Gleisbaumaschinen

  • Hallo,
    nicht oft hat man die Gelegenheit Gleisbauarbeiten und die dazugehörigen Maschinen aus allernächster Nähe zu betrachten.
    Schauen wir uns mal ein Gleis an, das über 20 Jahre lang nicht befahren wurde. Die Bilder sprechen für sich.

  • So massiv die Holzschwellen auch mal waren, die Natur zerbröselt sie doch. Und auf solchen Gleisen kann verantungsvoll keine Bahn mehr fahren. Was da so an Gehölz und Wurzel aus dem Gleisbett hervorgeholt wurde sieht man auf dem rechten Foto. Das ist aber nur ein minimaler Abschnitt.

  • Da muss der Zweiwegebagger her, der sowohl auf der Erde als auch auf der Schiene fahren kann. Deutlich erkennt man den Abrieb auf dem über dem Gleis liegenden Reifen.

  • Am Bagger hinten. Dieser besitzt außerdem 4 Stützen. Auf dem rechten Foto wird deutlich, warum sich der Bagger abstützen muss, denn von Gleisbett ist die Böschung entfernt und muss neu aufgebaut werden.

  • An der Arbeitsstelle stehen zwei Waggons. Der einen hat mich mich besonders interssiert, weil die Räder von der Seite so glänzend aussahen. Ungewöhnlich für Bauwaggon. Beim Näheranschauen meine ich, er besitzt Felgnebremsen, bzw. die Radscheibe dient als Scheibe für einen Scheibenbremse.

  • Bei diesem Waggon ist eine normale Radkranzbremse vorhanden.
    Normalerweise macht man sich über die Ausmaße einer Schwelle keine Gedanken. Wenn sie wie hier in Lage gestapelt sind, kommen die Ausmaße doch recht zur Geltung.

  • Moin zusammen,


    sehr interessant und spannend. Bleib bitte am Ball und zeige weiter, wie die Strecke überholt wird. 20 Jahre nicht mehr befahren? Macht Hoffnung, wenn die Strecke neu bebaut wird.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Mit diesem Gerät werden augenscheinlich die Schwellen verlegt. Auch das Gerät kann auf den neuen Schienen fahren und sich die Schwellen holen. Und auf dem rechten Fote erkennt man ein Gerät, das fast jeder im Büro hat. im Miniformat löst man damit Heftklammern aus. Nur hier wird es als ein Herausreißer für die alten Holzschwellen eingesetzt

  • editiert

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Ulrich,


    danke für die interessante Fotoreportage, der ich gerne weiter folgen werde.


    Es verwundert mich sehr, dass eine so alte Strecke wieder fahrbar gemacht wird. Um welche Strecke handelt es sich? Wird da ein Museumsbetrieb geplant?


    LG
    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Hallo Rene´,
    nein es wird keinen Museumsbahn eingerichtet,sondern regelmäßiger Fahrverkehr auf einem Teil der Kurhessenbahn von Kassel nach Marburg.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Zweiwegebagger ist schon ein kleines Wunderding. Hier bei der Arbeit, die Schwellen auszutauschen hat er einen besondere Schaufel. Diese ist dreigeteilt. Dort wo die Schie liegt, ist der Greifer ausgespart. Dazu hat er in der Mitte einen Greifer. Links ist gerade einen Schwelle abgesetzt worden. Rechts erkennt man die dreiteilige Schaufel.

  • Der Bagger nimmt die Schwelle, die rechtwinklig zum Gleis liegt und schwenkt sie dann parallel, lässt sie ab und dreht sie unter die Schiene.

  • So sieht das Verfahren von der anderen Seite aus. Deutlich erkennt man, dass der Schotter weggeräumt wurde, um Platz zum Arbeiten zu schaffen.

  • Die Schwelle "Schwegt unter dem Gleis (links) und wird dann provisorisch mit der Handschraubschlüssel festgezogen.

  • Der Motorschrauber kommt erst dann zum Einsatz. Die beiden Schienen sind mit Schienenheber, ähnlich den Wagenhebern hochgehievt wurd werden auf den rechten Fota wieder heruntergelassen.

  • Dann schiebt der Bagger wieder mit der Schaufel Schotter weg, bis die nächste Schwelle frei liegt und die Prozedur beginnt erneut.

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  • Weg mit der alten Schwelle. Frpher standen dann die "Holzsammler " Schlange, um die Schwellen zu ergatter, die dann in mühevollster Schwerarbeit zerkleinert wurden. Heute werden die Hölzer fachgerecht entsorgt, denn die sind mit Chemikalien verseucht. REchts im bild gräbt der Bagger wieder.

  • Da ja die Räder der Eisenbahn starr auf der Achse befestigt sind muss in den Kurven eine Schiene erhöht sein, damit der Radkranz nicht abbricht. Der Winkel aus der Horizontalen wird hier ganz einfach mit einer übergroßen Wasserwaage geprüft. (Links im Fotos 1) Und so sieht die Kurve aus, wenn sie fertig ist.
    Obwohl die Umleitung für PKW und Laster schon kilometerweit in der Gegend ausgeschildert ist, habe ich in einer Viertelstunde zwei Schwerlaster und einige Pkws beeobachtet, die durch diese nun wirklich unwegsame Baustelle fahren wollten nach dem Motto, da mus es doch eine Durchfahrt geben.

