Korvette Buttercup 1:250 Scaldis fertig

  • Hallo Freunde,
    Messezeit bedeutet ein neues Messemodell. Ich habe mir dazu den Bogen einer Korvette der Flower Klasse ausgesucht. Ich weiß, daß es da ein ausgezeichnetes Modell dieser Schiffklasse von Dariusz Lipinsky gibt, das auf meiner Festplatte schlummert und für Interessierte nunmehr nur noch als Bogen von HMV erhältlich ist. Das kommt auch noch dran.
    Mein Entschluß zum Bau des wesentlich schlichter gehaltenen Modells von Scaldis beruht auf meiner Liebe zu Flandern. Immer schon hatte ich mir gewünscht, ein belgisches schiff zu bauen und dieses Schiff fuhr unter belgischer Flagge (während des WK II unter britischer und belgischer Flagge - ich möchte das mal so stehen lassen und die rechtlichen Fragen ausklammern).
    Überdies bietet der Bogen von Scaldis drei interessante Farbvarianten.
    Dazu gibt es einen LC-satz, der zwar auf großen Platinen, aber mit wenigen Teilen daher kommt.

  • Wie bei vielen Modellen von Scaldis wurde auch hier die Konstruktion von JSC besorgt. Ein Verlag, dessen Ehrgeiz es ist, sich beim Spantengerüst immer wieder originelle, wenn auch nicht gute, Lösungen einfallen zu lassen. Hier baut man zwei Kästen. Zuerst einen für das Achterschiff (Bild 1), der dann mit Spantenelementen verstärkt wird (Bilder 2 und 3).

  • Dann noch einen Kasten für das Vorschiff (Bild 1). Diese beiden Kästen werden nun aneinander geklebt (Bild 2) . Man hat da eine sicher stabile Unterkonstruktion, doch ergibt sich bereits konstruktionsbedingt mittschiffs eine Nahtstelle, die mich nicht überzeugt. Das fängt bereits damit an, daß die Chose am Bug mit einer Knicklasche zusammengefügt werden soll (Bild 3). Durch den Knick wird der Bug nicht richtig spitz werden.Erschwerend kommt hinzu, daß das gesamte Konstrukt von unten offen bleiben soll. Man hat also praktisch das übliche Spantengerüst auf den Kompf gestellt. Auch wenn ich mir große Mühe beim Bau der Kästen gegeben habe, so baut man hier meiner Meinung nach unsinnigerweise jede Menge Fehlerpotential ein.
    Dieses Unterschiff gilt es nun mit Decks und Bordwänden zu verkleiden. Ich habe da so meine Zweifel was Blitzer anbelangt und gebe mal ordentlich Farbe auf die Kanten (Bild 4).

  • Moin Kurt,


    danke fürs Zeigen des Bogens und auch Baubericht. Hatte schon öfter damit geliebäugelt :cool: .


    Vielleicht eine Anmerkung von mir: Bezüglich der Laschen, einfach absäbeln und ggf mit deutlich dünnerem Karton eine neue Lasche schnitzen und hinterkleben. Auch wenn die Konstruktionenvon Scaldis/JSC eher "simpel" daher kommen, so überzeugen sie doch im Endresultat. Und nicht jedes Modell muss tausende von Kleinsteilen haben.


    Viel Spaß und lass dich nicht irre machen


    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Hallo Robert,


    Quote

    Vielleicht eine Anmerkung von mir: Bezüglich der Laschen, einfach absäbeln und ggf mit deutlich dünnerem Karton eine neue Lasche schnitzen und hinterkleben.


    Genau auf diese Lösung habe ich auch zurückgegriffen.


    Quote

    Und nicht jedes Modell muss tausende von Kleinsteilen haben.


    Auch das sehe ich ähnlich. Möglicherweise kann man aber auch ein paar Kleinteile von der Konnstruktion von Dariusz übernehmen.
    LG
    Mainpirat

    Wer zufrieden ist, kann niemals wirklich zugrunde gerichtet werden.
    Laotse

  • Nun kommt die erste Aufbauwand dran. Die Klebelaschen zum Deck schneide ich ab, da meiner Erfahrung nach das Gegenkleben an L-Profile ein besseres Ergebnis bringt (Bild 1).
    Das Deck kommt etwas ungewöhnlich daher, es hängen seitliche Verkleidungsteile daran (Bild 2). Das Deck sitzt (Bild 3). Die Abschüssigkeit der seitlichen Teile ist hoffentlich gewollt (Bild 4).

