Kaiserliche Jacht "Livadia", 1:250, Walden Models [FERTIG]

  • Auf ein Neues!


    Nachdem ich mit der Nella Dan und der Kaiserjacht Hohenzollern (Hans-Jürgen sei Dank!) zwei sehr schöne, aber recht klassische Modelle gebaut habe, wird es wieder einmal Zeit für ein Experiment. Und ohne das mir das so richtig bewusst war, ist es wieder eine kaiserliche Jacht, die im Übrigen gut zu meiner Novgorod passt.


    Wer sich für das Original interessiert, wird mit "Yacht Livadia" im Internet fündig. Informationen zum Modell findet man auf Oliver Weiss' Homepage oder hier im Forum. Das Modell wird ca. 33 cm lang und besteht aus rund 1000 Teilen.


    Bei meinem letzten Modell von Oliver, der Alarm, hatte ich zwei Probleme, die ich hier vermeiden will (man bildet sich ja ein, aus Erfahrung klüger zu werden). Beim Rumpf habe ich mich nicht an Olivers Anweisungen gehalten und musste das schwer büssen. Das geschieht mir nicht noch mal. Dann habe ich die Alarm mit einem normalen Tintenstrahldrucker ausgedruckt und sie halbfertig durch den Nieselregen getragen, was ich eindeutig nicht weiter empfehlen kann. Inzwischen habe ich mir für die Kartonmodelle einen Drucker beschafft, der das Papier zuerst farblos beschichtet und dann mit Pigmenten druckt. Ein brutaler Versuch unter dem laufenden Wasserhahn hat keinerlei Verfärbung und kein Verlaufen der Farben bewirkt!


    Und nun zum Bau. Als erstes mussten die Spanten, Decks und weitere Teile auf 1mm Karton aufgezogen werden. Ich habe mir dazu im Künstlerbedarf Bristolkarton gekauft. Das war zwar teuer, schont aber hoffentlich meine Handgelenke und meine Nerven. Als Kleber kam UHU Sprühkleber 3 in 1 zum Einsatz, vom dem ich begeistert bin.



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

    Edited once, last by andiruegg ().

  • Moin Andi,


    wow, ich habe mich noch nicht an meine ran getraut ;(
    Schön, dass du dich jetzt traust. Dann kann ich bei dir lunzen, was Schwierigkeiten und Kniffe beim Bau betrifft :rolleyes:^^


    Ich wünsche dir viel Spaß am Bau.


    LG
    Riklef


    PS: hast du dir den Canon iX7000 geholt? Oder ist das ein anderes Modell, das du da hast?

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Moin Andi,


    wer Novgorod sagt, muss wohl auch Livadia sagen. Ich wünsche Dir viel Freude und Erfolg beim Bau!
    Dein Drucker für Kartonmodelle klingt interessant, für nähere Hinweise wäre ich Dir sehr dankbar.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Hallo Andi,
    aus eigener Erfahrung weiß, dass die L. ein sehr anspruchvilles Modell ist, das aber auch ein Schmuckstück in jeder Sammlung darstellt. Viel Erfolg wünscht
    mit vielen Grüßen
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Andi,
    auf den ersten Blick dachte ich ja du baust einen Suppenteller :D , was es nicht alles für mögliche und unmögliche Formen gibt.
    Das mit dem Drucker würde mich auch brennend interessieren, weil bei mir auch bald der kaufen eines neuen ansteht.
    mit vielen Grüssen, Martin

    Fertig :
    Supermarine Spitfire / 1:33 / GELI Classic
    Diorama mit Bücker 133 Jungmeister (U-63) / 1:33 / Paper-Model
    Star Trek Voyager Season 6 Episode 5 "ALICE" / 1:37 / Christine
    Schloss Himeji / 1:160 / Schreiber
    McDonnell Douglas - Boeing F/A-18 AETE / 1:60 / Stahlhart Papercraft
    Arado AR-196 A3 / 1:33 / Modelik // Stardust - Perry Rhodan / M. Sänger - M. Scheloske // Raumfähre Buran mit Energia / 1:96 / L.Cherkashyn


    In Arbeit :


    MQ-1 Predator UAV / 1:33 / Modelik

  • Danke, Kollegen, für euer Interesse!


    Der Drucker ist der Canon IX7000. Und druckt bis A3 randlos. Leider befürchte ich, das er nicht mehr lieferbar ist und die Technologie scheint Canon auch nicht weiter verfolgt zu haben. Aber da schwirren sicher noch welche rum.


    Wie ihr seht, war ich nicht untätig. Alle auf 1 mm zu laminierenden Teile sind ausgeschnitten, immerhin 7 von den 19 Bogen. Obwohl mein Bristolkarton dichter zu sein scheint als was ich bei der Hiei als LC-Spantengerüst verarbeitet habe, ging das Schneiden ganz vernünftig, nachdem ich realisiert hatte, dass auch hier das OLFA 30°-Messer das Tool der Wahl ist. Auch wenn die Klingen mit beängstigender Frequenz abgebrochen werden mussten, obwohl ich ausnahmsweise nicht auf der Glasplatte geschnitten habe, sondern auf der Matte.



    Beim ersten Aufziehen der Teile habe ich einen Fehler gemacht, weil ich entgegen meinem Vorsatz die Anleitung wieder nicht richtig gelesen habe. Das Hauptdeck besteht aus zwei Teilen, die beim Aufkleben zusammengefügt und dann als ein Teil ausgeschnitten werden müssen. Das war aber leicht zu korrigieren.



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Der Igel nimmt Formen an.



    Details zum Zusammenbau des Spantengerüsts folgen morgen nach der Fertigstellung.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Das Spantengerüst ist fertig und so stabil, dass man jemanden damit erschlagen könnte. Dazu gehört auch das Hauptdeck, das einen integrierenden Bestandteil des Gerüstes bildet.



    Grundsätzlich hat alles gut zusammen gepasst und das Zusammenstecken ging reibungslos. Die Schlitze sind eher etwas breit. Ich habe zuerst den Mittelträger aufgeklebt und dann mit den Spanten am breitesten Teil begonnen. Von dort ging es nach vorn und nach hinten, immer schön beidseitig. Bei den Spanten ganz vorne und ganz hinten ist die Ausrichtung nicht durch die Grundplatte gegeben. Daher habe ich den kurzen Stringer am Heck als nächstes eingefügt. Seine Enden habe ich in die Spanten eingeklebt, da diese einen entsprechenden Schlitz haben. Erst später habe ich bemerkt, dass das falsch ist, was dann die Bauskizze auch bestätigt hat.



    Dann kamen die vier langen Stringer, die sehr gut passen. Etwas erstaunlich war zuerst, dass die unteren (Teile 1.23) mit der bedruckten Seite nach unten eingeschoben werden müssen. Zuerst wollte ich sie deshalb vertauschen, aber das Ausrichten von unten ist wirklich sehr viel einfacher.



    Beim oberen Paar müssen die Enden flach geschliffen werden, um einen guten Anschluss zu gewährleisten.



    Dann kommt das Hauptdeck über die Konstruktion. Seine Kante muss auf 45° geschliffen werden (siehe obiges Bild). Hier waren bei mir die Spanten 1.5 und 1.6 auf beiden seiten einen guten halben Millimeter zu lang. Ich weiss nicht, woran es lag, aber sie waren schnell eingekürzt.



    Bis jetzt gefällt mir das Modell sehr gut. Mal sehen, wie die Bordwände gelingen.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

    Edited once, last by andiruegg ().

  • Hey Andi


    Wow, was für ein besonderes Modell. Da ist ja schon das Spantengerüst ein Kunstwerk für sich. Allerdings denkt man bei der Betrachtung wohl eher an SciFi denn an ein Schiff…


    Viel Spass weiterhin!
    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter und Roland


    Admiral Popoff war ja damals schon überzeugt, das Schiff der Zukunft zu bauen. Ob er schon bis zum Raum-Schiff gedacht hat weiss ich nicht und leider ist von seinen Ideen auch nicht viel geblieben ausser das eine oder andere sehr attraktive Modell.


    Unterdessen habe ich das pièce de résistance eines jeden Schiffsmodells angegangen, die Aussenhaut, die hier sogar besonders anspruchsvoll ist. Zuerst habe ich das Spantengerüst an den entsprechenden Stellen gefärbt und dann die Schlitze in der Aussenhaut mit Hilfe von Seidenpapier zusammengeholt. Die entstehende Wölbung passt gut auf die Spanten, aber die Krümmung des ganzen Teils von vorne nach hinten hat bei mir schon in der Trockenprobe nicht wirklich gepasst. Trotzdem habe ich am Bug die ersten Segmnente bis zum 2. Schlitz mal angeklebt, mit beidseitigem UHU-Auftrag, damit nichts weich wird und das Teil sofort hält. Wie in der Anleitung angegeben habe ich dafür gesorgt, dass die obere Kante genau auf der Mitte des Stringers liegt. Damit erreicht man die perfekte Ausrichtung. Das Teil legt sich jedoch schon so nahe an das Gerüst und ist so stabil, dass der Leimauftrag im Folgenden sehr schwierig wird. Zudem hat sich gezeigt, dass die Krümmung nicht ohne Beulen hingebogen werden kann. Ich habe daher die Aussenhaut in der Mitte geteilt und einen ganz kleinen Spickel herausgeschnitten. Dann passte das Teil so gut, dass ich es in einem Rutsch aufkleben konnte und damit auch die Problematik des Leimauftrages gelöst war.Mit dem Resultat kann ich gut leben.



    Eine trockene Probe hat auch gezeigt, dass der Boden nachher gut passen sollte.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Andy,


    da hast Du Dir einerseits ein sehr außergewöhnliches Schiff/Modell ausgesucht, und andererseits Eines, dessen Rumpf alles andere als einfach zu bauen ist.
    Sieht jedenfalls so aus und Du schreibst es ja auch.
    Habe Deinen Links folgend und den Herrn Google befragend mal etwa geschmökert und muss fesstellen, dass die Kreativität der Schiffsentwürfe in der "guten, alten" Zeit erstaunlich war.
    War spontan an eine Miniatur der Propellerinsel von Jules Verne erinert, die buchgemäß ja auch eher eine Eiform hatte, denn die eines Schiffes.


    Da bin ich mal sehr gespannt und harre weiter Deiner Arbeit. :thumbsup:


    VG
    Peter

  • Ja, Peter, der Rumpf ist anspruchsvoll. Meine Erfahrung mit den Konstruktionen von Oliver ist, dass die Abwicklungen perfekt sind. Da aber alle Teile auch perfekt Stoss auf Stoss konstruiert sind muss man auch perfekt bauen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen, was mir eigentlich nie gelingt. Trotzdem bin ich zufrieden und habe meinen Spass.


    Die Unterseite der Flunder ist fertig tapeziert. Auf der zweiten Seite habe ich gleich den Schnitt gemacht. Die beiden Einzelteile liessen sich viel besser handhaben und damit auch viel exakter runden. Damit kamen die Schlitze wie von selbst zusammen und mussten nur noch etwas fixiert werden, wieder mit Seidenpapier. Wenn man dann den Anschluss noch sauberer beschneidet als ich es getan habe, wird er perfekt.


    Die Bodenplatten passten dann recht gut. Der Spalt in der Mitte wird später noch vom Mittelkiel verdeckt. Diesen und die anderen Unterwasserteile bringe ich aber erst an, wenn die Aussenhaut geschlossen ist.



    Mal schauen, wie die Oberseite gelingen wird. Da man diese später gut sehen wird, steigt der Adrenalinspiegel.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Michael


    Danke für das Lob aus so berufenem Munde. Du siehst, ich taste mich so langsam an deine Modelle heran. Irgendwann traue ich mich dann!


    Unterdessen hat der Plattfisch auch auf der Oberseite etwas Haut erhalten. (Eine Flunder ist es offenbar nicht, denn nach der englischen Bauanleitung heisst das Ding "turbot", zu Deutsch also "Steinbutt", nach Wikipedia nicht mit der Flunder zu verwechseln.)


    Auch hier habe ich zuerst die Schlitze mit Seidenpapier zusammengeholt. Dann sollte man nach Bauanleitung das Ding am Bug beginnend auf die Spanten kleben. Mir schien das Risiko viel zu hoch, dass die kleinste Abweichung in der Ausrichtung vorne am Schluss grosse Probleme hinten geben könnte. Ich habe deshalb in der Mitte begonnen und dann nach vorne und hinten geklebt. Die Positionierung ist kein Problem, weil die Schlitze genau auf den Spanten sitzen. Wie weiter oben gesagt passt die Konstruktion ausgezeichnet, verzeiht aber keinerlei Fehler. Die Unterseite ist mir vorne und hinten ca. 1/2 mm zu tief geraten und genau das fehlt jetzt für den sauberen Anschluss (Pfeil), und natürlich an den Stellen, wo es keine Scheuerleiste gibt. Letztere habe ich leicht angefeuchtet und dann mit der Spitze einer Stricknadel leicht in Längsrichtung eingedrückt, damit sie schön auf dem Wulst aufliegt.



    Eine erste Trockenprobe der oberen Aussenhaut sieht vielversprechend aus.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Der Rumpf ist geschlossen. Ich habe die obere Aussenhaut wie üblich zuerst mit einer Klebelasche im Bug zusammengefügt, die Innenschanz befestigt, und dann die Seiten abschnittsweise links und rechts verklebt. Dabei habe ich zu spät wieder realisiert, dass die Bordwand in der Schiffsmitte nicht senkrecht steht, sondern oben mit einem engen Radius auskragt. Das war bei schon halb befestigter Wand nicht mehr exakt ausformbar. Daher steht die Wand da etwas über das Deck, aber das wird am fertigen Modell praktisch nicht mehr sichtbar sein.


    Das Heck wurde ebenfalls zuerst mit Klebelaschen in die richtige Form gebracht. Die Seitenteile der Aussenhaut sind bewusst zu lang. Der gewiefte Modellbauer hätte sie natürlich so gekürzt, dass sie genau am Heckteil anstossen. Ich kenne mich aber gut genug um zu wissen, dass ich so lange geschnippelt hätte bis die Trockenprobe passt und beim Verkleben hätte ich dann festgestellt, dass ein halber Millimeter fehlt. Daher habe ich die Überlappung gelassen und finde, dass es gut aussieht.


    Leider sind die gelben Zierlinien am Bug und die Ankerklüsen vom Druck her nicht auf der gleichen Höhe, aber aus der Perspektive schaut am Schluss kaum noch einer hin. Und später wird gemäss Bauanleitung ja noch der Kielstreifen über den ganzen Bug hochgezogen, was die Zierstreifen optisch noch mehr trennen wird.




    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Ein spannender Baubericht über dieses Unikum!


    (Und die Ständer kommen mir ja so bekannt vor...)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Danke, Helmut!
    (...und ich habe soeben beschlossen, mir noch mehr dieser Ständer zuzulegen. Es gibt ja noch so viele Kandidaten...)


    Zuerst mal habe ich die drei Kiele angebracht, damit der Spalt im Schiffsboden verschwindet. Für den mittleren Kiel sieht man in unterschiedlichen Skizzen der Anleitung unterschiedliche Anbringungsarten. Der Streifen ist aber für jede Variante deutlich zu kurz. Ich habe mich für eine mittlere Variante entschieden, weil damit der Anschluss am Bug so glatt geworden ist. Das fehlende Stück hinten werde ich ergänzen, wenn ich die Schrauben anbringe.



    Die nächste Baugruppe war die Aufbauwand auf dem Hauptdeck. Wie ihr vielleicht schon bei der Bordwand gesehen habt habe ich mit nach einiger Überlegung entschieden, die Fenster nicht zu verglasen. Einerseits sind viele der Stege mehr als grenzwertig, andererseits ist die Grafik so schön, dass m.E. graue Folienfenster schlechter wirken würden. Und eine Mischung von verglasten und unverglasten Fenstern will ich nicht.



