus", die ich an anderen Orten schon paarmal zitiert habe, das lohnt sich.


    Doch zum Modell...


    Der Maßstab - da ich einige Segelschiffe in 1/96 habe, unter anderem auch US/CS-Marineschiffe, passt die "Nautilus" ziemlich gut dazu. Vor allem ist sie nicht klein, sondern so gross wie ein damaliges durchschnittliches Hochseeschiff.


    Das Original ist laut Kapitän Nemo 77 Meter lang und 8 Meter breit. Die Form ist die eines Zylinders mit zugespitzten Enden, sprich eine Spindel.
    Jules Verne kannte die Spindelschiffe der Winans mit Sicherheit, und auch andere ähnliche Geräte wie die halbtauchenden "Davids" der CS-Marine, die unter den Nordstaaten-Schiffen für Panik sorgten.


    Also ist für mich die logische Folge, der "Nautilus" eine solche Zigarrenform, allerdings etwas dicker zu geben. Die Aufbauten sind soweit klar:


    - der im Querschnitt dreieckige Rammsporn, mit dem die "Nautilus" selbst Kriegsschiffen den Garaus machen kann (eine damals bis ins 20te Jhdt. übliche Taktik der frühen Dampfpanzerschiffe, daher die nach vorne gezogenen langen Bugpartien, die tatsächlich sogar bei der Seeschlacht von Lissa als Ramme genutzt worden sind!).


    - das im Gefecht einfahrbare Ruderhaus. Technisch kein Problem, wenn selbst die Winans einfahrbare Kanonen für ihre Spindel-Kanonenboote entworfen haben.


    - das Beiboot, das unter einer gepanzerten Abdeckung von innen besteigbar getaucht von der Nautilus ablegen kann.


    - der Lichtturm am hinteren Ende der Aufbauten, der getaucht den Kurs des Bootes erhellen sollte (hier werde ich auf Hochleistungs-LED zurückgreifen, um den Effekt des angreifenden Bootes und in der Höhle der "Geheimnisvollen Insel" nachempfinden zu können.


    Das Modell wird ca 80 cm lang, wobei nicht sicher ist, ob der Rammsporn in der Rechnung des Kapitän Nemo schon mit drin ist, mal sehen.
    In dieser Grösse kann das Boot natürlich RC-fähig gebaut werden, aber ich weiss nicht....zumindest schwimmfähig könnte es sein, um mal im Wasser fotografiert zu werden.
    Tauchfähige U-Boote sind sehr aufwendig, wenn es gut und sicher funktionieren soll. Nein, erst mal nur schwimmend und mit einem vorsorglich montierten Stevenrohr und Motor.


    Eine andere Version wäre das Boot als Wasserlinienmodell...viel gibt das allerdings nicht her, so ein schmaler Walfischrücken mit ein wenig Zeug oben drauf...


    So, mal eine Weile drüber grübeln! ?(


    Gruß
    Nem...ähm Hadu



    "mobilis in mobili!"

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

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  • Hallo Hadu,


    tolle Idee, das! Es gibt, ich glaube vom DSM, einen Bogen zur Nautilus, aber der ist von der Passgenauigkeit ziemlich furchtbar. Eine Neukonstruktion wäre toll, aber bitte, vergiss nicht das schöne Panoramafenster, an dem Monsieur Conseil so treffend die Unterwasserwelt klassifizieren konnte. womöglich gar beweglich zum Öffnen und Schließen! Interessant fand ich immer das Prinzip des Antriebs. Wurde da nicht auf mirakulöse Weise Elektrizität aus Seewasser gewonnen? Klang ein wenig so wie eine prähistorische Brennstoffzelle, ist aber lange her bei mir. Bin gespannt auf Deine ersten Ergebnisse!


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo Hadu,


    da schließe ich mich Simon voll und ganz an. Eine Nautilus mit den von dir skizzierten Details, das wäre ein Konstruktionsbericht allererster Güte.
    Mir ging es als Kind genauso, den Roman fand ich klasse (auch die Kupferstiche habe ich geliebt) und "Die geheimnisvolle Insel" habe ich mit angelegten Ohren gesehen, wenn es die mal wieder gäbe ... (Auch das dazugehörige Buch ist sehr gut, aber etwas didaktisch, Marke "Robinson und die Industrielle Revolution").


    Der tschechische ABC-Verlag hat letztes jahr ein Bastelbuch mit zahlreichen Modellen exklusiv aus den Romanen Jules Vernes herausgebracht. Ist hierzulande nur schwer zu bekommen. Ich weiß nicht, ob da eine Nautilus dabei war.


    Zaphod



    Ergänzung:


    bei Ebay wird gerade "Die geheimnisvolle Insel" als dvd angeboten, allerdings nicht billig



    http://cgi.ebay.de/DVD-Die-geh…ZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem

  • Moin zusammen,


    ...nein, natürlich vergesse ich das Fenster im Salon nicht! Da ist das Disney-Boot mit seinem Linsen-Verschluss unschlagbar!
    Aber im Buch ist das Teil viereckig, und schliesst sich eher mit einer verschiebbaren Panzerblende.
    Ich denke da an eine zweiflüglige Schiebetür, die den Blick in den Salon freigibt. Der Salon...hmmmm...mit Inneneinrichtung und der Orgel...


    Ich frage mich, ob ich das Teil überhaupt schwimmfähig machen soll?!?!?!?
    Eigentlich müsste noch ein mp3-Player mit Bachs "Tokkata und Fuge" rein.


    Aber genug der Spinnerei, ich werd heute Abend mal den Hauptspant zu Papier bringen, und darauf aufbauend die Kegelschnitte des Rumpfes. OHNE Computer, sowas kann ich nicht am Rechner, das alte Teil würde wahrscheinlich platzen....Zirkel und Lineal sind angesagt wie zu Jules Vernes Zeiten!


    Wer die "Nautilus" nachbauen will, kann es gerne tun, wenn ich fertig habe, stelle ich gerne den Satz Kopien der Originalzeichnungen zur Verfügung.


    Euer
    tieftauchender Hadu

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  • Hallo Hadu,


    Hast du schon einmal nach Nautilus und RC gegoogled?
    Fast jeder U-Boot-Modellbau-Verrein hat mindestens eine Nautilus dabei.
    Der Querschnitt von Nemos Nautilus aus der Disney-Verfilmung ist nicht rund sondern 10-eckig.
    Hast du Pläne von der Nautilus?


    Grüße Friedulin

  • Moin zusammen,


    nochmals für alle...ich baue N I C H T das Disney-U-Boot, sondern das echte von Jules Verne, zumindest meine Interpretation davon...und selbiges ist eine glatte, im Querschnitt runde Spindel mit flachen Aufbauten. Effektiv, schnell und realistisch.


    Das barocke Disney-Film-U-Boot hat NICHTS mit der echten "Nautilus" des Autors zu tun. :D Garnix....Überhaupt garnix. Ausser dass es im Wasser zu Hause war.


    So...der erste Spant ist gemacht...jetzt kommt die Maßnehmerei...


    Gruß
    Hadu

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  • Moin zusammen,


    ...ja, das sagt mir, ich hab nichts Neues vor...irgendwie ist da alles vertreten, was mir so vorgeschwebt ist.


    Mal sehen, was dabei rauskommt. Friedulin, jetzt hast Du mch ein wenig durcheinandergebracht...grins.


    Gruß
    Hadu

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  • Ein bischen Senf von mir gefällig?


    Jules Verne's originale Konzeption beschreibt den Nautilus als eine mehr oder weniger glatte Spindel. Für ein Publikum das mit Segel- und allenfalls Dampfschiffen vertraut war, war diese Form ausreichend "sci-fi". Zu Zeiten der Disneyverfilmung - 1954 - waren U-Boote natürlich gang und gäbe. Deshalb wurde die Disney-version praktisch als mechanisches Monster konzipiert. Diese Betrachtung ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern stammt von Michael Crissafulli's toller Seite.


    Persönlich erinnert der Disney-Nautilus mich an einen dieser grauslichen Tiefseefische. (obwohl die ja recht klein sind)


    Übrigens wird die "Ross Winans" sogar in Verne's Buch erwähnt, wenn auch nicht namentlich.


