Friedenskirche in Schweidnitz/Swidnica, Ndr. Schles.

  • Hallo,
    nach den 30 jährigen Krieg wurde in den Verhandlungen auf Druck Schwedens vmn Kaiser in Wien den Prostestanten in Schlesien 3 Kirchen zugestanden. Diese durften nur außerhalb der Stadtmauer und nur aus sehr vergänglichem Materieal wie Holz, Stroh und Lehm innerhalb 1 Jahres errichtet werden. Einen Glockenturm durften sie zuerst nicht besitzen, was sich wohl nach der Annektierung durch Friedrich II änderte .In der niederschlesschien Stadt Schweidnitz, etwas 35 km westlich von Breslau, in Jauer/Jawor und Glogau/Glogow sollten sie gebaut werden. Die in Glogau überstand die Zeit nicht. Die in Schweidnitz und Jauer gehören heute zum Weltkulturerbe der Unesco.
    Die schweidnitzer Kirche dürfte mit das größe Fachwerkgebäude zumindest in Europa sein. Das Langhaus ist 44m lang und 20m breit, das Querhaus30,5m lang und ebenfalls 20m breit. Durch ein rafiniertes Systen von Emporen und Türen passen in diese Kirche sage und schreibe 7500(!) Personen. Bis heute wird in der Kirche von ev. Pfarrer auf deutsch gepredigt.
    Ganz inspektakulär kommt man bei der Kirche an, die offiziel Kirche zur Heiligen Drefaltigkeit heißt. Aber wegen ihres Bezuges zum westfälischen Frieden ist sie eher als Friedenskirche bekannt.

  • Hier der spätere Glockenturm. So auf den ersten Bllick könnte man meinen, eine große Scheune vor sich zu haben.

  • So schlicht das Gebäude von außen aussieht, so imposant wirkt es im Inneren. Zuerst ein Blick in das nördliche Seitenschiff. Es erinnert mich wie an ein auf den Kopf gestelltes Flachbodenschiff. Rechts einBblick auf die Emporen und den Sitz der Herrscherfamilie.

  • Der Altar ist ist wie alles in der Kirche aus Holz gefertigt, nur die Orgelpfeifen natürlich nicht. Er zeugt von höchster Schnitzkunst. Die Stadt Schweidnitz war im Krieg so gut wie nicht zerstört. Im Hintergrund erkennt man wieder die Emporen.

  • Die Kanzel. Auf dem rechten Bild sieht man auf der Kanzelbrüstung in der Mitte vier Sanduhren. Die dienten für den Prediger als Uhr. Üblich war in der Barockzeit einen Predigt von 1 Stunde, d. h. die Gläser hatten einen Durchlauf von 15 Minuten.

  • Das Taufbecken. Es wird mit einem hochziehbaren Deckel verschlossen. Schwarz war bis vor noch gar so langer Zeit eine Feiertagsfarbe. Außerdem setzt sich das Gold darauf gut ab.
    Einen Modellbogen konnte ich leider nicht entdecken. Es scheint keinen zu geben.

  • Hallo Modellschiff,


    über Deinen Beitrag über die Friedenskirche in Schweidnitz habe ich mich sehr gefreut, denn meine Frau ist in Schweidnitz geboren. Sie hatte auch oft von dieser Kirche gesprochen. Leider lebt sie nicht mehr, sonst würde sie sich sicher über die schönen Fotos freuen.-


    Herzliche Grüße von Albrecht aus Rinteln an der Weser.

  • Hallo Modellschiff,


    vielen Dank für die ausführliche Vorstellung in Wort und Bild. Vorallem Deine Fotos mahnen mich, dass es nun endlich einmal Zeit wird, dieses Schmuckstück im Original zu sehen.


    Anbei ein paar Fotos vom Modell (allerdings nicht aus Karton) aus dem Miniaturenpark in Kowary (Schmiedeberg). Auch einen Ausflug wert!


    LG Bernd

  • Moin Ulrich...
    Wenn man sich die Emporen im Innenbereich anschaut,
    ist das mit den 7500 Personen schon möglich.
    Tolle Fotos eines einzigartigen Gebäudes.
    Und den Baubogen gibt's ja doch, wie wir Dank Thomas wissen. :thumbup:
    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo,
    diese Gegend im Dreiländereck D/CZ und P ist allemal ein Besuch wert, auch für Leute die nicht in der Oberlausitz wohnen.


    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt