[Fertig] Chance Vought F4U-1A "Corsair" - Adore MODEL 6/2002 - 1:33

  • Moin an alle. die dies interessiert!


    So, jetzt möchte ich doch einmal zeigen, warum ich in den letzten
    Tagen nicht allzu aktiv auf diesen Seiten war...


    Diesen Bausatz habe ich vor einiger Zeit in Hamburg bei Scheuer & Strüver (1 min von der Wohnung eines guten Freundes entfernt) angesehen und gekauft: Die Grafik gefiel mir, außerdem schien der Schwierigkeitsgrad zu mir zu passen.


    Als ich mit dem Bau begann, hatte ich vor, einen ausführlichen Baubericht (gerade, weil es kein hochkomplexes Profimodell ist) nebst passenden Digitalfotos zu verfassen.


    Das Resultat:


    1 Digitalkamera verreckt (Fotos auf dem internen Speicher!)
    1 Drucker zerschossen
    1 SD Karte zerledert


    Gut, die Sachen hatten lange gehalten, aber ausgerechnet jetzt...


    Ich habe genug drum herumgeschrieben: Übrig ist ein halber Baubericht, mit Betonung auf den Bereichen, in denen ich mich NICHT an die Anleitung gehalten habe.


    Altpapier

  • Gerade auch für Neulinge ist diese Bausatzserie interessant, enthalten doch die meisten Bögen 2 Modelle: Eines in 1:33, eines in 1:48.
    In diesem Fall die Corsair in 1:33 der US Airforce, in 1:48 der neuseeländischen Luftwaffe. Zu dieser Version werde ich später noch etwas sagen.


    Ich fing mit den hinteren Rumpfsegmenten an. Der Zusammenbau war vollkommen problemlos, dank der guten Passgenauigkeit.


    Ich hatte mir vorgenommen, Höhen- und Seitenruder beweglich zu bauen, was der Bausatz eigenlich nicht vorsieht. Das war auch nicht weiter schwierig (Fotos folgen).


    Problematisch war eher der korrekte Zusammenbau des Heckrades samt Aufhängung, die Anleitungsszizzen sind da nicht allzu informativ.


    Altpapier

  • Ich habe mir da halt meinen Teil zusammengereimt.


    (Hallo Ernst! Nun bin ich ein Jahr älter und habe eine NEUE Digitalkamera, sonst hätte ich hier gar nix zum Anschauen!)


    So ganz korrekt (Im Vergleich zum Original) ist das nicht, haut aber noch zu 80% hin. Ich mache (auf Anfrage, das Fahrwerk ist fertig) noch gerne mal eine genaue Skizze.


    Altpapier

  • Als ich mir dann die Anleitung zum Bau des Cockpits anschaute, fielen mir zwei Dinge ins Auge (au!):


    1: Die Skizzen stimmen nicht recht mit de Bauteilen überein
    2: Das Cockpitinnere wird (nach Plan) sehr, sehr spartanisch, geradezu nackicht.


    Das mußte geändert werden, mir tat der arme Papppilot (mit drei P?) schon gehörig leid.


    Ich habe dann etwas Recherche im Internet betrieben und festgestellt, daß dieser Flugzeugtyp geradezu überschwenglich dokumentiert ist.


    Fündig wurde ich direkt bei Chance Vought, da gibt es sogar Pläne und Skitzzen (auch Details!) zum herunterladen,wenn das jeder Flugzeughersteller so machen würde...toll!
    http://www.vought.com/heritage/ ist die Adresse. Unter
    http://www.kiwiaircraftimages.com/corsair.html findet man dagegen dutzende von Detailfotos: Übrigens genau die Maschine, die man in 1:48 auch aus dem Bogen bauen kann.


    Mit diesen Informationen war eine weitere Detaillierung des Cockpits kein Problem mehr.

  • Ich habe ca. 50 zusätliche Teile installiert:


    Steuerknüppel vollplastisch (vorher nur "Scherenschnitt")
    Gurtzeug/ Fallschirm (wg. Arbeitsrecht und Menschlichkeit)
    zusätzliche, vorher fehlende Konsolen, Sauerstoffflaschen plastisch, Schubregulierung, etc.


    Man könnte noch viel mehr machen, da das Original keinen Fußboden hat und so jede Menge Züge, Leitungen und Kabel sichtbar wären. Etwas davon habe ich angedeutet.

  • Weiter nach vorn im Rumpf:


    Leider hat der Bausatz im Bereich des Auspuffs einige kleine Fehler, lassen sich aber leicht beheben:


    -Spant B braucht noch einen Ausschnitt auf jeder Seite, sonst läßt sich der Auspuff nicht vertieft einsetzen.
    -Die Auspuffrohre müssen auch an der anderen Seite abgeschrägt und gekürzt werden
    -Die Anleitungskizze für das Abdeckblech ist falsch.

  • (Danke Ernst! Will ich gerne machen. Ansonsten finde ich es schade, daß ich so weit vom Deutschen Museum weg bin. Früher (als ich noch in Süddeutschland lebte) war ich andauernd da. Mein Berufswunsch als Kind: Museumsmodellbauer, wortwörtlich)


    So, das Ganze noch mal von oben betrachtet.

  • Wenn ich mir das obige Foto anschaue, wünsche ich mir, ich hätte verspachtelt und verschliffen: Nun, das Foto ist im Makrobereich, im Modell sieht man das nicht.


    So, jetzt sind die Tragflächen dran: Ich habe die Querruder (sollen auch beweglich werden, sonst hat der Papppilot wenig Chancen im Dogfight) abgetrennt, die Flügelspitzen ebenso, die setze ich erst später wieder an, wird meist sauberer, wie ich finde.


    Daneben, am Rand, die Spanten, wie sie der Bausatz vorsieht.

  • Ich habe in Teil 37C Auschnitte für die Bewaffnung geschnitten, damit die Rohre später besseren Halt haben. Außerdem ist dieses Teil falsch gezeichnet, es muß an der Vorderkante verkleinert werden.


    Zudem habe ich die Patronenhülsenausstossöffnungen (was für ein Wort) geöffnet und von hinten mit kleinen Kästchen aus dunklem Tonpapier versehen.


    Das Querruder mit Scharnieren habe ich vor dem Aufkleben der oberen Tragflächenaußenhaut eingesetzt.


    Im Bausatz vorhandene Teile kennzeichnet ein roter (nicht grüner!) Punkt.


    Laschen nehmen später die Flügelspitzen auf.

  • Flügelspitzen ankleben, dann setze ich beide Flügelteile zusammen: Und schon sieht das irgendwie nach Flugzeug aus, nett mit diesem V-Knick
    (war übrigens im Original notwendig, damit das Fahrwerk nicht überlang werden muß).
    Wo ich schon mal dabei war (ich hatte wieder Lust auf Details!)- das Fahrwerk.

  • Wieder war die Anleitung wenig hilfreich, die vorhandenen Details recht mager.
    Die Zeichnungen von Chance Vought halfen abermals:
    Ganz links ein fertiges Fahrwerksbein, 80% nach Vorbild. Rechts: Das eigentliche Bein liegt in der Mitte, links davon die Streben aus dem Bogen, rechts davon Teile, die ich zusätzlich angefertigt habe.

  • Jetzt kommen die Räder dran. Drechselbank habe ich momentan eingemottet, also:


    Felgen aus dem Bogen ausschneiden, Raddurchmesser abnehmen, Scheibchen mit dem Kreisschneider schneiden (0,5mm Pappe), immer eine Scheibe dazwischen, die etwas kleiner ist, gibt später ein Reifenprofil. Wenn man außen auch noch Pappringe klebt, daß die Felge etwas vertieft liegt, kann man die Bogen-Teile getrost wegwerfen.


    Ich bestreiche die Räder dann immer noch mit Weißleim (2X), streiche sie erst schwarz und betone das Profil mit dunkelgrau.

  • Die Kanzel: Ich habe sie so gebaut (auf einer Schablone), daß sie in sich stabil ist.
    Leider hat der Bausatz nur die von außen sichtbaren Rahmen vorgesehen, ein Schnittplan für das Glas existiert nicht und den inneren, grünen Rahmen mußte ich selbst zeichnen.
    Nach den Originalplänen habe ich dann Innenspiegel und Verriegelungshebel hinzugefügt.

  • Mein Gott, man sieht ja jede meiner "Retuschieraktionen"!
    Trotzdem freue ich mich über die Bilder: Mitten in der Nacht aufgenommen, freihand, eine Schreibtischlampe, KEIN Blitz.


    Nun aber wieder mal was Lustiges:


    Das ist der Sternmotor, frisch aus dem Bausatz, 18 Zylinder, sprich:
    Pappröllchen.


    Moment mal: PAPPRÖLLCHEN????????????????????


    Schon ein Sportflugzeug macht (von Innen und Außen) Eindruck beim Start, und dies war immerhin eins der erfolgreichsten Jagdflugzeuge des 2. Weltkriegs (und danach).

  • Dann habe ich die Dinger auf die Zylinder geklebt, Schnittkanten bemalt, weitere Details nach Fotos und Zeichnungen hinzugefügt, bemalt, etwas Trockenmalen...
    Das Ergebnis sieht sehr viel mehr nach Motor aus, meine ich.
    Innen habe ich ich übrigens mit Leim "gehärtete" Scheibchen (gelocht) zur möglichst reibungsfreien "Lagerung" der Zahnstocherachse verklebt.

  • Als Nächstes widmete ich mich der Propellernabe: Das Teil aus dem Bogen war mir einfach zu grob (siehe unzerschnittenes Teil auf dem Foto); also neu gezeichnet nach Vorbild. Den Propellerblättern habe ich ein Innenleben spendiert, um die Verwindung besser hinzubekommen.
    Der zentrale Teil der Nabe besteht aus einem Buchenrundholz: Mit Akkuschrauber und Feile "rundgedreht".

  • Was gibt es noch zu sagen?


    READY FOR TAKEOFF!!!


    Das Modell wird gerade lackiert, zum Schutz vor meinen Schmuddelfingern, taucht wohl bald in der Galerie auf und macht mir viel Freude.
    Wenn man selber Änderungen vornimmt, braucht man glücklicherweise auch keine Anleitungen, und Papier ist geduldig!