Jak 1 WAK 7/2005 (Fertig)

  • Howdy, Folks,


    also.... da hier in Kürze eine Überraschung von einem lieben Menschen eintrudelt, wird das mit der Schwarzen Witwe erstmal doch nichts. Tut mir ja leid, aber aufgehobelt ist nicht aufgeschobelt (oder so....)
    Ich habe mir das Ding von Ciesilski noch mal intensiv zu Gemüte geführt und komme zu dem Entschluß, daß das Modell auf jeden Fall kommen muß. Also, keine Tränen der Verzweifliúng.
    Aber zuerstmal, als Häppchen zwischendurch die Jak 1 aus dem WAK-Verlag. Auch ein Newcomer unter den polnischen Verlagen. Die ersten Ausgaben waren wenig attraktiv, muß man sagen, aber spätestens seit der IL-2 graben die Leute Halinski so ein bißchen das Wasser ab.
    Naja, nu... Die La7 von diesem Verlag habe ich schon gebaut. War ziemlich nett. Paßgenauigkeit super, ein schön detaillierter Motor, aber ein paar Farbfehler und allgemein war die grafische Gestaltung etwas einfallslos. Die Jak 1 ist ähnlich.
    Ich hätte mich schon längst dran gesetzt, wenn das Teil etwas interessanter aussehen würde.
    Aber nun habe ich seit ein paar Tagen einen neuen Rechner, einen neuen Scanner und alles peppt wie die Sau und da habe ich mich spaßeshalber mal dran gemacht, die olle Jak 1 einzuscannen und umzufärben. HUiii, macht das Spaß.
    Hier also die Jak 1, wie sie von WAK heraus gegeben wurde.


    Lustig bei der Maschine ist, daß sie entweder mit Fahrwerk, oder mit Skiern gebaut werden kann. Ich habe ja noch kein Modell mit Skiern im Regal, aber trotzdem kommt da ein Fahrwerk dran.

  • UNd das habe ich jetzt draus gemacht:


    Wehe, da lacht jemand! (Bitteschön, das ist mein erster Versuch, ein Modell umzufärben, also etwas Contenance...)
    Ich habe hier und da etwas Gammel eingefügt, aber wichtig war, daß a) das Hellgrau des WAK-Modells gegen ein sehr helles Grau - praktisch Weiß - der russischen Wintertarnung aufgetausch wurde, b) das blaugrau der Unterseite gegen ein Lichtblau der originalen Tarnung, und c) die ganze MÜhle wurde entsprechend der "Gelben 44" von Lydia Litvyak eingefärbt - einem der weiblichen Top Aces der sowjetischen Luftwaffe. ZUr Jak 1 und zu Lydia Litvyak später mehr, aber dieses Outfit dürfte in etwa ihrer Maschine anfang/Mitte März 1943 entsprochen haben.

    Das Modell kommt recht einfach daher: drei Seiten mit Teilen, eine Seite mit Spanten und ein paar technische Zeichnungen, die aber auf den ersten Blick recht gut zu sein scheinen.
    Geschätzte 150 Teile.
    Und der KOnstrukteur - habe ich erst nachgelesen, als ich schon voll am Umfärben und so weiter war - wer isses??? Karol Plocica! Na, das kann ja Eiter werden. Immerhin hat er die La7 auch konstruiert, zwar mit einem Dawid Furzcak (????) zusammen, aber wer weiß. Au weia.
    Naja, aber ich denke mir, so ein Ei, wie bei der Polikarpow legt der Mann nur einmal im Leben.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,


    in der Tat ein farblich deutlicher Gewinn. Die originale Farbgebung des Bogens liegt irgendwo im Graue-Maus-Niemandsland.


    Von WAK habe ich auch einige Flieger aus dem Ersten Weltkrieg liegen (Albatros W.4, DufauxC.2, Spad S.A.2 (letztere beiden mit dem Propeller in der Rumpfmitte, irres Teil). Ebenfalls gut aber nicht exzessiv detailliert, die Albatros kann z.B. mit der fast zeitgleich erschienen Friedrichshaven von GPM nicht mithalten und der deutsche "Schlachtkreuzer", der im Hintergrund das Titelbild ziert, ist ein reiunes Phantasieprodukt.


    Außerdem hab ich drei WWII Maschinen neueren Datums:
    Die von dir erwähnte IL-2 (gleich 2 Bögen, die will ich auf jeden Fall mal bauen, da brauche ich Farbreserve ud die ist am besten vom Original - es gab da einen blöden Farbfehler bei einem großen Teil vorne oben am Rumpf, das späteren Modellen beigelegte Ersatzteil trifft die Originalfarbe leider nicht exakt. Hier gibt es einen angefangenen Baubericht, der zeigt, wie detailliert (etwas über 1000 Teile, für die Größe eines Fliegers mit Reihenmotor ist das extrem) und passgenau der Flieger ist)
    Die Rufe, die Flo hier gebaut hat, da verweise ich nur auf den Baubericht, passgenau, detailliert (ca. 650 Teile) und farblich schön.
    Und die P-38, die ziemlich gleichzeitig mit der von Halinski erschienen ist. Auch sehr detailliert (z.B. Innenleben aller MGs in der Nase und gut gedruckt (ca. 750 Teile insgesamt) braun - leicht gealtert, (allerdings m.E. nicht ganz so gut wie die von Halinski), aber wohl doch ein paar Klopfer in der Passgenauigkeit, nichts Dramatisches, aber eben nicht 100% glatt.


    Von WAK habe ich daneben auch noch ein paar Schiffe. Über die passgenauigkeit kann ich nichts sagen, allerdings habe ich Bauberichte und Galeriebilder in polischen Foren gesehen, da kommen die Schiffe optisch phantastisch rüber.
    Zu erwähnen vor allem die verschiedenen britischen und französischen Zerstörer, letztere -ich hab von denen die Kersaint und die Jaguar- mit je ca. 2500 Teile extrem detailliert (man könnte mittlerweile eine extrem detaillierte Zerstörerflotte des II. WK bauen, einzige Ausnahme vielleich Schiffe der UdSSR), sehr gut gedruckt und eine Anleitung mit sauberen Zeichnungen, wie sch sie persönlich favorosiere.
    Die etwas ältere Dunkerque kann mit den etwas älteren Fliegern verglichen werden, in Druck und Detaillierung solide, aber nicht herausragend.
    Die Zara von 2010 ist auch sehr detailliert, da traue ich mich wegen der zahllosen Drähte (wohl Sonnensegelstützen) nicht ran.


    Alles in allem ein sehr beachtenswerter Verlag, von dem ich gerne mehr Bauberichte sähe.



    Zaphod

  • Hi Till,


    schönes Projekt für zwischendurch ( jedenfalls für den Meister der Otto-Flieger ) aber ebenso schön das die " böse schwarze Witwe " auch noch auf der Schneidematte landet.


    Die Umfärberei hat sich in der Tat gelohnt, wenn man sich mal die Originale betrachtet, ist ja oft unglaublich wie durchgeritten die Dinger ausgesehen haben.
    Aber vielleicht hat die gute Lydia ihren Vogel ja auch nach jedem Flug schön gewienert....?
    Die Version mit den Kufen ist ja schon bei unseren Freunden von "Model-hobby.pl" zu sehen. Sehr schön kann ich nur sagen.
    Sodann lieber Till, rann an den Speck.
    Gruß
    J.R.

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Na da schau her ! Hat der alte Haudegen doch glatt im stillen das einfärben gelernt ! :D


    Die Wahl des Modells ist zwar nicht die meinige - zusehen werde ich trotzdem - vielleicht finde ich ja doch noch irgendwo ein Düs´chen :P

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Moin, zusammen,


    @ Zaphod: ja, dachte ich mir, daß deine Einschätzungen da ähnlich sind. Der Farbfehler bei der IL-2 ist mir auch aufgefallen. Die Rufe und die Lightning habe ich nicht, und was Schiffe angeht....da habe ich nun echt überhaupt keine Aktien drin (gehen ´eh immer unter, die Dinger....). Aber macht Laune. Daß die La7 von Plocica ist - und die Jak1 hier auch - hat mich denn doch etwas umgehauen. Nach dem Desaster mit dem vordersten Rumpfsegment der Polikarpow..... Aber wie schon gesagt, die La7 war toll.
    Hier mal ein paar Fotos.

