Moin zusammen,
ein wenig off-topic, zugegeben, aber gerne zur Erklärung...
Die "geführte Nachtjagd" funktionierte so, daß zunächst ein Ziel von den Bodenradarstationen (Würzburg-Riese, Freya) ausgewählt wurde. Diese Ortungsdaten wurden dem Jäger in der Luft im jeweiligen Bereich zugeteilt und so per Funk hingelotst.
Das Bordradar diente dazu, die grobe Bodenmessung zu verfeinern, d.h. der Bordfunker am Gerät führte den Piloten mündlich mit Kursangaben dann die letzten paar hundert Meter zum Ziel.
Der eigentliche Anflug erfolgte dann doch noch optisch, da so ein Riesenbomber am nächtlichen Himmel gut zu sehen war, dazu kamen die weithin leuchtenden Auspuff-Flämmchen.
Der Pilot musste dann innerhalb von Sekunden den Anflug planen, um den Bordschützen des Bombers auszuweichen und zugleich nicht sichtbar zu werden. Dazu kam die Problematik, daß so ein getroffener Bomber den Himmel mit Trümmerteilen übersähte und explodieren konnte.
Das klingt übrigens in der Theorie schön einfach, aber in der Praxis war das ein höllischer Ritt und saugefährlich. Abgesehen von massiven Funkstörungen und Kollisionsgefahr, waren auch gegnerische Nachtjäger fleissig unterwegs.
Der Bordfunker an den beiden Röhrenbildschirmen musste das Radar überwachen und den Luftraum hinter dem Jäger im Auge haben. Der Pilot war auf seine guten nachtsichtigen Augen angewiesen, und durfte kein künstliches störendes Licht/Blendung haben, daher auch kein Bildschirm für ihn.
Gruß
Hadu