Fragen einer Anfängerin: Wie und wo ausschneiden?

  • Hallöle,


    als Neuling wühle ich mich zurzeit durchs Forum ... und staune immer wieder (das nur so nebenbei :) ). Sehr interessant finde ich die Bauberichte, die mich bereits inspiriert haben. Auch der Bereich "Wie mache ich was richtig?" wird von mir eifrig frequentiert.


    Nun zu meiner Frage: In vielen Berichten viel mir auf, dass die meisten von euch anders schneiden als ich bisher. Ich schneide idR direkt auf dem schwarzen Strich oder knapp dahinter, so dass er weg ist. Mich stört es, wenn er zu sehen ist. Auf den meisten Fotos hier jedoch ist der Ausschneidestrich noch zu sehen. Jetzt bin ich verunsichert, weil ich mich ja auch mal an kleinere Sachen rantrauen möchte. Was ist denn nun richtig? Schwarzen Strich stehen lassen oder wegschneiden? Oder halbieren? :wacko:


    Gruß Eli

  • Hallo Eli,


    ich habe auch den Eindruck, dass das fast jeder anders macht.


    Ich kann Deine Frage nur für mich beantworten:
    Normalerweise (also wenn es mir so gelingt...) schneide ich mittig auf dem Strich. Hier habe ich auch die Gewähr, dass ich dort schneide, wo der Konstrukteur des Modells sein Maß angelegt hat.
    Bei den Passat-Modellen (die ich meistens baue :) ) ist der Strich so hauchfein, dass man ihn hinterher sowieso kaum sieht.


    Bei dem Kontrollbau zum Modell der HARRO KOEBKE ist der Strich dagegen dicker, weil es sich um einen PC-Ausdruck handelt. Zur Kontrolle muss ich natürlich auch auf der Mitte des Strichs schneiden. Hier sieht man dann natürlich noch Reste des Strichs; beim gedruckten Bogen mit den dünneren Begrenzungslinien wird man ihn dagegen kaum noch wahrnehmen können.


    Beim Modell der TITANIC habe ich den Strich zumeist weggeschnitten. Bei einem Modell dieser Größe und dieses Maßstabs aber auch kein Problem, da sich die fehlende Länge oder Höhe nur im Bereich des Bruchteils eines Millimeters bewegt.
    Je kleiner ein Modell ist, um so eher würde ich genau "Mitte Strich" schneiden, weil bei kleinen Modellen die Toleranzen geringer sind.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Ah, ok, also ist bei mir das Problem vor allem deshalb aufgetaucht, weil ich bisher nur PC-Ausdrucke verwendet habe. Ein erster Bastelbogen ist als verspätetes Weihnachtsgescheink meines Mannes unterwegs, da bin ich ja nun gespannt!
    Dass ich jetzt weiß, dass die Messlinien immer in der Mitte des Strichs sind, hilft mir sehr weiter.


    Danke Wiesel für deine schnelle Antwort! :thumbup:


    Gruß Eli

  • Moin Eli,


    erst einmal auch von mir, herzlich Willkommen in unserem Forum.


    Ich lese gerade Dein Hilferuf.
    Ich bin gerade dabei an der PE ( Prinz Eugen ) die kugeligen Wackeltöpfe zu
    bauen, das sind Entfernungsmessgerätegehäuse. Diese sind genau gezeichnet
    mit sehr feinen Linien. Also schneide ich die Linien fast ab, ein Hauch ist davon
    noch zu sehen. Wenn ich sie ganz abschneide werden die Elemente zu klein
    und wenn ich sie ganz dran lasse, zu groß in den Aussenabmessungen.