    Die Detaillierung der Jak 1 ist ähnlich gut - abgesehen davon, daß es keine separaten Flaps gibt - das Cockpit und das Fahrwerk dürften sogar noch ein bißchen umfangreicher sein. Der einzige Kritikpunkt, wie gesagt, ist die einfallslose Gestaltung des Originals.


    Was ich mir hier vorstelle, sind natürlich die separaten Steuerflächen etcetcetc. Was ich aber nett finde, ist der Leinen bespannte Hinterrumpf. Mal schauen, ob ich das hinbekomme. Ich weiß noch nicht, wie das zu machen ist, daß sich da das Spantengerüst durchdrückt (hier darf ich das ja, hehe, DIESE Mühle muß kein Mister DeHavilland zurück nehmen...). Schwierig wird das, weil die Spanten unne drunner sich über drei bis vier Segmente ziehen.


    Na da schau her ! Hat der alte Haudegen doch glatt im stillen das einfärben gelernt ! :D


    Die Wahl des Modells ist zwar nicht die meinige - zusehen werde ich trotzdem - vielleicht finde ich ja doch noch irgendwo ein Düs´chen :P


    @ Wolfgang: Das ist fein, daß du glaubst, ich hätte das Einfärben gelernt. Scheint, als würden meine unbeholfenen Versuche deine Gnade finden. Aber mal im Ernst: was das angeht, brauche ich noch jede Menge professionelle Hilfe (Spieleentwickler brauchen ohnehin professionelle Hilfe.) Nee nee, der rasante PC tut sein Scherflein dazu, und ebenso der Scanner, der angeblich bis 4.800 dpi hochgeht. Da habe ich erst gemerkt, wie sehr meine ersten Versuche seit Jahren von der Qualität des Grundmaterials beeinträchtigt waren.
    Aber z.B. das Arbeiten in verschiedenen Ebenen habe ich noch nicht drauf. Und ich bekomme ja eben so eine gelbe "44" auf den Rumpf, aber eine Wespe mit Stachel über das ganze Leitwerk.....da hört es dann doch auf.
    Aber das Skyraider-Projekt ist noch nicht gestorben und ich hoffe da sehr auf deinen Beistand.
    Also kurz und gut: "gelernt" ist zuviel gesagt. Sagen wir mal, du muß nicht bei Null anfangen.


    Viele Grüße


    till


    P.S.: Ich kann dir sagen, wo du das Düs´chen findest: die Jak 1 hat in der linken Flügelwurzel ein Bremstriebwerk. Zwar nur mit einem Schub von 270kp, aber immerhin.....

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Wunderbar - wußte ich es doch - ein Düs´chen ist in jedem Dös´chen ! :D


    und bzgl. Skyraider bin ich immer bereit.. und jetzt husch husch ans picken !!

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  • Moin, Henryk,


    naja, das war ja klar. Ich setze mich an eine Mühle mit rotem Stern und schon kommst du angebraust mir wehenden Fahnen, der Bereitschaft dubiose Informationen zu übersetzen und....ääääh, ja....Verwirrung im Blick. Auch das.
    Ja klar ist das meine La7. Schon etwas älter, so um 2007 rum muß das gewesen sein. Ich kann dir das Modell nur empfehlen. (Abgesehen von der Gestaltung. Erwähnte ich das schon?)


    @ Wolfgang: Es geht bitte ans Waaas?

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin, Robson,


    danke für die Aufklärung. Als oller Muschelschubser fehlt mir dafür natürlich die sprachliche Grundausstattung (Aaaaach, jetzt versteh´ ich auch "Pickerl"....Herrjeh"
    Was mich aber echt begeistert, daß ihr bei Zeltfesten zu vorgerückter Stunde Papiermodelle zusammen setzt. DAS nenne ich mal Kultur....


    Viele grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

    Edited once, last by Gummikuh ().

  • Geben wir hier noch mal etwas Butter bei die Fisch. Mit dem Bau wird sich das noch etwas hinziehen, bis ich mit der Schnitzerei an der Meteor fertig bin.
    Aber zumindest mal ein paar grundsätzliche Informationen zur Jak. (Wen´s nicht interessiert: weggucken.)


    Die sowjetische Flugzeugindustrie hat ja nun jede Menge Rekorde und Neuerungen auf dem Konto gesammelt und hatte auch ständig damit zu tun, daß die westlichen Industriestaaten die russischen Flugzeuge als minderwertig angesehen haben.
    Was meiner Einschätzung nach eher etwas mit der Mißachtung oder Verächtlichmachung des sowjetrischen Sozialismus zu tun hatte, als mit Objektivität. Während die englischen, deutschen, französischen und holländischen Flugzeugbauer sich noch mit Try and Error an die Gesetze der Aerodynamik rantasteten, gab es 1914 an der technischen Hochschule in Moskau schon eine Windkanaleinrichtung, mit der der Nutzen stromlinienförmiger Rümpfe und bestimmter Flügelprofile erkannt wurde (naja, wenn ich mir so die Rümpfe der russischen Flugzeuge ansehe, haben sie auf Nikolai Schukowski wohl nicht gehört...) .
    Aber anyway, die Liste der Errungenschaften der russischen Fliugzeuge ist lang, vom ersten geflogenen Looping, über das größte bis dahin gebaute Flugzeug, das erste serienmäßige Flugzeug mit einziehbarem Fahrwerk und so weiter.
    Aber der Vorsprung der russischen Flugzeuge wurde natürlich auch immer wieder ein- oder überholt. Während 1936 die Heinkels und Fiat´s im spanischen Bürgerkrieg kein wirklicher Gegner für die Polikarpow I-16 war, änderte sich das 1938 mit dem Auftauchen der ersten Me109´s
    Aus den Erfahrungen in Spanien wurden in der SU sehr bald neue Jäger-Programme aufgelegt. Ergebnis waren die Prototypen der späteren MiG 3, LaGG3 und der Jak 1. Wobei es witzig ist, daß Aleksandr Jakowlew überhaupt gebeten wurde, ein Konzept zu erarbeiten. Er hatte zu dieser Zeit überhaupt keine Erfahrungen mit Jagdflugzeugen. Naja, so hat eben jedes Land seinen Messerschmitt oder Curtiss. Ein möglicher Grund könnte gewesen sein, daß Jakowlews Bruder im Politbüro saß.
    Die Jak 1 hatte so viele Macken, daß sie vermutlich abgelehnt worden wäre, wenn nicht die LaGG und die MiG ähnlich mangelhaft gewesen wären.
    Nichtsdetotrotz wurde die Maschine in Produktion gegeben, gerade mal einen Monat nach dem Jungfernflug. Entsprechend mußten die meisten Mängel von Warten und Piloten behoben, bzw. überhaupt erstmal erkannt werden.
    Der Rumpf wies eine Metallstruktur auf, die teilweise durch Holzspanten ergänzt wurden. Dort, wo keine Metallbeplankung angebracht wurde, wurde Sperrholz - für die Tragflächen - und Leinen für Rumpf und Steuerflächen verwendet. Das erwies sich als nicht so toll - die Sperrholzflügel lösten sich im Flug mitunter (wobei das immer noch nicht so schlimm war, wie die Tragflächen der LaGG) und das Heck geriet so leicht, daß sich beim Start Warte dranhängen mußten, um einen Kopfstand zu verhindern. Es kam wohl auch durchaus vor, daß bei abhebenden Maschinen noch Warte am Leitwerk hingen....
    Durch die leichte und verwindbare Struktur fuhren Klappen und Fahrgestelle manchmal nicht aus und die Kabinenhaube ließ sich teilweise nach Flügen mit vielen Flugmanövern nicht mehr öffnen. Naja, mit der Brechstange vermutlich dann schon, aber nicht in der Luft jedenfalls. Daher gingen einige Piloten dazu über, die Kabinenhaube weg zu lassen.
    Die gelöteten Benzintanks öffneten sich durchaus mal durch die Motorvibrationen und die ersten Jak 1 hatten ständig mit Motorüberhitzung zu tun, weshalb das Öl hinter der Abdeckung heraussprühte und die Windschutzscheibe verkleisterte.
    Die Bewaffnung mit 2 7,62 MG war fast schon ein Rückfall in die Zeit von 1917. Die Sowjets bauten, ähnlich, wie Deutschen und die Japaner eher auf die Kernschußmethode ("Das ihr mir ja genau zielt, Jungs...."), im Gegensatz zu den Briten und Amerikanern mit der Schrotschußmethode ("Einfach draufhalten - irgendwas trifft da schon so irgendwie...."), aber diese Bewaffnung war dann doch etwas mager. Bei einigen Jak´s wurden die zwei MG gegen eine 20mm-Kanone ausgewechselt. In der Beschreibung des WAK-Modells steht etwas von 2 MG und einer Kanone, aber das halte ich für einen Fehler.
    Die Jak 1 war wesentlich langsamer als die Messerschmitt, hatte aber den großen Vorteil, daß sie in niedrigen Höhen bis 1.500 Meter erheblich bessser kurvte, bis 3.000 Meter etwa gleich gut war. Damit punktete sie auch gegenüber der MiG und der LaGG, die beiden in größeren Höhen ihre Stärken hatten.
    Da sich aber - sowohl für Deutsche, als auch Sowjets etwas überraschend - herausstellte, daß sich die Luftkämpfe in erster Linie knapp über dem Boden abspielten, verwundert es nicht, daß viele Piloten auf die Umrüstung auf neuere MIG´s und LaGG´s oder Airacobras verzichteten und lieber bei der ollen Jak blieben. Entweder bei der Jak 1 oder bei der verbesserten Version Jak 1b (die man, by the way, von Orlik, Halinski und Modelik bekommt. Die Arsenal-Ausführung ist natürlich wieder Grygiel/Dworzecki, die beiden anderen von Lukasz Fuzcek). Auch Lydia Litvyak war eine der Pilotinnen, die von der Jak 1 (b) begeistert waren und sich weigerte, auf etwas anderes umzusteigen.