    Die Teile 3.3b und 3.5b sowie 3.4c und 3.6c sind weder in der Bauanleitung noch in den Skizzen erwähnt. Mit Hilfe des Rasiermessers von Herrn Occam, das ich aus den Tiefen meiner Werkzeugschatulle geholt habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass die jeweils drei Teile a, b und c zusammen eine Sitzbank ergeben (trotz der verwirrenden Fenster). Dann könnten die schmalen braunen Streifen entweder eine Art Mini-Rücklehne sein oder die über die Vorderkante herunter gezogene Polsterung. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden und gehe davon aus, dass die damaligen Passagiere sowieso mit kerzengeradem Rücken gesessen haben und es notfalls sicher noch Kissen gab. (Vielleicht baut mir Glue me! ja mal einige handgestickte Kissen dazu.). Die Länge bei der kurzen Bank stimmt dann (als Rückenlehne wäre der Streifen zu kurz), bei der langen Bank ist der zu knickende Teil sowieso überflüssig und der Rest muss noch etwas gekürzt werden.



    Als nächstes wäre das Oberdeck an der Reihe. Ich habe es schon vorbereitet, aber nur ohne Leim aufgelegt, da ich zuerst das Hauptdeck noch mit einigen Details bestücken will, die später schwierig zu montieren wären.



    Um das ganze Oberdeck herum ist übrigens ein Streifen zu kleben, der auf dem Bogen in 3 Teilen vorliegt. Entgegen meinen Erwartungen hat sich herausgestellt, dass deren totale Länge ganz exakt dem Umfang entspricht, ohne jede Zugabe.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Moin Andi,


    habe ich mit nach einiger Überlegung entschieden, die Fenster nicht zu verglasen


    ein sehr guter Entschluß! Ausgeschnittene und verglaste Fenster sind nicht automatisch auch optische Verbesserungen.
    Grundsätzlich wieder sehr saubere Arbeit von Dir :thumbup: . Es ist alles ein genussvoller Anblick.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Danke, Gustav, für das Lob und ja, ich bin immer noch der Meinung, dass mein Entscheid richtig ist. Ich stelle aber auch fest, dass es für mich nach so vielen Jahren der Verglasung ein seltsamer Anblick ist, wenn ein Modell mit "Kartonfenstern" auf meinem Arbeitsplatz steht.


    Auf dem Hauptdeck sind einige Winden und Lüfterunterteile dazugekommen. Beim Pfeil hat es eine quadratische Markierung, aber kein Bauteil dazu. Gemäss Bauskizze muss es aber ein flaches Gebilde sein, also habe ich aus dickem Karton etwas gebastelt, was wenigstens in den Dimensionen stimmt.



    Dann wurde das Oberdeck definitiv befestigt und solange es noch unbestückt war, habe ich die Livadia umgedreht und die Schraubenwellen montiert. Die Schrauben kommen erst am Schluss, da ich sonst den Rumpf nicht mehr flach auflegen kann.



    Die Stützen unter dem Oberdeck wollte ich zuerst aus Papier fertigen, aber nach einem missglückten Versuch mit 80 g/m2 Papier habe ich dann doch auf 0.5 mm Draht zurückgegriffen. Beim vorderen Aufbau wollte sich die leicht schräge Abdeckung partout nicht in Form bringen lassen. Zwei kleine Einschnitte in den vorderen Ecken haben etwas Abhilfe geschaffen, aber perfekt ist es nicht. Um die obere Kante waren gemäss Anleitung zwei schwarze Streifen von 1 mm bzw. 0.5 mm zu kleben. Für den breiteren habe ich Tonkarton verwendet, um mir das Kantenfärben zu ersparen. Die Anordnung des schmaleren Streifens geht aus der Beschreibung nicht eindeutig hervor, und da dieser schwarz auf schwarz sowieso so gut wie unsichtbar gewesen wäre, habe ich ihn einfach weggelassen. Auch bei dieser Baugruppe wie an mehreren anderen Orten stimmen die Teilebezeichnungen in den Skizzen nicht, aber die Fehler sind allesamt leicht feststell- und korrigierbar.



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Das Oberdeck hat sich belebt. Die Oberlichter haben alle eine Basis aus 0.5 mm Karton, was den Zusammenbau sehr vereinfacht. Für die Anordnung (liegend oder stehend) der schmalen Steifen auf den Firsten gibt es in der Anleitung widersprüchliche Angaben. Gemäss Bildern sind sie wohl liegend.


    Eine interessante Frage, die ich mal in die Runde werfen will, ist die, wie man die kleinen konischen Oberlichter verglasen könnte, wenn man denn wollte.



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Moin Andi,


    ich würde es mit einem Stück tiefziehfähiger Folie versuchen und diese über den passend geschliffen Kopf eines Holzstäbches (evtl. Zahnstocher, abhängig vom Durchmesser der Fenster) formen. Als Glasrahmen dünner Draht, als Bommel oben drauf einen Leimtropfen oder einen Stecknadelkopf.
    Nach dem Schema ist diese Laterne entstanden:



    Wollen würde ich es aber nicht.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Hallo Andi


    das ist schon ein besonderer Baubericht über eine ungewohnte Bauform eines Schiffes.
    Was mir gefällt ist die hervorragende Bildberichterstattung und ich sehe da doch eine erhebliche Steigerung deiner Bauqualitäten.....


    Gruß Werner


    PS: Man sieht sich in Radolfzell

  • Danke, Werner, für das Lob. Und dir, Gustav, Dank für den Input, der mich bestärkt hat, dass es richtig war, die Fenster zu lassen wie sie sind. Der Aufwand wäre mir viel zu gross und das Resultat übertrieben gut für den eher einfachen Rest des Modells.


    Die Schornsteine (oder sagt man bei Schiffen "Kamine"?) haben mir ziemliche Mühe bereitet, vielleicht weil ich bis dahin von der Passgenauigkeit verwöhnt war. Die Podeste sind ok, aber beide Mantelflächen des eigentlichen Schornsteins sind knapp bis zu knapp. Auf jeden Fall geht es nicht ohne Nachschleifen der Profilscheiben. Das sollte man unbedingt tun, bevor man die internen Gerüste zusammenklebt, denn deren Konstruktion ist nicht in sich stabil (siehe Bild 1), so dass das Schleifen der fertigen Konstruktion kaum möglich ist. Die konischen Abdeckungen sind dann definitiv zu klein. Sie passen nicht einmal um die knappen Mäntel: es fehlen 2 mm! Ich habe sie deshalb um 4% vergrössert nochmals ausgedruckt, dann passt es (3.5% wären vielleicht noch besser.).


    Bei den dünnen Streifen um die Schornsteine kann ich mit meinen Tuschestiften nicht beide Kanten färben, ohne dass sich der Karton unschön verformt. Ich habe daher die erste Kante nach dem Ausschneiden gefärbt, dann die zweite Seite ausgeschnitten und deren weisse Kante nach unten montiert.



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Moin, Andi!
    Wollte ich die Oberlichter bauen, was ich stark annehme, würde ich hier wahrscheinlich die einfache Variante wählen und einen Scan auf die schwarzen Linien reduzieren und die dann auf Overhead-Folie ausdrucken. Ich denke, ich werde die Fenster meiner "Monte Rosa" so darstellen, wenn ich soweit bin.

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

  • Moin Andi,


    gut nachgebessert, ich kann bei den Schornsteinen (bei Schiffen die passende Bezeichnung) die Ursprungsmängel nicht erkennen. Auch wenn solche Ungenauigkeiten die Kreativität fördern wünsche ich Dir, dass keine weiteren auftauchen.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Danke, Heiner, für den Tipp. Das habe ich mir auch überlegt weil ich weiss, dass einige von euch das so lösen. Ich habe mir aber auch diese Methode bei den kleinen kegelförmigen Oberlichtern nicht zugetraut. Kann man die Folie so formen und womit würde man sie dann kleben?


    Doch, Gustav, leider gibt es weitere (siehe unten). Aber die Korrektur ist ja nicht kompliziert.