  • Hallo Kurt,


    Deine immer wieder etwas abweichende Art an die Modelle heran zu gehen z.B. mit L-Profilen statt der zugehörigen Laschen, bringt eindeutig bessere Ergebnisse!


    Gruß
    Fritz

  • Hallo Kurt,


    das Modell sieht trotz der ungewohnten Konstruktion dieses Verlags doch sehr gut aus - immer wieder zum Erstaunen für mich. Ich habe mich aber dazu entschieden, die Agassiz von HMV anzugreifen, um ein passendes Stück zu meinen VII-C-Booten zu bekommen.


    Weiter viel Spaß bei der Umsetzung.


    Günter

    Auf der Werft: MS Iserlohn; n.n.-Schiffsmodell in 1:250; Dio "Kleine Werft";


    Meine letzten Modelle:

    S.M.S. Frankfurt; Munitionstransporter Westerwald; FD Nürnberg; Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg

  • Hallo Fritz,
    herzlichen Dank.
    Hallo Günter,
    die Agassiz von Lipinski kommt bei mir mit Sicherheit auch noch unter das Skalpell.
    LG
    Mainpirat

    Wer zufrieden ist, kann niemals wirklich zugrunde gerichtet werden.
    Laotse

  • Bei den Bordwänden schneide ich die Speigatten aus (Bild 1). Man kann das Schiff in drei Versionen bauen, ich entscheide mich für die farbenfrohe Tarnung (Bild 2). Um Blitzer zu vermeiden, bekommt der Spantenkern noch etwas schwarze Farbe (Bild 3).
    Mit dem den Rumpf nachbildenden Spantenkern müsste es ja passen, tut es aber nicht, am Heck fehlt es deutlich an Material (Bild 4). Ich habe versucht das Malheur mit Überschußmaterial aus dem Bogen zu flicken (Bild 5).

  • Der Unterbau für die Brücke ist zwar flach, aber relativ groß. Damit die Aufbauten nicht einsacken, baue ich eine Verstärkung ein (Bild 1). Das Deck kommt darauf. Die Niedergänge sind, wie bei JSC üblich, als anhängende Kartonstreifen dargestellt. Die schneide ich ab, da wird es eine andere Lösung geben (Bild 2).
    Dem Deckssprung spendiere ich noch Umleimer (Bild 3).

  • Servus Kurt,
    da ist mir dein Messemodell bisher entgangen! :huh:
    Die unten offene Konstruktion ist sehr gewöhnungsbedürftig - hat aber bei Takelarbeiten durchaus Vorteile beim Spannen von Stagen und Wanten.
    Interessant ist, daß Bordwände immer wieder zu kurz sind und es deshalb am Ende nicht zusammengeht.
    Manchmal sind die Gründe dafür klar, aber in deinem Fall hat alles richtig ausgesehen.


    Weiterhin gutes Gelingen.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Wolfgang,
    da oben das Deck genau auf das "Spantengerüst" passt, nehme ich an, daß der Fehler tatsächlich in der Konstruktion liegt.
    LG
    Mainpirat

    Wer zufrieden ist, kann niemals wirklich zugrunde gerichtet werden.
    Laotse

  • Hallo Kurt


    Der Grundaufbau des Modells ist von SCALDIS gut gedacht. Dadurch erhält man schöne glatte Bordwände. Nur schade ist, das es dann hinten nicht so ganz zusammenpasst. Wäre es nicht klüger gewesen wenn man die Bordwand hinten anfängt zu kleben? :rolleyes:


    Viele Grüße


    Guido

  • Hallo Guido,
    dann hätte es am Bug nicht gepasst und der Deckssprung ist auch ein Referenzpunkt.
    LG
    Mainpirat

    Wer zufrieden ist, kann niemals wirklich zugrunde gerichtet werden.
    Laotse

  • Ein Podest mit Unterbau (Bild 1). Da darauf eine Art Kanzel kommt, deren Fenster ich ausschneiden werde, lege ich die Klebemarkierung grau an (Bild 2) und dann kommt die Chose auf das Deck (Bild 3). Zum Schluß die verglaste Kanzel (Bild 4).

  • Nun gibt es einen weiteren Anbau (Bild 1). Bei dem Unterbau für den Schornstein lege ich die Klebemarkierung schwarz an, da ich den Schlot nicht als geschlossene, sondern als offene Röhre darstellen werde (Bild 2). Mit der Anbringung einer LC-Leiter sind die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen (Bild 3).

  • Aus dem Deckel für den schornstein mache ich ein Gitter (Bilder 1 und 2). Mit dem Anbringen der LC-Leiter wird der Schornstein komplettiert. Zu meiner Überraschung findet sich die Leiter nicht im LC-Detailsatz (Bild 3). Bei JSC scheint man es für außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit zu halten, daß ein Modellbauer den Wunsch verspüren könnte, eine aufgedruckte Leiter durch eine plastische LC-Leiter zu ersetzen, Hierfür spricht auch, daß man die Klebenaht nicht etwa an die Leiterseite gesetzt hat, sonden genau entgegengesetzt, wo man sie nicht kaschieren kann, Das sind Konstruktionsweisen, die bei mir ein Kopfschütteln provozieren. Auch die Leiter an dem Anbau ist nicht im LC-Detailsatz enthalten gewesen. Dort findet sich keine einzige Leiter!!! Ich habe sie aus meinem Fundus ergänzt.
    Schlußendlich steht der Schlot (Bild 4).

  • Bei dem Unterbau der Brücke verwende ich statt der im Bogen enthaltenen Kartonstreifen Stücke einer LC-Leiter (Bild 1). Der vom Verlag dargebotene LC-Detailsatz enthält auch keinen einzigen Niedergang, so daß ich auch hier auf Teile aus meinem Fundus zurückgreifen muß (Bilder 2 und 3).
    Ich muß sagen, daß mich das schon etwas ärgerlich macht. Der LC-Deitailsatz kostet ein paar Taler. Sicher kann man über den Umfang und die Zusammensetzung eines Detailsatzes weidlich diskutieren, doch ist meine Mindesterwartung, daß Reling, Leitern und Niedergänge enthalten sind.
    Man bekommt hier große Platinen mit äußerst magerem Inhalt.

  • Warum zwei Bögen?. Das Modell von Scaldis ist recht einfach gehalten. Das hat durchaus seine Berechtigung, da es weniger geübten Modellbauern die Möglichkeit bietet, diesen Schiffstyp im Maßstab 1:250 zu bauen. Ich möchte aber ein Modell in der schönen Farbgebung und mit estwas mehr Details. Die beiden Korvetten gehören zwar zur gleichen Klasse, doch gibt es ganz erhebliche Unterschiede. So liegt die Back bei der Agassiz wesentlich weiter vorne und die Brücke steht nicht auf der Back, sondern dem Hauptdeck. Trotzdem wird man einige Teile des Paperlab Modells verwenden können, z.B. die Wasserbomben.
    Bei Scaldis sind diese nur durch Aufdrucke auf dem Deck markiert (Bild 1). Der Bogen der Agassiz enthält reichlich Wasserbomben (Bild 2), die dann ihren Platz an Bord finden (Bilder 3 und 4).
    Es sind, so glaube ich 40 Stück, gefühlt aber bestimmt 100. Nachbauern würde ich empfehlen, die vielen Reservewasserbomben vor dem Aufkleben des Backdecks anzubringen, da einige Stellen nicht so gut zugänglich sind..Man muß sich den entsprechenden Bogen der Agassiz auch zweimal ausdrucken, da es auf der Buttercup wesentlich mehr Markierungen gibt als auf der Agassiz.

  • Jetzt fehlen noch die Werfer. Da sehen beide Bögen vier Stück vor. Auch hier greife ich zum Paperlab Bogen. Dort werden eine einfache und eine etwas detailreichere Version angeboten. Ich greife zur Letzteren (Bild 1). Zu erwähnen ist, daß man die Wasserbomben, wen man statt des im Bogen enthaltenen Kartonstabes mit einem Stäbchen aus 0,5mm Styreneprofil versieht, wunderschön in den Werfer einhängen kann. Und nun sind die Knallkörper an Bord (Bilder 2 und 3).

  • Das Brückendeck bekommt eine Schanz. Wichtig ist hier, daß man die Rückseite des Bauteils einfärben muß (Bild 1). Die Schwanenhalslüfter am Schornstein sind aus dem Bogen. Sie sind im Prinzip gut zu bauen, wenn der JSC Karton nur nicht so dick wäre. Die Lüfterhäuschen dazwischen sind von der Agassiz, der Scaldis Bogen zeigt hier nur zwei graue Rechtecke (Bild 2).
    Der grauen Rechtecke gibt es viele, ich versuche mal, wo es logisch ist, mit Spinden, Luks und Kästen von der Agassiz zu ergänzen (Bilder 3 und 4).

