Nakajima J8N1 Kikka (Orangenblüte) Answer Nr. 2/2006 [Fertig]

  • Hallo zu sehr, sehr später Stunde.


    Ich beginne hier und heute meinen ersten Baubericht auf Kartonbau.de (nach ewig langer Vorlaufzeit :whistling: )


    Das Modell dass ich mir ausgesucht habe ist die Nakajima Kikka von Answer (habe ich hier vorgestellt) , der erste Düsenjäger des japanischen Kaiserreichs. Ich nehme diesen augenscheinlich einfachen Bogen um mich nach langer Abstinenz wieder bastlerisch hochzutrainieren.
    Ich hoffe dass alles klappt und dass dieser Klon der Me-262 (Mini-Me :)) euer Interesse findet.


    Am Anfang stellt sich immer die Frage: wo anfangen?
    Ich habe mir erstmal die zwei Hauptfarben zum Kantenfärben zusammengemischt und die ersten Rumpfteile ausgeschnitten. Die Bauanleitung habe ich so verstanden, dass es einem nahegelegt wird die Teile in der Reihenfolge der Nummerierung abzuarbeiten.


    Das Hochgefühl des Bastelns stellte sich sofort ein und ich kann sagen dass die Sonne heute für mich ein zweites mal aufgegangen ist :)


    Weil ich noch nie ein Doppelspantmodell zufriedenstellend hinbekommen habe werde ich Laschen anfertigen. (Alte Gewohnheit)
    Das erste Rumpfsegment ist im Entstehen, der etwas kleiner ausgeschnittene Spant passt perfekt.


    Beim zweiten Ring dann die unvergleichliche Freude ein "Extrempräzisions-Kartonmodell" gekauft zu haben! X( Na egal, bisher überwiegt die Freude und sowas kann mich nicht abschrecken.

  • Der Fahrwerksschacht ist recht simpel und die Spantenkonstruktion für die Aufnahme ebenfalls. Ich habe bereits jetzt ein Loch für das Bugfahrwerk eingestochen. Der Längsspant würde dem Fahrwerkbein allerdings im Weg sein. Deshalb habe ich auf gutdünken etwas Platz freigeschnitten.


    Jetzt kommt der Angstgegner: die Rumpfspitze mit den Zacken! ;(
    Ich habe ordentlich herumgedoktert bis diese Heimtücke des Kartonmodellbaus einigermaßen zufriedenstellend rund wurde. Um die Innenseite der Zacken zu festigen damit sie beim formen nicht wieder aufgehen (wie eine Tulpe beim ersten Sonnenstrahl) habe ich ein Stück Watte in Leim getränkt und reingedrückt.


    Der Rumpfvorderteil sieht somit so aus. (Die ersten zwei Segmente sind allerdings noch nicht angeklebt weil ich glaube dass die Kikka sicher noch Ballast braucht. Nach dem Verkleben werden die Fugen zwischen den Segmenten sicher noch enger und damit optisch nicht so hervortreten. (Hoffe ich zumindest, weil der Durchmesser der Rumpfspitze viel zu eng ist und diese nur mit Gewalt raufgeht :S


    Das wars fürs erste,
    Danke für euer Interesse!


    LG, Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    die Idee mit der in Leim getränkten Watte ist gut! Ich benutze zu diesem Zweck immer Zigarettenpapier, ebenfalls kräftig mit Leim Eingestrichen. Dies hat auch den Vorteil, dass ich mich darum nicht mit meiner Frau raufen muß, da sie kein Zigarettenpapier braucht, aber Watte. :D


    Herzliche Grüße


    Martin


    PS: Ich bin Nichtraucher, das Zigarettenpapier habe ich mir ausschließlich für modellbauerische Zwecke gekauft.

  • Morgen Martin,
    Auf die Idee mit dem Zigarettenpapier bin ich noch nicht gekommen, obwohl ich Werksraucher von sämtlichen Tabakproduzenten bin. Muiss ich mal ausprobieren... :)


    Andererseits war das Entwenden/Verwenden eines Abschminkpads von meiner Frau als Kompensation gedacht, sie nimmt immer meinen kostbaren Pfeifentabak um einen Anti-Schildlaus-Sud herzustellen. Der funktioniert sogar, im Gegensatz zur Watte in der Rumpfspitze, da werde ich noch etwas nacharbeiten müssen.


    LG, Bernhard

  • Hallo Bernhard, hier eine kleine Hilfe, so wie ich den Text lesen kann;


    Die rot nummerierten Teile sollten auf einen Karton von der Stärke 0,5 bis 0,8 mm angeklebt werden. Es wird vorgeschlagen, den Bau in der Reihenfolge der Teilenummerierung durchzuführen. Beim Rumpf werden zunächst die rot nummerierten Teile auf Verstärkungskarton geklebt. Den Bugfahrwerkschacht sollte man in Rumpf sehr sorgfältig positionieren, dort auch den entsprechenden Ballast anbringen, da das Modell schwanzlastig ist. Segmente 2 und 3 haben Teile zum Ausschneiden. Ich schlage vor, diese Teile zunächst zusammenzukleben und erst nach dessen Anbringen an Spanten die überflüssigen Elemente auszuschneiden.


    Das Scheresymbol (Bild 7) bedeutet, dass man die so gekennzeichnete Fläche ausschneidet – hier „muss“ also nach solcher OP alles passen... :)

  • Vielen Dank, Henryk für die nette Unterstützung beim Übersetzen.:)


    Ich habe zwar ein polnisch-deutsch Wörterbuch von Pons gekauft um mich durch die meist ausschließlich polnischen Bauanleitungen durchzukämpfen, aber es kommt häufig vor dass ich viele Wörter einfach nicht finden kann. Entweder sind sie zu speziell techniklastig oder haben durch Konjugation-Deklination nicht mehr viel mit dem Ursprungswort gemeinsam. Auf jeden Fall ist es meistens ein Ratespiel den Sinn zu entschlüsseln. Online Übersetzungsprogramme helfen da oft auch nicht weiter.


    Die genaue Ausrichtung des Fahrwerkschachtes ist in der Tat eine knifflige Angelegenheit auf die ich viel Augenmerk gelegt habe. Normalerweise wird ja so ein Schacht erst im Nachhinein, nach dem Aufschneiden eingesetzt. Ich bin aber zuversichtlich dass diese Art und Weise recht gut funktionieren wird, da die Seitenwände des Schachtes beim Aufschneiden als Führung dienen werden. (hoffe ich) :whistling:


    Nochmals vielen Dank und darf ich Dich bei Bedarf mal konsultieren? (Als Dolmetscher?) :)


    LG, Bernhard

  • Oooooh Aaaaaah.....


    Ein Shakespear´scher Baubericht! Und dann noch diese coole Urschel! Toll! Dieses Modell hat mich auch schon immer interessiert.
    Ich freue mich drauf, dir zuzuschauen.
    Auch wenn ich den Bogen nicht habe, ich verspreche, mein Bestes zu tun, dich mich Klugscheißerei vollzusülzen.


    Dieser Lapsus vorne ist nicht weiter verwunderlich.Bei Pacynski´s Modellen denke ich manchmal, Prazision fängt bei dem Mann im Meterbereich an. Die Meteor war ja auch so ein Otto. Bei der Huckevoll hat er sehr gut gearbeitet aber an der Schnauze war auch ein ziemlicher Knödel drin. Naja, vielleicht mag er keine Flugzeug-Schnauzen, who know´s?
    Ich hoffe, die Ungenauigkeiten ziehen sich nicht durch den ganzen Bogen, wie bei der Meteor oder der Curtiss Seamew.
    Du schaffst das.


    Diese Watte/Zigaretten-Papier-Geschichte muß ich mal ausprobieren. Immer wieder mal gelesen, aber trotzdem fluche ich immer noch mit meiner Steinzeitmethode rum, diese blöden Spitzen zusammen zu fieseln. Eklig.
    Nur.... Martin: deine häusliche Harmonie in allen Ehren, aber wenn du dich mit deiner Frau um Watte für Rumpfspitzen raufen könntest..... Ja, hallo, das kann ja eigentlich nur heißen, daß du da kiloweise Watte in die Rumpfspitzen reindengelst, oder daß deine Frau das weiße Zeuchs jeden Morgen mit der Mikrogramm-Waage kontrolliert. Uh oh.


