H.M.S. "Earl of Loxley" (Projekt F.S.)

  • ...als ich mich in diesem Forum vorstellte und mich als Freund der
    "Grauen Flotte" im Maßstab 1.200 outete, schrieb ich gleichzeitig, das Ausnahmen die Regel bestätigen.
    Aber nu mal gaanz von vorne:
    Folgende Situation: Wir waren gerade nach Stade gezogen, meine Frau war auf der Arbeit, die Kinder in der Schule und ich hatte ein paar Tage Urlaub.
    Ich befasste mich zu dieser Zeit (Frühjahr 1989) lesetechnisch gerade mit den Anfängen der Marine-Luftfahrt (Sopwith Pub auf Startrampen, die auf Türmen der schweren Artillerie bei den Dickschiffen der Royal Navy montiert waren, Flugzeugkreuzern, ersten Flugzeugträgern - und später nicht mehr weiter verfolgten Entwicklungen wie den starren und drehbaren Startrampen bei der U.S. Navy, usw.
    Besonders angetan hatte es mir seinerzeit die HMS "Furious" wärend ihrer Metamorphose vom "leichten" Schlachtkreuzer mit einer geplanten Hauptbewaffnung von 2 46-cm Geschützen in Einzeltürmen (von denen letztlich nur der auf dem Achterdeck vorübergehend eingebaut war), zum ersten "richtigen" Flugzeugträger in den Jahren 1917-18.
    So ein Teil müsste man bauen! Sopwith Pub und Sopwith Camel als Bordflugzeuge gab es ja als Bausatz - aber nur in 1:72! - Schluck!
    Der Kahn war immerhin 239 m lang, das hieße im Maßstab 1.72 :
    VERGISS ES !!!
    Die Idee als solche ließ mich jedoch nicht los - zumal mein Blick auf ein paar
    Umzigskartons fiel - das Zeug war ja ziemlich stabil - man könnte ja, wenn man irgendein nicht realisiertes Hybrid-Projekt - vielleicht sogar schwimmfähig und mit Kombi-Kofferaum-Abmessungen... grübel, grübel und studier... Projekt F.S. (Frei Schnauze) war geboren!

    ... ;)das Leben ist viel zu kurz, um schlechte Laune zu haben!

  • Earl of Loxley, die 2te.


    ...wie Sollte der Dampfer also aussehen? Das war schnell klar: Linienschiff,
    Vor-Dreadnought-Typ, Zweischrauben-Antrieb, Doppelruder und natürlich
    mit dem zeittypischen Rammbug mit entschärften Sporn
    á la USS ARIZONA, erhöhter Back und niedrigem Achterdeck und diversen, unterschiedlichen Geschützkalibern. Je ein schwerer Zwillingsturm vorn und achtern, - Backbord und Steuerbord je 2 halbschwere Zwillingstürme und die
    mittleren und leichten Geschütze in Einzel-Kasematten ringsum verteilt.
    Auf die überhöhte Position vor dem achteren Zwillingsturm, für die ursprüngllich ein dritter Geschützturm vorgesehen war, kam eine Drehscheibe mit einer Flugzeug-Startrampe und davor ein Flugzeug-Abstelldeck. Soweit die anfängliche Theorie zum Aussehen - der Rest entstand durch manchmal spontane Ideen beim Bauen...
    Mittelkiel und Bodenplatte entstanden wie gesagt aus Umzugskarton und ähnlichem, mehrschichtigen Material. Da die Gesamtlänge ca. 160 cm betragen
    sollte musste ich beide Teile mehrteilig mit entsprechenden Verstärkungen bauen. Die Spanten in einem Abstand von 5 cm entstanden aus dem
    gleichen Material. Hierbei ist aus Stabilitätsgründen darauf zu achten, das die Wellung der Mittelschicht des Kartons horizontal liegt und nicht senkrecht steht, sonst hat man nachher Dellen in der Außenhaut des Rumpfes.
    Das Gleiche Baumaterial wie für das Gerippe, kam auch für die Beplankung zur Anwendung. Stück für Stück wurden die Spanten-Zwischenräume mit
    Kartonstücken von 5 x 2 cm abgedeckt. Als Kleber benutzte ich übrigens
    UHU-Hart, das war beim dem dem nächsten Arbeitsgang (spachteln) folgenden allseits beliebten Schleifen äußerst hilfreich. Überstehende Kleber-Reste bildeten keine Schlieren, sondern ließen sich problemlos plattmachen. Soweit der Rohbau - leider habe ich keine Fotos aus dieser
    Bauphase - aber ich denke, die angehängte Zeichnung sagt auch einiges aus. Fortsetzung folgt...