    Soweit erstmal die Ergebnisse meiner Recherche. Ich würde mich maßlos freuen, wenn die Leute, die wirklich kompetent sind hier, mich auf dramatische Fehler hinweisen oder mir Ergänzungen mitteilen. Ich werde diesen Text dann direkt ändern.

    Das Bild ist Wikipedia. Andere Bilder konnte ich nicht verlinken, auch wenn sie frei waren, da dort in der Regel auch deutsche Flugzeuge zu sehen sind.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till, schöne Recherchenarbeit!
    Das mit der Bewaffnung (eine 20 mm Kanone und zwei 7,62 MG) stimmt wohl, so steht es zumindest in der technischen Beschreibung, die hier anzusehen ist. Zwar alles auf Russisch, viele Bedeutungen kann man aber zumindest erahnen, dazu einige Fotos und (etwas unten, direkt vor den Bildern) jede Menge technische Zeichnungen. Verbotene Symbole habe ich nicht entdeckt...
    P.S.
    Übrigens, Mikojan (MiG) hatte auch connection in Politbüro, und zwar seinen Bruder...

  • Lieber Henryk,


    ja, das hatte ich gehofft, daß du mit deiner Kompetenz in Sachen sowjetische Flieger hier angetobt kommst. Du kannst da sicherlich mehr - und fundierter - etwas dazu erzählen als der kleine Dilettant, der hier am Bildschirm sitzt.
    Was die Bewaffnung angeht: die einzige Quelle mit dieser Konfiguration ist die technische Beschreibung im WAK-Bogen. Aber wenn du da das Gleiche gefunden hast.... Ich fände es etwas seltsam, weil a) überall geunkt wird über die miserable Motorleistung der Jak - und so ein 20mm-Ding wiegt ja denn doch noch was zusätzlich - und b) der ganze Vogel sieht nicht so aus, als hätte da was durch die Propellernabe geballert. Und das müßte es ja wohl.
    Und betreffs Mikoyan: naja, wie schon gesagt, das war/ist ja vermutlich überall das Gleiche. Vitamin B bei militärischen Beschaffungsmaßnahmen. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte der Standardjäger der Nazis vermutlich He100 geheissen und wäre gegen die FW190 ausgetauscht worden, anstelle der Me210 hätte es die Do335 gegeben usw. Ich hänge gerade wegen einem anderen Projekt etwas bei den Amis und aus welchen Gründen die P40 so lange produziert weorden ist, diese prökelige Helldiver oder die als schlechtestes Flugzeug der Allierten bezeichnete Seamew liegt im Dunkeln. Gab´s in den USA ein Polit-Büro ? (haha)


    Was ich außerdem witzig fand war, daß nachdem das Jakowlew-Werk 1943 bombardiert worden war und innerhalb von 5 Wochen komplett hinter dem Ural weitermachte, praktisch keine zwei Jak´s identisch waren. Eine quele berichtet hier sogar von unterschiedlichen Fahrwerksbeinen, die noch dazu einen anderen Winkel zum Flügel hatten. Fehlende Instrumente und Sitze die provisorisch aus Latten zusammen genagelt waren. DAS wäre doch mal ein Projekt für Marcin Grygiel.....da würde ich es ihm sogar nachsehen, daß die Maschine keine Alterungsspuren hat. Dafür unterschiedliche Fahrwerksbeine und einen Sitz aus einer Apfelkiste.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,


    unter Stalin konnte ein Verwandter im Politbüro u.U. ein sicheres Ticket ins Straflager sein, so wie da in den 1930er Jahren gerade der Parteiapparat und die höheren Offiziersränge "gesäubert" wurden, konnte man nie wissen, wann man in Ungnade fiel.


    Zaphod

  • Hey, Zaphod,


    naja, oder du konntest den Auftrag bekommen, ein Jagdflugzeug zu konstruieren.... Ziemlich grausige Verhältnisse. Aber wen es interessiert, die Geschichte von Polikarpow ist auch recht aufschlußreich in dieser Hinsicht.
    By the way: hast du mal "Kreml" gespielt. Das Spiel sollte Leute mit skurrilem Hang zum Humor, wie dich und J.R. beglücken: da hauen sich in den 50ern Politbüromitglieder wie Tigran Zenjarplan, Alexeij Aljesvurkadse und Iwan Putschnik auf die Backen, um drei mal die Oktoberparade abnehmen zu können.
    Ziemlich gemein, wenn man den realen Hintergrund kennt, aber....herrjeh....ein WKII-Papiermodell ist auch gemein, wenn man den realen Hintergrund kennt.
    Das Spiel gibt´s von Fata Morgana in Bern.


    Viele grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Anatol Fuckoff, Karel Krakatow (den namen fand ich immer besonders schön), ein Karrierenko usw.


    Ja, haben wir zu Studentenzeiten öfters gespielt (hab ich glaub ich nie gewonnen, auf dem Spielesektor bin ich meist zu wenig konzentriert), die verschäefte Variante war ein Wodka trinken, immer wenn eine Figur den Löffel abgab, auf die man einen Einfluss offengelegt hatte.
    Auch abgesehen von dem schwarzen Humor ein wie ich finde psychologisch fein ausgetüfteltes Spiel, aber da bist Du der Experte.


    Was tummelt sich denn heute so in diesem Segment?


    "Junta" soll auch in die Richtung gegangen sein, aber eher vom Zynismus her, weniger von der Spielidee.




