Kleiner Kreuzer Emden (I) Schreiber, M: 1:140, skaliert

  • Hallo,
    der Arbeitskries zur Geschichte des Kartonmodellbaus bietet bei seinen Downloads aus dem Schreiber Verlag den Leichten Kreuzer Emden an.
    Die Emden (I) stellte zum ersten Male 1909 in Dienst. Bekannt wurde sie durch das Gefecht bei den Cocos Inseln und der abenteuerlichen Heimreiase von Teilen der Besatzung.
    Das Schiff verdrängte vollausgerüster 4268 t. Die Länge betrug 118,3m, die Breite 13,5m und die Tiefe 5,54. Sie konnte eine Spitzengeschwindigkeit von 23,5kn erreichen.
    Nach der Liste über den Schreiber Verlag in Band 2 Zur Geschichte des Kartonmodellbaus wurde das Modell in 6 Bogen im Maßstab 1:140 von Bruno Holz konstruiert. Die Originalbogen wiesen 37 x 43 cm auf.
    Die Downloadvorlage des Arbeitskreises lässt sich aber auf DIN A 4 drucken. Damit ergibt sich ein Maßstab von etwas um die 250 bis 260, je nach Voreinstellung des Druckers.
    Der Rumpf meines Modells misst 44,5 cm, das entspricht einem Längenmaßstab von ~ 1: 266.
    Da ich Probleme mit meinem Drucker hatte, zog ich letztlich ich die Downloads auf CD und ließ sie bei einem Copyshop ausdrucken.
    Die alten Schreibermodelle werden ohne Spanten gebaut. Der Rumpf besteht aus einer Schale des UWSchiffes und daran angeklebt die Außenhaut. Die Stabilität und Form ergibt sich durch die einzubauenden Decks.Zuerst als sieht man hier die Teile des Unterwasserrumpfes einzeln und dann zusammen gebaut. Die am UWSchiff angebrachten Klebelaschen habe ich abgeschnitten und hinterklebt. So bekommt man eine exaktere Stoßkante zum Ankleben.

  • Die Halterungen für die Schrauben werden eingepasst und von innen im rumpf verklebt. die Schrauben bringe ich erst zum Schluss des Baues an.
    Etwas diffizil war das Festlegen des in der Baubeschreibung sog. unteren Dekcs. Kommt es in die Knickfalte zwischen UWrumpf und Außenhaut oder wohine. Logischerweiser ergab sich dann, dass es auf die Höhe der Aussparungen an Bug und Heck ankam. Ich habe also die jeweils zwei Teile Außenhaut zusammengeklbt. Von innen kam das Schanzkleid dran. Und damit waren drei Fixpunkte gegeben, die ich mit dem Lineal verbind und so die Höhe für das untere Deck erhielt. Ich brachte dann ringsum innen an der Außenhaut Klebelaschen an, auf die dan später das Unterdeck zum Aufliegen kam. Dieses Deck gesteht aus drei Teilen, den Bug- und dem Heckbereich und dazu ein mittleres Deck. Bei historischen Schiffes des 17. Jgh. würe man dieses Part als Kuhl bezeichen. Um nun den richtigen Ort des Decks zu bestimmen habe ich den mittleren Teil kopiert und von unten an die Klebelaschen im Mittschiffsbereich angebracht. Die Löcher in diesem Decksbereich dienen, um das Deck besser ankleben zu können. Als Refernszpunt für dieses Deck dienten die voerden Begrenzungen der Innenschanz. Schließlich habe ich das gesamte dreiteilige Deck zusammengeklebt, verdoppelt und dann oben auf diesen Unterbau eingepasst. Das Modell erhielt jetzt einen gute Stabilität .Um die Teile besser verkleben zu könnne, habe ich einige Löcher geschnitten, um die Kleblaschen besser zusammenpressen zu können.Anschließend kamen die beiden Querschott der Kuhl an ihren Platz.

  • Ähnlich ging ich beim Einbau der Poop vor. Auch hier erste einen Unterlage unter einen Klebelasche an der oberkante der Außenhaut und dann das Holzdeck daraufgebracht.

  • Hallo modellschiff,


    deinen Baubericht werde ich mit besonderem Interesse verfolgen, weil ich ja seit gut einem Jahr die gleiche Vorlage verunstalte. Dabei bin ich jetzt schon auf die "Mastkörbe" 57/58 gespannt, weil ich nicht begriffen habe, wie der Konstrukteur sie verbaut haben wollte.


    Herzliche Grüße
    Eugen

  • Hallo Eugen,
    die Frage mit den Mastkörben ist folgendermaßen zu beantworten. Es haltet sich dabei um Plattformen für die Scheinwerfer. Der vordere Stand zeigt quer zur Schiffslänge und der achtere in Schiffslänge. So zeigt es die Skizze im Gröner:
    Die dt. Kriegsschiffe von 1815 bis 1945, Bd 2 S. 132. Und so ist es bei einem Modell der Emden pol. Herkunft konstruiert, das ich mal gebaut habe. Im Übrigen baue ich bis auf das "Innenleben" im Rumpf das Modell so, wie es vom Bogen kommt, ohne große Veränderung. Ich möchte es es so erstellen wie es der Konstrukteur vorgesehen hat.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited once, last by modellschiff ().

  • Ich möchte es es so erstellen wie es der Konstrukteur vorgesehen hat.

