Modellausstellung im Lokschuppen (Erkrath-)Hochdahl

  • Hallo Kartonmodellbau-Freunde


    Nachfolgend ein kleiner Bildbericht über eine Mini-Kartonmodellausstellung, auf die ich fast zufällig aufmerksam wurde:


    An den Sonntagen 09., 16. und 23.09.07 veranstaltete / veranstaltet der Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl e.V. Link eine Modellausstellung im vereinseigenen Lokschuppen in Erkrath-Hochdahl, der als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum dient, und mit einem Restaurant verbunden ist.
    Der Verein stellt im Lokschuppen und dem Freigelände historische Loks und Eisenbahnwaggons aus, restauriert altes Zugmaterial (in einer gesonderten Wartungshalle), und befasst sich vorwiegend mit der Geschichte der Eisenbahnstrecke Düsseldorf - Elberfeld (heute Wuppertal Hbf), die eine Besonderheit aufzuweisen hat: Sie weist zwischen dem Bahnhof Erkrath und dem Bahnhof Hochdahl (zwischenzeitlich ein Stadtteil von Erkrath) eine Steilstrecke mit 33 Promille Steigung auf, die bis zu den letzten Jahrzehnten die steilste Einsenbahn-Hauptstrecke Europas war.
    Für die Überwindung dieser Steilstrecke war die Zugkraft der früheren Dampflokomotiven nicht ausreichend, so dass man am Bahnhof in Hochdahl eine einzigartige Seilzuganlage erreichte, die zunächst von stationären Dampfmaschinen angetrieben wurde, und über Umlenkrollen und ein kilometerlanges Zugseil Schlepphilfe leistete.
    Da die Anlage nicht wirtschaftlich arbeitete, baute man die stationären Dampfmaschinen ab, und koordinierte den Fahrplan so, dass die Abfahrtszeiten der talwärts fahrenden Züge in Hochdahl mit denen der bergwärts fahrenden Züge in Erkrath synchron waren.
    Der talwärts fahrende Zug wurde dann an das Zugseil gespannt, und leistete über die Seilzuganlage dem bergwärts fahrenden Zug Schlepphilfe.
    Die Seilzuganlage war von 1841 bis 1927 in Betrieb.
    Danach wurde fallweise auf der Steilstrecke eine zweite Lock vorgespannt oder leistete Schubhilfe.


    Bild 01, 01a und 02: Lokschuppen und Restaurant Olive
    Bild 03 und 04: Denkmal der Seilzuganlage, eine originale Umlenkrolle in ihrem Schachtkasten.

  • Zurück zur Ausstellung:
    Natürlich wurden / werden bei der Ausstellung weit überwiegend Eisenbahn-Modellanlagen verschiedener Spurweiten gezeigt, aber auch der Kartonmodellbau war durch den Modellbaufreund Hans Loh vertreten, den ich hier schon vorgestellt habe.
    Er zeigte / zeigt als Einzelkämpfer seine selbstgebauten, und zum großen Teil selbst konstruierten Modelle, und für interessierte Besucher seine Modellbautechnik:


    Bild 05: Hans Loh in Aktion, hier beim Herstellen von Verstärkungsteilen für das Kreuzfahrtschiff ZENITH, 1:500, DSM


    Bild 06: Eine Auswahl seiner selbstkonstruierten Modelle, vorwiegend im Maßstab 1:250, vereinzelt in 1:87


    Bild 7: Burg Hohenzollern in 1:125 von SCHREIBER


    Bild 8: mittelalterlicher Hafen von DOVER, Maßstab ?


    Bild 9: Seine Flotte in 1:500 hauptsächlich von DSM, im Hintergrund rechts das verstärkte Spantengerüst der ZENITH, im Hintergrund links die Fregatte Wostok in 1:300 von Kartonowa Flota

  • Bild 14: Segelkutter Antje in 1:87, Eigenkonstruktion von Hans Loh


    Bild 15: neue Konstruktion von Hans Loh: (Poon?) in 1:87, zur Zeit im Druck, im Hafen-Diorama, im Hintergrund Windmühle von Breihofer Design: siehe hier


    Bild 16: neue Konstruktion von Hans Loh: (Poon?) in 1:87, zur Zeit im Druck


    Bild 17: Motorschleppboot (Binnenschlepper) Marianne in 1:87 , Eigenkonstruktion von Hans Loh


    Bild 18: Holländer-Windmühle (ohne individuelles Vorbild) in 1:250, Eigenkonstruktion von Hans Loh

  • Bild 19 und 20: natürlich darf auch der Lokschuppen Hochdahl (hier mir Lokomotive darin) in 1:250 als Modell nicht fehlen. Lokschuppen und Lok sind ebenfalls Eigenkonstruktionen von Hans Loh


    Bild 21- 23: Aktuell konstruiert Hans Loh im Maßstab 1:1000. Wie er mir erzählte, verwendet er zum Beispiel für die Aufbauten in Sandwich-Bauweise Bierdeckel (!).
    Abgebildet sind u.a. sein Schnelldampfer Augusta Victoria und das Linienschiff S.M.S Markgraf (zum Größenvergleich beachtet auf Bild 23 die Wäscheklammern).

  • Zwar war der Besucherandrang nicht vergleichbar mit dem bei der Intermodellbau in Dortmund, es fanden sich aber doch immer wieder interessierte Besucher bei den Kartonmodellen ein, die zu einem Gespräch bereit waren.
    Wie ich finde, eine beachtenswerte Initiative mit Werbe-Effekt für den Kartonmodellbau.


    In diesem Sinne mit freundlichen Grüßen


    Helmut

  • ...noch ein Hinweis:


    Hans Loh vertreibt Bogen seiner Eigen-Konstruktionen unter:


    Monikart
    Postfach 2001
    40677 Erkrath


    Im Netz ist er (noch) nicht präsent.


    Wer ihn persönlich kennen lernen, oder seine Modelle im Original sehen will:
    Er ist am 28.09.07 bei dem Kartonmodellbautreffen in Duisburg anzutreffen siehe hierl


    Freundliche Grüße


    Helmut

    Edited once, last by Helmut Wiesmann ().

  • Hallo Helmut,


    vielen Dank für diesen interessanten Bericht! Die Eigenkonstruktionen von Hans Loh haben was. Super aber auch die Geschichte mit der Seilzuganlage ... kaum zu glauben, was man sich damals so ausgedacht hat!


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Helmut!
    Auch von mir einen herzlichen Dank für deinen - wie schon gewohnt - sher guten Bericht! Ich habe es eigentlich vorgehabt, aber dann kam mir die EMO dazwischen. So weiss ich zumindest was ich verpasst habe.


    Wolfgang: Ja, gibt vom Eisenbahnfotographenpabst Bellingrodt einige interessante Bilder über die Steige. Die Züge werden teilweise heute noch nachgedrückt. Für einen Modellbahner ist es halt schön, das die Wuppertaler so zu einer Dampflok BR85 (eigentlich Höllentalbahn) und Gtl 2x4/4 kamen. Die Schwergewichte waren einfach notwendig...


    Frank

  • Sein "Einsatz" bei der Modellausstellung im Lokschuppen hat Hans Loh einen Presseartikel
    in der Westdeutschen Zeitung vom29.09.07 eingebracht, siehe hier


    Freundliche Grüße


    Helmut