Ju 88 C-6 Nightfighter Halinski 1:33

  • Moin zusammen,


    ein wenig off-topic, zugegeben, aber gerne zur Erklärung...


    Die "geführte Nachtjagd" funktionierte so, daß zunächst ein Ziel von den Bodenradarstationen (Würzburg-Riese, Freya) ausgewählt wurde. Diese Ortungsdaten wurden dem Jäger in der Luft im jeweiligen Bereich zugeteilt und so per Funk hingelotst.
    Das Bordradar diente dazu, die grobe Bodenmessung zu verfeinern, d.h. der Bordfunker am Gerät führte den Piloten mündlich mit Kursangaben dann die letzten paar hundert Meter zum Ziel.


    Der eigentliche Anflug erfolgte dann doch noch optisch, da so ein Riesenbomber am nächtlichen Himmel gut zu sehen war, dazu kamen die weithin leuchtenden Auspuff-Flämmchen.
    Der Pilot musste dann innerhalb von Sekunden den Anflug planen, um den Bordschützen des Bombers auszuweichen und zugleich nicht sichtbar zu werden. Dazu kam die Problematik, daß so ein getroffener Bomber den Himmel mit Trümmerteilen übersähte und explodieren konnte.


    Das klingt übrigens in der Theorie schön einfach, aber in der Praxis war das ein höllischer Ritt und saugefährlich. Abgesehen von massiven Funkstörungen und Kollisionsgefahr, waren auch gegnerische Nachtjäger fleissig unterwegs.


    Der Bordfunker an den beiden Röhrenbildschirmen musste das Radar überwachen und den Luftraum hinter dem Jäger im Auge haben. Der Pilot war auf seine guten nachtsichtigen Augen angewiesen, und durfte kein künstliches störendes Licht/Blendung haben, daher auch kein Bildschirm für ihn.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank Hadu für deine interessanten Infos zur Nachtjagt.
    Wie sah eigentlich der Alltag des Bordschützen aus?
    Sprang der zwischen Notsitz und Fahrradsitz hin und her?
    Hatte ja einiges an Waffen zu bedienen.


    Heute habe ich den Pilotensitz fertiggestellt.
    Teile 16-17 .





    Gruß Andi

  • Hallo zuammen


    Habe die letzten Teile des Cockpits fertiggestellt.


    Das Reflexvisier
    Teile 18



    Das Steuerhorn
    Teile 19



    Und ein Sicherungskasten???
    Teile 20



    Fertig


    Als nächstes kommt die umfangreiche Kabienenhaube dran.


    Gruß Andi

  • Servus Andi,


    das sieht alles superb aus - darf man fragen welches Material Du für die Visierscheiben genommen hast ? Das wirkt dicker als normale Klarsichtfolie?


    lg,
    Wolfgang

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Hallo zusammen


    Danke Wolfgang und Zaphod.
    Für das Revi habe ich normale Klarsichtfolie benutzt.
    Wirkt nur durch die Vergrösserung so dick.


    Zur Cockpithaube hatte ich nicht so recht Lust.
    Brauche zur Abwechslung ein paar größere Teile.
    Also habe ich den Rumpf nach hinten verlängert.
    Hier die nächsten Teile.
    Der Unterbau für die schräge Musik scheint mir doch etwas überdimensioniert.



    Innenteil 29 muss um ca. 5mm gekürzt werden damit es passt.


  • Das Peilgerät EZ-6



    und eingebaut



    Noch zwei Rumpfteile später.
    Probeweise nur zusammengesteckt.
    Damit haben wir eine Länge von 30 cm erreicht



    und noch zwei
    Teil 33 bleibt hinten offen,kein Spant oder Lasche,also ist hier gutes formen wichtig


  • Hallo Andi,


    5mm - das ist viel. An welcher Seite musste gekürzt werden?


    War das Peilgerät eigentlich oben mit einer Plexiglasscheibe abgedeckt ?


    Die beiden mittigen Löcher sind die MKs der "schrägen Musik"?



