"Guck mal Mami, alles so schön bunt hier" - Kantenfärben mit Aquarellstiften

  • Hallo Freunde,


    zum Einfärben der Schnittkanten an Kartonmodellen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten.


    Ich verwende dazu Aquarellfarben, mit dem Pinsel aufgetragen. Als Farben verwende ich die Albrecht Dürer Aquarellstifte.


    Und so geht's:


    Zunächst gilt es herauszufinden, welche Farbe denn wohl am passendsten ist. Dazu habe ich von allen vorhandenen Stiften eine Farbprobe auf einem Blatt Papier gemacht. Diese Farbprobe wird dann mit dem Bauteil verglichen (Bild 1).


    Wenn der Bogen mit den Farbproben nicht in die Hände der lieben Kleinen gerät kann man ihn auch immer wiederverwenden. Ich habe leider schon ein paar Einschläge erlitten...


    Um ganz sicher zu gehen - und weil die Farben sich doch noch leicht ändern, wenn man sie naß aufträgt, wird noch eine Probe auf einem Restkarton oder einem später nicht sichtbaren Teil gemacht (Bild 2).


    Wie kommt die Farbe auf den Pinsel? Ich gehe da ganz einfach vor. Pinsel anfeuchten (Bild 3) und dann die Farbe von der Spitze des Aquarellstiftes ab"wischen" (Bild 4). Man könnte auch ein paar Farbkrümel abschaben und dann in Wasser lösen - aber dann braucht's wieder eine Palette und das ist mir zu mühsam ;)


    Jetzt kommt der Trick: Der Pinsel wird so die zu färbende Kante entlanggeführt, dass die Pinselspitze zur sichtbaren Seite des Bauteils zeigt (Bild 5). Auf diese Weise findet eventuelles Verschmieren oder Übermalen nur auf der Rückseite des Bauteils statt.


    Ich habe fertig (Bild 6).


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo Michael,


    sehr schöne Einführung ins Kantenfärben!


    Eine kleine Ergänzung aus meinem Nähkästchen:


    Wenn auch die Rückseite des Bauteils zu sehen ist und nicht verschmiert werden darf, sollte man die Farbe mit dem Pinsel nicht "streichend", sondern nur "tupfend" auf die Kante aufbringen. Das dauert zwar etwas länger, aber das Ergebnis ist einwandfrei - auch auf der Rückseite!


    Gruss Bernhard

  • Vor allem entfällt die Mischerei.
    Bei einem entsprechend grossen Kasten hat man immer die passende Farbe.


    Aber ein kleines Problem habe ich bei gefärbten Kanten mit Aquarellstiften.
    Und zwar beim auf Stoss kleben halten diese nicht sehr gut. Diese färbe ich nicht mehr, sonder überpinsle dann hinter her die weissen Stellen.


    Auch von den Stiften abgeschabte Farbe lässt sich mit Holzleim mischen um ev. Kleinteile, Drähte zu pinseln.

    mit freundlichen Grüssen


    Gerd

  • Hallo Michael,
    schöne Anleitung- ich hatte mich gerade wieder mal gefragt, wie man wohl mit den Stiften arbeitet.
    Nur zur Ergänzung, ohne deine Information zu entwerten: Ich verwende einen kleinen Aquarellkasten (Schmincke Horadam 74412, Platz für 24 Mini-Farbnäpfchen ca. 1,5x2 cm, kam mit 12 Näpfchen, bin inzwischen auf 18, http://www.schmincke.de), den mir meine Frau für genau diesen Zweck geschenkt hat. Er nimmt kaum mehr Platz weg als die Stifte, allerdings ist der Kasten wohl etwas schwerer. Dafür habe ich darin eine kleine Mischpalette, ich brauche keinen Anspitzer und habe Platz für die Pinsel. Für mich ist das die optimale Lösung. Nachteil allerdings: Den Näpfchen sieht man die Farbe nicht so gut an wie den Stiften.
    Auf die Stifte werde ich dennoch mal zurückgreifen, nämlich wenn die Zahl der benötigten Farben für den Zeitraum einer Reise o.ä. mal sehr begrenzt ist.


    Lutz Pietschker

  • Hallo Kantenfärber.
    Sollte mal, trotz der grossen Angebotspalette nicht genau der richtige Farbton vorhanden sein, einfach mit mehreren Farbstiften übereinander auf ein Stück Abfallkarton trocken den richtigen Ton mischen und dann mit dem nassen Pinsel wie aus einem Farbtöpfchen aufnehmen.
    Diese Methode ist weniger für grosse Teile geeignet und braucht etwas Übung.
    Grüsse Niklaus

    Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind (Albert Einstein)

    N.K.


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