SANTA INÉS - Passat-V., 1 : 250 - Bilder v. Baufortschritt [Fertig]

  • Hallo Helmut,


    ich glaube über 17318 Klicks sprechen eine überdeutliche Sprache. Ich, für meinen Teil, verfolge Deinen Baubericht mit großem Interesse.


    So, genug des positiven Feedbacks - ich warte auf die nächsten Bauschritte.


    Herzlichen Gruß


    Michael

  • Ahoi Helmut,


    jetzt wollt ich das "www" nach der "Zollaterne" befragen, fand aber keine Antwort. Wofür dient denn selbige?


    Eine kleine Idee zu den Winden. Ich habe heute mal ein paar Wicklungen Garn um ein Rundholz gelegt und eine zweite Lage daneben getränkt mit dem neuen Spezialkleber "extra Matt" von Moduni.
    Und weg sind die "Puscheln".


    bis bald


    Michael

  • Moin Helmut!


    Ich habe wirklich selten ein Modell gesehen, welches mit einer derartigen Präzision gebaut wurde.
    Da hängt die Latte wirklich extrem hoch.


    Die Kombination aus den handwerklichen Fähigkeiten in Kombination mit dem Spitzenbausatz ist wirklich eine gelungene Mischung.


    Eine Frage habe ich noch zu der Ankerglocke - wie hast Du die gemacht?
    Ist die so in dem Bogen vorhanden? Und wir groß ist diese?


    Mist - jetzt waren das schon wieder 3 Fragen auf einmal... ;)


    CU


    Rocky

  • Quote

    Original von Michael112
    ...


    jetzt wollt ich das "www" nach der "Zollaterne" befragen, fand aber keine Antwort. Wofür dient denn selbige?


    ...



    Hallo Michael,


    eine geile Frage, die den Fragenden ehrt... =)


    Geregelt ist das in der Zollverordnung (ZollV).


    Danach hat ein einlaufendes Schiff in ein neues Zollgebiet zur Ankündigung des Einklarierens (Anmeldung bei Zoll, Grenzbehörde und Hafenmeister) den Zollstander zu führen, und zwar ununterbrochen ab der Seezollgrenze.
    Als internationaler Zollstander wird normalerweise die Flagge "Q" aus dem Flaggenalphabet gezeigt. Nach den deutschen Zollbestimmungen (§ 4a ZollV) müssen klarierende Schiffe den Zollstander in Form des 3. Hilfsstanders zeigen.


    Die Flagge ist am Signalstag oberhalb der Kommandobrücke oder am Vor- oder Hintermast bis zur Höhe der Saling zu setzen.


    Das Zollzeichen besteht bei Nacht aus einem weißen Zolllicht. Dieses Licht muß mindestens 1 m, höchstens 2 m senkrecht unter dem Hecklicht geführt werden. Es muß so eingerichtet und angebracht sein, daß es ein ununterbrochenes Licht über einen Bogen von je 5 oder 6 Strich ( 1 Strich = 1/32 des Kompasskreises, 6 Strich entsprechen also 67,5 °) von recht achteraus nach jeder Seite des Schiffes wirft. Das Licht muss auf eine Entfernung von mindestens 1 sm sichtbar sein.


    _________



    Die Festmacher hatte ich mit Wachs eingerieben, um die Fusseln "anzulegen". Im Makro sieht man, dass doch noch einige Fusseln rebellieren... :evil:


    Ich werde beim nächsten Mal Deine Methode ausprobieren. Vielen Dank für den Tipp.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Quote

    Original von Mathias Nöring
    ...
    Eine Frage habe ich noch zu der Ankerglocke - wie hast Du die gemacht?
    Ist die so in dem Bogen vorhanden? Und wir groß ist diese?


    ...


    Die Glocke und deren Halterung ist zum einen ein Ätzteil aus dem zum Modell gehörenden Ätzsatz.


    Auf den flachen "Glockenkörper" habe ich beidseits verdoppelten Karton aufgeklebt und in etwa in Glockenform geschnitten. Der Rest ist mit Ponal aufgefüllt und dann lackiert.


    Die Glocke kann aber auch komplett aus dem Bogen gebaut werden.


    An der dicksten Stelle misst die Glocke rund 1,5 mm.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Für das Modell sind 2 Kompasse zu bauen.


    Ein Kompass gehört auf das Achterdeck als Steuerkompass für den Notruderstand. Dies ist der linke auf dem Foto. An diesem Kompass war seitlich eine Röhre angebracht, die eine Leuchte für die Kompassrose aufnehmen konnte.


    Der zweite Kompass stand auf dem Peildeck. Dessen Anzeige konnte im Ruderhaus vom Rudergänger mittels eines Spiegelsystems abgelesen werden.


    Die "Arme" an den Seiten nahmen die Dekompensiermagnete auf.


    *

  • Morgen Helmut,


    also ich komm nochmal kurz zurück zu den Handläufen aus Tonpapier.
    Die Idee find ich total gut, daß werd´ ich mir auf jeden Fall merken.
    Da ich Tonpapier bisher nicht kenne, hab ich mal eine dumme Frage: "Bekommt man das im gut sortierten Bastelgeschäft (Ich kenne da eins in Goch)
    oder eher im Schreibwarenladen."
    Auf jeden Fall möchte ich hier noch ein dickes Lob für das wirklich gut gebaute Modell und für den gelungenen Baubericht loswerden.


    Schöne Grüsse Andre

    In der Werft: IJN Kaga

  • Guten Morgen in die (fast) Heilige Stadt ;) falls ich mir diese Bemerkung als Protestant erlauben darf... ;)


    Danke für die Blumen.


    Das ist 80 gr-Tonpapier als Handlauf.


    Normalerweise bekommt man das auch im gut sortierten Schreibwarengeschäft. Ich habe es allerdings in Wesel in einem Bastelladen gekauft (Adresse bei Bedarf per PN).


    Es gibt Tonpapiere, die ungeeignet sind, weil deren Fasern sehr grob sind. Dadurch wirkt ein Schnitt fast immer etwas unsauber und bei Nahbetrachtung das Bauteil einfach unschön.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Quote

    Original von bauerm
    ..


    ich wußte garnicht, dass die grünen Marsmänner sooo groß sind!


    The afternoon the martians landed...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Ahoi,


    danke für die ausführliche Antwort,
    gib`s zu deine martians haste vorher in Wasser ein gelegt..... ;) und ich dachte schon mit meinen Riegeln und Klampen hab ich das normale Maß an Details verlassen.
    Sehr schön, ich sehe schon stilgerecht der Epoche entsperchend reisende
    Gäste über Deck wandeln, zu finden bei Preiser im Maßstab 1:220....


    schönen Abend noch


    Michael

  • Quote

    Original von Michael112
    Ahoi,


    ... ich sehe schon stilgerecht der Epoche entsperchend reisende
    Gäste über Deck wandeln, zu finden bei Preiser im Maßstab 1:220....


    ...


    =)


    Das soll mal eine kleine Hafenszene werden; deswegen sind auch 2 Luken offen - also das Schiff in Hamburg (Hansahafen, Schuppen 51) am Pier liegend und nach beiden Seiten ladend bzw. löschend.


    Vielleicht nehme ich dazu Kartonfiguren. Die gibt es ja bei David H. als Download.


    Also eher keine Passagiere. Die kamen ja erst kurz vor dem Auslaufen an Bord.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Die Reling an der Achterkante des Promenadendecks (Bauteil 36 j).


    Wie alle Relings in den für die Passagiere zugänglichen Bereichen (also das Promenaden- und das Bootsdeck, zeitweise auch das Peildeck - siehe die Sonnenhungrigen in den Liegestühlen, Bild vom Buchumschlag im Posting vom 04.10.2009 15:31) gab es auch hier eine hölzerne Auflage. Bei der Verwendung von Ätzteilen noch einmal dieser Tipp:


    Von allen Bögen vor Baubeginn eine Kopie machen. Man findet so nicht nur später die entsprechenden Ätzteile anhand der Nummern auf der Platine schneller, sondern kann auch auf den gedruckten Bauteilen ohne Weiteres erkennen, wo eine Holzleiste nachgebildet werden sollte (vielleicht auch lediglich durch braune Farbe).


    *

  • Auch sind jetzt die ersten beiden Rettungsringe (Bauteile 117) angebracht.


    Die Y-förmigen Halterungen habe ich, anders als dies der Bogen vorgibt, nicht aus verdoppeltem Karton geschnitten. Im Original handelte es sich um (flache) Stahlbänder, unter 20 mm dick. Hier fand ich einlagigen Karton passender.



    *

  • An der Aussenseite der Brückennock waren ebenfalls Rettungsringe angebracht.


    Für diese Rettungsringe war (und ist) durch die SeeBG ein Signallicht vorgeschrieben und dementsprechend auch so vorhanden.
    Ich habe dieses Licht ergänzt; es ist aber, um überhaupt sichtbar zu sein, leicht größer ausgefallen als bei dem Maßstab notwendig. Mir gefällt es so:


    *

  • Vielleicht zur Auflockerung mal ein paar Blicke hinter die "Kulissen", in den Passagierbereich.


    1. Bild: Schnitt Aufbau Promenadendeck


    2. Bild: Schnitt Doppelkabine Steuerbordseite


    3. Bild: Einbettkabine Bootsdeck


    4. Bild: Zweibettkabine Promenadendeck


    Auf dem Promenadendeck befanden sich 8 Doppel- und 2 Einzelkabinen; auf dem darüberliegenden Bootsdeck 10 Einzelkabinen. Alle Kabinen hatten ein separates Bad.
    Nach dem Zeitgeschmack der fünfziger Jahre waren die Räume erstklassig ausgestattet.


    Quelle, auch der Bilder: Böer, F., "Alles über ein Schiff", 2. Aufl. 1956



    *

  • Moin Helmut!


    Das Detail mit dem Signallicht an der Brückennock ist ein super Detail geworden.
    Will sagen - Kleine Sache, große Wirkung!
    Aus was besteht das Leitungskabel? Oder ist das aufgemalt?


    Zu den Originalbildern kann ich nur sagen - Herrlich - die gute, alte Zeit eben!


    CU


    Rocky

  • Quote

    Original von Mathias Nöring
    ... Signallicht an der Brückennock ...
    Aus was besteht das Leitungskabel? Oder ist das aufgemalt?


    ...


    Moin Mathias,


    das ist ein grauer Serafil-Faden 120/2 .

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Jetzt geht es an die Vervollständigung der Schiffssilhouette.


    Der Achtermast.



    Hier stellt sich unverhofft ein kleines Problem: Der runde Decksausschnitt für den Mast ist zu klein, so dass sich der Mast nicht einstecken lässt. Da heisst es also "ein wenig umbauen". Dazu weiter unten.


    Zunächst der "Naht auf Naht", ohne Lasche geklebte Mast. Sorgfältig mit häufigem Anhauchen vorgerundet war das Verkleben mit Ponal (unverdünnt) einfach.


    Ponal hat nach meinem Gefühl übrigens den Vorteil, noch besser als ein "echter" Kartonkleber in den Karton einzudringen und dies ergibt eine sehr feste, steife Verklebung.


    Im Rechteck die Markierung für die Oberkante Deck.





    *

  • Das sind (3 mm starke) Bambusstäbe, die man im Handarbeitsgeschäft unter "Nadelspiel" finden kann, zu fünft verpackt.


    Mir sind diese Bambusnadeln bei einem unbeobachteten Durchsuchen von Marions Nähkiste förmlich in die Hand gesprungen. Nachdem ich die erste Nadel "passend" zugeschnitten hatte, durfte ich auch die anderen vier benutzen... ;)


    Diese Stäbchen verbiegen sich auch bei sich ändernder Luftfeuchtigkeit nicht im Geringsten.


    Wieder zum Mast:


    Das untere, in den Rumpf zu steckende Teil habe ich mit einer neuen (!) Rasierklinge an der Markierung abgeschnitten und dann das Stäbchen mit der passenden Länge, so dass es also unten auf der Grundplatte sauber aufstehen wird, mit Ponal eingeklebt. Der Stab liegt dabei an der Rückseite, also an der Nahtseite des Mastes an.


    Jetzt muss das ganze erst einmal über Nacht trocknen.



    *

  • Kurz mal einen Blick auf den Schornstein.


    Das Lüftungsgitter (wahrscheinlich Zuluft und Abluft für die Klimaanlage) ist aufgedruckt (Bild 1).
    Im Ätzsatz sind diese Gitter natürlich enthalten. Ich habe vor dem Aufkleben der Gitter die Fläche mit lichtgrauer Farbe hinterlegt ("Vorm Loch isset ja schließlich dunkel"), so dass sich daraus eine schöne "Tiefe" ergibt (Bild 2):


    *

  • Quote

    Original von Wiesel
    ...Lüftungsgitter (wahrscheinlich Zuluft und Abluft für die Klimaanlage) ...


    Im Schornstein befanden sich auch der Schalldämpfer für die Hauptabgasanlage sowie, neben anderen Wärme abgebenden Geräten, die Umformer für Funk-, Radar- und Echolotanlage.


    Die Lüftungsgitter könnten also auch "lediglich" der Wärmeabfuhr aus dem Schornstein gedient haben.


    ___________


    Wieder zurück zum Achtermast.


    Mittlerweile steht er, mit der richtigen Neigung nach achtern ( ca 1,5 °). Um ihm besseren Halt zu geben, habe ich den Bambusstab mit einer Lage Karton umwickelt und dann erst eingeklebt. Der Mast hat einiges an Zug aufzunehmen, wenn die Antennen gespannt werden.


    Inzwischen sind auch die Traverse und zwei weitere Laderaumlüfter hinzugekommen.


    *

  • In das obere Ende des Bambusstabes habe ich ein 1 mm breites Loch gebohrt.


    Da dort auf die Saling noch eine Stenge aufgesetzt und diese letztlich die Antennenleitungen halten wird, muss die Verbindung zwischen Mast und Stenge entsprechend solide sein. In das Loch wird also nachher ein Stahldraht eingeklebt werden, der die Stenge von innen aussteifen wird.


    *

  • In die Stenge habe ich ein Stück Stahldraht mit einem Durchmesser von 0,5 mm eingeklebt.


    Um eine wirklich feste, unnachgiebige Verbindung zwischen Mast und Stenge zu bekommen, habe ich Stabilit Express verwendet. Ponal etwa hätte, wie andere Weissleime auch, den Nachteil, etwas flexibel zu bleiben und unter Zug mit der Zeit ein wenig nachzugeben. Bei Stabilit passiert das dagegen nicht.



    *

  • Moin Helmut,
    da bist Du ja, während ich auf Bornholm Heizer (am Kaminofen) gespielt habe, richtig gut voran gekommen. Der achtere Mast gefällt mir ausnehmend gut, auch die Signallampe für den Rettungsring finde ich absolut stimmig.
    Kleine Frage: Der Kompass am Notruderstand hatte bestimmt eine Persenning. Willst Du dem noch eine solche gönnen?
    Ansonsten bringt mich Dein Baubericht allmählich dazu, über einen Bau der INES nachzudenken. Wird dann wohl irgendwann kurz vor meiner Pensionierung sein. Oder danach...
    Beste Grüße
    Fiete

  • Ahoi,


    Landratte mit alpiner Veranlagung frägt das Werftbüro was denn die Zahlen auf dem Deck neben sehr schön gebauten Mast bedeuten? Wo is`n die Lichtmaschine für die Leuchten?


    :)


    Michael

  • Quote

    Original von Fiete
    ...Der Kompass am Notruderstand hatte bestimmt eine Persenning. Willst Du dem noch eine solche gönnen?
    ...


    Moin Fiete,


    Du hast völlig recht! An die Persenning habe ich noch gar nicht gedacht. Aber es ist absolut logisch, dass dieser Kompass normalerweise durch eine Persenning geschützt war.


    Also werde ich mir mal Gedanken über das richtige Material machen; kommt Zeit - kommt Persenning! :]


    Quote

    Original von Michael112


    ...Landratte mit alpiner Veranlagung frägt das Werftbüro was denn die Zahlen auf dem Deck ... bedeuten?...


    Hallo Michael,


    das sind Shuffleboard-Felder. :D


    Auf vielen Passagier- und Kombischiffen war und ist das ein sehr beliebtes Decksspiel.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Dass Werftmodelle nicht immer eine sichere Quelle bei der Nachbildung eines Originals sind, zeigt das folgende Beispiel.


    Es geht um die Leitern an den Ladepfosten Achterkante Brückendeck.
    Das erste Bild zeigt die SANTA INÉS, fotografiert aus der Saling des Vormastes. Das zweite Bild zeigt das Werftmodell der SANTA TERESA.


    Während auf dem Werftmodell die Steigleiter einteilig geführt ist, ist auf dem Foto der INÉS klar zu erkennen, dass die Leitern geteilt waren. Die größere reichte von oben kommend zunächst an der Innenseite des Ladepfostens entlang bis zu einer kleinen Plattform. Von dort aus ging die kleinere Leiter, um 45 ° nach vorn versetzt, zum Deck.


    Zwar zeigt das Werftmodell die TERESA. Beide Schiffe waren aber, zumindest in diesem Detail, absolut baugleich.

  • Das Passat-Modell bildet den Zustand zum Zeitpunkt der Indienststellung nach. Dementsprechend ist hier die Aufstiegsleiter dem Vorbild entsprechend geteilt.


    Die Plattform zwischen den beiden Leitern ist das Bauteil (119) e, die Halter der oberen, längeren Leiter sind die Bauteile (119) d.


    Die (ringartigen) Hand- und Fußpferde sowie die Leitern entstammen dem zum Modell gehörenden Ätzsatz.


    *