Ahoi zusammen,
das Thema Eisbrecher ODEN (II) beschäftigt mich schon sehr lange mit vielen Überlegungen, Skizzen und weiten Streifzügen der Recherche.
Irgendwann kommt der bei solchen Projekten wohl automatisch der erste Spant.....
Und damit jene die mich mit Informationen versorgt haben sich nicht noch länger gedulden müssen starte ich doch schon heute.
Dieser Start soll auch ein weiterer Versuch sein an jeglich mögliche weitere
Information zu diesem Eisbrecher zu gelangen..... wer mir da weiter helfen kann und will sei hier herzlich willkommen ;).....
Doch nun zum Vorbild.
Die ODEN fährt unter der Flagge Schwedens als Diensteisbrecher und primär als Forschungsschiff. Eigner ist die Swedish Maritim Administration, die 15 köpfige Besatzung stellt die Marine. Für Forschungsreisen finden 65 Passagiere platz, sowie zahlreiche Stellplätze für entsprechende Container.
Der aktuelle Heimathafen müßte Norrköpping, früher Stockholm, sein.
Gebaut wurde die ODEN als letzter Neubau der Arenalsvarvet in Göteborg mit Kiellegung am 19.10.1987 und der Taufe am 25.08.1988.
Die Sektionsbauweise ermöglichte wohl diesen kurzen Zeitraum.
Der Eisbrecher war wärend des Baus auch für den Marineeinsatz geplant,
erhielt aber nie die dazu nötigen vier 40mm-Bofors-Geschütze. Entsprechende Plätze gibt es aber heute noch dafür.
Hier noch ein paar technische Daten.
Länge: 107,75 Meter
Breite am Mittschiff: 25 Meter
Breite max. über Räumschultern und Fender: 31,20 Meter
Tiefgang: 7,0 - 8,5 Meter
Antreibsleistung: 18 MW ( 24500 PS )
Tonnage: 11000 - 13000 Tonnen
Bei 3 Knoten Fahrt werden 1,8 Meter Eis durchfahren,
macht einen Pfahlzug von ca. 240 to.
Die Wasserdüsen am Bug ( 18000 m3/h ) "schmieren" Schnee und Eis und reduzieren damit deutlich den Reibungswiderstand im Eis.
Wie aus den Daten und dem angehängten Bild hervorgeht bricht der breitere relativ kurze Bug die Fahrrinne, in welcher das restliche Schiff frei von weiterer Eisreibung fährt.
Und ganz wichtig, die ODEN erreichte zusammen mit der FS Polarsterstern
am 06.09.1991 als erste Schiffe mit Dieselantrieb den Nordpol.
Damit schließt sich der Kreis für meinen Teil wieder. ....es gäbe denkbar einfachere Eisbrecherrümpfe für den Kartonbau.
Gezeichnet wird zumindest der Rumpf ausschließlich auf dem Zeichenbrett
und Bristolkarton ( 600gr ). Da steckt das Zeichnen am PC noch viel zu sehr in den Kinderschuhen.
Weiter werde ich mit der Tradition Spanten mit Kartonplanken brechen und robust bauen um die erforderlichen Radien per Schleifpapier zu erstellen.
Das angehängte Foto zeigt hoffentlich deutlich das es da ohne 3D-Konstruktion mit Abwicklung potentielle Grenzen der Vernunft gibt.
Das 1:100 Modell auf dem Bild, mit freundlicher Genehmigung von Peter Brandt, wurde von Herrn Mottschall ( siehe auch http://www.schiffs-modell-bau.net ) gebaut.
Das erste Spantengerüst wird die "innere" Rumpfsektion vom Eissporn unterm Bug bis zur Schlepprille am Heck.
Der Eissporn zerteilt das Eis welches durch den sehr flachen Winkel des auf großer Fläche breiten Bugs unter das Schiff gedrückt wird. Da Eis bis zu einem gewissen Grad elastisch ist kann man diese Eigenschaft aussnützen,
was die fahrbare Eisstärke in Relation zur Maschinenleistung deutlich erhöht.
Wenn sich die Bugformen auch weiter verändert haben, dieses Prinzip hat sich erfolgreich behauptet. Siehe auch AURORA BOREALIS, da gibt es ein paar nette Videos aus dem Eistank.
So das war mal ein kurzer erster Ausflug zum Thema Eisbrecher, ähm, noch ein wenig Geschichte. Das erste Schiff welches das Prinzip der Räumschultern erprobte war die umgebaute Max Waldeck. Nun ist`s gut.
Es hat mir auch schon jemand in diesem Forum geschrieben warum ich von 2 Milliarden einfachen Schiffsrümpfen ausgerechnet diesen
Schuhkarton ausgesucht habe. Das ist so `n Virus, der packt einen und das war`s :]
Michael