  • Da ja die Räder der Eisenbahn starr auf der Achse befestigt sind muss in den Kurven eine Schiene erhöht sein, damit der Radkranz nicht abbricht.


    Hallo Ulrich,
    Oha, das kann ich so nicht stehen lassen. Die starre Achse sorgt in Verbindung mit den kegeligen Laufflächen automatisch für eine Zentrierung des Fahrwerks auf der Schiene. Im Normalfall hat der Radkranz gar keinen Kontakt zum Schienenkopf. Aber aus technischer Sicht macht es insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten Sinn, die Querkräfte etwas zu verringern. Dann belastet man Mensch und Material weniger.


    Gruß
    Jan

  • Wenn die Schwellen mit den gleisen verbunden sind kommt ein riesenlanger Arbeitszug. Hier etwa 500m lang. Er besitzt vielel Waggon bzw. Schotterladevorrichtungen. Der Schotter wird in einen Waggon geladen und dann durch Laufbänder in den davorstehen Waggon weitergeladen usw. Das Ganze ist so schwer, dass zwei Dieselloks den Zug bwegen. Es gibt aber auch in der Mitte der Schottermaschine einen Antriebsvorrichtung, die den Zug gaaaaanz langsam vorranzieht.
    Aber hier erstmal die zwei Dieselloks.

    Images

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  • Bevor aber der Arbeitszug in Betrieg geht muss das Gleis von überschüssigen Schotter gereinigt werden. Der Zweiwege Bagger hat einen Walzenbesen und kehrt den Schotter aus dem Gleis.

  • Ein blick auf die lange Reihe der Arbeitswaggons. Die distanz vom blickpunkt bis zur Brücke im Hintergrund beträgt rund 250 m.

  • Von meinem Standort aus hatte ich gute Sicht von oben auf den Zug.Man erkennt links neben dem Gleis große Rollen. Welchen Zweck erfüllen sie?

  • Von der Seite ausgesehn glichen sich Waggon sehr. Aber von oben erkennt man doch Unterschiede. Das könnte doch was für Dioramiker sein.

  • Die Arbeitsgeräusche waren erheblich, nicht so sehr wegen der Motoren, sondern wegen des Schotter, der auf den Laufbänder gerüttelt und dann später auf das Schienenbett fiel. Die Schäuche, die man auf dem rechten Bild sieht dürften vielleicht zum Besprühen mit Wasser sein, wenn es zuviel Staub gibt???

  • Durch das viele auf und ab muss es dem Schotter ganz schwindelig werden. Rechts: Schläuche, Leitungen, Kabel, wirklich beeindruckend.

  • Noch ein Stück geballter Gleisbautechnik. Auf deisem Wagen wird der Schotter dreigeteilt, ein etwas breiterer Streifen von 1435 mm für die Mitte und zwei schmalere Streifen für die Außenseiten der Gleise.

  • Wie jetzt? Auslegeware unter den Schotter? Da sag noch einer die Bahn bietet keinen Komfort. Wenigstens hat es der Schotter schön weich und kuschelig. :D


    Beste Grüße
    Uwe

  • Hi zusammen!


    Dieser Arbeitszug nennt sich umgangssprachlich "Bettungsreinigungsmaschine"
    Der Zug hat eine bestimmte Arbeitsrichtung und reinigt das komplette Gleisbett
    mit Unterbau. Die Rollen sind Vliesbahnen, die u.a. auch bei Autobahnen verwendet
    wird. Wenn der Arbeitszug mit diesem Gleisabschnitt fertig ist, wird
    danach das Gleis mit einer sogenannten "Stopfmaschine" in die richtige
    Lage gebracht, und der Schotter gleichzeitig verdichtet.
    Nachdem die Stopfmaschine dann ihren Stopfgang beendet hat, wird das
    Gleis dann nochmals von einer Art "Besenwagen" von überschüssigen
    Schotter befreit.
    Danach werden dann noch die signaltechnischen Gleismittel angebracht,
    und dann ist der Umbau, bzw. die Durcharbeitung des Gleises beendet.
    So mal der grobe Ablauf, von so einem Arbeitszug und dessen Arbeitsweise
    bzw. die kurze Beschreibung eines solchen Gleisumbaus.


    Gruß
    Chris

  • An dieser Stelle wird nun richtig am Schotter gearbeitet. Wo man rechts am Wagen so eine Art Staubsauger Rohr erkennt wird der Schottet mit einem querlaufenden Band entfernt und in den Sauger befördert.

  • Hier ist der Schotter schon entfernt. Unter die Schwelle kommt dann die Folie. Dabei wird die Schinen etwas hochgehoben, damit Platz zum Arbeiten ist. Die Folie rollt autamtisch mit dem Vorwärtsfahren des Arbeitszuges ab.

  • Auf dem linken Bild erkennt man deutlich den Saugkopf. Natürlich gibt es diesen auch auf der anderen Seite des Arbeitszuges. Und dann kommt der Schotter drauf. Die Maschine formt dan automatisch die Böschun des Gleisbettes.

  • Um den Maschinen Platz zu schaffen, weil ja die Schotteraufnehmer Raum benötigen hat man im Bereich dieses Bahnsteigen die Schiene insgesamt etwas nach links geschoben. Hinten an der Bahnsteigkante erkennt man den einen "Knick" im Gleis.Nach dem Schottern wird der alte Abstand Gleis Kante wieder hergestellt. Einer der Zuschauer hat mal den Geräuschpegel gemessen: 97db.

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