[FERTIG] Kreuzer 2. Ranges NOVIK / JSC / 1:250

  • Nach knapp 4 Monaten auf der Nordatlantikroute melde ich mich wieder zurück und bereit zu neuen Schandtaten :D
    Also wird die Schreibtischwerft aus der Schublade geholt und wieder in Betrieb genommen.


    Wie immer stellt sich nun die Frage, was soll unter der neuen Baunummer auf Stapel gelegt werden?


    Eigentlich bräuchte die zivile Flotte in meiner Vitrine noch weiteren Zulauf, da entschieden in der Unterzahl.
    Geeignete "Kandidaten" stehen auch zur Verfügung ... aber ein rasanter Kriegsschiff-Exot drängelt sich immer wieder in den Vordergrund.
    Schneeweiß, schlanke, flache Linien, 3 knuffige Schornsteine, das sieht schön nach Geschwindigkeit pur aus ...


    Was habe ich mir denn da nun ausgekuckt?


    Unter der Baunummer 012 wird auf der heimischen Werft der Kiel für den russischen Kreuzer NOVIK von 1901 gelegt.



    Der Bogen stammt von JSC und kommt im Maßstab 1:250 daher. Er dürfte zu den "Frühwerken" zählen. Jedenfalls steht als Copyright das Jahr 1998 auf dem Umschlag.


    Obwohl anscheinend schon am PC entstanden, kann sich die Grafik auf den ersten Blick narürlich nicht mit den neueren Werken wie der HMS Exeter oder der HIRTA messen.
    Und das Quietschgelb der Schornsteine sticht auch etwas in den Augen ... aber da wird sich schon eine Lösung finden lassen.
    Raum für eigene Ideen und Verfeinerungen steht also genug zur Verfügung.


    Vom russischen Gangut-Verlag hatte ich mir seinerzeit auch gleich entsprechende Literatur besorgt:



    Gehen wir es also an ...

  • ... an den Baubeginn stellt der Konstruktör das JSC-typische Grundgerüst aus Bodenplatte, Kastenträgern, seitlichen Hilfsspanten und dem Hilfsdeck obenauf.


    Die Bodenplatte ist zweigeteilt und wird mit kleinen Verbindungslaschen zu einem Ganzen verbunden.
    Die Kastenträger bilden aus 4 Einzelkästen eine solide Basis, und tragen, unterstützt von den Hilfsspanten, das Hilfsdeck.



    Wie üblich, sind die Kastenträger auch die Hauptknackpunkte ...
    Auf Grund der schlanken Linien des Kreuzers läuft besonders der Bugkasten sehr schmal aus. Und genau da hat mich der Fehlerteufel auch erwischt. Ich habe mir irgendwie steuerbordseitig eine Höhendifferenz "hineingemurkst", und muß die nun irgendwie ausgleichen.


    Das Vorderteil ist meiner Meinung nach unnötig umständlich zu bauen und auch ziemlich instabil beim Verkleben.
    Hier hätte ein glatter Abschluß auf Höhe des 11. Spantenpaares mit einem Stück Mittelspant bis zum Steven wesentlich bessere Maßhaltigkeit gebracht.


    Wenn ich den Niveauunterschied ausgebügelt habe, kommt das Hilfsdeck drauf.


    ... mit fast 44cm Modellänge "sprengt" der schnelle Russe eigentlich mein Gardemaß, er paßt sogar nur diagonal auf die Glasplatte.
    In der Vitrine wird es reichlich eng zugehen, wenn das Schifflein dereinst mal fertig ist.
    Aber ich finde den schnittigen Kreuzer einfach ...... cool 8)

  • Wunderbar noch ein alter russischer Kohlenvernichter, der könnt mich auch als Nachfolgemodell reizen.Dann mal herzlich willkommen bei der Imperialen russischen Flotte.

    Der Weg ist das Ziel ! Aber Wege können auch beschwerlich sein!

  • @ Jochen
    ... du weißt doch, möglichst immer abseits des Mainstream ... ;)
    Aber der Bogen hält noch einige Stolperfallen und Kinken bereit. Mindestens 3 davon hab ich schon gesichtet ... :whistling:


    @ Forscher
    ich habe gerade bei Slawomir den Kreuzer als Neuerscheinung von Orel gesehen, allerdings in 1:200.
    Der dürfte den JSC-Bogen um Lichtjahre schlagen.


    Sind sich Oslabya und Novik eigentlich mal begegnet?
    Die Halbschwestern Zhemchug u. Isumrud gehörten ja zu Enkvists Kreuzergeschwader, das mit dem 2.Pazifischen Geschwader zusammen auf dem Weg nach Asien war.
    Da hatte die Novik aber schon "am Meeresgrund festgemacht".

  • Moin Peter,
    du bist wohlbehalten zurück.....die NOVIK ist eine gute Wahl und wohl mit etwas "konstruktiver Eigeninitiative" auch gut baubar - ausserdem als älteres JSC-Modell eine interessante und gut aussehende "Nische". Wünsche dir ein gutes Händchen.... :)


    Gruß
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Nach dem sonnigen Wochenende wird auch bei Schichau´s wieder gewerkelt.


    Mit dem Aufkleben des Hilfsdecks ist das Rumpfgerüst soweit fertig.
    Und da hätten wir auch schon den 1. Kinken - die beiden Hälften sind unterschiedlich breit (modellschiff hat in seinem Baubericht bereits darauf hingewiesen)


    Um herauszufinden, welches der beiden Teile denn nun der Ausreißer ist, habe ich das Mitteldeck als Referenzobjekt darübergelegt - und siehe da, das "Hinterteil" ist zu breit. Einfach die Klebelaschen weiter innen gerillt, und die Breite passt.


    Die Bauanleitung sieht nun das Anbringen der Bordwände vor.
    Ankerklüsen und Bullaugen habe ich ausgeschnitten bzw. ausgestanzt.
    Ein Hinterkleben mit Folie funktioniert hier nicht, da die Bullaugenreihe genau auf den Klebelaschen zu liegen kommt.
    Deshalb werden diese einfach grau eingefärbt und die Bullaugen später mit einem Tropfen Klarlack versehen.


    Nun heißt es, Bordwände und Rumpfgerüst miteinander in Einklang zu bringen.
    Passen die vorderen Rumpfhälften fast perfekt, stimmt die Oberkante an den achteren Bordwänden hinten und vorne nicht mit dem "Decksprung" überein.
    Ragt die Bordwand am Achtersteven knapp 1mm über das Deck hinaus, so fehlen mittschiffs ca. 0,5mm ... und das beidseitig.


    Der Blick in den Generalplan in der Broschüre zeigt eine kleine Süllkante auf dem Achterdeck, also kann ich das wohl erstmal so lassen. Sieht aber trotzdem etwas sehr massiv aus.
    Leider kann ich den Überstand auch nicht auf Decksniveau absäbeln, da dann der Schiffsname "geköpft" würde.
    Im Mittschiffsbereich läßt sich später sicher noch etwas mit den Schanzkleidern des Artilleriedecks kaschieren.


    Insgesamt gebe ich dem Rumpf mal eine ... najaaa ... 3 ... minus ...




    Nächster Punkt auf der To-do Liste wird dann der "Unterbau" für die Walfischback.


    Gruß
    Peter


  • Moin Peter, gibt es in der Nachbarschaft keinen Ärger wegen des Dröhnens der Niethämmer??? :D
    Sieht aber schon gut aus, Dein deutschstämmiger Russe!
    Gruß
    Jochen

  • Moin Peter,


    schön, wieder von Dir zu lesen!
    Deine Berichte lese ich immer gern, denn Du zeigst super-saubere Bautechnik an selten gezeigten Modellen. Ich kannte dieses Schiff jedenfalls noch nicht.
    Aber ich gebe Dir Recht: Sehr schnittige Linien!
    Bin gespannt, was Du Dir bei den "quietschgelben" Schornsteinen einfallen lässt...


    Ich wünsche Dir (und uns ;) ) viel Spaß mit der "Novik".


    Grüße


    Lars

  • @ Lars


    ... sauber ist was anderes :rolleyes: Ich habe das Foto vom Mittschiffsbereich ganz bewußt nicht mit eingestellt ...
    Ich hoffe, die Oberkante mit den Schanzkleidern des Mitteldecks noch verstecken zu können.


    Was die knallgelben Schornsteine angeht, will ich eigentlich auf etwas dezenteres Tonpapier ausweichen. Gleiches gilt für Mast und Lüfter. Muß jetzt nur noch das passende Papier auftreiben ;)

  • Hallo Peter
    Was die Frage der Schornsteinfarbe betrifft so habe ich sie mal mit der Farbe der Oslabaya verglichen.
    Also die Os. hat bei Humbrol die Farbbezeichnung "Lufthansagelb".
    In der offiziellen RAL Farbkarte taucht sie als "RAL 1023 Verkehrsgelb" auf.
    Aber alles mit Vorbehalt, hab es nur anhand der Os. Schornsteine ermittelt. Zitronengelb ist, glaub ich, nicht die richtige Farbe.
    Gruß
    Forscher

    Der Weg ist das Ziel ! Aber Wege können auch beschwerlich sein!

  • @ Forscher


    vielen Dank für den Tipp.
    Habe mir gleich mal die HUMBROL-Farbkarte angesehen. Das Insignia Yellow (Humbrol 154) sieht schon wesentlich angenehmer aus, ist aber sehr dicht an dem Holzfarbton des Decks dran.
    Etwas mehr Gelb muß da noch rein. Ich klappere zur Zeit die Papierläden ab, vielleicht finde ich ja was Passendes, ist ja noch nicht so eilig ;)


    Momentan bringe ich gerade die Verschanzung des Mitteldecks an ... ein paar Lücken sind da noch zu füllen.
    Trotzdem es nur wenige Teile sind, ist die vorgesehene Vorgehensweise nicht unbedingt verständlich dargestellt ... seeehr verwirrend ?(


    Gruß
    Peter

  • Hi Peter,
    bei den Ölfarben gibt es einen Farbton, der das Original sehr gut trifft: Ockergelb. Könnte sogar das gleiche Pigment wie bei den damaligen Schiffen sein. Ich habe noch nicht versucht mit Ölfarben auf Papier zu malen, könnte aber gehen?


    Ansonsten: wunderschönes Schiff, was Du Dir ausgesucht hast :thumbup:


    Kennst Du diese Seite?
    http://navsource.narod.ru/photos/02/056/index.html


    Ansonsten hast Du ja schon gute Literatur!


    Bis denn
    Lars

  • @ maxim


    Hallo Lars, die Seite war mir bereits bekannt. Die dort gezeigten Fotos sind die selben, die sich auch in der Gangut-Broschüre finden lassen.
    Mit dem gelben Farbton für Schornsteine & Co. bin ich noch nicht wirklich weiter gekommen. Ich habe schon einiges an Tonpapier zusammengetragen, vermutlich wird erst ein Testbau eines Schornsteins am Modell die Entscheidung bringen ;)
    Komplett anmalen wollte ich eigentlich nicht, aber mal sehen.

  • Es gibt Fortschritte bei Schichau zu vermelden.


    Der Kreuzer hat nun sein Mitteldeck samt Schanzing und Hängemattenstaukästen bekommen.


    - Mitteldeck u. Schanzkleid
    Da mir die Bauanleitung für diesen Bauabschnitt nicht sehr sinnvoll (um nicht zu sagen absolut unlogisch) erschien, habe ich, anders als vorgegeben, erst das Mitteldeck auf den Rumpf aufgeklebt und dann die Schanzkleider drumherum.
    Bei dieser Vorgehensweise sind die Klebelaschen unnütz, weshalb alle samt abgesäbelt und die Teile stumpf auf die Bordwandkante aufgeklebt wurden.
    So konnte ich auch gleich noch die unschöne Deckskante im Mittschiffsbereich kaschieren, da die Stöße direkt aufeinander liegen.


    Bei den Schrägen vor und hinter den Schwalbennestern wollten die Originalteile vom Bogen überhaupt nicht passen.
    Sie waren viel zu groß und ließen sich besonders mit den Rundungen der Schwalbennester nicht in Einklang bringen.
    Nach einigen Anpassungsversuchen waren die Teile dann so "heruntergewirtschaftet" (der JSC Karton fusselt hier schnell auf), daß ich mir aus HMV-Karton einen Satz Neue geschnitten habe.


    - Hängematten-Staukästen
    Die Kästen an den Innenseiten der Schanzkleider dienen als Stauplätze für die Hängematten der Besatzung.
    Ich bin nicht sicher, ob diese Kästen zur Seite hin offen waren oder Klappen hatten - irgendwie müßen die Jungs ihre Schlafstätten ja da hineinbekommen haben !(:
    Leider läßt sich aus meinem Bildmaterial nichts zweifelsfrei erkennen. So sind sie erstmal platt weiß geblieben.
    Der Bogen sieht vor, die Seitenteile mit Klebelaschen um das Oberteil herum zu kleben (siehe Bogenausschnitt) ... das kann nicht gut aussehen. Zumindest gibt das so keine schöne Kante.
    Besser ist, die Seiten abtrennen und stumpf verkleben.



    ... und etwas Kreatives ...
    Zum Aufhübschen habe ich der Schanzing ein paar Stützen spendiert. Lockert die öde weiße Fläche etwas auf.
    Anzahl und Position sind halbwegs entsprechend des Generalplans aus dem Gangut-Büchlein.
    Dabei habe ich (leider zu spät) festgestellt, daß sich backbord achtern eine Pforte zum Achterdeck befunden hat. Auch offenbart ein weiterer Blick durch die Lupe, daß auf jeder Seite eine Klüse in das Schanzkleid eingelassen ist. Aber da jetzt noch mal mit "Bohrwerkzeug" ans Modell ..... besser nicht!


    Die unschöne Oberkante des verdoppelten Schanzkleides habe ich mit einem schmalen Streifen grauen Tonpapiers abgedeckt.




    ...

  • ;) ... weiter geht es auf dem Vorschiff.


    Ich habe leider vergessen, von der Unterkonstruktion der Back ein Foto zu machen ... der Unterbau ist nach der Vorgabe konstruiert: Warum einfach, wenns auch kompliziert geht ... wieder etwas zu umständlich.


    Jedenfalls kommen wir hier zu einem weiteren "Kinken" des Bogens.
    Wie viele deutsche Bauten dieser Zeit, hat auch die NOVIK die typische Walfischrücken-Back.
    Um der ungleichförmigen Rundung der Seiten Rechnung zu tragen, hat der Konstrukteur in dem Bauteil entsprechende Formschnitte gezeichnet. Leider sind diese viel zu breit. Schneidet man sie so aus, bleiben später definitv Lücken (siehe Abbildung des Bogenteils)


    Deshalb habe ich überlegt, wie diesem Problem begegnen ?
    Nach einigem Hin und Her habe ich das Teil einfach eingescannt und mit CorelDRAW nachgezeichnet. Die Formschnitte hatte ich durch einfache Linien ersetzt. So wollte ich nur soweit einschneiden, wie nötig.
    Beim Anpassen kam mir dann der Gedanke, es einfach mal ohne die Schnitte zu versuchen.
    Und siehe da, man kann das Teil auch so passend formen. Also schnell noch einmal ausgedruckt, diesmal ohne die Schnittmarken und mit etwas Feuchtigkeit in Form gebracht.


    Da mir die Unterkonstruktion für die Back nicht gefallen hat (zu viel Luft), habe ich die Originalback aus dem Bogen entsprechend beschnitten und als Unterbau auf den Rumpf geklebt.
    Darüber dann das neu gezeichnete Bauteil, welches nun schön plan auf der ganzen Länge aufliegt.


    Nun habe ich auch gleich die Gelegenheit genutzt, und die Farbgestaltung des Vorschiffs verändert. Auf dem Bogen ist das Bugteil (vor dem Wellenbrecher) komplett grau und der Abschnitt dahinter rotbraun (Linoleum).
    Auf Fotos des Kreuzers aus der Zeit in der Ostsee kann man erkennen, daß die Back zumindest noch im Bereich der Rundung weiß gemalt war. Erst innerhalb der Reling war das Stahldeck mit Linoleum belegt bzw. dunkel gehalten.
    In russischen Modellbauforen finden sich auch Bauberichte von Standmodellen, die sogar eine Beplankung auf dem Vorschiff haben.


    Mit dem Generalplan aus der Gangut-Broschüre als Vorlage, habe ich den Verlauf der Reling auf meiner CorelDRAW-Back annähernd nachgezeichnet. Die graue Decksfarbe im vorderen Bereich und das Rotbraun des Linoleums hinter dem Wellenbrecher habe ich beibehalten. Nur die Seiten sind entsprechend weiß geblieben.
    So gefällt mir das Ganze schon viiiieeeel besser


    ...