    Oh - und Simon - ich meine mich zu erinnern, das es Professor Arronax war, der die Unterwasserwelt zu klassifizieren wußte ;)



    Gruß,



    Oliver

  • @ Oliver


    da muss ich einhaken :nono:: die letzte Lektüre ist lange her, aber dennoch meine ich, dass Arronax der Professor, Conseil hingegen (neben 'Maitre Land') sein sidekick war, dessen Hauptmerkmal im Buch u.a. darin besteht, von der Unterwasserflora- und fauna zwar im wissenschaftlichen Sinne keine Ahnung zu haben, jedoch wie ein Automat von jeglichem Getier die Klassizifierung nach Linné raushauen zu können. Bei Jules Verne kommen ja gern wissenschaftliche Exzentriker vor ... Ich müsste das noch einmal nachlesen, bin aber irgendwie recht sicher. Käme auf eine Probe an.


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

    Edited once, last by Simon ().

  • Moin zusammen,


    jetzt wirds ernst zum Thema "Nautilus".


    Ich denke, die endgültige Form wird während des Bauens entstehen...zuerst also wird der Rumpf von der Mitte aus gebaut.


    Ein Zylinder mit zwei Spanten, naja, so schwer ist das doch nicht. Auf das Rumpfmittelstück habe ich Mitte Oberdeck/Kiellinie und die Linien, an denen ich später eine Doppelung und die Nietreihen aufbringen will gekennzeichnet. Ebenso die Öffnung für das Batteriefach.


    Der erste Kegelschnitt wird lang und vorn und achtern symetrisch. Dabei darf ich nicht vergessen, wieder die Seitenlinien aufzuzeichnen und vor allem das grose Fenster des Salons.
    Einfach viereckig gefiel mir nicht, sondern mit seitlich eingezogenen unteren Rändern.


    Wie ich das mit der Einrichtung lösen werde, weiss ich noch nicht, auf jeden Fall soll der Salon beleuchtet werden.


    Der nächste Kegelschnitt wird achtern länglicher als vorne, ich werde die Bugpartie der "Nautilus" etwas stumpfer werden lassen, aber dennoch in der spitzen Form des zeitgenössischen Entwurfes von Zédé/Verne.


    Ich mache Kopien von den Elementen, wenn jemand sich das mal geben will, aber bitte keine kontruktivische computerperfekte Leistung erwarten.


    ...so, muss weitermachen...

  • Quote

    Conseil war der Diener


    Richtig, es ging jedoch um dessen etwaige Biokenntnisse. Mit denen verhält es sich folgendermaßen, O-Ton Ich-Erzähler Prof. Arronax:


    'Durch die Berührung mit den Gelehrten [...] hatte Conseil es dazu gebracht, einiges zu wissen. Ich hatte in ihm einen Spezialisten der naturgeschichtlichen Klassifikation, der [...] die ganze Stufenleiter der Einteilungen in Stämme, Klassen, Unterklassen, Ordnungen, Familien, Gattungen, Untergattungen, Arten und Abarten auf- und abturnte. Aber damit hörte seine Wissenschaft auch auf. Klassifizieren war sein Lebenselement, mehr verstand er nicht.'
    (Dt. Ausgabe, 31 f.)


    Das meinte ich.


    @ haduwolff


    Das Salonfenster ist im Buch eher oval und auf beiden Seiten des Schiffes befindet sich eines.


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo Haduwolff,


    Es freut mich, daß du dich nicht abschrecken hast lassen.
    Mein Link war eigentlich als Hilfe gedacht.


    Ich bin jetzt schon sehr gespannt was du aus dem Thema daraus machst!


    Grüße Friedulin

  • Moin zusammen,


    @ Friedulin, ich lass mich doch nicht abschrecken, hab ich schon durchaus als Hilfe verstanden...


    Nein, inzwischen sind die Segmente gerollt und teilweise zusammengeklebt, und haben ihre erste Schicht Resin-Papps von innen bekommen, das macht stabiler und wasserfest, die Option halte ich mir noch frei....


    Im Moment grüble ich über das Thema Inneneinrichtung des Salons nach...über die Beleuchtung und die Form der Schraube und Ruder. Es soll glaubwürdig sein, und nicht Disney-Haft, aber dennoch den düsteren Jules-Verne -Look... 8o


    Da ich den Rumpf sehr schlank gestaltet habe, und Steuerhaus und Lampenturm ausgefahren mache, wird das schon spannend.


    Bilder gibts dann morgen..Gähn...Nacht....



    N.


    ähm, Hadu

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    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin zusammen,


    hier gehts endlich weiter...


    den Körper der Nautilus habe ich aus lauter Kegelstümpfen nur vervollständigt.


    Ehrlich gesagt, das Sammelsurium der vielen Nautilusse hat mich doch sehr beinflusst, aber immerhin ist das U-Boot des Kapitän Nemo ein Phantasie-Objekt, das ich nun auch für mich ein wenig am meine eigene Sicht der Dinge angelehnt habe.


    Unbeabsichtigt hab ich mich bei der Berechnung etwas vertan, und das Boot ist zu schmal geraten, es ist mehr und mehr in Richtung eines Winans-Schiffes (da kommt noch was an anderer Stelle nach!) gewachsen, also eine schmale Spindel.
    Die Spanten sind bis in den hintersten Winkel offen, um dann die fertigen Semente von innen mit Resin "lackieren" zu können, was erfolgreich die Struktur vor Nässe und Druck schützt.


    Tja, und auf den Einwurf mit der Form der Salonfenster bin ich auch nochmal in mich gegangen...eine Art Schildform fand ich passend, mit dazugehörigen Schiebeblenden aussen dran.


    Apropos Salon...jetzt wirds kniffelig, die grossen Fenster zeigen den Salon ja in allen Details, also ans Werk...


    Der Salon ist ein Einschub in das Rumpfsegment, an der Decke sind die Decksträger zu sehen, die Einrichtung soll aus "Alten Meistern" bestehen, gediegenen Polstermöbeln..und natürlich Nemos Orgel!


    Beleuchtet wird das Ganze von einer LED, die ein kaltes, weisses Licht abgibt, und zu keinen Problemen in dem engen Raum führt....

  • Moin zusammen,


    jetzt habe ich den 1. Maat und Master Land in den Salon gebeten, um dort auf den Kapitän zu warten (der ja im Steuerhaus noch zu Gange ist)...


    Durch das scharfe Licht der LED kann man schön die Einzelheiten sehen, vor allem die Orgel.


    Doch zunächst zum Handwerklichen. Der Salon ist endlich geschlossen, die kleinen Männer sind an den Fenstern und dann heisst es, das Ganze vorsichtig mit Rücksicht auf die Kabel und die Lichtleiter positionieren.


    Lichtleiter? Achso...nun, da die "Nautilus" ja das Wunder elektrischen Lichtes beinhaltet, habe ich mir überlegt, daß es im tiefen Dunkel der See für die Aussenteams doch sinnvoll ist, einige Positionsmarkierungen auf dem dunklen Rumpf zu haben. So habe ich um die Taucherschleusen am Heck und unter den Schiebeblenden der Salonfenster kleine blaue Lichter montiert, die diese Punkte auch in trüber Sicht finden lassen, um den Erntetrupps die Heimkehr zu erleichtern.


    Jedenfalls ist der Einbau des Salons eine angstschweisstreibende Angelegenheit geworden, da alles aufs absolut genaueste passte, ich hab sogar vergessen, den Salon festzukleben, so heftig passt er rein!


    Der Rumpf ist nun geschlossen, das Batteriefach wurde als letzter Akt aufgeschnitten, und es geht an den Entwurf und Bau des Kiels und der Seitenkiele.


    Im Roman setzt sich die "Nautilus" ja auf den Meeresgrund, um die Spaziergänger und Arbeiter auszuschleusen.
    Das geht nicht ohne einen festen Kiel, auf dem das Boot "landen" kann, ohne Schraube und Ruder zu gefährden, ebenso ohne eine Art Schlingerkiele, die seitlich für Halt sorgen, etwas, das bei Oberflächenschiffen seit Jahrhunderten an der Nordsee üblich ist.


    Damit ist auch die einzelne Taucherschleuse im Kiel von vielen Konstruktionen hinfällig, denn wenn das Boot auf dem Meeresgrund anhält, dann wäre der Ausgang ja verstellt.
    Daher habe ich in meinem Entwurf zwei Schleusen links und rechts des Kieles im achternen Drittel montiert, die auch beim grundliegenden Boot
    benutzbar bleiben, und auch mit zwei kleinen Lichtern im nächtlichen Ozean kenntlich sind.


    Aber hier erst mal die Bilder vom fertigen Einschub und vom Salon in Benutzung!


    Euer
    N.

  • Hallo Haduwolff,


    das ist toll geworden! Besonders die Klassiker ... im Buch ist da ja immerhin von Tizian und anderen Promis die Rede. Auch die Form der Fenster finde ich gut. Mit der etwas zu geringen Breite könntest Du recht haben, zumindest wirkt das Innenleben auf den Illustrationen etwas geräumiger, allerdings, wie ich fand, für ein Uboot schon wieder fast zu geräumig. Bin gespannt darauf, wie es weitergeht.


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo Haduwolff,


    Der Salon ist einfach genial geworden!


    :yahoo: :yahoo: :yahoo:


    Jetzt bin ich natürlich umso gespannter, wie es weiter geht.
    Um all die Details richtig hinzukriegen, mußt du das ja Zeile für Zeile genausestens studiert haben.


    Grüße Friedulin

  • Moin zusammen,


    ...danke für die Anemonen....freu...


    Jetzt gehts los...hier Bilder vom Kiel, der unteren Heckflosse noch ohne Schraube und Ruder.
    Und meine Interpretation des dreikantigen Rammspornes.
    So eine lanzenartige Konstruktion erschien mir zu schwach und unpraktisch, beim Rammstoss kann das Ganze ja hängenbleiben, was ja real auch bei den ersten Rammschiffen völlig schief ging.


    Liebe reine glatte Kante ohne solche Sägezähne oder so, damit die "Nautilus" beim Rammen am Gegner entlangschleifen kann und nicht verhakt.


    SO, und nun als Bonbon schon mal ein Vorabbild des beleuchteten Bootes vorne am Ruderhaus..


    Nacht zusammen!


    N.

  • Moin zusammen,


    jetzt sind der Zentralaufbau, die zentrale Luke und die Steuerung komplett.


    Wie bei damaligen Booten ist ein Tiefenruder mittschiffs angebracht, dazu auch noch das übliche Seiten- und Tiefenruderset am Heck.


    Die Schraube ist eine konische Hülse, die nach der Lackierung des Bootes auf das spitze Heck geschoben wird.
    Eigentlich waren alle Ruder beweglich....naja, dann blieb ich mit der Strickjacke am Seiteruder hängen...jetzt ist da nichts mehr, was sich verbiegen und brechen kann!


    Ein recht rustikaler Ständer aus Graupappe, der relativ hoch ist hebt das Boot sozusagen in "Fahrstellung".
    Auf dem Mittelaufbau ist jetzt der etwas über dem Steuerhaus befindliche Lampenturm montiert. Zwei extrem helle Hochleistungs-LED strahlen das von Jules Verne beschriebene kalte weisse Licht aus, man kann kaum reingucken.


    Jetzt kommen die Abdeckung für das Beiboot, Decksdetails und weiter Flutschlitze am Rumpf, bei allem "mysteriösen" Erscheinen, ist die "Nautilus" immerhin noch ein U-Boot ihrer Zeit.


    Ich freu mich schon auf die Fotos, wenn sie fertig ist...


    Grüße


    Hadu

  • Hallo Haduwolff.


    Ich habe mal eben im Internet nach der Nautilus gesucht. Deine Aussage die vo W.D. sei zu plump kann ich irgendwie nicht nach vollziehen.
    Hier mal zwei Adressen: über Google: Modellstoris.free.fr/.../index.html
    und: web.telia.com/~u92024188/nautiluswe.htm


    Den Plan habe ich auch im Internet gefunden.


    Fritz

    Images

    Es geht noch größer!!! Ich liebe 1:50!!!
    USS INDIANAPOLIS; Vorbereitungen für die erste große Ausstellung
    Ab ???? wird die Indi mit in der Ausstellung in Flensburg sein!

    Edited 2 times, last by FRITZKARTON ().

  • Moin zusammen,


    ...ähm,als "plump" hab ich die Disney-Nautilus nicht bezeichnet...aber letztendlich bleibt das dem Empfinden jedes einzelnen überlassen.


    Daß das Film-Boot nichts mit der echten "Nautilus" ihres Schöpfers Jules Verne zu tun hat, mag wichtig sein oder nicht, ich halte mich da lieber ans Original - aber die Umsetzung von Film und Vorbild ist eh ein langes Thema..spätestens seit "Das Boot" mit wegfliegenden Nieten und grauem Innenanstrich und anderen Fehlern zugunsten einer gewissen "Dramaturgie" jeglichen Anspruch ad absurdum geführt hat. Aber es gibt ja Leute, die haben das Fehlersuchen zu ihrem Hobby erklärt..wenns schee macht!


