Passat Bau Nr.1 Passat-Verlag 1:250

  • Hallo Axel,


    filigran, diese Glockenhalterung.


    Als Schiffsglocke habe ich schon mehrfach (z.B. beim Passat-Modell des Feuerschiffes ELBE 1) die winzigen Plastikkegelchen verwendet, die sich am Ende von Wäsche-Preisschildhaltern befinden. Das Ganze noch mit einem Tropfen Messingfarbe behandelt - und im Maßstab 1:250 passt es auch


    Gruß, Ulrich

  • Der Bau des Rumpfes bei der Passat ist nun weitgehendst abgeschlossen. Ich widme mich jetzt den Masten, Segeln und der Takelage. Mein Konzept für die Takelage steht inzwischen. Der Klüverbaum ist an der Reihe. Ich möchte diesen Baubericht mit drei Bildern vom Original beginnen, die den Klüverbaum des Originals zeigen. Besonders das letzte Bild zeigt viele Details, die ich alle, soweit es das Material hergibt, umsetzen will.



    Da zu erwarten ist, dass der Klüverbaum im begrenzten Rahmen Spannungen aufnehmen muss, war die folgerichtige Entscheidung, den Kern hier durch einen Holzstab zu verstärken. Ich habe hier extra Holzrundprofile aus dem Baumarkt besorgt, da ich die Befürchtung habe, dass sich beispielsweise Schaschlikspieße gleichen Durchmessers mit der Zeit verbiegen werden.



    Da der Klüverbaum sich konisch verjüngt, musste das Rundprofiil dementsprechend angepasst werden. Hierzu habe ich es in eine Bohrmaschine eingespannt und solange abgeschmirgelt, bis die Kartonkonstruktion drumherum passt.Hier muss man aufpassen, dass man sich die Finger nicht verbrennt und das Holzprofil sich nicht entzündet. Eigentlich hätte das fertige Rundmaterial schon einen prima filigranen Klüverbaum abgegeben, aber wir wollen ja ein Kartonmodell bauen.



    Im nächsten Schritt wurde daher der Kartonmantel verklebt und der Holzkern eingeklebt, sodass ein halbwegs stabiler Klüverbaum entsteht. Über die Stabilität an der Spitze lässt sich natürlich streiten, da der Holzkern hier ziemlich dünn und auch biegsam ist. Aber fester als die Kartonkonstruktion ist sie allemal. Auf dem linken Bild kann man sehen, dass an mehreren Stellen Ringe über den Klüverbaum gezogen sind. Dieses will ich nachbilden und habe mir mit MS Paint ein paar Ringe konstruiert. Dass im rechten Bild die Initialen eines bekannten und von mir sehr geschätzten Verlages stehen, ist ein unbeabsichtigter Zufall. Die Kürzel sollen heißen H = hinten, M = mitte und V = vorn. Der Unterschied der drei Streifen liegt in den Markierungen für das rückwärtige Rillen, was man auf dem rechten Bild vielleicht erkennen kann.


  • Die nachfolgenden Bilder zeigen die erste Stellprobe. Die Ringe enden nach oben in kleinen Streifen, die Umlenkrollen aufnehmen sollen. Ich will jetzt den Klüverbaum ein wenig austrocknen lassen, bis ich im nächsten Schritt Bohrungen ansetze, um Ösen dort einzusetzen. Aber davon mehr im nächsten Schritt.


  • Es geht in dieser Phase darum, den Klüverbaum zu „bestücken“. Zum Anbringen der Takelage am Klüverbaum verwende ich wieder meine Ösenstifte. Nur dazu muss ich Löcher in den Klüverbaum bohren. Meine Bohrmaschine hat einen Kreuztisch, der sich sehr fein mit den beiden Spindeln hin- und her bewegen lässt. Hier lassen sich die Bohrungen problemlos und präzise setzen.



    Im nächsten Schritt werden die Stifte dort eingepasst, ausgerichtet und festgeklebt.



    Als weitere Bestückung werden jetzt die Rollen angeklebt (Bild unten links). Je eine Rolle inks und rechts des Klüverbaums und je eine Rolle in die noch nach oben offenen Ringe. An die Seite kommen noch Halterungen zur Aufnahme der Seile zur Befestigung des Klüverbaums. Die (fast) fertige Bestückung seht ihr auf dem Bild unten rechts.



    Als letztes Teil möchte ich zwei Leitungen nachbilden, die oberhalb auf dem Klüverbaum verlaufen. Dazu habe ich eine LC-Leiter eines bekannten niederbayerischen Herstellers gelb eingefärbt und in der Mitte geteilt. Das fertige Ergebnis seht ihr dann auf den unteren Bildern in der Mitte und rechts.


  • Zur Aufnahme der Haltetaue muss auch der Rumpf präpariert werden. Dieser erhält dazu die Ösenstifte in den Rumpf. An den Klüverbaum wird jetzt schon ein Tau eingeklebt, an das ich nach dem Einbau nur noch schwer drankomme und dann wird der Klüverbaum an den Rumpf eingebaut.



    Nachfolgendes Bild zeigt eine Montage, wie ich mir die spätere Takelage des Klüverbaums vorstelle. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Hoffentlich gelingt mir das Ganze auch später so, wie ich das dann so schnell einmal hingezeichnet habe.



    Das letzte Bild zeigt den aktuellen Zustand. Das Ganze muss jetzt noch austrocknen. Als nächstes geht es dann unter dem Klüverbaum und seitlich weiter. Wir sind noch nicht fertig …


  • ...
    Als letztes Teil möchte ich zwei Leitungen nachbilden, die oberhalb auf dem Klüverbaum verlaufen. ...


    Diese "Leitungen" ( :) ) nennt man Handpferde.


    Sie dienen der Sicherheit der am Klüverbaum arbeitenden Seeleute, zum Festhalten und vor allem, um dort eine Sicherheitsleine einzupicken.


    Die Handpferde am Klüverbaum wurden durch den Germanischen Lloyd 1903 vorgeschrieben.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,


    vielen Dank für deinen Hinweis. Es ist irgendwie auch logisch, da ja entsprechende "Taue" unterhalb der Rahen als Fußpferde bezeichnet werden.


    Gruß


    Axel

  • Heute möchte ich den Klüverbaum abspannen. Halterungen an Bordwand und Klüverbaum hatte ich bereits gesetzt. Die Abspannung unter dem Klüverbaum (Teil 75a) ist als Kartonteil vorgesehen.