    Viele Grüße von Werksraucher zu Werksraucher



    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Servus Till, weltweit einziger diplomierter Konstrukteursstammbaumforscher. :)


    Freut mich dass du dich für die Mini-Me erwärmen kannst. Ist ja nicht unbedingt ein "must-have". Sie hat sich bei mir auch nur deshalb ins Langzeitgedächtnis geätzt weil ich als ca. 15jähriger das damals brandneue Videospiel 1942 (kurzes Video davon) gezockt hatte, wo man mit einer P-38 überm Pazifik gegen die Japaner wüten musste. Da tauchte plötzlich im 4. od. 5. Level eine Messerschmitt auf. Mit japanischen Hoheitszeichen! Später sogar die 163. War damals mangels Wikipedia ziemlich ratlos. ?(


    Es beruhigt sehr zu wissen dass solche leichten Fehler durchaus vom Konstrukteur stammen können (und nicht nur von meiner beginnenden Altersweitsichtigkeit).


    Ich kann gleich Entwarnung geben, alle nachfolgenden Bauteile, welche ich heute verbaut habe, passen gut bis sehr gut. (Bilder folgen später)


    LG, Bernhard

  • Ein kleines Update zwischendurch:


    Die Rumpfteile des Hecks sind vorbereitet, ebenso die Höhenruder und das Seitenleitwerk. (Welches mich eigenartigerweise an die Statuen auf der Osterinsel erinnert 8o )


    Bei genauerer Betrachtung der Schnittzeichnungen bin ich auf eine, mir bislang nicht untergekommene, konstruktivische Eigenart des Herrn Pacynski gekommen. Die Höhenruder sollen nicht seitlich auf den Rumpf geschoben werden:


    Sondern als Einheit von hinten in die auszuschneidenden schraffierten Flächen eingeschoben werden. Liegt wahrscheinlich daran dass diese Höhenruder extrem weit oben am Rumpf montiert waren. (Evtl. wegen Luftwirbel von den Düsen bzw. Tragflächen? Soll ja auch der Grund sein warum bei der Phantom II die Höhenruder wie Tränensäcke runterhängen...)
    Obergscheit wie ich nun mal bin habe ich den Spant für das Seitenruder bereits eingeklebt. Der ist jetzt natürlich im Weg. Werde ihn aber fachmännisch nach hinten biegen, dürfte nicht allzu schwer werden.


    LG, Bernhard

  • Hey, Bernhard,


    naja, also.... da liest der Herr seit Monaten Bauberichte mit und gibt seine profunden (wiewohl freundlichen und liebevollen) Kommentare ab, und ist tatsächlich in der Lage einen Spant VOR einer schraffierten Fläche einzukleben?! (oder HINTER am Heck natürlich...)
    Nun denn, werter Freund.... möge er sich einen Amboss über die Rübe halten und loslassen, wenn er glaubt, das Gesetz der Schwerkraft würde für Ihn nicht gelten.


    Aber im ERnst jetzt: zurückbiegen sollte es tun.


    Viele GRüße



    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Ja was sehen meine grippegeschwächten Augen denn da: Meister Learjet begibt sich von der Stufe des verteilens wohlwollender Worte auf das nächste Level....den Baubericht.....und das mit allen Konsequenzen ( siehe


    schraffierten Flächen ;) ).


    Ja Bernhard, dann mal willkommen bei den Bauberichten. Ich freue mich sehr und wie ich sehe geht es ja auch direkt zur Sache. In Anbetracht der Tatsache, das unsere Kartonflieger-Urgesteine Till und Rutz geweils


    ihre Me262 ( ich hoffe vorläufig ) zurück in den Hangar geschoben haben, bekommen wir bei Dir ja so etwas ähnliches auf die Räder gestellt.


    Ich wünsche Dir und uns gutes gelingen!


    Viele Grüße


    Jens


    P.S. : Sind die Briten tatsächlich mit "Crusadern" auf den Osterinseln gelandet? ...Kann mich gar nicht errinnern :huh: .

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hallo Freunde!


    @Till: Habe grade gesehen was deiner armen Marauder widerfahren ist, hoffe du bekommst dein (Lieblingsmodell?) wieder halbwegs hin! Drücke dir die Daumen!
    J.R.: Deine Augen mögen zwar grippegeschwächt sein sind aber noch immer schärfer als die des sprichwörtlichen Adlers! Das du aus dem undeutlichen Farbklumpen im Hintergrund zweifelsfrei einen Crusader ausmachen kannst will was heißen. :thumbup: . Die Osterinseln sind zwar nicht dran, aber ich befürchte dass die Invasion meines Hobbyraumes bevorsteht. Mein Sohn ist mittlerweile Oberbefehlshaber einer Legion von imperialen und republikanischen Legomännchen und eines davon hat bereits meinen (Airfix 1:32) Crusader III gekapert. :wacko:
    und ein Bombenschützendroide sitzt in meiner Su-2


    Nun gut,
    ich habe den Bau wieder etwas vorangetrieben.
    Habe mich an das Cockpit herangemacht um die Sache mit dem Aufschlitzen des Hecks ein wenig hinauszuschieben. (ehrlich gestanden habe ich Schiss, das erfordert sicherlich Konzentration und eine ruhige Hand. Die Kleinteile des Cockpits sind dafür eine gute Übung)
    Die Bauteile des Cockpits: (erwähnenswert ist dass die Sitzlehne keine Teilenummer hat, war aber leicht zu identifizieren).


    Der Zusammenbau gibt keine Rätsel auf, die wenigen Teile sind einfach zu fertigen und zu positionieren. Da die Trennwände vorne und hinten genau senkrecht auf der Bodenplatte stehen sollen um später mit der Innenverkleidung bündig abzuschließen habe ich sie zum Aushärten in einen Aluwinkel gespannt. (Erbsenzähler! Linsenpanierer!) Die Schubhebel waren mir einfach zu klein um sie aus Karton auszusticheln. Ich hab da etwas improvisiert.

  • Nach dem Festkleben der Einzelteile sieht das (spartanische) Cockpit dann so aus:


    Das Cockpit der Kikka besteht zwar nur aus dem Nötigsten, es bleibt aber nach dem Anbringen der Seitenverkleidung sowieso nur ein winziger Einblick. Eine Detailorgie würde hier wirklich auf Nimmerwiedersehen im Bauch des Fliegers verschwinden. Wäre also schade um die viele Arbeit.


    Gut, ich hoffe es geht bei mir in dem Tempo weiter (bin ich selbst garnicht gewöhnt!) Die nächsten paar Tage steht allerdings wieder der Broterwerb im Vordergrund.
    Bis dann!


    LG, Bernhard


  • J.R.: Deine Augen mögen zwar grippegeschwächt sein sind aber noch immer schärfer als die des sprichwörtlichen Adlers! Das du aus dem undeutlichen Farbklumpen im Hintergrund zweifelsfrei einen Crusader ausmachen kannst will was heißen. :thumbup: .

    Hey Bernhard,


    liegt wohl daran, das ich den Crusader vor etlichen Jahren selbst unter der Fuchtel hatte. Du weißt, wenn man sich länger mit einem Modell auseinander setzt, lernt man es kennen.


    Bei meinem Sohn sind es zur Zeit die Warhammer-Figuren, so hat sich der "Brennaboy" oder wie der heißt auf den Crusader gestürzt. Wie Du siehst bist Du nicht allein mit Deiner Mini-Invasion ;) :






    Solange die Truppen Deines Sohnes nicht den Schaden von Tills Katze übernehmen, ist alles im grünen Bereich.


    So, dann seh mal zu, das Deine Aluwinkel immer schön winklig sind und gib der Kikka ordentlich Gummi!


    Tschüß


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • @ J.R.: Ui, da steht mir ja noch was bevor!


    Muss tunlichst verhindern dass meiner von diesen Warhämmern Wind bekommt, Die schauen weit destruktiver aus als die (FSK-6) Legotypen! 8o


    An der Kikka werde ich jedenfalls dranbleiben. Schön langsam macht das Modell echten Spaß. Wohl auch deshalb weil wegen der wenigen Teile rasch was weitergeht.


    PS: Ein sensationelles Modell vom Kreuzfahrer hast du da! :thumbsup:


    LG, Bernhard

  • Sag mal,Bernhard, ist das Cockpitinnere tatsächlich rötlich,oder täuscht hier der Blitz? Ansonsten tolle Kiste,ich drücke Dir die Daumen,daß die paßgenauigkeit weiter gut bleibt.


    Gruß!


    Steffen

  • Hallo Steffen!


    Das täuscht nur, es ist das gleiche grün wie Rumpffarbe und die auf dem Bild rötlichen Bereiche sind dunkelgrau bis schwarz. Der Mix von Tages und Kunstlicht war meiner Kamera offenbar zu viel. Ich versuche so selten wie möglich den Blitz einzusetzen um natürlicher Bilder zu erhalten. (Was bei einigen leider total daneben ging... :whistling:


    Ich muss mir demnächst mal die Zeit nehmen und das 176! Seiten starke Benutzerhandbuch durchzulesen um mit den manuellen Einstellmöglichkeiten originalgetreuere Fotos zu machen.


    Die Paßgenauigkeit werde ich gleich weiter testen, mich juckts schon wieder in den Scherenhänden. 8o


    LG, Edward äh.. Bernhard

  • Hallo an alle Bastel- und Fussballfreunde.


    Die Qual der Wahl war noch nie so schwer: Entweder Baubericht weiterposten oder Fussball schauen... ?(


    Ich bin offenbar ein Kompromissmensch und werde zwischen Fernseher und PC hin und herswitschen.


    Es gibt ein paar Fortschritte zu melden. Vor allem nachdem meine Motivation einen Schub erhalten hat durch das Erreichen der "magischen Klickanzahl" von
    habe ich fleißig an der Kikka geschraubt.


    Weil ein Flugzeug vor allem Flügel braucht habe ich mich auf diese gestürzt:
    Der Morgenappell aller beteiligten Teile:
    Die Fahrwerksschächte im Speziellen:


    Anzumerken wäre dass der Konstrukteur netterweise Farbmarkierungen angebracht hat um das hier schon zitierte "double foolproof" sicherzustellen.


    Die Spanten sind computermäßig extrem genau gezeichnet, es empfiehlt sich die Verbindungszapfen etwas großzügiger auszusticheln um den menschlichen Hang zur Ungenauigkeit wieder in den Bau einfließen zu lassen. Die Spanten können sonst nur mit erheblichem Nachdruck ineinander geschoben werden.
    Im Allgemeinen sehr passgenau! Etwas nachschleifen verbessert die Übergänge.


    Beim Aushärten des Spantengerüsts habe ich versucht die erforderliche V-Stellung der Mittelstücke der Tragflächen zu erhalten. Ohne Belastung würden sich die "Torsionskästen" durch die Spannungen vom Weißleim arg nach unten bewegen.
    Einen (vielleicht) interessanten Vergleich habe ich auch anzubieten: Tragfläche Kikka vs. Me-262

  • Die Innenverkleidung des Tragflächengerüsts passt auch genauestens. Da dies mein erster Bau eines computergenerierten Kartonmodells ist bin ich wirklich positiv überrascht wie exakt sich diese Teile aneinanderfügen. Der bisher einzige Ausrutscher am Anfang mit dem 2.Rumpfsegment kann ich mir jetzt nicht mehr erklären. Alle folgenden Teile bisher passen sehr gut.


    Oh-oh, Ausgleich... :(

  • Danach hab ich mich an die Beplankung der Tragflächen gemacht. Ich hatte mehrmals das Problem dass sich die Spanten nach dem Verkleben unschön duch die Aussenhaut der Flächen durchdrücken, vor allem wegen der Eigenschaften des Klebstoffes welcher das Papier zu durchdringen scheint und durch Spannungen unschöne Wellen hervorruft. Ich habe deshalb die Innenseiten der Tragflächen mit Selbstklebeband von Scotch-3m (wegen der rauheren Oberfläche im Vergleich zum Tixo) unterlegt um zu verhindern dass die flüssigen Kleber durchdringen (ich verwende je nach Laune Leim od. Uhu Alleskleber/tesa. (ja genau, der flüssige Unendlichfaden ;) Mal schauen ob diese "Sperrschicht" den erhofften Erfolg bringt.

  • So, die Tragflächenelemente wären über die Spanten gestülpt und verklebt. Auch hier wieder eine herrliche Genauigkeit der Teile. Die Kikka hat an den (im Original anklappbaren) Außenflügeln wieder eine negative V-Stellung zum Mittelstück. Die Außenflächen sind also insgesamt gesehen waagerecht.


    Passprobe am Modell:

  • Nach dem Einkleben in den Rumpf und Abwarten der Abbindezeit des Weißleims will die Rumpfunterseite auch noch verkleidet werden


    Das dazu vorgesehene Bauteil glänzt schon beim losen Auflegen durch exakte Abmessungen und wird sogleich angeklebt

  • Weil das alles so ermutigend problemfrei abgelaufen ist habe ich gleich das (kurz zurückgestellte) Heck mit den schraffierten Flächen angepackt. Im sichtbaren Außenbereich finde ich das nachträgliche Aussäbeln von Flächen alles andere als leicht, war deshalb auch mit einem mulmigen Gefühl verbunden.


    Danach habe ich das Heck mit dem Rumpf verbunden. Weil die Klebeverbindungen mit dem Uhu Alleskleber ewig elastisch bleiben und das Rumpfsegment die Tendenz hat wieder von der Lasche zu rutschen und den Spalt zwischen den Segmenten vergrößert habe ich die Teile mit Gummiringen zusammengehalten.

  • Jetzt fehlt nur noch das Leitwerk und die unvermeidlichen Flügelwurzelverkleidungskehlbleche. :)
    Damit das Höhenruder fest angeklebt werden kann habe ich den Hohlraum zwischen Unterseite Höhenruder und Rumpfinnenspant mit Watte aufgepolstert damit der Weißleim nicht abfließen kann.


    Fertig montiert und ausgehärtet präsentiert sich die Kikka zumindest schon als "gleitfähig"

  • Zuletzt habe ich noch die Verkleidungen angeklebt und bin fürs erste mit dem Baufortschritt zufrieden. Als nächstes stehen die Düserln an, eine aufwändige Angelegenheit weil die so bauchig-rund sind und daher aus sehr vielen Segmenten bestehen. Die gehe ich demnächst in Ruhe an... :rolleyes:



    Vielen Dank für euer reges Interesse, bis bald.


    LG, Bernhard

  • Hallo Bernhard wird toll dein Vogel,das mit der Rumpfspitze u. Watte muß ich auch einmal probieren,ich habe etliche Modelle mit einer Rumpfspitze die ich immer zur seite lege weil mich das nervt u.ich keine brauchbare Idee habe wie man das am besten hinkriegt das es halbwegs realistisch ausschaut.
    L.G.Rainer :)

  • Grüß Dich Bernhard.


    Na da hast Du am gestrigen Abend ja ordentlich Gas gegeben. Das Du zum Anpfiff noch die Ruhe hattest, sämtliche Teile genüsslich aufzureihen, lässt Deine innere Ausgeglichenheit über


    jeden Zweifel erhaben erscheinen. Mir gefällt Deine "Kikka" bis dato richtig gut und dazu trägt die Lackierung im Vorfeld nicht unwesentlich bei! Alles sehr schön sauber gebaut und als Sahnehäufchen


    dieser seidenmatte Look. Da entsteht ein richtiges Schätzchen ( im übrigen ein sehr interessanter Vergleich mit der 262-Fläche ! ), welches mich nach Studium Deiner Bilder plötzlich viel mehr reizt, als es


    das Cover des Bogens konnte. Nun bin ich erst in drei Tagen wieder online und freue mich schon auf weitere Bilder ( sofern Du Zeit findest ).


    Bis die Tage


    viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Servus Rainer!
    Danke dass Dir dieses fast unbekannte japanische Fluggerät bisher gefällt. (trotz meiner diversen Ungenauigkeiten mangels Übung). Diese Rumpfspitzen sind ein Thema für sich. Ich habe dieses Mal die Watte ausprobiert weil ich mir eine Verbesserung zu meiner bisher praktizierten Methode erhofft hatte. Ich habe sonst immer kleine Fitzel von Tempo-Taschentüchern von innen gegen die Zacken geklebt. Nun, der Effekt ist fast der gleiche, so richtig zufrieden bin ich noch nicht. (Was gleichzeitig bedeutet dass mein Experimentiertrieb mich wieder nach neuen Varianten suchen lassen wird.) Vielleicht klebe ich das nächste Mal eine Zwiebelhaut dahinter und warte bis sie sich durchs Austrocknen zusammenzieht und die Spitzen elegant verschließt!? :|


    Ernsthaft, ich glaube es ist eher die Vorbehandlung, das Runden und Formen der Zacken welches den Ausschlag für die spätere, glaubwürdige Optik dieser Teile mitbestimmt. Die Wahl des Materials fürs Hinterkleben ist wahrscheinlich sekundär. Martin hat ja bereits mit Zigarettenpapier gute und brauchbare Ergebnisse erhalten. Das werde ich natürlich auch mal ausprobieren.