    Inzwischen hab ich begonnen, den Mittelaufbau zu vervollständigen mit aufgeklebten Kartonstreifen als Verstärkungsrippen, einer zusammenschiebbaren Klappe über dem Beiboot (=Batteriefach) und den Ringen, die die Doppelungen des Aussenrumpfes des Zweihüllenbootes zeigen.
    Nieten einsetzten ist falsch, Nemo sagt selber, daß der Aussenrumpf ohne Nieten zusammengefügt ist. Daher liege ich mit den Leisten über den Rumpfspanten aussen richtig!


    Jetzt zur Reling in 1/100...mal sehen....


    N.


    P.S.: ..hier mal ein Bild des netten alten Herrn Verne, dem wir diese ganzen unglaublichen Geschichten zu verdanken haben...

  • Moin zusammen,


    ...die "Nautilus" steht bereit, um ihre düstere Fahrt aufzunehmen...die Mannschaft des Kapitän Nemo ist an Bord und es kann losgehen...


    Nachdem ich das Boot wie üblich mit schwarzem Seidenmattlack besprüht habe, wurden mit mattoliv die Zwischenräume hervorgehoben, Salzwasserschlieren mit hellgrau abschattiert und mit braun ein leichter Überzug über das Ganze gesprüht. Trockengemalt mit hellgrau und dann mit ARTITEC-Rostpigmenten die Wasserabläufe und Ecken bestäuben bringt uns dem Ende nahe.


    Die noch herausragenden Enden der Lichtleiter wurden mit der Feuerzeugflamme geglättet und aufgepilzt, dann gebogen und mit Sekundenkleber an der endgültigen Position fixiert. Ups..einen Schalter noch dranlöten...vergessen...tsts...


    Die Reling habe ich mit feinsten Stecknadeln (Rayher) aus dem Künstlerbedarf gemacht und den Durchzug aus geleimtem Garn...jetzt noch ein Namensschild ausdrucken, und fertig. Heute Abend werden die ersten Fotos des getauchten Bootes kommen.


    Jules Verne wäre mit mir sicher zufrieden, Nemo ist es jedenfalls!


    "Mobilis in Mobile"


    Euer
    Haduwolff

  • Ein mysteriöses Seeungeheuer rammt Schiffe und behindert den Verkehr zur See! Erste Aufnahmen bestätigen - es ist ein von Menschenhand gebauter Tiefseemonitor!

  • Hallo Haduwolff,
    Tolles Gerät,
    aber vielleicht solltest Du das nächste Mal erst noch ein paar Detail- und Komplettaufnahmen machen, bevor das Modell in tiefem Schwarz "versinkt",
    meint Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)

  • Moin zusammen,


    danke für das Lob...nur....es ist draussen nass, dunkel und eklig.


    Daher werden Tageslichtaufnahmen erst morgen oder die Tage kommen...


    Gruß
    Hadu

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  • Hallo Haduwolff,


    Da bin ich aber platt!


    @) @) @) @) @)


    Deine Nautilus schaut echt super aus und die Aufnahmen sind auch nicht ohne!


    Wie hast du das so schnell zusammengebastelt?


    Grüße Friedulin

  • Wow, die "Unterwasseraufnahmen" sind echt eine Wucht 8o =D> . Kommt rüber als wäre es die echte Nautilus. Und das obwohl die Photos nicht die schärfsten sind ;) .

  • Ich bin beeindruckt.


    Wie lange hast du an den Teil eigentlich gebaut?


    Ein paar aufklärende Worte zum Oberflächenfinish würden mich aus interessieren.


    Also lass uns dazulernen !!!!!


    Gratulation auf alle Fälle für dieses ausergewöhnliche Modell. =D> =D> =D>


    Gruß, Herbert

  • Moin zusammen,


    erst mal vielen Dank für die nette Kritik.


    Ich hab an anderer Stelle den Umgang mit Model-Oberflächen schon mal beschrieben, aber gerne nochmal...


    1. Das Modell/ das Segment komplett fertigbauen. Alles entfernen, Späne, Staub usw, notfalls vorsichtig mit Verdünner abreiben.


    2. Mit der Sprühdose schwarz-seidenmatt aus dem Baumarkt gleichmässig übersprühen. Dieses mehrfach wiederholen mit 2-8 Stunden Trockenzeit dazwischen, um keine Nasen und Tropfen zu machen. Natürlich müssen Klarsichtteile usw abgedeckt werden. Das Zeug stinkt wie die Pest, Atemschutz verwenden oder draussen machen!!!


    Das Abkleben mache ich mit schlichtem Malerkrepp, den ich 3-4mal mit auf den (unbehaarten Teil) des Armes klebe, um dem Klebeband die Haftkraft zu nehmen, die sonst andere Farbe oder gar Papier mitnehmen würde beim entfernen! WICHTIG!


    3. Nach dem das Schwarz gründlich über Nacht getrocknet ist, beginne ich mit der dunkelsten Unterfarbe bzw. Grundfarbe. Bei der "Nautilus" habe ich Nato-Oliv genommen, das ich mittig auf die grösseren Flächen mit der Airbrush spritze. Dann helleres Grau. Über den ganzen Rest einen Schleier aus braun/rostbraun, um dem Boot den gebrauchten Anschein zu geben.


    4. Trockenmalen. Hier nehme ich einen alten, breite weichen Pinsel, tupfe ihn in hellgrau, und reibe ihn an einem Küüchentuch fast trocken. Mit dem Pinsel dann reibe ich quer zu den Kanten über das Boot, und lasse so die Kanten und erhabenen Stellen heller und plastischer erscheinen. Manchmal lasse ich etwas Farbe stehen, um Salzwasserschlieren zu machen.


    5. Ab den benutzten Stellen des Decks, den Verschlüssen und Relings mache ich das Ganze nochmal mit SIlber bzw. Gun-Metal (halb silber, halb anthrazit)


    6. Zum Ende nehme ich Pigmente, es gibt die Firma ARTITEC, die eine wunderbare Auswahl hat, aber es tun auch einfache Farbpigmente aus dem Künstlerbedarf....die pinsle ich einfach auf die Nähte und beanspruchten Stellen des Bootes, um Flugrost zu imitieren.


    7. Bei helleren Modellen bzw. Fahrzeugen und Fliegern nehme ich jetzt einen 00-Pinsel oder ne Nähnadel, und mache mit anthrazit die Kratzer an Luken, Kotflügeln oder Trittflächen...


    8. Bei manchen Modellen gebe ich auch noch mit Terpentin verdünnte Ölfarbe drüber, das zieht in die Ritzen und macht alles noch plastischer, bei Papier rate ich davon EXTREMST ab, Terpentin ist ein Öl, das Klebestellen löst und Druckfarbe versaut.


    Ich hoffe, daß das verständlich ist...notfalls fragen....


    Grüße
    Euer
    farbfingriger Hadu

  • P.S:


    Ihr habt gefragt, wie lange ich an der Nautilus sass...nunja, am 21. hab ich mit der Planung angefangen. Ich hatte allerdings diese Woche etwas Zeit, und konnte jeden Abend so 2-4 Stunden frokeln...


    Ich möchte betonen, daß so ein glattes Boot in keinem Fall mit Überwasserschiffen mit ihren fantastischen Details vergleichbar ist, die einige von Euch so wunderschön machen.
    Daher ist es ein schneller Bau gewesen, mir gings darum, endlich Nemos Schiff zu haben, und Jules Vernes Original mir ins Haus zu holen.


    Euer
    Hadu

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  • Moin zusammen,


    ja, hatte ich ursprünglich vor, aber die "echte" Nautilus hatte keine Nieten, das wird im Buch durch Nemo besonders hervorgehoben - wie ich schon mal erwähnt habe.
    Der äussere Rumpf des Zweihüllenbootes ist sozusagen ineinandergesteckt.


    Also, keine Nieten, auch wenn ich sehr drüber gegrübelt habe, weils gut kommen würde...aber sicher findet sich noch ein kurioses Schiff dieser Epoche, das ich nieten kann ;)


    Gruß
    Hadu

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  • Hallo Haduwolff,



    für mich hast Du die Grenze zwischen Modellbau und Zauberei eindeutig überschritten. Das Modell ist so schön und realistisch geworden, das kann ich nicht mehr in angemessene Worte fassen.
    Da kriegt man fast schon feuchte Augen beim Betrachten.



    Zaphod