    Zaphod

  • Haaaaach, Zaphod,


    DU kennst das auch???!!! Götllich! Anatol Fuckoff war auch nett, und Ludmilla, wie hieß sie noch gleich...
    Allen, die das hier lesen und etwas über die sowjetische Nomenklatura lernen wollen, sei das Spiel wärmstens an´s Herz gelegt.
    Und definitiv hätte es Spiel des Jahres ´84 werden müssen.


    Naja, morgen kommt erstmal was zu Lydia Litviak - was auch etwas mit der Nomenklatura zu tun hat.


    Und dann muß das hier mal - Meteor-Geschnitze hin oder her - mit der Jak vorangehen. Ich denk´ mir was nettes für dich aus, Henryk, wie ich diesmal die Spanten aufdoppel´.


    Cheers


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Bevor es hier losgeht, noch ein paar Takte zur Pilotin der Maschine, die ich hier so unbeholfen eingefärbt habe.
    Ähnlich, wie die sowjetischen Flugzeuge, werden auch die Piloten in der Regel verschwiegen. es gibt ja nun einige Bücher - die von Sims mal an erster Stelle - in den sich die Gegner von einst in freundlichem Einverständnis mit einem Glas Sekt zuprosten und heilfroh sind, daß "dieser sinnlose Krieg" nun vorbei ist, und sie sich als die Sportsleute treffen können, die sie eigentlich waren. Aber in diesen Büchern fallen die sowjetischen Flieger meist raus. Auch iun Aufzählungen der Fliegerasse sind sie nur selten zu finden. Allenfalls Pokryschkin mit 58/59 und Koschedub mit 62/64 werden mal erwähnt, aber es gab ja noch eine ganze Reihe mehr, die zum Teil weit mehr Abschüsse erzielten, als ihre englischen oder amerikanischen Kollegen. Allein 50 sowjetische Piloten kamen auf mindestens 30 Abschüsse.
    Und wo man mal auf Erwähnungen der sowjetischen Piloten stößt werden in der Regel die Pilotinnen unterschlagen. Hier findet man mal in einem Nebensatz einen Hinweis auf die "Nachthexen" - ein Nachtbombergeschwader das mit seinen Po 2-Doppeldeckern zum Teil haarsträubende Einsätze unter hohen Versusten geflogen ist.
    Des weiteren gab es ein Tagbombergeschwader mit Pe 2 (jajaja, Zaphod, DIE kommt auch noch....) und ein Jagsgeschwader. Außerdem noch eine ganze Reihe von Frauen, die in gemischten Geschwadern flogen.
    Das überhaupt Frauen zur sowjetischen Luftwaffe eingezogen wurden (die meisten Quellen reden allerdings von Freiwilligen), lag zum einen daran, daß dringend Piloten gebraucht wurden, zum anderen am Grundsatz der Gleichheit der Geschlechter im Sozialismus.
    Tatsächlich findet man auf vielen Propaganda-Plakaten der SU Frauen neben Männern - und nicht nur als Mechanikerinnen.
    Das heißt nun aber nicht, daß die Frauen in den gemischten Geschwadern einen leichten Stand gehabt hätten. Viele Piloten weigerten sich, mit Frauen als Deckung zu fliegen, bzw. als Flügelmann zu fliegen (was, by the way, in mindestens einem Fall zum Abschuß der Pilotin geführt hat), oder sie überhaupt als "Flügelmann" zu bezeichnen (sorry, Folks, aber in der englischen Übersetzung war auch nur von "Wingman" die Rede, ich hatte aber den Eindruck, daß das im Russischen ein geschlechtsneutraler Ausdruck ist (Henryk? Kannst du da weiterhelfen....?).
    Piloten weigerten sich, Flugzeuge zu fliegen, die von Mechanikerinnen gewartet worden waren, oder grundsätzlich solche, die vorher von Frauen geflogen worden waren.
    Trotzdem hatte diese Pilotinnen eine wesentliche Rolle in der Luftwaffe, teils als Pilotinnen, aber in jedem Fall als Ausbilderinnen. Fast alle Pilotinnen hatten vor dem Krieg in Flugclubs fliegen gelernt und wurden im Krieg als Ausbilderinnen eingesetzt. D.h., ein Großteil der sowjetischen Piloten dürfte bei einer Frau sein Handwerk gelernt haben.
    (Tut mir leid, daß ich die Quellen hier nicht verlinke, aber praktisch auf allen Web-Seiten sind irgendwo deutsche Flugzeuge zu finden. Aber überaus gehaltvoll ist wio - für War is over - und dann ein ru hintendran. An Büchern ist "Die Sowjetunion im Luftkrieg" vom Bechtermünz-Verlag sehr gut).
    Eine der Pilotinnen war Lidya Litvyak (die Schreibweise ist sehr unterschiedlich in den diversen Quellen - Lidya, Lydia, Lilya und sogar Ludmilla mit dem Rufnamen Lilya). Ebenfalls im Krieg Ausbilderin meldete sie sich als Freiwillige zur Luftwaffe und holte noch rasch Flugstunden nach, weil sie zuerst mangels Erfahrung abgelehnt worden war.
    Im August 42 trat sie beim Geschwader 437 IAP ein, wechselte aber später mehrfach in andere Geschwader. Nicht zuletzt - wie im Absatz über die Jak erwähnt - um weiterhin ihre bevorzugte Maschine fliegen zu können. Andere Quellen, unter anderem Wikipedia geben an, das die Frauen des Geschwaders versetzt wurden, WEIL es mit neuen Flugzeugen ausgerüstet wurde. Sie hatte offensichtlich nicht nur in ihrer Rolle als Frau zuerst Schwierigkeiten , sondern auch, weil sie Jüdin war. Und Sozialismus hin oder her, neben dem Sexismuswar der Antisemitismus in der sowjetischen Armee ja nun auch latent.
    Keine zwei Wochen nach ihrem Eintritt und in ihrem dritten Kampfeinsatz erzielte sie die ersten zwei Abschüsse - eine Ju88 und eine Me109. Aufgrund ihres Könnens wurde sie ausgezeichnet und nahm als Pilotin im Elitegeschwader 296 IAP an der freien Jagd teil. Während die meisten Geschwader eng an die Einsätze der Infanterie gebunden waren, waren die Elitegeschwader relativ selbstständig und suchten sich ihre Ziele unabhängig.
    Die von mir eingefärbte Jak entspricht der ab Mitte Februar 43. Betreffs der gelben 44 gab es auch unterschiedliche Quellen, was die Stellung angeht. Eine Quelle zeigt die beiden Zahlen etwa in der Mitte des Rumpfes hinter dem Stern, andere, so wie ich es gemacht habe, fast an der Grenze zur himmelblauen Tarnung der Unterseite.
    Am 1. August 43 wurde Lydia Litvyak auf ihrem vierten Einsatz des Tages abgeschossen. Eine Quelle gibt an, daß die Deutschen 8 Messerschmitts ausgesandt hätten, um gezielt nach der berühmten jüdischen Pilotin zu suchen, aber das kommt mir wie eine ziemlich waghalsige Behauptung vor. Ich denke mal, die Deutschen hatten ganz andere Probleme, als sich um eine jüdische Pilotin zu kümmern. Das hat also in meinen Augen so einen Ruch von Heldenverbrämung....erst mit unfairer Übermacht und so weiter.
    Viel wahrscheinlicher ist die Version ihres Staffelkameraden Ivan Brisenko, wie sie auch in Wikipedia zu lesen ist, daß sie im Kampf gegen eine Rotte abgeschossen wurde. Borisenko gibt allerdings auch an, daß sich der größte Teil des Kampfes hinter einer Wolke abspielte. Dort folgen dann auch angeblich 8 Me´s der abstürzenden Jak.
    Zum Zeitpunkt ihres Absturzes hatte Lydia Litvyak 10, 11, oder 12 Abschüsse und 3 geteilte (wiederum, je nach Quelle) und war die Pilotin mit den meisten Abschüssen weltweit. In einer anderen Quelle habe ich allerdings eine Olga Jamtschikowa mit angeblich 17 Abschüssen gefunden.
    Alles sehr dubios und alle möglichen Quellen widersprechen sich.
    Ebenso ungeklärt ist die Tatsache ihres Todes. Da die Lage des Absturzortes nicht genau festgestellt werden konnte, wurde Lydia Litvyak nicht posthum mit dem Orden "Held der Sowjetunion" ausgezeichnet, wie so viele andere.
    Um sicher zu gehen, daß sie nicht überlebt hatte und in Gefangenschaft geraten war, wurde bis 1979 nach der Jak gesucht. Es wurde schließlich auch eine gefunden, zusammen mit den Überresten einer Pilotin. Angeblich wurde sichergestellt, daß sie es tatsächlich war und 1990 wurde sie dann von Mikhail Gorbatschow als "Heldin der Sowjetunion" ausgezeichnet. Zu dieser Zeit konnte er den PR-Effekt sicher gut brauchen.
    Allerdings erklärte Nina Raspopova, eine ehemalige Nachthexe, sie hätte Lyldia Litvyak im Schweizer Fernsehen gesehen (wiederum Wikipedia) und in einem spanischen Forum erklärt ein Teilnehmer mit russischem Nick, allerdings ohne Quellenangabe, Lydia Lityak sei in Gefangenschaft geraten und lebte nach dem zweiten Weltkrieg in Wien.
    Kurz und gut, das einzige, worin sich alle Quellen wirklich einig sind, ist, daß Lydia Litvyak am 18. August 1921 geboren wurde. Das ist doch auch schon was.
    Quelle Wikipedia - aber dieses Bild findet sich runde 3.0000 mal im Netz


    So, gut jetzt mit der Klugscheißerei. Ich hoffe, das ist überhaupt interesant für einige von euch. Ich vergesse ja gerne mal die Kanonen oder Reflexvisiere an einem Modell, aber die Geschichte der Originale, die Technik und not at least die Geschichte der Leute, die diese Dinger gefolgen sind. ist immer rasend interesaant für mich.


    Los geht´s jetz mit dem Picken.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Die ersten kleinen Schritte bei der Jak sind gemacht. Und auch die ersten Problemchen tauchen auf.


    Der Pilotensitz könnte etwas bastlerfreundlicher gehalten sein, ist aber eine hübsche Konstruktion. Fand sich, glaube ich, identisch in der La 7.
    Probleme gibt´s weil ich nicht weiß, wie genau das Cockpit zusammen gesetzt wird. Die Zeichnungen stellen sich da als ähnlich defizität heraus, wie bei der Polikarpow. Drei fehlende Informationen habe ich bereits gefunden.
    Im Moment ist wichtig, die Rückwand und die Hutablage hinter dem Sitz. Den Spant G kann man offensichtlich an der Querlinie abtrennen, wenn man den Teil hinter dem Sitz sichbar nmachen will. Will ich natürlich. Da müßte dann waaegrecht in das hintere Rumpfsegment eingebaut das rechteckige Teil 7b rein. Nur, die Kante von 7b und der Querlinie von Spant G stimmen nicht überein. - Rot markiert. /a ist üppig zu groß.
    Dann kommt da offensichtlich so eine Panzerung rein, das ist 7c. Aber was das rechteckige Teil unten dran soll???? Soll das umgeklappt und so verstärkt werden? Und wie kommt das auf 7b? es gibt nirgendwo eine Zeichnung dazu, die wirklich aussagekräftig wäre. Nur eine Draufsicht. Im Seitenriß findet sich ein schräger Strich, der eigentlich nur 7c sein kann. Mit der Schrägstellung wäre auch erklärt, warum 7c eine andere Form als G hat. Allerdings, die Paßmarkierung von 7b und der Untrkante von 7c stimmen auch nicht - grün markiert.
    Außerdem ist mir nicht klar, ob der angedeutete Rahmen auf 7c heißt, daß da eine Panzerglasscheibe reinkommt. Würde ja Sinn machen, sonst könnte man nicht aus den hinteren Fenstern plieren.
    Henryk, mein allerliebster Freund, könntest du vielleicht mal deine schlauen Büchher wälzen und schauen, ob du irgendwo Informationen zu dieser Konstruktion hinter dem Sitz hast? Das würde enorm helfen. Panzerplatte: ja/nein. Schräg gestellt: Ja/nein? Glas in einem Rahmen?

    Ja, und noch eine nette Nachricht für J.R., den aufstrebenden Stern unter den Spant-zu-Spant-Bauern: Diese Jak hier wird mit einer absolut modernen und bahnbrechenden Technik zusammen gesetzt: Der Spant-zu-Luft-Methode. Spart Karton und Kleber und das simultane Schleifen zweier Spanten. Es gibt also jeweils nur einen Spant von 1mm Stärke, auf dem sich beide Rumpfsegmente dann treffen sollen. Naja, interessiert mich nicht, weil ich das ohnehin mit Klebelaschen baue. Nur mal so, als Info.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Ja, und noch eine nette Nachricht für J.R., den aufstrebenden Stern unter den Spant-zu-Spant-Bauern: Diese Jak hier wird mit einer absolut modernen und bahnbrechenden Technik zusammen gesetzt: Der Spant-zu-Luft-Methode. Spart Karton und Kleber und das simultane Schleifen zweier Spanten. Es gibt also jeweils nur einen Spant von 1mm Stärke, auf dem sich beide Rumpfsegmente dann treffen sollen. Naja, interessiert mich nicht, weil ich das ohnehin mit Klebelaschen baue. Nur mal so, als Info.

    Wenn ich Deine- nicht immer so einfach zu interprettierenden Worte- richtig verstehe, haben die Homies bei WAK tatsächlich nur einen Spant vorgesehen? Na die trauen sich ja was!


    Ich habe übrigens festgestellt, das es mit den aufstrebenden Stern wohl in diesem Leben nicht mehr ganz so einfach wird...mehr dazu ( leider ) im Seversky-Bericht...seufz!


    Dann habe ich noch was zur Bewaffnung der Jak 1:


    Sie bestand tatsächlich aus einer ShVAK-20-mm-Kanone, die durch die Nabe des hydraulischen Verstellpropellers VISh-61 feuerte. hinzu kahmen noch die schnellfeuernden ShKAS-Maschinengewehre 7,62mm.( Quelle: Jäger des zweiten Weltkriegs


    von David Donald (Hrsg.) ).


    Fröhliches picken


    J.R.

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hallo Till, zunächst die Übersetzung der entsprechenden Ausschnitte der Bauanleitung, vielleicht bring es Dich ein bisschen weiter;


    1. Alle Spanten A-L mit einem 1 mm dickem Karton verstärken, zum optimalen Anpassen die Öffnungen in den Spanten ausschneiden und die Ränder schleifen. Wenn man das ausgefahrene Fahrwerk baut, im Spant F die gekennzeichneten Felder ausschneiden. Wenn man das Innere des Cockpits baut, zum Spant H das mit 1 mm Karton verstärktes Teil 7B kleben, das Spant G an der gekennzeichneten Stelle abschneiden.


    2. Rumpfsegmente. Teile 1-10 in der Reihenfolge der Nummerierung bauen. In Segmenten 2 und 3 die Öffnungen für die MG ´s ausschneiden, ebenso die Öffnungen für das Cockpitsegment im Teil 6 und für das Höhenleitwerk im Teil 10. Im Teil 7 die Fensteröffnungen ausschneiden und mit Folie versehen, dann das Teil 7A ankleben. Die Rumpfsegmente ringförmig gestalten, die selbst hergestellte Klebelaschen (Karton ca. 0,16 mm dick) einkleben. Bevor man die Teile 6 und 7 zusammenklebt, die Ausstattung des Cockpits (siehe Punkt 3) kleben. In Segment 2 die Halterungen für die MG ´s (Teil 2a) ankleben.


    3. Teile des Cockpitinneres; die Bordwände Teil (T) 12 und 13 sowie die auf 1 mm dicken Karton geklebten Boden T. 11, Instrumentenbrett T. 23 – 25 und T. 27 verstärken mit 1 mm Karton und dann zusammen mit dem T. 26 in das Innere des Rumpfes verkleben. Im T. 32 das Mitte mit einer Rasiererklinge ausschneiden und dann im rechten Winkel mit T. 23 verkleben. Der Steuerknüppel T. 45 – 47 sowie Pedale des Seitenruders T. 19 – 22 laut der Montagezeichnung zusammenbauen und auf den Boden des Cockpits kleben, am besten mit Sekundenkleber. Die restlichen Teile wie auf den Montagezeichnungen. Daran denken, dass T. 14 – 15 mit einem 0,5 – 0,8 mm Karton verstärkt werden sollten, die Ränder sollten retuschiert werden. Ähnlich sollte man mit den T. 42 – 44 vorgehen. Der Pilotensitz T. 28 – 29 nach Zusammenbau (verkleben) auf das Spant F und auf das vorher vorbereitete T. 29a platzieren. Die Pilotengurte T. 30 zur Seite des Sitzes (Bauchgurt) bzw. zur Sitzlehne (Brustgurt) montieren. Die Zielvorrichtung T. 49 – 50 wie auf der Montagezeichnung gezeigt aufs T. 48 kleben, dieses dann zur Bordwand und zum seitlichen Teil des Instrumentenbrettes montieren.


    In Yak-1b gab es vor und hinter dem Pilotensitz Panzerglasscheiben von 65 mm Stärke (laut Artikel in polnischer Ausgabe von Wikipedia).

  • Hey, J.R. und Henryk,


    ihr seid einfach klasse! Die Informationen der Bauanleitung hatte ich mir auch so halbwegs zusammen gereimt, aber deine wörtliche Übersetzung ist wundervoll. DAnkdankedanke.
    Dann bolz´ ich dahinten mit Teil 7c eine Panzerglasscheibe rein.
    Was ja ulkig ist, ist, daß die in der Bauanleitung von selbst hergestellten Klebelaschen reden. Na, toll! Wir hatten doch in einem anderen Thema die Rede von zweisprachigen Anleitungen - Dienst am Kunden und so..... Okay, J.R., ich nehme alles zurück. Das ist nicht Spant-zu-Luft....


    Ahaaaaber, ich muß sagen, der erste Spant paßt trotz selbstgeschnitzter Klebelasche hyperexakt. Mit der Übersetzung, Henryk, ist natürtlich auch klar, warum das so ist. (Soll ich dir noch so´n russischen Flieger als Dankeschön....??? Nee? Naja, sind auch nicht mehr viele da.
    Ich muß feststellen, daß man als Menscher, der der polnischen Sprache mächtig ist, erheblich weniger Probleme mit polnischen Bögen hat. Siehst du mal. Ich hätte jetzt schon wieder Zeter und Mordio geschriehen, weil Karol Plocica glaubt, man könne auf 0,5mm vernünftig zwei Segmente zusammenfügen. Desgleichen der Cockpit-Boden, der ebenfalls verstärkt werden soll. Habe ich ja gemacht, das schrreibt ja nun die kulturelle Integrität so vor, aber es steht sogar in der Bauanleitung.....
    Ich glaube, wir sollten da wirklich noch mal offensiv bei den polnischen Verlagen wegen zumindest englischen Anleitungen vorstellig werden. Ist doch Mist sowas. Da holen sich die polnischen Verlage schlechte Noten, die überhaupt nicht notwendig wären.


    Was ich aber erstaunlich finde, ist das nichhts über die Stellung der Teile 33 drin steht. Ich nehme an, das sind die Griffe der Maschinengewehre (ist DAS nicht japanisch, Zaphod?!). In der Seitenansicht ist klar, woo die Dinger höhenmäßig hinkommen. Aber die Seitliche Ausrichtung kann man wohl erst feststellen, wenn man den vorderen Rumpf zusammen hat.


    Na, anyway, ich bin schon wieder am Schnitzen, habe aber morgen um 6.30 einen Geschäftstermin (Wer zum Geier, kann um diese Zeit etwas habwegs Zusammenhängendes über die Potentiale didaktischer Spiele erzählen....????).


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Dieses Teil 7a - die hutablage - ist nicht nur zu breit, sondern auch zu lang. Wenn ich das so einbauen würde, dann stünde das Cockpit gute 3mm zu weit vorne. Das muß also angepaßt werden. Dazu werde ichv aber jetzt zuerst mal einen Teil des Rumpfes hinter dem Cockpit und einen Teil vor dem Cockpit bauen, damit ich da etwas stabilere Teile zusammen setzen kann.
    Die Paßgenauigkeit der Rumpfsegmente ist unglaubblich gut. Sowohl von der Größe der Teile her, als auch von der Grafik. Irre!
    (Daß das im Moment noch etwas krumpelig aussieht, liegt daran, daß es locker gesteckt ist.)
    Naja, Plocicas I-185 war von daher ja auch klasse. Sogar das völlig falsch berechnete Rumpfsegment hat phantastisch gepaßt.

  • Die Paßgenauigkeit des Vorderrumpfes ist ebenfalls sehr gut. Nur Segment 2 ist zu groß für Segment 3. Ich habe da einen kleinen Keil unten aus der Naht genommen. Aber vermutlich wäre auch da nicht nötig gewesen, weil da der Vergaserlufteinlaß (nehme ich an - der Ölkühler sitz in der Flügelwurzel) drunter kommt.
    Aber so in der Draufsicht scheint mir das Segment 3 falsch berechnet zu sein. Das fällt meiner Ansicht nach zu sehr nach innen. Der Spant hingegen, wie alle Spanten, sind perfekt. Es macht jedesmal "Plopp", wenn sie an der richtigen Stelle sitzen. Naja, aber das scheint kein großes Problem zu sein.

    Problematisch könnten dagegen die Schußkanäle sein: durch den flach gewölbten Rumpf laufen die Dinger über Segment 3 und 2 und ich habe keinen Plan, wie man die Dinger sauber einsetzen kann. Von oben in den fertigen Rumpf wie bei Mistewicz´ Mitsubishi Zero scheint mir blöde. Aber von unten kann man das erst machen, wenn beide Segmente zusammen sind und dann hat man kaum noch eine Möglichkeit, das von unten fest zu drücken. Mal schauen.
    Problematisch könnte auch der Ausschnitt für die Flügelspanten in den Segmenten 4/5 werden. Der Ausschnitt soll vorne bis an den Rand von 4 sein, aber da müßte der Spant E sitzen, der sich dem Ausschneiden vehement widersetzen dürfte. In der technischen Zeichnung sieht es allerdings so aus, als würden die Innereien der Tragfläche nur bis in die Mitte von 4 reichen.

    Also vermutlich ist die beste Lösung, den Ausschnitt erst mal Auschnitt sein zu lassen und ggf. mit der Fräse dranzugehen, wenn der Flügel in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Problematisch könnten dagegen die Schußkanäle sein: durch den flach gewölbten Rumpf laufen die Dinger über Segment 3 und 2 und ich habe keinen Plan, wie man die Dinger sauber einsetzen kann.


    So würde ich es auch machen (von oben), vorher muss man wohl das Spant D entsprechend anknabern...

  • Hey, Henryk,


    du meinst von oben? Naja, dann versuche ich das mal. Vorher geht´s auf jeden Fall nicht weiter.
    In Spant D sind Aussparungen drin und passen auch hervorragend.
    Diese kleine Kiste hier gefällt mir ausnehmend gut, muß ich sagen. Obwohl ich, jetzt nach dem Zusammenbau, wirklich glaube, daß Plocica das vordere Ende von 3 inklusive Spant falsch berechnet hat. Naja, ist so ungefähr die gleiche Stelle, wie bei der I-185. Vielleicht mag der Mann keine Flugzeugschnauzen....

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Halli Hallo liebe Gummikuh,


    ich entdecke mit Freude, das die winterliche Jak von Madame Lydia geschwind die Form eines eleganten Jagdflugzeuges annimmt.
    Aber eines war auch klar: Egal welches Modell sich Meister Gummikuh aus dem sicherlich nicht gerade kleinen Stapel fischt, es wirft Probleme auf, die eine gehörige Portion Gehirnschmalz verlangen.
    Da ist Gevatter Plocica ja an der richtigen Adresse :D .
    So, nich lang schnacken, Cutter gewetzt und Karton geschnibbelt!


    So long
    J.R.

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    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hallo, zusammen,


    @ Henryk: Herzlichsten Dank. Aus der Ferne hast du direkt die richtige Lösung gefunden. Von unten war es schlicht nicht möglich.
    Die gerundeten Schußkanäle in die Aussparung ganz hinten in Segment 4 schieben und dann vorne runterklappen. Vorsichtig in die Öffnung reiben, bis die Kanten der Schußkanäle (Teil 2a übrigens) und die Außenhaut bündig sind.
    In Anbetracht der Tatsache, daß Segment 3 offensichtlich fehlerhaft ist, würde ich davon abraten, düe Schlitze für die Schußkanäle vorm Zusammenau der Segmente auszuschneiden. Ich glaube, da paßt dann gar nichts mehr.

    Und hier noch ein Beweis für das Können von Plocica: Das Segment 4 ist gerade mal 15mm lang und ändert die Form des Rumpfes von Spant D auf E. ABer, Leute....4 und 5 zusammengesetzt, da bleibt nicht der Hauch eines Spalts zwischen beiden Segmenten. Unglaublich!
    Allerdings muß man daran denken, den hinteren Rand von 4 bereits mit Knicken zu versehen.

    Das ist etwas blöde - naja, oder soll man sich gebauchpinselt fühlen, weil Plocica davon ausgeht, daß sowieso nur Leute mit einem IQ oberhalb dessen eines Pantoffeltierchens seine Modelle bauen? Auf jeden Fall wäre es hilfreich gewesen, am Ende von 4 und vor allem im unteren Bereich von 5 und 6 Markierungen anzubringen, wo da was scharf geknickt werden soll. Wenn man das später macht, gibt das sehr wahrscheinlich Krumpel.
    Aber vielleicht steht das ja auch in der Bauanleitung..... Aber anyway, bislang ist das Modell 1 Wucht!


    @ J.R.: Achnajanu. Hör´ mal....mach´ so weiter und ich werde noch völlig eingebildet (so das noch mehr möglich ist....ääähm). Nee, Probleme wie bei der Meteor oder bei der Typhoon gibt es hier eigentlich nicht. Das ganze Ding scheint sehr durchdacht und penibel konstruiert zu sein. Aber mitdenken ist schon angesagt.
    Vom Cockpit gibt´s auf jeden Fall die gleichen bekloppten Zeichnungen, wie bei der I-185.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • 3. Teile des Cockpitinneres; die Bordwände Teil (T) 12 und 13 sowie die auf 1 mm dicken Karton geklebten Boden T. 11, Instrumentenbrett T. 23 – 25 und T. 27 verstärken mit 1 mm Karton und dann zusammen mit dem T. 26 in das Innere des Rumpfes verkleben. Im T. 32 das Mitte mit einer Rasiererklinge ausschneiden und dann im rechten Winkel mit T. 23 verkleben. Der Steuerknüppel T. 45 – 47 sowie Pedale des Seitenruders T. 19 – 22 laut der Montagezeichnung zusammenbauen und auf den Boden des Cockpits kleben, am besten mit Sekundenkleber. Die restlichen Teile wie auf den Montagezeichnungen. Daran denken, dass T. 14 – 15 mit einem 0,5 – 0,8 mm Karton verstärkt werden sollten, die Ränder sollten retuschiert werden. Ähnlich sollte man mit den T. 42 – 44 vorgehen. Der Pilotensitz T. 28 – 29 nach Zusammenbau (verkleben) auf das Spant F und auf das vorher vorbereitete T. 29a platzieren. Die Pilotengurte T. 30 zur Seite des Sitzes (Bauchgurt) bzw. zur Sitzlehne (Brustgurt) montieren. Die Zielvorrichtung T. 49 – 50 wie auf der Montagezeichnung gezeigt aufs T. 48 kleben, dieses dann zur Bordwand und zum seitlichen Teil des Instrumentenbrettes montieren.


    Oh, Mann.....hier kommen wir echt zu Plocicas Kernkompetenz. Das wird wohl alles irgendwie stimmen, was er da geschrieben hat, aber - verdammt noch eins - er macht´s einem nicht einfach.
    Wenn ich hier alle Ungenauigkeiten, Fehlinformationen und fehlende Informationen aufliste, werde ich heute nicht mehr fertig.
    Als Beispiel nur mal den Spaß bei den Teilen 38, 39 und 40. Das ist wohl ein Feuerlöscher, eine Sauerstoffflasche oder so.
    Das Ding kommt auf den Cockpitboden - eine Paßmarkierung gibt´s da aber nicht. Na, schön. peilen wir das durch....
    Dann kommt der zylindrische Unterteil 40 (rot) irgendwie unter das seitliche Instrumentenbrett 17 (in der Seitenansicht, gibt´s kein 17, weiß ich ja. Im Text oben gibt es 16/17 sowieso nicht, auch keine Paßfläche an der Cockpitwand oder ein Hinweis, das das verstärkt werden soll....). Obendrüber über 17 geht´s mit dem konischen Teil 39 weiter (grün) und abgeschlossen wird das alles von der Scheibe 38 (blau).
    In der Draufsicht findet sich aber nur 38, nicht 39/40, in der Seitenansicht ist es umgekehrt. Ja, sag´ mal.....
    Dann hat Teil 40 zwei kleine runde Spanten, die Teile 41. Soweit klar. Aber wenn das Teil 40, unter das Instrumentenbrett kommt, wieso ist dann einer der beiden Spanten 41 grün, so als ab man ihn sehen würde???

    Und das ist jetzt nur ein Beispiel, ja?! Mit den Pedalen, den Griffen der MG, dem Visier etcetcetc geht´s fröhlich so weiter.
    Also....das läßt sich alles managen, aber spaßig ist das nicht. Erinnert mich verdammt an diese Polikarpow.
    Am Besten ich dengel das alles so zusammen, wie ich glaube, daß es richtig ist und mache Zustandsfotos, damit etwaige Nachbauer gelassen bleiben können.
    Warum können diese Konstrukteure nicht Joint Ventures oder sowas bilden? Ich mein´, Plocicas Zeichnungen bei der Polikarpow waren doch schon ein Griff in die volle Hose des Lebens. Das ist doch Mist, wenn er toll konstruiert, aber seine Zeichnungen das Verständnis seiner Konstruktion erschweren.
    Naja, J.R. sagte ja schon was von mitdenken und so. Trotzdem ärgert es mich....Eine einzige perspektische Zeichnung, wie Grzelzcak das macht, und alles wäre in Butter. Aber neee......

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  • Hey, FRettchen,


    danke für den LInk. 1b ist ja nun ein klein wenig anders und Grygiel (nehme ich an...) ist ja nicht nur ein anderes Spielfeld, das ist ja ein anderes Stadion....
    Aber einige Komponenten werden sicherlich ähnlich sein zwischen Jak 1 und 1b (Pedale z.B.) und da läßt sich schon erkennen, daß Plocica einige Teile recht frei interpretiert hat.


    Viele Grüße


    Till

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  • Abgesehen von Pedalerie, Steuerknüppel und Armaturenbrett ist das Cockpit fertig. So müßte das eigentlich aussehen....


    Da das Ganze etwas instabil ist durch den drei-teiligen Aufbau von Seitenwänden und Boden, habe ich alles mit Winkeln zu einer festen Einheit verbunden.
    Zwischen Rückwand und Hutablage kommen Winkel von 10x15mm rein. Zwischen Rückwand und Boden Winkel von 25x7mm. Das dürfte eigentlich nicht mit SPanten oder Fahrwerksschächten vom Flügel kollidieren.


    Die rechte Seitenwand habe ich direkt angebaut. Ein Foto zeigt die Position der Teile, ein identisches Foto das Ganze noch mal ohne Teile - falls die ganzen Pfeile irritieren.
    Die Nummerierung ist so bißchen kreuz und quer, aber man kommt durch.


    Linke Seitenwand. Hier ist es etwas tricky gewesen, weil die Position der einzelnen Teile in der Seitenansicht nicht ersichtlich, in der Draufsicht nicht verzeichnet war. Oder umgekehrt. Und, es gibt drei, bzw. vier Teile mit derselben Nummer....
    Die Teile 42 sind drei Einstellrädchen für das Motorengeräusch (Lautstärke rot, Bässe blau, Höhen grün). Ich habe diese drei Dinger auf kleine Drahtstückchen gesetzt.
    Die vier Hebel 31 für die Cockpitheizung (rot einmal für Sitz, einmal für Gebläse, blau für Fußheizung, bzw. Scheibendefroster und Weiß für Frisch-, bzw. Umluft) kommen in das kleine schwarze Feld auf dem Armaturenbrett 16. Ich denke mal, die Stellung ist schnuppe.
    Der schwarze Griff für die Mikrowelle kommt an das vorn schräg hoch gebogene Ende von 16.
    Das Rad 43 kommmt einmal an die linke Wand, einmal an die rechte Wand.


    Ja, das war´s eigentlich.
    Sieht toll aus, finde ich.
    Achsoja, alle kleinen Teile, wie Räder, Hebel etc. am besten mit Sekundenkleber verdoppeln (aber das wissen vermutlich sowieso wieder alle....

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  • Hello Till,


    wie ich sehe kannst Du auch sehr gut mit Kleinteilen umgehen. Ein solch detailiertes Cockpit sieht einfach klasse aus. Wie ich es auch schon
    bei so manchem Halinski-Modell hier bewundert habe ( und mit für die Seversky wünschen würde ).


    Das die gute Lydia sich Popo-Heizung und Mikrowelle einbauen ließ hätte ich mir denken können.....tja, so war sie halt.....die Lydia..:rolleyes: .
    Den Sitz hat sie sich offenbar auch noch aufpolstern lassen, was ist das für ein feines Lederimitat?


    Grüße


    J.R.

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hey, J.R.,


    jahaaa, soll noch mal jemand sagen, die Sowjets hätten primive Flugzeuge gebaut. Alles drin in der Mühle.
    Da ich denn schon mal dabei war mit dem Scannen, habe ich das Sitzpolster nochmal gemacht und mit 0,5 aifgedoppelt.
    Des gleichen das Armaturenbrett, das ich jetzt mir Klarsichtfolie etcpp in drei Teilen bauen kann.


    Mit Kleinteilen umgehen??? Ha, das glaubst auch nur du! Unterhalb der 2mm-Grenze spielen meine Wurstfinger nicht mehr mit. Ich habe eine Rotte dressierte Springmäuse für diesen Mist.


    VIele Grüße


    Till

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  • Naahmt,


    @ Henryk: danke. Freut mich, dein Lob. Plocica hat das auch wirklich nett gemacht.


    Überhaupt befinde ich mich so ein wenig in einer emotionalen Twilight Zone.
    Ich könnte den Mann in einer Tour herzen wegen der Qualität seiner Konstruktion. Diese Jak ist sowas von toll!
    Andererseits könnte ich ihn stundenlang hauen, wegen seiner dämlichen Zeichnungen und den fehlenden Paßflächen. Das eine ohne das andere ginge ja noch, aber so....?! Es ist einfach schade, daß dieses wundervolle Modell vermutlich die eine oder andere miese Kritik bekommen hat, weil man es einfach nur mit viel Ausprobieren, nachdenken, wie was wohin kommt, zusammen bauen kann. Ist doch Mist, ehrlich.
    Ein Weißmodell hat Plocica garantiert gebaut - aber einen Testbau von jemand durchführen lassen, hat er sich garantiert geschenkt. DIE Leute hätten ihm was erzählt....


    Naja, weiter im Text:
    Hier nochmal das fertige Cockpit von oben. Die Länge der Seitenwände und die technischen Zeichnungen suggerieren, daß der Spant F den vorderen Abschluß bilden würde. Forget it! Das kann man den Karnickeln geben. F ist viel zu breit, um ihn da vorne reinzubekommen. F Paßt allerdings perfekt ins Segment.


    Also: die Seitenwände rigoros absäbeln und das Cockpitinnere nur am hinteren Rand und an den oberen Kanten am Segment ankleben.


    Eigentlich habe ich mir das ganz anders gedacht: Von den Seitenwänden ein üppig Teil überstehen lassen, was dann gleich als Klebelasche nach hinten zu Segment 7 und nach vorne zu Segment 5 dient.

    Durch die fehlende Übereinstimmung Cockpit und Spant F ging das aber nicht. Also, wie schon gesagt, vorne ordentlich abtrennen und eine neue Klebelasche einbauen.
    Das Cockpit in Segment 6 einkleben und direkt in Spant 7 einschieben, damit man die richtige Position hat, bevor der Kleber fest wird.
    Wie schon erwähnt: Dieses Modell ist derartig präzise, daß es einen umhaut.

    Wenn das alles fest ist, dann die Panzerglasscheibe einsetzen - die Lydia Litvyak offensichtlich nichts geholfen hat. (wenn sie es denn war....)



    Vorne rum habe ich mir noch etwas mehr Arbeit gemacht. Wenn J.R. hier schon so Standards vorgibt, mit geöffneten Motorentlüftungsschlitzen und so, dann kann ich mich ja nicht lumpen lassen.
    Die leicht linsenförmigen Schlitze in 5 wurden ausgeschnitten und von innen vorsichtig mit der Reinbahle nach außen geweiten. Dann kamen noch Hilfsspanten drunter, die das Ganze auch nach dem Zusammenbau in Form halten. Ging prima, auch wenn ich glaube, daß ich, was die Höhe der Beulen da angeht, etwas zu viel des guten getan habe. Nach einem Foto mußten diese Kiemen etwa 5cm über der Außenhaut stehen, bei mir sind´s schätzungsweise 10.

    Und zusammen gesteckt.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Rumpf ist zusammen. Absolut großartige Paßgenauigkeit.
    Ich nehme an, daß viele Leute azfgrund der langweiligen Gestaltung und dem wenig attraktiven Titel die Finger von diesem WAK-Frühwerk gelassen haben. Schade. Die Jak hier nimmt die Qualität von Il2 und Lightning schon vorweg.
    NUr die miesen Zeichnungen und fehlenden Paßflächen, sind.....ääääh....sagte ich das schon? Naja, sind aber auch echt scheiße.....

    Übrigens finden sich am Heck die beiden einzigen Grafikfehler (Juchuu, es gibt sie doch!): die Wartungsklappe der Steuerseil-Umlenkung hat einen Versatz von 0,5mm und dort wo der kleine Pfeil oben hinzeigt endet die angedeutete Leinenstruktur nicht mit einem runden Ende sondern direkt auf der Naht zwischen den Segmenten.
    Aber sonst....Wow! Alle kleinen Versetzer sind von mir, würde ich sagen, nicht von Plocica.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Gummikuh,Dein Baubericht ist wie immer nicht nur basteltechnisch,sondern auch phonetisch ein Genuss!


    Jetzt ärgere ich mich,den Bogen unlängst weitergegeben zu haben,mich haben auch die Sch...bauzeichnungen abgestossen.
    Eine Frage habe ich aber noch,Du schriebst,dass die Kleinteile mit Sekundenkleber aufzudoppeln sind.
    Da dass auch immer meine Achillesferse ist,festige ich diese Teile nach dem Ausschneiden mit dem Kleber. Meinst Du das,oder doppelst
    Du tatsächlich?
    Ach so,noch ne Frage Sekundenkleber vor oder nach dem Ausschneiden?


    Beste Grüsse!


    Steffen