Dessauer Wellblech in 1:250

  • Die zweite Maschine ist eine F13, und zwar nicht irgendeine, sondern die allererste. Leider habe ich keine Fotos von ihr in ihrem Ursprungszustand beim Bayerischen Luft-Lloyd gefunden, darum habe ich sie als Lufthansamaschine mit der vergrößerten Seitenflosse gebaut.


    Grundlage ist das 1:100er Modell von Hubert Siegmund aus dem Schreiber-Verlag (das 1:50er Alvar/Tabernacki Modell könnt Ihr hier bewundern). Der Bogen enthält Seiten- und Höhenleitwerk wie bei der W33 (hatte die D-1 auch noch später), das habe ich geändert. Das Höhenleitwerk ist einfach aus den vorhandenen Teilen zurechtgestutzt, das Seitenleitwerk ist am Computer aus einer Seitenansicht und der gescannten Wellblechtextur zusammengeschustert. Der Kranisch stammt vom Referenzfoto. Weiterhin habe ich den Auspuff verlegt und dem Flieger eine Holzluftschraube und Trittstufen (Laserteile aus dem Sortiment eines bekannten Niederbayerischen Herstellers) spendiert. Das meiste von dem Modell habe ich letzte Woche während meines Südtirolurlaubs gebaut, die Endmontage und der Fitzelkram erfolgte dann wieder zuhause.


    Soviel für den Moment,
    Michi

  • Hallo Michi,


    bin wie immer begeistert von deinen Modellen.
    Beide stehen auch auf meiner Liste (natürlich dann 1:100), aber du weißt ja noch 400 Modelle gebunkert und nur 365 Tage Zeit.


    Viele Grüße
    Roman

    LG Roman


    Wir haben Arbeitskräfte eingeladen und es sind Menschen gekommen. Max Frisch

  • Quote

    aber du weißt ja noch 400 Modelle gebunkert und nur 365 Tage Zeit


    Kommt mir irgendwoher bekannt vor :D
    Aber die F13 dürfte Dir da sehr entgegen kommen, da mußt Du nichts umkonstruieren oder umfärben, und der Maßstab stimmt auch schon. Also einfach an einem gemütlichen Nachmittag zusammenbauen!


    Michi

  • Die Junkers J9, wohl besser bekannt als Junkers D.I, war Junkers zweites Modell, das in nenenswerten Zahlen produziert wurde, und sein erstes Serienflugzeug, das ganz nach seinen Vorstellungen gebaut wurde (Junkers wollte auch schon die J4 als Eindecker bauen, die Idflieg wollte aber einen Doppeldecker, heraus kam letztlich ein Anderthalbdecker). Bis die J9 ausgeliefert wurde, war der Krieg allerdings schon so gut wie vorbei, und dazu wollte sie auch noch keiner in den Jastas fliegen (Das lag aber nicht an schlechter Leistung, sondern an der Auslegung als Tiefdecker. Auch bei Fokker wurden mehrere Schulter- und Tiefdecker konstruiert, das Placet der Jagdflieger bekam aber nur die E.V/D.VIII mit ihrem Parasol-Flügel). Bei der Marine war man da aufgeschlossener (oder man suchte verzweifelt Flugzeuge), denn die hatte noch mindesten ein halbes Dutzend J9 in Flandern stationiert, die dann von den Aliierten erbeutet wurden (hier gibt's u.a. Fotos von so einer Maschine).


    Das Modell ist von Fiddlersgreen und wurde auf meine üblichen 1:250 verkleinert. Die Farben habe ich so in etwa den Flandrischen Maschinen angepaßt, d.h., der Rumpf blieb braun, die Flügel wurden grün/violett, die Unterseiten hellblau und der blau/weiße Rumpfstreifen wurde ergänzt. Die Darstellung des Auspuffs auf dem ersten Rumpfsegment habe ich entfernt und die Luftschraube etwas vergrößert. Von der ursprünglichen Wellblechtextur ist nach Verkleinern und Ausdrucken nichts mehr übriggeblieben, also habe ich zum Schluß noch eine neue, gröbere Textur über das Modell gelegt. Der Zusammenbau bereitete keine unüberwindlichen Schwierigkeiten, allerdings macht der Rumpf in dieser größe und ohne Spanten keinen rechten Spaß.


    Michi

  • Hallo Michi!


    Was soll man dazu noch sagen?!
    =D> =D> =D>


    Das Wellblech kommt echt gut!
    Sind die Mäntel der MG wirklich exzentrisch, oder bilde ich mir das ein?


    gruss
    jack

    Edited once, last by Jack ().

  • Danke, Danke!


    Thom,
    noch geht's ohne, mal sehen wie lange noch.


    Jack,
    wenn Du mit exzentrisch meinst, daß die Kühlmäntel in der Höhe über die Verschlußblöcke herausstehen, das läßt sich bei meiner Bauweise nur mit erhöhtem Aufwand vermeiden. Und die geht so: Zuerst werden die Mäntel auf der unbedruckten Seite mit einem Kugelschreiber o.ä. vorgerillt und geknickt. Dann werden NUR die Hinterkanten der Mäntel ausgeschnitten. Von den Verschlußblöcken werden NUR die Hinter- und die Oberkanten ausgeschnitten. Dann die Mäntel u-förmig über die Verschlußblöcke kleben und nach dem Trocknen des Klebers das MG komplett ausschneiden, fertig! Der Mantel steht dann um etwa eine Kartonstärke über den Verschlußblock hinaus.


    Viele Grüße,
    Michi

  • Hallo Michi,


    klasse Arbeit. Kannst du mir verraten wie das mit der groberen Textur funktioniert. Muß man die Textur nicht den Konturen anpassen.


    Bin auf die Fortsetzung deiner Serie gespannt.



    schöne Grüsse aus Bayern

  • Hallo Michi,


    vielen Dank für die Ausführungen, klingt noch weit komplizierter als es sowieso schon aussieht!


    Und das ohne Lupe!
    Chapeau!


    jack

  • Hallo Sepp,
    schon zurück aus Japan ?!
    Das mit der Textur habe ich hier mit ein Bisschen anderem Kram zusammengeschrieben.


    Jack,
    das hört sich viel komplizierter an, als es tatsächlich ist. Ich muß mal bei Gelegenheit ein paar Fotos machen, die sind viel anschaulicher.


    Viele Grüße,
    Michi

  • I am beginning to appreciate what you, and others, are doing in these small scales. Hut ab!


    Leif

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

  • Mal wieder neues Wellblech:
    Diesmal die W33, eine Weiterentwicklung aus der F13. Sie war als Frachtflugzeug mit 4,8 Kubikmetern Ladevolumen ausgelegt, konnte aber auch sechs Passagiere auf Notsitzen aufnehmen. Ab 1926 wurde sie sowohl als Land- als auch als Seeflugzeug in zahlreichen Untervarianten und großer Stückzahl gebaut.


    Mein Modell entstand aus dem 1:100er Bogen von JSC, den ich grafisch stark überarbeitet habe. Das erste Bild zeigt deutlich den Unterschied, die rechte untere Hälfte ist der Originalbogen, die linke obere was ich darus gemacht habe. Das Cockpit habe ich mit einem Boden (das ist das Teil zwischen Rumpf und rechter Tragfläche auf dem Bogen), Steuersäulen, Instrumentenbrett und neuen Sitzen ergänzt.


    Auf dem letzten ist außerdem noch meine Renard R17 von Fiddlersgreen zu sehen, ein kleines, Belgisches Flugzeug aus dem Jahre 1931, das Guido van Roy konstruiert hat.


    Viele Grüße!
    Michi

  • Einfach Klasse!!


    =D>


    Bin auf deine Wellblechsammlung in Natura gespannt. Die JSC Flieger habe ich auch. Bis jetzt habe ich aber noch gar nicht daran gedacht die grafisch aufzuwerten.


    Das sollte ich mir durch den Kopf gehen lassen ?(


    Bin auf weitere " Schandtaten " von dir gespannt.


    schöne Grüsse


    Sepp

  • Hallo, MichiK,


    einfach Spitze, Deine Kleinode (und so wahnsinnig platzsparend ;) ). Schade, dass es nach Schleißheim so weit ist, ich hätte sie so gerne mal in natura bewundert.


    Viele Grüße
    Friedrich

    Fülle Deine Tage mit Leben und nicht Dein Leben mit Tagen.