Langer Ludwig, Darmstadt

  • Hallo Freunde,
    mitten in Darmstadt steht eine große Säule mit einem Bronzemann oben drauf. Das nicht nun nicht der Nelson vom Trafalger Square oder ein Trajan von der gleichnamigen Säule in Rom, sondern schlicht und ergreifend ein einfacher Großherzog, dem die Bürger Dank abstatten, dass seine Durchlaucht gnädigstlich geruhten, seinem Volke eine Verfassung zu schenken, die natürlich die Belange des Großherzog an erste Stelle berücksichtigte.
    Ludwig der Erste wird hier von seinen Untertanen 1844 auf die Säule erhoben.
    Diese Säule ist ein Wahrzeichen der Stadt Darmstadt und sollte vor etwa 25 bis 30 Jahren von seinem angestammten Platz zur Seite geschoben werden, weil sie dem Autoverkehr im Wege stünde.
    Der Verein "Schützt Darmstadt" veröffentlichte zum Stadtfest 1991 den Modellbogen des "Langen Lui", wie das Bauwerk im Volksmund heißt. Das Modell ist im Maßstab 1: 160 konstruiert und ist auf Karton 160gr oder sogar mehr gedruckt.
    Beim Bau des Fundamentes fiel mir auf, wie viel quaderförmige Bauelemente diese Säule besitzt. Um einen guten Halt dieser Bauteile zu erhalten, habe ich die Kuben und Quader von oben zur Basis hin gebaut. So konnte ich die Klebelaschen immer gut festkleben.
    Die eigentliche Säule ist nicht rund, sondern besteht aus einem Vieleck. Ich fertigete mir für oben und unten eine Stabilisierungsscheibe an, die ich in den Turm klebte.
    Der Bau also solcher ging ohne große Probleme vonstatten.
    Und so stand der Ludwig bald oben auf der Säule und schaute westwärts auf seine ehemaligen Ländereien jenseits des Rheins, die heute in Rheinland-Pfalz liegen und dem Weinkenner als Rheinhessen bekannt sind.
    Aber irgendetwas gefiel mir nicht.
    Auf dem Bogen waren ja noch die Fahnen abgedruckt, die zum Stadtfest, dem sog. Heinerfest vom Turm in der Luft flattern. Mit dem dicken Karton und dann noch verdoppelt, kann man natürlich keine Fähnlein fliegen lassen. Es wären höchstens feste Bretter geworden. Also habe ich die Fahnen mehrfach scharf gerollt und dann die sich ablösende Druckschicht abgelöst.
    Die Druckschicht nun rückseitig zusammengeklebt, das ergab schon ein gefälligeres Ansehen. Nun sollten sich die Fahnen auch im Winde bewegen können, ohne von den Fahnenstangen abzubrechen.
    Was tun?
    Ich habe den Ludwig wieder abgenommen, und oben auf der Aussichtsplattform in den Diagonalen Löcher bis in den Turm gebohrt. Dort hinein führte ich über jede Ecke einen ganz dünnen Bindedraht, den ich im Gartenbedarf erstand und damit mir diese Fahnenhalter nicht aus dem Turm rutschen, habe ich innen einen Winkel gebogen. Die Fahnen wurden an ihre Halterungen geklebt und nun können sie sich im Wind bewegen.
    Ludwig der Erste wurde wieder auf seinen Platz gesetzt und
    schaut wie eh und je gen Westen nach Rheinhessen.

  • Das Volk dankt. Das ist auch ironisch von mir gemeint, denn zu der in Frage stehenden Zeit sind abertausende von Hessen nach Paris ausgewandert, um dort als Straßenkehrer ihr Leben unter kärglichsten Verhältnissen zu fristen.


    Mit freundlichen Grüßen


    modellschiff

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    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt