[FERTIG] Lotsenkutter Dorian Gray, M1:100 (aus Modellwerft 11/2009)

  • Hallo Liebe Kartonbaufreunde,


    nachdem ich mich mittlerweile ca. 7 Jahre hier im Forum als Voyeur herumtreibe, möchte ich mich nun mit meinen ersten Baubericht an die kritische Öffentlichkeit wenden.


    Bevor ich mit dem Bericht anfange zunächst ein paar Worte zu meiner Person. Bereits seit frühster Jugend, genauer gesagt, als ich alt genug war um eine Laubsäge zu halten, begann ich mit dem Basteln. Als mein Gespartes die schwindelte Höhe von einigen Deutschen Mark erreichte, entschloss ich mich mein erstes Kartonmodell zu kaufen (damals wurde die Modelle noch bogenweise verkauft und 1Bogen kostete 80 Pf.). Ich war damals ca. 8 Jahre alt. In den Folgejahren habe ich dann alles was es in unserem Dorf an Schreiberbögen zu kaufen gab gebaut. Als Jugendliche wechselte ich dann zum Funktionsmodellbau, musste aber immer wieder feststellen, das Newton die Schwerkraft erfunden hat, war für meine Flugmodelle kein wirklicher Vorteil. Durch Studium, Beruf, Häusle baue und Kinder, musste ich mein Hobby leider zurückstellen. Nun, nach dem diese wesentlichen Lebensphasen mehr oder weniger erfolgreich hinter mir liegen, habe ich mich meinem alten Hobby wieder zugewandt.


    Als ich 2010 beruflich nach Amerika wechseln durfte, konnte ich nur einen kleinen Teil meiner Utensilien mitnehmen, auch das Modell, was ich hier bauen wollte sollte nicht zu groß sein, da es letztlich in einem Karton verpackt wieder nach Deutschland transportiert werden musste. In meinem Stapel befand sich noch die Beilage aus Modellwerft 11/2009, der Lotsenkutter Dorian Gray.


    Das Modell wurde hier im Forum und bei den „Kartonisten“ schon besprochen, gebaut wurde es hier im Forum noch nicht, zumindest habe ich es beim Surfen nicht gefunden. Die Informationen im Internet zum Original sind sehr spärlichen.


    ..."Die Dorian Gray wurde 1909 in St. Nazaire als Gaffelkutter gebaut, vermutlich nur wenige Meter entfernt von dem "Geburtsort" der wesentlich bekannteren "Jolie Brise". Die sehr yachtähnliche Rumpfform erinnert an die revolutionäre "Faith" von Bristol Channel, allerdings mit feinerem, typisch französischem Heck."...


    Baubericht:
    Wie üblich beginne ich mit dem Ausschneiden der Spanten (Bild 2), ich folgte wider besseren Wissens der Bauanleitung in der Modellwerft und klebte nur die Querspanten auf 1mm Karton. Dies sollte sich später als großer Fehler erweisen, der in unnötigen Zeitaufwand für die Nachbesserung endete. An dieser Stelle sei bereits gesagt, dass der Karton nicht die allerbeste Qualität aufweist, er ist zu dünn und bereits ein leichtes Rillen führt beim Abknicken zum Aufreißen der Kanten. Wie bereits gesagt, ich folgte der Bauanleitung, hatte aber das Gefühl, dass der nicht verstärkte Mittellängsspant nicht wirklich Stabilität bringt und habe daher aus 1mm Karton Führungen auf die Bodenplatte geklebt (Bild1). Nach dem Zusammenkleben und Trocknen des Spantengerüsts zeigte sich, dass eine ausreichende Stabilität in Längs- und Querrichtung nicht gegeben war. Letztlich verstärkte ich die äußeren Längsspanten und die Bug- und Heckpartie (Bild 3, Bild 4). Der Einbau des Ruderstandes in das Spantengerüst ergab keine wesentlichen Probleme.


    Nach dem Ausschneiden der Bordwände (Bild 5) erfolgte das Aufkleben des Spantengerüstes auf den Bodenplatte-Bordwände-Verbund unter Mithilfe aller erreichbaren
    Beschwerungsgegenstände (Bild 6). Nach 24h Trocknungszeit erfolgte das Ausformen der Bordwände. Durch den dünnen Karton und vor allen Dingen dadurch, dass ich die Bordwände nicht verdoppelt habe, konnte ich es nicht vermeiden, dass sich die Spanten teilweise deutlich unter der Bordwand abzeichnen. Ebenso war die Passgenauigkeit der inneren Bordwandinnenverkleidung nicht optimal, oder mein es war Fehler diese erst nach Ausformen der Bordwände anzubringen. Auf jeden Fall stimmen, zu mindestens bei meinem Modell, die Ausschnitte in der äußeren und innerenBordwand nicht überein. Dies ist auch immer wieder in den Bildern zu erkennen (Bild 7). Ich hoffe nach der Fertigstellung und mit Hilfe einiger Farbe, dass dies im Gesamteindruck des Modells untergeht.




    Um diese Erfahrung aus dem Rumpfgerüstbau reicher, klebte ich das Deck auf 1mm Karton. Dies war das einzig Wahre.Das Deck liegt nach dem Einkleben und Trocknen
    unter Last (Bild 7.1) ohne jede Beule auf den Spanten auf. Durch das 1mm Deck und das 1mm „Spantengerüst“ hat der kleine Rumpf nun eine praktikable Steifigkeit
    in Quer- und Längsrichtung. Nachdem der Bug geschlossen war konnte man erkennen, dass der Längsspant viel zu lange ist und vorne, aus dem Bug herausstand (Bild 13.1) . Da durch die Bodenplatte des Spantengerüsts und die mit den Bordwänden verbundene Bodenplatte des Schiffsbodens ein Verschieben des Längsträgers in Bugrichtung nicht möglich ist, ist dieser Überstand sicherlich kein Baufehler sondern konstruktionsbedingt. Doch dazu später mehr.


    Im Modellbogen wird die Möglichkeit angeboten die oberhalb des Decks befindlichen Spantenköpfe und das zur Stützung der Reling darüber befindliche Querholz als separate Aufdopplung auszuführen. Ich habe mich entschlossen nicht die Aufdopplung zu verwenden, sondern in „3D“ die innere Bordwand zu gestallten. Hierzu habe ich einen 1 mm breiten Streifen aus 1mm Karton geschnitten und eingefärbt. Für die Spantenköpfe habe ich ca. 0, 7mm starken Karton benutzt (Bild 8). Das Ergebnis spricht für sich (Bild 9)


    EineHerausforderung bei der Verklebung von Bordwand und Deck war die Passgenauigkeit, da ich keinen schiefen Rumpf bauen wollt, musste sich die Bordwand dem Deck unterordnen. Dies führte, zumindest auf der Backbordseite zu starken Beulen in der Bordwand (Bild 10). Ich hoffte aber diese durch das „Querholz“ für die Reling wieder
    gerade zu bekommen. Nachdem ich das Problem mit den Beulen in der Bordwand gelöst hatte, stellte sich mir das nächste Problem. Auch hier glaube ich nicht, dass dies an meinen Unvermögen gelegen hat. Letztlich war das Deck in seiner Kontur im Bogen vorgegeben und die Bordwand muss dieser Kontur folgen. Das in der Modellbeschreibung angesprochen schlanke Heck führt letztlich dazu, dass der Verlauf der Reling im hinteren Teil des Schiffes mehr oder weniger gerade ist. Die Reling aus dem Bogen hat aber am Bug und am Heck nahezu die gleichen Rundungen und passte daher nicht zu dem Relingverlauf bei meiner Dorian Gray (Bild 10.1). Also musste ich mir eine neue Reling selber machen. Hierzu habe ich den Rumpf über Kopf auf ein Blatt Papier gesetzt, die Konturen nachgezeichnet und dann mittels Power Point einen geraden Relingsverlauf gezeichnet (Bild 10.3)

  • Hier noch die bereits angesprochen Bilder.