    Für die Preußen gibt es sie als Ätzteil natürlich wesentlich filigraner. Leider scheint der Klüverbaum der Preußen länger zu sein als der Klüverbaum der Passat, da die Abspannung nicht passt. So eine klobige Abspannung aus Karton wollte ich aber auch nicht haben. Daher habe ich mich dafür entschieden, das Ätzteil etwas zurecht zu stutzen und der Filigranität wegen zu verwenden. Hier muss ich dann Abstriche zur Vorbildtreue machen. Die übrigen Abspannungen habe ich aus 0,3 mm Neusilberdraht eingesetzt. Das Ergebnis ist in den nachfolgenden Bildern zu sehen. Im nächsten Schritt wird alles gepönt.





    Der schwierigste Schritt steht mir jedoch noch bevor. Das Netz muss unter den Klüverbaum und unter den Abspannungen platziert werden. Mal schauen, ob ich es schaffe. Danach wäre der Klüverbaum fertig.


  • Das Wasserstag ist sehr gut gelungen.
    Und wie ich schon weiß, hast Du das ja auch mit dem Netz prima hinbekommen... ;)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ... na dann bringen wir doch diesen Bericht. Er ist ja diekt der nächste.


    Also gehen wir die Sache an, den Klüverbaum fertigzustellen. Aus den Ätzteilen habe ich mir eine Papierschablone hergestellt, die genau den Umrissen der Klüverbaumnetze entspricht.



    Hier kann ich an der Größe anpassen und biegen, ohne dass ich die Ätzteile unnötig belaste. Aus der Größe der unteren Abspannung hatte ich es bereits geahnt. Der Klüverbaum der Preußen ist größer, deshalb sind die Papierschablonen zu groß. Anpassungen an den Papierschablonen lassen sich schnell und einfach vornehmen.



    Zum Anpassen des Ätzteils befestige ich die Papierschablone auf dem Ätzteil und schneide die überstehenden Partien mit der Schere ab.



    Das Ätzteil wird durch Biegen angepasst.



    Jetzt muss das Ätzteil nur noch mit Acrylfarbe gepönt werden. Das (sehr schnell) durchgetrocknete Teil wird mit der obersten Abspannung mit Sekundenkleber verklebt.
    Die nachfolgenden Bilder zeigen dann das fertige Ergebnis. Es gibt sicherlich noch Kleinigkeiten zu verbessern. Mit dem ersten Ergebnis bin ich schon recht zufrieden.



    Damit ist der Bau des Klüverbaums abgeschlossen. Wer sich das letzte Bild anschaut, wird bemerken, dass ich doch recht viel von dem Original umsetzen konnte.



    Jetzt kann ich mit dem Fockmast als ersten richtigen Mast beginnen.

  • Wie bereits angedeutet geht es jetzt in die Höhe und dem Mastbau weiter. Im ersten Schritt sollen die vier Masten in ihrer Grundform erstellt werden, bevor es im zweiten Schritt an das Detaillieren der Masten geht.
    Selbstverständlich sollen zur Verstärkung die Masten innen durch ein Holzprofil verstärkt werden. Im Baumarkt besorge ich mir Profile aus Buchenholz. Der kleinste Durchmesser ist 2 mm, was immer noch zu groß ist. Darüber hinaus verjüngen sich die Masten konisch, was ein Bearbeiten erforderlich macht. Die preiswerteren Schaschlik-Spieße möchte ich nicht nehmen, da ich die Befürchtung habe, dass sie sich mit der Zeit verziehen werden. Das Buchenholz ist gut verarbeitbar und dennoch stabil. Im ersten Arbeitsschritt wird die Form des Profils so angepasst, dass der Kartonmantel bündig um das Profil geklebt werden kann.



    Dazu spanne ich das passend abgelängte Profil in eine Bohrmaschine und schmirgele das überzählige Holzmaterial ab. Dazwischen muss immer wieder überprüft werden, ob die Naht des Kartonmantels sich schon über dem Profil schließen lässt. Bis ein solches Holzprofil fertig geschliffen war, können auch schon einmal 3 Stunden vergehen. Ein unangenehmer Nebeneffekt war, dass ich mir öfters einmal die Finger verbrannt habe. Bei den ersten drei Masten ist der Mast in den Mastkörper und die Stenge unterteilt, welche jeweils ein Holzprofil zu bearbeiten war.



    Ich möchte zusätzlich noch Mars- und Bramfall (Heben und Senken der entsprechenden Rahen) darstellen. Die Takelage hierzu geht beim Original durch den Mast. Das möchte ich nachbilden. Daher erhalten die ersten drei Masten durch Mast und Stenge an den entsprechenden Stellen jeweils eine entsprechende 0,5 mm Bohrung, durch das später die Takelage geführt wird. Die so vorbereiteten Teile werden zu den Masten zusammengebaut.





    Das letzte Bild zeigt den aktuellen Stand. Fock-, Haupt- und Kreuzmast sind bereits zusammengebaut und in den Rumpf eingesteckt. Einen Drei-Master habe ich also schon. Es fehlt nur noch der Besanmast. Diesen will ich als Nächstes erstellen. Das Bearbeiten wird etwas schwieriger, da dieser Mast keine Stenge hat und somit ein längeres Profil bearbeitet werden
    muss.


  • Zur Zeit bin ich dabei, die Masten mit Details zu bestücken. Bei den Rahen will ich die geborgenen Segel darstellen. Ich habe mich dazu entschlossen, die Rahen mit einem Kern aus 1 mm Messingprofil zu bestücken.



    Dem bei den Masten verwendeten Kern aus Buchenholz traue ich durchaus auch die Eignung zu, da es sehr elastisch ist, um die Zugkräfte aus der Takelage aufzunehmen. Aber wie sieht es in einigen Jahren aus? Das Holz kann arbeiten und mir somit eine schiefe Takelage bescheren. Somit bin ich lieber auf Messing Rundmaterial ausgewichen. Das Ganze lässt sich sehr schön verarbeiten und ergibt ein Ergebnis, das mich zufriedenstellt.



    Nun kommen die Segel an die Reihe. Ich verwende hierzu eine weiße Serviette, die 3-lagig ist. Im ersten Schritt übernehme ich aus dem Segelbogen die Abmessungen des dazugehörigen Segels. Im ersten Versuch habe ich das Segelstück in einem Leim-Wasser-Gemisch getränkt.



    Nach dem Zusammenschieben wollte ich das Ganze durch ein kurzes Röhrchen schieben und alle 5 mm einen Riemen (Zeising) setzen. Mit der Begegnung durch Wasser wurde das Ganze aber schon so instabil, dass das Segel sich schon in meinen Fingern zerlegt hat.
    Der zweite Versuch begann mit trockenem Segel, welches ich sehr eng um eine Nadel gewickelt habe. Hier wurde dann das gerollte Segel alle 5 mm abgebunden. Als ich fertig war, dann wieder mit dem Wasser-Leim Gemisch
    getränkt und wieder getrocknet. Das Ergebnis ist schon wesentlich besser, aber die Dicke ist mir noch zu klobig.



