GPM 091 MiG 29 UB [Anleitung]

  • Hallo Leute


    Dies ist nun mein erster Baubericht. Ich möchte mich daher im Vorheraus für die ungelenke Darstellung entschuldigen.
    Leider habe ich im Moment keine richtige Kamera und betreibe den Modellbau in der Regel abends, bei schlechten Lichtverhältnissen.
    Werde auf jeden Fall nach der Fertigstellung bessere Bilder in die Galerie stellen.
    Wenn ihr den Bogen selbst vor euch habt, sollte dies aber kein Hindernis sein.


    1.Teil


    1. Zur Motivarion
    Ich habe mich länger nach einer schönen MiG-29 umgesehen, und diese gefiel mir mit Abstand am besten.
    Ich finde ihre aus der Auslegung als Doppelsitzer resultierende gestrecktere Form sehr elegant. Der Druck, auch wenn er vorm Zusammenbau etwas unscharf wirken mag, vermittelt anschließend ein tolles Gefühl von räumlicher Tiefe.
    Der sehr starke Alterungseffekt bedient auch wunderbar so manches Klischee [das schreibt man jetzt wirklich so; grausam].


    Ich hab bei der Suche nach Bildern von fertigen Modellen in 1:33 in vielen (auch ausländischen) Foren aber bald festgestellt, dass viele Modelbauer an diesem Modell und insbesondere an seiner Anleitung verzweifeln.


    Ich möchte euch dewegen mit einer Anleitung versorgen, die euch erlaubt, die Unwegsamkeiten des Modells zu umschiffen.


    Solltet ihr darüber hinaus noch Interesse an einigen Erweiterungen in Eigenbau haben, dann seht euch unbedingt den leider abgebrochenen Baubericht von Nosports an.



    2. Zu den möglichen Problemen
    Beim Bau dieses Modells treten häufig 5 gravierde Probleme auf:
    - irrepatable Verwerfungen in der Hülle
    - schlimme Ungenauigkeiten beim Einpassen der hinteren Fahrwerksschächte
    - erhebliche Treppchenbildung beim Aneinanderfügen der Nasensegmente
    - seltsam auseinandergespreizte Nachbrenner
    - allgemein schlechte Lesbarkeit der Zusammenbauzeichnungen


    3. Anleitung diese Probleme zu Umgehen
    Ich möchte euch vorschlagen, die mitgelieferten Zusammenbauzeichnungen nur als Orientierung zu verwenden, wo welchen Teil letztendlich hin muss, aber keinesfalls als Hinweis auf die sinnvolle Reihenfolge der Arbeitsschritte.


    3.1 Der Rumpf
    Alles steht und fällt mit dem Hinteren Rumpf, d.h. zwischen den Spanten W8 und W14.
    Wir beginnen also hier.
    Damit keine Probleme entstehen müssen wir in diesem Bereich an der Oberseite unbedingt vermeiden, dass sich Freiräume zwischen Längsspanten und Hülle bilden und die Nähte müssen unter den Nähten sein. Ist ein Segment nicht äußerst gründlich vorbereitet und sehr sorgfältig beim Trocknen in Position gehalten, zieht es sich wieder gerade und alles verzieht.
    Darüber hinaus sind die drei inneren Längsspanten nicht parallel und die Querspanten stehen nicht immer Senkrecht darauf.
    Dennoch sind bei sogfältigem Zusammenfügen die Spanten W8 und W14 parrallel (siehe 1. Bild).


    Verstärkt sie also auf keinen Fall durch Eigenkonstruktionen und versucht nicht die Form von Spanten oder Hüllensegmenten zu verändern um vermutete Fehler auszugleichen.


    Stattdessen klebt einfach die Spanten W8 bis W14 sowie die 3 inneren Längsspanten auf stabilen 1mm Karton, schneidet sie genau auf der Außenkante Linie aus und klebt sie zusammen. Lasst die äußeren Versteifungen zunächst weg.


    Schneidet alle Segmente der Oberen Hülle genau entlang der Linie aus passt sie an den Spanten ein bis sie von alleine ihre Form halten. Dann klebt ihr sie mit den Unterklebelaschen spaltfei zusammen (Tip: es ist nicht an jeder stelle wirklich sinnvoll das Sägezahnmuster auszuschneiden).
    Vergesst nicht den weis markierten vorderen Fahrwerksschacht auszuschneiden.



    Legt die fertige obere Hülle auf den Rücken und legt das Spantengerüst hinein. Richtet die Längsspanten nachten den Nähten aus und verklebt erst dann alles.
    Weil die Unterseite noch vollständig offen ist, könnt ihr jedes Luftloch genau erkennen und per Daumen jedes Segment genau einpassen (Siehe 2. Bild).


  • zweiter Teil


    3.1 Der Rumpf Fortsetzung


    Auch die komplette Unterseite könnt ihr jetzt ausschneiden, sorgfältig einpassen und zusammenfügen. Ihr solltet vor dem Ankleben auch die hinteren Tribwerksverkleidungen Teil 20 und 21 mit anbauen. Vorsicht bei Teil 11c, die Falze sind zu lang und müssen gekürzt werden, um nicht auf Teil 10b zu sehen zu sein.
    Ihr müsst in Teil 11b auch unbedingt die weißen Flächen ausschneiden, in die später die Fahwerksschächte eingesetzt werden.
    Bevor ihr das Ganze mit den Spanten verklebt, denkt unbedingt daran, den vorderen Fahrwerksschacht und die äußeren Längsspanten einzubauen, sowie die Verbindungslasche von Teil 8 anzukleben.


    Lasst die vorderen Triebwerksverkleidungen zunächst noch weg, da sie sonst später im Weg sind


    Für den Cockpitbereich Montiert die mit 1mm verstärkten Längsspanten und Querspanten W5 bis W7. Da der Bereich nach oben offen bleibt, könnt ihr genauso wie beim hinteren Rumpf vorgehen.
    Teil 8 verklebt ihr schließlich mit der Lasche an W8, Teil 4 wird mit W4 bündig verklebt.


    Nach dem ich selbst Probleme hatte empfehle ich zwischen Längsspanten die an jeder Seite die um die Materialstärkr reduzierten Abflälle der Länsspanten als provisorische Hilfe wieder einzufügen.
    Ihr erntfernt sie dann einfach wieder, wenn das Cockpit eingebaut wird.


    Auch bei der Nase (Spanten W1 bis W3b, Hüllenteile 1 bis 3) schneidet zunächst alle Hüllensegmente aus und formt sie gründlich.
    Die Spanten können hier aber nicht ohne gründliche Anpassung eingesetzt werden. Da die Segmente die Form von Kegelschnitten erhalten, ist besonders der jeweils vordere von zwei aufeinander zu klebenden Pärchen zu groß.
    Ich rate dazu sie jeweils entlang der inneren Kante der Linie auszuschneiden mit reichlich Klebstoff zusammenzukleben und dann nach dem gründlichen Trocknen mit Schleifpapier anzuschrägen.
    Da die Kanten der Spanten nun eine Stärke von mehr als 2mm haben, erhaltet ihr auch gleich eine schöne Klebefläche, die beim ankleben der Außenhaut stöße verhindert (Siehe Bild 1 für das Resultat).
    Ich hab die Nase noch nicht am Rumpf befestigt, um das Modell handlicher zu halten.


    Wenn ihr die Vorderen Triebwerkverkleidungen montiert, klebt unbedingt vor der Montage am Rumpf die fertigen hinteren Fahrwerksschächte ein. Siehe das von Nosports Modell stammende Bild 2 (hoffe das war OK für dich).


    Dann kann man auch die Lückenbildung vermeiden (Ich hab's leider auch erst zu spät gesehen).


    Zur Form von Teil 24a (den Innenverkleidungen der Fahrwerksschächte):
    Schaut nach der Fläche, die dem Umriss der Ausschnitte im Rumpf entspricht.
    Alle Falze gehen dann rechtwinklig auf euch zu. Der Bereich mit den Nietbahnen wird ebenfalls nach Innen geknickt und gerundet, so dass es stumpf mit der nachher nach vorn zeigenden Wand verklebt werden kann. Die Rückseite wird dann später mit 24b verschlosssen.




    OK, ich brauche jetzt erst mal ne Pause, aber bald gehts weiter!

  • Hallo Leophy,
    zunächst vielen Dank für Deine Bemühungen, diesen Bausatz habe ich auch auf Lager und ich werde dieses Modell bestimmt bauen, so dass Deine Ausführungen für mich sehr nützlich sein werden.
    Dazu kleine Bemerkungen;
    Was ist mit der Bildschärfe? Darüber hinaus würde ich die Spanten und die anderen Teile, die gerade von Dir beschrieben werden, auf dem Foto kennzeichnen.

  • Quote

    Original von Henryk
    Hallo Leophy,
    zunächst vielen Dank für Deine Bemühungen, diesen Bausatz habe ich auch auf Lager und ich werde dieses Modell bestimmt bauen, so dass Deine Ausführungen für mich sehr nützlich sein werden.
    Dazu kleine Bemerkungen;
    Was ist mit der Bildschärfe? Darüber hinaus würde ich die Spanten und die anderen Teile, die gerade von Dir beschrieben werden, auf dem Foto kennzeichnen.


    Ich kann leider nicht mehr viel gegen die Unschärfe tun, weil zum Zeitpunkt da ich diese Anleitung schreibe, mein Modell schon deutlich weiter fortgeschritten ist und es daher für neue Aufnahmen zu spät ist.
    Ich könnte höchstens eine Interpolation versuchen.


    Was das Eintragen von Baunummern betrifft werde ich mal schauen, was sich machen lässt.
    Ich werde aber zunächst mal die Anleitung so weit abschließen, wie mein Modell selbst ist und mich dann mit diesen Details befassen.


    Ich hoffe auch, dass Nosports vielleicht noch ein Paar Worte zu seinen Umbauten anmerkt, die mein Modell nicht hat.

  • dritter Teil


    3.2 Nachbrenner und Luftbremse


    Ich schlage vor, damit zu beginnen, die Luftbremse zusammenzubauen und sorgfältig zu montieren, um Anhaltspunkte für die Ausrichtung der Triebwerke zu haben.
    Mann kann die Spitze des darin sitzenden Heckkonusses übrigens hervorragend mit einem Edding bemahlen, so dass anschließend keine Nähte mehr zu sehen sind.


    Nun zum Knackpunkt (Betrachte dazu Bild 1 aus der Anleitung).
    Dort ist nicht zu sehen, dass die Spantscheiben W15a und W15b nicht parallel liegen.
    Das gesamte Bauteil 15 muss am Ende nach unten geneigt sein. Das heißt, dass die Naht der Abwicklung bein montieren am Rumpf nach innen [geändert nach den Anmerkungen von KlausMoeller] zeigen muss, wo sie günstiger Weise auch später verdeckt wird. Die angeschrägte Seite gehört nach vorne.


    Den Ring 16a habe ich nur mit der Scheibe W16 verklebt, und noch nicht montiert.
    Beim "Endrohr" zeigen alle bedruckten Teile nach außen. Die Innenseiten müssen also geschwärzt werden. Die Scheibe mit der Grafik der Triebwerksschaufeln ist etwas zu groß geraten.


    Am besten beginnt ihr damit, das Innenrohr (bedruckte Seite nach außen) zu rollen und und stumpf zu verkleben. Dann klebt ihr das Außenrohr (das mit ausschnitten und Klebelasche) zusammen und schiebt es über das Erstere und verklebt es. Achtet auf die Markierungen.
    Für den Überstand schaut euch das Bild 2 an. Nach Betrachtung von Bildern und Zeichnungen habe nach der Fertigstellung das Innenrohr noch etwas gekürzt.


    Bringt nun die bedruckte Scheibe auf den richtigen Durchmesser und montiert darauf das Röhrchen 17d, darauf das Gitter 17e und schschließlich darauf den Kegel 17f.


    Steckt das ganze ins Endrohrunverklebt es, bringt an der Rückseite Bauteil 16 an und umklebt das ganzem mit den Verstärkungsstreifen (17b).


    Bringt nun alles am Rumpf an. Haltet beim Anpassen unbedingt die oberen Abdeckungen (16b) an, weil ihr sonst riskiert, dass sonst alles etwas verkrümmt aussieht.

  • Servus,


    die Baugruppen 15 muessen so angeordnet werden, das die Mittelachsen der Triebwerksendstufen jeweils nach : Starport Seite : rechtsweisend/ Port Seite : linksweisend sind und nicht nach unten, d.h. der Zylinderschnitt kommt nach vorne und die Schnittebene steht senkrecht zur fusellage Spiegelebene (2Cv-Symmetrie).
    Die Mittelachsen der jeweiligen Triebwerke laufen von der Mittelachse der fuselage nach hinten weg, zusaetzlich wird diese "Aufspreizung" durch die Endrohrverstellung weiter verstaerkt.
    SY
    Klaus

  • Quote

    Original von KlausMoeller
    Servus,


    die Baugruppen 15 muessen so angeordnet werden, das die Mittelachsen der Triebwerksendstufen jeweils nach : Starport Seite : rechtsweisend/ Port Seite : linksweisend sind und nicht nach unten, d.h. der Zylinderschnitt kommt nach vorne und die Schnittebene steht senkrecht zur fusellage Spiegelebene (2Cv-Symmetrie).
    Die Mittelachsen der jeweiligen Triebwerke laufen von der Mittelachse der fuselage nach hinten weg, zusaetzlich wird diese "Aufspreizung" durch die Endrohrverstellung weiter verstaerkt.
    SY
    Klaus


    Hi Klaus


    erläutere das doch noch mal.
    Die "Endrohrverstellung" ist bei diesem Modell rotationssymmetrisch.
    Interessant ist für den Zusammenbau ist daher ausschließlich die Frage, wie die Baugruppen 15 am Rumpf ausgerichtet werden.
    Am einfachsten lässt sich diese für den Großteil der Leser verständlich durch die Position der Naht ausdrücken.


    Übersetze ich deine Aussage korrekt, in dem in sage, dass die Naht nicht direkt nach oben zeigen sondern etwas nach innen gedreht werden soll?

  • Servus Leophy,


    also ein Bildchen hierzu :
    in Schwarz die Mittelachse der UB, in Blau die Mittelachse des Triebwerks.
    Beide Achsen laufen nicht paralell, sondern haben einen klitzekleinen Oeffnungswinkel.
    In Rot ist die Triebwerksauslassebene eingezeichnet. Wie man leicht sieht, uebrigens auch im Bogen in der Schemazeichnung vorletzte Seite des Umschlags, liegt fuer jedes Triebwerk diese Ebene unter einem leichten Tiltwinkel nach aussen, d.h. beide Triebwerksauslaesse liegen halt nicht in einer Ebene.
    Bauteil 15 (der Zylinder in Magenta) steht aber mit seiner Mittelachse senkrecht auf der roten Ebene, deshallb wird der Zylinder am Spant W14 durch einen Schnitt wieder "in Linie" gebracht. Heisst also fuer Zylinder 15R : Klebelasche nach Aussen und fuer Zylinder 15L auch Klebelasche nach Aussen.
    Wenn beide nach "Unten" weisen sollten, kann die Zylinderabwicklung fuer beide Endrohre gleich sein - ist sie aber nicht sondern gespiegelt!
    Alles klar ?
    SY
    Klaus
    PS : der Winkel ist relativ klein, insofern kann man es halten wie Hugo.
    Ich wollte eigentlich nur mal "reinschaun" weil ich die UB vom GPM fuer meine MiG am ausschlachten bin - also nichts fuer ungut.

  • Vielen dank für die sehr schöne Zeichnung.
    Leider lässt sie immer noch ein Paar Fragen offen.


    Liege ich falsch damit, dass die Baugruppen 16/17 rotationssymmetrisch sind und damit gegenüber Baugruppe 15 nicht "abknicken" können?


    Und in der erwähnten Zeichnnung im Umschlag sieht man eine deutliche Projektion der Triebwerksöffnungen.
    Die in deiner Zeichnung rot markierte Ebene steht dort also nicht senkrecht auf der Bildebene.


    Hast du eventuell noch eine Seitenansicht?
    Und stammt deine Zeichnung wirklich von einer Mig 29 UB?
    Frage an Alle: gibt es möglicherweise Unterschiede, oder sind die Auslässe möglicherweise verstellbar?

  • Danke für den sehr hilfreichen Link Henryk.