  • ... zum Schichtende auf der Werft gibts schnell noch eine Gesamtübersicht über den bisherigen Bauzustand.


    Momentan laufen bereits die Vorbereitungen für die nächsten Bauabschnitte.
    Schiffbaulich stehen die Deckshäuser / Schornsteinunterbauten auf dem Plan.


    Ausrüstungstechnisch bin ich am Erstellen einer To-Do Liste, um vorhandene und vorgesehene Bogenteile / -details mit möglichen Erweiterungen, Änderungen, Ergänzungen oder Superungen abzugleichen.


    Ganz vorn an stehen natürlich die sechs Kanet-Geschütze, deren Lafetten sehr einfach gehalten sind und deren Schilde nicht ganz dem Original entsprechen.
    Passende Rohre habe ich schon. Fehlt nur noch eine passende Lafette.


    Mal sehen, was am Ende dabei herumkommt.
    Bis dahin,


    Gruß
    Peter

  • Moin Peter,


    wirklich sehenswert, was Du aus dem Modell machst! Zu den Hängemattskästen ist zu sagen, dass die tatsächlich auf der Innenseite Klappen hatten. Natürlich müsste man dazu deren genaue Lage wissen. Ich werde mal versuchen, bei meinen "kaiserlichen" die eine oder andere Aufnahme zu schießen...


    Beste Grüße von der Elbe


    Fiete

  • Moin Peter,


    ich schließe mich meinen Vorrednern an, Bau und Baubericht sind mal wieder ein Genuss!
    (und das sagt einer, der sich sonst nicht übermäßig für schwimmendes Kriegsgerät interessiert ...)


    Erstaunlich, wie Du bei der Back sämtliche Naturgesetze ausser Kraft gesetzt hast - Respekt!


    Gruß in den Nordosten,
    Wolfgang

  • Moin , Moin Peter ,


    sauberes Modell , du zeigst hier sehr schön das es nicht umbedingt Teilemonster sind aus denen man etwas vernünftiges bauen kann. Kartonmodellbau ist eben etwas mehr als ausschneiden und zusammenpappen.Sauberes arbeiten , Überlegung, anpassen der Bauteile ist da die halbe Miete.


    Gruß
    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Moin Peter,
    klasse, wie du die Abrundungen der Back hinbekommen hast....und sonst kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen. Überaus sauberer Bau!


    Gruß
    HaJo


    PS: die Schichauwerft war ja bereits auch früher schon ein Qualitätsbetrieb........ ;) .........

    Exercitatio artem parat!

  • Hi Peter,
    die Back ist wirklich gut geworden!


    Kannst Du es genauer beschrieben, was Du mit "etwas Feuchtigkeit in Form gebracht" meinst? Insbesondere, was man sich unter "etwas" vorzustellen hat?


    Bis denn
    Lars

  • @ Lars (maxim)


    "mit etwas Feuchtigkeit in Form gebracht" heißt in dem Fall, das Bauteil rückseitig mit einem Pinsel anfeuchten, und zwar im Bereich der zu formenden Rundung.
    Dabei aber den Karton nicht wässern, sondern wirklich nur anfeuchten. Am besten, immer vorher an einem Abfallstück ausprobieren ...
    Ich habe meine Back auf 120er Karton von Stauffen ausgedruckt und diesen dann mit Fixativ eingesprüht. Das gab sicher nochmals etwas mehr Festigkeit.


    Dann mit einem entsprechenden Werkzeug den Karton in Form bringen.
    Ich habe in meinem Fall eine Stricknadel benutzt und die Handfläche als Unterlage.
    Der originale JSC Karton würde bei soetwas recht schnell fusselig, da heißt es, aufzupassen.


    Danach sieht das Ganze dann so aus.


    Wie gesagt, mit HMV-Karton und/oder meinem Stauffen funktioniert das sehr gut.
    Mit dem JSC-Material sollte man da sehr vorsichtig sein.


    Gruß
    Peter

  • moin Forscher,


    vielen Dank für das Foto.
    Ist das die NOVIK ?
    Es sieht da sogar so aus, als ob die Staukästen nicht nur zum Deck hin offen sind, sondern auch nach oben nur von einer Persenning (Segeltuch) abgedeckt werden.


    Gruß
    Peter

  • Hallo Peter
    Ob das die Novik ist weiss ich leider nicht. Das Foto bezog sich auf das Bordleben, ohne Aussage welches russische Schiff damit gemeint ist. Ich vermute aber das die Hängemattenkästen dort überall ziemlich gleich aussahen. Ich hatte mir das Foto eigentlich wegen der Davits gespeichert, die Kästen waren mir damals überhaupt nicht aufgefallen. Das sind vermutlich Segeltuchkästen, aber was sind das für runde Teile an der Stirnwand, die kann ich nicht zuordnen.
    Gruß
    Forscher

    Der Weg ist das Ziel ! Aber Wege können auch beschwerlich sein!

  • Bedingt durch unvorhergesehene Krankmeldungen in der Belegschaft ist der Zeitplan für den Kreuzer mächtig in Verzug geraten. Das gilt es nun aufzuholen.


    So hat sich denn die schiffbauliche Abteilung ins Zeug gelegt, und die drei Deckshäuser des Hauptdecks fertiggestellt.
    Auch hier ist die Konstruktion wieder "sehr eigen" gehalten - so bekommt man auf keinen Fall vernünftige Formen hin.

    ...
    Deshalb habe ich wiederum die Klebelaschen abgetrennt und die Radien der grauen Dächer etwas weiter in diese hinein geschnitten, damit die gebogenen Enden der Seitenwände auch mit den Stirnseiten auf Stoß zusammentreffern.


    Beim mittleren Deckshaus stellte sich dann auch noch heraus, daß die seitlich aufgedruckten Schotten genau hinter den später an Deck aufzusetzenden Lüfterköpfen liegen - das dürfte den Gebrauchswert der Schotten sehr begrenzen ... ;)
    Ich habe deshalb die bereits aufgedoppelten Schotten wieder entfernt und die gedruckten mit einem Stück weißen Papiers überklebt. Da davor die Lüfter zu Stehen kommen, dürfte davon später nichts mehr zu sehen sein.
    Ein ausgiebiger Blick in den Generalplan läßt im Nachhinein außerdem den Schluß zu, daß nur auf der Bb-Seite überhaupt Schotten ins Innere des Aufbaus führten.

    ...



    Zusätzlich zeigt der Plan einen Spind für Bereitschaftsmunition (vermutlich für die vorderen 12cm SK´s) an der Vorkante dieses Aufbaus.
    Da im Bogen nicht vorhanden, habe ich ein annähernd passendes Schränkchen gezeichnet und aufgestellt.

    ...


    Weitere Eigenkreationen sind die beiden Einstiege und die Skylights auf dem Achterdeck, sowie das Mannloch an der Vorkante des achteren Aufbaus.

    ...
    Die Bogenteile sind hier sehr stark vereinfacht dargestellt und sehen nicht schön aus.
    In Bezug auf die beiden Einstiege ist die "(F)Aktenlage" uneinheitlich. Auf den Zeichnungen in der Gangut-Broschüre sind sie als halbrunde "Hutzen" dargestellt, auf anderen Darstellungen sind es Klappen, die aufgestellt werden (auch so gesehen auf Fotos der weiter oben zitierten russischen Standmodelle)
    Wahrscheinlich gibt es hier auch wieder Vermischungen mit den Halbschwestern Isumrud und Schemtschug.
    Lange Rede, kurzer Sinn - ich habe mich an der Hutzenform orientiert und entsprechende Teile zurechtgefummelt.
    Übrigens hat der Bogen an dieser Stelle einen weiteren Fehler. Es gibt Klebemarkierungen für 2 kleine Einstiege, aber es ist nur 1 Bauteil vorhanden - korrekterweise. Das weiße Feld habe ich mit einem Stück Deckstextur überklebt.
    ...

  • Moin zusammen,


    ...Hängemattskästen sind ein echtes Relikt aus der Zeit der "Wooden Walls".
    Ab etwa Mitte des 18. Jhdt. wurden die Hängematten der Besatzung in Kästen oder Netzen auf dem Schanzkleid dicht gestaut.


    Sie erfüllten dort zwei Funktionen. Zunächst als Splitterschutz und gegen die Projektile von Handwaffen, dann aber auch im schlimmsten aller Fälle als -Schwimmhilfe!
    Diese Vorstufe zur Schwimmmweste war ein Kunstwerk, denn der Matrose musste unter dem gestrengen Blick des Bootsmannes lernen, die Hängematte korrekt zu falten und zu binden.


    So konnte dieses Segeltuchbündel einige Stunden lang aufschwimmen und dem Schiffbrüchigen in seiner Not das Leben retten.


    Daher diese Kästen auch auf der Novik...


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin Hadu,


    Vielen Dank für deine Erklärung. So ungefähr hatte ich das auch herausgelesen.
    Ich werde die Kästen aber so belassen, und keine Klappen oder Öffnungen mehr aufkleben. Die würde ich jetzt nicht mehr optisch gerade angebracht bekommen ... :wacko:

  • Natürlich war man unterdessen auch im Arsenal nicht untätig. Auf der Agenda stand das Design der Lafetten der Artillerie.
    Der NOVIK hatte als Primärbewaffnung eine Batterie aus 6 Kanet-Geschützen des Kalibers 120mm mit 45 Kaliberlängen.


    Die im Bogen vorhandenen Lafetten sind sehr vereinfacht dargestellt, bestehen nur aus mehreren Kästchen.
    Weiterhin sind die Splitterschutzschilde zu groß und stimmen nicht mit den Proportionen des Vorbilds überein.
    Wie üblich, müßen die Rohre aus geeignetem Material nach Schablone gefertigt werden.


    Mit den Detailzeichnungen aus der Gangut-Broschüre als Vorlage habe ich mir die Lafette neu gezeichnet. Ich denke, ich habe die Hauptcharakteristika halbwegs eingefangen.
    Ich habe an den Prototypen keine Handräder für die Richtmechanismen angebracht, diese kommen aber später an den Serienwummwn auf die linke Seite.


    Bei den Schilden bin ich noch am Überlegen bezüglich der Farbe - gelb oder weiß.
    Beide Varianten sind auf zeitgenössischen Bildern belegt.
    Jenachdem, wie "gut" die fertigen Geschütze später aussehen, lasse ich vielleicht sogar die Schilde weg.


    Die Rohre sind übrigens original britische 203mm (8in) Geschütze in 1:400. Sie stammen aus dem GPM-Rohrsatz für die HMS NORFOLK (JSC). Auf den Maßstab 1:250 umgerechnet kommt das Kaliber fast auf den Millimeter hin und die Kaliberlänge stimmt auch.


    Gruß
    Peter

  • Moin HaJo,


    die Teile des Prototyps sind nur mal so lose zusammengesteckt. Ich werde für die "Serie" wahrscheinlich die Kanonen zunächst komplett zusammenbauen, und dann im Ganzen schwarz (oder schwarz-grau) anmalen.
    Eine erste Idee mit schwarzen Rohren und weißen Lafetten, wie auf einem Bild gesehen, habe ich aber wieder verworfen.

  • ;) Mit kleinen Schritten geht es weiter am NOVIK ...


    Das hintere 120mm Geschütz stand etwas erhöht im Vergleich zu den vier anderen auf dem Mitteldeck. Um das auszugleichen, gab es für die Bedienungsmannschaft dazu eine Plattform um die Kanone herum.

    (Gangut-Broschüre)


    Das dafür vorgesehene Bauteil vom Bogen schreit förmlich nach einer Überarbeitung, zumal an der backbordschen Achterkante auch noch ein Einstieg zum darunterliegenden Wohndeck eingelassen war.

    (Gangut-Broschüre)


    Ich habe die Plattform mit CorelDRAW nachgezeichnet, natürlich mit dem Einschnitt für den Einstieg.
    Dann, mit kleinen Kartonstreifen als Stützen, auf das Achterdeck geklebt. Die weiße Klebemarkierung hatte ich vorher schon mit einem passenden Stück Deckstextur abgedeckt.


    Eigentlich war die Plattform eine Art Gräting. Aber alle entsprechenden Materialien sahen irgendwie nicht stimmig aus.
    Auf einigen Bildern kann man aber erkennen, daß dort teilweise auch Linoleum o.ä. drauflag. Ich sag ganz einfach mal, meine Werft hat da einen Belag draufgekleistert ... ;)


    Die Plattform bekommt jetzt noch zwei kleine Treppchen, damit die Jungens nicht immer rauf- und runterspringen müssen.

  • ... ich werde mich jetzt langsam von achtern nach vorn durcharbeiten, um das Mitteldeck mit allem möglichen Kleinkram (Poller, Klüsen, Spills, usw.) zu bestücken, bevor es mit der Heckbrücke und den Lüftern weitergeht.


    Gruß
    Peter

  • ... es werde Licht!


    Der achtere Scheinwerferstand bot wieder Raum für selbstpersönliche Kreativität. Ist das Bogenteil nur als ordinärer Kegelstumpf mit kreisrundem Querschnitt ausgeführt, war das Original oval geformt.
    Nach dem GA-Plan und Fotos in der Broschüre zu urteilen, sind an der Vorderseite Klappen der Munitionsaufzüge und achtern ein Schapp für Bereitschaftsmuni angebracht. Auch war die Plattform etwas größer, als mit dem Bogenteil dargestellt.


    Also habe ich hier wieder CorelDRAW u. Metaseq bemüht, um einen annähernd "planmäßigen" Stand zu kreieren.


    Da mir auch der Scheinwerfer selbst nicht zugesagt hat (zu klobig), habe ich meine Werftleute mal über das Betriebsgelände geschickt. Und die Jungens sind auch fündig geworden.
    Etwa zur selben Zeit wurde bei Schichaus die SMS ILTIS gebaut, das Typschiff der Kanonenbootserie. Daher erschien der Scheinwerfer der HMV PANTHER passend und wurde kurzerhand zwangsrekrutiert.


    Eine Reling und eine Leiter komplettieren den achteren Scheinwerferstand des NOVIK.
    Da die Lieferung aus Landshut sich verspätet hat, hatte ich mir die HMV Reling besorgt. Diese ist um einiges "zarter" als die Erstgenannte, erscheint mir aber trotzdem wesentlich steifer.
    Bei dem kleinen Radius der Plattform ist das Material dadurch recht widerspenstig. Mal sehen, wie sich die Reling später bei den langen Enden auf der Back verarbeiten läßt.


    Damit der unfertige Rumpf vernünftig an der Ausrüstungspier festgemacht werden kann, sind auch schon die ersten Poller an Deck.
    Ich hatte ja eingangs schon mal erwähnt, das eigentlich jeweils eine Klüse in das achtere Schanzkleid eingelassen war, um die Festmacherleinen zu eben diesen Pollern zu führen.
    Aber da jetzt noch nachträglich dran herumzuschnitzen, unterlasse ich lieber ... ;)


    Gruß
    Peter

  • Wenig hat sich in den letzten Wochen auf Schichaus Helgen getan ... die Belegschaft meinte, einfach mal so Betriebsferien machen zu wollen ... :whistling:


    So wurde denn auch nur die Heckbrücke gebaut und angebracht, die achtere Kompaßplattform fertiggestellt und der Magnetkompaß angeliefert.
    Die Kompaßplattform habe ich wieder durch einen Eigenbau ersetzt, da die Bogenteile in Form und Größe stark vom Generalplan in der Broschüre abwichen. Der Kompaß ist gleichfalls nach den Planmaßen "selbst gestrickt", da im Bogen nur als Einfachteil enthalten.
    Kompaßplattform und Kompaß sind zunächst nur probehalber aufgestellt, angeklebt werden sie (aus "Sicherheitsgründen") erst zu einem späteren Zeitpunkt.
    Als weitere Anbauteile kommen später noch 2 Lüfter auf die Brücke, zwei 37mm Kanonen in die Nocken und der Niedergang zum Hauptdeck.


    Das Arsenal hat die 6 Hauptgeschütze angeliefert. Die werden aber erstmal eingelagert. Vor dem Einbau werde ich den Kanonen noch jeweils 2 kleine Handrädchen für den Richtmechanismus spendieren.
    Die Schilde lasse ich erstmal weg, mal sehen, wie der Gesamteindruck "oben ohne" aussieht.


    Gruß
    Peter