    Also, erst trockennpassen, korrigieren und dann kleben.
    Bei handgezeichneten Modellen sind die Striche (Linien) meist dicker als die
    digitalisierten Modelle. Schnittkanten(Linien) gehören meist auch zum Bild des
    Modellteils.
    Eine Hilfe noch, Arbeite langsam, Du bist nicht auf der Flucht, das Modell wird auch
    noch Morgen od. Übermorgen fertig und sieht dann vielleicht auch besser aus.
    Auf den Werften arbeitet man im Akkord, Zeitdruck.
    Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. :rolleyes: :thumbsup:


    Gruß aus BI


    Ewald, Kartonschneider

    Es grüßt aus BI


    Ewald , Kartonschneider

  • Hallo Eli,


    also AUF der Linie ist wohl die am besten passende Antwort, da man sowieso nicht soooo
    genau ausschneiden kann. Ein bisken wird man immer von der Linie sehen.


    AN der Linie (also aussen oder innen) wird man so gut wie gar nicht schneiden können.


    Viel wichtiger: SAUBER! ausschneiden :!:


    (O.K., ich muss es gerade sagen... ;( ) Aber trotzdem:
    Wir bauen PAPIERMODELLE!, da darf man ruhig Linien sehen ^^


    Viel Spass beim Bauen :thumbup:

  • Hallo Eli,
    bei Teilen wie auf Beitrag 5 zu sehen kann man dann die Rückseitze verwenden. Da gibt es dann garantiert keinen Linie mehr zu sehen. Es gibt auch einen Reihe von Bauteilen, die man von der Rückseite her bauen kann.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • @ Kartonschneider: Gut, ok, auf der Linie. Und ich werde mir Zeit lassen. Der Weg ist das Ziel. So kurz ich auch dabei bin, aber es entspannt mich total, wenn wir beim Teetrinken vor uns hinschnippeln und -kleben und uns dabei unterhalten. ^^


    @ Wanni: Was ist bei deinem Kreis eigentlich nicht sauber? :huh: Ähm, stimmt, ist Papier, einfach nur Papier! Aber ... was ich da so in Bremen auf der Messe gesehen habe? Oder hier im Baubericht der Pinta? Dann ist es kaum zu glauben, dass es nur Papier ist!


    Aber, zurückzukommen zu den Linien: Ich habe mir gerade das "Dreibord mit Hebenetz" von der Seite http://kallboys.de/mondorfer-bastelboegen ausgedruckt, da sind sie nur sehr fein. Mal sehen, wie das jetzt wird. Damit werde ich üben, ob ich auch ein Schiff bauen kann. Wenn ihr an einem Anfänger-Baubericht interessiert seid, lasst es mich wissen. Beibringen kann ich anderen beileibe noch nichts, aber vielleicht gibt es dann Tips "vor Ort" für mich?


    Gruß Eli

  • ... ob ich auch ein Schiff bauen kann. Wenn ihr an einem Anfänger-Baubericht interessiert seid, lasst es mich wissen. ...


    Unbedingt! :D

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Zitat von »Wiesel«
    Zitat von »Eli«
    ... ob ich auch ein Schiff bauen kann. Wenn ihr an einem Anfänger-Baubericht interessiert seid, lasst es mich wissen. ...



    Unbedingt!
    Uff! Was muss ich auch fragen. Jetzt bin ich dran, vor allem wenn's ein Moderator sagt. I'll do my very best!

    ES gibt auch Nicht-Moderatoren die interessiert sind. :rolleyes:
    Zudem erhältst Du hier 1:1-Support (hast Du zwar zu Hause auch) Also hau rein!


    LG
    Peter

  • Hallo Eli,
    ich schneide in der Regel auch auf Strichmitte. Aber, wenn du z.B. eine Öffnung ausschneidest, in die später ein Teil eingepasst werden soll, dann schneide ich eher den Strich weg, also eine etwas größere Öffnung, damit das Teil dann auch wirklich rein passt. Also beim Schneiden schon etwas im Voraus denken!
    Das Selbe gilt übrigens erst recht für das Rillen bzw. anritzen vor dem Knicken der Bauteile.

    ---------------------------------------------------------------------
    Gruß


    Günter

  • Ich dachte immer, der Strich gehört weg. ;( Wozu färbe ich denn Schnittkanten? Ob weißer Grat oder schwarzer wäre dann auch wurst. ?(
    Beste Grüße
    Eugen

  • Wozu färbe ich denn Schnittkanten?


    Dabei geht es nicht um die Striche selbst, sondern gerade um die weißen Schnittkanten – diese bleiben auch bei „sorgfältigem“ Verkleben sichtbar und stören (bei vielen Modellbauern, nicht alle machen das) den optischen Eindruck.

  • Ich dachte immer, der Strich gehört weg. ;( Wozu färbe ich denn Schnittkanten? Ob weißer Grat oder schwarzer wäre dann auch wurst. ?(


    Keineswegs, Eugen.


    Natürlich ist das letztlich auch irgendwie Glaubenssache.
    Aber die weissen "Blitzer" von ungefärbten Kanten sind viel auffälliger als der dünne Rest eines Begrenzungsstrichs, oder? :)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Moin Eli,


    man muss kein Profi sein, um hier einen Baubericht einstellen zu dürfen.
    Also, trau dich. Ich habe es ja auch überlebt :rolleyes:


    Ich versuche auch immer, in der Mitte der Linie zu schneiden - klappt leider nicht immer ;(


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hi Helmut,


    werde mich bessern und künftig auch "auf den Strich gehen". :D

    8| Ups? Na soo was! .... Könnte es sein, dass das jetzt ein ganz klein wenig doppeldeutig gemeint ist? :whistling: :thumbsup:


    Sind wir jetzt alle Stricher? :S Oder Streicher? :wacko: Oder FKK's? ;( (pst: freie kantenkleber)

  • Aus meiner Sicht eines „Kartonpraktikers“, der vom „Konstruieren“ nicht viel versteht; 0,5 mm ist schon sehr dick, die Linien sind so um 0,1 – 0,2 mm dick. Bei der Passgenauigkeit geht es aber darum, damit zwei benachbarte Teile in dem Sinne zusammenpassen, dass man (nach verkleben der Teile) den eventuellen Unterschied bei den Übergängen praktisch nicht sehen kann. Wenn man alle Teile auf die gleiche Art (egal ob in der Mitte oder an der Außenkante) ausschneidet, sieht man (sehe ich) den Unterschied nicht. Darüber hinaus kann man nicht (ich kann es nicht :) ) mit einer Genauigkeit von 0,1 mm schneiden...

  • Ich versuchs immer mit der Mitte, aber wie bei Riklef klpaat es nicht immer. Ich hab auch die Erfahrung gemachgt das je stumper die Klinge je weniger Mitte treff ich. Doch bisher konnt ich noch nicht feststellen das dadurch die Genauigkeit stark beeinträchtigt war.
    Ich hoffe einfach das es einge gewisse Toleranz gibt. oder... ?(


    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Mal ein Kommentar der eingeschränkte Ahnung von Catonmodellbau aber dafür gutes CAD wissen hat, für das CAD Programm ist eine lienie die wie auch immer geartete Verbindung zweier Punkte ohne eigene Stärke. Gemäß der Einstellung des Programmes werden für Darstellung und Ausgabe den Linien eine Stärke zugewiesen. Wenn man nicht an seiner Software rumfummelt wird diese linienstärke zu beiden Seiten der Mathematisch definierten gleich aufgebaut. Sprich Mitte "Strichö" ist konstruktionslinie. Wenn ich dies nun wie auch immer ausschneide muss ich also meine bearbeitungslinie um die hälfte des bei der Bearbeitung abgetragenen Materials nach außen verlegen ( wie es bei der Vorbereitung eines CAM Programms immer geschieht, da muss man definieren auf welcher Seite der Linie die Bearbeitung erfolgt, und wie breit der Abtrag durch die Bearbeitung ist.Da wir meist mit Messern arbeiten gibt es keinen Abtrag sondern nur ein leichtes Quetschen welches man normalerweise vernachlässigen kann. Was die Genauigkeit (0,5 mm) angeht, ich habe ursprünglich mal Möbeltischler gelernt und 0,5 mm war da meine maximale Toleranz an der Kreissäge. Wenn man einfach mal ein Lineal nimmt und versucht wieviele Skalpell schnitte man auf einer Breite von 1mm unterbringen kann ist man von sich selbst überrascht ( ok mit dem Zielen hapert es bei mir oft ein bisschen, ich übe).


    Von der rein technischen Betrachtung her sollte Mitte der Linie also richtig sein.


    Frohes neues


    Rainer

    Im Bau:
    NYK Castor auf A3 Vergrößert und Ferngesteuert; USS Enterprise in ca. 1:800 von Paperhobby


    Warteschleife:
    HMV "Schlepper" ; HMV ZENIT; HMV Nordic; HMV Altmark;....... (und alles was ich noch bauen muss um die vorig genannten hinzubekommen)


    Modelle: (im Papiersektor)
    Schlepper aus Blockrückseite und Küchenrollenkern (mit 5 Jähriger Tochter gebaut & Ferngesteuert)

  • Moin, moin!
    Für mich gilt mal wieder die Antwort, mit der sich am Ende jeder Jurist verrät: ES KOMMT DARAUF AN. Grundsätzlich bemühe ich mich, auf der Linie zu schneiden.
    Weiße Teile, wie Aufbauwände oder auch Bordwände bei zivilen Schiffen sollen bei mir aber ohne Umrandung, am liebsten ganz ohne Schnitt- und Knicklinien sein. Wo das möglich ist (Teile ohne zusätzliche Details, z.B. Fensterrahmen einer Brückenverglasung) klebe ich sie mit der unbedruckten Rückseite nach außen an, dafür schneide ich sie ebenfalls auf der Linie aus. Wo das nicht geht, weil die Teile zwar ohne weitere Details kommen, aber mangels Symmetrie nicht "verkehrt herum" eingesetzt werden können, zeichne ich sie aus einem Scan nach und spiegele die Zeichnung vor dem Ausdrucken, so dass ich vom Ausdruck wieder die unbedruckte Rückseite nach vorne einkleben kann (vgl. z.B. die Brückenverglasung bei meinen Zusatzteilen für die "Moin"). Gleiches gilt für farbige Teile, die ich auf Tonpapier ausdrucken kann. Auch solche Teile schneide ich auf der Linie aus.
    Bei bedruckten Teile mit weiteren Details, etwa den Bordwänden der "Adler IV" oder aktuell der "Nordfriesland" schneide ich aber die Linien weg. Das Teil verliert dann insgesamt eine Strichbreite, in der Regel also ca 0,1 mm an Höhe und Breite, und wenn sich wirklich nur dadurch Spalten ergeben sollten, kann ich die in der Regel mit hinterklebten weißen Laschen optisch ganz gut reduzieren; meist reichen die Toleranzen aber immer noch aus, um sauber Stoß an Stoß zu kleben. Mein viel größeres Problem an solchen Kanten ist aber, dass ich meist nicht an einem Lineal entlang schneiden kann, sondern Kurven folge, und die werden nur selten so genau und sauber, wie die gedruckte schwarze Linie aussieht. Hier bin ich inzwischen fast ganz von der Messerklinge abgekommen und dazu übergegangen, solche Bereiche mit der Schere auszuschneiden und Linienreste "abzuspanen", was zwar einen gewissen Welleneffekt hinterlässt, der aber in der Regel mangels weiterer Referenzpunkte nicht auffällt.

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

  • Ich habe mal vor Jahren in Umschulung Tischler gelehrnt habe sogar noch den ADA-Schein gemacht.(Ausbildung durch Ausbilder).
    In dieser Ausbildung wurde uns beigebracht ein 1/2 Bleistiftstrich sollte stehen bleiben.
    Natürlich ist es da so danach wird ja noch geschliffen.Aber ich denke in der Kartonbranche wird es so sein entweder ein halber bleibt stehen dan den ganzen Bauplan durch,wegen der Pasgenauigkeit,oder der ganze Strich bleibt stehen.
    Nun da kommts wieder mit der Kantenfärbung.
    Also sollte oder nicht.Ich denke beide Varianten sind richtig.


    Gruß Dieter :thumbup:

    Es gibt nichts Gutes
    es sei denn
    man tut es
    :thumbup: