Möwe: Santa Teresa 1: 250

  • Hallo Freunde,
    sicherlich werden sich ein paar Modellfreunde die Augen reiben: Warum ein Baubericht der Santa Teresa ? Es gibt doch da die Schwester, die gerade vorgestellt wird, außerdem hat die Teresa falsche Farben auf der Brücke , den Lüftern und den Masten.
    Nun, mals sehen, was kommt.
    Also, den Bau der Teresa verstehe ich als Hommage an die Möwe in Wilhelmshaven. Die Möwe verlässt ja ihren Heimatort wie allgmein bekannt ist. Das erste "maritme Ei" des LI war, so die opinio communis, die Santa Teresa.
    Mit ihr fing der vergleichbare Kartonmodelbau an. Das Lehrmittelinstitut entschied sich, die Schiffsmodelle alle in 1:250 zu veröffentlichen, damit man die Schiffe alle vergleichen kann. Dieser Weg war richtig und ist bis heute erfolgreich beschritten worden.
    Die Santa Teresa ist praktisch die Mutter aller 250er Modelle. Von daher stellt sie ein Denkmal des Kartonmodellbaus dar.
    Hier der moderne Titelkasten. Auf dem Original des LI fehlten die Bestellnummer, Das Copyright Möwe Verlag, die engliche Bezeichnung Freighter und 4 Bogen. Das Original war in zwei DIN A 2 Bogen gedruckt. Dadurch waren Grundpaltte, Mittelspant und die Außenhaut jeweils in einem Stück gezeichnet.
    Die Santa Teresa war wie der Name des Verlages bezeichnet ein Lehrmittel. Das ist ein Mittel, das exemplarisch und fundamental die Grundstuktur eines Gegenstandes oder eines Sachverhaltes zeigt. Ein Lehrmittel in diesem sinne verzichtet bewusst auf Detaillierung, weil es eben das Wesentliche herorheben will. Folgerichtig wendete sich das LI auch damals an Jungendliche und nicht an Erwachsene als Modellbauer.

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    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



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  • Der Liniencode war noch sehr einfach. Es gab nur die - . - Markierung für alle Teile, egal in welche Richtung sie geknickt werden sollten und die - . . - Codierung für den Platz, wo ein Teil hinsollte. Dieser Platz wurde dann noch mit der roten Baunummer den entsprechenden Teils versehen. Die Anker waren noch gezeichnet. Die Teile 16 und 16 a sind former für den Bug. Andere frühe Modelle des LI hatten auch dieses Kennzeichen.

  • Hier sieht man das Spantengerüst. die Spanten besitzen alle Klebelaschen. Mit dem Stumpfverkleben hatte man es bei den frühen Modell noch nicht.
    Außerdem sieht man den eingesetzten Budformen und die beiden Heckquerspanten, die mit Stringern geformt werden, die gleichzeitig die Klebelasche für das Heck darstellen sollen.

  • Modellschiff, good luck with this one. It would be great to see some of these old Mowe classics updated to modern standards.

    best regards
    mit herzlichen grussen


    Fred


    In Build:
    Panzerkreuzer Infanta Maria Teresa

  • Hallo Modellschiff,


    schön. dass du einen alten Modellbogen von WHV ausgegraben hast und auch baust. Ich kann mich erinnern, dass ich Ende der 1950er-Jahre die Schwabenstein gebaut habe. Auch ein Fracht- und Passagierschiff.


    Die Bogen sind alle relativ einfach strukturiert; haben aber ihren besonderen Reiz, da damit oft alte Erinnerungen verbunden sind.


    Gutes Gelingen, Gruß Wolfgang.

  • Weiter geht's.
    @cello 61: Es handelt sich hier um den Möwe Nachdruck 1997. Der Originalbogen wurde vor Juni 1956 herausgebracht.
    Das Achterschott des langen Aufbaus auf dem Hauptdeck reicht beim Modellbogen über die gesamt Modellbreite. Was aber nicht dem Original entsprach. Auf diversen Bildern erkennt man, dass die Wand gekürzt werden muss.

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  • Die Wände 35 und 35 sind seitenverkehrt bezeichnet. Sie müssen nur vertauscht werden. Man kann das an den Treppenhaustüren erkenne. Die ganz früehen LI Modelle hatten solche langen Aufbauten ohne jeglichen Distanzhalter. Beim Aufsetzen des darüberliegenden Decks können sich die wände 35 und 36 nach außen biegen. Deswegen habe ich dem Übel abgeholfen.

  • Beim Aufsetzen des Hauptdecks befürchtete ich, die Vorderkante hätte keinen Halt an einem Querspant. Aber die Befürchtung war unnötig, weil das Deck auf einem niedrigeren Spant zu liegen kommt.

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  • Die darüberstehende Aufbauwand hat z. T. keine Klebelaschen im Bereich der Querspantwölbung. Stumpf zu kleben hääte möglicherweise keine saubere Verbindung gebracht. Deshalb die Klebelaschen selber geschnitten.

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  • Das lange Promendadendeck hat nur einen Referenzpunkt zum ankleben und das ist die hintere Aufbauwand. Da kann es ohne weiteren Referenzpunkt dazu führen, das das Deck winklig zur Schiffslängsachse e8ingebaut wird. Deshalb habe ich auf den Mittelspant einen kleines Dreieck geklebt und im Promenadendeck in der Mittellinie einen kleinen spalt und das Deck hat einen zweiten Haltepunkt. Genauso bin ich mit dem einbau des Bootsdeck vorgegengen. Beim Brückendeck habe ich einen 1 mm starken Karton untergeklebt. jetzzt kan ich besser die Brücke auf das Deck anbringen. Und dann Karton als Unterlage unter das Peildeck.
    Jetz kann jemand fragen, warum ich so kompliziert baue und nicht wie in der Bauanleitung zuerst die außenhaut und dann die Decks anbringe.
    Aus der Erfahrung dieser frühen LI Modelle , die das Deck in die außenheut brachten weiß ich, dass man dann die aufbauwände nur schwer ankleben kann, zumal die Aufbauten praktisch ohne Distanzhalter konstruiert sind. Die Decks könne sich also nach unten durchbiegen. Wenn die außenhaut noch nicht angebracht ist, kann ich Deck und Wand gut verbinden.

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  • Hier ist die Galerie eingebaut. Die Stützen sollten eigentlich auf die innere Bordwand geklebt werden. So liegen sie jetzten zwischene Innenschanz und Außenhaut.

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  • Was sucht der Löffel am Heck? Nun, die Streifen des Hecks müssen gerundet werden und dazu eignet sich ein Löffel ausgezeichnet. Die Streifen habe ich mir Schreibmaschinenpapier als Verbindungslasche zusammengeklebt. Zuerst die Papierlasche nur auf einer Seite angeklebt und dann mit dem Löffel geformt. So hatten die Heckstreifen Spiel und konnten sich in die gewünscht form biegen und bewegen. .Anschließen wurde alles verleimt und die runde Heckform ergab sich fast wie von selbst.

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  • Die Bordwand habe ich der anleitung folgend von der kleinen Markierung am Bug beginnend angebracht. Auf der Steuerbordseite passte die Außenhaut sehr. Doch auf der Backborgseite ergab sich die Frage:


    Na nu, was ist das?



    Doch die Schere brachte das alles in Ordnung.
    Der Konstrukteur der ersten LI Modelle wusste schon, warum er den Bug und das Heck mit Deckstreifen verschlossen hat.

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  • Die Außenhaut ist angebracht und das Modell bekommt so langsam seine Form.

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  • Fehlt erstmal noch der Schornstein. Ein Blick in den provisorisch angebrachten Manten zeigt, dass die Markierung auf dem Deck nicht stimmt. Außerdem ist die schwarze Scheibe des Schornstein für den oberen Rand des Mantel etwas zu klein. Ich habe ein Spantengerüst eingebaut und dann die Scheibe draufgelegt und dann mit dem Mantel verbunden. Anschließend folgte der oberste Rand und alles passt.

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  • Jetzt kam die Brücke auf ihren Platz samt Schornstein und Skylight.
    Wer genau hinsieht, bemerkt einen kleine aber für das Schiff nicht unwichtige Abänderung zum Originalmodellbogen.

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  • Vor dem Einsetzen der Masten und der Lüfter kamen die Davitsdran. Warum die Davits an einen Stück Aufbauwand angebracht sind weiß nur der Konstrukteuer.

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  • Die Masten, Ladebäume und Lüfter sollen nach dem Originalbogen in dem damlas üblichen Gelborange gebaut werden. Dem Vernehmen nach hatte einer der Verantwortlichen beim LI keine Lust diese aufbauten in weiß zu lassen. Also wurden sie gelb gedruckt. Das Schiff aber selbst fuhr mit dem traditionellen Weiß aller Aufbauten. Und genau das wollte ich so bauen. Mein Ziel war ja das Modell so zu bauen wie es von Karton kommt aber mit den weißen Aufbauten. Deshalb habe ich die Masten von der Rückseite geformt und auch die Ladebäume und Lüfter in weiß gehalten.Damit hat das Modell jetzt das Aussehen des Originals.

  • Beim Einbau der Ladebäume scheint mir die Baubeschreibung etwas kompliziert zu sein. Dafür spricht ein bild mehr als tausend Worte. Deswegen nahm ich mir bei diesem Bauabschnitt den Originalbaubericht aus 1956 hervor und das Foto erklärte alles.
    Zwei Bilder der Originalbaubeschreibung des LI sollen den Bericht abschließen.

  • Hallo Ulrich,


    das Weiß der Brückenseitenwände tut dem Gesamteindruck des Modells gut! Wir haben ja für die INÉS umfangreich recherchiert; soweit bekannt waren die Seitenwände niemals in Braun gehalten.


    Recht witzig mutet heute ja die Konstruktion der Davits an. Aber für damalige Zeiten, vor mehr als fünzig Jahren, dürfte dieser Bogen ein echter Fortschritt im Kartonmodellbau gewesen sein.


    Schön, dass Du dieses Modell hier vorgestellt hast.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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