  • Kleine Teile, aber meiner Meinung nach schöne Wirkung. Auf dem Deck sind Markierungen für Schanzkleidstützen aufgedruckt, der Bogen enthält allerdings keine Stützen. Das ist aber kein Problem, diese Teile kann man ja ganz problemlos sich selber schnitzen. Ich nehme sie vom Bogen der Agassiz. Der Vorteil der dort angebotenen Teile ist, daß der Druck dort doppelseitig ausgeführt ist und die Stützen daher aus einfachem Karton sind. Die dünnere Materialstärke läßt sie erheblich realistischer aussehen als wenn sie aus verdoppeltem Karton geschnitten wären (Bild 1) und ich empfinde den Unterschied zur Schanz ohne als sehr deutlich (Bild 2).
    Auf dem Deck über dem Maschinenhaus gibt es jede Menge grauer Rechtecke. Was mache ich nur damit? Gemeinsam mit Joos hatte ich in Veldhoven überlegt, diese Teile einfach durch das Aufdoppeln aus Karton plastischer zu gestalten, da ich nicht weiß, was dort war. Ich unterfüttere die aufgedoppelten Rechtecke durch darunter geklebte kleinere Rechtecke, um so eine plastischere Wirkung zu erhalten (Bild 3).

  • Hallo,
    das wird ein schnuckeliges Modell. Aber kannst Du die Stützenbeule im Gefechtsstand oben noch irgendwie rausdrücken?
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Kurt,


    na, Du kommst ja gut voran - je länger ich das Bötchen betrachte, desto besser gefällt es mir. Also: gut aufpassen beim "Einmotten".


    Günter

    Auf der Werft: MS Iserlohn; n.n.-Schiffsmodell in 1:250; Dio "Kleine Werft";


    Meine letzten Modelle:

    S.M.S. Frankfurt; Munitionstransporter Westerwald; FD Nürnberg; Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg

  • Moin Kurt,
    Eurem Baubericht hat mich sehr motiviert,auch die Hollandische Marine hatte so ein Korvet in 2en Weltkrieg.
    Hab beim IPMS Nieuwegein ein Bogen der Hollandische Flowerklasse Korvette "Friso"bekommen.K 00.
    Ein Lasersatz dazu kommt von Buttercup.Leider ist die Agassiz von Lipinsky heute nicht verfugbar aber hab von Modelik dass ahnliche Modell bekommen.Skaliert 1:200 aber dass kann mann anderen.Ein kleines Baubericht folgt.


    Jos

  • Hallo Ulrich ,
    die Schadstelle habe ich auch schon gesehen, mal schaun, wie weit ich das werde richten können.
    Hallo Günter,
    das ist ein schnuckeliges schiffchen, das in Dein Beuteschema passt.
    Hallo Jos,
    die Agassiz von Lipinski gibt es inzwischen von HMV mit einem umfangreicheren LC-Satz. Ein Umbau zu einer niederländischen Korvette dürfte möglich sein. Aufpassen musst Du nur beim Rumpf , es gibt da verschiedene Typen die Agassiz hat eine kürzere Back. Als Alternative wäre da vielleich auch noch die Orkney von WHV zu nennen.
    LG
    Mainpirat

    Wer zufrieden ist, kann niemals wirklich zugrunde gerichtet werden.
    Laotse

  • Ein Tag in Nieuwegein ist zum Schauen schon zu wenig, erst recht macht man da keine großen Sprünge beim Basteln. Zur Minenwinde soll es aber reichen. Ich greife hier zu der wesentlich detaillierteren Variante des Paperlab Modells.
    Es geht los mit der Basis. Wichtig ist es, in die Wangen Kerben zur Aufnahme der Achsen einzu´bauen (Bilder 1 und 2).
    Die große Achse wird eingehängt (Bild 3).

  • Die kleine Achse (Bild 1) und auch die wird eingehängt (Bild 2). Nun kommen noch Stopper mit Handrädern dazu (Bilder 3 und 4). Die Handräder sind Restbestände aus irgendeiner Ätzplatine (ich schmeiß doch nichts weg).