Fregatte ORP "Krakowiak" / Halinski / 1:200 [FERTIG]

  • Hallo,


    nachdem ich Mitte Juli die Jeremiah O`Brian fertig gebaut hatte, machte ich mich an die Krakowiak.
    Der Baubericht von Ernst war mir dabei am Anfang eine große Hilfe.
    Für das Spantengerüst verwendete ich Karton 0,5 mm, mit Uhu, flinke Flasche, verdoppelt. Durch die Verleimung wird das Material recht steif. Der Längsträger wurde ohne Schlitze ausgeschnitten, die Spanten dafür komplett geteilt. Nach dem Verkleben wird alles mit Porenfüller satt eingepinselt, ergibt eine stabile Konstruktion. Zum Kleben verwende ich durchwegs klassisches Uhu.


    Anschließend wirden gleich die, verstärkten, Deckteile aufgeklebt.


    Nach dem Durchtrocknen wird alles schön verschliffen

  • Nächste Stufe: Aufkleben von Kartonstreifen entlang der Wasserlinie und auf die Spanten, auf denen Beplankungssegmente zusammenstossen. Alles dann mit Rotbraun von Revell eingefärbt.
    Normalerweise baue ich Überwasser- und Unterwasserrumpf separat, um dann besser die Actionfotos arrangieren zu können, war aber bei der Krakowiak nur schlecht möglich.

  • Hallo,


    das Beplanken von Unterwasserrümpfen gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Nun, im Fall
    der Krakowiak klappte es ganz gut. Bestehende Spalten an den Stößen wurden mit Heißwachs gefüllt, der ganze Unterwasserrumpf mit Porenfüller gestrichen und verschliffen. Die ganze Prozedur wird wiederholt. Dann
    Schlingerkiele, Wellenummantelung, Asdic-Dom und Stabilisierungsflügel anbringen. Den ganzen Unterwasserrumpf habe ich mit Rotbraun von Revell gestrichen.
    Die markierten Risse entstanden, als ich mit einer Lehre die Rumpform abnehmen wollte, um einen Städer anzufertigen.

  • Hallo docrox,


    Deine Arbeit sieht sehr gut aus. Wenn ich mal so arbeite (oder mich rantraue so zu arbeiten) lasse ich es Dich wissen.
    Eine Bitte kannst Du ein Bild reinstellen in dem Du erklärst was "Schlingerkiele, Wellenummantelung, Asdic-Dom und Stabilisierungsflügel" sind und wo die sich befinden.... Ich habe keine Ahnung was das alles bedeutet und würde es schon gerne wissen :).


    Vielen Dank
    heribert

  • Nicht dass ihr glaubt, ich sei ein Schnellbastler, wie Scorpio; die hier geschilderten Arbeiten liegen schon 2 Monate zurück!
    Vor der Beplankung der Seitenwände habe ich die Bullaugen ausgestanzt, das Einpassen von Kupferringen habe ich mir gespart. Bei der Montage stellte ich fest, dass zum Teil zum Unterwasserschiff recht große Lücken bestanden. Diese, wie auch die Stosskanten, wurden wieder mit Heißwachs geschlossen. Kniffelig ist das Heckteil, hier wurde viel mit einem stumpfen Pinselende auf Schaumgummi geformt. Die Bullaugen wurden mit Crystal Clear (eine Art Weißleim) geschlossen. Dann wurden die Schraubenwellen, die Schrauben und das Ruder angefertigt und angeklebt. Der ganze Rumpf, Ausnahme Deck, wurde mit Revell Glanzlack gebrusht.

  • Hallo Heribert


    Schlingerkiele befinden sich seitlich am Rumpf als eine Art Leiste, sollen die Schlingerbewegungen dämpfen.
    Der ASdic-Dom ist der "Knopf" unten, in der Nähe des Bugs. Darin sitzt der Schallgeber des Asdic-Gerätes, ein aktivies Ortungsgerät.
    Die Stabilisierungsflügel sind die 2 "Bretter" seitlich, habe ich sonst noch an keinem anderen, von mir gebauten Schiff gesehen.
    Die Wellenumantelung zeigt der Pfeil

  • Hallo murban,


    Crystal Clear habe ich mal vor Jahren bei Frank-Modellbau bezogen.
    Neuerdings nehme ich Kaschierleim,den Buchbinder benutzen. Gibt`s in Bürobedarf-Geschäften.