    Liebe Grüße nach NÖ und viel Ausdauer mit den verbleibenden Kleinteilen Deiner Vindicator! :thumbup:


    Bernhard

  • Hallo Jens!


    Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich die Bauarbeiten und auch die Fotos schon etwas vorher fertiggestellt habe. :whistling:
    Ruhe und Coolness beschreiben meinen Zustand vor einem Fußballmatch nicht wirklich adäquat. Bin eher wie ein aufgescheuchtes Hendl zwischen Wohn- und Arbeitszimmer hin und hergerannt um die vielen Fotos und Posts halbwegs kontinuierlich auf den Server zu wuchten.


    Der Reiz dieses Modell zu bauen kam bei mir ursprünglich aus der falschen Annahme dass es sich dabei um eine nur leicht modifizierte Messerschmitt handelt. (So ähnlich wie die Sache mit der Me-163/Mitsubishi Shusui) Näher betrachtet ist zwar alles ähnlich aber nichts gleich. Ähnliche Anforderungen im Lastenheft münden wohl zwangsläufig auch in ähnlichen Designansätzen der Konstrukteure. Ich finde es spannend zu beobachten wie sehr sich die Kikka im Baufortschritt von der Messerschmitt entfernt und doch ständig die Formensprache der 262 zitiert.


    Dieser Zusammenhang hat mich gleich weiterspinnen lassen: Jeder weiß dass sich die Amis nach Kriegsende alle interessanten Technologien in Deutschland unter den Nagel gerissen haben (Operation Lusty od. Paperclip) aber über ähnliche Aktionen in Japan liest man nichts. Obwohl die dort die einzigen Invasoren waren. Offenbar gab´s nichts Interessantes zu erbeuten!? ?(


    Der seidenmatte Effekt der Oberflächen kommt daher dass ich die Baubögen vor dem Ausschneiden mit mattem Acrylklarlack (H²O) besprüht habe. Mach ich bei fast jedem Modell außer denen die bereits auf Glanzkarton gedruckt sind oder mattsilberne Bauteile haben.


    Ich hoffe ich kann in 3 Tagen schon neue Bilder anbieten, muss mich nach meinen 12h Arbeitstagen oft zwingen weiterzubasteln. Aber die Verlockung ist groß, es fehlen nur noch Düsen, Fahrwerk und Cockpithaube. Ein Klacks also! :D


    LG, Bernhard

  • Hallo Bernhard,



    es ist genau, wie Du es beschreibst, die Abweichungen machen den Reiz aus, ich habe den Eindruck, das sieht alles etwas eleganter als bei der 262 aus.


    Zaphod

  • Hallo Zaphod!


    Ich finde diese "Doubletten" der Luftfahrtgeschichte auch deshalb interessant weil sie oft thrillerartige Hintergrundstories haben. Die Sache mit den U-Boot Transporten der von den Japanern gekauften Me-163 etwa, oder das wohl bekannteste Beispiel der Concorde/Concordski aus den späten 60ern. Wo man den Russen nachsagt sie hätten gefälschte Pläne gestohlen die dann zum Absturz der Tu-144 führten. Oder Das Space Shuttle und die (leider nie eingesetzte) Raumfähre Buran.


    Bei der Me-262 und der Kikka müsste man der Vollständigkeit halber auch noch die Suchoi Su-9 von 1946-47 dazuzählen.


    Die Liste ist erweiterungsfähig... (F-111/Su-24, Harrier/Yak-38, Valkyrie/Tu-4 Sotka etc.)


    Ich werde auf jeden Fall auch eine Me-262 bauen und sie neben die Kikka hängen, reizt mich voll. :)


    LG, Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    richtig, die Su-9 hatte ich ganz vergessen ! Als Modell gibts aber m.W. nur die "Fishpot", die später die Su-9 Bezeichnung bekam.


    Das mit der Concorde würde mich auch mal näher interessieren.


    Zaphod

  • Oder Das Space Shuttle und die (leider nie eingesetzte) Raumfähre Buran.


    Das stimmt nicht so zu 100% - je nachdem, wie man das auslegen möchte; Buran flog ins Weltall, allerdings ohne Crew und ferngesteuert von der Bodenstation - mit einer automatischen Landung nach zwei Erdumkreisungen.