[Fertig] N-1, 1:144, Free Download

  • grüss euch!


    nach diversen burgen, kirchen und flugzeugen hab ich mir gedacht, mach mal was anderes. durch zufall bin ich vor zwei wochen auf diesen link gestossen:


    http://www.currell.net/models/mod_free.htm


    da war ich noch ganz begeistert über die v-1 und v-2. aber zwei unserer mitstreiter (jaaaaa harrier und mathias nöring - ihr beide seit schuld :)) haben mich auf etwas ganz neues und völlig unbekanntes gebracht:


    die N-1 Herkules - die sowjetische "mondrakete"


    vorher hab ich die gar nicht gekannt, geschweige denn etwas von einem russischen mondprogramm gewusst. deshalb hab ich mich ein wenig schlau gemacht und ein paar infos zusammengschrieben:


    Basierend auf Entwürfen von Sergej Koroljow aus dem Jahre 1956 begann man schon Anfang der 1960er Jahre mit der Entwicklung der N-1. Sie sollte als Trägerrakete für das sowjetischen Mondlandeprogramm dienen ähnlich der Saturn V beim amerikanischen Apollo Programm.


    Konkurrenzkämpfe mit Walentin Gluschko, der ebenfalls an einer Rakete für ein Mondprojekt arbeitete und der Tod von Koroljow 1967 verzögerten das Projekt erheblich, so dass der Erstflug erst am 21.2.1969 stattfand. Ein Brand in der ersten Stufe zerstörte die N-1 3L nach knapp 70s. Am 3.7.1969 erfolgte der Start der N-1 5L, die jedoch durch Metallteile in der Treibstoffleitung bereits nach 23s explodierte. Bei diesem Absturz wurde der gesamte Starkomplex völlig zerstört, der das Programm bis 1971 zum Stillstand brachte.

    Am 27. Juni 1971 erfolgte der Start der, mittlerweile verbesserten, N-1 6L. Um ein neuerliches Abstürzen auf den Startkomplex zu vermeiden, wurde während des Starts ein Schwenkmanöver durchgeführt, wobei jedoch durch die auftretenden aerodynamischen Belastungen der Kopfteil mit dem Mondlander abbrach. Gleichzeitig wurden die Triebwerke abgeschaltet und die Rakete stürzte nach nur 50s ab.


    Die verbesserte N-1F, die als Nachfolge der N-1 geplant war, hätte das Mondprogramm um 30 Monate verzögert, worauf man beschloss, die N-1 7L mit den Verbesserungen, die für die N-1F vorgesehen waren, auszustatten. Dies waren vor allem Änderungen im aerodynamischen Bereich. Weiters wurde der Schub erhöht.


    Am 23.11.1972 erfolgte der Start und zunächst verlief alles planmäßig. Die Explosion einer Sauerstoffpumpe, verursacht durch eine Druckwelle, die durch das Abschalten der 6 inneren Triebwerke ausgelöst wurde, führte nach 107 zu einem Brand und zum Absturz der N-1 7L.


    Die bereits fertig gestellten Stufen der N-1 8L-10L wurden daraufhin verschrottet, 1974 wurden die Arbeiten an der N-1F beendet und das gesamte Mondprogramm 1976 durch einen Regierungsbeschluss eingestellt.


    Geldmangel, Probleme mit den Triebwerken, der Tod des Chefkonstrukteurs, keine Testläufe am Boden sind nur 4 Gründe warum die N-1 schließlich scheiterte. Man hoffte, den Vorsprung, den die Sowjetunion mit Sputnik und Gagarin hatte, nützen zu können um als erster auf dem Mond zu landen.


    Wer weiß, wie der erste Satz gelautet hätte, wären die oben erwähnten Probleme nicht aufgetreten so war es nur ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein großer für die Menschheit.


    Technische Daten der N-1:


    Nutzlast: 70t
    Startmasse: 2.735t
    max. Durchmesser 16.90 m
    Höhe: 105.00 m


    Wer an detaillierten Daten und einer umfangreichen Geschichte interessiert ist, hier


    http://www.bernd-leitenberger.de/hercules.html


    gibts massenhaft Infos.


    ausgedruckt hab ich das ganze auf 160g papier. schaut zumindest fürs erste sehr gut aus - wie das alles zusammenpasst werden wir ja in den nächsten tagen sehen.


    und zu guter letzt ein paar bildchen:

  • begonnen hab ich mit der 1. stufe. nach ein paar minuten "behirnen" wie man das ganze angeht, gings los.


    die einzelnen spanten bestehen normal aus einem ober- und unterteil, die man zusammenklebt und als verstärkung der einzelnen ringe verwendet. mit 160er karton is das aber zu unstabil. ich hab dann einfach die oberteile (die mit den kleinen laschen dabei) weggelassen und die unterteile auf 1mm karton aufgeklebt. das is schön stabil und wird in "GELI" bauweise eingeklebt.

  • bin selber schon gespannt, wie die aussehen wird. die verbindungsgitter zwischen den einzelnen stufen werden wahrscheinlich das schwierigste werden. sehr ungewöhnliche konstruktion war das.


    @jan: die wird ca.76cm hoch werden. also gerade recht, um in einer kleinen wohnung richtig im weg zu sein :)

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • schön nicht? ich hab zwar beim zusammenkleben drauf geachtet, dass sie linien übereinander liegen. leider sind die inneren dünnen linien schwer zu erkennen und zusammen mit den breiten linien is alles nur 3-4mm breit. also recht klein. im orginal sieht das alles bei weitem nicht so arg aus.


    allerdings überleg ich mir, ob ich das nicht doch neu bau. is ja nicht so viel arbeit.


    grüsse
    waltair

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • Hi Waltair !


    Die N-1 habe ich schon auf 1/96 vergrössert und ausgedruckt bei mir liegen.
    Von daher werde ich mit SICHERHEIT Deinen Baubericht mit allergrößtem Interesse verfolgen.


    Viel Erfolg wünsche ich Dir besondern mit den Gitteradaptern, die die Stufen dieses Giganten verbunden haben.


    CU


    Rocky

  • oiiii das gitter! das wird allerdings wirklich eine mordsarbeit. da werd ich den cutter wohl extrascharf einstellen müssen :) wenn das aber gelingt sieht das spezialsuper aus.


    ich wundere mich, wie das beim orginal gehalten hat. denn die schubkräfte müssen gewaltig gewesen sein und so ein gitter is ja nicht gerade stabil - glaub ich halt.

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • Folgendes bitte nur als Spekulation / Hypothese betrachten:


    Ich glaube, daß die schrägen Verstrebungen wesentlich mehr Festigkeit gegeben haben als die Vebindungen bei der Staturn 5 auf den ersten Blick erscheinen lassen mögen. Schließlich ist die Lastverteilung bei "geodätischen" Bauweisen nach allen 3 Achsen ausgerichtet (als Beispiel dazu möchte ich den Vickers Wellington nennen, der hat in seiner Konstruktion wesentlich weniger Spanten und Rippen benötigt als verglichbare Muster). Ich glaube auch, daß hier eben nicht nur eine Druck-/Zug-Stabilität erreicht wurde, sondern auch eine Verwindungssteifheit erzielt worden ist, die in einem vernünftigen Verhältnis zum Gewicht gestanden ist.


    Vergleiche eine Konstruktion aus Papier und dünnem Karton:
    Eine Rolle aus Papier ist wesentlich weniger resistent gegen Belastungen als eine "lockere" Strebenbauweise. Die Ideale Kombination ist natürlich eine Kombination aus beiden ...


    @WaltAir:


    Hoffe, daß Deine N-1 nicht das Schicksal des Originales teilen muß :D

  • Hallo,


    eine weitere, sehr ausfühliche Abhandlung über den Mondwettllauf zwischen Amerika und Russland findet sich hier:


    http://www.mondwettlauf.de/


    Beste Grüße


    Willi

    Realität ist die Halluzination, die aus Mangel an Whiskey auftritt
    - Alte irische Druidenweisheit -


    Never be afraid to try something new.
    Remember that amateurs built the ark.
    Professionals built the Titanic.

  • Hallo waltair,


    der Bau des Gitters hätte bei mir fast zum Abbruch des Baus der N1 geführt.
    Erst nach vielem rumfragen und 4 Versionen hat es dann geklappt.


    Bei Interesse bitte melden.


    Grüße
    Roman

    LG Roman


    Wir haben Arbeitskräfte eingeladen und es sind Menschen gekommen. Max Frisch

  • Hallo Walter,


    die N1 war mein 1. Kartonmodell, dass ich runtergeladen habe. Die Rakete war und ist mir im Moment zu aufwändig und ich finde es toll, dass Du sie angehst. Ich habe sie schon ausgedruckt liegen und bin schon auf den weiteren Bericht gespannt. Ich hab schon die V2 von Currell gebaut und die Passgenauigkeit ist perfekt.


    Hier noch ein schöner Vergleich der Saturn V und der N1 von der Smithonian.


    Gutes Gelingen wünscht,


    René (Harrier)

  • Nochwas zu den Gitter Verbindungen.


    Eine Gitterkonstruktion ist auf jeden Fall stabiler als ein dünnwandiges Rohr mit großem Durchmesser. Auch Hochspannungsmasten und Brücken sind Gitterkonstruktionen, die dadurch leicht und doch belastbar sind (außer im Münsterland). Zum Verständnis kann ich nur Bridge Builder empfehlen. Ein witziges kleines Spiel als Demo.


    Ein schönes Wochenende,


    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • grüss euch alle!


    ein langes wochende liegt hinter mir und dementsprechend "verbaut" war es auch.


    nachdem die obere hälfte des kugeltanks nicht das gelbe vom ei war, hab ich den einfach neu gebaut. allerdings mit etwas dünnerem papier. das ging etwas leichter. sieht jetz gleich etwas besser aus:

  • die weiteren teile der ersten stufe sind kein wirkliches problem. einfach zylinder zusammenbauern. etwas fingerspitzegefühl erfordern die 12 länglichen verkleidungen. da is ganz genaues schneiden angesagt. dort sollte man die schwarzen begrenzungslinien dran lassen, sonst wirds zu dünn und alles reisst ab. den tank hab ich nur draufgestellt. der sollte auf jeden fall erst zum schluss angeklebt werden sonst gibts dellen.


    damit es nicht zu einfach wird, kommen noch jede menge mikroteile dran. der grössenvergleich mit dem 1cent stück sagt eigentlich eh alles :)

  • nachdem der obere teil der ersten stufe fertig gestellt ist, kommt man zum herzstück - die triebwerke. dabei sind nicht die teile das problem sondern die menge. 30x das selbe is zumindest für mich eine qual. der innere ring mit 6 triebwerken (und auch die restlichen 24) bestehen aus einem sehr fitzeligen äusseren ring (bei dem man wieder die linien dabeilassen sollte, sonst wirds zu dünn) - roter pfeil, den inneren teilen die einfach zu einem kegel gedreht werden - grüner pfeil und einem extremmikroteil der halbrund auf einem spalt geklebt wird - gelber pfeil. das is meiner ansicht nach ein kleiner schwachpunkt des bausatzes. beim treibwerk, das mit der bedruckten seite nach innen verklebt wird, kommt an der unteren seite noch ein streifen ran. der is leider nicht so gross wie der andere teil und so entsteht ein spalt, wo dann das kleine fuzziding drüberkgeklebt wird. der is aber auch zu klein. wenns fertig ist, sieht man das gottseidank aber kaum. die kleinen dinger sollte man ca. um 50% grösser ausdrucken. dann is es leichter zu kleben und deckt alles komplett ab.

  • und so sieht das ganze dann fertig aus. an der rückseite hab ich zusätzlich einen karton als verstärkung drangeklebt. der deckt die offenen kegel der triebwerke ab und gibt dem ganzen teil ein gewisse festigkeit. weiters kann man damit alles so hinbiegen, dass alle 6 triebwerke plan aufliegen.


    wird fortgesetzt........

  • Hi Waltair !


    Eine Frage nebenbei ...
    Wenn Du die Rakete fertig hast - wie willst Du die lagern ? Aufrecht oder waagerecht ?
    Wenn ich meine baue, dann dachte ich mir folgendes :
    Einen schönen Ständer für die N-1 gebaut und das alles auf einem Spiegel montiert ... wär doch schade um die Arbeit mit den 30 Triebwerken, wenn die letztlich keiner sehen kann ... 8) ;)


    CU


    Rocky

  • ich hab ehrlich gesagt keine ahnung wo ich die aufstellen werde. bei uns is platz mangelware (wir haben nur eine 64m² wohnung die mehr oder weniger vollgeräumt ist). deshalb wird die wahrscheinlich in den keller wandern, so wie alle anderen modelle auch. liegend "präsentieren" is auch nicht drin.


    oder ich spiel einen orginalstart nach - muss noch schaun, welcher am spektakulärsten war :)

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • Quote

    Original von waltair
    oder ich spiel einen orginalstart nach - muss noch schaun, welcher am spektakulärsten war :)


    Hi Waltair !
    Tja, dann musst Du den 2. Startversuch nehmen .... dieser endete mit der völligen Zerstörung des Startkomplexes und der Einstellung des Prokekts für 18 Monate ...


    CU


    Rocky

  • ja genau!!! dann bau ich in unsrem vorgarten den ganzen startplatz - der gehört sowieso einmal ein wenig umgestaltet :]


    damits noch orginaler wird, kommt über die stereoanlage der ton, oder ich leih mir von ein paar freunden die PA anlage aus ihrem proberaum aus - das fönt ordentlich.


    wer sich das ganze spektakel ansehen will, eintrittkarten gibts für 5 euronen - bier is gratis dazu :prost:


    ideen hätte ich genug :)

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • Na Bravo !!!


