Japanische 25mm - Maschinenkanone in Drillingslafette - Typ 96 - Ätzsatz von GPM - 1:200

  • Moin Freunde,


    basierend auf meinem derzeit noch in den Weiten des Internet-Nirvanas herumschwebenden Baubericht der IJN SENDAI möchte ich Euch einmal in Einzelschrittten vorstellen, wie so eine filigrane Drillings-Flak aus dem von GPM erhältlichen Ätzsatz gebaut wird.


    Sicherlich nicht Kartonmodellbau in Reinkultur.... .....vielleicht jedoch interessant für alle, die auch gerne Ätzteile zum Verfeinern ihrer Modelle verwenden.


    Zunächst ein Link zu Fotos dieser japanischen Flak, zumeist jedoch mit modernerer Visiereinrichtung als das von mir vorgestellte Modell.


    de.wikipedia.org/wiki/Typ-96_25-mm-Kanone


    Zum Heraustrennen der z.T. winzigen Teile aus der Platine benutze ich ein Skalpell, zum Entgraten eine feine Nagelschere.


    Für den Zusammenbau wird auf jeden Fall eine sehr spitze, hochwertige Pinzette mit dicht schließenden Backen benötigt. Ich verwende zudem eine kräftige, selbst zugeschliffene Pinzette aus der Medizintechnik zum Knicken.


    Geklebt wird mit dünnflüssigem Sekundenkleber, der mit Zahnstochern tröpfchenweise aufgetragen wird.

  • Nach dem recht einfachen Zussammenbau der Grundplatte nebst Lafettenkörper sind die Sockel für die zwei Sitze der Geschützbedienungen an der Reihe.
    Zudem wird der Lafettenkörper vervollständigt und die Sitze aufgeklebt.


    Das Knicken dieser zum Teil ausgesprochen kleinen Bauteile ohne eine wirklich spitze Pinzette wird schwierig. Mit gutem Werkzeug ist es jedoch recht einfach zu bewerkstelligen.

  • Die Fußstützen für die Geschützbedienungen sind sehr fein. Sie lassen sich leicht knicken und zusammensetzen, vertragen jedoch mehrfaches Bewegen in den Knickstellen nicht und brechen leicht ab.


    Das Handrad fürs Schwenken der Lafette und die Kurbel fürs Richten der Rohre werden mit einem kleinen Stückchen gereckten Messingdrahtes ergänzt.
    Dieser Bauabschnitt ist ziemlich fummelig und ohne Kopflupe nur mit wirklich guten Augen zu bewerkstelligen.


    Im Bauplan sind übrigens die Positionen falsch eingezeichnet, weil vertauscht.

  • Die Kästen der Geschützverschlüsse sind einfach zu formen. Ich habe jedoch den vorderen Teil, der mit dem Loch fürs Geschützrohr, entfernt, weil die Rohre schlicht zu stark für diese Öffnungen sind.
    Man braucht sie auch nicht unbedingt, die Verschlußkästen schließen nämlich vorne bündig mit der ohnehin gelochten Frontplatte der Kanonenwiege ab.
    Die zu dicken Rohrenden habe ich passend mit meinem Dremel zugeschliffen, damit sie durch die Löcher in der Frontplatte der Kanonenwiege passen.
    Sie werden ganz durchgeschoben und liegen hinten innen im Verschlußkasten auf.
    Das Ausrichten der Rohre ist ungemein wichtig, denn nichts stört den Anblick des fertigen Geschützes so sehr wie "schielende" Kanonenrohre....
    Unter die Kanonenwiege kommt noch das "Zahnrad" der Richtmechanik, unter die Rohre jeweils ein passend abgelängtes Stückchen Messingdraht als "Dämpfungszylinder".

  • Soweit, so gut, nun bringen wir mal Farbe ins Spiel. Nach mehrfacher, sehr dünner Lackierung (Acrylfarbe deckt zunächst nicht ganz so gut auf Metall) kommt die Kanonenwiege in die Lafette.
    Man kann das Teil anhand der Löcher in Wiege und Lafette gut ausrichten.
    Es fehlen nun noch die aus je 4 Teilen bestehenden Magazine und die Visiereinrichtungen.

  • Sooo, und fertig ist die aus 50 Teilen bestehende "Laube"....
    Die Rohre und Magazine wurden mit einem Metalizer "Gun-Metal" gestrichen, um eine Brünierung zu imitieren.
    Das Geschütz ist bestimmt nicht ganz einfach, aber durchaus sauber zu bauen und ganz sicher ein kleiner Blickfang auf japanischen Kriegsschiffsmodellen Maßstab 1:200.


    Das war's, schönen Abend wünscht


    Klueni

  • Oha, die Flinte macht aber was her, Klueni!


    Danke für dieses Tutorial!
    Hast Du die Teile mit dem Pinsel lackiert? Falls ja: Respekt! :thumbup:

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Klueni,


    sehe ich richtig, das die Kästen der Geschützverschlüsse keine angeätzten Knicklinien haben? Eigentlich bei der Herstellung doch machbar, und würde das Knicken /Falten ungemein erleichtern. anyway, sehr instruktive und ausführliche Darstellung des Zusammenbaus. Mir gefällt es ungemein.


    Gruß
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Moiiiiin,


    @all: vielen Dank für Lob, Anerkennung und "Daumen hoch" ! :)


    Helmut:


    Ich schwinge grundsätzlich nur den Pinsel. Airbrush ist mir zu aufwendig und auch m.E. bei diesen stark strukturierten, winzigen Detailkomplexen wenig hilfreich.


    @Robi:


    Die geätzten Knicklinien liegen auf der Unterseite des Bauteiles, also später im Inneren des Geschützverschlusskastens.


    lg.


    Klueni

    Papier ist geduldig - und ich auch....jedenfalls meistens :thumbup:

  • Hallo Klueni,
    danke fürs Zeigen. die Bilder helfen mir sehr beim Bau meiner Yamato.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt