HMV, Ditmar Koel, 1:250

  • Hallo allerseits!
    Ich möchte einen neuen Baubericht starten!


    Die Kronprinz ist zwar noch nicht ganz fretig, für die allerletzten Schritte brauche ich allerdings eine kleine kreative Pause, in der ich nicht ganz tatenlos bleiben möchte. Die Ditmar Koel scheint mir da genau richtig zum Entspannen zu sein, zumal ich sie in den letzten Monaten widerholt als Abendlektüre (siehe Beitreg: Glosse: Manchmal bin ich so müde...) verinnerlicht und mehrfach im Geiste zusammengebaut habe.
    Ich hatte mir für das Jahr 2010 unter anderem vorgenommen: (Neujahrsvorsätze 2010): den Bau einer Peter Brandt Konstruktion und den Bau eines Schiffes innerhalb Jahresfrist. Beide Vorsätze könnten mit diesem einem Projekt in Erfüllung gehen.
    Ich habe vor, alle Fenster und Bullaugen auszustechen und zu verglasen, außerdem kommt der Ätzsatz (frisch ausgepackt: HMV/Ätzsatz Dietmar Koel/1:250) zum Einsatz. Nach eingehender Prüfung des Bausatzes scheint mir kaum ernsthafte Notwendigkeit zur noch weiterführenden Superung an diesem Modell zu bestehen, allenfalls bei der Takelung wäre zusätzliches Material hilfreich. Hier hilft schon sehr, daß in der Bauanleitung ein Generalplan des Schiffes abgedruckt ist, ein odere zwei Fragen bleiben bei mir denoch offen. An entsprechender Stelle im Baubericht werde ich sie dann stellen, wenn ich bis dahin noch keine Antwort weiss.


    Zum Vorbild (Übernommen aus der Beschreibung des Verlages):


    Bauwerft: H.C. Stülken & Sohn, Hamburg
    Indienststellung: August 1935
    Länge: 55,4 m
    Breite: 6,4 m
    Verdrängung: 670 Brt
    Antrieb: 2 Expansions-Dampfmaschinen auf zwei Schrauben arbeitend, zusammen 1870 PS
    Geschwindigkeit: 13 Kn
    Besatzung: 32
    Unterbringung für 46 Lotsen


    Die Ditmar Koel ersetzte den gleichnamigen Vorgänger, der seit 1914 Dienst in der Elbemündung verrichtete und 1934 durch eine Kollision mit dem Dampfer "Peter Vith" so stark beschädigt wurde, daß Ersatz notwendig wurde.
    Äußerlich ähnelt die neue "Ditmar Koel" der 7 Jahre älteren "Simon von Utrecht", ist aber doch um einiges größer und hat auch technische Neuerungen, wie beispielsweise eine moderne Druckknopfsteuerung (die auch am HMV Modell dargestellt wird).
    Die Elbe-Lotsenschiffe waren vor der Elbmündung stationiert, in der Nähe des Feuerschiffes Elbe 1 (Vielleicht eine Idee für ein Diorama?).


    Nach nur neuneinhalb Dienstjahren wurde "Ditmar Koel" im Februar 1945 an die Kriegsmarine übergeben und schon am 14.02.1945 durch Minentreffer in der Pommerschen Bucht versenkt.


    Zum Modell (Angaben des Verlages):


    Maßstab: 1:250
    Teile: 603 (mit Vereinfachten Bauteilen: 425)
    Länge: 222 mm
    Schwierigkeit: Mittel
    Konstrukteur: Peter Brandt
    Kontrollbau: Werner Winkler


    hier im Forum gibt es bereits einen vollendeten Baubericht und verschiedene Galeriebeiträge:


    Baubericht von Jochen Haut:
    Ditmar Koel / 1:250 / HMV


    Galeriebeitrag von Hans SCHL:
    Ditmar Koel HMV 1:250


    Galeriebeitrag von Harald Steinhage:
    Lotsenversetzschiff Ditmar Koel


    Außerdem verstecken sich Bilder von Jochen Halbys sehr schönen Modell in diesem Beitrag:


