F-W Triebflügeljäger von „Modelik“ 12/08, 1:33 [Fertig]

  • Hallo zusammen,
    mein nächstes Modell, der Bausatz wurde hier vorgestellt. Das ist mein zweites Modell von Herrn Rafał Ciesielski, und wenn dieser Bausatz genauso gut wie der von GeeBee entworfen ist, freue ich mich schon auf den Bau.



    Diesmal werde ich während des Modellbaus Schritt für Schritt auch die polnische Bauanleitung übersetzen, um den nicht in polnischer Sprache mächtigen Nachbauern die Arbeit zu erleichtern. Der Autor des Bausatzes hat nichts dagegen (habe ihn angeschrieben). Die kleinen Fehler, z.B. bei Beschreibung der Nummerierung habe ich nach der Rücksprache mit dem Autor gleich korrigiert.


    Die Bauanleitung (opis budowy modelu):
    Das Modell ist nicht schwierig im Bau, das einzige, was eine besondere Aufmerksamkeit verlangt sind die Rotorschaufeln. An Materialien braucht man einen 1 mm dicken Verstärkungskarton, Draht aus Büroklammern und eine durchsichtige Folie.


    Der Rumpf (kadłub).
    Es wird empfohlen, den Bau in zwei Schritten durchzuführen; zunächst sollten die Teile, die sich vor dem Rotor befinden gebaut werden und danach die hinter dem Rotor.
    Aus den Teilen W10 bis W13 wird das Skelett des vorderen Rumpfsegments gebaut. Aus D1 wird die Pilotenkabine hergestellt, dort die Seitenruderansteuerungspedale (D4 u. D5) und der Steuerknüppel (D9, D9a, Draht X6 und Haube D8) angebracht. Die Deckel der Schaulücken (D2a, D2b, D3a, D3b) werden an den gekennzeichneten Stellen mit dem Cockpitboden verklebt. Aus den Teilen D11 bis D15 wird der Pilotensitz gebaut, dort werden auch die Sicherheitsgurte (D18, D19L, D19R u. D20) angebracht. Im hinteren Teil des Cockpits den Sockel des Pilotensitzes D7 und darauf den Sitz selbst anbringen. An die rechte Seite des Cockpits den Haubenriegel (D6a,b,c) anbringen. An die linke Seite kommt der Reglerhandhebel (D10,a,b,c) sowie der Knebelgriff zu dessen Blockade (D23 u. D23a). Die Instrumententafel kann man vereinfach bauen, in dem Fall die Teile D16b u. D17a mit 1 mm Karton verstärken und dann zusammen kleben. Die etwas komplizierte Version besteht aus Teilen D16a u. D17a, in denen die weißen Felder der Instrumente auszuschneiden sind. Diese Teile mit Folie F6 u. F7 und dann mit Karton (Stärke wie im das Papier des Bausatzes) die Teile D16 u. D17 unterkleben. Aus den Teilen D22, D22a, D22b und F1 u. F2 wird das Zielgerät gebaut, das dann an die Instrumententafel angebracht wird. Das komplette Cockpit wird zum vorderen Teil des Rumpfsgerüstes angeklebt.


    Hier also die ersten Schritte; das Gerippe des Bugteils des Rumpfes. Zur Bearbeitung der Verbindungsschlitzen habe ich mir so ein Werkzeug ausgedacht (wahrscheinlich sind schon Tausende vor mir auf diese Idee gekommen ) – zusammengefaltetes (320-er) Schleifpapier, drin mit einem 0,4 mm Karton verklebt/verstärkt – steif genug, um damit bequem und effizient zu arbeiten. Statt Karton könnte man auch ein Stück Blech (z.B. von einer Getränkedose) verwenden.



    Der meiste Kleinkram im Inneren des Cockpits habe ich vor dem Zusammenbau der Cockpitwanne angebracht, so ist es für mich bequemer. Das Teil D1a (offensichtlich der Sockel des Pilotensitzes) ist mit „**“ gekennzeichnet – das sollte mit einem 2 mm (halt 2 x 1 mm) dickem Verstärkungskarton unterklebt werden - in der Bauanleitung steht nichts darüber.



    Zum ersten Mal habe ich mich an die Verglasung der Instrumententafel gewagt – es ging, wie man sieht, gerade so...
    Das nächste Mal werde ich die Öffnungen wohl ausstanzen und nicht wie jetzt mit einer Nadel ausgestochen, mit einem Zahnstocher vergrößert und mit Schleifpapier von Innen „glatt“ gemacht - man sieht trotzdem die „Verdickungen“ am Rande der Öffnungen für die Bordinstrumente. Vielleicht deswegen, weil ich nicht nur von Außen (bedruckte Seite) nach Innen gearbeitet habe, sondern auch von Innen nach Außen. Ich dachte; dass ich dadurch diesen Effekt vermeiden kann. Darüber hinaus ist das Schwarz der Instrumententafel doch nicht „so schwarz“, wie ich es retuschiert habe – das sieht man deutlich auf dem Bild 5. Zum Glück nur in Makroaufnahme, in Original geht es nicht so ins Auge. Man lernt nie aus...



    Und zum Schluss (für heute) Pilotensitz mit Sicherheitsgurten.


  • Servus Henryk,


    Das ist eine spitzen Idee mit der Übersetzung, da müssen wir nicht Polnisch sprechenden ein dickes Danke sagen :thumbsup:


    Aber auch der Trick mit dem Schleifpapier ist für mich neu, man lernt halt nie aus :rolleyes:


    Wünsche Dir noch viel Spaß beim Bau


    LG Kurt

  • Hallo Henryk,


    ja sowas, da habe ich doch vorhin tatsächlich den Baustart Deines Triebflügeljägers überlesen, tststs, ich werde alt ;( .
    Na das ist ja mal wieder ein außergewöhnliches Projekt, das Du Dir da vorgenommen hast. Andererseits wird ein Modell von Modelik aus 2008 sicher recht gut funktionieren. Außerdem bist Du ja in der glücklichen Lage der polnischen Sprache mächtig zu sein, das dürfte ebenfalls helfen. Das Du die Bauanleitung nun auch noch für Nachbauer übersetzen möchtest finde ich ganz Großartig. Diese Arbeit würde sich nicht jeder machen und ich möchte mich
    dem Dank von Spitfire anschließen, auch wenn ich die Kiste möglicherweise nie baue!


    Wünsche Dir viel Spaß mit diesem Unikum


    Gruß


    J.R.

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    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Servus Henryk,


    zum schleifen nehme ich die dünne Nagelfeile aus Metall meiner Süßen, beschichtet scheint das Ding mit Diamantstaub!? Die Nagelfeile hält ewig, ist dünn und sehr stabil. Zusätzlich habe ich Schmirgelleinen mit verschidener Körnung auf Holzspatel mit Silikon geklebt. Auch ein super pracktisches Werkzeug. Und dann gibt es noch "Wegwerfnagelfeilen" aus der Drogerie. Echt billig und bei uns immer im Haus.


    Gruß Maxe

  • Hallo Henryk,


    das Modell habe ich auch noch ungebaut bei mir in der Ablage liegen. Jetzt wird der Anreiz um so größer, da Du den Text für uns in Deutsche übersetzt. Ein verstorbener deutscher Showmaster hätte gesagt: "Das ist Spitze".
    Vielen Dank Henryk!

    Schöne Grüße aus dem Dümmerland!


    Horst

  • Moin zusammen,


    klasse, Henryk, endlich mal wieder was aus der Luft '46-Ecke!


    Doch nun mal eine Frage...ist der Sitz nicht eigentlich ein Schleudersitz? Oder sollte er jedenfalls einer sein, um dem Piloten eine Rettung vor den rasenden Rotoren zu erlauben...
    Nimm doch den von der He 219 als Muster.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Ja, aber hallo, mein lieber Henryk,


    da komm´ ich von einer Woche schönem aber anstrengenden Lehraufteag zurück und was baut der Mann?
    Kein Verkehrsflugzeug, nix mit roten Stern, nix traditionell Elegantes.....Neee, einen der schrägsten Vögel überhaupt.
    Junge, du erstaunst mich immer wieder.
    Und dein Service, die Bauanleitung zu übersetzen, ist ja wohl die Krönung.
    Schön, daß es dich gibt.....


    By the way, dieses Triebflügelteil interessiert mich auch schon lange.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Leute, danke für Eures Interesse!


    Haduwolff, zum Thema Schleudersitz habe ich im Netz nichts gefunden. Der Autor des Bausatzes hat mir geschrieben, dass er in der ihm zugänglichen Dokumentation auch nichts darüber gefunden hat. Er vermutet, dass im Notfall halt die Rotoren weggesprengt werden sollten.


    Maxe, dasselbe benutze ich auch – mein „Spezialwerkzeug“ ist aber sehr dünn (unter 1 mm) und daher eignet es sich für solche speziellen Aufgaben, wie einen Schlitz von 1 mm Dicke zu bearbeiten besonders gut.

  • Hey, Henryk,


    vielleicht mal bei Woody fragen, der das Ding ja auch konstruiert hat.
    Aber wenn Ciesilski nichts hat..... Der Mann recherchiert seine Konstruktionen meiner Einschätzung nach sehr gut.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo alle zusammen,


    Henryk, ich glaube, die Suche nach Unterlagen über das Cockpit kannst Du weitestgehend begraben. Ich habe für meine Konstruktion außer einer Schemaskizze zur Lage des Cockpits, des Sitzes und der Kanonen nichts darüber gefunden. Ich denke auch nicht, dass die schon soweit waren, sich über diese Details Gedanken zu machen. Nach meinen Informationen begannen die ersten Windkanaltests im Herbst 1944, wobei die Priorität eher niedrig lag. Sich über das Cockpit eines Flugzeugs, dessen aerodynamisches Verhalten gerade erst untersucht wird, groß Gedanken zu machen, erscheint mir ein bisschen sinnlos.


    Für meinen Teil habe ich entschieden, mir bei der Gestaltung einen "künstlerischen" Freiraum zu lassen ... :D
    Ich denke, Ciesilski sieht das ähnlich.


    Servus, Woody

  • Jawohl ! Ein Stück Luft 46 ! *freu*


    Gute Wahl Henryk, ich frage mich allerdings schon jetzt wo hier deine Kanülen zum Einsatz kommen werden.
    Und wäre das nicht ein Modell um dem Rotorring mit einem kleinen E-Motor zu versehen ? *stichel*


    Ich warte gespannt auf die nächsten Bilder,


    Wolfgang

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Danke woody,
    bin der gleichen Meinung, Herr Ciesielski wohl auch.
    Wolfgang, das Modell mit einem kleinen E-Motor habe ich hier gesehen. Sieht imposant aus, ist aber nicht meine Welt... Und was Kanüle angeht, bin ich schon jetzt besorgt, vielleicht kommt noch eine rettende Idee. ?(
    Aber Leute, was ist die „Luft '46-Ecke“? Nur etwas für Eingeweihte?

  • Moin, Henryk,


    die Kanüle hat Wolfgang zum Sticheln benutzt. Don´t worry.
    Ansonsten: Bau einfach irgendwo eine ein. Weißt du, so wie eine in der Bauchhöhle vergessene Adernklemme oder so, die man nur noch auf dem Röntgen-Bild sieht. Hauptsache, da ist irgendwo eine Kanüle DRIN! Und wenn in 2.000 Jahren ein paar Archäologen ein Papiermodell finden, dann werden sie es röntgen, und der begeisterten Fachwelt den Fund eines echten Henryks melden! Wow! Titewlblätter, Fanfaren auf dem Broadway, Nationale Feiertage, völligen Umdenken von Geschichtstheorien. Und so weiter.


    Luft ´46 - google das mal - umfaßt sozusagen die ganzen in der Planung/Konzeption befindlichen Flugzeug-Projekte. Ein paar gab es ja zumindest als Modell oder in halbfertigem Zustand, wie die Horten etwa. Andere bestehen nur auf dem Reißbrett.
    Und aus neheliegenden Gründen wird natürlich davon ausgegangen, daß der WKII nicht im Mai ´45 zuende war. deshalb `46. Von der Technik her eine interessante Sache - von allem anderen her ziemlich bedenklich.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Danke Till! Ich habe sogar gegoogelt, habe aber blöderweise den Begriff „Luft '46-Ecke“ eingegeben und nach etwa einem Duzend Antworten von verschiedenen Adressen (die meisten in Berlin) aufgegeben. Mit „Luft '46“ funktioniert es... ^^


    Das komplette Cockpit (die Zielvorrichtung ist noch dazu gekommen) wird jetzt in das Rumpfgerüst eingeklebt. Der Umriss auf dem Spant W11 ist kleiner als das Cockpit selbst – macht nichts, es hat keinen Einfluss auf die Konstruktion. Die Rumpfbeplankung ist auch schon fertig und teilweise montiert.
    Hier kam auch die rettende Idee, wie ich aus dem Dilemma „Kanüle und ich“ rauskomme; und zwar habe ich mich entschieden, die Bewaffnung, also die Bordkanonen zu machen – der Bausatz sieht es nicht vor - schließlich war das nur ein Prototyp.
    Zunächst habe ich die innere Abdeckung der Rumpfvertiefungen an den Befestigungsstellen der Kanonen gemacht- so frei aus der Hand ausgeschnitten – es wird von Innen montiert, der Umriss wird also sowieso nicht sichtbar sein.
    Das Bugteil wird noch neu lackiert.

  • Hallo Henryk,


    ha ha, " Kanüle und ich " , der war gut! Aber da hast Du ja nun eine elegante Lösung gefunden. Ein wesentlicher Vorteil beim "46"-Bau ist ja auch die künstlerische Freiheit.


    Viele Grüße


    J.R.

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    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Im nächsten Schritt werden die Teile 9, 10 u. 11 kegelförmig geformt und an das Gerippe des vorderen Rumpfteils geklebt. Das Segment 9 wird mit dem Spant W4, in dem die Öffnung für die Achse des Rotors ausgeschnitten werden muss, verschlossen. Danach bauen wir die Bugteile des Rumpfes aus den Teilen 12, 13 u. 14.


    Diesen Anweisungen wird Folge geleistet, darüber hinaus habe ich die „Kanonenläufe“ (Injektionsnadel von innerem Durchmesser von 0,6 u. 0,9 mm) in Rumpf montiert. Die Bughaube ist noch nicht verklebt, sie hat noch ein heftiges Verlangen nach Streicheleinheiten – also weiter schleifen und lackieren...


  • Aus den Teilen 15, 15L u. 15R wird die Windschutzhaube gebaut. In der Version mit dem Inneren des Cockpits die Teile mit Folie F3 u. F4 und bei der einfachen Version mit den Teilen 15a, 15aL u. 15aR unterkleben. Aus den Teilen 16 u. 16a oder F5 u. 17 wird der bewegliche Teil der Cockpithaube hergestellt.


    Tief in der Schublade habe ich noch diese Reste irgendeiner Cockpithaube gefunden, es passt. Auf dem Foto sieht man auch meine Hilfskonstruktion zum symmetrischen Anbringen des Rahmens – so „frei aus der Hand“ kann ich es nicht.



    Die Bughaube wurde endgültig lackiert, die Cockpithaube ist fest montiert, die Bugpartie ist somit komplett.


  • Hey, Henryk,


    die Cockpithaube liegt ein bißchen tief, oder?
    Aber die orange Schnauze ist voll die Kühlung.


    Viele GRüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,
    das ist leider völlig korrekt. Meine Haube besteht aus zwei Teilen (Front und der Rest), nach dem Zusammenkleben dieser Teile habe ich es zu eilig gehabt und fast gleich auf den Rumpf geklebt. Beim Anpassen habe ich wohl zuviel Druck ausgeübt und das hintere Teil der Haube runter gedrückt. Das ist mir (der Kleber war schon fest) zu spät aufgefallen... :cursing:
    Dieses Orange ist reiner Zufall – in meinem (einzigen) Bastelgeschäft (es ist schließlich eine kleine Stadt :) ) gab es diesen einzigen Farbton, der mich sozusagen angesprochen hat. Es entspricht aber nicht dem Farbton der Rotorscheibe – die muss also auch lackiert werden, wenn es soweit ist...

  • Jetzt können wir das hintere Rumpfteil bauen. Teile 2, 3, 4, 5 u. 6 wie Kegelstümpfe formen und mit den Spanten W4, W5, W6, W7, W8 u. W9 verstärkt zusammenkleben. In den Spanten W4 u. W5 Öffnungen für die Rotorachse ausschneiden.


    Die Teile der Heckpartie. Das Spant W8 ist ein bisschen zu klein geraten, die Korrektur stellt aber kein Problem da. Auf diesem Foto ist auch meine nächste „Erfindung“ zum Formen der zylindrischen Teile zu sehen; das Teil behandelt man zunächst (wohl wie üblich) durch ziehen der unbedruckten Seite z.B. über die Tischkante oder ein Röhrchen, dann wickelt man vorsichtig das Teil relativ eng zusammen und steckt es in ein Glas oder Röhrchen – (Foto 15; a), hier eine 20 ml Spritze. Das bewirkt, dass das Teil nach max. 1 Stunde die so erzwungene Form dauerhaft behält (15b).
    An dieser Stelle in eigener Sache - ihr braucht euch noch keine Gedanken über mich zu machen, bitte erst dann, wenn hier ein zweckentfremdetes Ultraschalgerät zu sehen sein wird... :)



    An dieser Bauetappe muss man auch an die Montage der Rotorachse (X1) denken; sie bleibt nämlich unbeweglich, also fest in Rumpf montiert, da sie auch das vordere mit dem hinteren Rumpfteil fest verbindet. Darüber hinaus habe ich schon jetzt die Öffnungen (kleine, weiße, viereckige Felder) in der Rumpfbeplankung (Teile 4 u. 5) durchstochen. Es ist (für mich) leichter, das jetzt zu tun, insbesondere an den Stellen der Rumpfverbindungslaschen, als nach der Rumpfmontage.



    Und so sieht es nach der Endmontage des Heckteils aus. Das wird wahrscheinlich auch das Foto des Jahres sein, da ich hier meine (eine von 10 000) Obstfliegen verewigt habe...


  • Hey, Henryk,


    das ist ja mal eine witzige Idee, Rumpfringe dauerhaft zu runden. Das will gleich mal ausprobiert sein.
    Und....was immer du machst....ich mache mir keine Gedanken mehr um dich. Das Ultraschallgerät wirst du vermutlich brauchen, um Spanten beim Kleben auf die Graupappe zu pressen oder so. Wo immer medizinisches Material in den Dienst des Kartonmodellbaus gestellt werden kann....Henryk ist dabei.

  • Der Rotor (wirnik)
    Zunächst wird das aus den Teilen W1, W2 u. W3 und der Buchse T1 bestehende Nabegerippe gefertigt und mit der Außenhaut (Teil 1) beklebt; dabei darauf achten, dass die Öffnungen in der Beplankung, durch die die Rotorblätterträger durchgesteckt werden mit den Öffnungen in den Teilen W2 der Nabe übereinstimmen.


    Die Bauteile...



    Die Buchse T1 habe ich schlicht und einfach „übersehen“ und sie nicht zum richtigen Zeitpunkt eingebaut, jetzt ist es zu spät, sie lässt sich nicht mehr zwischen die Gerippe reinschieben. Sie ist aber meines Erachtens auch überflüssig, die zwei Öffnungen in den Spanten W4 geben einen genügend stabilen Halt für die Achse.



    Die Rotornabe ist fertig.



    Hier die Anprobe, also nur locker zusammengefügt. Die Rotornabe werde ich neu lackieren, der Farbtonunterschied ist zu groß...


  • Mann, was für ein schräger Vogel!
    Ich fand ja schon Woody´s Konstruktion klasse. Aber das jetzt hier auch noch mal im Bau zu sehen.... Toll!


    Dieses Mittelteil läuft absolut rund? Ich bekome das noch nicht mal bei normalen Spinnern hin - irgendwas eiert da immer.


    Irgendwie bringst du es ja immer wieder fertig, etwas total Anderes zu bauen, wie?! Ich binn ja sowas von gespannt darauf, was dein NÄCHSTES Projekt wird. Würde mich nicht wundern, wenn´s ein Space Shuttle oder so eine Draht-und-Leinen-Konstruktion wird. Naja, Hauptsache, du bleibst bei deinen Kanülen, damit es zumindest etwas gibt, was sich wie ein roter Faden durch dein Werk zieht.


    Viele Grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Henryk,


    wie ich sehe wächst und gedeiht das ..ähhm Zäpfchen ( um mal im Jargon Deiner Berufsgruppe zu bleiben ). Das sieht ja schon ziemlich gut aus. Wollen wir mal hoffen, das Du recht behältst mit Deiner Einschätzung der Stabilität. Aber ich glaube auch,
    das die Tragflächen-Rotor-Dinger ja soo schwer nicht werden.
    Ich lauere jedenfalls ständig auf Fortschritte im Bau des 46er´s.


    Gruß


    J.R.

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    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hallo Till und J.R., danke für die Kommentare!


    Dieses Mittelteil läuft absolut rund? I


    Leider nicht, das Eiern beträgt nur etwa 0,2 mm, man merkt es aber...
    Ich habe den (sehr) groben Fehler gemacht, dass ich die Spanten des Rotors sowie der Bug- und Heckteilen nicht zusammen bearbeitet (geschliffen) habe!!!
    Zum Glück sind keine Mobilitätsdemonstrationen vorgesehen, und zum Foto kann man das Monster so günstig, wie es gerade geht, einstellen... ;)


    Till, die Auswahl des nächsten Modells habe ich schon getroffen, es wird schon, zumindest ein bisschen, etwas von einer „Draht-und-Leinen-Konstruktion“ sein, es handelt sich um ein Passagierflugzeug aus dem Jahre 1919.

  • Hey, henryk,





    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Das Problem dürfte weniger das Schleifen sin, sondern daß man die Mittewlachse nicht genau hinbekommt


    Das hängt meines Erachtens zusammen; das „gemeinsame Schleifen“ setzt voraus, dass man (ich) vorher in allen 4 Spanten die Achseöffnung macht, dann wird durch die Öffnung die Achse selbst (ein 5 mm Alu-Stab) durchgesteckt und erst dann wird (sollte :)) alles gemeinsam bearbeitet (geschliffen).

  • Die Linien, die die Blechstöße imitieren habe ich mit Strumpfhosefaden maskiert...



    ...und das ganze lackiert. So sieht es nach Entfernen der Faden aus.



    Auf der Makroaufnahme kann man das besser sehen. Es hat sich aber herausgestellt, dass das Maskieren unnötig war; nach einer Schicht des Lacks aus der Sprühdose deckt der Lack wunderbar den Karton, zugleich lasst er die schwarz gedruckten Linie fast unberuht, so dass der Effekt der Blechstöße zu sehen ist. In Original sieht das viel besser aus als auf dem Foto...


  • Hey, Henryk,


    du bist ein liebenswert Verrückter....den Strumpfhosenfaden hatte ich völlig vergessen! Naja, ist auch nicht so spektakulär, wie Kanülen.
    Aber: den Archäologen der Zukunft sei zugeblökt: "Es ist nur dann ein echter Henryk, wenn Kanülen UND Strumpfhosenfaden dran sind. Wehe den tumben Plagiaten, die nur eins von beiden aufweisen!"


    Schön gemacht auf jeden Fall.
    Und der Rumpf zeigt schon jetzt seine ganze Eleganz, finde ich. Schade, daß da später diese Drehdinger drankommen....


    Viele Grüße




    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Auf den Stab X2 die Büchsen T3, T4 u. T5 aufwickeln und diese abwechselnd mit den Rippen W14 u. W15 auf den Stab einschieben – ACHTUNG; nicht verkleben! Die Rotorblätter sind verwindet und wenn sich die Rippen drehen lassen, erleichtert das die Montage. Auch die Anbringung der Rotorbeplankung kann durch Anwendung der Schablone, die die entsprechende Verwindung garantiert erheblich erleichtert werden. Beim Anbringen der Beplankung diese so formen, dass die Hinterkante des oberen und unteren Rotorblatts übereinstimmen. Achten Sie darauf, dass beim Ankleben der Beplankung diese nicht abgeschnitten wird sondern dass die Rippen entsprechend gedreht und dadurch das Blatt in die notwendige Form gebracht wird.


    Die Teile der Rotorblätter (oder sind das eigentlich „Rotorflügel?) habe ich für die Endmontage vorbereitet.