    Die neue Reling habe ich aus 1mm Karton ausgeschnitten mit Filzstift und Bundstift bearbeitet, von beiden Seiten mit verdünntem Weisleim eingestrichen und nach dem Trocknen mit 100 Schleifpapier die abstehenden Fasern entfernt. Dann noch einmal mit Buntstift bearbeitet. Als Ergebnis erhält man durch diese Behandlung eine Kartonreling, die auf dem ersten Blick nicht als solche zu erkennen ist (Bild 14.3 u. 15).


    Parallel zu Reling musste ich noch das Problem dem überstehenden Längsspant lösen. Hier gabs nur eins, abschneiden und einen neuen Bug nach der obigen Methode bauen.(Bild 14, 14.1 und 14.2

  • Durch den dünnen Karton und vor allen Dingen dadurch, dass ich die Bordwände nicht verdoppelt habe, konnte ich es nicht vermeiden, dass sich die Spanten teilweise deutlich unter der Bordwand abzeichnen

    Moin Ernie,


    darf man fragen, welchen Kleber Du benutzt hast? Hofffentlich nicht "Elmer's", denn nur wasserunlösliche Kleber (z.B. "UHU Flinke Flasche schwarz") sollten für den Zusammenbau des Rumpfes verwendet werden.
    Wasserlösliche (= wasserhaltige) Kleber weichen das Papier auf - Spanten drücken sich durch und es ergeben sich wellige Flächen; siehe hier



    Nu' kleb' man tau - Ully

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Moin Ully,


    nein, ich habe keinen wasserlöslichen Kleber benutzt. Der Rumpf entstand noch während meines Aufenthaltes in Amerika. Nach der Aufschrift auf der Flasche war es sowas ähnliches wie "Uhu Flinke Flasche", eine Laboranalyse habe ich aber nicht gemacht. Danke trotzdem für deinen Hinweis.


    LG Ernie

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Guten Morgen Ernie


    Erstmal willkommen im "aktiven Teil" des Forums! Schön, dass Du uns an Deinem Bau teilhaben lässt.


    Zu den abgezeichneten Spanten in den Bordwänden: Ich glaube mich zu erinnern, dass ich bei meinem ersten Modell die Bordwände zu wenig vorgeformt habe und dann Spant für Spant verklebt habe. Das hat dann ähnlich ausgeschaut.
    Was den Kleber angeht: Ob ein Kleber Lösungsmittelhaltig ist erkennst Du am "Flammen-Zeichen" auf der Flasche/Tube. Das heisst, dem Warnhinweis, ob der Kleber brennbar ist. Hat er dieses Zeichen, ist er Lösungsmittelhaltig, hat er es nicht, ist er auf Wasserbasis. (Zumindest bei uns in der Schweiz ist das so)


    Dein bisheriger Bau gefällt mir sehr gut. Insbesondere der Abschluss der Bordwände, Handlauf und Schanzkleidstützen (0der wie das denn alles heisst ;( ) geben dem Modell ein realitätsnahes Aussehen! Weiter so! Ich freue mich auf die Baufortschritte!


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • ...Mir gefällt's! ...



    Hallo Ernie,


    herzlich willkommen bei uns.


