Und noch eine Altlast aus meinem Regal.
Auch diese Mühle ist etwa in der Zeit entstanden, wie die Grumman F3F, also so etwa vom Übergang von Steinzeit zu Bronzezeit.
Ich habe dummerweise auch den Umschlag nicht mehr, so daß ich noch nicht mal sagen kann, wer das Gerät konstruiert hat. Dem Stil nach könnte es auch Roman Staszalek sein. Vielleicht weiß einer der Anwesenden Genaueres oder hat das Modell sogar noch liegen.
Die Gloster Gladiator ist ziemlich außergewöhnlich, als sie eine Notlösung war um die völlig überalterte RAF Mitte der 30er aufzubessern. Im Grunde war sie 1934 beim Erstflug schon überholt - das Konzept der Eindecker wurde als zukunftsweisend betrachtet und Sydney Camm hatte bereits den ersten Entwurf seiner Hurricane morgens beim Tee auf Butterbrotpapier gekritzelt.
Andererseits hatten die Konstrukteure bei Gloster ihren Job so gut gemacht, daß die Gladiator bis 1944 im Einsatz blieb - wenn auch teilweise als Seenotrettungsflugzeug und Wetterbeobáchter, also in Gegenden, wo sie eher unwahrscheinlich eins auf die Löffel bekommen konnten.
Die Höchstgeschwindigkeit von etwas über 400 km/h war ja denn auch so, daß man Hit-and-Run-Aktionen von vornherein vergessen konnte. Selbst die ersten Messerschmitts hätten Kreise um die Gladiator fliegen können.
Aber immerhin war die Gladiator unglaublich wendig, stabil, ein Traum zu fliegen und zu landen und durch die altertümliche Verwendung von Holz und Stoffbespannung konnte sie problemlos einige Löcher abbekommen. Und der Bristol Mercury Sternmotor war ein recht unkompliziertes Aggregat, das sich leichter warten ließ, als die Merlin-Reihenmotoren.
Insgesamt wurden 746 (oder 780) Gladiators produziert, von denen knapp 300 bei der RAF blieben, der Rest in alle Welt verschickt wurde.
Zum Modell: Detaillierte Informationen zum Bau habe ich nicht mehr, aber ich versuche das mal zusammen zu kramen.
Die Gladiator war zumindest das erste Modell, bei dem mich die Farbfehler dermaßen aufregten, daß ich mich erstmals daran gemacht hatte, mit einem Bildbearbeitungsprogramm eine Umfärbung vorzunehmen.
Leider war die Farbpatrone nicht mehr die beste, oder halb leer, oder was weiß ich, daher machte ich nur ein paar Probeausdrucke um zu überprüfen, ob der Drucker in Länge und Breite maßhaltig ausdruckte.
Naja, und dann war der Rumpf zusammen und paßte ganz leidlich und eh ich´s mich versah, habe ich den ganzen Apparat mit dem streifigen Ausdruck zusammen genagelt. Auch wenn´s scheiße aussieht, ich hab´s bis heute nicht bereut - aber die nächste Gladiator kommt bestimmt.