    Beim nächsten Versuch will ich eine Lage wegnehmen, in Wasser-Leim-Gemisch tränken und dann mit den Riemen zusammenbinden. Mal schauen, ob das Ergebnis besser wird, also ich forsche noch.
    Nach meinen ersten Erfahrungen, geborgene Segel durch Papierservietten darzustellen, erfolgt nun mein zweiter Versuch. Meine Herausforderung ist, dass die Serviette nach dem Tränken im Leim-Wasser Gemisch äußerst instabil wird und zu reißen droht. Ich habe jetzt nur noch zwei Lagen der Serviette verwendet, damit das zusammen geschobene Segel nicht allzu dick wird. Nach dem Tränken habe ich mich dazu entschieden, die Serviette erst einmal 20 Minuten auf einem Teller antrocknen zu lassen, damit das Segel wieder an Festigkeit gewinnt. Aber selbst auf dem Teller muss man aufpassen, dass das Papier nicht wieder am Teller festklebt und das Segel zu reißen beginnt.
    Ich habe mich dazu entschlossen helle Zeisings (so heißen die Bänder, die das geborgene Segel zusammenhalten) zu verwenden. Ich habe aber auch Bilder von der Gorch Fock gesehen, die schwarze Zeisings verwendet. In der Trocknungsphase habe ich dann angefangen, die Zeisings in 5 mm Abstand umzubinden. Es ist recht zeitaufwändig. Als ich mit dem Abbinden fertig war, war das Segel auch schon trocken. Das Ergebnis seht ihr hier.



    Dann werden die Knoten mit Sekundenkleber fixiert, die überstehenden Längen abgeschnitten und das Segel auf die Länge der Rah gestutzt. Beim Tränken dehnt sich das Papier noch einmal beträchtlich. Den Zustand seht ihr hier.



    Das Segel wird nun auf die Rah geklebt und die Rah durch Fußpferde aus dem Ätzteilsatz der Preußen ergänzt. Die Rah ist nun zum Anbringen fertig.



    Als Fazit kann man sagen, dass mir der zweite Versuch schon wesentlich besser gelungen ist. Diese Rah mit Segel werde ich auf jeden Fall verwenden. Unschön ist noch, dass das zusammengeschobene Segel noch viele Unregelmäßigkeiten aufweist, was dazu führt, dass das Segel an wenigen Stellen nicht auf der Rah aufliegt. Diesen Effekt kann man beseitigen, wenn man das (wieder) trockene Segel ein wenig glatt knetet.

  • Hallo Axel,


    ich verfolge Deinen Baubericht der PASSAT mit großem Interesse. Die Herstellung von Segeln ist ein schwieriges Unternehmen. Das von Dir heute gezeigte Bauergebnis ist zwar schon akzeptabel, aber noch nicht überzeugend.


    Ich habe kürzlich in einem Fachbuch gelesen, wie der professionelle Modellbauer Philip Reed dieses Thema mit Seidenpapier löst. Ich habe diese Modellbautechnik selber leider noch nicht ausprobiert und kann somit nicht von meinen Erfahrungen berichten. Das Bauergebnis von Philip Reed war jedenfalls erstklassig und sehr überzeugend.


    Ich werde Dir mal eine PN zusenden. Vielleicht sagt Dir ja diese Methode für Deine PASSAT zu.


    Viele Grüße


    Matthias

  • Derweil geht es weiter mit dem Herstellen von Segeln und Rahen.
    Irgendwie habe ich die Zeitaufwände für das Bauen der Rahen ziemlich unterschätzt. Eigentlich wollte ich mit den Rahen bereits viel weiter sein. Es ist teilweise eine tagelange Knoterei. Da die meisten Rahen mit den Brasstauen verbunden werden müssen, hier schon einmal die Schlaufen (in der Realität sind es natürlich Blöcke) geknotet werden.



    Die Schlaufen kommen durch ein Loch in den Rahen und werden an der Innenseite des Karton-Mantels verklebt.



    Kernstück bildet ein Messingprofil, um den Zugkräften der Rahen Stand zu halten.
    Dann müssen die Segel im geborgenen Zustand dargestellt werden. Die Verknotung der in Leim/Wasser getränkten Segel erfolgt ziemlich engmaschig, denn ich will die Zeisings nachbilden. Das nachfolgende Bild zeigt dann einmal das Ergebnis meiner Wochenend-Knoterei.



    Das Endergebnis sieht dann wie folgt aus:


  • Ich habe die Rahen für den Fockmast jetzt vollständig.



    Jetzt muss der Fockmast bestückt werden. Die Ätzplatine der Preußen bietet hierzu sog. Takelhilfen.



    In nachfolgendem Bild ist der fertig bestückte Fockmast zu sehen. Ich habe bei den Rahen geflucht, da es keinen Kleber gibt, der die Rahen am Mast in angemessener Zeit bindet.



    Zur Stellprobe wird der Mast in den Rumpf gesteckt. Sieht doch ganz passabel aus oder? Bei dem Fockmast habe ich noch Glück, dass ich keine Brassen von einem nicht existierenden Vordermast aufnehmen muss. Das wird dann „takelintensiv“.



    Aber einige Dinge fehlen noch. Fangen wir bei der untersten Abstagung des Fockmastes an. Die unterste Abstagung des Fockmastes erfolgt noch an Deck und nicht am Klüverbaum. Der Bogen berücksichtigt dieses nicht. Daher musste ich mir eine entsprechende Halterung selbst bauen. Die Öse ist noch aus dem reichhaltig übriggebliebenen Vorrat aus dem Ätzsatz der Hammonia und den Rest habe ich aus den vorhandenen Teilen aus den Mastabstagungen der anderen Masten modifiziert. Das fertige Teil wird auf den vorderen Teil des Backdecks verklebt.





    Weiterhin wollte ich die Hubvorrichtung der einzelnen Rahen noch darstellen.
    Zum Hintergrund: Die Passat (wie auch viele andere Großsegler) verfügen über die Möglichkeit einzelne Rahen tiefer zu senken, wenn sie nicht „besegelt“ werden. Das verbessert den Schwerpunkt des Schiffes. Ich baue die Variante mit abgesenkten Rahen, da ich die Segel nur in geborgenen Zustand darstelle. Man sieht dadurch die Takelage besser und so ganz nackt wollte ich die Rahen dann doch nicht lassen. Man erkennt die absenkbaren Rahen an den Stellen, wo zwei Rahen besonders nah zusammenstehen. Hier habe ich ein Flaschenzug-ähnliches Gebilde umgesetzt. Auch die Ätzteile habe ich wieder aus dem Reservoir der Hammonia. Das nachfolgende Bild links zeigt den Zusammenbau und die Bilder in der Mitte das fertige Ergebnis.



