Moin zusammen,
...dank einer sehr lieben Spende hab ich eine alte FW 200 Condor bekommen. Ein gebautes Modell, das schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, und seine Kreise an der Zimmerdecke drehte.
Der Hersteller ist wohl Modelcard, wie ich der anderen "neuen" Condor von Lucie hier im Bau entnehmen kann.
Der Versand ist etwas grob verlaufen, und der Vogel hat sich an einer der Sollbruchstellen, da, wo die doppelte Verspantung aneinandergesetzt ist aufgelöst.
Das ist aber kein Problem, im Gegenteil, so kann ich mich an die Restaurierung der Maschine machen, und freue mich schon darauf.
Als erstes habe ich eine Bestandsaufnahme gemacht und mir ein paar Bilder der Condor angschaut. Folgende Fehler am Modell sind mir zu Beginn aufgefallen:
- Die Motorgondeln sind nicht stimmig, es fehlen seitliche Kühlerverkleidungen und die Propellernaben sind ganz falsch - siehe Bilder-
- von einer Cockpitdetaillierung kann keine Rede sein, da ist GELI noch gewaltig dagegen
- Form und Grösse der LOTFE-Verkleidung ist grundsätzlich falsch
- der vordere MG-Turm ist die einer späten C-Version, aber die Bombenhalterung an den Aussenmotoren entspricht der B-Version
Das eigentliche Problem dürfte aber die durchhängende rechte Aussenfläche sein und die insgesamt etwas durchgebogene Mittelflügel-Sektion, und dazu das hängende Höhenleitwerk.
Das sind einfach Folgen der langen Zeit, die die Maschine im Flug verbracht hat, bei einem Kartonmodell in dieser imposanten Grösse kein Wunder.
Der Erbauer hat damals sicher sein Bestes getan, aber der Zahn der Zeit halt...
Mein Ziel ist, die Maschine aufzupeppen und wieder einsatzbereit zu machen - unter Verwendung möglichst vieler Bauteile der Originalmaschine.
Welche Version ich letztendlich daraus mache, werde ich nach dem Studium zweier bestellter Profile und Fotobücher der Condor entscheiden.
Momentan tendiere ich zu einer Transportmaschine aus der Spätzeit des Krieges, aber mal schauen.
So, ans Werk!
Der Kleber ist mürbe geworden, und so lassen sich die Motorgondeln gut abmontieren.
Der kantige Konus der Motorgondeln wird verspachtelt undmit Resin stabilisiert.
In die an sich leere Motoröffnung lege ich einen halben Resin-Sternmotor ein, und werde selbstgefertigte gegossene Propellernaben verwenden.
Die im Modell vom Konstrukteur vorgesehenen sind schmal und lang, das stimmt einfach nicht. Rund und stumpf, etwas breiter als der Motorinnenkonus.
Das Ganze wird dann verschliffen und vorsichtig glatt gemacht, letztendlich mit Sprühspachtel versiegelt.
Ein bisserl beulig bleibt es zwar, aber im Original sahen die schon manchmal schlimmer aus!
Dazu hab ich die Kühlerklappen am hinteren Ende des Motorgehäuses aufgeschnitten, das ist wenig Arbeit, macht aber gewaltig was her!
Elektromotoren sind natürlich auch eingeplant, wie immer!
Das also zum Auftakt...
Euer
Hadu
P.S.: ...es dauert momentan alles bei mir, ich hab viel anderes um die Ohren...