    Zum aktuellen Modell will ich mich auf jeden Fall Uwe anschließen. Mir gefällt es auch ausgesprochen gut.
    Und die durchgedrückten Spanten ?
    Ich glaube, dass Du den Grund schon angesprochen hast. Ich kann mich auch erinnern, dass der Karton dieser Beilage recht dünn gewesen ist, eigentlich zu dünn jedenfalls für Spanten und Bordwände.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Zusammen,


    Zunächst vielen Dank an Alle, die Anmerkungen und eigene Meinungen zu meinem bisherigen Baubericht abgegeben haben. Ich freue mich, mein kleines Modell hier im Forum vorstellen zu können. :)


    Im letzten Bild (15) habe ich auf die Handlauf der Reling hingewiesen, in der Bauphase, in der das Foto entstand, hatte ich bereits die beiden Niedergänge auf Deck montiert. insgesamt ergaben sich hierbei keine Schwierigkeit. Das Oberlicht einschließlich der Sicherungsstäbe wollte ich, auch plastisch (3D) gestalten. Der Aufbau des Oberlichtes geht eigentlich aus dem Bogen hervor, kann aber auch an einem Original nochmal besser verstanden werden. Ich gestaltete also das Glas und den Rahmen am Computer, fügte die beiden Teile zusammen und klebte diese dann auf die Unterkonstruktion (Bild 16 u. 17). Beim Farbton für das Glas habe ich mich etwas vergriffen, aber ich denke wenn Sicherungsstäbe angebracht sind, fällt es nicht mehr so auf.

  • Moin zusammen,


    schade das mit den Spanten. Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, da hab ich eine nachträgliche Reperatur gemacht.


    Den Boden mit dem Skalpell vorsichtig öffnen. Dann die Bordwände aus festerem Karton (Pizzapappe) einzeln zwischen den Spanten verstärken. Diese "Platten" habe ich dann vorsichtig mit Styroporstückchen so aufgepolstert, daß der Druck von den Spanten genommen wurde.
    Eine gnadenlose Wurstelei, heute würde ich es lassen oder neubauen. Doch hat es gut ausgeschaut!


    Ich bin schon mal auf das Rigg gespannt!


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo Zusammen,


    das mit den durchgedrückten Spanten ist sicher ärgerlich, ich werde es aber so belassen. Ich denke wenn das Modell fertig ist gibt es soviel Details, dass das mit dem Rumpf kaum, auffällt. Eines davon ist der Brecherschutz für den Ruderstand. Leider konnte ich mit dem Teil aus dem Bogen nichts anfangen. Es wollte einfach nicht passen. Da die Sitzbank gegenüber dem Deck abgesenkt ist, ergibt sich demzufolge zwischen Deck und Sitzbank ein Spalt, setzt man den Brecherschutz aus dem Bogen auf die Sitzbank auf, schaut er kaum über das Deck hinaus und die Oberkannte war nidrieger als der First der hinteren Luke. Insgesamt war das im Bogen enthaltene Teil auch zu kurz und farblich total daneben. Also Alles im Allem Sch...... Ich habe auch hier wieder am PC ein neues Teil geplant (Bild 17.1 u. 17.2). Die 25 Cent Münze soll den Kollegen in den USA, mit den ich per e-mail in Kontakt stehe, die Größenordnung meines kleinen Modell anschaulich machen. Nachdem die Aufbauten fertig waren, habe ich mit der Schiffsausrüstung begonnen. Im Bug (Bild 18) ist das Grundgerüst für die Halterung des Klüverbaums (der hier probeweise schon mal eingesetzt wurde) und der Ankerwinde zu erkennen, auch die Nagelbänke rechts und links am Bug sind bereits fertig. Ich hatte mir lange überlegt Belegnägel aus Holz (z. B. Kaufteil von Krick) einzubauen, aber bei einem Schiff wie die Dorian Gray dürften die Belegnägel ca. 400 mm lang gewesen sein, was bei einem Maßstab von 1:100 ca. 4mm ergeben hätte. Auch mit dem Duchmesser hatte ich bei den Kaufteilen so meine Bedenken. die sind nämlich ca. 0.8 bis 1mm stark, was wiederum in der Realität bei 1:100 einen Durchmesser von 80 bzw. 100 mm ergibt, welcher Matrose außer Popey, hat so große Hände die zu umfassen?. Naja ich habe die Dinger aus 0.4mm Messingdraht hergestellt.

  • Hallo Ernie,


    das sieht alles ausgesprochen gut aus ! :)


    Ein Tipp zu den Belegnägeln: Du könntest die "Köpfe" ein wenig mit Weißleim auffüllen. Einfach einen passend großen Tropfen aufbringen (schrumpft um etwa 25 % ) und nach dem Trocknen mit Acrylfarbe anmalen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ,... Danke Helmut für den Tip mit dem Weisleim, den werde ich bestimmt ausprobieren, da ich noch 4 Nagelbänke bauen muss mit ca. 20 Belegnägeln. Ich habe also Objekte zum probieren. ...


    Nachdem der Rumpf nun fast fertig ist habe ich zunächst das Beiboot gebaut, Bild 19, 20, 21, Bild 22 zeigt einen Größenvergleich zwischen der Dorian Gray und dem Beiboot. Die Ruderpinne ist in den Bildern noch im Rohbau. Wie an anderer Stelle hier im Forum auch schon berichtet, lässt das harte Blitzlich und die vielen Pixel in der Kamera die Retuschen deutlich hervor treten. Wenn man das kleine Beiboot in der Hand hält, sieht alles viel fließender aus. Nach dem Beiboot habe ich in einer Schleif- und Schmirgelorgie die Masten und Gaffeln hergestellt. Danach folgte dann der obere Abschluss des Untermastes, das Eselshaupt. Hier benötigte ich doch einige Versuche mit verschiedenen Materialien bis ich Erfolg hatte. Die Sailing war dann wiederum mehr Fleißarbeit. Im letzten Bild ist der Rumpf, so wie er sich derzeit darstellt, mit fertigem Ruderstand, Ausleger für das Beiboot und probeweise beigestelltem Mast und Bugspriet zu sehen.

  • Hallo Zusammen,


    leider musste ich, da häusliche Umbauarbeiten vorrang hatten, eine länger Pause im Baubericht der Dorian Gray einlegen. Etwas was mir schon lange Kopfzerbrechen machte, waren die Schutzgitter über den Fenstern der Hauptkajüte. Ich versuchte es mit einfachen Mitteln, dass war aber verlorene Zeit. Letztlich habe ich mir ein kleines Bohrwerk aus Teilen der Proxon-Famile aufgebaut. Damit konnte ich dann die Halter (Styrolplatte) für die Schutzstäbe bohren (Abstand jeweils 1,2 mm). Oben im Bild ein missglückter Versuch. Nach dem Streichen erfolgte dann die Montage auf den Schiff. Hierzu habe ich zunächst den mittigen Halter angebracht und mit einem Schutzstab versehen. Dann die äußeren Halter aufgeschoben und so fixiert, dass der Schutzstab parallel zu dem Fensterrahmen verlief. Dann nach und nach die restliche Schutzstäbe eingebaut und mit Sekundenkleber fixiert, die überstehenden Enden abgeschnitten und die Schnittkanten mit Farbe "versteckt". Alles in allem hat mich die Montage dieser einen Seite ca. 2h gekostet, dass Ergebnis kann sich aber, denke ich, sehen lassen.

  • Wirklich sehr schön geworden.


    NEID!!!


    Bei mir werden die Rümpfe immer noch krumm, muss noch üben.

    Grüße


    Dietmar


    Alle Bilder sind - sofern nicht anders benannt - von mir.

  • Ein schönes Modell ist das, Toll gemacht, da ich diesen Bausatz auch hab werd ich mir wohl das ein oder andere abschauen.
    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Hallo und danke an Alle, die meinen letzten Beitrag kommentiert haben.


    Mittlerweile habe ich nun auch die zweite Seite des Oberlicht "geschützt". Die Erfahrungen der ersten Seite haben dabei enorm geholfen. Die zweite Seite war in ca. 3/4 h fertig. Die Gaffeln habe ich auch schon angefertigt. Der Bugsprit und der Mast haben schon einen Anstrich bekommen. Derzeit arbeite ich noch an einigen Details für den Rumpf. Aber das gibt meine nächsten Bilder.

  • Hallo,


    auch kleine Schritte bringen einem zum Ziel. Ich habe mittlerweile die kleine Details am Rumpf fertiggestellt, kaum sichtbar, aber im Gesamtüberblick würde sonst etwas fehlen. Zusätzlich habe ich mit der Takelage angefangen und am Bugspriet ein Wasserstag angebracht. Das war es dann auch schon, zumindest das was man vorzeigen kann.


    LG Ernie

  • Hallo,


    die Tagelage der Dorian Gray zeigt langsam ihren Charakter. Am Bugspriet habe ich, erstmal einseitig, einen Bugstag angebracht. Nachdem dieser fertig war, waren ich auch mit den Nerven fertig, deswegen fehlt der Stag noch auf der anderen Seite. Für die Tagelage des Mastes habe ich die Jungfern und die Rüsteisen angebracht. Bei den Rüsteisen habe ich mehrere "Modelle" gebaut, bis ich letztlich die Endversion mittels einfacher Papierstreifen und kleinen Kupferringen gefunden hatte.


    LG
    Ernie

  • Hallo Matthias,


    das mit den Ringen ist ganz einfach: Den erforderlichen Durchmesser an der Jungfer habe ich mit einer Schieblehre gemessen. Er war leider etwas größer als 3mm, also habe ich, im Bild nicht zu sehen, das Rundholz mit einer Lage Papier umwickelt, solange bis der Durchmesser passte. Dann den Draht aufgewickelt, abgezogen und die entstandene Spirale dann der Länge nach aufgeschnitten, und schon fallen die Ringrohlinge auf die Unterlage.


    LG
    Ernie

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Hallo Zusammen,


    und wieder ist ein Stück des Weges zurückgelegt. Ich habe den zweiten Bugstag angebracht, so dass das stehende und laufende Gut des Bugspriets nun fertig ist. Als nächstes wollte ich den Anker bauen. Hier bin ich aber über die Größe erschrocken. Hätte ich den Anker aus dem Bogen gebaut, wäre er umgerechnet über 2 m lang geworden. Für so ein kleines Schiff undenkbar. Nach einigen Recherchen über die Anker auf kleinen Booten im Mittelmehrraum bin ich mir ziemlich sicher, dass die Dorian Gray einen kleinen Draggen Anker hatte. Mondfeld gibt in seinem Buch "Historische Schiffsmodelle" die Faustformel "Schiffsbreite x 4 /10 = Länge des Ankerschafts" an. Übertragen auf die Dorian Gray ergibt dies eine Länge des Schafts von ca. 1,6m. Auch dies halte ich für ein Schiff wie die Dorian Gray noch für zu lang. Zumal in Bremerhaven auf der Wiese vor dem Schifffahrtsmuseum zwei Draggen Anker stehen, deren Schaft nur ca. 1m lang ist. Ich habe daher aus Messingdraht einen kleinen 3-armigen Draggen Anker gebaut, bzw. angefangen. Die Schaufeln sind noch nicht angebracht,


    Nach einer weiteren Stunde Arbeit heute (10.09.2014) ist der Anker fertig und in den letzten Bilder in Relation zu Beiboot und der Dorian Gray selbst, zu sehen.

  • Hier das zweite Bild. Der Anker hat schon mal zur Probe an Bord Platz genommen. Ich werde noch ein Ankerlager bauen und ihn ordenlich vertäuen.

  • Hallo Zusammen


    Nach kurzer Urlaubspasue geht die Ausrüstung der Dorian Gray nun weiter.
    Der Anker hat nun seinen endgültigen Platz gefunden. Mittlerweile habe
    ich an der Takelage angefangen. Zunächst habe ich die Wanten mit braunem
    Schusterwachs gefärbt. Durch das Wachs werden die Wanten fast
    schwarzbraun und schimmern seidenmatt, Nach einiger Zeit verswindet der
    Schimmer und übrig bleibt ein sehr realistisches Aussehen. Die ersten
    Taue sind am Mast befestigt. Ebenso habe ich ein Versuch mit Stoffsegeln
    unternommen. Leider ist der Stoff beim Bügeln eingelaufen, ich habe
    dennoch die Klüsenringe in das Segel eingesetzt, einfach um zu sehen wie
    es wirkt.

  • Hallo Zusammen,


    Durch einen Aufenthalt im Krankenhaus konnte ich leider längere Zeit nicht an meiner Dorian Gray weiterarbeiten. Hier nun der aktuelle Stand. Der Mast hat seinen Platz gefunden und das Hauptsegel ist auch schon gesetzt, wenn auch das laufende Gut des Hauptsegels noch nicht komplett ist.Die Klüversegel sind teilweise schon fertig und müssen noch angeschlagen werden. Die Wanten werde ich wahrscheinlich ganz zum Schluß einbauen, da sie mir sonst bei der ganzen Takelarbeit für die Klüversegel im Weg sind.

  • Hallo Zusammen,


    nach einigen Urlaubstagen habe ich nun alle Segel an meiner Dorian Gray gesetzt. So langsam rückt die Indienststellung näher. Es fehlen zwar noch die Wanten, das Beiboot, die Flaggen und die "Tauenden" auf den Nagelbänken, ich habe aber schon einige Sachen vorbereitet, sodass der Rest sicherlich bald geschafft ist. Anbei die aktuellen Bilder.


    LG
    Ernie

  • Hallo Zusammen,


    hier der letzte Stand, die Wanten einschließlich Spreitzlatte sind angebracht.


    Ich wünsche allen Mitgliedern in unserem Forum sowie den Besuchern eine Frohe Weihnacht und einen guten Start in das Neu Jahr.

  • Hallo Zusammen,



    Eigentlich sollte die Dorian Gray bereits am 22.12.2014 in Dienst gestellt werden. Am 15.12. kam es durch die Aushilfskräfte auf der Werft zu einem schweren Sabotageakt. Die
    anschließenden Abmahnungen/Kündigungen und die Neuausrichtung der Restarbeiten mit dem Stammpersonal der Werft nahmen den ganzen Januar in Anspruch, aber jetzt ist es geschafft. Die Dienstflagge ist gesetzt und der Wimpel des Eigners weht munter amToppmast. Anbei die Fotos, nach dem Sabotageakt, und wie die Dorian Gray heute Morgen ihren Dienst angetreten hat.

  • Hallo Ernie


    Ganz grosse klasse! Herzliche Gratulation zu rFertigstellung! Sieht wirklich phantastisch aus! Ganz besonders gut gefallen mir die Segel! Aber auch der Rest des Modelles ist Dir meiner bescheidenen Meinung nach äusserst gut gelungen!


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • für Eure interessanten Kommentare zur Fertigstellung meiner Dorian Gray. Euer Lob wird mir ein Ansporn sein, die noch in der KBW-Werft befindliche Westfalen in gleicher Weise fertigzustellen.



    LG
    Ernie


    PS: Noch eine Frage: Wie kann ich den Forentitel ergänzen? Ich hätte gerne gestern ein "FERTIG" in meinen Titel eingefügt, habe das aber nicht hinbekommen ?(

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Hallo Ernie


    den ersten Beitrag aufmachen, "Bearbeiten" und dann kannst Du den Titel ergänzen. In diesem Forum kann man zum Glück (im Gegensatz zu vielen anderen Foren) die Beiträge auch nach langer Zeit noch ändern.


    LG
    Peter

  • Danke Peter,


    hat funktioniert, super einfach, wenn man es weiß. :)


    LG
    Ernie

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Hallo Ernie.
    da ist dir ein Schmuckstück gelungen. Eine Augenweide.
    Bin gespannt auf mehr
    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.