Schnelldampfer BREMEN, HMV, 1:250

  • Hallo Wolfgang,
    ja, da konnte ich auch ins Schwärmen kommen, muss ein schöner Ausblick für ein paar etwas besser Bemittelte gewesen sein.
    Danke an Dich und die vielen „Likern“.


    Die nächsten Aufbauwände kamen an Bord. Etliche Fenster wurden wieder mit Folien aus dem Ätzsatz verglast. Hier sollte man später quer durch das Schiff sehen können (klappte dann auch). Die weiteren Öffnungen hatte ich nicht ausgeschnitten, weil auf der ganzen Länge noch die Promenadenaußenwand vorgesetzt werden sollte. Der schwierigste Teil war die Wand 65c. Hinter dieses Teil kam eine Folie über zwei Etagen, das ganze wurde dann auf die Innenwand 75 geklebt. Ich hoffte dabei, dass später die obere Außenwand auch passt, so war es dann auch.


    Anschließend waren die restlichen Aufbauwände Teil 65 an Bord gekommen. Im Bereich der großen Halle der 1. Klasse hatte ich vor dem Einbau der Querwände 65i und 65j auch die Innenseiten 75b und 75c angebracht. Dadurch konnte ich die Knicke von 65 i und j an die Innenwände genau anpassen. Die Wand 65i stand minimal neben der Markierung auf dem Deck, wurde durch die Länge der Wände 75, 75a und Boden 81 bestätigt. Am Boden 81 befestigte ich zwei kleine Stifte auf den Flächen der Stützpfeiler, so konnte ich das Teil zum Bestücken mit der Inneneinrichtung später ohne Probleme wieder herausnehmen.


    Zusätzlich zum Spant 65k hatte ich noch drei eigene Spanten eingebaut, vorne am Übergang zum Wintergarten und je ein Teil mittig zwischen 65j und 65k sowie zwischen 65k und Rückwand.

  • Neben ersten Tests zur Beleuchtung war eine weitere Fleißarbeit angesagt, etwa 150 Liegestühle für das Hauptpromenadendeck fertigen. Für alle Liegen hatte ich etwa eine Woche benötigt. Dann war fast alles vorbereitet zum Auflegen des nächsten Decks, das obere Promenadendeck.
    Vorher war allerdings noch eine intensive Beschäftigung mit der geplanten LED-Beleuchtung erforderlich.


    Klaus-Dieter

  • Danke an alle Gefällt mir-Knopf Drücker.


    Mein Probieren und Testen zur Beleuchtung des Modells zog sich über einen größeren Zeitraum hin. Hier fasse ich einiges zusammen.


    Nachdem die ersten Elektronikbauteile für die Innenbeleuchtung geliefert waren, begann das Löten der kleinen SMD-LEDs mit kurzen Anschlussdrähten aus feinster Schaltlitze. Es war wie befürchtet kritisch, anfangs gab ein Teil der Bauteile beim Löten den Geist auf. Aber 4 Stück der ersten Lieferung blieben zum Probieren übrig, drei warmweiße und eine weiße LED. Vom Deck über dem Wintergarten machte ich eine einfache Kopie. Unter diese wurden die 4 LEDs geklebt und über eine kleine Elektronikschaltung (Konstantstromquelle) mit 1-2 mA angesteuert. Mit der Helligkeit war ich schon recht zufrieden, nur schwankte ich noch mit der Lichtfarbe. Es wurde auch deutlich, dass ich auch noch ein Streifen an die Innenseite der Außenwand kleben sollte, damit die Schattenwirkung der Stühle auf die Außenwand verringert wird.


    Nach dem Vergleich der beiden unterschiedlichen Lichtfarben musste ich mich entscheiden. Die warmweißen LEDs empfand ich etwas zu gelblich. Nach meiner Meinung zeigte sich bei den weißen (kaltweißen) LEDs ein neutralerer Farbeindruck. Außerdem gab es zum Zeitpunkt von meinem Bau einen großen Preisunterschied, 23 ct für die weißen und 1,06 Euro für die warmweißen LEDs. Bei meinem Gesamtbedarf von etwa 60 LEDs war dies ein weiterer Grund, mich für die weiße Variante zu entscheiden.

  • Alle Bereiche mit Inneneinrichtungen wollte ich beleuchten. Hierfür teilte ich das Modell in 6 Bereiche (je ein Stromkreise) auf.
    1. Wintergarten und Brücke 6 + 2 LEDs
    2. Promenadendeck Backbordseite 10 LEDs
    3. Promenadendeck Steuerbordseite 10 LEDs
    4. Halle 1. Klasse 10 LEDs
    5. Halle 2. Klasse (2 Räume) 7 + 3 LEDs
    6. Restaurant 1. Klasse 10 LEDs


    Nachträglich betrachtet hätte ich auf den Promenadendecks jeweils 15 - 20 LEDs einsetzen sollen, die Abstände waren wegen der geringen Raumhöhe immer noch zu groß.


    In jedem Stromkreis wurden 2 parallele Stränge mit je 5 bzw. 4 LEDs in Reihe geschaltet. Jeder Stromkreis erhielt eine Konstantstromquelle, die Schaltung ist im Bild zu sehen. Diese Schaltung hat den Vorteil, dass auch bei geringer werdender Ladung der Batterien die Helligkeit gleich bleibt. An dem Potentiometer konnte jeweils die gewünschte Lichtstärke eingestellt werden. Zur Stromversorgung wurden zwei 9V-Blöcke in Reihe geschaltet. Als Regler setzte ich den Transistor BF 245C ein, dieser Typ war leider kurze Zeit später nirgends mehr zu kaufen. Die auf dem Bild gezeigte Platine hatte ich später noch geändert und Festwiderstände zusätzlich eingebaut.


    Die Schaltung ließe sich jetzt auch mit dem ähnlichen Transistor BF 245B aufbauen. Mit einem Trimmpoti 2,5 kOhm und Vorwiderstand 220 Ohm wird sich ein Strom zwischen 1 - 5 mA einstellen lassen. Die Höhe der Versorgungsspannung richtet sich nach der Anzahl der LED in Reihe, pro LED etwa 3V plus 3V zum Regeln. Die Angaben sind aber ohne Gewähr, probiert habe ich es nicht mit diesem Transistor.


    Die beiden 9V Blöcke und die Steuerplatine mit den sechs Konstantstromquellen fanden ihren Platz im vorderen Spantenkasten.


    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    danke an die Liker!


    Nach dem Ausflug in die Elektronik ging es mit Kartonbau weiter. Vor dem Auflegen des oberen Promenadendecks waren nach Anleitung noch die Außenwände der Promenade anzubringen. Die Fenster sollten mit den Folien aus dem Ätzsatz hinterklebt werden, doch die Folien passten absolut nicht, wie aus dem Bild zu sehen ist. Als Ersatz dafür hatte ich dann normale Overheadfolie genommen. Ob nur eine Vertauschung der Bauteilenummern im Ätzsatz vorlag, kann ich nicht mehr nachvollziehen, aber vermute ich nicht.


    Beim Anbringen des vorderen Abschnittes der Promenadenwand Teil 70b bekam ich Bedenken mit der Gesamtlänge, sie musste mit der Außenkante vom nächsten Deck übereinstimmen, und nach Anleitung sollte die hintere Kante der Promenadenwand genau über der Kante vom Ausschnitt im nächst tieferen Deck liegen. Das konnte ich jedoch nicht genau genug ausmessen. Zusätzlich war ich mir nicht sicher, ob die hinteren Kanten genau übereinander zu passten. Also war nun vorher das obere Promenadendeck Teil 73 – b zu bauen. Hierfür war jedoch vorher noch der hintere Aufbau Teil 72 aufzusetzen, war ohne Probleme möglich.

  • Nun war also das obere Promenadendeck zu bauen. Als erstes setzte ich die Teile 73 bis 73b zusammen und hinterklebte große Flächen zwischen den Klebelaschen der darunter liegenden Aufbauwände wieder mit einzelnen Kartonstücken, die langen Abschnitte über der Promenade auch als Schutz gegen das Durchleuchten der LEDs von unten. Dann wurden die ersten LEDs mit Tesaband Stücken fest unter das Deck geklebt. Zur Verdrahtung hatte ich wieder feinste Schaltlitze genommen. Über dem Spantenkasten war ein Loch für die Verbindungen zur Platine im Spantenkasten erforderlich, für diese weitere Verbindungen hatte ich robustere Schaltlitze 0,25 mm² vorgesehen.

  • Das Deck passte dann gut auf die unteren Aufbauwände. Anschließend konnte die vorher bereits angesetzte Promenadenwand 70b mit dem Deck verbunden werden.


    Als nächstes waren die noch fehlenden fünf Abschnitte der Promenaden-Außenwand auszuschneiden und anzubringen. Wegen der Verglasung mit der Overheadfolie blieb am oberen Rand kaum Platz für Klebelaschen. Daher setzte ich hier kurze Drahtstücke zum Verbinden ein. Pro Tag hatte ich einen Abschnitt fertig bekommen.

    Insgesamt waren die Seitenwände einen knappen mm länger als die Kante vom Deck, konnte aber gut angepasst werden, hatte auch mich an die Markierungen für die später anzubringenden Davits gerichtet. Das Ankleben unter dem Deck 73 und an die Klebelaschen von Deck 64 ging problemlos.

  • Hallo,
    bei der großen Zustimmung mit den Likes schreibe ich doch gerne weiter, danke an alle.


    Die Halle der II. Klasse (Teile 79) war zu bauen. Die Außenwand wurde ausgeschnitten und wieder mit Ätzsatz-Folien verglast. Anschließend setzte ich sofort die Innenwände dagegen. Durch die dicken Fensterfolien passte die Lage der Fenster von den Innen- und Außenwänden nicht mehr überein, und ich musste an den gerundeten Ecken die Innenwand teilen.


    Die Morgensonne lieferte ein schönes Schattenspiel mit den verglasten Fenstern. Auf dem Bild sind an den Innenwänden noch zwei Flächen weiß, diese wurden anschließend auch mit Teilen von 79i beklebt. Diese mussten jedoch noch angepasst werden, die Unterkante hatte die Schräge in die falsche Richtung. Die Bleistiftstriche zeigen die Korrektur.


    An den oberen vorderen Ecken der Wand 79 (bei den Pfeilen im späteren Bild) hatte ich Innen- und Außenwand nicht verklebt und in der Fensterfolie einen Ausschnitt gelassen, hier kamen später Klebelaschen von Wand 79a dazwischen.

  • Bevor nun der Boden vom großen vorderen Teil eingesetzt werden konnte, waren wieder viele Tische und Stühle zu bauen. Nach vier weiteren Tagen waren dann 197 der 471 Stühle und die Tische fertig, und der Boden konnte bestückt werden. Vorher hatte ich die Grundplatte nach dem Anpassen zwischen den Außenwänden minimal schmaler geschnitten. Die fertig bestückte Platte klebte ich dann auf die unteren Klebelaschen der Außenwände.

  • Zum Schluss war der letzte Teil der Innenwände auf die Rückseite von der schmalen Wand 79a geklebt worden. Das Bild zeigt die Wand mit aufgeklebter Innenseite. Die Laschen der Innenwand waren alle abgeschnitten, ebenso die untere Lasche von Teil 79a. Die Breite der Innenwand wurde auch angepasst. Die kleinen seitlichen Laschen sind in Schlitze zwischen Innen- und Außenwand der Seitenteile geklebt.


    Und so sieht das Teil nun an Deck aus, ist aber noch nicht festgeklebt.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • In dem Raum fehlen noch Stützpfeiler und Längsträger. Die Konstruktion aus schmalen Kartonstreifen erschien mir etwas schwierig zu bauen, hatte daher eine Verstärkung aus kleine Vierkantleisten vorgesehen (ASA 1x1 mm). Dann waren in den Stützen und Balken der kleinen Halle eingesetzt und so konnte die Baugruppe an Bord festgeklebt werden. Zusätzlich wurden zwei Treppenhäuser und der hintere kleine Raum angebracht. Nun konnte auch hier der Deckel drauf.


    Die beiden Räume sollten auch beleuchtet werden, daher hatte ich das Deck über der kleinen Halle wieder verdoppelt, um ein Durchleuchten zu verhindern. Der große Raum erhielt 7 LEDs, in dem kleinen Raum wurden 3 LEDs eingesetzt. Die Verkabelung musste etwas unter dem hinteren Ende es oberen Promenadendecks durchgeführt werden, dann konnte geklebt werden.
    Die Reihenfolge der Bilder ist etwas verändert, es sollte thematisch zusammenhängend bleiben.


    Mit der Beleuchtung ist auch mit aufgesetztem Deckel noch einiges der Inneneinrichtung zu erkennen.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo klaus
    toller Bau. Deine Leistung ist echt genial, du bist wirklich ein Meister der Zunft! Aber eins fällt ja schon auf, die Knickmakierungen springen gerade so ins Auge. Fällt im Modell auf, wenn man normal rauf sieht?
    Vielen Dank fürs zeigen!
    Lg
    Thomas

  • Hallo Klaus,



    zu den Bildern im Speisesaal fällt mir etwas ein: Der bekannte Maler und Buchillustrator (Kästner!) Walter Trier hat Wände und Decke des Kinderspielzimmers auf der "Bremen" gestaltet, abgebildet in "Walter Trier. Politik - Kunst - Reklame", S. 178.


    Im Netz konnte ich leider kein Bild finden.


    Zaphod

  • Hallo Thomas,
    du hast recht, die Knicklinien fallen schon recht deutlich auf. Aber wie ich in einem der ersten Beiträge geschrieben hatte, hatte ich gegen Ende des Baues von meiner BRERMEN alle noch erreichbaren Knicklinien wieder abgeschabt, ist daher auch erst auf den letzten Bildern zu sehen.
    Danke fürs Lob, aber meine Modelle habe auch kleine Macken, über die ich mich teilweise noch ärgere.


    Hallo Zaphod,
    es muss damals eine große Ehre für einen Künstler gewesen sein, sich auf dem Flaggschiff des Norddeutschen Lloyds verewigen zu dürfen. Das Buch kenne ich nicht, ist aber bestimmt interessant, sich in die damalige Epoche zurück zu versetzen. Während meiner Bauzeit hatte ich auch in ein paar Bildbänden zur BREMEN gestöbert.


    Dabei fällt mir eine Quelle im Netz ein, unter culture-images.de ist die sehr große Bildersammlung des Deutschen Schiffahrtsmuseums Bremerhaven von der BREMEN zu finden. Diese Quelle war auch für mich bei vielen Details eine große Hilfe. Aber bitte an das Copyright denken.


    Danke wieder auch an die vielen Liker!


    Klaus-Dieter

  • Hallo Klaus,
    eine wirklich tolle Quelle für Fotos der BREMEN wie auch der COLUMBUS bieten die Fotobildbände der Bordfotografen Hanns Tschira sowie Richard Fleischhut.
    Auf diesen Bilder sind nicht nur unendlich viel Details der Schiffe zu erkennen; es wird auch gleichzeitig die Atmosphäre auf diesen Ozeanriesen mitgeliefert


    Die Bilder die unter Culture -image s zu sehen sind sind meines Wissen von Hanns Tschira


    Der Oceanum-Verlag bietet z.b. einen tollen Bildband unter


    http://oceanum.de/epages/52a9e…roducts/978-3-86927-081-4


    an


    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Moin Klaus-Dieter,


    die Präzision und Sauberkeit deines Modellbaus zu sehen und das Werden der Bremen zu verfolgen ist für mich ein großer Genuss, die Inneneinrichtung nötigt mir besonderen Respekt ab. Etwas Maßstäbliches zur Größeneinschätzung der Möblierung lässt sich im Nachhinein wahrscheinlich nicht in den Bildern unterbringen, aber vielleicht kannst Du zu den Abmessungen etwas schreiben oder einen Größenvergleich bringen?


    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin Klaus-Dieter,


    ein wahrer Augenöffner, Deine "Bremen".
    Insbesondere fasziniert mich die Beleuchtung; an so etwas habe ich mich noch nicht herangetraut.
    Aber bei der Innenmöbilierung... muss man ja wirklich "etwas Licht ins Dunkel" bringen :)


    Ganz großes Kino!


    Danke für den sehr informativen und gut bebilderten Baubericht :thumbsup:


    Achja, was die Knicklinien angeht: Ich habe bei meiner Augusta Victoria einige Aufbauwände, bei denen mich die Knicklinien arg gestört haben, mit Corel nachgezeichnet. Wenn man die Bögen vor dem Bau einscannt (herrje, bei meinem aktuellem Modell der "Hamburg" habe ich das vergessen ;( ), geht das mitunter relativ fix.


    Du hast ja geschrieben, dass Du am Ende noch die störenden Linien abgeschabt hast, ich bin gespannt auf diese Methode.


    Grüße


    Lars

  • Moin Uwe,
    Deine Anmerkungen zu den Bildern von culture-images kann ich nur voll bestätigen. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass für Nachbauer ebenso das von Dir empfohlene Buch eine gute Hilfe sein wird, ich habe jedenfalls gerne die Bilder zum Vergleichen und Nachmessen „in der Hand“.


    Moin Gustav,
    nachträglich kann ich noch sagen, die Sessel sind etwa 2,5 x 2,5 mm groß, habe noch wenige Kopien übrig gehabt. Zum Vergleich taugen eventuell auch die Bilder in Beitrag 38 und 50 auf der Schneidmatte mit dem 1 cm Raster. Danke.


    Moin Lars,
    diese BREMEN IV ist auch mein einziges Modell mit Innenbeleuchtung. Vorher hatte ich ja schon die BREMEN V gebaut und hier auch in mehreren Räumen eine Inneneinrichtung eingesetzt, heute ärgert es mich noch immer, dass ich damals noch nicht so weit war.


    Zu den Knickmarkierungen: hier hatte ich mich an uralte Zeiten vom technischen Zeichnen in der Vorcomputerzeit erinnert. Es wurde mit Tusche auf dickem Transparentpapier gezeichnet und bei Fehlern musste hier auch korrigiert werden. Das ging dann mit vorsichtigem Abschaben der obersten Schicht mit einer Rasierklinge senkrecht zur Zeichenfläche.
    Heute beim Modellbau geht es am einfachsten in der Bauphase und am einfachsten bei weißen Bauteilen. Wenn Du ein Bauteil knickst, reißt die Oberfläche ja leicht und die Markierung teilt sich meistens auf beide Seiten auf. Im geknickten Zustand kann man nun mit scharfem Skalpell leicht schräg die schwarzen Markierungen abschaben, die Klinge steht dann etwa im Winkel von 80° zur Oberfläche. Die Kanten werden dabei natürlich stark aufgeraut, sie müssen anschließend wieder geglättet werden (z.B. mit dem flachen Fingernagel). Ganz glatt werden die Kanten damit auch nicht wieder, ist aber viel besser als die schwarze Markierung.
    An der fast fertigen BREMEN hatte ich auch mit Skalpell die Markierungen nach gleichem Muster abgeschabt und die Kanten mit der flachen Klinge wieder geglättet. An farbigen Flächen verzichtete ich auf das Abschaben, hier fallen die Linien auch weniger auf.
    Probier es einfach mal aus, ist natürlich auch von der Qualität des Kartons abhängig. Du findest bestimmt Stellen mit Markierungen neben einem Bauteil, damit lässt sich gut üben.


    Ich hab noch einmal das Bild der Halle beigefügt und als Vergleich die gleiche Stelle vom fertigen Modell.


    Viele Grüße
    Klaus-Dieter

  • Traumhaft schöne Bilder eines wunderbaren Modells , Klaus-Dieter.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Klaus-Dieter,
    dieses Modell ist immer einen Augenweide und einen Herausforderung dazu. Schade, dass durch die Decks die Inneneinrichtungen nicht mehr in Gänze sichtbar werden. Vielleicht kannst Du das eine oder andere Deck abnehmbar gestalten?
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited once, last by modellschiff ().

  • Hallo Ulrich,


    das Modell ist schon lange fertig; da kann Klaus-Dieter nichts mehr ändern.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Helmut, danke fürs Kompliment.


    Ulrich, danke auch Dir. Anfangs hatte ich darüber auch nachgedacht, aber das war mir mit dem Bereich über dem Wintergarten und bei der Halle mit den beiden Etagen (unten Halle I. Klasse, darüber später Speisesaal I. Klasse) viel zu kompliziert. Ansonsten erfreue ich mich immer noch über die Bilder vom Bau.


    Nun sollte es wieder vorne weitergehen. Vom Deck 73 fehlte noch der Bereich über dem Wintergarten, Teil 73c. Im Bereich der seitlichen Rundung der Aufbauwand passte das Deck bei mir nicht, lag eventuell auch an meiner Korrektur an der unteren Aufbauwand. Zusätzlich wollte ich gerne die Innenschanz als glatte Teile haben und nicht als Klebelaschen mit den vielen Einschnitten am Rand.
    Auf dem ersten leider unscharfen Bild sind die weißen zusätzlichen Flächen am Rand erkennbar. Dort musste das Deck bei mir etwas verbreitert werden. Mit dem Grafikprogramm Gimp passte ich in einer Kopie das Deck entsprechend an. Die Flächen für die Stützen der Brückennock (92b, c) wurden dabei auch seitlich verschoben. Da ich das Deck stumpf an die vordere Aufbauwand ankleben wollte, wurde das Teil noch verdoppelt. Zusätzlich brauchte ich die Verdoppelung als Durchleuchtschutz für die Beleuchtung auf der Unterseite.
    Die LEDs waren wieder angebracht. Bevor jedoch das Teil an Bord kam, setzte ich an die Innenseite der Aufbauwand 63 unterhalb der Fenster noch einen Kartonstreifen als Durchleuchtschutz. Die Innenschanz über dem Deck 73c wurde aus einer Kopie der oberen Kante der Aufbauwand gebaut. Zum Schluss setzte ich kleine Schanzteile in die noch offenen Lücken am kleinen Vorbau, diese hatte ich im Bogen nicht gefunden.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    danke wieder für die Liker.


    Die nächsten Aufbauwände auf dem oberen Promenadendeck (Teil 74 und 74a) wurden aufgesetzt. Ein kleiner Höhenunterschied zwischen 74 und 74a wurde beidseitig durch 1 (vorne) - 3 (hinten) Lagen Karton auf den oberen Klebelaschen ausgeglichen. Die beiden frei fliegenden LEDs sind für die Brücke (noch eine Etage höher).


    Zwischendurch ging wieder nur langsam voran und die Auflage für das nächste Deck Teil 76g1 wurde an Baugruppe 74 angebracht (mit Löchern für die Verdrahtung). Dann war die nächste Aufbauwand 76a an der Reihe. Diese hatte ich im Bereich der hohen Fenstern an der Unterseite minimal höher ausgeschnitten und entsprechend auch die unteren Fensterkanten etwas höher angesetzt. Dadurch passte die gerundete Oberkante etwas besser zur Innenwand. Die vielen schmalen Kanten rund um die Fenster wurden nach dem Ausschneiden sofort tröpfchenweise mit Leim eingekleistert, damit sie etwas Stabilität bekommen. Über Nacht konnte alles durchhärten, dann erst wurde das Teil an Deck angebracht. Am nächsten Tag wurde die Steuerbordseite auch so weit vorbereitet und kam an Deck.


    Die letzten Aufbauwände Teile 76 waren dann auch fertig und angebracht, ebenso die beiden Treppenhäuser Teil 77 und 77a. An der hinteren Querwand 76f hatte ich die Fenster und Türen nicht verglast, der Bereich verschwand später unter dem nächsten Deck.

  • Nun konnte ich mich nicht mehr weiter drücken, für die große Halle der I. Klasse musste die Inneneinrichtung gebaut werden. Die Sessel waren wieder gut zu bauen, bei den Sesseln mit den seitlichen „Ohren“ hatte ich die Rückenlehne vor dem Ausschneiden gerillt und gleich geknickt (siehe Bild), dann ging es wie beim Rest. Bei den meisten Sesseln hatte ich die Rückenlehne noch leicht nach hinten gebogen, das war bei den Ohrensesseln nicht möglich.

  • Nach 10 Tagen intensiver Arbeit war die Inneneinrichtung für diese Halle fertig. Insgesamt fehlten nur 3 Sessel auf dem Bogen, aber 27 vorhandene dunkle Sessel wollte ich hier nicht einsetzen und hatte daher vorher andere noch kopiert und mir ausgedruckt.


    Nach dem Festkleben der Halleneinrichtung wurden die Stützpfeiler und Längsträger wie bei der Halle der II. Klasse mit den Vierkantprofilen gebaut, nur hatte ich die Unterseite der Längsträger aus Karton weggelassen, sieht doch keiner mehr.

  • hallo Klaus,
    die Bilder vom Innenraum sind klasse. Ich denk mir eine Endoskopie-Kamera für "spätere Einsichten" wäre angebracht :D


    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Hallo,


    wir sind ja mit unserer "IG Kartonmodellbau Bremen und umzu" an diesem Wochenende auf der Modellbaumesse EuroModell 2016 in Bremen anwesend. Hier werde ich das fertige Modell auch zeigen.


    Klaus-Dieter


    PS:
    Uwe, die Idee mit der Endoskopie-Kamera ist nicht schlecht. Ich glaube aber, das ist mir doch zu gefährlich.

  • Moin Klaus-Dieter,


    da haben die Besucher der Messe ja etwas zum Staunen :thumbup: Ich vermute, dass Du die HMV-Columbuskaje auch dabei hast? Ich wünsche viel Spaß und Erfolg auf der Messe!

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Moin Nils,
    danke, die Messe war wieder ein schöner Höhepunkt in diesem Jahr und hat uns allen viel Freude gemacht. Die Columbuskaje hatte ich nicht dabei, dafür war der Platz doch zu knapp.



    Nun soll es hier im Baubericht auch wieder weitergehen.
    Im Laufe der Bautätigkeit hatten die Stützen am hinteren Ende vom Promenadendeck gelitten und mussten ersetzt werden. Die neuen Stützen sind aus verdoppeltem Karton, mit Sekundenkleber gut getränkt und wegen der Farbveränderung durch den Kleber zum Schluss mit einer weiteren Schicht Karton belegt.
    Dann waren wieder Teile aus dem Ätzsatz zu bauen. Wegen dem Anmalen baute ich gerne mehrere Stücke im Zusammenhang. Es musste endlich die Reling am hinteren Ende vom Promenadendeck angebracht werden. Auch hier hatte ich wegen der Optik auf das Ätzsatzteil zusätzlich den Streifen Karton vom Bogen aufgeklebt.

  • Für den weiteren Baufortgang fand ich es auch sinnvoller, zu diesem Zeitpunkt die Reling auf das obere Promenadendeck zu setzen, nach Anleitung wäre es erst viel später an der Reihe.
    Weitere Teile aus dem Ätzsatz waren nun die Niedergänge neben der Halle II. Klasse. Neben den Handläufen blieb wieder ein Spalt bis zum Ende der Reling, den ließ ich aber so.


    Vorgezogen hatte ich nun ebenfalls das Aufzughäuschen Bauteil 130, hier stößt später von 3 Seiten das nächste Deck an und verdeckte meine Drahtführung für die Beleuchtung. An der Unterkante musste ich zusätzlich 3 Lagen Karton unterlegen, lag aber auch an meinen Verdoppelungen vom Deck über der Halle. Zu diesem Zeitpunkt ließ sich alles gut anpassen.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo,


    nach dem Aufsetzen der Relingsteile auf das obere Promenadendeck konnte nun das Sonnendeck (Teil 83) bearbeitet werden. Als erste Maßnahme setzte ich weitere Stützen in die recht großen Zwischenräume der Aufbauwände auf dem darunter liegenden Deck. Zwischen den beiden rechten Stützen auf Bild 138 liegt die Stoßstelle von Teil 83 und 83a. Ebenso wurde vor der Halle I. Klasse eine zusätzliche Stütze gesetzt. Die Höhenanpassung vom vorgezogenen Teil 130 musste ich mit einem gedoppeltem Streifen Karton auf der hinteren Querwand 76f fortsetzen, so passte dann alles wieder gut zusammen.

  • Die Anschlussdrähte für die Beleuchtung der hinteren Halle wurden mit doppeltem Draht nach vorne verlängert, wegen der großen Länge bei dem kleinen Querschnitt der Litze war mir diese Lösung lieber. Auf der hinteren Hälfte des Sonnendecks verlegte ich die Litzen auf die Unterseite vom Deck auf den Aufbauwänden der unteren Ebene, im Bereich der Halle der I. Klasse führte ich die Litzen dann auf die Oberseite, damit keine Probleme mit den Leitungen für die Beleuchtung der großen Halle auftreten konnten.


    Das Sonnendeck selbst wurde auch wieder verdoppelt, einmal als Durchleuchtschutz, zusätzlich auch zur Festigung der schmalen Decksausleger. Die schmalen Kartonkanten, die nach unten geklappt werden mussten, hatte ich mit Leim stabilisiert und über Nacht durchtrocknen lassen. Die Beleuchtung der großen Halle wurde wieder wie beim Testaufbau auf der Unterseite befestigt.


    Nachtrag: Bitte den Hinweis in Beitrag 81 beachten! Hatte ich hier vergessen.


    Am nächsten Tag konnte nun das Deck aufgeklebt werden. Die Gesamtlänge vom Deck passte haargenau.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo und ein Danke an alle Liker von diesem Bericht.


    Als nächstes hatte ich das Brückendeck 83b bearbeitet. Im Bogen zierte die Innenschanz an der oberen Kante ein gelber Streifen, den ich nicht ganz passend fand. Am großen Modell im Schiffahrtsmuseum Bremerhaven ist an dieser Stelle auch kein gelber Streifen, also habe ich die Bereiche mit Papier überklebt. Später hatte ich jedoch auch ein Schwarzweiß-Bild mit einem dunklerem Streifen an der Innenschanz gesehen. Bei dem Bild gab es keinen Hinweis auf das Aufnahmedatum, der gelbe Streifen wird also auch nicht ganz falsch sein.


    Im Bereich der nächsten Aufbauwände schnitt ich noch ein Loch für die beiden LEDs in das Deck, die ich im Stromkreis vom Wintergarten noch übrig gelassen hatte.


    Vor dem Aufsetzen auf dem Modell wollte ich zusätzlich auch die äußere Seite der Schanz noch ankleben. Also war die Brückenfront 92a auch gleich zu fertigen. An diesem Teil musste ich noch eine Kleinigkeit anpassen. Ich hatte ja das vordere Deck 73c über dem Wintergarten im gerundeten Teil etwas verbreitert und deswegen auch die Markierungen für die Stützen 92b und c etwas nach außen verschoben. Deshalb musste ich nun die Stützen im Teil 92a abschneiden und weiter nach außen neu ansetzen. Außerdem waren die Stützen noch etwas gekürzt worden, um sie an die Höhe der Teile 92b und c anzugleichen.


    Die Innenseite der Brückenfront war dann auch noch zu fertigen. Die vier Innenseiten Teil 92d hängen alle zusammen, ich fand aber, dass das Vorderteil einzeln besser zu handhaben war (auch zum Verglasen der Fenster).

    Zum Schluss hatte die Vorderkante der Brückenschanz von mir noch einen Windabweiser erhalten.


    Nun kam dies Deck immer noch nicht auf das Modell, ich wollte noch einen zentralen Ein- /Aus-Schalter für die Beleuchtung einbauen, in diesem Bereich auf dem Brückendeck schien mir ein geeigneter Platz hierfür zu sein.

  • Der zentrale Schalter für das Einschalten der LED-Beleuchtung wurde nun unter dem Brückendeck eingebaut, dieser Bereich ist auch am fertigen Modell von Außen gut erreichbar.


    Als Schalter sah ich einen sogenannten Reed-Kontakt vor. Dies ist ein Schalter, der durch einen Dauermagneten ein- und ausgeschaltet werden kann. Diesen Kontakt setzte ich in einer Halterung direkt unter das Brückendeck neben der Position der darüber liegenden Aufbauwand. Der Dauermagnet wurde in einen kleinen Kasten eingebaut und sah nun wie eine zusätzliche Kiste auf dem Brückendeck aus. Nun musste noch verhindert werden, dass sich der kleine Dauermagnet selbstständig macht und verloren geht. Hierfür klebte ich einen etwa 4 cm langen Stahldraht in Höhe des Magneten an die Rückseite der Aufbauwand auf dem Brückendeck. Durch diesen Stahldraht klebt der Magnet nun an der Wand und kann beliebig hin und hergeschoben werden. Nur in der Position über dem Reed-Kontakt wird dann der Stromkreis geschlossen.

    Die Anschlussdrähte des Reed-Kontaktes verlängerte ich mit Reserve zur Stromversorgungsplatine im Inneren des Spantenkastens.


    Das letzte Bild zeigt den Kasten mit dem Magneten nach dem Aufbau der nächsten Wände. Darunter befindet sich der Reed-Kontakt.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Ich finde, das ist ein in jeder Hinsicht lehrreicher Baubericht.
    Deine Schilderung der Beleuchtungslösung macht Lust, das auch einmal zu erproben.


    Vielleicht wäre bei der HARALD JARL eine recht gute Gelegenheit gewesen, aber jetzt bin ich schon zu weit, um nachträglich etwas einzubauen.


    Danke für diesen Baubericht! :)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo,
    ich bin ja neugierig wie das Modell einmal aussehen wird, wenn es leuchtet. Ich bewundere Deine Beleuchtungskünste- und fähigkeiten. Mir war soetwas nie gegeben.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Moin Helmut,
    da kann ich Dich nur zu ermutigen. :thumbup: Aber es stimmt schon, eine Beleuchtung muss sehr früh eingeplant werden, da die Stromversorgung meistens in der Mitte am Schiffsboden liegen muss, um die Batterien auch wechseln zu können.
    Ein Modell mit großen Fensterflächen, dazu noch ein wenig Inneneinrichtung und Bereiche, wo die Leitungen versteckt werden können, dann kann es losgehen.
    Eine Beleuchtung im Modell wird jedoch auch bei mir die große Ausnahme bleiben.


    Noch ein kleiner Tipp zum Anlöten der Anschlussdrähte an die kleinen SMD-LEDs, ich hatte nach einigem Üben die LEDs mit der Leuchtfläche auf ein kleines Stück Teppichklebeband auf dem Arbeitsplatz befestigt und dann an den seitlichen Flächen gelötet. Anders waren diese kleinen Bauteile kaum zu fixieren.


    Moin Ulrich,
    demnächst werde ich noch einige weitere Fotos mit Beleuchtung einstellen, bald sind ja alle Bereiche, wo LEDs eingesetzt sind, fertig. Die BREMEN ist aber auch ohne diesen Zusatz ein schönes Modell.


    Danke an alle Begleiter des Bauberichtes.