    Hallo Ulrich,


    gerade deshalb bin ich so gespannt, wie es bei dir aussehen wird. (Insbesonder die "Mastkörbe". Da bin ich hartnäckig. :D )


    Beste Grüße
    Eugen

  • Hallo Eugen,
    wenn Du beim Arbeitskreis zur Geschichte des Kartommodellbau bei der Emden die bilder anklickst, bekommst Du neben dem Modellbogen 6 aussagekräftige Fotos zum Modell wie Bruno Holz es konstruiert hat - auch die Mastkörbe.
    Viele Grüße
    Ulrich

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  • Beim Einbau des Backdecks ist einiges zu beachten. Der Wellenbrecher und die Einzüge beim Rumpf bestehen aus einem Teil. Das muss zuerst angebaut werden. Das Beckdeck wird dann unter dem Wellenbrecher hindurchgeschoben. Auf dem rechten Bild erkennt man den von mit angebrachten Unterbau für die Back.

  • Bruno Holz versah die Relings an den Knickkanten mit Aussparungen, so dass beim Knicken der Karton keine Falten wirft. Das Prinzip gilt ja noch heute. Die Pfeile weisen auf die entsprechenden Stellen hin.
    Rechts sieht man den fertigen Rumpf.

  • Heck- und Bugansicht. Viele Einzelheiten fehlen. Das war so gewollt, um die Modelle einfach herstellen zu können.

  • Nachdem die Reling gänzlich angebracht wurde (keine LC oder Ätzteile oder ausstechen, weil ich das Modell so wie vom Bogen kommend anfertige) und die Schornstein aufgesetzt waren, kamen deren Verstagung an. Dazu habe in die Schornstein vorm Anbringen der Innenteile die Stagtaue eingeklebt. Diese wiederum müssen am Deck befestigt werden. Dazu fertige ich kleinen Ösen an. Rechts erkennt man den Draht, 0.4mm, die Kluppe und die Nadel.

  • Der Draht wird in der Mitte zusammengebogen und dann die Enden in die Kluppe gebracht. Anschließend das Ganze verdillt.

  • An der für die Verstagung infragekommenden Stelle habe ich mit der oben gezeigten Nadel ein Loch gebohrt und dann die Öse eingeklebt. Nach dem Trocken kann das Garn straff angezogen und fixiert werden.

    Images

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  • Hey Ulrich


    Erlaube mir eine etwas kritische Frage:
    Die Reling belässt Du so wie sie der Bogen her gibt, mit der Begründung

    keine LC oder Ätzteile oder ausstechen, weil ich das Modell so wie vom Bogen kommend anfertige

    Aber für die Verstagung der Schornsteine fertigst Du Oesen, die wohl ein erstklassiges Detail liefern, aber, so vermute ich zumindest, im Bogen nicht so vorgesehen sind ?(
    Ich finde es grundsätzlich eine schöne Idee, ein solches Modell aus dem Bogen zu bauen, aber warum ziehst Du es dann nicht konsequent durch?


    Ist nicht böse gemeint, aber brennt mich halt auf der Zunge :whistling:


    Freundliche Grüsse aus der zur Zeit mal wieder sehr heissen Schweiz
    Peter

  • Hallo Peter,
    wie sagt Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber. Beim Abstagen der Schornsteine wird es es schwierig mit Garn gerade Stage zu bekommen, wenn diese an Deck angeklebt werden sollen. Ich rede nicht von Wunderwire sondern von ganz normalen Seralongarn. Bei Wasserlinienschiffen führe ich diese Stage mit einer Nadel durch das Deck und klebe sie unten auf die Grundplatte. Das geht bei einem UWrumpfmodell nicht. Deshalb hier die Ausnahme. Im übrigen sieht die Bauanleitung auch die Verwendung von Metallteilen vor, so z. B. bei den Davits.
    Viele Grüße
    Ulrich

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  • Nachdem die 1o Decksgeschütze gebaut waren machte ich mich an die Masten und den Scheinwerferpodesten samt Mastkörben.
    Auf dem linken Bild sieht man die Abwickling dieser Teile samt Stützen. Sehr ungewöhnlich.

  • Der Bau ging ohne größere Problem voran. Bei diesenmalten Modellbogen werden Rundstängen und Davits sowie Davits nur als skizze beigegeben. Man muss also Teile selber anfertigen. In die Masten , die als Rundrohre zu formen sind kam ein Draht, dessen Oberteil mit fariben Abfallkarton verkleidet wurde, ebenso die Rahen. Die Davits sind aus Karton und kopiert.
    Dieser Modellbogen wurde wohl zu Ehren des Kleinen Kreuzers konstruiert. Deswegen auch der Kommandant im Lorbeerkranz abgebildet ist.

  • Wenn auch die Höhe der Aufbauten zu groß geraden ist, so erkennt man hier doch den schlanken Rumpf, der dem Schiff die nötige Geschwindigkeit verlieh. DerUnterschied zu anderen Marinemodellen des Schreiberverlages wird hier deutlich.

  • Der Vergleich der Emden mit dem Modell aus unserer Zeit ist reizvoll. Hier die Emden von JSC, gebaut im Jahre 1995.

  • Glückwunsch, Ulrich! :thumbsup:
    In den Längssichten sieht die 1915er richtig scharf aus. (Und die Konstruktion der Mast-Podeste macht mich immer noch atemlos :huh: )
    Beste Grüße
    Eugen