  • Earl of Loxley, die 3te


    Nachdem der Rumpf im Rohbau fertig war, machte ich mir Gedanken um die Schwimmfähigkeit des Ganzen. Es gab ja, bedingt durch den Einbau von
    Längs- und Querschotts eine Menge ungenutzter Hohlräume. - Diese schäumte ich mit PU-Bauschaum aus. Nachdem das Zeug "aufgegangen" und ausgehärtet war, machte ich mich daran, die Löcher für Schrauben- und Ruderwellen zu bohren, und die Antriebsanlage (2 fette Motoren aus meinem Fundus nebst 3:1 Getriebe) sowie Ruder und Rudergestänge zu installieren.
    Soweit, so gut! - Oder doch nicht? Irgendwie war mir der ganze Kahn von außen einfach zu glatt! - So sah kein Dampfer aus der Zeit um 1900 aus!
    Was also dagegen tun? In meinem Keller hatte ich noch eine ganze Menge Dekostreifen aus selbstklebender Kunststoffolie - sowas ähnliches, wie "dc-fix".
    Das Zeug war genau 10 cm breit. - Daraus schnibbelte ich eine ganze Menge Stücke von 10x6 cm Größe und backte sie, immer leicht überlappend, auf den Schiffrumpf, - so kam ich zu richtig schönen und sauberen Plattengängen. Im Bug- und Heckbereich brauchte ich natürlich ein paar Sondergrößen in "Maßanfertigung", da nützte meine "Konfektionsware" eher wenig.
    Jetzt noch 'n Schlag Farbe, und das sieht aus, wie echt! Aber soweit war es noch nicht. - Nach oben war der Kahn ja noch offen. Und was ist mit den Barbetten für die ursprünglich vorgesehenen 3 Türme der schweren Artillerie?
    Also ging es wieder mal ans experimentieren. - Der Pappeinsatz einer Klebebandrolle hat 8 cm Durchmesser und ist nahtlos. Dahinein passt spielfrei (....nichts ist blöder, als wackelige Geschütztürme) -
    eine 15m-Spule für Super8-Filme seligen Angedenkens. (So ein Ding, das man bei der Filmentwicklung zurückbekam.) Wenn man so eine Spule nun unter den Geschützturm klebt.... - gesagt, getan und passt!
    Nachdem die Klebebandrollenbarbetten entsprechend versenkt eingebaut
    waren, konnte ich daran gehen, Haupt-, Back-, Achter- und seitliche Batteriedecks anzupassen und einzubauen
    hierfür benutzte ich 2.5 mm starken Panzerkarton. Dieser wurde anschließend mit Decksplanken aus sogenannten Bastelstreichölzern versehen, (Zündhölzer ohne Reibkopf, - bekommt man in großen Beuteln im Bastelbedarfs-Laden.) Danach klebte ich auf beide Rumpfseiten in Höhe der KWL (Konstruktionswasserlinie) einen Streifen aus 5 cm breitem Panzerklebeband in Dreifachlage . Fertig war der Gürtelpanzer.
    Nun wurde der gesamte Rumpf grau grundiert und bekam anschließend seine seidenmatte Lackierung in grau und rotbraun. Den Wasserpass
    fertigte ich aus schwarzem Klebeband an. Anschließend stach ich mit einer Reibahle die Löcher für die Bullaugen aus und setzte in Diese dann die allseits bekannten Hohlnieten ein. Erst jetzt machte ich mir Gedanken um
    die Brückenaufbauten. Nach eingehendem Studium alter Bilder und von
    Siegfried Breyers Werken entstand das, was man auf den angehängten Fotos sehen kann. Die drei Schornsteine verdanken ihr Aussehen dem Umstand, das ich ein Aquarium zuhause habe. Es sind Fischfutterdosen. =D>

  • Hallo Hoewi,



    eine tolle Arbeit im Eigenbau! Da sieht man wieder, was unser Werkstoff alles hergibt wenn er mit einem kreativen Kopf zusammenstößt.



    Dieses Schiff war mir bis dato gar nicht bekannt, bitte stelle noch Bilder von der Flugzeug-Startrampe ein!


    Zaphod

  • Earl of Loxley, die vierte...


    Nun ging es um die Fliegertruppe. Erste Versuche für die Startrampe auf einem Turm der schweren Artillerie, wie bei der Royal Navy praktiziert, gefielen mir im nachhinein nicht - das Ganze wirkte irgendwie zu klobig.
    Der achtere, überhöhte Geschützturm flog also wieder raus. Irgenwie passten mir die schweren Türme in der ersten Ausführung sowieso nicht richtig, aber dazu später.. - jetzt ging es erstmal um die Startrampe für meine fliegenden Kisten.
    Ein Gerüst musste her, auf das man die ganze Chose aufbauen konnte - das ganze durfte ja nicht zu massiv wirken!
    Die Modellbahnzubehörfirma Auhagen bot kurz nach der "Wende" Bastelpackungen mit "Stahlgerüsten" an, aus denen der kreative Modelleisenbahner Hochspannungsmasten, Brücken u.Ä. konstruieren konnte.
    Diese Gerüste kamen mir gerade recht als Unterteil für mein Flugzeug-Abstelldeck und die Startrampe. - Das Deck und die Rampe selbst entstanden wieder aus Panzerkarton und beplankt wurde das Ganze mit flachen Holzstäbchen, mit denen man bei McDonald's seinen Tee umrühren kann... 8)
    Langsam waren die Aufbauten nun komplett, und ich konnte mich um die Feinheiten kümmern: Masten (Rundholz), - Reling löten, - Kräne (an Steuerbord ein normaler Schwergut-Ladebaum aus Rundholz, an Backbord ein etwas massiveres, aus einem defekten Siku-Auto meines Sohnes sichergestelltes Teil), - Boote (aus dem Zubehörhandel, der Schlepper auf seiner Stelling auf der Backbordseite stammt wiederum aus einer Spielzeugkiste
    - Kinder schließt eure Spielsachen weg - Papa (oder heute: Opa) kann mal wieder alles gebrauchen...), usw, usw, usw....
    Die besten Ideen kamen, wie so oft, beim basteln.



    @ Zaphod:
    Es wundert mich nicht, das du von diesem Schiff noch nichts gehört hast, -
    Der Dampfer hat, wie schon gesagt, kein real existierendes Vorbild, ist nur bauartspezifisch an die Linienschiffe der damaligen Zeit angelehnt!
    vG, Hoewi

  • "Earl of Loxley zum fünften....


    Zwischenzeitlich hatte ich eine Lösung für die schwere Artillerie gefunden.
    Die drei Geschütztürme flogen von bord - lediglich die Flugzeug-Startplattform wurde zwecks späterer Wiederverwendung sichergestellt.
    Als Vorlage für die Neuanfertigung der Türme (diesmal nur zwei) diente ein 38cm-Zwillingsturm der "Hood" (Halinski) in 1:200. Der entsprechende Bogen wurde am Kopierer auf doppelte Größe gebracht, - die 1:100-Kopie anschließend auf 1,0 mm-Karton übertragen und die Türme konnten gebaut werden. Da mein Dampfer im ungefähren Maßstab 1:75 bis 1:72 vor sich hin wuchs, ergab das dann, pi-mal-Daumen, bei Übernahme dieser Türme ein Kaliber von 30,5 cm, dem damals üblichen Kaliber der schweren Artillerie bei Linienschiffen. Für die Flugzeug-Startplattform, der ich gleichzeitig eine Verlängerung verpasste, zimmerte ich einen Unterbau aus den bereits vorgestellten und auch für den Großmast mitverwendeten Auhagen-Gittermastteilen.
    In diese Zeit fielen auch die ersten Schwimmversuche der "Earl of Loxley" -
    Gott sei dank ohne Zuschauer. Ich war der Meinung, ich hatte einigermaßen schwer gebaut - es war, wie gesagt mein erster Papp-Dampfer, der in See stechen sollte, mit ganz viel Bauschaum im Bauch....
    Der Kahn schwamm - w i e e i n K o r k e n !!!
    Statt der vorgesehenen 11 cm Tiefgang waren es höchstens 1 - 2 cm!
    Trimmversuche ergaben einen Ballastbedarf von ca 12 kg!
    Dies Problem löste ich dann später (nach Abschluss der Bauphase) durch
    Einbringung einer passend gegossenen Betonplatte. - Aber soweit sind wir noch nicht. Erst einmal wurde getarnt - mit ganz viel Farbe in den üblichen
    grau- und Blautönen und einem bizarren Muster.
    Und es wurde weiterdetailliert, mit allem, was die Bastelkiste hergab.
    Zwischenzeitlich bekam auch die künftige Besatzung ihre Marschbefehle.
    Airfix RAF-Bodenpersonal, Commandos, Falschirmjäger, Lokführer, Polizisten, alles wurde zu Navy-Angehörigen umgepfriemelt und entsprechend bemalt.
    Bei der Platzierung der Figuren bemühte ich mich, sie in sinnvoll aussehenden Gruppen zu arrangieren, und nicht einfach wild in die Gegend
    zu stellen. (Wenn zwei Sailors am Ankerspill Rost kloppen, gehört dazu eben auch ein Maat, der nachschaut, ob sie den Hammer richtig halten, - usw)
    Dann wurde getakelt auf Deubel-komm-raus. Die Schiffe hatten zu dieser Zeit noch eine Menge Sinalleinen. Aber was für ein Flaggensignal hängt man daran? (Bücherwälzen und fündig werden: "Historische Schiffsmodelle" von
    Wolfram zu Mondfeld, Kapitel Signalflaggen....)
    Dort fand ich auch das wohl berühmteste Flaggensignal der Seekriegsgeschichte: Abgefasst im Code von Popham's Telegraph Signals,
    bei der Royal Navy in Gebrauch von 1803-1817! Dieser Code kam mit nur 10 verschiedenen Signalflaggen, entsprechend den Ziffern 0-9, und zwei Hilfsflaggen aus.


    Das Signal lautete: 2-5-3: "England", 2-6-9: "expects", 8-6-3: "that",
    2-6-1: "every", 4-7-1: "man", 9-5-8: "shall", 2-2-0: "do", 3-7-0: "his",
    4: "d", 2-1: "u", 1-9: "t", 2-4: "y"! (für das Wort "duty" gab es keinen Code, deshalb wurde es buchstabiert) - und wehte am 21.10.1805 an den Masten
    von Nelson's Flaggschiff H.M.S. "Victory" in der Schlacht von Trafalgar.
    Dieses Signal m u s s t e mein Dampfer führen - auch, wenn es längst Geschichte war...
    "England erwartet, das jeder Mann seine Pflicht tut!"

  • Hallo Hoewi,


    also, das ist mal ein wirklich interessantes Projekt: Die Stilelemente des damaligen Linienschiffbaus hast Du gut hingekriegt, und auch die Startrampe mit den Doppeldeckern sieht für 1917/18 recht authentisch aus. Klasse Idee. Bloß die drei Schornsteine sind m. E. für den relativ kurzen Rumpf ein bisschen "dick aufgetragen"; meist hatten die britischen "Einheits-Linienschiffe" zwei. Aber es ist ja ein F.S.-Projekt; also gilt die künstlerische Freiheit! =D> =D>

    Quote

    Der Kahn schwamm - w i e e i n K o r k e n !!!

