(HMS) Alert von 1777, 1:72, Shipyard, Lasercut

  • Hallo zusammen!


    Ich bin neu hier im Forum und die Alert soll mein erstes Modell seit langem werden.


    Mein Vater hat mir, ungefähr um 1970 herum, verschiedene Papiermodellbausätze mitgebracht. - Ich kann mich dunkel an ein paar Häuser und vor allem Flugzeuge und ein angefangenes Kriegsschiff erinnern. - Leider wollte ich damals schon Segelschiffsmodelle bauen, die mein Vater aber nicht finden konnte (es gab wahrscheinlich auch nichts).
    Ein paar Jahre später habe ich dann fleissig Plastikmodelle gebaut (hat sogar für ein paar gute Platzierungen bei Modellbauwettbewerben gereicht), was ich dann aber mit Beginn des Studiums aufgegeben habe. - Seither wollte ich schon immer mal wieder was bauen, aber meistens ist es aus Zeitmangel einfach nicht realisiert worden.


    Vor kurzem bin ich dann auf die tollen Bausätze von Shipyard gestossen und die Alert ist eines meiner liebsten Schiffe, seit mir der AOTS-Band dazu in die Hände gefallen ist.


    Kürzlich habe ich dann "Nägel mit Köpfen gemacht" und habe mir den Bausatz endlich gekauft. - Vorstellen werde ich ihn nicht, ich denke, den kennt ihr alle bereits.


    Ich gebe zu, ich bin kein "fanatischer" Kartonmodellbauer, mir wäre es lieber, wenn das Modell wie sein Vorbild, eben wie Holz aussehen würde. - In diesem Fall ist es aber nicht besonders wichtig, da sowieso ziemlich viel von der Oberfläche bemalt und überlackiert wird. Blöcke werde ich mir auf jeden Fall aus Holz organisieren und vielleicht auch so noch einige Dinge nach meinem Geschmack "optimieren".


    Nichtsdestotrotz fühle ich mich ein bisschen wie ein Anfänger. Einmal, weil ich schon so lange nicht mehr gebaut habe und zum anderen, weil sich in den letzten 40 Jahren ja doch einiges getan hat, was Klebstoffe, Vorgehensweisen und Materialien angeht.


    Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir ein wenig mit Rat zur Seite stehen könntet.


    Deswegen auch gleich meine erste Frage... Die nach dem Klebstoff. - Ich bin mir sicher, das habt ihr schon gefühlte Millionen Mal gehört.
    Trotzdem: Im Bausatz wird Butapren erwähnt. - Ich habe mal ein wenig danach gesucht. - Es scheint hochgiftig zu sein und irgendwie ähnlich zu Pattex/Kövulfix, also so "Schuhsohlenklebern". - Bei denen befürchte ich immer, dass sie zu stark austrocknen und damit "aufgeben".
    Bei Holzleim hatte ich bisher immer Bedenken, dass der zu feucht ist und dafür sorgt, dass das Material wellig wird.
    Der bekannte "Alleskleber" hält nach 1-2 Jahren nichts mehr, kommt also auch nicht in Frage.


    Es bleiben für mich scheinbar nur noch Sekundenkleber oder Spezialkleber übrig. - Ich habe mir daher mal von Krick 2 "Tuben" Klebstoff bestellt.
    Einmal das "!phatic" und normalen "Roket" Modellkleber. - Kann mir jemand etwas dazu sagen? - Halten die auch langfristig?


    Ansonsten liegen bei mir bereits Skalpelle, spitze Scheren, Stahllineale und eine Schneidmatte bereit.


    Wenn der Kleber angekommen ist, soll es mit dem Baubericht losgehen. :thumbsup:


    Bis denne,


    Herbert

  • Moin, Herbert!
    Ich habe 4 Sorten Klebstoff, die ich je nach Bedarf nehme: Uhu Alleskleber, Uhu flinke Flasche (beide "schwarz", also mit Lösungsmitteln, die immer diese fiesen Fäden ziehen), Bastelkleber und Sekundenkleber mit Pinsel. Damit bin ich für meine Bedürfnisse eigentlich völlig ausreichend bestückt.
    Ich habe noch nie gehört, dass Alleskleber nach 2 Jahren nicht mehr hält, aber das mag bei Plastikmodellen anders sein (wo ich ihn früher allerdings auch nie genommen habe). Meiner kommt mittlerweile ziemlich zäh aus der Tube, da ist mal wieder eine neue fällig, aber er trocknet zu einer harten Verbindung aus und "zementiert" Verbindungen, die nicht mehr nachgeben sollen, etwa Spantengerüste. Flinke Flasche hat am Ende ähnliche Eigenschaften, kommt aber flüssiger, was ich gerade bei Kleinteilen schätze. Weissleim flächig oder für Strukturen ist tabu, wie Du schon schreibst, aber für Kleinkram im Sichtbereich kaum zu schlagen, da er matt trocknet und auf der Oberfläche dann keine Spuren hinterlässt. Außerdem ist gerade bei kleineren Teilen und engen Radien bisweilen ganz praktisch, dass er den Karton weich macht und sich das Teil dann etwas entspannt. Und Sekundenkleber, wenn es denn gar nicht anders geht oder um den Karton zu härten; komischerweise zieht er bei mir immer dann nicht an, wenn ich es wirklich bräuchte,es sei denn, ich komme mit dem Finger dran, dann hält er beides...
    Aber Respekt vor Deinem Mut, mit Shipyard anzufangen, auch wenn ich den Bogen der "Alert" jetzt nicht vor mir habe; die alten Rumpfformen, teilweise über alle Seiten gerundet, traue ich mir persönlich noch nicht zu! Aber man wächst ja an seinen Aufgaben, gelle? :D

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

  • Hallo Herbert,


    wilkommen!


    Zu den Klebern:
    Ich nutze seit Jahren UHU FlinkeFlasche mit Lösungsmittel und habe keinerlei Probleme mit der Haltbarkeit festgestellt.
    Damit werden, wie Du bestimmt schon hier gelesen hast, große Flächen verklebt (Sprühkleber nutze ich nicht), auch Bordwände an das Spantengerüst.


    Alles andere verklebe ich mit Ponal-Weissleim, ggflls. leicht mit Wasser verdünnt. Wenn man vorsichtig dosiert, gibt es keinerlei Schwierigkeiten mit welligem Papier.


    Nur ausnahmsweise kommt Sekundenkleber zum Einsatz, etwa bei unter Spannung stehenden Bauteilen oder zum Härten kleiner Teile.


    Viel Erfolg mit der ALERT.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Heiner, hallo Helmut!


    Zuerst einmal vielen Dank für die Tipps! - Da werde ich wohl meine "Sammlung" an Klebstoffen noch ein wenig erweitern...


    An Uhu Alleskleber habe ich aus der Schulzeit leider eher negative Erinnerungen. Flächig auftragen war eher schwierig und wenn man es trotzdem tat, drückten sich die zu schnell angetrockneten Bereiche als sicht- und fühlbare "Linien" durch den Karton. - Auch hatte ich das Gefühl, dass wenn der Alleskleber einmal total durchgetrocknet war, er nicht mehr allzu gut klebte. - Ich habe in der Schule einige "Architekturmodelle" und ähnliches basteln müssen und das Ergebnis war zwar zu Anfang schön, hatte aber nur eine stark begrenzte Lebenserwartung. Die Klebenähte gingen irgendwann auf.


    Hat sich das inzwischen geändert?


    Ich werde mir auf jeden Fall mal die "Flinke Flasche" besorgen.


    Heiner: Was meinst du mit "Bastelkleber"? - Heisst der so und von welchem Hersteller ist er? Und welche Vor- und Nachteile besitzt er?


    Was den Bau des Modells angeht, so bin ich eigentlich recht optimistisch. - Shipyard hat das m.E. recht gut gelöst, indem man zuerst das Spantgerüst aus sehr steifem Karton baut und dann die Flächen zwischen den Spanten mit speziellen, kleinen Teilen zu einer ersten "Beplankung" aufbaut. - Darauf kommen dann, wie beim Originalschiff, richtige Planken, die ganz exakt so verlaufen müssen, wie sie geschnitten sind. Da ist präzises arbeiten angesagt. - Aber das werde ich schon hinkriegen, da bin ich optimistisch. - Eventuell, so habe ich vor, werde ich nach der ersten Beplankung den Rumpf ein wenig mit einer Spachtelmasse verspachteln, damit der Rumpf glatter wird und keine Knicke mehr existieren. - Stellt sich mir ein wenig die Frage, welche Spachtelmasse ich da am besten nehmen kann. - Nur ganz dünn und darf den Rumpf und nichts verziehen. - Soll ich die erste Beplankung vielleicht lackieren, damit nichts in das Papier der Beplankung einzieht und den RUmpf krumm macht? - Oder macht schon der Lack den Rumpf krumm? :whistling: :wacko:


    Vielen Dank im voraus!


    Herbert

  • Moin Herbert,


    mit der Alert hast Du dir ein Modell ausgesucht, das mir auch sehr gut gefällt. Für mich ist es leider nicht im passenden Maßstab, umso mehr bin ich auf deinen Baubericht gespannt.


    Als Klebstoff verwende ich überwiegend UHU Alleskleber schwarz. Probleme mit der Haltbarkeit habe ich bisher nicht gehabt, bei einem Bekannten haben mit diesem Klebstoff gebaute Modelle schon mehr als 20 Jahre überstanden. Für kleine Teile nehme ich auch verdünnten Weissleim, Sekundenkleber nur in größter Not oder an Stellen, die geschliffen werden sollen. Ansonsten, wie auch von Wiesel angeführt, zum Härten von Kleinteilen. Meine Erfahrungen mit Sekundenkleber ähneln denen von Heiner. Spezialkleber habe ich für Karton noch nie gebraucht. Ggf. solltest Du vor dem Bau Probeklebungen machen. Nicht nur plan, sondern auch bei Biegungen.


    Viel Spaß und gutes Gelingen beim Bau !


    Gruß Gustav

  • Moin, Herbert! Die Diskussion, ob Weissleim (die Veteranen werden sich an WICOLL erinnern...) oder Uhu hat schon Foren bewegt, die dann in diesem hier aufgegangen sind, ohne dass es eine endgültige Antwort gibt. Wichtig ist am Ende vor allem, wie Du damit klar kommst, dann geht theoretisch auch Tapetenkleister... ;)
    Mein "Bastelleim" (nicht Bastelkleber, entschuldigung) heißt auch so, kommt von der Firma Toppoint und ist aus der Schreibwarenabteilung im Supermarkt. Ich kann speziell diesen allerdings nicht empfehlen, weil er Formaldehyd enthält und doch etwas glänzt; besser ist eindeutig ganz einfacher Weissleim oder Holzleim, wie etwa Ponal, den Helmut erwähnt hat. Der Alleskleber aus Deiner Schulzeit mag schlechter zu verarbeiten gewesen sein, aber mein Eindruck ist eher, dass das "neumodische" Zeug ("tropft nicht, zieht keine Fäden") nicht so doll ist. Wichtig sind für mich die Lösungsmittel, sonst kriege ich bis zum Abend keine Kopfschmerzen ... 8| nein, entschuldige, aber in diesem Forum werden sowieso andere Rauschmittel bevorzugt :D . Gegen Leimwülste helfen übrigens Zahnstocher, damit kannst Du Kleber schön gleichmäßig dünn ausstreichen und verhinderst von vornherein, dass Dir welcher von der Tube auf das Teil tropft. Und mit Spachtelmasse auf Karton kenne ich mich überhaupt nicht aus, da wirst Du von anderen hilfreicheres erfahren, als ich mir je ausdenken könnte. Ansonsten probier einfach an irgendeinem kostenlosen Download aus, was Dir sinnvoll erscheint und mach uns schlau, wenn es vielleicht doch keine gute Idee war, bevor Du die Alert entsorgen musst, weil irgendetwas furchtbar schief ging.
    Toi toi toi - ich bin gespannt!

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  • Moin Herbert!
    Zum Thema "lackieren" bin ich gerade auf den Beitrag von Henryk gestossen, da steht eigentlich alles drin...

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  • Hallo zusammen!


    Es hat ein wenig gedauert, aber ich war in der Zwischenzeit auch richtig fleissig...


    Vielen Dank für die vielen Tipps! - Ich habe mir einiges davon zu Herzen genommen und werde es in nächster Zeit wohl auch ausprobieren.


    Ihr sollt auch mit einigen Bildern für euer Warten belohnt werden. :)


    Bisher habe ich etwa 7 Stunden Arbeitszeit investiert. - Verteilt über drei Tage.


    Erfreulich: Es stinkt nichts! - Das hat mich früher beim Plastikmodellbau furchtbar gestört. - Meine Mutter befürchtete damals immer, ich würde von den Dämpfen "high" werden. - Na, wer weiss schon, was diese Chemie wirklich alles bei mir bewirkt hat? - Egal, ich lebe noch!


    Zurück zum Modell:


    Am ersten Tag habe ich die Spanten und das Kielteil aus den Kartonbögen mit einem sehr scharfen Messer "ausgeschnitten". - Eigentlich muss man nur ein paar dünne Stege durchtrennen, aber die Masse macht's.
    Ausserdem habe ich die ersten drei Spanten am Bug noch verleimt. As Klebstoff habe ich mich letzten Endes für Ponal Express entschieden.- Begründung: Stinkt nicht, klebt schnell, zieht schnell in den Karton ein und sorgt für eine stabile Verbindung. - Wer's nicht glaubt, sollte sich das nächste Mal vorsichtig auf einen Stuhl setzen... ;) - Aufgetragen, pur, mit einer "Präparationsnadel", die mir mal irgendwann, irgendwo "zugeflogen" ist. - Die Nadel hat den Vorteil gegenüber einem Zahnstocher, dass sie sich nicht vollsaugt und deswegen leicht zu reinigen ist und der gesamte Kleber im Endeffekt auch am Modell landet.
    Gut fand ich, dass die Innenkanten der "Verzahnungen" ohne Stege sind, also alles, wo es auf Passform ankommt, komplett gelasert ist. - Das ist sehr gut für Anfänger, glaube ich. - Nacharbeiten sind an dieser Stelle so gut wie nicht erforderlich!


    Am zweiten Tag habe ich dann weiter Spanten mit dem Rumpf verklebt (etwa bis zur Rumpfmitte).


    Heute (dritter Tag) habe ich dann den Rest verleimt und dann die beiden "Bodenplatten", die unten im Rumpf angebracht werden, zuerst mit Blassgelb grundiert und dann mit einer Farbmischung "auf Holz getrimmt".
    Die Farben sind anscheinend Künstler-Guache, recht gut wasserverdünnbar und absolut geruchsneutral. - Recht angenehm bis hierhin.
    Als letztes habe ich das spätere Deck noch mit dem Blassgelb grundiert. Und jetzt schreibe ich an dem Bericht hier...
    Hier kommt dann auch der erste Kritikpunkt: Die Anleitung ist einfach nicht "vollständig". - In der Baunalietung werden die oben genannten Bodenplatten zwar gezeigt, auch wie man sie grundiert und bemalt, aber das war's dann auch. - Kein Hinweis, wo sie überhaupt hin gehören. - Das wäre nett gewesen. - Ich bin ja auch so drauf gekommen, aber wenn das so weiter geht (was zu vermuten ist) dann bin ich mal höchst gespannt, was noch alles an Hinweisen fehlt!


    Anyway, hier erstmal die Bilder: (die ersten Bilder sind noch vom ersten Tag. Am zweiten habe ich keine gemacht, weil sich rein optisch nichts geändert hat.) Die Fotos vom aktuellen Zustand hänge ich gleich im Anschluß an das nächste Posting.


    Bis denne,


    Herbert

  • Moin Herbert,


    wenn Du wasserhaltige Farbe zum Grundieren genommen hast, ist die Reaktion des Decks üblich und normal. Freiwillig wird es wohl nicht wieder gerade. Bei Holz würde ich die Unterseite anfeuchten, damit sich das Stück in die andere Richtung dehnt, bei Karton aber lieber so lassen uns hoffen, dass sich das Deck trotzdem plan aufkleben lässt.


    Die Holzstruktur der "Bodenplatten" hast Du wunderbar hinbekommen, sieht wie Echtholz aus.


    Gruß Gustav

  • Moin Herbert!
    Tja, ohne die Nachmittage als Schüler im Farbdampf der Plastikmodelle wäre aus mir vielleicht auch was ehrliches geworden - so hat es nur noch zum Anwalt gereicht :( . Um so besser, dass Du auf den Weg des Kartonbaus gefunden hast. Obwohl ich Deinen Mut bewundere - die Spanten mit Ponal, das hätte ich wieder nicht gewagt, aber es ist eindeutig gut gegangen. Bravo zu Deinen Holzimitationen, die sehen wirklich absolut überzeugend aus. Und das Deck würde ich mal zwischen 2 Glasplatten unter dicken Büchern übernachten lassen, das mag es der ursprüngliche Form wieder näher bringen.
    Ich freu mich auf Deinen weiteren Fortschritt!

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  • Moin Gustav & Heiner!


    Vielen Dank für euer Lob! Da freut man sich doch, auch wenn man schon etliche Jahre keinen Pinsel mehr in den Fingern hatte.
    Hat mein Kunst Leistungskurs am Gymnasium (vor ca. 34 Jahren) doch was gebracht... :cool:
    Ich hoffe nur, dass mir dieses Projekt weiter so gut von der Hand geht!


    Der Bausatz von Shipyard ist wirklich erstaunlich. - Die Spanten und der Kiel sind aus so starkem Spezialkarton, dass man genausogut gleich dünnes Modellbausperrholz hätte nehmen können.
    Das hatte mich dazu ermutigt zu Ponal zu greifen. - Ausserdem ist es ja Ponal EXPRESS gewesen. - Das ist nicht so wässrig (ich habe es unverdünnt aufgetragen) und wellt deswegen nicht so schnell den Karton und gleichzeitig bindet es auch sehr schnell ab. Das ist fast wie ein Superkleber. - Innerhalb von 5 Minuten hält das. - Und das bedeutet im Umkehrschluß, dass der Karton auch nicht viel Zeit hat, sich zu wellen.


    Ich überlege derzeit, ob ich die Außenkanten der Spanten mit Superkleber behandeln sollte. - Ich möchte nämlich schon gerne die Spanten "straken", wie man es bei Holzmodellen (und echten Schiffen) auch tut.
    So erreicht man einen schönen, glatten Rumpf und die Spanten drücken sich nicht so durch. - Denke ich... hoffe ich.
    Danach klebe ich erst die Einzelteile für die erste Beplankung auf. - Das ist für mich etwas vollkommen neues. - Der Bausatz besitzt eine dreifache Beplankung. - Von Holzbausätzen weiss ich, dass die schon mal doppelt beplanken, aber die Dreifachbeplankung ist schon was besonderes. - Ich hoffe, es hilft. - Der Rumpf wird auf jeden Fall hinterher sehr, sehr steif sein. Davon bin ich fest überzeugt.


    Und wo wir beim doppelt und dreifach beplanken sind: das grundierte Deck wird später in voller Größe "einfach so" und am Stück auf ein zuvor bereits verklebtes, anderes Deck geklebt. - Also auch hier eine Aufdoppelung.
    Ich bin eigentlich schon recht optimistisch, dass spätestens dann das bemalte Deck wieder gerade werden wird... - Ich hoffe es sehr.


    Andernfalls, hmmm... - Es darf eigentlich kein "Andernfalls" geben. - Ich überlege gerade, ob das mit dem verleimen ausreichen wird, oder ob ich Gustavs Rat befolgen sollte und das Deck von der anderen Seite kurz wässern und platt drücken...


    Ich werde euch auf dem Laufenden halten!


    Vielen Dank für eure Tipps! :thumbsup:


    Liebe Grüße,


    Herbert

  • So, weiter geht's! (- Besser gesagt, ging es...)


    Ich habe gestern Abend gute drei Stunden damit zugebracht, die Kanten der Spanten mit Superkleber zu "härten".
    Dabei habe ich zwei "Tuben" Superkleber mit je drei Gramm Inhalt verbraucht.


    Einen guten Rat kann ich noch geben: Wer so viel Superkleber verbraucht, sollte sich seinen Staubsauger daneben legen und einschalten. - Bei mir hat es geholfen.
    Nachdem meine Augen bei der ersten Tube so massiv brannten, dass ich Pausen einlegen musste, kam mir die Idee mit der "Absaugeinrichtung", was wirklich sehr gut geklappt hat.
    Danach hatte ich keine Probleme mehr mit den Augen.


    Ansonsten habe ich noch hinten den Heckbürzel montiert. - Hier war der Einsatz von Ponal Express nicht so gut, weil er den Karton stellenweise anfeuchtete und weich machte und gleichzeitig teilweise schon kurz vorm abbinden war, so dass sich eine Lasche beim zusammenstecken verbog und nur mit Mühe wieder gerade zu bekommen war.


    Und zu guter Letzt habe ich auch noch ein bisschen mit Farbe gespielt.


    Das ist der momentane Zustand...


    Ciao,
    Herbert

  • Moin Herbert,


    zur Verwendung von Ponal ist nach deinen letzten Erfahrungen weiter nichts zu sagen, die Nachteile bei großflächiger Anwendung sind eben wie von Dir beschrieben.


    Das Härten von "Pappspanten" vor einem Schleifen halte ich nicht für zwingend erforderlich. Bei Materialstärken von 1 mm und mehr lassen sich die Kanten auch gut mit 400er oder noch feinerem Papier im Naturzustand schleifen. Es geht auch schneller, erfordert nur etwas mehr Vorsicht (wenig Druck) und Gefühl.


    Viele Grüße


    Gustav

  • Hallo Gustav,

    Das "Härten" war zwar vielleicht nicht erforderlich, aber ich habe einerseits die Erfahrung gemacht, dass je härter ein Werkstoff ist, das Modell dann später um so präziser (eckiger, kantiger, aber auch runder...) ist und man das auf Fotos leider meist auch sehr gut sehen kann. - Der feste Karton, den Shipyard da für Spanten und Kiel verwendet ist jedenfalls ein wirklich toller Werkstoff. Da ist nichts dünn und laberig, oder muss mit viel Aufwand erst stabil gemacht werden. - Das war auch einer der Hauptgründe, wieso ich mich zu dem Bausatz überhaupt durchgerungen habe.


    Nunja. - Ich lasse mich mal selbst überraschen, wie es weitergeht. :) - Danke noch für die Info mit der Körnung für das Sandpapier. - Ich hätte wohl mit 200er angefangen und das wäre wohl ein wenig zu grob gewesen. - Jetzt werde ich es wohl als Zwischenlösung mit 300er probieren. :)


    Servus,
    Herbert

  • Moin Herbert,


    mir ist die Farbe des Decks noch etwas durch den Kopf gegangen. Der helle Farbton ist schon passend, ich würde ihn aber möglichst gleichmäßig halten (hast Du vielleicht ja sowieso vor). Durch Wetter, Wasser und Deckschrubben hatten die Decksplanken schnell die gleiche Farbe, die unterschiedliche Holzmaserung war nicht ins Auge fallend.


    Unter dem folgenden Link findest Du auch ein paar Fotos von Holzdecks: http://www.fotosearch.de/bilder-fotos/schiff-deck.html


    Gruß Gustav

  • Hallo Gustav,


    ich weiss noch nicht genau, was ich mit dem Deck machen werde. - Eventuell soll das ganze sogar ein Diorama werden, dass das Schiff in schwerer See bei Sturm zeigt.
    In dem Fall ist das ganze Deck patschnass. Und rate mal, welche Farbe ein etwas abgewettertes Deck hat, wenn es nass ist...


    Ciao,
    Herbert


    Nachtrag: Ich beantworte die Frage mal selbst: Nasses Holz, mit unbehandelter Oberfläche und einem gewissen Alter, wird so tief dunkelbraun, dass es fast schwarz ist.
    Die netten Decks von den Luxusliniern sind einfach nicht mit den Decks eines alten Kriegsschiffes zu vergleichen. - Schaut euch mal die Wasa an. - Wenn man sich da mal anschaut, wie kreuz und quer und kunterbund das Holz für die Decks bei der zurechtgesägt wurde, dann ist auch klar, dass das Holz damals auch relativ "bunt gemischt" sein durfte. Auf eine einheitliche Farbgebung, wie bei den heutigen Luxuslinern hat damals sicher niemand geachtet und schon dreimal nicht, bei einem Kriegsschiff, von dessen Typ 14 Stück in anderthalb Jahren gebaut wurden. ^^

  • Moin Herbert,


    so ist es. Angehängt als Beispiel ein Taekholzbelag in trockenem Zustand (grau), mit Anfangsnässe, die noch nicht eingezogen ist (ursprüngliches braun kommt wieder durch) und mit eingezogener Nässe (dunkelbraun). Je mehr Wasser das Holz aufnehemen kann, desto dunkler wird es. So wie Du schreibst, fast schwarz.


    Gruß Gustav

  • Hallo Gustav!


    Vielen Dank für die Bilder. - Das ist schon ganz ordentlich für den Anfang. - Das Deck ganz rechts ist noch zu "neu" um richtig dunkel zu werden. - Älteres Holz wird noch viel dunkler.
    Wie gesagt, zum Teil fast schwarz.


    Wie gesagt, ich überlege noch. - Aber wenn ich das Modell im Sturm zeige, dann wird es wohl noch sehr dunkel werden...


    Viele Grüße,
    Herbert