MS "Völkerfreundschaft" - / Eigenkonstruktion / 1:250 [FERTIG]

Gerade neulich - vorgestern?- lief bei N24 eine Dokumentation über die Kollision der "Andrea Doria" mit der "Stockholm" im Jahre 1956. Die "Andrea Doria" sank damals, die Stockholm fuhr noch jahrelang (bis 2003 IMHO) über die Meere - von 1960 bis 1985 unter dem Namen "Völkerfreundschaft" für den FDGB der DDR. Ergo: eins der Schiffe, die ich eben einfach bauen muß!
Vor 2 Monaten ungefähr rief mich Master Heinze (der vom Mitteldeutschen Verlag) an und horchte mal nach meinen Absichten, dabei ergab sich, daß wir beide wieder mal das Gleiche auf dem Reißbrett haben (nach Trabent, P3, Typ IV). Dieses Mal wolte ich schneller sein, vor 3 Wochen habe ich begonnen...

Eigenentwicklung heißt bei mir: ich mache die Teile am Computer mit CorelDraw (Zeichnungen packe ich da in den Hintegrund) - drucke aus - schneide aus - leime an - oder überlege, warum der Scheiß nicht so paßt, wie ich dachte
und so sieht das aus bis jetzt.
Dummerweise habe ich im Internet ein Forum entdeckt (http://www.kartonbau.de), das meine Zeit in Anspruch nahm und deswegen ist diese Woche nicht ein Teil neu dazugekommen

...neu gemacht am Modell habe ich immer noch nix.

Aber ich habe beim Grabbeln was gefunden (siehe Anhang) - nicht irgendein Foto - nein - die "singende klingende Postkarte" mit meiner Völkerfreundschaft und dem wunderbaren Lied "lebewohl - auf Wiedersehn" (Bärbel Wachholz und das Hermann Quintett in Begleitung des Orchesters Gerd Natschinski --- MP3 auf Anfrage bei mir zu bestellen :D)

Den Mittelteil der Seitenbordwand habe ich dran, wie man (hoffentlich) erkennen kann. Vorder- und Hinterteil nach der Seitenansicht skizziert und mit ordentlich Zugabe ausgeschnitten sowie mit dem "FIXOGUM"-Kleber vorläufig montiert. Jetzt kann ich die Maßabweichungen ermitteln und in die Computerzeichnung übertragen.

Am Computer dann gleich Bulleyes und Ankertasche und Wappen und so eingesetzt und ausgedruckt und ausgeschnitten und angebaut, das Teil - so siehts aus.

Gab's kürzlich bei Herrn Ebay: ein Original-Naßschiebebild der V1 (so wurde das Schiff bei den Seeleuten genannt).

"Aha!" - ruft da der aufmerksame Leser, und - "Da warn wir doch woll schonnamal weiter, gelle?"

Ja.

Dies ist ein Neuanfang mit den überarbeiteten Teilen. Kontrollbau gewissermaßen. Nur das das dann am Ende auch das letztlich gültige Exemplar wird. Wenn alles klappt jedenfalls.

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Was soll mir denn, fragt sich der aufgeschreckte Leser womöglich, die wilde, aufgeregte Hast so plötzlich.
Nun, mein alter Vater hat demnächst Geburtstag, und sollte sich ein Mann, der jahrelang dem ehemaligen Feriendienst des ehemaligen Gewerkschaftsbundes der ehemaligen DDR im ehemaligen Warnemünde...? - kurzum: der Mann hatte seine Finger bis an die Ellenbogen in der Materie und ich bekam plötzlich den Einfall, er könne sich über solch Modellchen freuen.
Und jetzt muß ich wieder kleben gehen.
Ahoi!

So, der Dampfer ist fertig und über die Toppen geflaggt.

Von der Backbordseite gesehen, so wie er in Warnemünde am Passagierkai lag.

Muss-i-denn-muss-i-denn-tschingderassa-quäk ... ich kann förmlich des legendäre Zweiklangtyphon der V1 hören, das sie beim Auslaufen immer gab. Inzwischen ist das Modell auch schon beim Empfänger angekommen und gewürdigt worden. Im Hintergrund das Spantengerüst wird abermals die Völkerfreundschaft - diesmal für mein Regal.

Die Bauabfolge habe ich indes etwas verändert und baue nun gleich die Außenhaut an das Spantengerüst. Das soll dann alles noch bißchen besser passen, hoffe ich.

Hab ichs mir doch gedacht - der MDK ist auch fertig mit seiner Völkerfreundschaft, wie man auf seiner HP erfährt. Wie es aussieht, bin ich nun doch nicht erster.

Ach so das vergaß ich fast, ich beende den Bericht damit. Ohne das sonst übliche Fazit - was sollte ich da wohl schreiben.

An die, dies betrifft: quittiert mir doch gelegentlich eure Posteingänge.
Ahoi, der Pappenbauer

Die Maße: die stammen a) aus dem Schiffstypenkatalog der DSR von 1963, den ich habe - und b) von einem irgendwann in den 60/70ern in der DDR erschienenen Modellbauplan, den ich auch habe, aber sicher irgendwann bei einem Internet-Auktionshaus mit vier Buchstaben verhökern werde, ich brauche ihn ja nicht mehr.
Beziehen: kann man den Bogen direkt bei mir - - - oder bei Obi - - - nee, bei Ebi :rolleyes: - - - na oder so ähnlich.
Vergleichen: dazu hatte ich in diesem Frühjahr in Rostock die Gelegenheit. Mal abgesehen davon, dass mein Freund MDK seine Dampfer ganzganzganz anders (aber echt gut!) aufbaut, was den Rumpf betrifft, gibt es einen ganzen Sack voll Unterschiede in den Details. Meine Winschen z.B. sind filigraner, dafür aber auch schwerer zu bauen. Andere Unterschiede haben ihren Ursprung in der Auslegung der Pläne. Ich habe schon desöfteren die Erfahrung gemacht, dass ich vor Einzelheiten eines Planes stand und überlegen musste, wie das wohl ausgesehen haben könnte. Das Original gibts nicht mehr, Fotos oder Filmausschnitte zeigen immer ganz genau das, was man sehen will, gerade nicht. Übrigens: das Quellenstudium kann schon abstruse Wege gehen - siehe (Abzieh-)Bild. Noch schlimmer wars bei der "Fichte", die Fernsehserie "Zur See" kann ich inzwischen auswendig, da kann ich bei "Wetten dass" mit auftreten :D. Bei den beiden Modellen stimmt im Zweifel sicher die MDK-Variante, denn Dietmar hatte Kpt. Gerd Peters zur Beratung.
Fazit: lass bloß die Finger von Konstruktion, du wirst nie ganz zufrieden sein!