Ju 288 - Baubericht eines Fliegers mit Hand gezeichnet...

  • Moin zusammen,


    also, das Projekt, das ich mal jetzt vorsichtig und ohne den Anspruch auf Gelingen anschiebe, ist der Bau eines Flugzeuges pur aus der Hand gezeichnet. Einfach mit Bleistift, Lineal, Zirkel und ein paar Massangaben.


    Als Hintergrund...derzeit habe ich keine Zeit und tausend andere Arbeiten zu bewältigen, aber dennoch will ichs mal versuchen, sozusagen als Ausgleich.


    Es handelt sich bei der Maschine um die sehr elegante und optisch schöne Junkers Ju 288.
    Eigentlich wollte ich den Bogen der Ju 188 anschneiden, aber beim recherchieren im Net und in den Büchern stolperte ich über die schöne 288.


    Dazu kommt, daß dieser Vogel zu seiner Entstehungszeit ein absolut modernes Konzept verfolgte, und daher auch im Versuchsstadium hängenblieb.
    Man bedenke...mit dem überlegenen Jumo 222 eine maximale Geschwindigkeit von 660 km/h als schwerbewaffneter Bomber, dabei elegant und gross.
    Keine Fiktion, sondern gebaut und geflogen! (Zum Vergleich Ta 154 642 km/h, DH-Mosquito 635 km/h)


    Ich habe mich für eine Ju 288 A2 ( V8 ) mit dem Heckstand der B-Version entschlossen. Mit den graden Tragflächen und der schmalen 3-Mann-Kanzel.


    Technische Finessen wie die drei ferngesteuerten Waffenstände, der grade mal 1m breite Rumpf und die verkleideten Strömungshauben um die Propeller ergeben ein fast futuristisches Design für 1941.


    Wäre dieser schöne Vogel in Serie gegangen, wären Muster wie die Ju 88 und ihre Nachfolger (mit denen die 288 konstruktiv nichts gemein hatte) aber auch die recht ähnliche He 219 fraglich geworden.


    Nunja, der Jumo 222-Motor war ebenso wie die revolutionäre Maschine in 1941/42 zu fortschrittlich...nur 2 Jahre später wäre sie bitterlichst nötig gewesen.
    Allein der Motor hätte das He-177-Desaster verhindert...aber das ist Spekulation.


    Ich werde keine Original-Bilder beifügen, da ich mich weder um Rechte noch um verbotene Symbole kümmern möchte.


    Das Projekt ist ein purer Versuchsballon, es wird evtl eine Art Weissmodell bleiben, das ich hier gerne zur Verfügung stelle, die Computerprofis können dann bestimmt mehr draus machen.


    So...und nun male ich mit Zirkel, Geodreieck und Bleistift mal was auf Karton...


    Euer
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

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  • Quote

    Original von haduwolff
    ...


    Ich werde keine Original-Bilder beifügen, da ich mich weder um Rechte noch um verbotene Symbole kümmern möchte.


    ...


    Na, dann stelle ich mal etwas ein.


    Hier ein Bild der JU 288 V1:




    [Blocked Image: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4b/Bundesarchiv_Bild_146-1996-027-05A%2C_Flugzeug_Junkers_Ju_288_V1.jpg]


    Übrigens wäre die Abbildung von Hakenkreuzen auf Fotos von Originalen rechtlich unbedenklich.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Hadu!


    Das ist ein interessates Projekt, was Du da vor hast...
    Hast Du denn mit der Konstruktion von Modellen per Zirkel und Bleistift schon Erfahrung, oder ist es das erste Mal, dass Du so etwas versuchst?


    CU


    Rocky

  • Moin Hadu,
    sehr spannend. Ich erinnere mich, daß im letzten Jahr eine Serie zu diesen Fliegern entweder in der Flugzeug Classics oder Klassiker der Luftfahrt lief. Vielleicht lohnt sich da die Nachforschung nochmal.
    Die Ju288 war, so meine ich mich zu erinnern, der erste Bomber mit einer echten Druckkabine.


    Gruß
    Jan

  • Moin zusammen,


    och menno...-grinsbreit- soweit bin ich noch lange nicht.


    Die ersten Bleistiftstriche von letzter Nacht...nicht viel...aber in jedem Anfang liegt ein Rotwein drin....


    Ich tendiere im Moment zu einer sehr stabilen Konstruktion mit einem Spantengerüst auf einem Dreieckskiel...heut Abend zeig ich mal, was ich mir vorstelle...


    Gruß
    Hadu

  • Hallo,


    ich denke du hast da ein gutes Modell für eine Handkonstruktion ausgesucht.


    alles recht schön gerade und nur ein paar wenige aufwendige Linienzüge, ansonsten alles recht gerade. Du bekommst dan nauf jeden Fall eine sehr gute Basis für Technisch-Zeichnen =)


    Falls du das ganze wiederholbar machen willst (so wie ich dich verstanden habe), dann solltst du dir erstmal eine 3-Seitenansicht des Modells erstellen.
    Dann hast du Zusammenhänge auch schneller.


    Wenn du meinst du hast da einige Probleme oder wirst einiges mehrfach machen müssen (hoffentlich nicht) könnte ich dir empfehlen die Zeichnung auf Karton-Papier und die Modellteile auf Transparentpapier zu durchzupausen und dann das Transparentpapier zu bauen. Sieht evt auch interessanter als ein Weissmodell aus.
    Nimm auch einen weichen Bleistift zur Konstruktion, dieser lässt sich einfacher und besser radieren.


    Es gibt auch mm-Papiere die könnten evt auch interessant sein für dich als ersatz für das 5mm-Raster.


    Alles gibt es in gut sortieren Schreibwaren-Geschäften.

  • Moinmoin,


    eigentlich sind viele meiner Modelle so entstanden. Schon früher. Hier wars vor allem die NAUTILUS vom alten Meister Jules Verne, die Zeppelin-Gondeln, Panzerzugbauteile, die Schnellzugwaggons und die Stromlinien-Lok BR 06 und die noch unfertige 311er-Loks usw.


    Z.B. hier die 06er:
    Superschnellzuglok BR 06 in 1/32


    Ehrlich gesagt, meine Computer-Faulheit macht es halt...auch finde ich es irgendwie so nett steinzeitlich.
    Ausserdem bin ich Graupappe-Fan...


    ---


    Ja, Jan, die Maschine war mit einer supermodernen Druckkabine ausgestattet, dazu einem Scheibenlüfungssystem, das diese enorme Glaskanzel eisfrei hielt und auch die Sitzanordnung war neuartig.


    Und danke für den Literaturtipp.
    Im Moment hab ich die Junkers-Seite von Herrn Lorenz (flugzeug-lorenz) und das alte Monogram-Heft vorliegen, dazu diverse andere Bilder aus dem Netz.
    Ein bestelltes Buch "Junkers Ju 188-288-388-488" kommt auch bald...hoffe ich.


    Gruß
    Hadu

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  • Moin zusammen,


    Hans Gerd, die HUMA-Version ist die spätere B-Ausführung mit DB-801 TJ-Motoren.
    Der Unterschied ist vor allem die immense Masse des Motors, das den Leistungsüberschuss im Gegensatz zum Jumo-222 aufgefressen hat, d.h. mit diesem Motor war zwar die Leistung da, aber das Gewicht und die massive Änderung der Fläche und die grösseren Gondeln haben die Maschine einfach lahm gemacht und in diesem Leistungsbereich waren die Ju 88 R/S einfach schon da und fertig sofort einsetzbar.


    Der Jumo 222 war ein Reihen-Sternmotor, d.h. es wurden 3 V-Motoren um eine gemeinsame Kurbelwelle y-förmig angeordnet. Und das klappte.
    Der späte serienreife 222 hatte 2500 - 3000 PS!


    Das war Politik gegenüber den Firmen...Junkers wurde zu einflussreich und musste zurechtgestutzt werden, zumal das RLM die Hosen vor einer solch radikalen Motorkonstruktion voll hatte.


    Weiter...


    Gruß
    hadu

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  • Gute Wahl Hadu!
    Und für alle die es genauso interessiert wie mich; es gibt zwei Büchlein zu diesem Thema:
    JU 288, 388, 488 von Karl Heinz Regnat - Bernard & Graefe Verlag
    Vom Original zum Modell


    Und


    Monogram close-up Nr.2 Junkers 288, Monogram Aviation Publications


    Warscheinlich sehr schwer bis garnicht zu bekommen, vielleicht im Antiquariat, aber sehr interessant und absolut lesenswert!

  • Moin zusammen,


    Peter, ich hab das Monogram-Teil ....tolle Sache, absolut hilfreich!


    So, ich hab mal losgelegt, der Kern der Maschine ist der dreieckige Träger, über den die Spanten gestreift werden.
    Man muss recht genau arbeiten und immer wieder anpassen, damit es passt.
    An den dünnen Ecken der Dreiecke hab ich mit Sekundenkleber stabilisiert.
    Der Träger beginnt an der ersten Spante nach der Kabine und endet mit der Stufung vor dem Geschützturm C.


    Peter, an sich hast Du recht, die Maschine ist recht grade geschnitten, aber mit der Kabine wirds mit Sicherheit knifflig.


    Der Dreiecksträger ist übrigens so abgemessen, daß zwei AAA-Batteriehalter für Motoren reinpassen. Ich wills ja gerne Propellern sehen.
    Der Träger ist so angepasst, daß er die Decke des Bombenschacht bildet, falls es mich reitet, und ich baue den Bombenschacht aus.
    Mal nachdenken, jedenfalls ist mit dem Träger die Stabilität des Rumpfes so oder so gesichert.



    Die Ausrüstung der Maschinen ist sowieso spannend.
    Der Bombenschacht ist so konzipiert, daß jede Art von Abwurfwaffen bis zu 3x1000kg-Bomben reinpasst.
    Ebenso ist es möglich einen Torpedo zu tragen, oder im Bombenschacht grosse Reihenbildkameras und weitere Tankkapazität als Fernaufklärer unterzubringen.


    Wäre die Ju 288 mit dem grossartigen Jumomotor 222 gebaut worden, wäre sie auch der perfekte Nachtjäger geworden.


    So bestehen also viele Möglichkeiten...sozusagen Luft '42...was wäre wenn...


    Euer
    Hadu

  • Moin zusammen,


    so, als heutigen Arbeitschritt hab ich die Aussenhaut der Rumpfmitte gezeichnet.


    Die Details sind die Bombenklappen, die Tankstutzen und die Montageluken der Mitteltanks.
    Die schmalen Schlitze sind für die Tragflächen, ich muss noch die Vorderkante der Flächen markieren, dann mal schauen, obs passt.


    Wahrscheinlich ist diese Vorgehensweise unkonventionell, aber ich hoffe, es wird was.
    Als Aussenhaut werde ich wohl wieder den glatten Fotokarton nehmen, ein wenig dick aber gibt eine gute Oberfläche.


    Ich baue jetzt definitiv zwei Maschinen, eine geschlossen, die andere mal versuchsweise mit beweglichen Bombenklappen.


    So, jetzt muss ich Haushalt machen..pfffff


    Euer


    Hadu

  • Moin usammen,


    die freieren Tage gehen zu Ende, und die Ju 288 wächst.


    Wie beim Original probiere ich hier mal was anderes. Der erste Konus nach dem graden Rumpfmittelstück entstand im Versuch-macht-klug-Verfahren, d.h. das Spantengerüst aufbauen, dann dünnes Papier drumherum legen und die Kanten zeichnen.
    Einfach und relativ stimmig.


    Das nächste Hecksegment ist wieder grade, und hier hab ich statt einem Dreieck ein umgedrehtes T als Längsträger genommen.


    Die Bilder sagen alles. Ein recht schlankes Flugzeug, mit 1m Rumpfbreite wenig Platz.


    Bis denn


    Euer
    Hadu

  • Ich verfolge diesen Baubericht mit grossem Interesse, denn die Ju 288 fand ich schon immer allein von der Form und Bauweise sehr interresant.