    Als nächsten Schritt habe ich den Brückenunterbau vervollständigt. Bei den äusseren Häuschen suggerieren die Markierungen auf dem Deck, dass die U-förmigen Teile dort aufgeklebt werden sollten. Die Anleitung gibt keine Auskunft dazu, aber ich denke, dass es sich um Sitzbänke handelt. Ich habe sie deshalb auf die entsprechende Höhe geklebt und mit einem kleinen Unterbau versehen. Dieser deckt leider die Markierungen auf dem Deck nicht, aber hinter der Reling wird man später kaum mehr etwas sehen.



    Beim versuchsweisen Auflegen der Brücke habe ich festgestellt, dass die Häuschen zu breit sind. Die Nachprüfung hat ergeben, dass die Profile in den Häuschen gleich breit konstruiert sind wie die Brücke, womit natürlich die doppelten Wände keinen Platz mehr haben. Das hätte eine Messung vorher gezeigt, aber klüger ist man ja immer erst im Nachhinein. Da ich keine Lust auf eine Totaloperation hatte habe ich die Brückenunterseite nochmals ausgedruckt, und zwar um 8% grösser, und daraus die Auflagefläche auf den Häuschen ausgeschnitten. Mit der bedruckten Seite nach unten hat das eine Decke ergeben, die immer noch vorsteht, aber m.E. doch besser aussieht als die offenen Schnittkanten der Wände.



    Die Brücke habe ich fertig zusammengebaut, bevor ich sie aufklebte. Als Reling habe ich Standard-LC-Teile verschiedener Hersteller verwendet. Da ich immer wieder einmal daneben gerate, wenn ich den obersten Zug als Handlauf braun färbe, habe ich mich für dünne Streifen aus Tonkarton entschieden.



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • ... Reling ... Da ich immer wieder einmal daneben gerate, wenn ich den obersten Zug als Handlauf braun färbe, habe ich mich für dünne Streifen aus Tonkarton entschieden.


    ...


    Gute Entscheidung.


    Ich krieg das meist mit der Bemalung auch nicht sauber genug hin. Ausserdem wirkt das so deutlich plastischer, Andi.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Bevor ich mich an die Ausleger macht wollte ich alles darunter erledigen, solange ich noch guten Zugang hatte. Den Unterbau der Podeste habe ich so gut wie mir möglich ausgeschnitten. Die Markierungen dafür sind auf dem Turbot vorhanden, jedoch z.T. schlecht sichtbar. Man kann sich aber an die Markierungen für die Podeste auf der Bordwand halten.



    Bei den Treppen sollte man die Wangen schlitzen und dann die Stufen einfügen. Ich habe das versucht, kam damit aber nicht zu Rande. Daher habe ich die Stufen einfach zwischen die Wangen geklebt. Leider verfügte ich über keine brauchbare Schablone und musste das mehr schlecht als recht von Hand tun. Da die Treppen unter den Auslegern z.T. sehr lang sind, hatte ich auch keine passenden LC-Teile für die Reling. Ich habe daher die gedruckte Reling ausgeschnitten und dabei auch gleich noch einige Stützen eingefügt (rote Linien als Beispiel). Die oberen Treppen (19.5 und 19.14 in untenstehender Skizze) kann man erst anbringen, wenn die Ausleger fertig sind. Daher hat der Konstrukteur hier wahrscheinlich die Reling an diesen Seiten der Podeste weggelassen. Ich habe sie trotzdem am Schluss noch eingefügt, was aber sehr fummelig war.



    Achtung: die Figur 24 suggeriert, dass das schmale Podest hinten und das breite vorne sei. Es ist aber umgekehrt!


    Da ich schon dabei war, habe ich gleich alle Treppen gefertigt und angebracht, ebenso das Gestell über den Niedergängen achtern. Dazu hat das Hauptdeck seine Reling erhalten und das vordere Deckshaus ebenfalls, auch wenn mir deren Motivation nicht einleuchtet.



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Die Ausleger sind eigentlich einfach zu bauen, aber Folgendes ist zu beachten:


    - die konischen Verkleidungen am Fuss der Stützen müssen bei den roten Linien abgeschnitten werden, damit alle so aussehen wie 12.12 b, also symmetrisch. Vielleicht sind die Verlängerungen als Klebelaschen gedacht, sind aber so oder so unnötig.



