[FERTIG] Minensuchboot M40 'Seelöwe' / WHV Nr. 1224 / 1:250

  • Hallo Freunde,


    heute habe ich die S.M.S. Von der Tann mit Beendigung des Bauberichts fertiggestellt und nun gehts weiter mit dem Baubericht zu meinem kleinen Folgeprojekt.
    Eigentlich hatte ich vor die Conti Belgica von HMV zu bauen, dies ist ein klein wenig aufgeschoben, denn ich habe einen kleinen netten Modellbaubogen von WHV erworben, der das Minensuchboot Seepferd, eigentlich "Seestern" der deutschen Bundesmarine darstellt.


    Dieser reizt mich aus dem Stand heraus als Intermezzo zum erholen grade deutlich mehr. Da der Bogen schlicht und ergreifend ist, gibt es genügend Gelegenheiten, um sich mit der ein- oder anderen Superung auszutoben... :cool:

  • Wie üblich einige Stichworte zum Original:


    Die Bootsklasse M40 wurde während des zweiten Weltkriegs durch die Kriegsmarine in einer Stückzahl von etwa 130 Stück gebaut. Ziel und Zweck war natürlich primär das Aufspüren und Räumen von Minen im küstennahen Gewässer und das Freihalten der Wasserstraßen zu den kriegswichtigen Häfen. Aber auch der Schutz von Geleitzügen und auch die U-Bootjagd wurde mit ihnen durchgeführt.


    Die wichtigesten technischen Daten:


    Länge: 62,30 m
    Breite: 8,90 m
    Tiefgang: 2,82 m


    Standardverdrängung: 543 ts
    Einsatzverdrängung: 775 ts
    Geschwindigkeit: 17,2 kn
    Reichweite: 4000 sm
    Besatzung: 80 Mann


    Bewaffnung bis 1945: 1x 10,5 cm
    1x 3,7 cm Flak
    7x 2 cm Flak


    Bewaffnung ab 1956: 1x 7,6cm
    4x 4cm Flak
    4x 2cm Flak


    Weitere Infos und Verweise auf weiterführende Quellen findet Ihr hier: Wikipedia


    Diese Seite hat mir u.a. auch als Quelle der genannten Angaben gedient.

  • Der Bogen an sich besteht aus einem Blatt im Format DIN A3. Mein Exemplar ist schon relativ alt, d.h. das Papier ist leicht vergilbt, der Druck ist aber in Ordnung. Das Exemplar ist noch unter dem Namen des Jade Verlags erschienen.
    Man hat die Möglichkeit verschiedene Boote dieses Typs zu bauen. Die Bundesmarine hatte folgende sechs Boote zwischen 1956 und 1960 im Dienst:



    Seehund SH M187
    Seeigel SE M188
    Seelöwe SL M189
    Seepferd SP M190
    Seeschlange SG M191
    Seestern ST M192


    Die deutsche Nummerierung wurde seinerzeit umgehend durch die NATO Nummern-Systematik ersetzt.
    Der Bogen zeigt noch die deutsche Nummerierung.
    Nach der Ausmusterung wurde diese Boote als Wohneinheiten verwendet.


    Der Bogen zeigt auf dem Rumpf bereits die Bezeichnung ST für die Seestern. Ich werde allerdings auf die Seepferd umbauen. Warum? Einfach so, das Tierchen gefällt mir besser...

  • Genug der Vorrede.


    Wie von WHV gewohnt wird der Bau des Modells durch eine schriftlichen Bauanleitung dokumentiert.


    Der Rumpf wird wie üblich gebaut. Zunächst ist die Grundplatte (Teil 1) vorzubereiten, d.h. auszuschneiden und die Klebelaschen sind nach oben zu knicken.
    Sie besteht aus einem Stück bei einer Gesamtlänge von 26,8 cm.


    Direkt auffällig ist der große Abstand der Spanten zueinander, wie aus der Markierung ersichtlich ist.

  • Der Längsspant (Teil 2) und die Querspanten (Teile 3 bis 8) werde ich, wie KlausMoeller es schon des Öfteren vorgestellt hat auf 0,52mm Bristolkarton aufziehen. Dieses Modell dient mir für diese Bauweise als Versuchsobjekt. Ich verspreche mir dadurch eine größere allgemeine Stabilität und auch Verwindungs- und Verbiegeunempfindlichkeit.


    Die Klebelaschen am Längsspant und an Spant 6 lasse ich komplett weg.


    Die Einsteckschlitze der Spanten müssen natürlich an die größere Dicke der Bauteile angepasst werden.

  • Die Bodenplatte wird mit Kleingeld beschwert, damit das Spantengerüst in sich und mit dem Boden unter der Last sauber und plan trocknen kann.
    Die für meinen Geschmack zu weiten Abstände zwischen den Spanten habe ich mit Torsionsdämpfern verstärkt. Die Zusatzspanten sind nicht so hoch, das das Deck auf ihnen zu liegen kommt, sie dienen der inneren Stabilität.

  • Als Nächstes wird der Heckspiegel (Teil 9) angebracht. Dazu kein weiterer Kommentar.


    Interessanter ist, das gemäß der Bedienungsanleitung zunächst die Bordwände (Teile 10 und 11) an der Reihe sein sollen, erst danach das Hauptdeck (Teil 12) Was mir daran besonderes Kopfzerbrechen bereitet ist die Tatsache, das das Schanzkleid direkt aus der Bordwand kommt und so das Deck quasi zwischen die Bordwände zu versenken wäre.


    Ich werde also zuerst das Hauptdeck auf das Spantengerüst kleben und anschließend die Bordwände außen herum anbringen. Erscheint mir einfacher und logischer.


    Zunächst wird das Bauteil gefalzt und ausgeschnitten, dabei ist der Schlitz, der mittig verläuft, um die Spanten hindurchzulassen an die Breite des Bristolkartons anzupassen.
    Bevor ich das Hauptdeck montiere klebe ich unter das Deck auf jede Seite einen etwa 1cm breiten streif Bristolkarton und zwar so, dass diese genau zwischen die Spanten und auf die Zusatzspanten (Torsionsdämpder zu liegen kommen.
    So erwarte ich eine maximale Stabilität des Decks und verhindere ein Durchhängen oder biegen in späteren Bauphasen.


    Zum Trocknen musste wieder mein Kleingeldvorrat herhalten.


    Die schwarzen Tonpapierstreifen zwischen den Spanten sollen später, wenn ich mich dazu entscheiden sollte die Bullaugen wieder mit Tesafilm nachzubilden, ein durchblitzen des weißen Kartons aus dem Inneren des Modells heraus verhindern.

  • Hallo Pietje,


    das war eine sehr gute Wahl in Bezug auf Einfachheit, Baubarkeit und aufzuwendender Zeit.
    Für mich war es DAS Einsteigermodell als Jugendlicher im Jahre 1959!! Somit verbinden sich mit diesem Modell besondere Erinnerungen.
    Frohes weiterbasteln...

    Gruß Werner

  • Moin Pitje,
    toll, dass dieser klassische Einsteiger-Bogen hier dann auch einmal vorgestellt wird - er hat es einfach aus der Historie heraus verdient! Das Teil steht natürlich auch bei mir im Regal, hatte ich vor 10 Jahren auch "zwischendurch" gebaut (der dritte SEESTERN in meiner Modellbauzeit seit 1963...) und hat mir damals auch erneut wieder viel Spaß gemacht.


    Es empfiehlt sich, bei diesem Modell die Aufbauwand auf dem Hauptdeck aufzukleben und dann später beides gemeinsam auf dem Spantengerüst zu montieren. Aber du hast je entsprechend das Deck zusätzlich mit Längsspanten unterfüttert, so dass das Hauptdeck nicht durchhängen wird.


    Weiter gutes Gelingen wünscht


    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Quote

    Original von Werner
    ...Für mich war es DAS Einsteigermodell als Jugendlicher im Jahre 1959!! ...


    Und für mich ein Jahr später. Ich glaube, so geht es sehr vielen unserer Altersklasse :D
    Auch von mir viel Spaß und Erfolg, bin gespannt, was Du draus machst.
    BesteGrüße
    Fiete

  • Hallo Modellbaufreunde !


    Auch ich habe mit diesem Modell meine Kartonbau-Karriere begonnen. Ich habe den Bogen 1956 von meinem großen Bruder zu Weihnachten geschenkt bekommen. Ich habe ihn leider zerschnitten. Bei meinem großen Geheule hat sich meine Mutter erbarmt, mir einen neuen Bogen zu kaufen. Das war dann die Nürnberg.


    Das angefügte Foto zeigt ein Modell, das ich 1992 gebaut habe. An Pitje noch der Hinweis, dass das Modell einige Zentimeter zu lang ist.


    Gruß an alle alten Modellbausäcke


    Henning


  • Moin Henning,
    da fühle ich mich ja nun auch angesprochen. Wann ich den M-Bock gebaut habe, weiß ich nicht mehr. Zumindest aber recht früh. Begonnen habe ich 1961 mit der Gorch Fock - aus heutiger Sicht natürlich ein absolut falsche Wahl! Trotzdem bin ich ja doch dabei geblieben - und bin nun ein alter Modellbausack.
    Übrigens wünsche ich Dir, Pitje, viel Spaß und sage schönen Dank dafür, dass Du mit diesem Modell die alten Säcke wiederbelebt hast.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Quote

    Original von Jochen Haut
    ...schönen Dank dafür, dass Du mit diesem Modell die alten Säcke wiederbelebt hast.
    ...



    Da sieht man mal wieder, wofür Kartonmodellbau alles gut ist. ;) Und hier wird stattdessen gejammert, welche körperlichen Beschwerden Kartonmodellbau verursacht. Jungs, konzentriert Euch doch auf das Wesentliche! :D



    (Sachlich kann ich zu diesem M-Bock leider nichts beitragen. Habe ihn bislang nicht gebaut.)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo,


    da melden sich die "alten" Wilhelmshavener mit ihren Erinnerungen. Und wer von denen hat wohl nicht dieses Modell, so wie auch ich, irgendwann einmal gebaut?


    Ich bin gespannt, was Peter daraus macht!


    Viele Grüße


    Hans-Jürgen

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Hallo verehrte Kartonbaukollegen,


    uff - das ist mal ein überwältigendes Echo.
    Hätte ich bei dem Schiffchen nicht gedacht! :D
    Anscheinend habe ich damit eine nostalgische Ader getroffen.


    Bedanke mich für die guten Wünsche zum Bau und werde hoffentlich den Erwartungen gerecht werden.
    By the way. Mir steht zwar ein wenig Bildmaterial zur Verfügung, aber wenn z.B. einer der zur See gefahrenen Kollegen eventuell mit weiteren Bildern meinen Detaillierungsideen auf die Sprünge helfen könnte, bzw. mehr Authentizität verleihen könnte, dann wäre ich da sehr dankbar. Am Besten wären Aufnahmen an Bord des Schiffs. Im Internet und auch auf meinen anderen Kanälen ist da nicht viel zu finden.


    Ich wünsche Euch eine schöne und bastelreiche Woche. Am kommenden Wochenende zeige ich dann den neuen Bauzustand.


    LG
    Peter

  • Moin, moin, Peter,


    klasse, jetzt mal den M40 - Bogen von WHV zusehen, denn das Bild was bei WHV auf der Seite zusehen ist sieht nicht so gut aus, also werd ich ihn mir auch noch zulegen müssen,


    eine kleine Ergänzung für alle, die Seeschlange (SG) M191 im Bogen aufgeführt, gehört nicht in die M40-Klasse, sondern ist ein Schiff der M43-Klasse, also ein Fehler im Bogen,

    Gruß Norbert


    DUOSAN & KITTIFIX kleben alles


    [SIZE=10]Norberts Ostseewerft an der Elde :
    I.] Konstktionsbüro :
    - VM - Rettungsschiffe - "R11" & "R-21" , Umgebaute MLR-Schiffe Typ Habicht,
    II.] auf Helling : Musterbau für Rettungsschiffe, sowie R-Boot Typ "R401-R498"

    Edited once, last by Minensucher ().

  • Hallo Freunde,
    ja, dieser Minensucher ist einer d e r Klassiker des Lehrmittelinstituts. Auch ich habe ihn so um 1957 zum erstenmal und dann immer wieder einmal später gebaut. Der Bogen lässt viele Supermöglichkeiten zu.
    Also dann ran an die Schere und sicherlich wird Pietje ein Supermodell draus machen.
    Mich freut`s wenn wie in letzter Zeit verstärkt zu beobachten ist, die alten Möweschätzchen wieder zu Ehren kommen.


    Mit vielen Grüßen
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Zweite Bauwoche,


    Hallo Freunde des geklebten Papiers,
    ich hoffe, Ihr hattet eine angenehme und bastelreiche Woche. Ich konnte immerhin an drei Abenden das Seepferd etwas voranbringen. :) :)


    @Minenleger: werde sehen, was sich machen läßt. Einen etwas betagten WHV Bogen zu bearbeiten ist eigentlich sehr einfach, nur das Papier ist sehr empfindlich gegen auffasern. Aber ich denke es geht ganz gut. :cool:


    modellschiff:

    Quote

    Original von modellschiff:
    Also dann ran an die Schere und sicherlich wird Pietje ein Supermodell draus machen. Mich freut`s wenn wie in letzter Zeit verstärkt zu beobachten ist, die alten Möweschätzchen wieder zu Ehren kommen.


    wir werden sehen, wie es wird das Seepferd... die WHV Bögen sind höchstwahrscheinlich der Beginn des Kartonbaus einer jeden Bastelkarriere, man kommt halt immer wieder auf die Wurzeln zurück.. :D


    Montag-Abend,


    Ehe ich die Bordwände (Teile 10 und 11) anbringe, werde ich zunächst die Aufbauwand (Teil 13) , sowie darauf dann das Oberdeck (Teil 14) montieren. Es erscheint mir einfacher die Bordwände anschließend sofort unten an der Wasserlinie und ebenso an der Deckkante zu befestigen, da ich, wie bei der vdT, darauf verzichte die Spanten zur Fixierung der Bordwände zu nutzen.
    Das Durchdrücken der Spanten durch die Bordwand macht keinen sauberen Eindruck.


    Die Aufbauwand werde ich mit ausgestochenen Bulleyes darstellen. Die aufgedruckten Relings werden entfernt, bzw. in Klebelaschen für das Oberdeck umgewandelt, da ich später Lasercut-Relings anbringen möchte.


    Im Inneren der Aufbauwand setze ich wieder schwarzes Tonpapier als Blitzschutz hinter den Bulleyes ein.

  • Das Oberdeck verdoppele ich mit Abfallkarton, um eine höhere Stabilität zu erhalten. Hier nehme ich keinen Bristolkarton, da dieser wohl zu dick über den Bordwänden auftragen würde. Die Spanten hatte ich dafür nicht gekürzt.


    Die Überstände über den beiden kleinen Überbauten des Oberdecks habe ich mit grauem Tonpapier unterklebt. Kantenfärben ist obligatorisch. Die Farbgebung des Decks und der Wände ist allerdings etwas tricky, man muss eine ganze Weile mischen, um einen passenden Grauton zu erhalten.


    Das Deck habe ich vor der Montage probeweise angehalten, am Bug ist die ganze Geschichte etwa um 1 mm zu kurz, obwohl der Aufbau hinten genau auf der Linie sitzt.
    Habe das Deck ein wenig Richtung Bug gemogelt, den leichten Versatz am Ende des Oberdecks habe ich durch einen grauen Tonpapierstreifen kaschiert.

  • Als nächsten Schritt habe ich zunächst die Klebelaschen der Bodenplatte, sowie im Heckbereich die Laschen des Hauptdecks schwarz gefärbt, um später nach der Montage der Bordwände nicht die weißen Blinker umständlich beseitigen zu müssen.

  • Während die Farbe trocknet habe ich die Geschützplattform (Teil 16) montiert und an ihren Platz gesetzt.

  • Nachdem alles gut getrocknet ist, komme ich zur Vorbereitung der Bordwände (Teile 10 und 11).
    Die Bullaugen bereite ich so wie bei der Aufbauwand vor. Die Innenseite der Durchgänge unterhalb des Brückenhauses habe ich mit grauem Tonpapier hinterklebt, damit nicht Weißes hervorblitzt.
    Die Bordwände werden entsprechend der zu erwartenden Rumpfform vorgerundet.


    Hier wird es spannend, ob die Kante des Absatzes Oberdeck Hauptdeck deckungsgleich mit dem Absatz der Bordwand ist.


    Als erstes war die Backbord Bordwand an der Reihe. Ich habe der Anleitung folgend die Bordwand bis zur aufgedruckten Luke oberhalb der schwarzen Linie geschlitzt und am Heckspiegel beginnend, immer in etwa 5cm Schritten noch vorne weiterarbeitend das Teil montiert.
    Meine Erleichterung war immens, da die eben angesprochene Kante perfekt passt. :D
    Das muss man schon sagen, die Passform ist supergut!


    Dies trifft ebenso auf die Steuerbordwand zu. :]

  • Der Bug (Teil 15) ist der Abschluss sowohl des Rumpfes, als auch des Bastel-Abends.


    Er ist in der Höhe etwa 1cm zu hoch. Der Sinn dahinter ist, das erst nach sauberem Einpassen der Trennlinie Wasserpass und grauer Bordwand die Überstände oben und unten abgetrennt werden sollen. Dies hat sich nur oben als nötig erwiesen.
    Unten habe ich das Teil etwa bis auf eine Höhe von 2cm oberhalb der Wasserlinie gefalzt, den Rest gerundet. Dies entspricht etwa der Bugform der Bilder, die ich gefunden habe.

  • Mittwoch-Abend,


    Dienstag war ich beruflich unterwegs, also gehts heute weiter mit meinem Seepferd.
    Zunächst habe ich das Brückenhaus gebaut. Es besteht aus der Frontwand (Teil 18), den Kommandobrückenteilen (Teil 19) und dem Peildeck (Teil 20).


    Gleich zu Beginn habe ich die Beplankung der Decks geändert. Ich hatte in meinem Fundus noch etwas der hellen HMV Beplankung gefunden, was mir von der Optik deutlich besser gefällt, als der braune Originalfarbton und die grobe Einzeichnung der Deckplanken.


    Anschließend habe ich die Bullaugen und die Fenster der Brücke ausgestochen und deren Kanten gefärbt.


    Die Frontwand wird leicht gerundet und der untere Teil der umlaufenden Wand wird zu einem Rechteck geschlossen. Danach habe ich das Kommandobrückenteil vorbereitet und in bzw. auf Das Frontteil gesetzt. Zum Schluß habe ich das Peildeck in die Aussparung am oberen Ende geklebt. Die Paßform ist in sich sehr gut, lediglich am oberen Abschluß ist ein etwa 1,5mm breiter weißer Rand stehengeblieben. Dort werde ich beizeiten ein höheres Schanzkleid anbringen.


    Das fertige Brückenhaus wird zwischen die beiden hochgezogenen Bordwandteile montiert.


    Als kleine Extras habe ich die rückwärtige Reling des Peildecks mit einer Lasercutreling ausgeführt, sowie zusätzliche Positionslampen zusätzlich zur Einfärbung der entsprechenden weißen Flächen angebracht.


    Insgesamt ist auch hier beim Brückenhaus die Passgenauigkeit echt bemerkenswert. :)

  • Erst danach kam der Wellenbrecher (Teil 14b) an die Reihe. Es ist vom Bogen her nicht vorgesehen, das Teil zu verdoppeln, um so die Rückseite ebenfalls grau zu färben und das Ganze stabiler zu machen, daher habe ich mit grauem Tonpapier nachgeholfen.
    Das Teil sitzt, passt wackelt und hat Luft, als kleine Zusatzverstärkung habe ich, wie bei den Wellenbrechern der vdT ausgeführt, zusätzliche, dreieckig geformte Streben hinten anmontiert.

  • Donnerstag-Abend,


    als weiteres kleines extra Schmankerl setze ich zusätzliche Anker an die bereits auf die Bordwand gedruckten Anker. Dazu steche ich die Klüsen aus und setze die Anker entsprechend ein. Ich habe aus einem anderen Bogen entsprechend den Anker gescannt, verkleinert, auf schwarzes Tonpapier geklebt und danach gebaut.


    Des Weiteren habe ich das Ankerspill als extra Baugruppe auf den Aufdruck geklebt und ein Stückchen Ankerkette angebracht. Das Spillrad werde ich mir aber noch mal vorknöpfen müssen, sieht auf der Makroaufnahme ja grauenhaft aus... :evil:

  • Das nächste regulär zum Bogen gehörende Teil ist das Oberlicht (Teil 21). Bauweise selbsterklärend. Habe die Bulleyes ausgestochen und mit Tesafilm hinterklebt, an seinen Platz auf dem Oberdeck gesetzt und zum Schluß kantengefärbt.

  • Der Geschützstand (Teile 22 22c) sitzt direkt hinter dem Oberlicht auf dem Oberdeck. Das Fundament (Teil 22) wird zu einem unten und oben offenen Kasten verklebt und auf die Markierung gesetzt. Die Plattform (Teil 22c) habe ich auf graues Tonpapier geklebt, um einerseits die Unterseite zu färben, und andererseits eine größere Festigkeit zu erzielen. Die gedruckte Originalreling (Teil 22b und 22c) wurde durch ein Lasercutteil ersetzt. Die verbleibende Lücke habe ich in Richtung Heck ausgerichtet und eine Leiter für die Geschützbedienung aufgestellt.


    Später werde ich evtl noch eine Persenning anbringen, dies ist auf einem der wenigen Bilder dieses Schiffs so zu erkennen.

  • Der Schornstein (Teile 23 25a) sitzt mittig zwischen dem Ruderhaus und der Geschützplattform. Der Schlot (Teile 23 und 23a) bildet das Hauptteil, er ist zu einem Zylinder formen und mit Hilfe der Lasche (Teil 23a) zu verkleben.


    Das Profilteil 23b verdoppeln und unten in den Schlot eingesetzt und verklebt, so ist schon einmal die richtige Rundung im unteren Bereich des Schlots fixiert. Der obere Abschluss wird durch einen Deckel gebildet. Die schriftliche Anleitung hierzu habe ich drei Mal gelesen, aber irgendwie nicht kapiert, also selbst gebaut, so wie ich denke, das ich es bauen will.
    Es sind drei große Ovale und zwei kleine Ovale vorhanden. Zwei der großen Ovale haben einen schwarzen Rand, das Dritte ist weiß. Die beiden schwarz geränderten werden Rücken an Rücken geklebt, das Weiße dazwischen.
    Das schwarze kleine Oval klebe ich in den weißen Ausschnitt der einen Seite, das weiße Oval (verdreifacht) auf die andere Seite. Diese dient mir als Formschablone des oberen Schlotendes.
    Der Schornsteinkranz (Teil 24 e und 24f) habe ich mit schwarzem Tonpapier verdoppelt. Ich setze diesen oben auf das kleine schwarze Oval.

  • Da der Bastelabend schon relativ weit vorangeschritten war habe ich nur noch mit der Vorbereitung des Gefechtsmasts (Teil 29) weitergemacht.
    Als Nächstes wären zwar nun die Rettungsflöße auf den Lüftern (Teile 26) an der Reihe gewesen, sowie die Lüfter (Teile 27). Dazu hatte ich aber keine Lust mehr, ebensowenig wie die Rettungsboote zu bauen. Die Rettungsflöße und die Lüfter sind ohnehin sehr einfach konstruiert, zum Wohle des Modells werde ich da versuchen etwas anspruchsvolleres aufzutreiben.


    Zunächst ist das Grundbauteil (Teil 29) des Mastes vorzubereiten. Dazu falzen und die schraffierten Flächen ausschneiden. Das Teil wird zu einer dreieckig geformten, in sich geschlossenen Pyramide verklebt und später auf das Peildeck gesetzt. Um die weißen Innenseiten zu tönen, habe ich mit Revell-Lack Nr 43 gearbeitet.

  • Die auf den üblichen Wochenzusammenfassungsbildern zu sehende Treppe, sowie die Verstrebungen des Schanzkleides des Peildecks habe ich irgendwann am Abend zwischendrin erstellt.


    So, nun, wie bereits von mir gewohnt der Stand des Modells zum Wochenende:

  • Hallo Pietje,
    bei den alten Möwenmodellen war der Steven als vorderer Abschluss des Rumpfen immer etwas länger als das Backdeck hoch ist. Diese Art des Stevewn hatte den Vorteil, dass man die Außenhaut immer abdecken konnte. Hatte aber den Nachteil wie größeren Modellen, dass man das Teil so in der Mitte der Seitenhöhe manchmal schlecht auf die Außenhaut kriegte, weil sich diese Nach innenzum Längsspant einzudrücken pflegte.


    Mit vielen Grüßen
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Pietje,
    bei den alten Möwenmodellen war der Steven als vorderer Abschluss des Rumpfen immer etwas länger als das Backdeck hoch ist. Diese Art des Stevewn hatte den Vorteil, dass man die Außenhaut immer abdecken konnte. Hatte aber den Nachteil wie größeren Modellen, dass man das Teil so in der Mitte der Seitenhöhe manchmal schlecht auf die Außenhaut kriegte, weil sich diese Nach innen zum Längsspant einzudrücken pflegte.


    Mit vielen Grüßen
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Pietje,


    sehr gute Idee mit den Holzdecks. Dieses grobe Beplankung hat mich immer bei den Möwe Modellen gestöhrt.


    Gruß

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Mahlzeit Männers,


    modellschiff: die Idee mit dieser Art Steven finde ich ganz pfiffig. Jedenfalls bei kurzen und geraden Bugformen. Kann mir vorstellen, dass, wie Du beschrieben hast, diese Bauweise bei größeren Rümpfen, am besten noch mit einem schönen Clipperbug etwas schwierig wird.
    Kann mich noch an den Bug der U.S.S. Forrestal von WHV erinnern (im Jahre des Herrn 1989 glaube ich?? :rolleyes:) . Der dürfte aber wohl quasi das andere Ende der Bugformen darstellen. Da waren die Seiten des Bugs waagererechgt geschlitzt und mussten stumpf aneinandergesetzt um die Spanten geschmiegt werden werden.


    Andreas P.: In der Tat. Es wäre ja noch nicht mal die Farbgebung, sondern diese grobe Struktur der Beplankung. Die S.M.S. Emden/Dresden von HMV hat ja eine ganz ähnliche Farbgebung auf den Zwischendecks.


    I wish what, viel Spaß beim weiterbasteln und danke für die Beiträge.


    LG


    Peter

  • Moin, moin, M-Boot-Fans!


    Natürlich zählte auch dieses Boot zu meinen ersten "Wilhelmshavenern",
    nach der Ciandra, der Rüstringen, den R- und S-Booten und dem Zerstörer...


    (Kloogschiet-Modus ein: )
    Als dieser Modellbaubogen Mitte der 50er Jahre bei dem Wilhelmshavener Lehrmittelinstitut erschien, sollte er wohl nur den allgemeinen Typ "M-Boot" der ehemaligen Kriegsmarine repräsentieren. So sind auch Abmessungen, Bewaffnung und Gestalt eine Mischung aus den Merkmalen der Typen M 35, M 40 und M 43.
    Die Bewaffnung mit 2 x 10,5-cm-Geschützen jedenfalls entspricht eher den Entwürfen der M-Boote 1935 und 1943, die Abmessung ("einige cm zu lang" wie Henning schreibt), träfe auf die um 5,5 m längere Variante 1943 zu.
    Eine gute Vergleichsmöglichkeit bieten die Abbildung auf S. 91 und die Risse auf den Seiten 98 - 103 in folgendem Buch:
    Harald Fock: Kampfschiffe. Marineschiffbau auf deutschen Werften - 1870 bis heute. - Hamburg : Koehler 1995. ISBN 3-7822-0624-X.
    (Kloogschiet-Modus aus!)


    Kleben Sie wohl!
    Kartonkapitän

    Ich schnipsel mit Schere, ich klebe und falz';
    das is zwar nur Schimäre, doch mich unterhalt's! :P(frei nach Johann Nestroy)

    Edited once, last by Kartonkapitän ().

  • Moin, moin zusammen,
    ja, der gute alte Fregattenkapitän a.D. Harald F. - den habe ich noch als Lehrer für Schiffbaulehre (so hieß das Fach glaube ich...) an der Marineschule Mürwik genossen....und zum Mittagessen kam er immer in der obligatorischen weißen Messe-Jacke an die Stabs-Back.....und von hinten drückten sich am Rücken "völlig unmilitärisch" die dicken Hosenträger durch.... :D....wo wir als Kadetten an diesem Institut doch total auf militärisch getrimmt werden sollten....


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Hallo nochmal,


    Kartonkapitän: dankesehr für die Information. Insbesondere Danke für den Literaturtip. :)
    Das dieses Modell eine Mischung dreier Typen darstellt hatte ich mir zwar gedacht, aber nun ist es quasi "amtlich".


    Hans-Joachim Möllenberg:

    Quote

    Original von Hans-Joachim Möllenberg:
    ...wo wir als Kadetten an diesem Institut doch total auf militärisch getrimmt werden sollten....


    Kann Dich beruhigen, solche Lehrer gab es auch beim Heer :D :D .... Anspruch und Wirklichkeit, oder vielmehr liebenswerte Eigenheiten von in Ehren ergrauten älteren Herren.


    Hauptsache die Trimmung funktioniert 8o :D


    LG


    Peter