SHIPYARD "HMS Granado" 1:96

  • Nach eingehender Betrachtung 8o der nachfolgenden Zeichnung, kam mir die (ich muß zugeben, schockierende) Erkenntnis, das ich bislang nur für den Groß- bzw. Kreuz-Untermast gefertigt habe. Die 2 Stück die bis zur Bramstange des Kreuzmastes reichen fehlten noch. Das lenkte meinen Blick auf die Fortsetzung der Masten nach oben. @) Und siehe da... die Befestigung zur Großmars- bzw. Kreuzmars-Stenge und von da aus zur jeweiligen Bramstenge hatte ich bislang großzügig übersehen! Von der Verbindung der Masten untereinander und zum Klüverbaum, will ich der Geringfügigkeit wegen, gar nicht reden. Es gibt also noch bis Weihnachten genug zu tun...
    Auf ein Neues :yahoo: Euer Renee

  • Hi Reinhard!


    So langsam wird einem klar, auf was man sich so einläßt, wenn man einen Bogen von Shipyard baut. Mit dem Rumpf bauen ist es halt nicht allein getan; es gehört noch viel mehr dazu. Aber ich bin mir sicher, daß Du auch diese Hürden souverän nehmen wirst. Wie alles, was Du bis jetzt gebaut hast. Alles Gute von der Marinewerft Markkleeberg wünscht


    Der Bär

  • Mahlzeit ihr Freunde der scharfen Sinne und Schere...
    Ja, so langsam wird mir klar, 8o auf was ich mich da eingelassen habe! Aber was soll's. Wer "A" sagt muß auch "B" sagen und es dient ja auch dem eigenen Geschick.
    Also was habe ich heute anzubieten? Keine Angst! ;( Nicht schon wieder "Jungfern". Statt dessen habe ich ein paar Masten gesetzt. Es begann mit dem Herstellen des großen Kähennestes auf dem Großmast und der Öse für die Vertäuung des Bugspried.

  • Den habe ich erst mal angebunden und die Idee mit der Öse war gar nicht so schlecht. :D Nachdem auch die restlichen Masten ihren Platz gefunden hatten, konnte das Krähennest montiert werden. Doch halt... Es mußten vorher noch Vorbereitungen für das Vertäuen der Takelage getroffen werden! Dieses unselige Krähennest wird nämlich mit neun Seilen gehalten. Also Klitzekleine Löcher pieken und das Garn anbringen. Damit es nicht wieder so fusselig in der Gegend herumhängt, habe ich die Strippen aushängen lassen und dann mit etwas Leim versteift. Außedem fehlten noch die Halterungen für das Großsegel.

  • Hallo, Reinhard,


    ich verfolge Deinen Baubericht seit dem ersten Posting mit wachsender Begeisterung und Hochachtung. Schon sehenswert, wie Du mit Erfolg eine große Authentität anstrebst und wie Dir das gelingt. Bei der Befestigung des Bugspriets fiel mir allerdings auf, dass Du helles Garn verwendet hast. Nach meiner Information war aber früher alles stehende Gut (und das ist es wohl hier) geteert und somit dunkel bzw. schwarz. Bitte befrage dazu Deine Informationen und versuche hier ebenfalls das originalgetreue Abbild, müßte jetzt eigentlich noch relativ leicht machbar sein.


    Wie auch immer, ein wunderschönes Modell, dessen Fortschritte zur Vollendung ich weiterhin mit Spannung verfolgen werde.


    Mit lieben Grüßen
    Friedrich

    Fülle Deine Tage mit Leben und nicht Dein Leben mit Tagen.

  • Nun durfte geklebt werden...
    Nachdem alles schön fest und angetrocknet war, habe ich drei meiner "Jungfern" zum vertäuen geopfert. Da ich von denen sowieso noch einige basteln darf, kam es nicht so drauf an. Das mittlere Seil vom Krähenmast wurde nun mit einer Schlaufe versehen und dann mit einem weiteren Tau bis zum Bugspriet gespannt. Die restlichen acht Seile wurden dann, immer rechts - links, durch die Schlaufe gezogen und abschließend mit einem Verschluß verklebt.

  • Hallo Papiertiger...
    Danke für das Lob und den Tip (lässt sich sicher noch schwarz einfärben), aber ob ich die von Dir gepriesene Authentität noch lange halten kann, wage ich zu bezweifeln. Ich sag's mal so: Ich geb mir Mühe etwas ordentliches in meine Vitrine zu stellen. Kunstvolles Pfuschen ist erlaubt aber Murks kommt nicht in Frage!
    Weiter geht's...
    Nun wurde ein weiteres Tau vom Mast an den Bugspriet gelegt und wieder mit einer "Jungfer" (die zweite) gepannt. Die dritte "Jungfer" brauchte ich am unteren Großmast für die Vertäuung des :rolleyes: (grusel) kleineren Krähennestes auf dem Kreuzmast. Und das kommt wohl als nächstes in die Mache.
    Bis dann und bleibt fleißig (auch bei den schönen Wetter)
    Euer Renee

  • Hallo und mal 'ne ernstgemeinte Frage an Papiertiger...
    Da ich mit der Seefahrt bislang höchstens im Kino oder dem Fernseh zu tun hatte, kenn ich mich noch nicht so aus! Wohl habe ich die Bezeichnungen "laufendes- und stehendes Gut" schon mal gelesen, aber die Bedeutung (hat wahrscheinlich was mit bewegen zu tun) ist mir noch verschwommen. Vor allem die Zuordnung wird mir Probleme machen. ?( Wenn ich Dich richtig verstanden habe dan müßten doch alle "Haltetaue" einschlißlich der Wandten auch geteert werden. In meinem Fall, alle, bis auf die beiden Seile für das Großsegel? ?( BITTE schreib mir mal 'ne Antwort!
    Mit DANKE im Voraus
    Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo, Reinhard,


    ich wage es kaum zu schreiben, aber Deine Interpretation ist richtig. Es müßte sämtliches stehende Gut dunkel sein, das heißt: die Vertäuung der Masten, dabei die Wanten und Stage (Abspannung der Masten). Hell (ungeteert, weil Verschleiß und öfters mal erneuert) sind alle Taue zum Bewegen der Rahen und der Segel, also die Taue, die mit den Belegnägeln in den Nagelbänken 'belegt' (festgezurrt) wurden. (Übigens, die Info stammt aus dem Buch von Wolfram zu Mondfeldt über historische Segelschiffe)


    Schade, dass dies nicht vorher auffiel, deshalb meine Empfehlung: Mache einfach weiter und behaupte, das Schiff warte auf die Lieferung von etlichen Tonnen Teer, um danach in See zu stechen. Auch so wirkt Dein Modell schon imponierend.


    Mit lieben Grüßen
    Friedrich


    Edit: Schau Dir hierzu mal das Modell der Victory an.

    Fülle Deine Tage mit Leben und nicht Dein Leben mit Tagen.

    Edited once, last by Papiertiger ().

  • Hallo Reinhard!


    Schöne Leistung bisher - das Ergebnis ist sicher eine Bereicherung für Deine Vitrine.
    Ein kleiner Tip - die Seile mit Weißleim zu stabilisieren ist auf jeden Fall eine gute Idee - aber mach das erst nach dem Abspannen, bzw. einfärben, dann bleiben sie schön gerade und machen keine Wellen.
    Der Unterschied zwischen festem und beweglichen Gut ist einerseits aus dem Takelplann zu ersehen (da meistens in unterschiedlichen Zeichnungen dargestellt) und andererseits mit etwas Überlegung herauszukriegen (auch Bilder vom fertigen Modell können helfen). Alles, was sogenanntes festes Gut war, wurde mit einer dicken Schicht Tees konserviert und ist daher am Besten in schwarz oder dunkelbraun darzustellen. Bewegliches Gut war mit Bienenwachs behandelt und bliebt daher hellbraun, da hier die Beweglichkeit erhalten blieb. Wenn Du dir für jedes Tau vorstellst was damit bezweckt wurde, dann ist recht schnell klar, was beweglich war und was fest. Z.B.: Für die Vertäung zwischen Bugsprit und Mast wurde ein dickes (unbewegliches) Tau verwendet - für die Nachspannung desselben wurde jedoch ein kleiner Flaschenzug (Jungfer) verwendet, der als bewegliches Tauwerk hellbraun sein muß. Genauso ist es bei den Wanten - ein Teil ist starr (dunkel) - Abspannung hingegen ist beweglich und hell. Taue, die für die Verstellung der Segel verwendet wurden waren alle beweglich und damit hell.


    Übrigens Achtung! Bei der Victory von Christoph ist das leider auch nicht alles richtig. So sind z.B. die Abspannungen der Wanten in hell auszuführen und nur die Wanten selbst sind dunkel! Siehe auch:


    http://www.modelshipwrights.net/World/Victory/index.htm



    Liebe Grüsse vom
    Josef

  • Danke Euch - Fritz und Josef, leuchtet spontan ein...
    Auch für den Link. In dem Zusammenhang noch mal 'ne Frage hinterdrein. Manche Masten, bei diesem Boot ist es der Großmast und der Bugspiet, sind in Abständen mit Seilen umwickelt. Gibts dafür eine Erklärung. Das mit dem Teer und dem Wachs fand ich besonders interessant!
    Ansonsten habe ich den "Fehler" behoben und den Großmast um die Großmars-Stenge erweitert.
    Gruß Renee

  • Servus Renee!


    Die Seile um den Mast waren aus Stabilitätsgründen angebracht. Die Masten sind ja aus Holz mit Längsmaserung - mit jedem Schaschlikspießchen kann man simulieren, daß bei Krafteinwirkung, dieses Holz in Form von langen Splittern (entlang der Faserrichtung) bricht und diese Seile können eine nicht zu unterschätzende Splitterwirkung (und damit Mastbruch) verhindern. Weiters waren die Masten oft noch zusätzlich mit Schutzhölzern versehen, die allerdings in erster Linie einen Schutz vor den AUF und AB laufenden Rahen bildeten. Die Rahen wurden zum Segelraffen nämlich nach unten abgelassen (wie ein Lift) - daher auch hier bewegliches Gut!


    Liebe Grüsse
    Josef

  • Hallo Renee,


    es gab keine Stämme mehr, die die Länge und den benötigten Durchmesser hatten. So baute man die Masten aus mehreren Teilen zusammen. Sie wurden dann mit Tauen (Wuhling genannt) oder Eisenringen zusammen gehalten (noch vor UHU-Zeit).


    Gruß


    Michael

  • Hallo Renee!


    Ganz großes Kompliment zu diesem Baubericht. Das, was man hier lernt (auch von den anderen Teilnehmern), ist mit Geld nicht zu bezahlen.


    Ich denke zwar nicht, dass ich dieses Modell jemals (nach)baue - auch nicht theoretisch ;) - aber vielleicht hilft es mir bei kleineren Projekten (vielleicht dem Piratenschiff?)


    Nochmals: Chapeau!


    Herzliche Grüße


    Thomas Bernhard

  • Hallo, Reinhard,


    Klasse, dass die Änderungen anscheinend ohne größere Probleme machbar waren. In Hinblick auf die schon fertiggestellten Teile habe ich nämlich doch etwas überlegt, ob ich dazu tatsächlich schreiben sollte, denn das bedeutete ja in jedem Falle Mehraufwand. Jetzt freue ich mich richtig, die 'HMS Granado' wird ganz sicherlich zu einem Schmuckstück.


    Ich werde den Baubericht weiterhin intensiv verfolgen.


    Mit lieben Grüßen
    Friedrich

    Fülle Deine Tage mit Leben und nicht Dein Leben mit Tagen.

  • Grüß Euch alle...
    Inzwischen ist auch das zweite Krähennest fertig. Ich habe es diesmal etwas anders gebaut und es ist sauberer geworden. Möglicherweise hat sich im Baubogen auch ein Fehler eingeschlichen. Beim großen Krähennest sind die Löcher für die Verspannung noch in allen drei Teilen eingezeichnet. Beim kleineren nur im Mittelteil. Also habe ich das Teil 109b noch einmal gedruckt und damit die entstandenen Löcher im "Großen" verdeckt. Bis auf die kleinen Streben ließ sich das zweite Nest mit der neuen Bauart besser fertigen, da keine zusätzlichen Knoten entstanden sind.

  • Ansonsten wehrten sich die Baugruppen beim Fügen nach Kräften. Die Verspannung zum Großmast habe ich drei mal wieder auseinander genommen, bis es mir einigermaßen gefiel. Ein Umstand den ich nicht mehr ändern werde, ist und bleibt die Spannung der kleinen Leinen zur dickeren Hauptleine. Und das sowohl am Groß- wie auch am Kreuzmast. Bei aller Mühe und Geduld - besser krieg ich das momentan noch nicht hin.Eine Überlegung wäre das Garn durch dünnen Draht zu ersetzen oder auf gumiertes flexibles Garn zu wechseln. Nur, dann müßte ich beide Krähennester wieder abnehmen und das lassen die Klebeverbindungen nicht zu. Was soll's, beim nächsten Modell ist man schlauer!
    Bis zum nächsten Bericht: Kopf hoch und weiter machen...
    Gruß Renee

  • Hallo Reinhard!


    Jaja, das Steifsetzen der Takelage. Da hilft nur viel Übung. Hat man eins der Taue gespannt, hängt irgendwo anders eines durch. Ist schon recht furchtbar. Aber laß den Kopf nicht hängen, das wird schon alles super werden.



    Tschüß
    Der Bär

  • Hallo Renee,


    die Salinge sind Dir besonders gut gelungen!



    :klugsch...modus:
    Übrigens sind das keine "Krähennester"; die befanden sich an der Spitze des Mastes (dem "Topp"), also -soweit vorhanden-, am oberen Ende der Stenge.


    Die Salinge bei solchen Schiffen waren (auch) Arbeitsplatformen und "Zwischenetagen" auf dem Weg nach oben, vor allem aber die "Abspreizungen" für die Wanten und Pardunen.
    Sie sollten einen "besseren" Zugwinkel beim seitlichen Abstützen der Masten und deren Teile ("Stengen") ergeben.
    Darüberhinaus waren an den Salingen die "Hoftaue" befestigt, also das "Hauptstag", das stärkste, meist oberste Stag jeden Mastes.
    :/klugsch...modus:

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

    Edited 2 times, last by Wiesel ().

  • Grüß Dich Wiesel...
    Ich bin über jede detailierte Information dankbar! Irgendwie werd ich mir mal Literatur anschaffen müssen, damit ich nicht immer so'n Seemannsgarn von mir gebe!


    Aber nun zu einer Begebenheit, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
    Wollte heute das Boot mal der restlichen Familie (nicht jeder hat Internet) vorstellen und stellte es gerade in meinen Wagen, als ein Nachbar des Weges kam:
    "Oh ein Schifflein! Ja, ja mein Enkel hat gestern auch so eins gebastelt - schön geworden!"
    Und dann etwas später bei meiner Mutter:
    " Oh, schau mal Jan (mein Neffe), sag mal Reinhard, hast Du das gestern gebastelt?"
    Nein, da bin ich schon länger mit zugange...
    "Aber schön ist es doch geworden. Fehlen nur noch die Leitern zum hochklettern."


    Ich sag nur eins:
    "Kartonbau.de da weiß man was man hat"
    Euer Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Eine kleine Anmerkung zur Klärung der Begriffe:
    Salinge sind die Längs- und Querhölzer (Längssaling, Quersaling) an den Topps der Untermasten und Stengen. Auf den Salingen der Untermasten liegt die hölzerne Plattform, der Mars, auf. Die Wanten der Marsstenge werden am Marsrand, die der Bram- und Royalstengen an den Enden der jeweiligen Quersalinge bzw. an Auslegern, die an den Quersalingen befestigt sind, beschlagen. Die Stage stützen die Masten und Stengen zum Bug hin ab und werden um den Mast- bzw. Stengetopp gelegt. Die Hoofdtaue (Hoftaue, Hofttaue) sind einzelne Taue der Wanten, nach einigen Quellen die jeweils vorderste Want. Das obere Ende wird um den Mast- bzw. Stengetopp gelegt, das untere Ende an den Quersalingen befestigt.

    Damit sollten alle Klarheiten beseitigt sein.


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Leute, hallo Bär...
    Junge, Junge, ihr haltet mich ganz schön auf Trab! :P
    Woll'n doch mal sehen ob ich das alles richtig verstanden habe? ?(
    (wollte ich eigentlich schon lange gemacht haben, die Theorie, aber dann war die Praxis doch wieder näher)


    ;( falls nicht, ihr wißt ja Bescheid...


    Renee


    Danke Wiesel,
    "Talje" und "Jungfer" wurde überarbeitet

  • :rotwerd:


    Walter hat natürlich recht.
    Das Hoftau (o.ä.) ist eine Want, also eine seitliche Abspannung, kein Stag (das in Schiffslängsrichtung verläuft).


    Die Jungfer ist streng genommen nur die "Scheibe", durch die die "Talje" (eine Art "Flaschenzug") geschoren (durchgeführt) ist.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Abend zusammen...
    Heut war auf der Werft nicht viel los. Die Salinge der jeweiligen Marsstenge wurden gefertigt und mit der passenden Bramstenge erweitert. Die Hölzer zum ablassen der Rahen wurden selbstverständlich auch montiert. Zunächt ein paar Bilder von den Salingen und dem Top-Holz zum befestigen der Stenge.

  • Guten Abend liebe "Pappkammeraden"...
    Nachdem ich heute ca. 3 Stunden mit dem Einkauf von schwarzem Häkelgarn verplempert habe, hat es dann aber geräumt. Mein Problem war, Monduni hat noch nicht geliefert (Takelgarn und Jungfern) und bei uns in Iserlohn gibt es kein Handarbeitsgeschäft mehr. Auch Bastlerzentalen oder ähnliches sind keine mehr da. Schließlich fand ich mit viel Fragerei über Umwegen einen kleinen Laden in Menden - und dort die letzte Rolle schwarzes Häkelgarn. (schwarz läuft im Moment nicht so) Wieder zu Hause angekommen legte ich gleich los. Begonnen habe ich mit den Pardunen für den Kreuzmast, bzw. deren Halter.

  • Dann, ich brauchte das Garn ja Gott sei Dank nicht mehr einfärben (es längt sich dadurch), habe ich mir den Großmast vorgenommen. Der erste Satz Wanten steht. Morgen werde ich noch die Webleinen anbringen und dann muß ich neue "Jungfern" basteln. Die 28 vorhandenen sind bis auf eine verbaut. Tja, dann schaut Euch das Schmuckstück mal an...
    Euer Renee

  • Hallo Renee,
    bisher ein tolles Ergebnis!


    Vielleicht noch ein Tipp zum Takeln:
    Manche Garne spannen sich durch Schrumpfung in gewissem Umfang selbst (und dauerhaft), wenn man sie nach dem Durchsetzen des gesamten stehenden Guts etwas mit Spucke anfeuchtet.


    Probiers mal en einem Probestück aus. Ich fand den Effekt damals verblüffend.



    (Zitat): "...Pardunen für den Kreuzmast, bzw. deren Halter.(Zitat Ende) Ich kanns mir nicht verkneifen :evil:: Die "Halter" heißen "Püttinge".
    =)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

    Edited 2 times, last by Wiesel ().

  • Moin Wiesel, und an alle Anderen natürlich auch moin...
    Die Idee mit dem "schrumpfen" werd ich mal testen. Aber bis jetzt ist noch alles straff.
    Aber ein klassischer, vom Wunsch auf "Ergebnisse sehen" geprägter, Fehler ist mir unterlaufen. Damit alle, die so ein historisches Segelschiff bauen wollen, nicht genau so dumm aus der Wäsche gucken wie ich gerade, folgender Tip! ERST die Wanten - dann die Pardunen! Warum? Weil die Wanten zum Teil unter den Pardunen liegen und das Anbringen der Webleinen so unnötigerweise erschwert wird! Im Moment schwanke ich noch zwischen Abnehmen und dem Versuch es so zu schaffen. Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich sie nur verklebe - oder zusätzlich verknoten muß...
    Bis mir dazu was einfällt, werde ich erst mal neue "Jungfern" bauen. Allein 14 Stück für den "unteren" Bereich.
    Tschüß sagt Renee


    Ps.
    Hab ich erst jetzt entdeckt... "Püttinge"! Super - Danke für die Info!!!

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

    Edited once, last by Reinhard Fabisch ().

  • Hallo Reinhard!


    Bis jetzt ein Tolles Teil, was Du da baust. Da ich heute meine Masten- und Rahensätze bekommen habe, werde ich mich wohl auch bald an die Bellona oder die La Belle Poule wagen. Obwohl es mich innerlich graust :D.


    Tschüß und weiter so
    Der Bär

  • Die Post ist da...
    Hallo, habe soeben die Post von Mondu... bei meiner Nachbarin abgeholt. Das Takelgarn und die Jungfern (Teillieferung, habe nur 10 Stk. bekommen ) hätt ich mir sparen können. Aber die Blöcke sind schon recht interessant!
    Ansonsten habe ich heute weitere "eigene Jungfern" ge- und anscnschließend verbaut. Die Wanten für den Kreuzmast stehen. Die vier, jetzt noch frei stehenden Jungfernpaare sind für die Pardunen des Topmastes (oder ist es die Bramstenge?) gedacht. Weite sechs Jungfernpaare sind in Vorbereitung und für die Verbindung Rumpf - Klüverbaum (oder wäre Bugspriet richtiger?) vorgesehen und "wenn's klappt" noch heute angeschlagen.
    Bis dann Renee

  • Hallo Bär...
    Das ist eine Meldung, so ganz nach meinem Geschmack!!!
    Dann wäre ich nicht so allein mit meinem historischen Segler und vom Maßstab sind sie auch noch gleich. Dass wird bestimmt toll...
    Mit hoffnungsvollen Grüßen
    Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Moin zusammen...
    Mal 'ne Frage an die Experten zu der Takelage. Ich habe neben der etwas klein und ohne Anmerkungen geratenen Zeichnung des Baubogens, etwas im Netz zu dem Thema gesucht. Gefunden hab ich einen sehr ausführlichen Bauplan für die GRANADO. Nur wird dort die betreffende Takelung anders dagestellt. Es geht mir dabei hauptsächlich um die Wanten am Topmast bzw. Kreuzbramstenge. Ich weiß mir darauf keinen Rat. Müssen die nun vorhanden sein, oder läßt man sie besser weg? ?( ?(
    Mit Danke im Voraus
    Euer Renee

  • Nabend Reinhard!


    Raten kann ich Dir zu dem Problem nicht so viel. Eigentlich gehören die Dinger da schon dran; aber ich würde erst einmal die Jungfern zählen. Wenn genug da sind, würde ich die Wanten anbringen. Sonst nicht. Aber ich glaube, daß es so oder so nicht auffallen wird. Bei Deinem tollen Modell sitzen die Blickfänge woanders.



    Tschüß
    Der Bär

  • Ganz schön was los im Forum...
    Ich hab mich dennoch inzwischn mit meiner Takelage beschäftigt und ein paar Sachen entdeckt, die man hätte einfacher haben können. Inzwischen neige ich dazu, folgende Reihenfolge anzustreben:


    1) zuerst alle Püttingswanten (von oben nach unten) montieren.
    2) Alle Stage (Längsrichtung) anbringen.
    3) dann die Wanten und meinetwegen auch die Webleinen.
    4) Danach erst die Pardunen und
    5) zuletzt die Leinen zum Klüverbaum zur Bordwand ziehen.

  • In meinem Fall mußte ich die Püttingswanten separat auf einen Faden aufknüpfen um ihn anschließend unter den Wanten hindurch um den Mast zu legen. Fummelei ohne Ende. Bin schier verzweifelt dabei. Aber Übung macht den Meister und Aufgeben gilt nicht. Dann hab ich noch die Wanten und Püttingswanten an der Bramstenge vom Großmast angebracht und bin inzwischen dabei die Wanten von der Marsplattform zu den Salings der Bramstenge zu ziehen.
    Die Kreutbramstenge werde ich wohl wie im Bogen beschrieben auch mit Wanten belegen. Sonst wären die Salings ja überflüssig.
    Auf geht's...

  • Hallo Reinhard,


    doch, Du mußt die Wanten anbringen. Sie sind neben den Stagen und Pardunen die wichtigsten Taue an Bord. Ohne sie würden Mast bzw. Stenge beim leisten Windhauch oder beim Rollen im Seegang sofort über Bord gehen.


    DAS Buch über die Granado ist von Peter Goodwin. Im Zweifelsfalle würde ich immer den Angaben in diesem Buch folgen. Peter Goodwin ist eine weltweit anerkannte Autorität.


    Ich stelle einige Scans für Dich rein.


    Viel Freude am Bauen


    Michael

  • Dem Neuen aufgeschlossen, der Tradition verhaftet...
    So möchte ich den folgen den Bericht überschreiben. Aber erst mal: Moin Kameraden...
    Schon zu Beginn dieses Bauberichtes, erwähnte ich, das es sich um einen Versuch bei diesem Boot handelt. Hier und da hab ich auch immer mal wieder versucht, für mich neue Techniken zu entwickeln und umzusetzen. Das gelang mal besser mal schlechter und wird für das nächste Modell gespeichert. Im Moment bin ich aber an einem Punkt angekommen, da kann ich mich nach ettlichen toll ausgedachten Versuchen, nur noch in die Tradition flüchten. Der "Wahnsinn" hat dann wenigstens Methode!!!
    Worüber schreibt der da überhaupt? Mal wieder von "seinen" Jungfern? - NEIN.
    Von den Wanten? Schon besser! Ich will's Euch verraten.
    Von den "rucki - zucki" angeklebten Webleinen!!!
    Wie gut, das ich mit meinen 53 Jahren auf dem Kopf noch so gut bestückt bin!
    Sonst würde ich jetzt barhäuptig vor diesen Zeilen sitzen. Ja, es ist wirklich zum Haare ausraufen!
    Beim ersten Versuch hielt die Klebestelle nicht. Vielleicht weil ich darunter schon einmal einen Knoten verklebt -, oder weil ich die beiden Garne nicht zusammengedrückt hatte. Das holte ich beim zweiten Versuch nach und hab mir beim Lösen der Pinzette fast die ganze Takelage abgerissen. Der nächste Versuch die Garne miteinander zu verknoten, scheiterte an dem Problem, das sich beim Anziehen des Knotens die Teilung verläuft. Mittlerweile bin ich, vermutlich auf die traditionelle Methode gewechselt. Ich knote das Webleinen an die erste Want an. Dann versuche ich sie mit der letzten Want, unter Berücksichtigung des Abstandes ebenso zu verknoten. Schon dabei sollte man darauf achten, ob man linke oder rechte Knoten braucht! Nun tarriere ich die Höhe zur unteren Webleine aus und verknote die Wanten dazwischen mit einem neuen Faden aus dünnem Nähgarn. Kontrolle, und erst danach alles mit Sekundenkleber fixieren. Die Idee mit dem gedruckten Abstandsmuster kann ich wohl zu den Akten legen. Ist für mich einfach nicht zu erreichen. Und ein gesundes Augenmaß tut's wahrscheinlich auch.
    Dieses Boot hält aber auch immer wieder "neue Schrecken" für mich bereit...
    Bis dann (vielleicht mit Glatze)
    Euer Renee


    Ps. Übrigens Danke an Michael für Deine Bilder!