    - alle Teile mit der 12 gehören nach Anleitung an die Backbordseite, alle mit 13 nach Steuerbord. Dann sind aber die Klebemarkierungen für die Traversen für die Bootslager oben und später sichtbar. Am Einfachsten ist es, wenn man die Teile 1a/1b vertauscht, also 12.1a/b an die Steuerbordseite, 13.1a/b an Backbord und alles andere lässt. Seltsam ist auch, dass 12.1a unten sein muss, aber auf der anderen Seite 13.1b. Das kann man aber nicht falsch machen.


    Ich habe die Gitter in den Auslegern durch Teile aus einer schwarzen Strumpfhose ersetzt, die Brigitte spendiert hat. Da ich da kein Loch für die Lüfter rein schneiden konnte, habe ich diese an der Grenze schwarz/grau aufgetrennt (roter Pfeil im Bild oben, wäre nur bei den Teilen 12.8a/13.8a nötig).




    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Meine Güte, Andi, Du fitzelst Dich ja wieder zu Tode! Diese Gestelle und Treppen: ALLE ACHTUNG!!!


    Ich kann mir nicht helfen, ich muss jedesmal grinsen, wenn ich das Teil sehe. Was für eine wahnwitzige Architektur! Grosses Unterhaltungsprogramm! ;)


    Kleb waidaaaa!


    Thom

  • Hallo Tom


    Zuviel des Lobes von dem, der auch noch die Astlöcher und die Jahrringe im Holz der Treppenstufen darstellen würde ;). Trotzdem vielen Dank


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Moin Andi,


    beeindruckend saubere Teile, sicherlich nicht nur durch Zeitaufwand so gut zu fertigen. Jetzt aber beim Zusammenbau bitte den Standard halten ^^ .


    Viele Grüße
    Gustav

  • Ja, Fiete, da sprichst du ein Problem an. Beim Zusammenbau bin ich so konzentriert, dass ich das Atmen vergesse, und wenn es dann vorbei ist, kommt der erlösende Schnaufer... und die Suchaktion!


    Was durch den von dir, Gustav, noch aufgebauten Druck nicht besser wird ;). Im Ernst, der Zusammenbau ist sehr anspruchsvoll. Wenn ich die Schnittkanten nicht rot färbe, sieht man im Inneren fast immer weisse Striche. Und wenn ich sie färbe, sieht man das Rot an den Kanten auch von aussen. Glue-me würde einfach die innere Hälfte der Kante rot färben, aber das liegt weit jenseits meiner Fähigkeiten.


    Da der Bau der Lüfter sehr monoton ist, habe ich mir zwischendurch schon die nächste Baugruppe vorgenommen und das Geländer der Heckgalerie ausgeschnitten.



    (Die Unschönheiten am oberen Rand werden später durch den Handlauf verdeckt.)


    Das war zwar auch monoton, aber wie haben wir früher mal gelernt: minus mal minus gibt plus, und das hat auch hier funktioniert: monoton mal monoton gab erholsam ^^.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Moin Andi,


    nicht dass du mir jetzt erholungssüchtig wirst :D
    Ein sehr schöner Bau. Wenn ich das so sehe, bin ich mir nicht sicher, ob ich dieses Schiff je bauen sollte :S


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo Andi,


    diese Geländer kenne ich von der Victoria und der Iena ! Dass Du es sogar geschafft hast, die kleinen Knubbel in der Mitte auszustechen, ist enorm !!


    Zaphod

  • Danke für das Caveat, Riklef. Nützt aber leider nichts mehr, denn seit ich Rentner bin habe ich mir schon angewöhnt, mich jeden Tag vom Pensioniertenstress zu erholen :D.


    Und danke für das Lob, Zaphod. Aber eigentlich sollte in jedem Knubbel noch ein Loch sein. Das habe ich mal versucht (erster Knubbel ganz links), aber man sieht es kaum und das Risiko war mir dann bei 39-facher Wiederholung doch zu gross. Und neben dem Geländer, wie es gedruckt war, sieht meines auch nicht mehr so toll aus.



    Übrigens habe ich das ganze Teil vor dem Ausschneiden auf der Rückseite mit Textilverstärker behandelt.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.