    Deine Ideen in Ehren .... gibt's dann so etwas wie eine "Bei Nichtgefallen Eintrittsgeld Rückerstattung" falls Deine Show nicht sooo klappen sollte ???


    Klar, wenn's funktioniert dann folgt: =D> =D> =D>

  • Hi Waltair!
    Ich habe grade mal Ralph Currell auf deinen Baubericht gestossen. Er ist war sehr begeistert. Wenn Du Probleme bekommst, kannst du ihn gerne fragen -> models@currell.net, gerne auch über mich, wenn's mit dem englisch hapert.
    Gruß
    Jan

  • @jan: ich bin jetz schon ein wenig stolz :] zu zeit läuft der bau eigentlich ohne probleme. die ganze konstruktion is sehr gut durchdacht und deshalb sehr leicht zu bauen.


    einzig bei den treibwerken wirds ein wenig öd. 30x das selbe is schon fast fließbandarbeit. und bei der 2. und 3. stufe dann nochmal 12 dinger.


    aber das meisterstück kommt ja noch - das gitter :)


    grüsse
    waltair

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  • grüss euch!


    nachdem die olympia übertragungen nur aus endlosgesülze, werbung und irgendwelchen spots bestehen, braucht man sich dabei nicht sonderlich konzentrieren und kann nebenbei karton verarbeiten.


    der innere treibwerkring is fertig und weils in der bauanleitung so drin steht, kommt der äussere dran. d.h. 24x das gleiche bauen - eine herausforderung an die geduld.


    zuerst darf man aber den ring mit den löchern für die triebwerke fein säuberlich ausschneiden. verstärkt wird das genze durch 2 weitere kartonringe die auf der rückseite angebracht werden und als verstärkung dienen.

  • wie auch bei den bereits gebauten treibwerken, gibts auch hier wieder einen äusseren ring. diese sind etwas besser handzuhaben, weil sie breiter sind und nicht so "zerbrechlich". einfach einrollen und zusammenkleben - 24x.


    wie ihr sehen könnt sind sie noch ziemlich unförmig. aber durch das endgültige ankleben bekommen sie ihre form.


    aber davon dann das nächste mal.....

  • Hallo waltair,


    viele glauben die N1 wäre nie erfolgreich geflogen.
    Stimmt nicht ganz. Amerikaner haben die Rakete einmal erfolgreich gestartet.
    Schau mal hier.
    http://www.moonrace2001.org/n1_launch.shtml
    und hier ist der Baubericht
    http://www.moonrace2001.org/n1_rocket.shtml


    Ich leide mit dir, 30 x das gleiche Teil geht mir immer ganz schön auf den Z...
    Aber es lohnt das Ergebnis.


    Grüße
    Roman


    Bild ist von obiger website.

  • als nächstes war dann ein weiterer ring dran, bei dem ich die vorgesehenen laschen durch eine eigenkonstruktion ersetz habe. mit den orginalen hätte das ganze nicht so gut gehalten. ein paar kleinteile gabs auch noch zum ankleben.

  • Hallo Walter,


    ich werde Dir noch öfter gratulieren müssen :prost:, auch wenn es mit Kaffee ist (Baugerüst).


    Du kommst ja gut voran und die Fliesbandarbeit ist auch schon vorbei. Mach Dir keine großen Gedanken um das Gitter, wenn das gut verklebt ist ist das ganz stabil, weiß ich von der Apollo Rettungsrakete.


    Und hast Du schon mit Deiner Frau einen Platz ausgemacht oder gibt es einen der 4 Startversuche ? Kannst Du Dich an meine Geschichte mit der GELI DC-3 vor 30 Jahren erinnern ? Ich kann Beistand geben. Nein, das wäre zu schade für die viele Arbeit.


    Noch weiter gutes Gelingen, ich schau weiter rein.


    Viele Grüße
    René

    ....es ist 5 vor 33

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    "sei a Mensch"

  • @kaffeasse: da war grad nix besseres in der nähe wo ich das teil rauftun konnte um es zu fotografieren :)


    platz für die fertige rakete wird wohl nur im keller sein. aber mir gehts eigentlich nur ums bauen - quasi der weg is das ziel.


    das gitter kommt heute dran. und DA zwischendrin wird es seit gestern geklebt-gepresst-zusammengeschweist :] das sollte dann schon ordentlich halten.