Morane Saulnier Typ N - Photos und ein paar Bautips

  • Heute bin ich dann mit meiner Morane (free download-modell von card plane) fertig geworden. Ist mein erstes Modell n.G. (nach Geli ;) ) und ich bin mit dem Endergebniss eigentlich noch recht zufrieden. Probleme gabs eigentlich nur bei der Verkleidung des Cockpits - da habe ich schlampig gearbeitet und einen Spant etwas schief verbaut sowie vergessen die Kanten der Spanten abzuschleifen. Dann musste ich bei der Beplankung ein bissl schummeln und auf der Rumpfunterseite sieht man die komplette Kante eines Spanten :rolleyes: . Konnte auch einige Techniken üben, die ich über dieses Forum mitbekommen habe - Schnittkanten färben, Spalten mit einer Mischung aus Leim und Mehl verputzen und Karton mittels Wasser eine dauerhafte Rundung verleihen.


    Habe auch ein paar Dinge geändert: Den Spinner habe ich abnehmbar gebaut (damit man sich auch den Motor genau anschauen kann), ein Abgasrohr gebaut und dann die Spanndrähte etwas realistischer verlegt. So wies im Bauplan vorgesehen ist schauts zwar hübsch aus, aber funktionieren würde das nicht (alle vier Drähte führen zu einem Punkt). Zu der Zeit erreichte man über ein Anziehen der Spanndrähte ein Verwinden der Tragflächenhinterkante - und hatte dadurch eine Art Querruder. Ich habe dann die Bespannung so gut wie möglich nach einem Photo des Originals nachgebaut. Ansonsten gibts aber an diesem Modell absolut nix auszusetzen. Dafür, dass es ein free download ist, ist das Modell sagenhaft detailliert und die Passgenauigkeit ist sehr gut. Da hat der Konstrukteur ganze Arbeit geleistet.
    So, genug geschwafelt - hier die Photos :) .

  • Und zu guter letzt noch ein paar Bautips für evtl. Nachbauer. Alte Kartonmodellbau-Hasen werden hier nix neues finden, aber für Anfänger ists vielleicht ganz interessant.


    abnehmbarer Spinner:
    Dafür habe ich auf den Spant 28a aus Papier einen Ring geklebt der exakt über die Motorachse (Teil 24) passt. Damit sich die Teile nicht nach ein paar mal ab- und anbauen verfransen, habe ich sie mit Superkleber gehärtet. Die Propeller habe ich auch anders gebaut. Da mir die Version mit Karton (Teil 48 ) einfach zu klobig war, hab ich den Karton weggelassen und als Versteifung ein Stück Draht genommen.


    Trageflächen:
    Die Röhrchen (Teile 33) für die Drahtaufnahme sind ein bisschen knifflig. Ich habe ein bisschen rumprobiert und habe folgende Lösung für mich als optimal empfunden - Das Röhrchen wird vorgerundet, ein Ende mit Klebstoff bestrichen und dieses dann über den Draht "gefaltet". Wenn der Klebstoff trocken ist, kann man ohne weitere Probleme das Röhrchen fertig kleben und man bekommt eine perfekt passende Drahtaufnahme.
    Das Vorrunden des Kartons in den Tragflächen (Teile 31 und 32) ist auch so eine Sache. Zunächst kann ich nur empfehlen für diese Teile dünnen Karton (0,5mm) zu verwenden. Das Runden wird so leichter und zudem wird die Tragfläche fein dünn (sprich realistischer). Fürs Runden sucht man sich dann Zylinder mit verschiedenen Durchmessern (größer für 31). Dann werden die Teile 31 und 32 auf der Rückseite leicht angefeuchtet und mit Spannbänder, Schnürsenkeln oder was man sonst noch so in die Finger bekommt, um diese Zylinder gewickelt. Nach 1-2 Std ist der Karton dann trocken und hat eine wunderbare Rundung. Für das Zusammenkleben der beiden Teile sind dann kleine Klemmen recht praktisch (Draht dabei im Röhrchen lassen damit es nicht zerdrückt wird!).

  • Da kann man nur gratulieren. Willkommen in der Zeit n.G. Freue mich auf weitere Dinge von dir. Ich hoffe doch, du präsentierst uns auuch einmal einen Baubericht, obwohl ich deine Strategie, dir zuerst die Erfahrungen der Expertenkollegenschaft aus diesem Forum zunutze zu machen, fein durchdacht finde. Ich bin da eher der Typ, der sich ins Abenteuer reinstürzt und unweierlich Fehler macht.


