Hallo zusammen,
anbei mein erster Baubericht auf diesem Forum. Kartonmodelle (vor allem Flugzeugmodelle) baue ich schon seit meinem 12. Lebensjahr, von den allen bis jetzt gebauten (ziemlich viel!) sind bis heute nur noch 20 übrig geblieben. Die Quantität erlaubt aber leider keinen Rückschluss auf die Qualität meiner Arbeit, wie schon Kurt Tucholsky geschrieben hatte; Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen...
So wie die meisten Modellbauer habe auch ich längere schöpferische Pausen gehabt, die längste dauerte 15 Jahre! Seit 5 Jahren bin ich wieder dabei, und seit einem Jahr kann ich dank Forum meine Horizonte erweitern, allerdings nur theoretisch also passiv, ich habe in dem letzten Jahr kein einziges Modell gebaut. Jetzt also Neustart mit dem festen Vorsatz, diesmal der Sache etwas länger treu zu bleiben.
Eigentlich wollte ich die Lok Pt-47 von Angraf bauen, aber völlig frustriert von warten auf Godot, d.h. auf Lieferung der lasergeschnittenen Muttern von einer polnischen Firma (aktuell warte ich seit 9 Wochen!) habe ich mich zwischendurch für die Yak-23 entschieden. Russische Flugzeuge haben mich schon immer fasziniert, sie haben für mich ein gewisses Etwas. In der Kanzel der Yak-23 habe ich sogar als 16jähriger Junge (etwa eine Minute lang) gesessen, damals hat es mich sehr beeindruckt, dass der Steuerknüppel so unheimlich leicht zu bewegen war (nicht angeschlossen?!)
Kurz zur Geschichte dieses Flugzeuges (aus dem Buch Jagdflugzeuge der Welt von William Green und Gordon Swanborough, 1996, herausgegeben von Motor buch/Stocker-Schmid Verlag - mit freundlicher Genehmigung des Verlages):
Yak-23 flog erstmals am 17.06.47 und wurde dabei von einem importierten Strahltriebwerk Rolls-Royce Derwent angetrieben. Die Yak-23 wurde eigentlich mehr als zusätzliches Projekt angesehen, im Vordergrund standen schon die weitaus fortschrittlicheren Jäger mit Nene- Triebwerken und Pfeilflügeln, die sich damals in der Entwicklung befanden. Sie erwies sich aber als ein überaus wendiges Kampfflugzeug. Die Werkserprobung war am 12.09.47 abgeschlossen. Noch vor Jahresende war die staatliche Abnahme erfolgreich absolviert worden, und die Serienfertigung begann im späten Frühjahr 1948. Die Serienausführung der Yak-23 wurde von dem sowjetischen Nachbau des Derwent angetrieben, der RD-500 genannt wurde. Seine Leistung lag bei l590 kp. Die Bewaffnung bestand aus zwei 23-mm-BMK NS23 (später NR-23). Die Auslieferung an die sowjetische Luftwaffe begann Anfang 1949, zu dieser Zeit waren die ersten Serienmaschinen MiG-15 bereits geflogen. Als Folge davon wurden nur zwei Luftwaffenregimenter mit der Yak-23 ausgerüstet, danach wurde der Typ schnell zum Export freigegeben. 12 wurden 1950 an die Tschechoslowakei geliefert (und dort S 101 genannt), gegen Jahresende wurden 95 an Polen geliefert. 1951 gingen dann je 12 an Bulgarien und Rumänien. Sowohl die Tschechoslowakei als auch Polen wollten die Yak-23 in Lizenz bauen, fertigten dann aber schließlich die MiG-15. Die Fertigung der Yak-23 in der Sowjetunion lief 1950 aus, nachdem 310 Maschinen gebaut worden waren. Mitte der 50er Jahre war der Typ in allen Warschauer-Pakt-Staaten durch die MiG-15 abgelöst worden. Höchstgeschwindigkeit: 925 km/h in Meereshöhe; 875 km/h in 5000 m; Steigleistung: 34 m/sec; Reichweite (Außentanks): l200 km; Leergewicht: l980 kg; Höchstabfluggewicht: 3384 kg; Spannweite: 8,73 m; Länge: 8.13 m; Höhe: 3,31 m;: Flügelfläche: 13,5 m².
Hier die ersten Ergebnisse meiner Arbeit:
Spante, Skelett, Teile des Rumpfs und der Pilotensitz, zum Schluss der Versuch, das ganze noch trocken in der richtigen Baureihenfolge anzupassen.
Es kommen schon jetzt einige Konstruktionsfehler zum Vorschau, manche Spante sind zu klein, die Außenhaut eines Rumpfsegments zu groß insgesamt hat es aber keinen negativen Einfluss auf das Aussehen, man kann die Fehler leicht korrigieren.