    Gruß


    Hans Gerd

  • Da ich an Wochenenden selten an den Pc komme ( wird von der Gattin blockiert) und die letzten 2 Tage bei uns der Papst geboxt hat, geht erst heute weiter.


    Als nächstes kommt der Brückenunterbau dran. Er wird auf ein stabiles Spantengerüst geklebt. Bei den Flak-Ständen werden, nachdem die Außenkanten mit Schleifpapier geglättet wurden, die "Treppen"
    geklebt, sowie diverse Behälter.

  • Hi docrox,


    Erstmal grosses Lob für den schönen Baubericht. Vielen Dank, dass du uns beim Bau zuschauen lässt.
    Nun noch was zur Information. Die kniffelige Konstruktion an der Brückenkante, die du als Splitterschutz erwähnt hast, stellt in Wirklichkeit einen Windabweiser dar. Diese Leitbleche sind im Original tragflügelartig gewölbt und sollen den Fahrtwind nach oben verwirbeln, damit die Seeleute auf der offenen Brücke nicht ständig mit tränenden Augen herumlaufen.


    Bernhard

    Ewig währt am längsten.

  • Hi , Bernhard,


    erst mal vielen Dank für die Information. Ich wusste das nicht. Da sieht man mal wieder, warum so ein Forum nützlich ist.


    Jetzt geht`s aber weiter mit dem Baubericht:


    Als nächstes wird die Brücke mit Leben gefüllt, ist alles recht detailliert, selbst der Stuhl für den Captain ist vorhanden. Die Schaltbretter kommen an die Seiten, wo, ist auf dem Schablonenblatt angegeben.

  • @docrox: Das wird ein sehr schönes Schiff, da Du nicht nur sehr sauber und präzise arbeitest, sondern auch immer den richtigen Ton zum Färben der Schnittkanten triffst! Wie machst Du das? Probieren? Und was verwendest Du als Farbe?


    Viele Grüße
    heribert

  • Hallo heribert,


    zum Färben der Schnittkanten benutzte ich einen ganz normalen Wassermalfarbkasten. Bei den meisten Farbtönen kommt Deckweiss dazu. Der Vorteil ist, man kann recht schnell das Mischergebnis kontrollieren und die eingetrocknete Farbe lässt sich immer wieder mit Wasser reanimieren.
    Wenn du beabsichtigst, die Teile mit Lack zu konservieren, taugen die Farben nichts, da der Lackauftrag sie intensiviert. In diesem Fall ( beim Rumpf der Krakowiak z.B.) nehme ich Revell oder Humbrol-Farben.


    Grüsse Hans Gerd

  • Für zwischendurch habe ich mal ein Zwillingsgeschütz gebaut.
    Auch hier gilt: alles ist hervorragend detailliert, es werden viele Teile dargestellt, die man am Ende kaum sieht. Man muss auch die 3-D Anleitung genau studieren. Das Ergebnis kann sich aber, glaube ich, sehen lassen.


    Geschütz ohne Splitterschutz:

  • Das nächste Bauteil ist der Schornstein.
    Beim Anbringen der Plattformen unterlief mir ein Fehler:
    Ich habe die beiden Teile stumpf an den Schornsteinmantel geklebt. Beim genaueren Studium der Anleitung stellte ich fest, dass zwischen Schornstein und Plattformen zwei Dampfrohre geführt waren, also, alles wieder abgepfriemelt und mit etwas Abstand mit Hilfe der "Dreiecke" wieder angeklebt. Die Reling besteht aus Gussästen, die Dampfrohre z.T. aus Plastikstäben oder isoliertem Draht.