    Zaphod

  • Hallo zaphod


    Ich musste auf der linken Seite 5 mm abschneiden
    Aber da Teil 29 nur eine riesige Lasche ist,ist das kein Problem.



    Und ja,das Peilgerät war oben verglast.
    Auf dem Foto sieht man es nur nicht.


    Und in die Löcher wird später die schräge Musik eingebaut.
    Jetzt wäre die Lebensdauer doch stark begrenzt.


    Gruß Andi

  • Hallo zusammen


    und nachträglich ein frohes neues Jahr an alle Kartonverbieger.
    Wird Zeit das ich auch wieder etwas von meinem Bau berichte.


    Als nächstes folgt das Höhenleitwerk.
    Hier das Gerüst.



    Und fertig verkleidet.


  • Dann die Klappen des Höhenleitwerks.



    Warum die Verkleidung in zwei Teile zerteilt wurde,verstehe ich nicht.
    Da die Teile am selben Bogen sind,können die Druckkosten nicht der Grund sein.
    Das Ganze sauber,stumpf zu verkleben war nicht einfach und hätte nicht sein müssen.



    Hier das Ergebnis


  • Hallo Andi,


    Du hast vollkommen recht, das ist sogar eine ausgesprochen dumme Idee. Die frühe Val von GPM (ein absolutes Murksmodell, da kann ich jedem nur dringendst von abraten) hatte die vorderen Flügelkanten durchgehend so, das war nicht mehr sauber baubar.


    Zaphod

  • Hallo zusammen


    Hatte diese Woche entlich mal etwas Zeit zum bauen.


    Als nächstes habe ich die Cockpithaube gebaut.
    Wollte diese zuerst selbst tiefziehen.
    Hat aber nicht so recht gepasst,da die Form recht komplex war und bei diesem Bogen keine formgebenden Spanten im Bogen dabei waren.
    Also bei habe ich sie bei Slawomir bestellt.


    Vor diesem Bauteil habe ich immer Angst,
    wenn die Haube nicht sauber wird,sind die ganzen Details im Cockpit umsonst.
    Ich benutze dafür immer doppelseitiges Klebeband.
    Vorteil,keine Kleberückstände und Schmierereien.
    Nachteil keine Korrekturmöglichkeit.



    Und probeweise aufgesetzt.


  • Zwischen dem Kleinkram brauche ich immer etwas größeres.
    Also habe ich die Tragflächen gebaut.
    Die Spanten,Halinskitypisch,recht umfangreich.



    Links wird noch der Landescheinwerfer eingebaut.


  • Servus Andreas,


    sag baust Du Kanzeln auch im Auftrag ? :thumbsup:

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Hallo zusammen


    Vielen dank Wolfgang und Zaphod.
    Im Auftrag? 8|
    Nein,eine reicht mir fürs erste :D


    Weiter im Bau.
    Als nächstes wurden die Tragflächen verkleidet.
    Die große Herausforderung war hier die S-förmige Hinterkante.
    Die schön gleichmäßig zu runden hat etwas gedauert.



    Beim nächsten Bauteil gab´s wieder einen Fehler im Bogen.
    Recht viele für einen neuen Halinski.
    Der Scheinwerfer ist gut 2 mm zu weit außen.
    Scheinbar wurde der Knick in der Verkleidung,bei den Spanten nicht berücksichtigt.
    Die Lasche passt nämlich auch nicht.



    Also die Klinge geschärft und das ganze nach innen versetzt.



    Jetzt siehts besser aus.



    Und fertig.
    Jetzt sieht man schon,was es mal werden soll.



    Gruß Andi

  • Hallo Andreas,mal kurz zurück,ich finde das von Dir erstellte MG toll,würde ich so nie hinbekommen,hat schon was von Uhrmacherqualitäten!


    Viele Grüsse!


    Steffen

  • Die Teile für die vordere Verkleidung



    Hier das Ergebnis


    Edit: Den Spant XXV habe ich mir gespart.Da so der Einbau des Vorderteiles von hinten möglich ist.



    Die nächsten Bilder folgen morgen.