    Peter

  • Ich denk mir halt: Wenn ich schon im Forum so viele sehr gute Tipps und Tricks nachlesen kann, sollte ich sie ja auch mal ausprobieren =) . Vor allem vor diesem "Fugenkitt" aus Leim und Mehl bin ich ganz begeistert. Ab jetzt habe ich viel weniger Angst davor, an einem Modell mal eine Lücke zu lassen wenn ein Teil nicht so ganz passt.
    Aber mit dem "ins Abenteuer stürzen und unweigerliche Fehler machen" sprichst du ja auch etwas wichtiges an. Auch für mich gehören das Fehler machen und eigene Lösungswege versuchen, zum Lernen dazu. Und da kann man ja an fast jedem Modell neue Herausforderungen finden. Wenn ich jetzt bei diesem Modell nur an die Tragflächen und die Spanndrähte denke...
    Baubericht habe ich eigentlich vor jetzt einen zu starten. Zwar mit einem Modell von dem es schon einen Baubericht gibt (ist die Polikarpov von card-plane) und das schon viele Mitglieder gebaut haben. Aber ich hoffe, dass man mir deswegen nicht den Kopf abreissen wird ;) .


    Ach ja, nur um Missverständnisse zu verhindern: Mit "nach Geli" war jetzt nicht gemeint, dass ich nie wieder Geli-Modelle bauen werde. Schließlich haben die ihren ganz eigenen Reiz und lassen sich wunderbar supern.

  • Hallo Zec,


    erstmal ein sehr gelungenes Model. Vielleicht baue ich sie auch mal allerdings in meinem Lieblingsmaßstab 1:250.
    Zum zweiten, du erwähnst einen Fugenkit aus Leim und Mehl, dieser Tip ist mir durch die Lappen gegangen. Könntest du mir bitte etwas genauer berichten.



    Vielen Dank


    Sepp


    es freut mich wenn wir neue aktive in unserer Mitte haben

  • Dir auch schönen Dank :) . Das Modell ist echt ein Schmuckstück - zwar von den Maßen her klein aber vom Charme her ein ganz Großer :] . Wenn die echt mal in 1:250 baust dann sag ich schon jetzt viel Spaß. Wenn ich richtig gerechnet habe, ist sie dann 2,4cm lang 8o . Aber so wie ich deine Bauberichte kenne, schaffst du es sogar da noch einen detailierten Sternmotor zu bauen :D .


    Wegen dem Fugenkitt: Weiß jetzt leider nicht mehr von wem der Tipp war, habs eher beiläufig gelesen. Im Grunde genommen ists ganz simpel - man nehme eine gewisse Menge Holzleim und vermische des Ganze mit normalem Speißemehl. Das Mehl kleinweise dazu geben. Man merkt während des Mischens eh, wann der Leim dann "teigartig" wird. Das Beste an der ganzen Sache ist aber, dass der Leim durch das Mehl einiges an Klebekraft verliert und man somit beim verspachteln nicht allzu sehr aufpassen muss um die Oberfläche nicht zu versauen. Ist das ganze dann trocken, lässt es sich ohne Probleme schleifen bzw. anmalen.

  • Michael,


    danke für die schnelle Antwort. Zur Zeit bereite ich gerade den Baubericht für 2 Dreidecker vor.
    Der erste Rumpf ohne Motorhaube ist 1,9 cm lang :D. Ich werde beim fertigen Model auf ca 2,3 cm Länge kommen.


    Nochmals Danke für den Mehlkit. Auch an den unbekannten Tipgeber.



    schöne Grüsse


    Sepp

  • Hallo zec,


    nur um Mißverständnissen vorzubeugen, ich hab das keineswegs böse gemeint. Eher in dem Sinn, dass du ziemlich professionell an deine Modellbaukrriere herangehst (bist du im "richtigen" Leben auch so ein Kalkulator?). Und zu deiner Zeit nach Geli: Es soll ja auch n.Chr. noch Leute gegeben haben, die sich Christen genannt haben, Gerüchten zufolge.


    Gruß über die Alpen,


    Peter

    Der Ziel ist das Weg

    Edited once, last by Farbstift ().

  • Hi
    Habs auch nicht böse aufgenommen :) .
    Man könnte sagen, dass jetzt alle Missverständnisse beseitigt sind :D .


    Aja, "Kalkulator" bin ich eigentlich im "richtigen" Leben gar nicht. Ich nehme an im Kartonmodellbau kompensiere ich das ;) .