HMV Torpedoboot B 98, 1:250

  • Baubericht Torpedoboot B 98


    Das Schwimmdock ist fertig.
    Nun stellt man sich die Frage, was kommt jetzt.


    Da meine Kaiserliche Flotte nur wenige kleine Einheiten vorweist, und darunter kein Torpedoboot, werde ich mir als Vermehrungsbau ein Modell des HMV vornehmen, das Torpedoboot B 98.


    Hier die Daten des Originals:


    Stapellauf: 2.1.1915
    Als Baunummer 239 bei Blohm & Voss, Hamburg
    Indienststellung: 24.3.1915
    Länge: 98 Meter
    Breite: 9,35 Meter


    Bewaffnung: Vier Schnellfeuerkanonen 8,8 cm
    (ab Sommer 1916 vier 10, 5 cm)


    sechs Torpedorohre 50 cm


    Besatzung: 114 Mann.


    Diese Angaben, ebenso die folgenden zur Geschichte des Originals, entstammen weitestgehend der Rückseite des Titelblattes des Baubogen.

  • Die Idee für die Konstruktion der Torpedoboote B 97 und B 98 entstand Ende 1914 schlicht aus der Situation heraus, das zwei fertige Maschinenanlagen vorhanden waren.


    Im Auftrag der Putilow-Werft in St. Petersburg baute Blohm & Voss Maschinenanlagen für die Zerstörer der russischen Marine.
    Bei Bekannt werden der russischen Mobilmachung 1914 wurden zwei fertige und zwei im Bau befindliche Maschinenanlagen deutscherseits beschlagnahmt, und man entschloss sich, dazu passende Schiffe zu bauen.
    So entstanden die ersten deutschen Zerstörer in Anlehnung an das russische Zerstörerprogramm von 1912.
    Da es die Bezeichnung Zerstörer in der Kaiserlichen Marine offiziell nicht gab, wurden sie als Große Torpedoboote bezeichnet.


    Die hervorragenden See- und Manöveriereigenschaften der Boote überzeugten die Marineleitung, und es wurden sofort vier weitere Boote in Auftrag gegeben.


    Im März und Juni 1915 kamen dann B 109 B 112 in Fahrt. Der Buchstabe vor der Bootsnummer bezeichnet, wie damals üblich, die Bauwerft. Bei der Vulcan-Werft in Stettin entstanden V 99 und V 100, die 1 Meter länger und geringfügig breiter waren als die bei Blohm & Voss gebauten Boote.


    Die Blohm & Voss Torpedoboote wurden vorwiegend als Aufklärer eingesetzt und nahmen alle sechs an der Skagerrak- Schlacht teil.


    Am 21.6.1919 versuchte man die seit 22.11.1918 bei Scapa Flow internierten Boote durch Selbstversenkung der Beschlagnahmung zu entziehen. B 109 B 112 sanken und wurden 1925/26 gehoben und in England abgebrochen.
    Bei B 97 und B98 misslang die Versenkung und sie wurden beschlagnahmt. B 97 viel an Italien, erhielt den Namen Cesare Rossarol und wurde 1937 abgebrochen.
    B 98, Postboot des Internierungsverbandes, wurde am 22.6.1919 von den Briten beschlagnahmt und dann abgebrochen.

  • Nun zum Baubogen.


    Das Modell zeigt die B 98 im Bauzustand von 1915 und wurde auf der Basis des Bauplans im Maßstab 1:100 von Dipl.-Ing. Wolfgang Bohlayer und verschiedenem Foto- bzw. Bildmaterial konstruiert.


    Modell: Deutsches Torpedoboot B98
    Verlag: Hamburger Modellbaubogen Verlag
    Konstruktion: Frank Skaletzka
    Ausgabejahr: 1996
    Maßstab 1:250
    Modellänge: 39,2 cm
    Bogenzahl: 6
    Teilezahl: 794
    Bauanleitung: vier Seiten mit Skizzen


    Das war das Wichtigste zu Original und Bogen als Vorspann. Weitere Details lassen sich dem Buch Z-vor! von Harald Vock entnehmen.


    Ich nehme jetzt die Schere in die Hand und versuche, aus dem Boden ein halbwegs vernünftiges Modell zuwege zu bringen.


    Liebe Grüße
    Ingo

  • Hallo Ingo,


    da setze ich mich doch glatt wieder auf die Zuschauertribühne.
    Falls du noch T-Boote der A-Klasse suchst, von KMW² gibt es die A-68 und A-72 in einem Bausatz. Zu finden bei alex-modellbau.de.


    :prost: , Thomas

  • Moin Ingo,
    da der Bogen auch noch in meinem "Bestand" schlummert, ist dein Baubericht natürlich wieder sehr interessant für mich :) - mir gefällt das Modell sehr gut, die fast schwarze Farbgebung ist beim Bau allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, aber so waren sie nun einmal, die "Schwarzen Gesellen" :D !


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Ingo,
    das wird ganz sicher ein tolles Modell, kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich habe damals die B 110 gebaut, damals gab es noch keinen Ätzsatz und da habe ich dann vieles selbst geschnitzt, einschließlich Handläufe für die Niedergänge aus Kupferlitze usw. Der absolute "Knaller" waren die Knotenbleche unter den Geschützplattformen. Da sind Löcher drin, die mit einem Cutter nicht auszustechen waren. Mit einer Nadel fielen die Löcher zu klein aus. Also mit einer Nadel "vorgebohrt" und dann mit einer glühenden Nadel aufgeweitet!! Machte bei einem ohnehin schwarzen Modell ja nix... :D War schon haarig, aber das Resultat war ganz ordentlich.
    Ich wünsch Dir jedenfalls viel Spaß damit.
    Beste Grüße
    Fiete

  • Moin Freunde.


    Wolfgang, Thomas, Klueni, Volkmar, HaJo, Mainpirat, Fiete und Hagen: Schön, Euch dabei zu wissen. Ich werde wohl so manchen Tipp brauchen.


    @ Thomas: Danke für den Hinweis zu Modellen der A-Klasse


    @ HaJo: Bin auch mal gespannt, wie ich mit der Farbe der Schwarzen Gesellen zurechtkomme


    @ Danke für die Tipps. Da kommt schon was auf mich zu


    @ Hagen: Ich habe mich natürlich schon in Deinen Galeriebildern umgesehen



    Liebe Grüße
    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

  • Nach der vielen Schreiberei ging es gestern Abend noch an das Spantengerüst.
    An sich ist das nichts Spektakuläres. Deshalb nur kleine Hinweise.
    Seit einiger Zeit schneide ich beim Mittelträger die Klebelaschen ab und klebe die Teile stumpf auf die Grundplatte. So vermeide ich beim knicken Ungenauigkeiten, die sich auf das ganze Modell auswirken.
    Des Weiteren schneide ich bei den Querspanten kleine Schrägen an die Schlitze, so dass Kleberreste an dem Mittelspant nicht stören.
    Das ist zwar heute Standard, aber der Bogen hat ja schon 13 Jahre auf dem Buckel, das ist es halt noch nicht eingezeichnet.

  • Weder Mittelspant noch die Querspanten habe ich verdoppelt. Ich bin immer noch der Meinung, dass dieses bei den älteren WHV-Bogen und dem HMV-Modellen nicht erforderlich ist.
    Allerdings muss das Backdeck gerundet und angepasst werden. An diesen drei Spanten wäre eine Verdoppelung vielleicht sinnvoll.

  • Hallo Ingo,
    obwohl der Bogen schon etwas älter ist, besticht er dennoch durch seine Detailtreue. Das mit dem Abschneiden der Ecken bei den Querspanten mache ich schon lange. Es hilft sehr viel beim Zusammenbau.
    Bei den Längsspanten lege ich den Karton auf die Rückseite. Ich habe eine kleine Lichtkiste mit einer Glasplatte drauf. Da kann ich sehr gut das Lineal anlegen und von hinten Klebelaschen ritzen.
    Ich stimme Deiner Einschätzung wg. Verdoppelung von Spanten zu. Es ist nicht in jedem Fall nötig. Die Konstruktionen auch der größten Modelle wie die Flugzeugträger oder der Kap Arcona oder der Bremen halten auch mit einfachen Spanten.




    Weiterhin voiel Freude und Erfolg beim Bau des T-Bootes.


    Mit freundlichen Grüßen


    modellschiff

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • dieses boot ist auch in meinem bauprogramm, ich schau auch aufmerksam zu.

  • Hallo Ingo,


    laut Aussage von Uli "Torpedo" hat der Bogen eine ziemlich große Macke (die dem unbedarften aber nicht auffällt), Bauzustand und Anstrich passen nämlich nicht zusammen. Ich zitiere (aus Hagens S67 Baubericht):

    Quote

    B98 in schwarz ist grundlegend falsch! Zwar gibt es ein paar frühe Aufnahmen von B-97 und B-109 in dem schwarzen Anstrich (von B-98 ist mir keine bekannt), aber der Zustand des Kartonmodells ist von 1918!!! basierend auf dem Plan von Wolfgang Bohlayer. Es gab also NIE ein B-98 mit dieser Brücke und Geschützen und Scheinwerferpodesten un erhöhten Geschützplattformen in schwarz!!! Eigentlich müßte HMV das umfärben...oder gleich eine Version von 1915 herausbringen (ich helfe gerne dabei, habe die Original-Werftpläne).


    Nachdem Uli sich intensiv mit diesen B-Booten beschäftigt hat und auch von Bernd Langensiepen mit viel Originalunterlagen versorgt worden ist, habe ich an dieser Aussage keine Zweifel. Vielleicht kannst Du Dich ja an Uli wenden und abklären, was man alles für den 1915er Bauzustand ändern müsste, und, wenn sich der Aufwand in Grenzen hält, den Rückbau in Erwägung ziehen?


    ...ach ja, und paß auf, daß Du nicht die Torpedoinspektion aus Versehen als Beiboot verbaust, sähe bestimmt komisch aus!


    Viele Grüße!
    Michi

    ROMANES EVNT DOMVS !

    Edited once, last by MichiK ().

  • Moin Ingo,
    die Spanten braucht man wirklich nicht zu verdoppeln. Ich habe auch die Spanten vom Vorschiff so belassen und das Einpassen des Decks hat keine Problemne gemacht.
    Was die Farbgebung anbelangt, so hätte ich da einen Vorschlag: Wir kaufen uns alle schnell noch einen Bogen in schwarz und die dann fällig werdende Neuauflage kommt dann in grau :D :D :D
    Weiterhin viel Spaß mit dem schönen Modell wünscht
    Fiete

  • Hallo Modellschiff.
    Die Lichtkiste erleichtert sicher das Rillen von der Rückseite. Ich verwende bei den Laschen der Grundplatte immer noch die UrAlt- Methode mit der Fensterfläche. Sollte mich da auch mal weiter entwickeln



    Hallo Markus.
    Bist gern gesehen. Bei Dir schau ich auch des öfteren rein.


    Moin OHI.
    Wenn man wie ich nicht mehr beruftätig ist, gibt es viele Freiräume. Die nutze ich halt für unser Hobby.



    Moin Michi.
    Jetzt schwirrt mir erst einmal der Kopf. Dass die Boote gegen Ende des Krieges nicht mehr schwarz waren, weiß ich natürlich. In diesem Fall ist es ja so, das Farbe und Bauzustand im umgekehrten Verhältnis zum Kriegsjahr (1915-1918) stehen.
    Nun habe ich mich noch einmal durch alle Links durchgearbeitet.
    Ergebnis: Ich werde das Boot so bauen, wie es der Bogen vorsieht. Kleinere Konstruktionen traue ich mir ja zu. Aber hier scheint ein größerer Umbau (Rückbau) anzuliegen, sagt mir mein Gefühl. Damit wäre ich wohl schlicht überfordern.


    Trotzdem, Michi, Danke für den Hinweis. Das Thema Torpedoboote der Kaiserlichen Marine ist ja ein so umfangreiches Gebiet, das da nur wenige gut durchblicken. Aber an Uli´s Aussage habe ich auch keine Zweifel.


    DEINE Torpedoinspektion werde ich nicht mit einem Beiboot verwechseln. Aber ich wollte das kleine Ding endlich mal bauen und habe in der Baupause die Gelegenheit dazu wahrgenommen. Eine wirklich gelungene Konstruktion.


    Liebe Grüße
    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

  • Quote

    Original von Fiete
    Moin Ingo,


    Was die Farbgebung anbelangt, so hätte ich da einen Vorschlag: Wir kaufen uns alle schnell noch einen Bogen in schwarz und die dann fällig werdende Neuauflage kommt dann in grau :D :D :D
    Weiterhin viel Spaß mit dem schönen Modell wünscht
    Fiete


    Das wäre wahrlich die beste aller Lösungen :D


    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

  • Hi Ingo,


    ich melde mich als weiterer Zuschauer ;)
    Ich wünsche viel Spaß beim Bau; bisher sieht es doch schon prima aus :super:


    Grüße


    Lars

  • Das Hauptdeck wird gebaut.
    Zuerst werden die beiden Teile des Hauptdecks (24a d) gefertigt. Nach dem leichten runden entlang der Modellachse zeichne ich die Lage des Spantengerüstes leicht auf der Rückseite an. Ich glaube, das habe ich mal bei Werner oder Wilfried gelesen, klappt jedenfalls prima.
    Auf die Linien nun Uhu drauf, und das Deck wird ohne Druck auf das Spantengerüst gelegt. Minimales andrücken reicht jetzt, und das Deck kann verzugsfrei trocknen.

  • Nun ist die Reihe an der Baugruppe 23. Sie wird vor dem Backdeck gegen Spant Fünf und auf das Deck 23a geklebt.
    Man kann hier also nicht einfach nach der Nummernfolge arbeiten, aber das ist ersichtlich.
    Das Bullauge wird ausgestochen und die Türen aufgedoppelt. Die Kanten der Türen habe ich mit einem dünnen Schwarz aus dem Tuschkasten gefärbt, damit nicht alles in restlos in der sympathischen Farbe ersäuft. Für die Knickkanten verwende ich Marabu Decor Matt Schwarz. Die Farbe ist nach dem Trocknen identisch mit der Druckfarbe des Bogens.
    Entgegen meiner sonstigen Geflogenheit färbe ich die Innenkante des Bullauges auch schwarz ein.

  • Nach der oben beschriebenen Methode wird nun auch das Backdeck aufgeklebt.
    Das Modell wird wieder zur Seite gestellt und darf die Nacht ausruhen.
    Ich baue inzwischen weiter an Michi´s Torpedoinspektion, und Morgen geht es (nach Zahnarztbesuch) an die Bordwände.



    Liebe Grüße
    Ingo

  • Moin Ingo,
    das Backdeck passt wirklich wie angegossen - gutes Vorrunden heißt hier eben die Devise =) . Haste gut hinbekommen, so dass dann der Übergang zur Bordwand auch schlüssig wird.


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Quote

    Was die Farbgebung anbelangt, so hätte ich da einen Vorschlag: Wir kaufen uns alle schnell noch einen Bogen in schwarz und die dann fällig werdende Neuauflage kommt dann in grau :D:D:D


    Gute Idee, an mir soll's jedenfalls nicht scheitern!


    Na, na, Ingo, jetzt mach Dich mal nicht selber schlecht!
    Ich habe im Fock einen (winzigen) Generalplan von B97 und 98 gefunden, der wohl den frühen Zustand darstellt. Demnach wären der größte Umbau ein neues (kleineres) Kartenhaus auf der Brücke und 8,8er statt 10,5er Kanonen (da reicht es möglicherweise schon, die Rohre aus dem Bogen einfach entsprechend zu verkleinern). Der Resr scheint im Wesentlichen aus dem Weglassen von Bauteilen zu bestehen (so waren die Scheinwerfer direkt auf den Dächern von Ruderhaus und achterer Hütte platziert). So wie ich Dich kennengelernt habe schaffst Du das mit Links!


    Wie auch immer Du Dein Boot baust, ich schau Dir jedenfalls auch genau auf die Finger, da gibt es sicherlich noch viel für mich zu lernen!
    MIchi

  • Moin Ingo,
    ich habe den Bogen schon im letzten Jahrtausend verarbeitet und mir ist er in Erinnerung geblieben, als passgenau und kleicht zu verarbeiten. Die Frage mit der Farbe ist mir dabei sch....egal. Es kommt jedenfalls ein tolles Modell dabei heraus! Viel Spaß dabei - und Du hast einen Zuschauer mehr!
    Gruß
    Jochen

  • Hallo Ingo,
    bei einer Kaiserlichen schalte ich mich auch gerne dazu und staune wieder, was die Profis aus banalem Karton zaubern.
    Die Decks hast du wirklich sehr schön gerundet, ich bin mit diesem Werkstoff teilweise noch ganz schön am kämpfen, aber mit Übung und zunehmend besserem Werkzeug wird es schon.
    Grüße
    Gerd

  • Moin Ingo,


    bin natürlich auch wieder dabei - so oft ich kann. Sieht Klasse aus, das "Backstück", das Du da aus dem Ofen geholt hast. Und dann wird heute oder morgen wohl auch schon der Stapellauf sein. Wahnsinn (ig schön).


    L.G.


    Günter

    Auf der Werft: MS Iserlohn; n.n.-Schiffsmodell in 1:250; Dio "Kleine Werft";


    Meine letzten Modelle:

    S.M.S. Frankfurt; Munitionstransporter Westerwald; FD Nürnberg; Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg

  • Quote

    Original von Mainpirat
    ...und paßt gut zu der Brandenburg...


    Moin Mainpirat,
    eher nicht. Als die B-Boote in Dienst gingen, war die Zeit der BRANDENBURG vorbei. Zur DERFFLINGER oder BADEN passt sie spitzenmäßig.
    Wenn Du allerdings damit gemeint hast, daß sie qualitätsmäßig dazu passt - sowohl vom Verlag her als auch von den Fähigkeiten unseres Kollegen Ingo - dann hast Du natürlich völlig Recht.
    Beste Grüße
    Fiete

  • Moin Ingo,
    das sieht wirklich gut aus, ein Klasse-Bau ( wie erwartet=) )!


    @ Fiete: Irgendwo (?( ) habe ich gelesen, daß die Bordwände der Torpedoboote im Bereich der Kraftwerke, besonders der Kessel, rostrot gewesen seien. Die Bordwände seien so heiß geworden, daß die Farbe nicht gut gehalten hat. Stimmt das, hast Du da was von gehört?


    Viele Grüße, deteringgase!

    Leichter Kreuzer Köln fast fertig

  • Moin deteringgase,
    das kann ich mir nicht vorstellen. Damit die Farbe sich löst, muss es im Raum dahinter schon reichlich warm geworden sein. Selbst bei den Booten mit ölgefeuerten Kesseln braucht man Personal. Das wäre bei solchen Temperaturen schon in kürzester Zeit gar...
    Um Wärmeverluste zu vermeiden (Brennstoffersparnis!), hat man auch früher schon Kessel isoliert. Sicherlich ist es dann immer noch mollig warm, das weiß ich aus eigener Erfahrung auf den verschiedensten Dampfschiffen von BUSSARD bis LÜTJENS, aber das reicht bei weitem nicht, um an der Bordwand die Farbe zum Abblättern zu bringen. Und dann könnte ich Dir das hier sicherlich auch nicht schreiben... :D
    Je weiter Ereignisse zurückliegen, desto mehr mischt sich Dichtung mit Wahrheit. Und man muss Dinge nur im Brustton der Überzeugung behaupten, dann glauben es auch viele Leute und erzählen das dann auch so weiter. Und wehe, jemand schreibt es auf, dann hat man es ja "schwarz auf weiß"...
    Beste Grüße
    Fiete

  • Hallo Ihr zwei!


    Tatsache ist aber, daß bei den T-Booten gegen Ende des Krieges ein grauer Anstrich mit einem sehr dunklen (dunkel grau, schwarz?) Rumpfpanel weit verbreitet war. Es ist mir nichts bekannt, daß dies zu Tarnzwecken erfolgt wäre (obwohl gerade die Royal Navy gegen Ende WK 2 bei einem sehr ähnlichen Tarnmuster gelandet ist) und irgendeinen Grund muß es dafür ja gegeben haben.


    So viel steht schon mal fest: Mit fortschreitender Kriegsdauer wurde die Versorgungslage in Deutschland imer schlechter und schlechte, die Qualität der verfügbaren Farben nahm stetig ab. Und gerade die T-Boote standen praktisch rund um die Uhr im Einsatz, viel Gelegenheit zum Pinseln blieb da sicher nicht. Kurz, es brauchte wahrscheinlich keiner besonders großen Unterschiede zum Rest des Schiffes, damit man bestimmte Bereiche dann mit einer haltbareren Farbe gestrichen hat.


    Kesselhitze? Klingt eigentlich nicht wirklich so plausibel. Denkbar wäre vielleicht, ich kann das aber in keinster Weise überprüfen, daß das Problem die Ölbunker waren. Die müssen nämlich beheizt sein, sonst ist das Bunkeröl darin zäh bis fast fest (je nach Umgebungstemperatur) und läßt sich nicht verfeuern. In Verbindung mit den genannt schlechten Umständen hat das vielleicht schon gereicht.


    Oder es lag einfach daran, daß die Boote meistens im Päckchen geparkt wurden und damit die Mittschiffssektion besonders stark gerubbelt wurde. Wie auch immer, irgendetwas hat es gegeben, sonst hätten die Boote nicht diesen bemerkenswerten Anstrich bekommen.


    Michi



    P.S.:
    So manches Boot scheint nach den verfügbaren Fotos nicht nur im Kessel- und Maschinenbereich, sondern überall rostrot gewesen zu sein ;)

  • Hallo Freunde.


    Klueni
    HaJo
    Michi
    Jochen
    Gerd
    Günter
    Mainpirat
    Fiete
    deteringgase



    Vielen Dank für Eure anerkennenden Beiträge.
    Auch die Diskussion über Bordwandfarbe und Kesselhitze finde ich sehr interessant. Als Laie, der ich nun mal bin, lerne ich immer gern dazu. Anderen wird es ebenso gehen.


    Michi´s Anmerkungen zum Rückbau habe ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
    Vor mir liegt der Vock mit der besagten Skizze des B97-98, Bauzustand 1915.


    Ganz eindeutig fehlen hier beide E-Messer. An ihrer Stelle stehen die zwei Scheinwerfer, Und der Text ergibt zu den Geschützen: Bis 1916 vier 8,8 L/45 TK, erst dann kommen die 10,5 cm und wohl auch die E-Messer an Bord.
    Und die notwendige Entscheidung meinerseits ist auch gefallen: E-Messer bleiben weg, Scheinwerfer werden weiter unten aufgebaut und die Geschütze in 8,8 cm umgewandelt.
    Das Kartenhaus werde ich mir noch einmal anschauen, wenn es soweit ist.


    Liebe Grüße
    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

  • Nach dem Ausschneiden der Wände kam erst einmal die Ernüchterung: Beim groben anhalten an das Spantengerüst passte nichts. Überall fehlten einige Millimeter. Frustriert lasse ich alles liegen.


    Beim scrollen im Bericht lese ich noch einmal Jochens Beitrag: Alles passte.


    Also Frust beiseite und mit Vertrauen zur Kollegenaussage weitergebaut.


    Alle Bullaugen werden mit Brieffensterfolie verglast. Die Kanten der Bullaugen färbe ich diesmal nicht bronzefarben ein, sondern schwarz. Ich kann mir nicht richtig vorstellen, dass alles schwarz ist, außer die Rahmen der Bullaugen.
    Wieder wird sorgfältig vorgeformt und Uhu nach oben beschriebener Methode an die Wand gebracht.
    Entgegen meiner normalen Vorgehensweise, aber konform der Arbeitsweise vieler Bastler (hier zeigt sich die Lernfähigkeit trotzt fortgeschrittenen Alters) beginne ich diesmal hinten mit dem ankleben. Die Gewichte auf dem Deck sind diesmal nur psychologischer Natur. Eigentlich sind sie nicht nötig, weil bei dieser Bauweise keinerlei Spannungen im Rumpf erzeugt werden.

  • Nun kommt ein hausgemachter Mangelpunkt. Das Backdeck ist schon festgeklebt, und steht etwa 2,5 Millimeter über die Bugspitze.
    Am hinteren Ende des Backdecks zeigt sich der Grund. Zu weit nach vorn geschoben, das Deck.
    Die Spitze schneide ich kurzerhand ab, das andere fällt nicht groß auf. Aber man weiß es halt.
    Mein Tipp: Zuerst Bordwände anbauen, danach das Backdeck anbringen. Dann passt es wirklich.

  • Hi Ingo,


    der Rumpf ist Dir sehr gut gelungen =D> =D>
    Den Fehler mit dem Backdeck sieht man ja wirklich nicht... Gut gelöst :super:
    Übrigens gefallen mir die Fotos wieder sehr, das muss ja auch mal gesagt werden.
    Das Boot mit dem S/W-Poster im Hintergrund wirkt klasse!


    Also, Gratulation zum gelungenen Stapellauf ;)


    Grüße


    Lars