    Und zu guter Letzt dann auch der Vergleich mit dem Vorbild.



    Hier ist die ganze Mechanik über der obersten Rah zu sehen.

  • Aals nächsten Schritt bringe ich die Wanten am Fockmast an. Hieru bediene ich mich wieder des Ätzsatzes der Preußen. Die Länge der Wanten passt im Großen und Ganzen. Die Wanten werden mit Aqua-Color von Revell (Arylfarbe) lackiert. Diese Farbe ist wirklich sehr schnell trocken. Beim Lackieren muss man wirklich aufpassen, dass man alle Stellen erwischt. Sonst bleiben kleine glitzernde Punkte übrig. Ich habe die Wanten wirklich von allen vier Seiten gestrichen, um eine durchgehende Färbung zu erhalten. Bei den Wanten habe ich die Unterste noch weggelassen, da der Mast noch nicht fest mit dem Schiffsrumpf verklebt ist. Darüber hinaus komme ich ohne unterste Wanten später besser an die Fallreeps, Toppnants und die Pardunen zum Takeln ran.



    Danach bringe ich auch schon die Pardunen an. Sie werden vorerst nur am Mast befestigt.


  • Anbei heute wieder ein Baubericht. Ich kann die Takelage am Fockmast abschließen. Dazu müssen noch die Abstagungen für den Hauptmast angebracht werden. Was ich damit meine, seht ihr am Original in den nachfolgendem Bild.



    Dazu müssen die Taue Ösen erhalten, die mit Fliegenfischergarn gebunden wurden.



    Das Ergebnis ist hier zu sehen.



    Beim rechten Bild musste ich noch aufpassen, dass die restliche Takelage nicht mit der Abstagung verklebte. Der Fockmast ist nun fertig und kann in den Rumpf eingeklebt werden.


    Weiter geht es mit der Abstagung zum Klüverbaum. Die erste Abstagung liegt noch nicht auf dem Klüverbaum, sondern auf dem Backdeck. Bei der Durchsicht der vielen Bilder vom Original, ist mir nachfolgendes Bild sofort aufgefallen. Es rief immer „setz mich um, setz mich um“. Mal sehen, was wir daraus machen …



    Die Rollen (leider etwas unscharf) sind schnell mit meinem Punch & Die Set hergestellt. Ein wenig Farbe tut ein Übriges. Nun fängt diese Knoterei wieder an.



    Alles wie gehabt. Den ersten Teil konnte ich noch am Basteltisch verknoten. Den zweiten Teil musste ich an Bord verknoten, was im Grunde genommen auch kein Problem war. Die Abstagungen zum Klüverbaum müssen übrigens nicht stramm sitzen, da ich von der Rückseite noch die Pardunen spannen werde. Mit dem Spannen der Pardunen sollte dann alles von allein stramm sitzen.


  • Als nächstes habe ich mir vorgenommen die Stagverankerungen von Klüver zum Fockmast zu takeln. An einer Stelle am Fockmast kommen drei Stage aufeinander zum Erliegen. Hier war es gar nicht so einfach, für jede Stage eine vernünftig aussehende Position hinzubekommen. Die Stagverankerungen habe ich fertig bekommen. Das Ergebnis seht ihr hier.



    Es ist hier nicht wichtig, dass die Stagverankerungen straff gespannt werden, da die Pardunen auf der Rückseite des Fockmastes einen Zug ausüben. Mit dem Festziegen der Pardunen werden die Stagverankerungen noch gespannt. Also keine Panik.


    Zusätzlich sollen die geborgenen Klüversegel auf dem Klüver dargestellt werden. Die bisher von mir praktizierte Methode an den Rahen zwei-lagiges Serviettenpapier zu verwenden geht hier leider nicht auf, da die Klüversegel über eine relativ kurze Distanz zusammengebunden werden. Das Ergebnis ist hier ein überdimensional dickes Segel. Ich habe daher an dieser Stelle nur noch eine Lage Papier verwendet. Dieses gemäß der Bogenvorlage ausgeschnitten, in eine Leim-Wasser-Lösung eingetauscht, zusammengeschoben und nach kurzer Trockenzeit gebunden. Das Ergebnis seht ihr hier.



    Es für mein Dafürhalten immer noch etwas zu dick, aber weniger als eine Lage geht nicht.


    Beim Anbringen wird die nächste Herausforderung für mich kommen. Das geborgene Segel wird teilweise auf dem Klüverbaum und teilweise an der Stagverankerung befestigt.


    Die Befestigung an der Stagverankerung, darf keine Richtungsänderung in der Takelage hervorrufen. Mal schauen, wie ich dieses bewerkstellige. Aber davon in Kürze.

  • Hallo Axel, diese Antwort hat nichts mit diesem Baubericht zu tun. Du schriebst mir, dass es von der "Preussen" einen Baubericht von "Wiesel" gibt. Wo finde ich den? Ist Wiesel gleich "Hennings Dino" ?Komme schlecht mit den vorgegebenen Threads zurecht. So finde ich z.B. deine Nachricht nicht mehr. Wenn ich das Forum aufrufe finde ich keinen Weg zu meinen Eingängen von Nachrichten. Ganz schön blöd der Kerl?
    Grüsse Erwin

  • Die Abstagungen Deck zum Hauptmast habe ich schon einmal probeweise verspannt. Die entgültige Befestigung erfolgt erst später.



    Anbei geht es mit dem Anbringen der Segel am Clüverbaum weiter. Die kurzen Segel wurden an der Verbindungsstelle Mast zu Takelage geknickt und so angebracht, dass in der Takelage kein Knick entsteht.



    Damit ist der Bau des Clüvers abgeschlossen. Das nachfolgende Bild zeigt den gesamten Verbund.



    Somit verlasse ich die Baustelle am Fockmast und wende mich dem Besanmast zu. Der Besanmast nimmt einen Teil der unteren Brassen für den Kreuzmast auf. Hier sind zur jeweiligen Umlenkung der Brassen im Original Blöcke am Mast angebracht. Im Original sieht das Ganze, wie im linken Bild aus. Meine Umsetzung seht ihr im rechten Bild. Dazu wurde der Mast durchbohrt. Ich habe vor ganz zum Schluss eine Block-Imitation auf die "Schlaufen" zu kleben.