    Hier ist tatsächlich nichts von der Abwärtsneigung aus der Zeichnung im Umschlag zu sehen.
    Also nur ein Spreizung nach außen.
    Wenn ich mich nicht völig falsch erinnere bedeutet das, dass die Nahtstellen von Teil15 nach Innen zeigen müssen. Habe das bereits weiter oben im Text korrigiert.
    Bei meinem Modell, wo es dafür zu spät ist, habe die Triebwerksöffnungen etwas nach der Zeichnung zurechtgestutzt

  • 3.3 Cockpit, Trag- und Steuerflächen


    Der Zusammenbau des Cockpits ist mit der Zeichnung aus der Anleitung recht selbsterklärend. Teil 38b ist das Instrumentenbrett des vorderen Sitzplatzes. Teil 38c ist die Blende des MFDs auf der rechten Seite.
    Etwas komplizierter ist der Frontscheibenprojektor des HUD (Baugruppe 39). Die schwarzen Rechtecke werden vor dem eigentlichen Zusammenfügen umgeklappt und verklebt. Sie sind Verstärkungsmaterial für den Rahmen mit seinen Ausschnitten.
    Bevor ihr diese heraustrennt, lasst den Klebstoff gut aushärten. Schneidet mit eurer Klinge am besten von Forder- und Rückseite. Für Markierungen könntet ihr die Ecken mit einer Nadel durchstechen.
    Sollten die Ränder etwas ausfransen, ist das kein Beinbruch. Schneidet etwas mit einer spitzen Nagelschere nach und repariert die verlorengegangene Farbe mit einem Filzstift. Gleiches Verfahren funktioniert auch bei den Griffen der Schleudersitze. Für die Scheibe habe ich Abfälle von der Cockpithaube verwendet.


    Für die Steuerknüppel habe ich die Abb. aus der Anleitung auf 0.5mm-Pappe geklebt, ausgeschnitten, gründlich mit einem Edding bemalt und etwas in Form gebracht. Das Ergebnis sieht für mich ganz zufriedenstellend aus.
    Wenn ihr die Teile 42e (Steuerdüsen der Sitze?) gründlich gerollt habt, sind die Scheiben an den Enden eigentlich überflüssig. Ihr könnt diese auch gleich bemalen, da ihr ohnehin alle Falzkanten nachkolorieren solltet.


    Bei der Cockpithaube erzielt ihr die besten Ergebnisse, wenn ihr sie so zuschneidet, dass ihr Rahmen (Teil 34a) möglichst weit über die Verglasung hinausragt. Anderenfalls lässt sie sich nicht bündig in den Rumpf einbauen. Der Rahmen der Frontscheibe (33a) hingegen muss natürlich genau an den Rand geklebt werden.
    Wenn ihr die Haube nicht geöffnet darstellen wollt, lasst das Tiefziehteil am besten in einem Stück.
    Vergesst vor dem Einsetzen nicht die große schwarze Abdeckung der Instrumente am vorderen Sitzplatz und die Rückspiegel im Innenrahmen der Haube einzubauen.
    Der Zusammenbau der Tragflächen ist selbsterklärend.


    Wie sich später herausgestellt hat, kann man sich das Leben an dieser Stelle sehr erleichten, wenn man direkt hinter den Fahrwerksschächten des Hauptfahrwerkes
    einen 2mm-Draht als Tragflächenholm so einbaut, dass er die Ansatzmarkierungen durchsticht und auf beiden Seiten bis zu den Tragflächenenden reicht.
    Diese Vorkehrung ermöglicht es dann den Winkel problemlos zu justieren.
    Anderenfalls neigen die Tragflächen sehr zum durchhängen, wie es auf den Bildern zu sehen ist.


    Bei den Seitenleitwerken sind die Markierungen für das Ankleben des Längsspantes auf den Querspant falsch. Ich hab erst den Querspant in eine Seite der noch nicht zusammengefügten Fläche geklebt und den Längsspant positioniert bevor ich die Beplankung umgeschlagen habe.
    Achtung: Anders als hier zu sehen, müssen sie fast senkrecht angebracht werden. Also ggf. mit Sandpapier anpassen!


    Schaut Euch zu diesem Arbeitsschritt am besten die von Henryk beigesteuerten Zeichnungen oder die Bilder meines bereits korrigierten Modells am Ende des Beitrags an.

  • 3.4 Hohenleitwerk, Rumpfverkleidungen, Fahrwerksluken


    Zum Höhenleitwek muss nichts weiter gesagt werden, die Bauweise entspricht dem Standart.
    Bei den Rumpfverkleidungen an den Außenseiten der Triebwerksschächte ist die Anleitung sehr verwirrend, da irgendwie perspektivisch merkwürdig. Ich hab mal ein Koordinatensystem eingefügt, um die Orientierung zu vereinfachen.


    Ebenfalls nicht ganz einfach sind die Luken des Hauptfahrwerkes. Ich mal versucht die Anordnung der Einzelteile durch farbliche Unterscheidung zu verdeutlichen. Die Rückseite (30d) ist nicht eben. Am besten passt ihr sie an der Verkleidung des Schachtes an.

  • 3.5 Der Rest


    So, wie ihr vielleicht schon in der Galerie gesehen habt, ist mein Modell inzwischen fertig geworden. Dass ich solange nicht weitergeschrieben habe, liegt in erster Linie daran, dass beim Bau eigentlich nichts außergewöhnliches mehr aufgetreten ist.


    Das soll heißen, bei den nun noch nicht montierten Teilen ist die mitgelieferte Anleitung eigentlich völlig ausreichend.


    Dennoch ein Paar Anmerkungen zu den Ausnahmen:
    Bei den Tailerons musste ich den Querspant etwas versetzen. Legt die Spanten einfach lose hinein und ihr findet die richtige Stelle praktisch von ganz alleine. Anzeichenen, und erst dann festkleben.


    Fahrwerk
    Bei den Schablonen für die Drahtverstärkung der Fahrwerksbeine des Hauptfahrwerks ist die Zeichnung etwas zu klein geraten. Stärke 1mm scheint mir am sinnvollsten.
    Orientiert euch für die richtige Länge der Drähte lieber an den Bauteilen.
    Beim Bugfahrwerk hat es sich als unpraktikabel erwiesen wie in der Anleitung vorgeschlagen zwei Drähte nebeneinander einzufügen. Das Bein wird bei 1mm Draht zu dick und 0,5mm bietet nicht genug Stabilität. Verbindet die Räder lieber mit einer Achse.


    Die Reifen habe ich a la Halinski per Schichtbauweise aus 1,0 und 0,5er Pappe gefertigt.
    Hab zum Ausrechnen der Radien eine Sinusfunktion benutzt, man bekommt das Pi mal Daumen aber genauso gut hin.
    Wenn man die Räder hinterher rundschleift gibt das ein ganz hübsches Profil.


    Details
    Bei den Details kann man leider ein Problem mit der Beschaffenheit des Kartons bekommen. Werden sehr kleine Teile wie die Verkleidungen an den Seitenrudern gerollt, dann neigen die Papierschichten dazu, sich voneinander abzulösen.
    Ich habe dann die innere Schicht kleiner geschnitten und beide wieder miteinander verklebt.


    Bei den eckigen Teilen kann Euch an den Kanten das Gleiche passieren. Ich schlage vor, mit einer Nadel die Endpunkte durchzustechen und von der Rückseite zu rillen!


    Bei den auf den Rumpf aufzuklebenden Oberflächenstrukturen sollten die Schnittkanten geschwärzt werde. Das verleiht mehr Tiefe.


    Beim Infrarotsensor auf der Nase schadet es nicht den Karton etwas anzufeuchten um ihn wirklich in Kugelflächenform zu bringen.


    Die Landescheinwerfer sind bei meinem Modell falsch platziert. Sie gehören an den vorderen Rand der Luken. Nicht von den Abbildungen auf dem Umschlag täuschen lassen!


    Für die Positionierung der Verstrebung der Pitotrohres an der Spitze schaut ruhig mal in meine Galeriebilder hier: GPM 091 MiG 29 UB


    Alles andere wird Euch selbst unmittelbar klar werden.




    4. Abschließende Komentare
    Wenn Ihr Euch dieses Modell aussucht, dann müsst ihr Euch bewusst sein, dass es kein CAD-Designtes Hochpräzisionsmodell ist. Dennoch ist die Passgenauigkeit sehr gut.
    Probleme kommen eher daher, dass der verwendete Karton sehr viel starrer ist als etwa bei Maly oder Halinski.
    Aufgrund der sehr fließenden Formgebung hat es keinen Zweck ein stabiles Spantengerüst zu bauen und dann zu erwarten, dass die Außenhaut sich daran zurechtzieht.
    Jedes Segment muss sehr gewissenhaft vorgeformt werden, sonst gibt es schlimme Stöße.


    Die etwas dickeren Linien tuen der Optik keinen Abbruch und passen letztendlich sehr gut zum ausgeprägten Alterungseffekt.


    Für viele der in anderen Foren bemängelten Ungenauigkeiten habe ich keinerlei Anzeichen entdeckt.


    Und ich finde im Vergleich zu den Alternativen macht sich die Größere Anzahl an Bauteilen doch deutlich bemerkbar. Die Mig ist derzeit mein Lieblingsmodell, auch wenn ich in ein paar Fallen getappt bin, zu deren Umgehung ich geschrieben habe.



    Ich hoffe ich habe mir mit diesem Thema nicht nur Feinde gemacht, denn als Angriff war keiner meiner Beiträge gedacht, noch hatte ich vor, irgendjemand zu belehren. Tatsächlich hatte ich mir vorgestellt, den Thread zu erstellen, den ich mir beim Bau selbst als Hilfe gewünscht hätte, denn ich bin im Grunde selbst Anfänger.


    Ich würde mich auch über Rückmeldungen freuen, falls jemand diesen Thread tatsächlich nutzlich fand.
    Fragen beantworte ich auch sehr gerne. Ich schaue recht regelmäßig rein.



    Liebe Grüße .... Lennart

  • moinmoin Lennart,


    ich finde Deine MiG ist Dir gut gelungen. Mir gefällt dieser Flieger auserordentlich gut. :)
    Gratuliere zum roll out.
    Mir wird Dein Baubericht sicher helfen, aber mit Bildern bist Du etwas geizig.
    Kommen da noch mehr Fotos in der Gallerie?


    Guß aus Hamburg


    Norbert

  • Dieser Baubericht is für mich einer der Besten, den es hier in diesem Forum gibt. Alles Unwichtige oder Standardsachen werden dezent außen vorgelassen - weil eh bekannt. Wozu die 1000000 Spantenkonstruktion einer Tragfläche zeigen, die eigentlich eh nix neues ist.


    Und wenn sich irgendwelche Unklarheiten ergeben oder Bauteile etwas komplizierter zu verbauen sind, wird dann genau beschrieben wie alles zu machen ist.


    Von mir die absolute Höchstwertung (5x die 20 oder so)


    waltair

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • Vielen Dank für die Rückmeldung!



    Es freut mich sehr zu hören, dass ich mit meiner Idee nicht völlig daneben lag,
    denn nachdem ich mit dem Forum vertrauter geworden war, hatte ich inzwischen schon meine Zweifel.
    Das hier übliche Format ist ja eher eine Dokumentation der eigenen Arbeit, also den geneigten Leser auf die Reise mitzunehmen, anstatt darauf hinzuweisen, was man selbst besser anders/gleich so gemacht hätte.


    Aufgrund des beabsichtigten anderen Charakters dieser Beschreibung habe ich auch schon darüber nachgedacht, ob man nicht Anleitungen als einen weiteren Überbegriff einführen könnte, so dass Leser nicht mit einer anderen Erwartungshaltung herangehen.


    Denn ich zum beispiel baue einfach aus Spaß und zur Entspannung und habe hingegen wenig Lust, nach jedem Bauabschnitt alles ins rechte Licht zu rücken, um hochauflösende Aufnahmen machen zu können.
    Da die Anzahl verfügbarer Modelle ja aber relativ begrenzt ist, finde ich es trotzdem wichtig über mögliche Fehlerquellen zu sprechen und ggf. Lösungen zu Diskutieren.
    Anderenfalls wird ein Bogen ja auch schnell mal etwas ungerecht behandelt und andere Mitglieder davon abgebracht ihn zu bauen.


    Was denkt Ihr?


    Ich hoffe ehrlich gesagt auch, dass der Thread nach dem Abschluss nicht tot ist, sondern gegebenenfalls weitere Erfahrungen, Tipps und Lösungsvorschläge ergänzt werden.



    LG ... Lennart

  • Moin Leute!


    Damit sich meine Mig in dieser erlesenen Gesellschaft nicht mehr so schämen muss, hab ich noch mal die gröbsten Fehler ausgebügelt,
    d.h.:

    • Vorderes Fahrwerksbein auf realistische Länge gestutzt
    • Tragflächen und Stabilisatoren nach Henryks Zeichnungen korrigiert
    • Das Modell lackiert und dabei die Schmiegung einiger Außenhaut-Segmente verbessert

    Ich hab dazu den Karton gefühlvoll mit Wasser benetzt und die entstehenden Fugen mit Weißleim wieder geschlossen.
    Ging verhältnismäßig problemlos.