    :D
    Das erinnert mich an meine ersten Schiffchen ... ne selbstgebastelte Dschunke! Oh ja, Tiefgang 0.5mm; die hauptsächliche Stabilität rührte von der Oberflächenspannung des Wasser her ... :rotwerd:
    Da habe ich einen kleinen Trick für Dich: teil Dein Unrterwasserschiff rechnerisch in eine Bug-, Mittel- und Hecksektion ein und berechne daraus die Volumen der einfachen, geometrischen Körper. Faustregel: 1 Kubikdezimeter = 1 l Wasser = 1 kg; stimmt nicht ganz, langt aber für eine grobe Näherung sehr gut.
    Jetzt hast Du aber die Rundungen und Abweichungen vom tatsächlichen Rumpf noch nicht berücksichtigt; vor allem im Heckbereich gibt es doch deutliche Abweichungen. Also führst Du einen "Ungenauigkeitsfaktor" ein, ein guter Wert ist 70%. Dann ergibt sich die folgende Formel:


    Minimal-Gewicht = (V-bug + V-mitte + V-heck) * 0.7


    ... womit Du einen recht guten Näherungswert für das zu erwartende Gesamtgewicht des Modells erhältst, wenn es bis zu Wasserlinie einsinken soll. Eher ein bisschen zu wenig, aber das stellt ja kein wirkliches Problem dar.


    Besser hast Du es, wenn Du ein Original-Modell hast und die technischen Daten bekannt sind. Das hatte ich bei dem 1:200 Modell des JFS-U-Boots 740t. Hier habe ich einfach die Wasserverdrängung aufgetaucht (in kg umgerechnet) durch dem Maßstab hoch 3 (also 200*200*200) geteilt und schon war es erledigt.


    Hast Du auch ein paar Bilder von den Modell im Wasser?


    Servus, Woody

  • Hallo Woody, ich wusste zwar, das es irgendwie und irgendwo so eine Formel gibt, aber jetzt hat mir das endlich mal jemand so erklärt, das damit auch Otto Normalbastler was anfangen kann! Hab Dank dafür!
    Bilder mit der zuwassergelassenen "Earl of Loxley" folgen demnächst auf dieser Welle...
    vG Hoewi


    p.s. ...und das mit den drei Schornsteinen, - naja, aber! - Es gab zu der Zeit ja die merkwürdigsten Merkwürdigkeiten - sogar Kreuzer, die 7 (sieben) Stück davon hatten. - Aber vielleicht hast du recht und wer's mag, mag's mögen!

    ... ;)das Leben ist viel zu kurz, um schlechte Laune zu haben!

    Edited once, last by Hoewi ().

  • Earl of Loxley, die sexte...


    Langsam wurde Der Dampfer fertig. Dezente farbliche "Einsatzspuren" (hier und da ein paar Rosttränen oder -flecken (nachdem Motto weniger ist mehr) wurden noch aufgebracht - und dann war es soweit: Das "White Ensign" (Britische Kriegsflagge) konnte gehisst werden!
    Aber - oh Schreck! - der Pott hatte noch keinen Namen! @)
    Was tun, sprach Zeus, die Götter sind besoffen und der Olymp ist
    vollgek... -
    ach lassen wir das!
    Mal logisch zu denken versuchen...
    Also: Die Engländer benamsen ihre Dickschiffe gerne nach ihren See-und sonstigen Helden - Dies ist ein englisches Schiff, das es nie gegeben hat -
    Bleibt nur ein Englischer Held, den es nie oder nur in der Sage gegeben hat!


    König Artus? Nöö, das wäre zu dick aufgetragen -
    und außerdem haben
    neuere Forschungen ergeben, das es ihn wirklich gegeben haben könnte.
    Der römische Feldherr Lucius Artorius Castus (2.Jahrh. n.Chr.) soll's eventuell
    gewesen sein... 8)

    Merlin? - Zuviel Mythologie ;(


    Prinz Eisenherz? Heißt auf englisch "Prince Vaillant" - und H.M.S. "Vaillant" gab und gibt es! :(


    Hornblower? Ach Nöö! :rolleyes:


    Robin Hood? Moment mal - Hieß der im Kino nicht bürgerlich Robin von Loxley? Und hat den nicht König Richard I. Löwenherz nach dem siegreichen Ende der Fehde mit dessen Bruder John in den Adelsstand erhoben? Das war's doch:
    "EARL OF LOXLEY"! :yahoo:


    Mein Dampfer hat einen Namen! :prost:

  • Also, mir gefällt der Kasten, und Du hast wirklich was einmaliges gebaut! Die Figuren machen die Sache auch noch so richtig lebendig; ich denke da nur an das rege Treiben auf dem Startdeck.


    Stark! @)


    Servus, Woody

  • Hi Hoewi,
    ich kenne "Robin of Loxley" eigentlich nur aus der alten "Robin of Sherwood"-Serie (lief in den 80er Jahren im ZDF), weniger aus dem Kino. Aber vielleicht habe ich da auch was verpasst :)War eine tolle Serie, von daher passt auch der Name zum tollen Modell =)


    Grüße
    Lars

  • Hallo Hoewi,


    Dein mit einem Augenzwinkern gebautes Schiff und den daraus entstandenen spritzigen Baubericht habe ich mit Vergnügen gelesen.


    Eine tolle Sache; wie Zaphod schon schrieb: Ein gutes Beispiel dafür, was unser Modellbaumaterial in den Händen eines Kreativen für Möglichkeiten gibt.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • woody, Lars, Wiesel und Wilfried:
    schönen Dank für eure Amerkungen, war mir ein Vergnügen! -
    Viele Geschichten haben am Ende einen Epilog - hier ist meiner...


    Earl of Loxley: Okeh-okeh-okeh, - eeiin habbich noch, eeiin habbich noch ....


    Wir schreiben das frühe Frühjahr 1997 - Im Januar war bei uns im Club (SMC Hemmoor) wie üblich Jahreshauptversammlung. Nach ein paar Bierchen wurde geplant, beim diesjährigen Anschippern auf unserem Modellteich die "Earl Of Loxley" auf Jungfernreise zu schicken.
    Aber erstens kommt es immer anders und zweitens, als man denkt.....
    Dr.Stölting rief nach Bremerhaven, und alle, alle kamen!
    Das Deutsche Schifffahrtsmuseum wollte eine Sonderausstellung unter dem Motto "Schiffe aus Papier" organisieren und suchte noch Modelle.
    In der mir angeborenen Bescheidenheit suchte ich um ein Anmeldeformular nach, welches ich dann auch umgehend in den Händen hatte.
    Nach einer kurzen telefonischen Beschreibung meines Dampfers hieß es dann: "Herbringen!" - So kam es, das das gute Stück seinen ersten öffentlichen Auftritt nicht auf unserem Club-Gewässer hatte, sondern in den heiligen Hallen des DSM Bremerhaven -
    in einer Museums-Vitrine zusammen mit der "Titanic" - (hoffentlich war das kein böses Omen...) 8o
    Einen Wettbewerb (so richtig mit Jury und Preisen) gab es auch - und am Pfingstsonntag war dann der große Showdown -
    "Earl Of Loxley" gewann einen Preis: den 11. - jawoll!!! - :yahoo:
    einen Modellbogen (cmf),
    "Tarantul"-Korvette, baubar als Schiff der Bundes- oder der
    DDR-Volksmarine. Immerhin!
    Jedenfalls schienen sich doch einige Leute für meinen Recycel-Dampfer interessiert zu haben. Sogar die Zeitschrift Modell-Fan erwähnte das gute Stück in ihrem Bericht über die Ausstellung im DSM (Ausgabe 7/97) =D>


    .....die Jungfernfahrt wurde dann später nachgeholt - auch wenn ich dabei einen Fahrtregler aufgeraucht habe - war wohl für installierte Motorleistung
    etwas unterdimensioniert :rotwerd:
    - aber das ist eine andere Geschichte....