segel am modell, woraus?

  • hallo kartonisten!


    ich hab ja schon einiges versucht und viele zeit gestöbert, aber so richtig bin ich mir noch nicht im klaren: woraus macht ihr eure segel? stoff, papier oder vielleicht ganz was anderes? ich komme jetzt langsam in das stadium bei meiner amerigo vespucci, wo ich anfangen muss die segel zu fertigen. alle meine bisherigen versuche waren aber mehr als unbefriedigend. gibt es eigentlich einen stoff, der sich beim nähen mit der maschine nicht eklatant verzieht? hab schon einige versuche angestellt, mit bildern davon möchte ich euch aber verschonen, nicht zuletzt um meine eigene psyche zu erhalten!!! :D :D :D


    ein feines leinen hat mir eigentlich sehr gut gefallen, aber beim nähen war dann alles wieder vorbei. auch das kenzeichnen der nähte mit verschiedenen stiften hat überhaupt nix gebracht.


    die versuche mit einem guten, leicht gestrichenen offsetpapier mit 80 gr/qm und einer alterung mit schwarzem tee waren vorerst sher gut aber die formbarkeit des papiers hat wieder alles zunichte gemacht. oder muss ich tatsächlich die geduld aufbringen, das papier auf vorgefertigten formen trocknen zu lassen, um ein gutes ergebnis zu kriegen? die segel einfach nur so runterhängen zu lassen, macht meiner meinung nach den gesamteindruck des modells ziemlich kapput.


    oder soll ich nur die vielen taue zur schau stellen und das modell ohne segel lassen, so wie man die windjammer öfter im hafen sieht? wer kann mir da weiterhelfen? für jede anregung bin ich sehr dankbar.


    viele grüsse aus köln, robert

  • Servus Robert,


    Bei Schiffen im Maßstab 1:250 habe ich mit Teebeuteln Sonnensegel hergestellt.


    Ein robusteres Material ist kaum zu finden.


    In gerefften Zustand habe ich mit Papiertaschentüchern oder Kosmetiktüchern gearbeitet.


    Daraus wird aber leicht ein Papierbrei ;( ;( ;(


    Gruß, Herbert

  • Eine Sache fällt mir da ein.
    So hat es mein Vater bei seinen Modellen immer gemacht. -Zugegeben, das waren Holzmodelle.


    Aber:


    Er hat ein Stück Fliegengitter aus Draht genommen, dieses etwas gewölbt. - So wie ein Segel eben aussieht, wenn der Wind rein pfeift.


    Dann nahm er nen dünnen Stoff (weiß aber nicht mehr, welchen), legte ein Stück davon über das gewölbte Gitter und hat dann den Stoff mit Tapetenkleister eingestrichen.


    Der Effekt ist, dass der Stoff, nachdem man ihn nach dem Trocknen vom Gitter herunter genommen hat, etwas steif war und die Wölbung gehalten hat.


    Dann passend ausschneiden. Die Kanten fransen nicht aus. Wegen dem Kleber.


    Also an den Holzschiffen schaut das noch immer gut aus. Müsstest halt mal probieren mit nem kleinen Stückle.



    Gruß


    Elger

  • Hallo Robert!


    Du hast drei Varianten zur Auswahl.. Ohne Segel, mit geborgenen Segel oder mit Segel. Meiner Meinung nach sieht ein Segelschiff ohne Segel besser aus, da man das ganze Tauwerk frei sieht. Mit Segel hast Du eine riesen Arbeit mit dem laufenden Gut. Bei einem Kartonmodell keine einfache Arbeit. Die Segel würde ich aus Papierservietten, mit Weissleim eingestrichen, anfertigen. Da ich historische Segelkriegsschiffe aus Holz baue, habe ich eine gewisse Erfahrung.
    Das stehende Gut ist schwarz geteert, das laufende bräunlich. Wünsche Dir viel Erfolg.


    Grüße aus Graz,
    Otto.

  • hallo kartonisten!


    vielen dank für eure schnellen und vielfältigen antworten, da kann ich sicher was mit anfangen.


    viele grüsse aus köln, robert

  • bei gerafften segeln zb zuerst formen und dann mit einer wasserspritze mit leim wassergemisch mehrmals vorsichtig ansprühen,und mit einem pinselchen vorsichtig nacharbeiten!
    bei gehissten segeln:segelform aus ton modellieren,dünne küchenfolie oder alufolie faltenfrei drüberlegen,taschentuch oder kleenex auf die folie legen,mit leim tränken und trocknen lassen.das löst sich wunderbar von der folie und wird bretthart,und hat vorallem die segelform....

  • hallo peter!


    super, werd ich mal versuchen!


    ein doungschö noch wean, robert

  • Servus, Robert!


    Da ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, eines meiner nächsten Modelle als echten Windjammer zu realisieren, habe ich mir auch schon mal den Kopf zerbrochen, wie man die Segel möglichst realistisch darstellt. Stoff scheidet meist aufgrund der Grobheit aus, denn auch die feinsten Stoffe sind für die meisten Maßstäbe noch viel zu grob gewebt. Das verwendete Material sollte möglichst weich fallen, glatt sein und gut zu lackieren sein. Die Nähte sollten mit einem Stift aufmalbar sein und verkleben lassen sollte sich das Material auch gut. Beim Betrachten eines Luftballons, dem nach einiger Zeit die Luft ausgegangen war, hatte ich dann die Idee, es einmal mit Latex zu probieren. Nach einigem Suchen im Internet bin ich fündig geworden und habe mir mal ein großes Stück farbloses Latex in der Stärke 0,15 mm besorgt. Die Wölbung, stelle ich mir vor, mit verklebten feinen Drähten (eventuell gleich als Naht-Simulation) zu erreichen. Weitere Tests habe ich jedoch noch nicht gemacht. Aber als Anreiz sollte diese kurze Information schon reichen.


    LG
    Josef

  • Ääääähh, da hab ich auch mal etwas, was ich dazu zu sagen habe. Ich habe immer Seidenpapier aus dem Blumenladen genommen. Vorsichtig mit einem ganz weichem Bleistift die Nähte gezeichnet, ausgeschnitten, die Liektaue eingeklebt, mit Ösen an den Enden, zum Befestigen der Segel und der Geitaue. Danach befestigte ich die Segel an den Rahen, oder die Stagsegen an den Stegen. Nun kam mein Föhn, der so schön föhnt :D dran und Mutters Haarspray. Mit dem Föhn bearbeitete ich die Segel und sprühte dabei mit dem Haarspray das Segel ein, was gerade dran war. Beides aus ca. 20 bis 30 cm Abstand und so lange wiederholen, bis die Segel die Form hatten, die man haben will.


    Fritz

    Es geht noch größer!!! Ich liebe 1:50!!!
    USS INDIANAPOLIS; Vorbereitungen für die erste große Ausstellung
    Ab ???? wird die Indi mit in der Ausstellung in Flensburg sein!

  • Ich nehme für meine Segel dünnen Leinwandstoff und tränke diesen in verdünnten Holzkaltleim ( Wykoll oder der weiße von Kittifix geht auch).
    Ddurch bekommen sie einen leicht vergilbten Ton. Liektaue werden angeklebt und die Nähte eingezeichnet.
    Die Geitaue, Halsen und Schoten bringen das Segel in die richtige Form.


    Viele Grüße


    Herbert

    Die letzten Arbeiten: Lotsenversetzboot Frya, Antonow AN 10, Saporoshez SAS 966, Werftkran, Bunkerboot, MS Schwerin, MS Vasoula, Fregatte Berlin, FLB 40-3, Forschungsschiff Valdivia, MV Estvard Dana, Trimaran FOB TRIM, L-60 Brigadyr, MS Stralsund, Dampfer Imperator, Tauchboot TRIESTE, Fähre Loch Fyne


    In Arbeit: Eisbrecher Stephan Janzen