Kronprinzessin Cecilie Schreiber Verlag; Ausgabe :Arbeitskreis Kartonbau Jan. 2014

  • Hallo,
    Der Arbeitskreis Geschichte des Kartonmodellbaus veröffentlichte anfangs des Jahres den Schreiberbogen der Kronprinzessin Cecilie, einer der berühmten Vierschornsteiner. Je nach Ausdruck kann das Modell in etwa 1:250 oder auch rund 1:380-390 ausgedruckt werden. Der Originalbogen war in 1:200 konstruiert. Nach langen Überlegen habe ich mich für die 380er Version entschieden, denn es stimmen maßstäblich nur die Längen des Modell.,die Höhen passen nicht; so würden beim 250 Modelle die Türen im Original 3m hoch werden. Beim 380er Modell sind die Türen im Modell noch immerhin 8mm hoch.
    Das Modell wird ohne Spant gebaut. Das Unterwasserschiff besteht aus einer "Wanne", in großen Teilen einem Rennrudererbootrumpf ähnlicher als einem Passagierdampfer. Aber was soll`s. Es ist ja schließlich ein historischer Modellbogen, den wir dankenswert von Axel Huppers offeriert bekommen haben.
    Die Außenhaut soll auf das Unterwasserteil mit Laschen angeklebt werden. Diese Laschen sind direkt am UWteil angezeichnet. Da gibt es meiner Erfahrung nach Probleme mit der Passgenauigkeit. Deshalb habe ich die Laschen abgeschnitten und als Streifen untergeklebt. So wird die Außenhaut auf das UWteil gestoßen.
    Links sieht man das Heck und rechts das große Plakat, das 1989 zur Ausstellung Schiffe aus Papier nach Bremerhaven einlud. Ich hätte nie gedacht, dass das Plakat einmal im Baubogenformat auf meinem Arbeitsplatz landen würde.
    Das Schiff wurde 1907 in Dienst gestellt. Es wurde mit 19503 BRT vermessen, hatte einenLänge von 215,34m und einen Breite von 21,94m.
    Mit den 45000 Ps konnte es eine Höchstgeschwindigkeit von 23,5kt erreichen. Rund 600 - 700 Passagiere konnten aufdemn Schiff, das nach dem WKI in US Hänge gelangte, versorgt werden.

  • Hier ein Vergleich des Rumpfen in der 380/390 Version zum HMV Modell Kaiser Wilhelm der Große im Maßstab 1:250.

    Images

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Nach der originaenl Bauanleitung wird die Schiffsbreite durch einige an festgelegter Stelle angebrachte Kartonstreifen gewährleistet. Das ist mir aber zu abenteuerlich. Deshalb habe ich einen Kasten gebaut, der innen im Rumpf den nötigen Halt garantiert. Dazu aber waren Bug und Heck noch nicht geschlossen.

  • Laut Bauanleitung sollen die Decks mit starkem Papier verstärkt werden. Ich habe 1mm Karton genommen. Das hier zu sehende Deck liegt im bugbereicht auf Klebelaschen, die die genaue Höhe garantieren. Das war aber beim Originalbogen nicht so vorgesehen. Durch das Loch konnte ich das Deck noch richten.

  • Das totholz mit der aussparung für das Ruder wurde auf Karton aufgezogen und nich wie vorgesehen durch die direkt daran befindlichen Klebelaschen am Rumpf befestigt. Ich habe die beiden Seiten des Heckausschnitts mit Laschen versehen und daran das Totholz angebracht.

  • Der Rumpf ist geschlossen und sehr stabil geworden. Jetzt konnte ich mich an den Bau des Ständers machen, damit das Modell nicht immer auf der Seite liegen muss. Auf den zwei Fotos habe ich die KC zum Vergleich mit Kaiser Wilhelm d. G. und der Vaterland abgelichtet. Die Vaterland von Schreiber ist im Maßstab 1:400 konstruiert als fast gleich zum meiner KC. In der Zwischenzeit sind auch das Backdeck und das dazugehörige Schot angebracht. Das Backdeck ist ebenfalls mit Karton unterfüttert. Damit es genau unter die Innenreling des Bugteiles passt, habe ich ganz vorne einen Faden angebracht, damit ich das Teil etwas anheben konnte; an diesen Faden kommt später ein Stagtau.
    Das Loch achtern im Deck habe ich deswegen in den Karton geschnitten, damit ich von innen besser die Schraubenwellen an den Rumpf drucken konnte. Die Schraubenwellen passen sehr genau in die Wellenhosen. Ich habe zuerst diese Wellenhalterung an die Totholz angebracht. Es wäre besser gewesen vor dem Ankleben die Schruabenrohre durch die Hosen zu ziehen.

  • Bis auf die Schrauben ist das Unterwasserschiff komplett. Die Schrauben kommen erst zum Schluss an das Schiff. Nach meinen Erfahrungen neigen solche Bauteile gerne zum Abbrechen. Rechts habe ich die KC zum Vergleich mit der Vaterland an Bug zusammengelegt, damit man den Konstruktionunterschied von 1910 und den 70er Jahren d. l. Jdts. sieht.

  • Moin zusammen,


    das Ding ist ja toll!!! Mit seinen zusammengeschobenen Proportionen und den Aufbauten hat es was von altem Blechspielzeug, sehr der Erscheinungszeit angemessen.


    Edel...


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo Hadu,
    wobei die Länge einigermaßen maßstäblich passt aber die Höhen der Aufbauten total überzogen sind.


    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Die ersten aufbauwände auf dem Haupt(Promenanden-)deck sind angebracht, dazu das Frontschott. Um eine stabilere Auflage für das höher liegende Deck zu haben, kamen KartonStücke als Unterlage zum Einsatz. Die Löcher dienen zu besseren Verkleben der Einlagen unter die Lasche. Später kamen die ausgeschnittenen Kartonstücke wieder an ihren markierten Platz.

  • Es folgt das nächste Deck mit seinen aufbauten. Auf dem Originaldampfer gab es eine Reihe von großen und kleinen Lüftern. Der Modellbogen zeigt nur schematisch insgesamt 18 Lüfter. Die Abwicklung finde ich außergewöhnlich. Das war bestimmt keine Arbeit für ein kindliches Bastelpublikum. Interessant sind auch die Verschlüsse der Lüfter.

  • er im Gegenlicht.
    Der Bau der Kronprinzessin Cecilie ging normal vonstatten. Ich habe nur ganz wenig eigene Teil ergänzt, so zum Beispiel die Stützen für die Davits an der Bordwand. Nach Bauanleitung sollten diese aud Haarklammer hergestellt und durch das Bootsdecks gesteckt werden. Die Form war auf dem bogen abgedruckt. so habe ich insgesammt 44 Davits ausgeschnitten. Genauso habe ich für die Halterung der Schornsteinstage kleine Klebelaschen an Deck gebracht. Die Masten und sonstigen Rundhöler besitzen eine Drahtseele. Die Niedergänge mussten mit einer weiteren "Treppenstuffe" am Fuße verlängert werden, weil sie sonst nicht genau oben an ihrem Platz passten.Auch die Schrauben fanden jetzt ihren richtigen Bestimmungsort.

  • Bug- und Heckansicht. Hier sieht man deutlich, wie schlank das Schiff konstruiert war, eben auf Geschwindigkeit. Das Längen-/Breitenverhältnis beträgt das eines Zerstörers rd. 10:1 !

  • Noch ein paar Details.
    ich habe das Modell so wie es vom Bogen kommt gebaut, um nahe an der Originalkonstruktion zu bleiben. Die Kronprinzessin Cecilie ist ein Schiffsmodell, dass schon Erfahrung im Kartonmodellbau erfordert. Ein Kinderspielzeug war es bestimmt nicht. , z. b. die Abwicklung der Lüfterköpfe oder das Anfertigen von Davits. Auch beim Bau des Rumpfes bedarfte es gewisser Erfahrung.
    Die Maßstäblichkeit bezeiht sich nur auf die Schiffslänge. Aber zu damaliger Zeit war auch das Blechspiektzeug gedrungen und mächtig. Man wollte wohl das Gefühl von Kraft und Energie hervorrufen.
    Insgesamt ist ein eindrucksvolles Stück Kartonbaugeschichte entstanden. Und da einige Teile des DIA 4 Ausdruckes schon fast im Maßstab 1:250 daherkommen, vielleicht baue ich das Modell nochmals auch in der Höhe dem 250er Maßstab angemessen und mit einigen Details versehen.
    Dem Arbeitskreis zur Geschichte des Kartonmodelbau sei nochmals für diesen Bogen gedankt.