    Kleine Lüfter / small ship mounted air vents


    Genug der Worte, es sollen Taten folgen:
    Die Spanten, Grundplatte und Deck sind schnell gerillt und ausgeschnitten, bemerkenswert ist der Vordersteven, er wird erst endgültig in Form gebracht, wenn die Bordwände angeklebt sind. Außerdem ist beim Ausschneiden zu beachten, daß die Papierstärke der Grundplatte berücksichtigt wurde, der Vordersteven ragt also nach unten etwas über die gefalzten Klebelaschen hinaus.
    Die Schlitze sind alle ein klein wenig länger ausgeschnitten als vorgegeben, die Laschen an der Grundplatte und am Hauptspant sind an den Stellen, an denen Spanten in die Quere kommen könnten, ein klein wenig gestutzt. Das Aufkleben des Hauptspantes war problemlos, das Beschweren mit zahlreichen Gewichten ist auch beim Ankleben der Spanten wichtig. Für das Verkleben des gesamten Spantengerüstes habe ich Uhu Flinke Flasche mit Lösungsmittel benutzt.
    An Spant 12 hat sich ein kleiner Fehler in der Konstruktion eingeschlichen, die Tür zum WC der Matrosen ist nicht aufgedruckt. Ein Schott zum Verdoppeln ist allerdings vorhanden, die Bauanleitung zeigt auch dieses zusätzliche Schott. Letzte Sicherheit gibt der Plan, der im Baubogen enthalten ist, und schon ist das Schott guten Gewissens an die ungefähr richtige Stelle geklebt.


    Was so ein Plan alles offenbart! Es gab jeweils ein eigenes WC für Matrosen, eines für Heizer und eines für Offiziere. Die Offiziere müssen noch nicht einmal an die frische Luft um das Notwendige zu verrichten. Waren die Heizer so mit Kohlenstaub eingesaut, daß man den Matrosen nicht zumuten wollte, das Klo mit diesen Dreckspatzen (soll keine Beleidigung sein!) zu teilen, oder warum so viele Toiletten? Auf jeden Fall macht es mir großen Spaß ein Schiff beim Bau und Plänestöbern kennenzulernen und zu wissen, was da eigentlich gerade unter meinen Fingern entsteht.

  • Auf dem letzten Bild sieht man bereits das gut durchgetrocknete Spantengerüst. Einige Bleistücke aus einer Gardinenschnur sind an Bug und Heck auf die Grundplatte geklebt. Bevor das Deck aufgeklebt wird, schwärze ich das gesamte Spantengerüst mit einem schwarzen Filzstift. Mir gefällt es mit ausgestochenen Bullaugen besser, wenn nichts weißes durchscheint. Der "Schwarze Höhlen" Effekt tritt eher bei größeren Fensterflächen auf.
    Soweit bis hierher, demnächst mehr...

  • Moin Lutz,


    da hast Du Dir ein tolles Modell ausgesucht, die DITMAR KOEL war ein bildschönes Schiff, das in der Modell-Konstruktion von Peter Brandt hervorragend umgesetzt worden ist. Auf zwei kleine Fehlerchen möchte ich Dich hinweisen: der kleine Lotsen-Aufenthaltsraum achtern auf dem Oberdeck müßte auf der Rückwand (achtern) rechts eine Holztür haben, damit die Lotsen auch in den Raum reinkommen. Und an der rechten Seitenwand müßte eine Leiter zum Dach hochführen, damit man zu den Flößen hochkommen kann. Dann sind vorne beim Brückenhaus auf der Backbordseite in der Nische, wo der Niedergang zum Brückendeck hochgeht, Handläufe aufgedruckt. Die haben dort nichts zu suchen, die sind genaugenommen hinderlich - besser: behindernd.
    Weiterhin viel Spaß beim Bau dieses wunderbaren Modells!


    Schöne Grüße


    Jochen

  • Moin Jochen,
    vielen Dank für Deine Hinweise! ICh glaube nicht, daß ich selbst diese - eigentlich fast offensichtlichen - Fehler bemerkt hätte. Ich neige sehr dazu dem Konstrukteur zu vertrauen und stelle viel zu selten etwas in Frage.


    Und es geht schon weiter:
    Das Spantengerüst ist fertig geschwärzt, das Hauptdeck ist auch schon aufgeklebt. Komplikationen gab es nicht. Als nächstes sind die ersten Aufbauten fällig. Der Fensterausschneider in mir hat es ganz gut hinbekommen, die waagerechten Sprossen in den Fenstern sind schon eine kleine Herausforderung beim Ausschneiden.


    Danach ging es etwas mit mir durch. In meinem vorgherigen Beitrag habe ich noch behauptet, keinen Raum für zusätzliche Superungen zu erkennen. Auf Jochen Halbys Bildern von seinem Fischdampofer und seiner Ditmar Koel habe ich selbst angefertigte Handläufe gesehen, die auf den Bausatzteilen durch dünne schwarze Linien angedeutet sind. Diese habe ich aus Messingdraht gebogen und an den entsprechenden Stellen der Aufbauwände durch kleine Nadelstiche eingesetzt. Eine eigentlich einfache Arbeit, die sich aber deutlich lohnt. Etwas komplizierter war es, die Drahtstücke um die Aufbauwand herumzuführen.


    Der "Ingenieur Klugschwätz Bond25" hat sich sofort aufgemacht, die notwendige Länge des zu biegenden Drahtstückes zu bestimmen, auch den exakten Biegeradius damit der Handlauf einen schön gleichmässighen Abstand von der Bordwand hat - auch im Bereich der gerundeten Aufbauecke. Das Ergebnis reichte er dann mit selbstgefälligem Grinsen an den "Modellbauer Bond25" weiter.
    Danach gab es eine häßliche Szene zwischen dem "Modellbauer Bond25" und "Ingenieur Klugschwätz Bond25". Der genaue Wortlaut soll hier niemandem zugemutet werden, deshalb hier nur das Wesentliche:


    "So, Du glaubst also den genauen Biegeradius der Aufbauwand zu kennen! Dann miss ihn doch bitteschön einmal nach, nachdem es mir gelungen ist, ihn einigermassen sauber hinzukriegen. (Und denk dran: wer misst, misst Mist, und wer viel misst, misst viel Mist!) In der Zwischenzeit kann ich ja dann deinen ausgerechneten Draht biegen, und danach kannst Du ja mal messen, ob ich den von Dir so genial berechneten Radius auch eingehalten habe - danke übrigens für die drei Nachkommastellen bei der Millimeterangabe! Anschließend machen wir mal eine Passprobe und wenn dann alles auf Anhieb passt, dann..." (ab hier wird es nicht mehr jugendfrei)
    "Ingenieur Klugschwätz Bond25" hat sich darauf hin schmollend zurückgezogen, undeutliche Worte murmelnd (...nur gut gemeint...jahrelange Erfahrung in Forschung und Entwicklung...grummel...). Ich glaube, er wird so schnell seine Dienste auf der Bauwerft nicht mehr anbieten.


    Nach diesen leicht schizophrenen athmosphärischen Störungen habe ich das Drahtstück Pi mal Auge doch irgendwie hinbekommen, und das gleich zweimal.
    Einen Moment lang war ich in Versuchung, die Handläufe in Messingoptik zu belassen. Recht schnell hab ich aber eingesehen, daß diese Idee wohl einer falschen Vorstellung sogenannter Seefahrerromantik entspringt. Auf einem solchem Arbeitsschiff, ständig im Einsatz in der Nordsee, wirken Messinghandläufe wohl genauso deplaziert wie Messing-Bullaugen auf dem B-Schiff ;). Die Handläufe werde ich erst nach der Montage weiss lackieren. Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht mit solch dünnen Teilen, bei denen durch das Hantieren mit einer Pinzette Farbe abgeplazt ist. Die Ausbesserungsversuche sind mir nie so richtig sauber gelungen, daher probiere ich jetzt die umgekehrte Reihenfolge. Die Ergebnisse werde ich demnächst hier zeigen.

  • Separate Toiletten und Waschräume für Heizer gab es auf vielen Dampfschiffen. Das hatte wohl, wie Du schon vermutet hast, tatsächlich mit der kohlenstaubhaltigen Hautoberfläche zu tun...


    Schon die ersten Postings von Dir versprechen einen hochinteressanten und lehrreichen Baubericht!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Quote

    Original von Wiesel
    ...Das hatte wohl, wie Du schon vermutet hast, tatsächlich mit der kohlenstaubhaltigen Hautoberfläche zu tun...


    Moin zusammen,
    es gab - so lange es eine Trennung von "Deck" und "Maschine" gab - wirklich eine Zweiklassengesellschaft in der Besatzung, die teilweise heftigst gepflegt wurde. So nette Titulierungen wie "Polleraffen" oder "Flurplatten-Indianer" waren da noch das harmloseste...
    Beste Grüße vom Heizer
    Fiete

  • Hallo Lutz, the railings are a nice touch. Good to see your new project!

    best regards
    mit herzlichen grussen


    Fred


    In Build:
    Panzerkreuzer Infanta Maria Teresa

  • Hallo Helmut und Fiete,
    ungefär so habe ich mir das schon vorgestellt. Warum soll es auf einem Schiff anders zugehen als sonstwo auf der Welt ;)


    @Roaloakmin
    thanks for the kind words, the railings are not hard to build, and the extra work adds quite a touch to the model. I have painted them white by now, I don´t think the brass look is realistic for a workhorse like "Ditmar Koel".


    Mittlereweile bereite ich die Borwände vor, mit den nächsten Fotos werde ich darüber berichten.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

  • Hallo,


    wie man sieht, bin ich gerade damit beschäftigt, die Bordwand zu formen. die Bullaugen und sonstige Öffnungen sind ausgestochen, die zu verbindenden Bauteile der Bordwand sind bereits verklebt. Seidenpapier ist als Hilfe hinterklebt.
    Nun bearbeite ich die Bordwand so lange, bis sie ohne Zwängungen an das Spantengerüst passt. Die Wasserlinie muß komplett auf der Glasplatte liegen. Im Bereich des Bugs ist die Wand konkav geformt, das bereitet mir noch einige Schwierigkeiten.
    Bis ich die Bordwand ans Spantengerüst klebe, wird noch eine Weile vergehen. Es fehlt noch ein wenig Krümmung hier und da. Dann ist die zweite Bordwand dran, und danach wird geklebt.
    Die Bordwände sollen zunächst nur bis zum mittleren Schiffsbereich verklebt werden, dann wird das Hauptdeck aufgeklebt, erst dann erfolgt die Verklebung der Bordwände im Bugbereich. Ich bin gespannt, wie ich mit dieser Vorgehensweise zurecht komme.

  • Hallo,
    hier der nächste Bauabschnitt:


    Die Bordwände


    Sie haben Nerven gekostet, und ich bin noch nicht raus aus dem Schneider.
    Eigentlich ließen sich die Bordwände recht gut formen. Doch dann forderte die Baunaleitung, das innere Schanzkleid noch vor dem Verkleben am Spantengerüst auf der Innenseite der Bordwände anzukleben. Darüber hinaus sollten auch die Schanzkleidstützen bereits jetzt angeklebt werden. Ich fühlte mich unwohl mit dieser Vorgehensweise, habe dann aber zumindest das innere Schanzkleid an die Bordwand geklebt und dann die Bordwände am Spantengerüst befestigt. Die Schanzkleidstützen habe ich erst danach befestigt.


    Wie befürchtet haben sich bei mir Probleme ergeben. Die Position der Bordwände war spätestens nach dem Ankleben der Innenschanz festgelegt, da diese direkt an die Aufbauwand zur Back stösst. Kein Spielraum zum Anpassen blieb mehr, die nun zweilagige Bordwand ist auch nicht mehr richtig flexibel. Promt blieb bei mir ein Spalt am Heck, den ich mit Sekundenkleber gefüllt, verspachtelt und mit Acrylfarbe nachbehandelt habe. Dieser Spalt ergab sich meiner Meinung nach, weil ich beim Ankleben der Innenschanz auf der Steuerbordseite eine leichte Ungenauigkeit eingebaut haben muß. Diese ließ sich im Nachhinein nicht mehr korrigieren, ich habe dann recht früh noch gemerkt, daß sich dieser Spalt am Heck ergab, konnte aber nichts mehr dagegen tun.
    Erschrocken habe ich auf dem Foto bemerkt, wie unsauber mein Korrekturversuch aussieht. Ich glaube aber, das lässt sich auch jetzt noch verbessern.


    Die Entscheidung, die Schanzkleidstützen erst nachher zu verkleben halte ich nach wie vor für richtig, zumal dies problemlos möglich war. Im Ätzsatz sind übrigen zwei Stützen zu wenig enthalten, Kartonteile ersetzen sie im Mittschiffbereich, wo es nicht so auffällt. Außerdem ergab sich bei mir, daß einige Stützen ganz leicht über die Bordwand hinausragten. Ich habe sie entsprechend gekürzt, damit der hölzerne Handlauf problemlos zum Aufliegen kommt.


    Ein weiteres ungutes Gefühl hat sich bei mir eingestellt weil die Bordwände immer noch nicht vollständig verklebt sind. Der vordere Bereich der Bordwände kann erst nach der Montage des Brückendecks endgültig verklebt werden. Bis dahin bleiben die Bordwände lose am Spantengerüst. Wie gut also der Rumpf im Bereich des Backdecks aussehen wird, werde ich also erst später erfahren. Bis dahin bleiben mir wohl noch ein paar schlaflose Nächte.


    Die Montage des Bootsdecks ist zwar eigentlich der nächste Schritt in der Bauanleitung, wenn da nicht die aufgedruckten Poller auf dem Hauptdeck wären (siehe Foto). Es gibt diese Poller als alternativ gekennzeichnete Bauteile, aber sie müssen jetzt montiert werden, da man später absolut nicht mehr an die entsprechenden Stellen herankommt. Die Bauanleitung versäumt es, darauf hinzuweisen.


    Das Bootsdeck wird mit graphisch gestalteter Unterseite montiert. Eigentlich könnte man die Verstrebungen mit dünnen Papierstreifen nachbilden. Ob man davon später etwas sehen kann? Hmmm...
    Zwei Klebelaschen habe ich abgetrennt, im Bereich der Aufbauwand wird es sehr eng für das Deck, es ist bei mir ohne die beiden Klebelaschen einfacher einzupassen.


    Zum Abschluß möchte ich es nicht versäumen mein "neues" Werkzeug nicht ohne Stolz zu zeigen! Wer teilt schon seinen Namen mit seinem Werkzeug. Die Rostflecken (trotz Umhüllung in Ölpapier bis vor wenigen Tagen) zeugen vom methusalemischen Alter der Klinge, doch die Schärfe ist nach wie vor enorm. Sie hilft mir beim stutzen überstehender Kanten, wie sie beispielsweise beim Ausstechen von Bullaugen entstehen.


    Hier sind die Bilder:

  • Hallo,


    das Bootsdeck sitzt, der Rumpf ist (fast) fertig - und es ging besser als erwartet.
    Abweichend von der Bauanleitung habe ich zunächst die Bordwand im Bereich der Back mit Uhu Flinke Flasche an die Spanten geklebt, da ich befürchtete, nach der Montage des Bootsdecks hier keinen ausreichenden Zugang mehr zu haben. Lediglich den Bereich vor dem vordersten Spant habe ich lose belassen, um das Bootsdeck hier gut einpassen zu können. Nach dem Durchtrocknen habe ich dann das Deck mit Uhu Extra aufgeklebt, zuerst nur im vorderen Bereich. Dabei passte alles ziemlich gut. Erst auf den Fotos sehe ich noch den einen und den anderen Blitzer (wird natürlich nachgebessert!). Danach habe ich den Bug geschlossen und den Vordersteven beschnitten. Dieser ist allerdings noch nicht perfekt. Damit hatte ich eigentlich schon rechnen müssen, da sich ja am Heck schon ein Spalt auftat. Irgendwo muß das Material nun mal hin. Diesen Fehler möchte ich korrigieren, indem ich den Steven mit zwei dünnen Papierstreifen verstärke.
    Im hinteren Bereich des Schiffes habe ich inzwischen das Bootsdeck ebenfalls mit Uhu Extra aufgeklebt, allein die Hinterkante des Aufbaus am Heck ist noch lose. Diese möchte ich mit Wicoll fertig verkleben.
    Den Heckabschluß habe ich inzwischen ein wenig weiter bearbeitet, ich finde, es sieht wesentlich besser aus als auf den vorherigen Fotos. So werde ich es jetzt wohl lassen (auch wenn ich noch fern bin von der sauberen Arbeitsweise von Wiesel, Wilfried oder Jochen Halbey...).
    Übrigens, einige der Poller, die ich zuvor auf dem Hauptdeck aufgeklebt habe, sind teilweise nur noch mit arger Verrenkung der Augen und Potoshop Tricks zu erkennen. Leider habe ich ein rechtzeitiges Foto versäumt.
    PS: Die Reihenfolge der Fotos ist etwas durcheinander, aber von mir leider nicht beeinflussbar...

  • Hallo,
    ein kurzes Update:
    Die Deckstützen aus dem Ätzsatz sind zu kurz! Das habe ich mit Erleichterung festgestellt, nachdem ich schon geglaubt hatte, mein Rumpf sei komplett reif für die Rundablage. Die gedoppelten Stützen aus Papier sehen insgesamt sogar etwas besser aus, die geätzten Teile sind doch etwas dünn.

  • Hallo Lutz,


    der Rumpf ist offenbar, vor allem im Bugbereich, nicht "ganz ohne".
    Aber Du hast es erkennbar gemeistert. Bravo!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo,


    Die Stützen sind gesetzt und die Decksumrandung des Bootsdecks ist ebenfalls befestigt. Der Abschnitt Rumpfbau ist somit fertig. Als nächstes kommen die Aufbauten auf dem Bootsdeck dran.
    Für den vorderen Aufbau gibt es ein extra Spantengerüst, welches auf dem Deck platziert wird. Fenster sind auszuscheniden, Handläufe zu befestigen, nichts wirklich neues. Innerhalb dieses Aufbaus befinden sich übrigens die Kabinen einiger Besatzungsmitglieder, achtern liegt z.B. die Funkerkabine.
    Der kleine zusätzliche Anbau ist- wie könnte es anders sein- eine Toilette!


    Die Handläufe sind wieder, wie schon beim Hauptdeck, aus Draht gebogen. Viel zu spät habe ich die Diskussion in Tokros Beitrag (wieder-) entdeckt. Hierin wurde die Verwendung von Draht kritisiert, da dieser zu grob erschien, und interessante alternative Methoden wurden vorgestellt und gleich ausprobiert. Mein Draht scheint besser proportioniert zu sein als der von Tokro verwendete. Er ist aus Messing und stammt von einem Geflecht, welches einst eine spanischen Weinflasche umhüllte. Die Stärke ist etwa bei 0,2mm, wobei der Draht sich beim recken auch noch ein wenig verjüngt.
    Mit meiner Methode haben nur die Enden des Drahtstückes eine Verbindung zur Aufbauwand. Realistischer wäre es da schon mit maßgeschneiderten Ätz- oder Laserteilen. Auch könnte man das Durchstechen der Bordwand mit Ätzteilen vermeiden. Diesen Bau werde ich denoch mit der Draht-Methode zu Ende bringen, ich komme gut mit der Methode klar und finde das Ergebnis recht überzeugend.


    Die Brückenschanz ist vorbereitet, Innen- und Aussenteil müssen exakt ineinander passen. Die Konstruktion ist hier sehr exakt. Beim Fensterausschneiden habe ich die Innenteile geringfügig größer ausgeschnitten, damit die Fensterausschnitte von aussen möglichst genau aussehen. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Auf den Fotos sehe ich einen weißen Blitzer auf der Aussenseite, mit dem werde ich noch fertig. Die Kanten sind noch nicht gefärbt, wenn das erledigt ist werden die Fenster mit Weissleim verglast.

  • Hallo Lutz,


    ich habe hochachtung vor Dir und Deinem Bausatz. Der sieht wirklich gut aus.


    Gruß
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo,
    endlich bin ich mal wieder an den Basteltisch gekommen. Die Brückenschanz wollte vervollständigt werden. Aussen und Innenteile sind hier genau aufeinander einzupassen. Eine sehr präzise Konstruktion hilft hierbei wirklich sehr. Gestolpert bin ich nun über die Bauanleitung Die Dächer über den Brückennocks haben andere Bezeichnugnen als in der Bauanleitung vorgesehen. Leider sind die Bauteile nicht genau gleich. Wie soll es richtig sein?
    Meine Vermutung: Die Version in der Bauanleitung ist die Richtige, die Bauteilnummern im Bausatz sind vertauscht. So ist es auch auf dem Titelbild zu erkennen. Auf den mir sonst zur Verfügung stehenden Unterlagen ist die richtige Position nicht ersichtlich.
    Sollte ich falsch liegen mit dieser Vermutung, so bitte ich um Hinweise. Noch ist nichts verklebt.


    Das Kartenhaus kommt als nächstes dran, danach kann das gesamte Dach (edit: sagte ich Dach? Ich meinte natürlich Deck!) auf dem Aufbau montiert werden.

  • Hallo,
    In den letzten Tagen/Wochen habe ich einiges geschafft, was ich hier zusammengefasst zeigen möchte.
    Das Brückendeck ist soweit fertig und aufgeklebt. Die Dächer über den Brückennocks sind auch verklebt. Weiter ging es mit dem Aufenthaltsraum für die Lotsen, hier habe ich eine zusätzliche Tür angefertigt und achtern angeklebt - Danke nochmal an Jochen für den frühzeitigen Hinweis. In der Bauanleitugn ist diese Tür übrigens vorhanden!
    Das Oberlicht über dem Maschinenhaus habe ich geschlossen dargestellt. Ich möchte das Schiff später einmal in einem Diorama zeigen, wenn möglich sogar mit etwas mehr Seegang, da halte ich geöffnete Oberlichter nicht für realistisch.
    Ab jetzt kommen schon Kleinteile dran.
    Die Wasserbehälter habe ich nachgefärbt. Das war notwendig, weil nach dem Kantenfärben die Rasterung des Druckes zu sehr auffiel. Außerdem habe ich den Grauton nicht exakt genug getroffen. Vielleicht sind die Wasserbehälter jetzt etwas dunkel geraten. Was meint Ihr?
    Der Telegraf (?) des Notsteuerstandes im Heck ist etwas einfach konstruiert. Ich überlege noch, ob ich ihn etwas plastischer gestalte. Spätestens wenn das geätzte Steuerrad montiert ist könnte die Vereinfachung zu grob wirken.
    Das Bugschantzkleid war nicht ganz einfach, die obere Abdeckung passte nicht ganz zu dem von mir verbrochenen Bordwandverlauf. Mit dem Skalpell habe ich überstehendes abgetrennt, das gelang einigermassen sauber. Die aufgedruckten Poller werden noch mit entsprechenden Bauteilen überklebt, dadurch entsteht noch etwas Spielraum für Retuschen.
    Die ersten Davits sind montiert, sie sind dem Ätzsatz entnommen. Die noch fehlenden Davits scheinen mir recht instabil und deshalb werde ich sie erst später montieren.
    Es fehlt noch der Schornstein. Dieser gefälltt mir in der Bausatzversion nicht. Dazu beim nächsten Mal mehr.

  • Hallo,
    viel habe ich nicht geschafft in den letzten Wochen, doch seht selbst:
    Die Ankerwinde und die ersten Lüfter sind an der Reihe. Der Notsteuerstand im Heck ist durch das geäzte Steuerrad ergänzt, den Telegrafen habe ich bisher nicht mehr angefasst. Ich denke aber noch immer, daß er etwas zu einfach aussieht im Vergleich mit den übrigen Details.
    Der Lüfter, der sich an den Aufenthaltsraum der Lotsen schmiegt, ist der am kompliziertesten herzustellende dieses Bausatzes gewesen. im unteren Bereich ist er halbrund mit glatter Fläche an der Nahtstelle zur Bordwand, der obere Stummel ist dann ganz rund. Dies sollte aus einem einzigen Bauteil hergestellt werden. Ich habe das Bauteil zerschnitten und in mehreren Abschnitten gebaut und zusammengesetzt. Insgesamt eine recht schwere Geburt, aber ich bin mit dem Erreichten nicht unzufrieden.
    Ein recht langer, dünner Lüfter (eine Stecknadel ist dicker) ist im Bereich des Brückenaufbaus hinzugekommen, diesen habe ich nach Wilfrieds und Wiesels Methode mit Sekundenkleber getränkt und mit Schleifpapier nachbearbeitet. Die anschließende Behandlung mit Farbe lässt diesen Lüfter nun etwas dunkler erscheinen als die übrigen. Dort, wo dies auffällt, werde ich wohl alle Lüfter mit Farbe nachbehandeln müssen.
    Die Ankerwinde hat zunächst viel Spaß gemacht - bis sie mir vom Basteltisch fiel. Ich rückte mit meinem Stuhl zurück um sie zu suchen - und fand sie später unter dem Stuhlbein, verstümmelt und zusammengequetscht bis zur Unkenntlichkeit.
    Das erste Foto zeigt den halbfertigen Zustand vor dem Unglück, das zweite Foto das Ergebnis einer wutgeladenen Rekonstruktionsanstrengung. Ans Fotographieren habe ich in dieser Phase nicht gedacht.
    Die Kette möchte ich mit einer echten Gliederkette darstellen, sie ist die feinste, die ich besitze und sie passt so gerade noch zu der gedruckten Vorlage.


    Das war es erst mal wieder, demnächst hoffentlich mehr.

  • Es geht weiterhin langsam voran.
    Ein kleiner Lüfterwald ist entstanden und Kleinteile sind auf dem Backdeck hinzugekommen.
    Drei Lüfter mit gleicher Bezeichnung (Teil 61) sind tatsächlich nicht gleich. Einer von ihnen ist minimal kürzer als die Übrigen. Den kürzeren habe ich achtern positioniert, so daß die beiden gleich langen in einer Flucht stehen.

  • Hallo nach längerer Zeit.
    Ein Update ist fällig.
    Ich war nicht ganz untätig in den letzten Wochen. Viele Kleinteile sind auf dem Schiff angekommen. Die Brücke ist fast vollständig, die meisten Ätzteile sind auch plaziert. So auch alle Seilrollen und Niedergänge. Der achterliche Niedergang muß zwischen die Aufbauwände passen. Beim Biegen des Niedergangs sollte man darauf achten, ihn so schmal wie möglich zu biegen. Die kleinen Stege lassen da tatsächlich etwas Spielraum, so daß es bei mir nicht auf Anhieb passte.
    Die Masten sind noch nicht verklebt. Sie werden in Ausschnitte im Hauptspant gesetzt und sollten daher eine definierte Position haben. Beim achterlichen Mast stimmt bei meinem Bau etwas nicht. Er wird ständig nach Steuerbord gedrückt und ist auch im Winkel nicht wirklich passend.
    Das erste Beiboot ist fertig. Die Teilenummern sind für beide Boote identisch, allerdings unterscheiden sich die beiden Boote durch eine Nummerierung: Boot 1 und Boot 2. Nun bin ich unsicher, ob diese Nummern eine Bedeutung haben. Ist es egal welches Boot an Back- oder Steuerbord plaziert wird?
    Auch mit dieser Beibootkonstruktion hatte ich meine Probleme. Die Bordwänder sind zu halbschalen zu formen, diese sollten sich an das Spantengerüst anschmiegen. Leicht gesagt, eher unansehlich umgesetzt.
    Doch seht selbst:


    PS: Der Schornstein ist ebenfalls noch nicht verklebt. Ich möchte ihn noch etwas detailreicher als im Bogen vorgesehen gestalten.

  • Hallo,
    weiter geht es mit dem zweiten Bootstyp im Bausatz. Die Anzahl der Einzelteile ist deutlich höher. Der Rumpf wird ohne Spantengerüst geformt. Zwei Innenteile werden unter das Deck geklebt. Ans Heck kommt ein herzchenförmiger Spiegel, die Bordwände sind entsprechend zu formen. Ruder, Kiel und Schraube werden aus einem verdoppelten Teil geschnitten. Ich habe nur kurz darüber nachgedacht, die Schraube auszuschneiden und als separates Teil darzustellen, habe es aber gelassen. Ich habe schon zu viele Dinge gewollt und nicht gut genug gekonnt, da laß ich es lieber so wie es ist.
    Überzeugend finde ich die Darstellung jedenfalls. Alles in Allem bin ich der Meinung, daß mir dieses Boot relativ gut gelungen ist.

  • Hallo!
    Nach gefühlter mehrjähriger Pause versuche ich mich endlich wieder am Basteltisch. Nach dem Besuch der Dortmunder Modellbaumesse verspürte ich ein erhebliches Kribbeln in den Fingern, und so habe ich mich aufgerafft und eine winzige Bastelecke geschaffen. Voller Tatendrang Wollte ich die offene Baustelle "Ditmar Koel" weitertreiben.
    Die Rettungsflösse sind schon beinahe die letzten Kartonbauteile, die noch zu fertigen waren. Obwohl ich motiviert war, alle Ruhe und alle Zeit der Welt auf meiner Seite hatte, muß ich gestehen, daß mir kein einziges Exemplar der sechs Rettungsflösse wirklich gut gelungen ist. Vielleicht waren diese Bauteile nach einem Jahr Abstinenz nicht ideal für den "Widereinstieg". Es kann aber auch sein, daß ich hier wirklich meine Grenze erreicht habe.
    Ich bin nun etwas unsicher, ob ich diese Flösse verwenden soll, oder ob sie das Modell verschandeln.
    ICh werde wohl noch einen Versuch unternehmen, diese Flöße aus dickem Karton (mehrere Lagen oder Graukarton?) zu schneiden und dann entprechend zu färben.