    Gruß Andi

  • Hallo Andreas,


    wie immer: super-saubere Arbeit ! ICh bin schon gespannt, auf die Montage der Motoren an den Flügeln.


    Mit dem Fahrgestell geht es dann langsam Richtung Zielgerade.


    Zaphod

  • Moin zusammen,


    grossartiger Bau des Ganzen...


    Zu Deiner (leider erst überlesenen) Frage, wo der Dritte im Bunde so im Flug war... Deine C9+AE wurde von einem Ass der Nachtjagd Maschine im IV./NJG5 von Hptm. Prinz zu Sayn-Wittgenstein im Mai 1943 geflogen.
    Die Maschine hatte eine Dreimann-Crew, und als "Relikt" der Ju88 als Bomber hatte sie noch eine Bodenwanne. Dort konnte der sog. "Beobachter" den Luftraum unter der Maschine im ehem. C-Stand anschauen und relativ bequem auf einer gepolsterten Liege ausgestreckt längere Flüge absolvieren.
    Der Job war übrigens, die schweren und unhandlichen Munitionstrommeln ggf. auszutauschen und die pressluftgesteuerten Maschinenkanonen notfalls mit Tritten und Hammerschlägen zur Mitarbeit zu bewegen. Aber am wichtigsten waren seine Augen, die eben nicht durch die blau/grün schimmernden Röhrenbildschirme des BoFu und die abgedimmten Instrumente des Piloteurs in ihrer Nachtsicht gestört wurden.


    Das Radar -ähm- Funkmessgerät ist übrigens nicht das allbekannte Hirschgeweih, sondern das ältere Lichtenstein FuG 202. Mit einem Messkegel von 30 Grad Sichtwinkel waren die Augen des Beobachters genauso wichtig wie die des Bordfunkers am Schirm, vielleicht sogar wichtiger, weil die Bodenführung ziemlich ungenau war und das Bordgerät nur anzeigte, wenn ein Gegner IM Sichtwinkel auftauchte.


    Die Reichweite war auch nicht allzu grossartig, auf dem Papier ca 4 km, aber in der Praxis war das weniger. 400- 2500 Meter war üblich, bis die Düppel kamen...


    Gruß
    Hadu



    P.S.: Heinrich Prinz zu Sayn-Wittgenstein starb in der Nacht vom 22 auf 23. Januar. Er stieg zu spät aus der brennenden Maschine aus, um seinem Bordfunker und Beobachter den Absprung zu ermöglichen, sein Fallschirm öffnete sich nicht mehr rechtzeitig. Man nimmt an, daß ein gegnerischer Nachtjäger (Mosquito) die Ju88 abgeschossen hat.

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




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    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo zusammen


    Erst einmal vielen Dank Hadu.
    Lese immer mit großem Interesse deine Beiträge.
    Wenn ich meine Modelle baue,will ich immer wissen was ich baue und wie es der Besatzing damit ergangen ist.
    Wie gesagt,der dritte im Bunde war ja die arme S.... an Bord und überall dort wo was geklemmt hat.
    Wie ich gelesen habe waren das meistens Ungelerne,
    die nach einer kurzen Einweisung auf ihren Einsatz geschickt wurden.


    Nur wo dieser seine Matratze im C-Stand hatte,musst du mir erklären.
    Hier sind bei mir zwei dicke MG-FF eingebaut.
    Darum auch meine Frage,wo er die meiste Zeit verbracht hat.


  • Aber nun der aktuelle Stand.


    Die Motorgondeln sind fertig.


    Hier die Innenteile



    Habe auch gleich den Unterbau des Fahrwerkes mit eingebaut.
    Erschien mir jetzt leichter.



    Der Einbau des vorderen Spantes war etwas fummelig.
    Er passt saugend und bleibt auch ohne Kleber in Position.


    !!! Achtung !!!
    Die Teile 74h-j habe ich verkehrt angeklebt.
    Habe es inzwischen korrigiert.
    Die Spitze muss natürlich nach hinten zeigen



    Bei den beiden Verbindungsblechen ist ein Nummerierungsfehler.
    Der geschwungenere Teil 62 ist natürlich innen.



    So sieht es im Moment aus



    Die Klappen und Räder sind auch großteils fertig.
    Bilder davon folgen hoffentlich morgen.


    Gruß Andi

  • Als nächstes das Fahrwerkbein.
    Hier die Teile.



    Das Rollen erfordert einiges an Gedult.



    Wie man sieht sehr massiv.



    Noch etwas Kleinkram



    Das fertige Bein,hier das linke.
    Ich hoffe das es das Modell trägt,da es quasi in der Luft hängt.
    Wie man sieht ist es nur links und rechts verankert.



    Gruß Andi

  • Hallo zusammen


    Musste leider zwei Wochen aussetzen,da ich mir mit einer frisch abgezogenen Klinge die Fingerspitze vom Daumen abgesebelt habe. ;(
    Ja ja,Abziehsteine haben auch ihre Nachteile.


    Weiter im Bau.


    Als nächstes die Stütze,Einfahrmechanismus,des Hauptfahrwerkes.
    Hat einiges an Hirnschmalz gebraucht,da hier die Anleitung etwas unübersichtlich ist.




    Gruß Andi

  • Hallo zusammen


    Danke Zaphod.
    Finde ich auch.


    Heute habe ich alles eingebaut.
    Alles stabiler als gedacht.
    Habe gar nicht gewusst das bei der Ju 88 das Hauptfahrwerk beim einfahren um 90° gedreht wurde.
    Macht aber Sinn bei den riesen Reifen.
    Macht die Verkleidung schön flach und stromlinienförmig.


    Links



    und rechts.


  • Ja,müssen nur mehr geschliffen werden.


    Die Klappen des Fahrwerk´s sind inzwischen auch fertig.


    Die vorderen kleinen...



    und die hintern großen.



    Hier das Ergebnis.



    Bin mir nicht so sicher ob alles so richtig ist. ?(
    Die 3D Skizzen von Halinski sehen zwar super aus,
    aber sind meistens zu dunkel und unübersichtlich.
    Hallo Halinski,die eine odere andere 2D Grafik ist zwar nicht so cool aber würde uns den Bau um einiges erleichtern.


    Gruß Andi

  • Bin mir nicht so sicher ob alles so richtig ist. ?(
    Die 3D Skizzen von Halinski sehen zwar super aus,
    aber sind meistens zu dunkel und unübersichtlich.
    Hallo Halinski,die eine odere andere 2D Grafik ist zwar nicht so cool aber würde uns den Bau um einiges erleichtern.


    Gruß Andi


    ... daß kann ich nur fett unterstreichen; bei einigen Modellen ist der schemenhafte Geisterdruck der grauweißen Bauanleitung eine Zumutung in Verbindung mit dem Preis für die Modelle. Und warum hier bewußt keine englische Bauanleitung - wie bei allen anderen Exportmodellen aus diesem Hause - kann man wohl nur als Verachtung des deutschsprachigen Kunden deuten? Oder als Ignoranz?


    Trotzdem - hier entsteht bei allen Widrigkeiten - ein tolles Modell!


    mit liebem Gruß
    Wilfried

  • Moin zusammen,


    grossartige Arbeit!!! :thumbup:


    Ein kleiner Fehler ist bei dem Fahrwerk...im ausgefahrenen Zustand schliessen die grossen Klappen wieder, d.h. die stehen nie offen, nur beim ein- und ausfahren.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo zusammen


    Nach einer kleinen Schaffenspause möchte ich meine Ju 88 nun außer Konkurenz fertigstellen.


    Hier erstmal herzlichen Dank an Robert,der für mich den Bericht wieder geöffnet hat.


    Danke Wilfried .


    Und Hadu.
    Da ich die Ju 88 mit voll ausgefahrenen Klappen bauen werde,also im Endlandeanflug,passt es ja wieder :whistling: .


    Hier der Stand von Ende März.


    Räder



    Und die Teile des Spornrades sind fertig für den Einbau.



    Gruß Andi