  • Weiter geht es mit der Bestückung des Besanmastes. Im Gegensatz zu den anderen Masten, sind mit dem Besanmast nicht Rahen, sondern Gaffeln verknüpft. So habe ich dann zuerst Besanbaum, Besangaffel und Besanobergaffel gebaut und diese bereits mit den notwendigen Takelhilfen aus dem Ätzsatz der Preußen versehen.



    Der Besanbaum steht normalerweise in einem 90° vom Besanmast ab. Das hätte man leicht in diesem Winkel verkleben können. Ich habe mir aber selbst nicht getraut und will gewisse Toleranzen beim Bau berücksichtigen. Daher habe ich das Ende der Besangaffel auf die vorgesehene Halterung auf dem Poopdeck gelegt und unter das andere Ende mit Geldstücken unterlegt, bis die Höhe der Markierung am Besanmast erreicht ist.



    An der Menge des Leimklebers könnt ihr sehen, dass ich mit der Verklebung nicht zufrieden war. Das liegt zu einem Teil sicherlich daran, dass ich die Gaffeln von innen mit einem 1 mm Messing-Rundprofil verstärkt habe, um ein Abknicken zu verhindern. Das macht es für einen Leimkleber schwierig, eine feste Verbindung zu erzeugen. Ich habe daher auch noch mit Sekundenkleber nachgeholfen, um die gewünschte feste Verbindung herzustellen. Besangaffel und Besanobergaffel mussten dann in einem 50° Winkel am Besanmast angeklebt werden. Dazu hatte ich einen kleinen Helfer, der geduldiger als ich war.



    In nachfolgenden linken Bild sind alle Gaffeln am Besanmast angeklebt. Die erste Stellprobe war auch recht positiv. Bevor ich aber takeln konnte, mussten die geborgenen Segel angebracht werden. Das ging mir relativ leicht von der Hand (Bild unten rechts). Ich konnte hier bereits auf die Erfahrungen der Segel des Fockmastes zurückgreifen.



    Für das Anbringen der Takelage mussten noch weitere Vorbereitungen getroffen werden. Die Pardunen werden auf dem Poopdeck befestigt. Hierzu möchte ich wieder meine bereits häufig verwendeten Messingstifte mit den Ösen einsetzen (Diese sind nicht Bestandteil des Ätzsatzes). Zum Befestigen muss ich in das Poopdeck Löcher bohren . Danach werden die Messingstifte mit Sekundenkleber eingeklebt.


  • Moin Axel,
    pass bloß auf, dass Du Dein Modell nicht versenkst! :D:D:D Mit der Bohrmaschine habe ich bisher noch nicht gearbeitet.
    Sieht aber bisher klasse aus!
    Viel Spaß beim Fertigbau!
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Moin Jochen,


    bei mir ist alles noch Handarbeit. Für das Deck setze ich keine Maschine ein.



    Habe dir eine PN mit Bildern vom aktuellen Bauzustand geschickt. Daran kannst du sehen, dass sie noch schwimmt.


    Gruß Axel

  • Jetzt mache ich meine ersten Gehversuche beim Takeln des Besanmastes. Die Abstagungen wurden auf der Vorderseite gesetzt. Ich habe die ersten Wanten aus dem Ätzsatz der Preußen lackiert und gesetzt.
    Auf der Rückseite sind die ersten Pardunen und Abspannungen für die Gaffeln gesetzt worden. Das Ergebnis seht ihr hier:




    Am Besanmast fehlt noch der Ladebaum und die Nagelbänke. Die Takelung habe ich über einen gefärbten 0,1 mm Nickeldraht vorgenommen. Das übt schon einmal keinen Druck auf die gesamte Konstruktion aus.



    Bei den Nagelbänken wollte ich die Nägel auch nachbilden (siehe Bild). Sie sind kein Bestandteil des Bogens. Der erste Versuch gefällt mir noch nicht ganz so gut. Es besteht noch Optimierungsbedarf.



    Ich habe einen Draht von 5 mm Länge (Durchmesser weiss ich jetzt nicht. Ist aber eher Nebensache) genommen und ein Ende mit einem Leimtropfen versehen. Nach Trocknen des Leimtropfens wurde der Nagel mit grauer Acrylfarbe eingefärbt. Ich werde in der nächsten Zeit noch so einiges an Nägeln anzufertigen haben.
    Der Besanmast ist damit erst einmal abgeschlossen. Es fehlt zwar noch eine Abstagung. Dazu benötige ich aber den Kreuzmast, den ich nun anfange zu komplettieren.
    Es müssen jetzt erst einmal wieder sechs Rahen mit geborgenen Segeln gebaut werden. Die Bauweise ist identisch mit den Rahen des Fockmastes. Daher werde ich auf eine Wiederholung der Beschreibung verzichten und mit dem Baubericht fortfahren, wenn die Rahen sich am Kreuzmast befinden.

  • Die Rahen für den Kreuzmast sind nun fertig.



    Die Anfertigung der Rahen ist immer sehr Zeit zeitaufwändig. Eine weitere Herausforderung für mich ist immer das Anbringen der Rahen am Mast. Diese werden nur an zwei kleinen Punkten mit dem Mast verbunden. Daher gebe ich dem Kleber lange Zeit zum Aushärten. Aber nicht nur das ist die Herausforderung. Die Rah muss auch am Mast richtig justiert werden, ohne dass sie verrutscht. Zur Zeit mache ich dies mit aufgetürmten Geldstücken, aber das Gelbe vom Ei ist dieses Verfahren nicht.



    Haben die Rahen erst einmal ausgetrocknet, dann kann man den Mast bestücken und takeln. Die Wanten habe ich schon angebracht.



    Ich denke an dieser Stelle sind Bilder von der Gesamtsicht des Modells angebracht. Voilà hier sind sie.



  • Nachdem ich dsen Kreuzmast aufgestellt habe, gilt es jetzt für mich, den Kreuzmast mit einer Takelage zu versehen und ihn mit der restlichen Takelage zu integrieren. Die nachfolgenden Bilder zeigen Impressionen aus der Detaillierungsphase. Das rechte Bild zeigt die Umlenkrolle zum Anheben und Absenken der Rahen. Als erstes werden die Verstagungen gesetzt.



    Nachfolgendes Bild zeigt meine Vorgehensweise, wie ich die Knoten setze, um die Stagen zu befestigen.



    Die oberen Stagen werden im unterem Mastbereich erst einmal am Mast entlang geführt, bevor sie die Masten untereinander verbinden.
    Nachfolgendes Bild zeigt die Aufzugskonstruktionen, um dedizierte Rahen bei der Besegelung nach oben zu ziehen. Das Absenken der Rahen ohne Segel sollte den Schwerpunkt des Schiffes verbessern.



    Im oberen rechten Bild werden die Topnants gesetzt, mit der sich eine Schräglage der Rahen einstellen lässt. Die Konstruktion habe ich über 0,1 mm Nickeldrähte verwirklicht. Im Gegensatz zu Fäden treten hier bei den Drähten keine Spannungen auf und konnten einfach auf den Rahen festgeklebt werden. Das Bild zeigt die Gesamtsicht des Kreuzmastes.
    Nachdem die Takelage des Mastes fertiggestellt war, erfolgt das Anbringen der Stagen. Die unteren zwei Stagen sind an Deck angebracht.



    Nach Fertigstellen der Takelage am Mast und der Verstagungen an Deck, kann der Kreuzmast auf Deck befestigt werden. Das Anbringen der Takelage erfolgt jetzt von der Mitte nach außen und von unten nach oben. Daher wurde zuerst der Ladebaum angebracht.



    Die Takelage des Ladebaums erfolgt wieder durch 0,1 mm Nickeldraht, um die Spannung herauszunehmen.

  • Die nachfolgenden Bilder zeigen noch einmal eine Gesamtansicht.



    Die Pardunen (jetzt noch als Fadengewirr zu identifizieren) folgen jetzt im nächsten Schritt.

  • Ich hatte seinerzeit, als ich in diesem Baustadium war, noch ein paar Lücken, hinsichtlich des Verständnisses der Takelage der Passat. Hier konnte damals nur ein Besuch auf der Passat Abhilfe schaffen. Es war damals ein Bombenwetter und ich hatte die Passat so halbwegs allein für mich.



    Bei der Studie der Takelage habe ich auch einige Überraschungen erlebt, weil ich vorher immer annahm, es wäre anders.
    Ein Beispiel hierzu: Mein nächster „Angstgegner“ sind die Brassen. Ich hatte immer angenommen, dass alle Brassen eines Mastes über die Brasswinden laufen. Weit gefehlt. Es sind nur die Brasstaue der unteren drei Rahen. Die Brasstaue der oberen drei Rahen werden nach einigen Umlenkungen auf der Nagelbank befestigt. Aber dazu im nächsten Baubericht mehr.


    Die Verstagungen sind jetzt erst einmal verlegt. Auch die Taue zum Senken und Anheben der Rahen habe ich mit den Fallwinden verbunden.
    Dabei hat sich beim Einfädeln der Taue in die Fallwinden das ein oder andere Teil wieder gelöst. Beim nächsten Segler würde ich diese Taue vielleicht schon beim Bau der Fallwinden ankleben. Bei den Brasswinden habe ich es ja getan.


    Im nächsten Schritt geht es um die Toppnants, mit denen man die Position der Rahen in der Vertikalen verändern kann. Die Brasstaue verändern die Position der Rahen in der Horizontalen.


    Diese Taue werden ganz nah am Mast auf die Nagelbänke geführt, wobei sie im unteren Bereich in Flaschenzügen eingebunden sind. Wem meine Beschreibung zu kompliziert ist, die nachfolgenden Bilder zeigen die Umsetzung am Original.



    Diese Vorrichtung wollte ich auch am Modell meiner Passat umsetzen. Die nachfolgenden Bilder zeigen meine Umsetzung.



    Wem meine Umsetzung noch zu unpräzise erscheint, dem sei gesagt, dass die Umsetzung die Grenze meiner derzeitigen motorischen Fähigkeiten aufgezeigt hat. Ich bin ja immer noch steigerungswillig und es liegen ja noch zwei Masten vor mir, die noch getakelt werden wollen.


    Im nächsten Schritt kommen die Pardunen und die Brassen dran.

  • Anbei ein neuer “Wasserstandsbericht”. Beim Kreuzmast waren die Pardunen an der Reihe.





    Immer noch hängen viele Strippen am Modell herunter. Mit den Pardunen habe ich einiges davon verbaut bekommen. Die Enden der Pardunen habe ich auf den Nagelbänken befestigt, obwohl das sicherlich nicht nach dem Original ist, aber die Platzverhältnisse lassen eine andere Lösung nur schwer zu. Mit Befestigen der letzten Pardunen konnte ich dann auch die noch fehlenden unteren Wanten am Kreuzmast noch ergänzen.
    Im nächsten Schritt habe ich mich meinem nächsten Angstgegner genähert, den Brassen. Die Brassen der unteren drei Rahen verlaufen über die Brasswinde . Die Brassen der oberen drei Rahen werden auf den Nagelbänken befestigt.
    Ich habe die erste Brasse (unterste Rah) schon einmal gezogen. Die nachfolgenden Bilder zeigen die Befestigung des Endes am Rumpf.



    Leider sind mit der Befestigung am Rumpf durch Sekundenkleber unschöne glänzende Stellen entstanden. Diese werde ich noch einmal überpönen, wenn alles fertig ist. Das nachfoldende Bild zeigt die ganze Sache am Original.



    Hier zeigt sich schon, welche Zugeständnisse man in der Modellumsetzung machen muss. Das letzte Bild (für heute) zeigt den Verlauf der Brasse von oben.


  • Anbei der letzte Stand meiner Takelarbeiten.



    Die Arbeiten gehen zur Zeit sehr langsam voran, da ich neue Taue durch die vorhandene Takelage erst einmal „durchfädeln“ muss. Manchmal muss ich mit meinem Faden auch wieder zurück, weil ich bspw. einmal die Wanten umschlungen habe. X(
    Die Brassen der unteren drei Rahen sind inzwischen schon verspannt. Das sind die Brassen, die über die Brasswinde gesteuert werden. Die Brassen der oberen drei Rahen werden auf der Nagelbank in Höhe des Besanmastes
    „vertäut“. Auf dem Bild oben ist zu sehen, dass die Brassen der oberen drei Rahen noch nicht verspannt sind. Das liegt daran, dass am unteren Ende der Taue Flaschenzüge nachgebildet werden sollen. Die Vorrichtungen (Schlaufen), die die Blöcke einmal darstellen werden, sind in den nachfolgenden Bildern zu sehen.


    Ich habe in vielen Modellumsetzungen von Großseglern gesehen, dass ihre Erbauer die oberen Brassen einfach am Mast haben enden lassen. Das ist natürlich eine einfache und komfortable Sache. Mir jedoch ist es nicht authentisch genug und auch umsetzbar. Die oberen Brassen werden bis zum Deck durchgeführt!



    Auf dem nachfolgenden Bild ist noch einmal die Verspannung der Brasstaue für die unteren drei Rahen zu sehen (Bild ist nicht ganz scharf geworden. Ich habe aber gerade kein Besseres).



    Ich möchte im nachfolgenden Bild noch einmal die Aufmerksamkeit auf den Brassenausleger lenken. Im Bogen sind das die Teile 76 und 76a. Im Original ist der Brassenausleger im Bild unten rechts dargestellt. Hier sind Blöcke zur Umlenkung der unteren drei Brasstaue angebracht. Im Original ist der Brassenausleger in schwarz gehalten. Das Kartonteil ist in weiss. Ich bin eigentlich ein Gegner einer zusätzlichen farblichen Behandlung von Kartonteilen (Kantenfärben natürlich ausgenommen). Aber hier habe ich einmal eine Ausnahme. Das Teil ist klein und halt in schwarz, da habe ich es halt kurzerhand umgefärbt.



    Aber meine Grundhaltung zur farblichen Behandlung von Kartonteilen bleibt bestehen. Im oberen Bild links ist auch zu sehen, dass die (oberen) Brasstaue durch die Reling geführt und auf der Nagelbank
    befestigt wurden. Dieses hat durchaus sein reales Vorbild, wie in nachfolgendem Bild gezeigt.



    Die letzten beiden Bilder geben jetzt noch einmal eine Übersicht über den Gesamtzustand des Modells.



    Als nächsten Schritt werde ich den Flaschenzug, der die oberen Brasstaue mit dem Deck verbindet und somit die Brassen spannt, anbringen. Hier besteht die Gefahr, dass sich durch das Festziehen der oberen Brasstaue
    die Spannung der Pardunen lockern könnte. Ich habe hier mehrere Ideen und werde ganz einfach einmal ausprobieren, was am Besten passt.
    Danach ist der Kreuzmast erst einmal abgeschlossen. :)


    Es fehlen noch zwei Stagen, die ich aber erst anbringen kann, wenn der Hauptmast fertig ist. Mit dem Bestücken des Hauptmastes geht es dann erst einmal weiter. Es ist der letzte Mast und das Schiff sollte damit auch ein vollständiges Aussehen erhalten.

  • Der Bau des Mastes beginnt bei mir zuerst wieder einmal mit dem Bau der Rahen. Wenn das ein oder andere Bild hier etwas blaustichig daher kommt, so liegt das daran, dass ich mir eine Bastellampe mit integrierter Lupe gekauft habe. Um die Lupe herum ist eine Neonröhre angeordnet.
    Im ersten Schritt habe ich die Blöcke „geknotet“, die direkt mit den Rahen in Verbindung stehen, und diese in die Innenseite des Rahenmantels geklebt.


    Sorry, das Bild ist ein wenig unscharf, habe aber jetzt kein Anderes.


    Die Rahen habe ich vorgerundet und mit einem Messingprofil in der Mitte verklebt.



    Nach den Halterungen habe ich auf einer weißen Serviette die Segel aufgezeichnet und diese ausgeschnitten.



    Die Segel habe ich in ein Wasser-/Leim-Gemisch getränkt und zusammengeschoben. Die feuchten Segel sind sehr instabil und reißen leicht. Daher ist nur ein „Zusammenschieben“ möglich. Die angefeuchteten
    Segel wurden ca. 15 bis 20 Minuten antrocknen gelassen und dann etwa alle 5 mm mit einem Faden abgebunden.



    Man sollte das abgebundene Segel eine Nacht durchtrocknen lassen. Die Knoten der Abbindungen (Zeisings) werden mit etwas Sekundenkleber fixiert und danach die Enden abgeschnitten. Das „geborgene Segel“ kann durch etwas Kneten mit den Fingern etwas in Form gebracht werden. Danach können sie auf die Oberseite der Rahen geklebt werden.



    In diesem Zustand können die Rahen am Hauptmast angebracht werden.


    Eine Änderung habe ich jetzt am Hauptmast gegenüber allen anderen Masten angebracht. Die Befestigungsfläche der Rahen am Mast ist vorbildbedingt sehr klein. Hier besteht die Gefahr, dass die Rah vom Mast mit der Zeit auf Grund der Belastung einfach abbricht. Um diesem Risiko vorzubeugen habe ich kleine Metallstifte in den Mast eingeklebt.



    Die Rah wird nun auf den Stift von oben aufgeklebt. Dieses vergrößert die Klebefläche und auch die Stabilität und ist vor allem nicht sichtbar!


    Dieses wird jetzt Standard bei allen meinen zukünftigen Segelschiffbauten.

  • Den Hauptmast habe ich inzwischen mit den Rahen bestückt. Die nachfolgenden Bilder zeigen, wie ich die Rah-Konstruktion auf den Stift aufsetze.




    Als nächstes bringe ich die oberen Wanten an. Diese sind widerum dem Ätzteilsatz der Preußen entnommen und passen relativ gut. Es sind keine Anpassarbeiten notwendig.
    Diese müssen zuvor mit Revell-Aquacolor eingefärbt werden.



    Im nächsten Schritt wird der Mast weiter mit Takelhilfen bestückt, die mir das Takeln des Mastes später erleichtern werden.



    Das Takeln erfolgt auf Basis eigener Bilder und aus der Literatur heraus. Der Oceanum-Verlag bietet hier hervorragende Unterlagen.



    Zum heutigen Abschluss sind mal wieder ein paar Ganzkörperaufnahmen fällig, die ich zusammen mit der Albatros gemacht habe.


    Die Albatros ist mein Sommerurlaubsprojekt von diesem Jahr von der schönen Insel Föhr.


  • Ich möchte euch wieder meine „Errungenschaften“ der letzten Bautage vorstellen. Zuerst habe ich weitere Ösenstifte im Deck verankert, um die oberen Brassen des Kreuzmastes sowie die Topnants von Haupt- und Fockmast befestigen zu können. (Gibt’s leider kein Bild von) Dann habe ich den Hauptmast weiter bestückt. Zuerst wurden im unteren Mastbereich vier Blöcke befestigt, um die Taue der Brasswinden für die jeweilig unteren beiden Brassen aufnehmen zu können.



    Danach sind die Stagen an der Reihe. Die gezeigten Stagen spannen den Hauptmast gegen den Kreuzmast ab und bilden die oberen Stagen am Kreuzmast zu Hauptmast hin. Wenn einmal alle Verstagungen gespannt sind, dann denke ich, stehen die Masten stabil (wehe, nicht).



    Die zweite und vierte Rah sind wieder höhenverstellbar. Sie wurden beim Original heruntergelassen, wenn nicht gesegelt wurde, um den Schwerpunkt des Schiffes zu verbessern. Die Mechanik zum heraufziehen und herunterlassen habe ich natürlich nachgebildet. Sie basiert auf Flaschenzügen, deren Blöcke ich in nachfolgendem Bild angefertigt habe.



    Angebracht seht ihr die Vorrichtungen in den folgenden beiden Bildern. Hier gibt es leider einen kleinen Farbunterschied, da die befestigte Seite durch einen Draht dargestellt wird und die Zugseite durch einen Faden realisiert wurde.



    Die letzten beiden Bilder zeigen den Gesamtmast mit den Topnants, die ich widerum durch einen Draht realisiert habe. Leider hatte ich nicht genügend Draht eingefärbt, denn die Topnant zur obersten Rah fehlt noch. Das werde ich dann über die freien Tage vollenden. Ich bin aber immer noch nicht komplett, da die Takelhilfen für die oberen Brassen sowie die Pardunen noch fehlen. Mal sehen, wie viel ich morgen noch schaffe.


  • Derzeit versuche ich die noch offenen Baustellen auf der Passat zu schließen. Ich komme jetzt nur noch langsam voran, da sich meine Arbeitspunkte, bedingt durch die Takelage nur noch schwer erreichen lassen.
    So hingen die oberen Brassen zwischen Besan- und Kreuzmast noch etwas unmotiviert und schlapp in der Luft. Diese habe ich jetzt gespannt. Das nachfolgende Bild zeigt aber auch, dass ich jetzt noch ganz andere Herausforderungen bekomme.



    Um die oberen Brassen zu spannen, müsste ich soviel Zug aufwenden, sodass die Pardunen sich wieder lösen. Ich denke, ich habe eine für mich noch vertretbare Lösung für mich gefunden. Die Erfahrung, die ich daraus gezogen habe ist die, dass ich zuerst die Brassen spanne, weil diese (zumindest im oberen Bereich des Mastes) einen höheren Zug auf den Mast ausüben, als die Pardunen, da diese einen Zug nach unten ausüben. Zum Glück habe ich noch keine weiteren Pardunen gespannt. Eigentlich wollte ich mich bei der Takelage von innen nach außen durcharbeiten.
    Also bei den nächsten Masten werde ich immer die Takelage zuerst bauen, die die größte Zugbeeinflussung auf den Masten ausüben. Das nachfolgende Bild versucht noch einmal eine Gesamtsicht auf die hinteren Brassen zu
    vermitteln.



    Dann konnte ich mich endlich um den noch ausstehenden Hauptmast kümmern. An seinem Standort auf Deck fehlten noch die Nagelbänke, die ich dann auf dem Deck angebracht habe.



    Hinter den Nagelbänken in Blickrichtung zum Heck befinden sich noch auf jeder Seite drei Ösenstifte zur Aufnahme der oberen drei Brasstaue. Dann konnte ich den Hauptmast endlich setzen. Ich bin diesmal anders vorgegangen, als bei den anderen Masten. Ich habe hier keine Toppnants und Pardunen an den Takelhilfseinrichtungen angeklebt, um das Gewusel (siehe Fockmast) zu vermeiden. Die entsprechenden Taue werden erst angebracht, wenn ich sie auch direkt verbaue.
    Dann habe ich die Verstagungen auch direkt gezogen, um den ganzen Masten eine Stabilität zu verleihen. Mit Rücksicht auf die bereits bestehende Takelage konnte ich die Stagen nicht mehr so fest ziehen, wie ich das gern wollte.
    Für meinen nächsten Segler habe ich daraus meine Erfahrungen gezogen und werde wie folgt vorgehen:Anbringen der Masten (ohne Rahen)

    • Ziehen der Verstagungen
    • Anbringen der Rahen
    • Ziehen der oberen Brassen
    • Ziehen der Toppnants
    • Ziehen der Pardunen
    • Ziehen der unteren Brassen

    Beim weiteren Anbringen der Takelage kann ich jetzt Fock- und Hauptmast parallel takeln.



    Meine nächsten Aktivitäten sehen jedoch wesentlich trister aus. Durch das Anbringen der Nagelbänke fehlen mir jetzt jede Menge Nägel. Diese werde ich in der kommenden Zeit erst einmal produzieren.

  • Diesen Baubericht möchte ich einmal mit einem X( beginnen.
    Nachdem ich die oberen Brassen festgezogen hatte, lösten sich die Pardunen etwas.



    Bei direkter Sicht auf die Pardunen ist dieses (Gottseidank) nicht sichtbar. Aber wenn man die Pardunen anpustet, dann zappeln sie ganz mächtig. Das hat mich dazu bewogen, meine Bauplanung über den Haufen zu werfen.


    Ich ziehe jetzt zuerst die oberen Brassen, weil diese den größten Einfluss auf den Mast ausüben. Danach ziehe ich den Rest der Takelage (Pardunen, etc ….) Eigentlich wären die oberen Brassen der letzte Schritt vor der Fertigstellung gewesen. Also werden jetzt zwischen Haupt- und Kreuzmast sowie Haupt- und Fockmast zuerst die oberen Brassen gezogen.
    Eine weitere Baustelle ist die Massenanfertigung der noch fehlenden Nägel.



    Die nachfolgenden Bilder zeigen noch Impressionen zum Ziehen der Brassen bzw. zum Einsatz der Nägel.



  • Es geht weiter mit der Vervollständigung der Takelage. Für die oberen drei Rahen habe ich die Brassen vervollständigt. Diese Brassen laufen bei der Passat nicht über die Brasswinden, sondern werden mit den Nägeln auf der Nagelbank befestigt. Für mich ist wichtig, dass diese Brassen so früh wie möglich angebracht werden, da sie den größten Zug auf die Masten ausüben können. Aber zum Glück ist nichts passiert. Es hat sich nichts mehr von der übrigen Takelage gelöst. Einen Überblick der gezogenen Brassen zeigt nachfolgendes Bild.



    Die Brassen werden auf dem Deck befestigt.



    Ich möchte hier noch betonen, dass sich um die Brassen und nicht um die Pardunen handelt. Die Pardunen folgen später. Ich habe mich gefragt, ob das noch Kartonmodellbau ist und wann ich bei der Passat das letzte Kartonteil verarbeitet habe. Schon lang her, irgendwie. Daher habe ich die Flaggen angebracht.



    Es waren die letzten Kartonteile aus dem Bogen. Als nächste Teile baue ich die Fallreeps und die Toppnants ein.