  • Hi, Scorpio, danke für die Lorbeeren, aber es macht wirklich Spass, die Krakowiak zu bauen. Die Detaillierung ist klasse und alles passt sehr gut.


    Als nächstes kommt das Schanzkleid des Buggeschützes dran. Es müssen 2 Winden und etliche "Kästchen" mit verbaut werden.

  • Zwischendurck schon mal die Boote gebaut. Keine Schwierigkeiten, gewöhnungsbedürftig ist, dass die Seienwände getrennt sind. Es lohnt sich, den Kleber erst gut trocknen zu lassen, bevor man die Form mit einem stumpfen Pinselende heraus arbeitet.

  • Zur Darstellung der Wabo-Gestelle bzw. -Ablaufschienen habe ich mir einige Gedanken gemacht. Die schwarzen "Kästen" des Bogens sollten es nicht sein. Also verschiedene Varianten durchgespielt:
    Von links nach rechts
    1. Aus gezogenen Gussästen aufgebaut, sehr fitzelig!!!
    2. Vom Bogen, mit Sekundenkleber getränkt und ausgestanzt ( Skalpell,
    Rasierklinge)
    3. Selbst erstelltes Ätzteil

  • Ich habe jetzt einige Bauabschnitte zusammengefasst, weil ich von den einzelnen Baugruppen keine Solobillder gemacht habe.


    Zunachst der Aufbau mit der "Radar-Laterne". Hier sind bei 2 Bauteilen die Nummern vertauscht. Reling und Leitern aus der Ätzteil-Krabbelkiste.

  • Dann der achtere Aufbau mit der Geschützplattform. Das Schanzkleid wir wieder durch viele "Dreiecke" versteift. Viele "Kisten" und sonstige Teile. Bei den Versteifungen des überhängenden Decks sind die Löcher ausgestanzt. Das "Gestell" unter dem Deck besteht aus gezogenen Giessästen.

  • Als noch anzufertigende Ausrüstungsteile verblieben 4 Einzelflak und eine Vierlings-Pom-Pom.


    Bei der Einzelflak habe ich noch Schulterstützen und ein Kreisvisier ergänzt.
    Die Schulterstützen bestehen aus einem gezogenen Giessast und halbierte Scheibchen eines Plastikröhrchens. Die Dämpfungsfeder ist um einen Draht gewickelte Kupferlitze aus einem Klingeldraht.

  • Beim Zusammenbau der Pom-Pom gibt es Probleme beim Aufbau der Lafette, dieser ist aus der Bauanleitung nicht sofort ersichtlich. Es hilft, wenn man die weissen Aussparungen für die 4 Rohrverschlüsse als Grundlage nimmt. Die Mündungstrichter sind mir nicht so gut gelungen. Die Kreisvisiere habe ich durch solche aus Kupferlitze ersetzt.

  • Von die restlichen Bauabschnitten habe ich keine Einzelfotos mehr gemacht. Es war auch nicht mehr all zuviel zu tun:
    Die 2 Boote werden an den Davids befestigt, dazu kommen noch etliche Winden.
    Dann müssen noch einige Niedergänge hergestellt werden, Da Standard-Ätzteile zu breit sind,
    bleibt nichts anderes übrig, als sie aus dem Bogen zu bauen.
    Die Ankerketten sind von Saemann, mit Messing-Schwarzbeize geschwärzt.


    Dann noch das E-Messgerät mit Radaraufsatz. Der Radar-Aufbau ist kniffelig, war erst im dritten Anlauf zufrieden. Der Balken ruht auf gezogenen Giessästen, die Pyramiden
    ( Antennen-Halterungen) sind aus gestreckter Kupferlitze.


    Der Mast ist aus Stahldraht, ebenso die Stenge, die anderen Anbauteile aus, na was wohl, Giessästen, ebenso die Takelage. Bei ihr wurden die Giessast-Fäden mit schwarzem Filzstift
    eingefärbt.
    Die Reling ist selbst-geätzt, da Standard-Teile nicht die richtige Form haben.