(mein erster) Baubericht: MB Prinz Heinrich auf 1:87 hochskaliert

  • Ihr Lieben,


    nach einer Liebe auf den ersten Blick hab ich spontan bei Michael Bauer (bauerm) die Prinz Heinrich bestellt. Das Original ist noch in der Restaurierungsphase, jedoch ist für mich als 1:87-Eisenbahner mit 2 Jungs der Epochengedanke nicht ganz unerheblich. Da das Schiff bis auf wenige Unterbrechungen seit 1909 bis heute im Einsatz ist, ist es ein idealer Bausatz für mein nächstes Projekt: ich möchte einen kleinen Hafen bauen, bei dem ein Fährschiff und ein Bäderdampfer zu einer fiktiven Insel ablegen. So typische Privatbahnfahrzeuge aus meiner Sammlung sollen das Diorama ergänzen.
    Mehr Informationen sind unter www.prinz-heinrich-1909.de zu finden, die excellenten Baubögen wurden bereits von Michael unter
    http://www.kartonbau.de/forum/…e/t29077-f157/#post469967


    vorgestellt. Einfach toll, welche Vollständigkeit die Bögen haben, wenn ich das auch für mein 1:87-Modell nicht verwenden kann,z.B. gelaserte Bänke, Relingsplan zum Bauen von Fadenreling, extra dünn gedruckte Fahnen..... und,ein völlig neues Gefühl: eine ausführliche Bauanleitung mit noch ausführlicherem Takelplan.


    Genug der Vorrede: gestern gings los. Weil das Schiff so schön ist, werde ich es parallel (so eine Art Testbau für mich) in 1:250 und dann im 1:87 Maßstab bauen. Ich glaub der Kleine Prinz wird dann mal meinen Büroschreibtisch zieren....


    PS: mein Maßstabswürfel ist etwas anderer Natur.


    PS2: im Hintergrund ist zum Vergleich das Spantengerüst der Schaarhörn von Peter Brandt


    Ich wünsche Euch genau soviel Spaß, wie es mir bereits macht.


    Euer Hänschen

  • Hallo Hänschen...
    Na das ist ja toll, ich hab mir das Boot auch inzwischen bestellt.
    Besonders schön finde ich, das Du den Prinzen auch in 1:87 bauen und hier dokumentieren willst.
    Auf meinen Bogen werd ich noch etwas warten müssen, aber da ich den Michael Bauer sowieso in Bremerhaven treffen werde,
    kann ich mir den Postversand sparen. Ich wünsch Dir gutes Gelingen und bleibe am Ball.
    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Jetzt brauch ich schon bei Teil 15 Eure Hilfe. Das Deck ist im Originalbogen ein sandfarbener Ton. Das mag ja für den kleinen Maßstab ok zu sein. Im größeren Maßstab ist das aber nicht so der Brüller. Konkrete Frage: war der Boden gekalfattert und aus Mahagoni? Oder war er gescheuert und hatte einen graubraunen abgewitterten Belag? Geölt? Und die Ränder? Im Bogen sind diese schwarz. Ich geh mal davon aus, daß das der eigentliche Schiffsboden ist. Waren dann die "Rahmenhölzer" da draufgeschraubt? ?( ?( ?(


    Ihr seht die "Decksplatte" und aufgelegt die schwarz-weiß-Vergrößerung des Originals. Zuvor die kopierte "Tapete", die ich eingangs des Bauberichts vergessen hatte. dann den Original-Bogen, um die Farbe zu zeigen, die eigentlich nicht schlecht ist, aber wenn ich mir shcon solche Mühe mache und eh schon alles lackieren muß, dann doch auch gleich richtig....


    lieben Dank


    hänschen

  • nachdem Helmut mich von meinen Mahagoniträumen in die Realität zurückgeholt hat, hab ich meine Airbrush ausgepackt und losgelegt. Vom ocker immer mehr grau rein, bis es mit gefallen hat :) und siehe da: im Vergleich zu Michael Bauers Original kaum Abweichungen :)


    lackiert wurde mit Gunze Acryl (Mr. Hobbycolor), allerdings mit Isopropylalkohol (Thinner) verdünnt. Und siehe da: ein 160gr/m2-Bogen, frei auf eine Unterlage gelegt und nicht fixiert: keine Wellen, kein Verzug.


    Die Ränder des Decks mit schwarz rauslackiert und jetzt ist Trocknungspause :)


    liebe Grüße vom Südwesten


    Euer Hänschen

  • nach längerer Pause bedingt durch Konfirmation, Geburtstage, Stress in der Firma nun ein kleiner Fortschritt:
    die Schiffsdielen sind gelegt. Dazu nehme ich Millimeterpapier als Grundlage, fixiere das Deck und zeichne mit einem 0,3mm Bleistift (weich) die Dielen auf. Zuvor wird das "Randbrett" abgeklebt.
    Um mal was zu sehen und mich selbst zu motivieren,hab ich die Luke und die "Seilführung vom Ruderblatt" gebaut, aber noch in weiß....
    Als letztes Bild der "Probebau" im Original-Maßstab 1:250


    liebe Grüße aus Südwest
    Euer Hänschen

  • ...und hoffentlich kann ich noch ein bißchen Tempo zulegen. Bedingt durch Systemabsturz und neue Softwarepakete steh ich wieder ganz am Anfang meines Computerkönnens. Bin noch nicht mal in der Lage, irgendein verkleinertes Format abzulegen, was mir hier das Hochladen vereinfachen würde. Aber ich bekomme bestimmt Hilfe vom Mannheimer IT-Spezialisten, der schon ganz anderen Rechnern wieder neues Leben eingehaucht hat :D


    PS: im Hintergrund seht ihr meinen ersten Versuch im Maßstab 1:250, bei dem ich die Wirkung bestimmter Details überprüfe.

  • ....war ein Spaziergang: perfekt passend und super exakt gezeichnet. Ich hab die Rumpfplattenverdoppelung separat aufgeklebt. Auf die Nietdarstellung habe ich bewußt verzichtet: es hätte den Rumpf überbetont und hätte eher kitschig ausgesehen. Wie ihr ja wisst, ist dies ein Weißkartonbau, der dementsprechend coloriert wird. Deshalb fehlt auch noch der Schiffsnamen :)
    Jetzt sitze ich an der Ankerwinsch...., demnächst mehr, wenns hier überhaupt jemand interessiert. sonst melde ich mich wieder in der Galerie :wacko:

    beste Grüße vom hänschen

  • Moin Hänschen,


    das deck sieht toll aus. Kannst du die beiden Schiffe mal nebeneinander fotografieren, damit man den Grössenunterschied besser sieht ??


    Grüße aus dem hohen Norden
    Helmut

  • Hallo Hänschen,
    das ist aber `n klasse Dampfer.
    Malst du das modell nur mir Airbrush an oder gibt es auch Pinselarbeiten? Und welche Farben nutzt du?
    Ich freu mich schon auf mehr Bilder
    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Ihr Lieben,
    danke für Euer gezeigtes Interesse: als Randerscheinung im H0-Maßstab zweifelt man so ab und an doch an der Sinnhaftigkeit, sein Tun zu dokumentieren.
    Wie Ihr wisst, baue ich ja im Weißkarton. Die Vorlagen (im 1:250-Maßstab) werden mit Faktor 287% hochskaliert und als DIN A0-Tapete schwarz weiß (besser hellgrau-dunkelgrau) als Schablone verwendet. Daraus werden dann mit den entsprechenden Kartonstärken die Modelle gebaut. Lackiert wird ausschließlich mit Acrylfarben (Gunze) hauptsächlich mit Airbrush. Ich bin seit über 30 Jahren im Geschäft, begonnen mit Fantasybildern über Monstertitten auf Harleytanks bis hin zum Weathering, wobei ich es unter einem Synonym in ein renommiertes US-Forum gebracht habe :-). Auch den Interessierten des Mannheimer Kreises konnte ich beweisen, daß bei fast trockenem Farbauftrag Verzug nicht auftritt und Details erhalten bleiben.
    Meine Ungeduld, daß ich gerne Ergebnisse sehe und lieber zuerst klebe und dann nur noch sehr aufwendig, d.h. mit viel Abkleben und schablonieren airbrushen könnte, nehme ich den Pinsel und bringe mich selbst um die Erträge meiner Bemühungen. Mein Vorbild ist Wiesel mit seiner Titanic: Geduld gepaart mit Sachverstand und großer handwerklicher Begabung... da sollte ich mir eine große Scheibe abschneiden. So bleibt mir nur, mit meinen bescheidenen Ergebnissen zu leben. Für mich zählt nicht die absolute Treue zum Vorbild: ich öchte die Athmosphäre in meinen Dioramen spüren können und dann von Urlauben, von alten Zeiten etc. träumen können.
    Genug der heheren Worte: heute bin ich mit der Ankerwinsch weitergekommen und ich möchte Euch die Ergebnisse nicht vorenthalten.
    Das "Zahnrad" ist Karton, die Zähne mit dem Skalpell geschnitten. Die Kurbeln aus 0,2mm Draht gelötet, Die Achsen aus Evergreen-Profilen, die rote übergeschobenen Gegenzahnräder aus den WD-40-Sprühröhrchen....
    Aber jetzt viel Spaß und gute Nacht

  • gehen die Arbeiten weiter. Die große Hitze und dramatische Gewitterneigung der letzten Tage ließen die Arbeiten in der Werft doch ziemlich ruhen, aber es geht weiter. Mittlerweile sind so ziemliuch alle Teile verbaut. Lediglich die Bänke und die Masten fehlen noch. Allein die Takelanleitung ist eine Sache für sich: wie ihr das in 1:250 so hinbekommt, wenn ich in meinem fast 3-fachen Maßstab schon die Finger verknote :S
    Los gehts mit ein paar Bilder:

  • Danke Jochen, so ein Lob spornt an! Hast Du noch nen Tipp zum Betakeln? Ich hab beim Schornstein gereckten Stahldraht verwendet, weil ich das Aufspleißen von Faden und dadurch die Staubablagerungen nicht mag. Auch das Durchhängen nach ner gewissen Zeit ist wenig erfreulich. Wonderwire hab ich noch nicht probiert, Anglerschnutr auch noch nicht.... irgendwie bin ich da noch nicht auf dem goldenen Pfad :(
    liebe Grüße an die Packeisgrenze direkt aus dem wonnigen Süden
    Hajo

    beste Grüße vom hänschen

  • Hallo Hänschen, eine sehr schöne Arbeit! Es zeigt sich, das ein größerer Maßstab eine gute Basis für perfekte Modelle ist.
    Grüsse vom
    Johannes

  • ...aber es ging doch weiter:
    ausgehend von im Original Baubogen mitgelieferten Bänlken aus Lasercut konnte ich nicht umhin, eine Lösung für1:87 zu finden. Viele Versuche mit handgeschnittenen Bänken schlugen fehl. Auch die Schneidemaschine war zu ungenau bzw. ich konnte die einzelnen Hölzer nicht akurat auf dem Träger verkleben.
    Ein Blick ins Weinert-Sortiment fiel auf die dort als Ätzteil angebotene Bank. Aber seht selbst....
    (Ich bin leider kein guter Fotograf und der Hintergrund is auch eher suboptimal. Ich bitte um Nachsicht)
    Jetzt fehlen lediglich die Laternen, die Rettungsringe und noch ein paar Taue. Vielleicht noch eine Persenning über der Postluke...

  • Hallo Hänschen...
    Na das schaut doch wohl hervorragend gut aus.
    Die Bänke sind ja so was von gelungen!
    Und dann die Passagiere, da kommt die Stimmung an Bord richtig rüber.
    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo Hänschen,


    am Ende wir alles gut, wenn es noch nicht gut, ist es noch nicht zu Ende. Dieser Spruch traf sicherlich auf die Prinz Heinrich zu. Ich denke, jetzt ist sie wirklich gut geworden. Herzlichen Glückwunsch. :thumbsup:


    LG Ernie

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Hallo Hänschen,
    Das schaut doch so was von Klasse aus.
    das Modell lebt richtig.


    es gefällt mir außerordentlich gut
    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.