    In der Zeitschrift "Flugzeug classic" gab es auch mal einen dreiteiligen Bericht zur JU 288, mit jeder Menge Bilder und Hintergrundberichten.


    Gruß an alle im Forum


    Claudio

  • Moin zusammen,


    danke für die Bilder, Claudio.


    Ja, die 288 ist ein faszinierendes Muster, seiner Zeit voraus und eine "schlichte" Schönheit.


    Mit dem Heck kommen nun die Problemzonen. Hier hab ich mich zu einem komplexeren Spantenaufbau entschlossen.


    Dummerweise habe ich das Heckteil von hinten begonnen, d.h. das vorletzte Segment ist mit seiner Anpassung etwas kniffelig.


    Inzwischen meine ich, daß der von mir versendete Fotokarton doch etwas zu fest und zu schwer zu bearbeiten ist.


    Hilft nix...Sekundenkleber, Moltofil-Spachtel und Sauberschleifen...


    Ich freu mich dennoch auf die Maschine, die mein wiederauflebendes Fliegerhorstprojekt bereichern soll.


    So, bis denne
    Euer
    Hadu

  • Moin zusammen,


    endlich ist das Buch gekommen:


    Karl-Heinz Regnat "Junkers Ju 288/388/488".


    Jetzt hab ich alles, was geht zusammen, um die ersten Fehler der beiden Prototypen von mir zu überarbeiten.


    Ich werde nochmal neu anfangen, da der Plakatkarton doch zu hart und zu schwer zu formen ist...ich versuchs mal mit Fotokarton...


    Bis bald


    Hadu

  • Hallo Hadu,
    endlich mal ein Bericht, wie es früher beim Konstruieren zuging. Ich konnte den Bericht prima verfolgen, während ich bei den Berichter über die EDVgestützen Konstruktionen so gut wie nichts verstehe. Du machst Mut, mal Lineal und Papier zur Hand zu nehmen.


    Mit freundlichen Grüßen


    modellschiff

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Moin zusammen,


    modellschiff, tja, das ist bei mir so ne Sache...wenn ich eine Technik kapiere, wende ich sie auch an.
    Aber....aber...ich bin bei solchen Sache unheimlich schwer von Begriff, und wenn ich zwei Stunden brauche, um etwas am Rechner zu begreifen, das ich mit Zettel und Stift in 10 min hinkriege, und zwar ohne mich zu verknoten, dann mach ich das so.


    Ausserdem ist das ein Sache des Spasses. Ich würde mit Sicherheit am Rechner präziser und besser arbeiten, aber ich kanns halt nicht...und das nervt dann.


    Gruß
    Hadu

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  • Hallo Hadu,
    hallo Modellschiff,


    Quote

    endlich mal ein Bericht, wie es früher beim Konstruieren zuging. Ich konnte den Bericht prima verfolgen, während ich bei den Berichter über die EDVgestützen Konstruktionen so gut wie nichts verstehe.

    Niemand hat gesagt, dass es - vor allem am Anfang - leicht ist. Aber wenn Du es langsam angehen läßt, ist es zu machen. Und anschließend wirst Du Dich fragen, warum Du es früher so umständlich gemacht hast. Mir ist es jedenfalls so gegangen.


    Quote

    und wenn ich zwei Stunden brauche, um etwas am Rechner zu begreifen, das ich mit Zettel und Stift in 10 min hinkriege,

    Den Einwand höre ich zwar oft, er ist aber maximal zu 50% wahr. Denn wenn Du es einmal m PC konstruiert hast, dann kannst Du wesentlich leichter Änderungen machen und wieder neu ausdrucken. Du fängst nicht immer wieder bei Null an! Und das mit dem "begreifen" machst Du EINMAL, denn wenn Du es mal begriffen hast, machst Du den Rest auch in 10 Minuten. Nur kannst Du es dann immer wieder reproduzieren.


    Ich denke heute noch, wie schön es gewesen wäre, den Rabe seinen "Rasenden Falken" am PC und nicht mit Papier und Bleistift gebaut hätte ...


    Hadu, entschuldige bitte, ich wollte Deinen Baubericht nicht unterbrechen, aber Euere Argumente sind m.E. nach sehr kurz gedacht!


    Auf die Ju-288 bin ich trotzdem (oder gerade weil es wohl ein Einzelstück bleiben wird) sehr gespannt.


    Servus, Woody

  • Moin zusammen,


    beim Aufräumen bin ich über die mal angefangene Ju 288 gestolpert. Eigentlich recht gut gelungen, inzwischen aber fast ins Nirwana eingegangen.


    Die bereits gebauten Teile haben ein wenig gelitten, und ich werde alles nochmal neu ausdrucken, um weiterzumachen.
    Vielleicht lässt sich das Spantengerüst retten, und es muss nur der Rumpf hinter den Tragflächen neu gemacht werden.


    Dabei hab ich noch ein wenig recherchiert, und bin über den Bericht des Luftfahrt-Journalisten Holger Lorenz gestolpert (Holger Lorenz. "Kennzeichen Junkers"), der die Ju 288 in der Ursprungsausführung mit der us-amerikanischen B-29 verglich und dabei staunenswertes herausfand (http://www.flugzeug-lorenz.de/index.php?id=78).


    Laut der Leistungsdaten war die "kleine" Ju 288 dem amerikanischen Giganten ebenbürtig bis überlegen!


    Zum Beispiel...(Zitat aus oben erwähntem Werk):


    "Will man die Leistungen der Ju 288 richtig beurteilen, muß man sie mit
    dem leistungsfähigsten US-Bomber Boeing B-29 vergleichen.


    Der
    Höhenbomber Ju 288 B konnte 4,0 Tonnen Bomben über eine Strecke von
    3.600 km tragen und 2,0 Tonnen über 6.700 km. Die B-29 konnte 4,5 Tonnen
    über 5.150 km tragen. Die Ju 288 benötigte dafür ein Startgewicht von
    20 Tonnen, die B-29 eines von 62 Tonnen.
    Die Ju 288 hatte nur 3 bis 4
    Mann Besatzung, die B-29 benötigte 10 Mann. Die Ju 288 flog in 11 km
    eine Höchstgeschwindigkeit von 690 km/h, die B-29 eine von 575 km/h. Die
    Steiggeschwindigkeit am Boden betrug bei der Ju 288 über 8 m/s, die der
    B-29 4 m/s. Die Ju 288 konnte bis 13,6 km Höhe steigen, die B-29 bis
    10,2 km. Aus einer B-29 konnte man drei Ju 288 bauen.
    Eine Ju 288 konnte
    sich im Sturzflug auf ihr Ziel stürzen, eine B-29 wäre dabei
    auseinandergebrochen. Eine Ju 288 konnte im Tiefflug angreifen und mit
    wenigen Bomben viele Ziele vernichten. Eine B-29 mußte aus großen Höhen
    (8-10 km) bombardieren und traf dabei mit vielen Bomben zufällig auch
    mal ein Ziel.


    So viel zur "berühmten" B-29."


    Diese Fakten sind wirklich überraschend und sprechen sehr für die supermoderne Konstruktion der 288. Features wie überragende Leistung ("...einmotorige Steigrolle über den stehenden Motor mit der Ju 288 V5 von Matthies geflogen...) und den extrem effizienten Ferdinand-Brander-Motor Jumo 222 machte die 288 absolut überlegen, nur noch von ausgereiften Strahlflugzeugen zu erreichen.


    Wäre die Ju 288 in Friedenszeiten entwickelt worden, hätte sie einen durchschlagenden Erfolg gehabt. So aber, in der Zeitnot eines ungünstigen Kriegsverlaufes und der allbekannten Unfähigkeit der deutschen Luftwaffenführung, kam es anders.


    Übrigens gab es eine schon gebaute 4-motorige Version, die alles Bekannte in den Schatten stellen sollte. aber da war die Zeit längst abgelaufen.


    Gruß
    Hadu

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