    Dazu ist diese, im Bausatz vorhandene Schablone vorgesehen.


  • Die Rotorbeplankung besteht jeweils aus drei Teilen (a) - zunächst habe ich die einzeln, nach und nach an das Gerippe montiert, was aber nicht die beste Idee ist. Es ist viel einfacher, genauer und vor allem geht es schneller, wenn man zunächst alle drei Teile der Beplankung zusammenverklebt (b) und erst dann als ganze montiert. Es passt auf Anhieb!
    Die Montagelehre funktioniert wirklich gut.



    Die fertigen Blätter...



    ...hier auf Probe (nur locker zusammengesteckt) montiert.


  • Die Bauanleitung (opis budowy modelu):
    Das Modell ist nicht schwierig im Bau, das einzige, was eine besondere Aufmerksamkeit verlangt sind die Rotorschaufeln. An Materialien braucht man einen 1 mm dicken Verstärkungskarton, Draht aus Büroklammern und eine durchsichtige Folie.



    N´Abend Henryk.


    Da kann unsereiner nicht mal behaupten, dass man nicht vorgewarnt wurde (Opis budowy)


    Für mich sind die Rotoren und die (Stau-??)Strahltriebwerke das optisch reizvollste an diesem Modell. Somit darf ich dir zur Fertigstellung derselben gratulieren.


    Diese "Luft ´46" Objekte haben schon einen besonderen Reiz...


    LG Bernhard

  • ...nein, sie sollten sich aber (zumindest theoretisch) bei großen Geschwindigkeit nicht mehr drehen sondern als Flügel fungieren (so habe ich das zumindest verstanden) – die würden dann nur den Auftrieb liefern und die Triebwerke den notwendigen Schub.

  • Es ist passiert... Gerade merke ich, dass ich die Rotorblätter falsch („andersrum“) montiert habe; der größte Einstellwinkel der Blätter sollte (wie auch bei jedem „normalen“ Propeller – denke ich) an der Nabe sein und nicht an der Peripherie, so wie bei mir. In der Bauanleitung wird man davor nicht gewarnt (und solche „technisch begabte“ wie mich sollte man...) – es wäre ausreichend darauf hinzuweisen, dass die einheitlich graue Tarnung an der unteren Seite des Blattes sein sollte. So wie bei mir wird es auch funktionieren, nur die Tarnung sieht dann etwas komisch aus (hellgrau von oben, bunt von unten) und die Rotorblätter werden sich in die andere Richtung drehen – ich kann damit leben... ;)

  • Moin zusammen,


    ...genau da liegt der Haken!


    Wie soll der Vogel sich horizontal bewegen....nur rotierende Flächen? Da würde er ziemlich schräg hängen... Stehende Flächen als Auftriebsmittel mit den Ramjets als Antrieb? Ginge prinzipiell, nur eine der Flächen wäre da störend.


    Ohne horizontalen Auftrieb nur am Rotor hängen....ich weiss nicht...


    Gruß
    Hadu

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    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Jetzt gebe ich doch mal meinen Senf dazu, denn die Diskussion um den Antrieb ist ja nicht so neu: Soweit ich damals recherchieren konnte, war ein "Stillstand" des Rotors auch im Horizontalflug nicht geplant; das hätte IMHO schon die Verwindung der Tragflächen / Rotorblätter gar nicht zugelassen. Statt dessen sollte der Einstellwinkel der Blätter geändert werden, und zwar so, dass dieser im Horizontalflug am Rumpf bei etwa 0° liegt, während er beim Senkrechtstart etwa 45° beträgt. Was massiv angepasst werden sollte, war die Drehzahl: Diese wäre bei Start und Landung am höchsten gewesen und hätte sich beim Übergang in den Horizontalflug dann vermindert.


    Für den Auftrieb in horizontaler Fluglage sollte ein variabler, von der jeweiligen Stellung des Rotorflügels abhängiger und permanent dynamisch angepasster Einstellwinkel herhalten. Anders gesagt: Es würde permanent nachgestellt, und das u. U. bei einer Umdrehungszahl von etlichen 100 rpm. Hier frage ich mich allerdings schon, wie das mit der damaligen Technik hätte funktionieren sollen ...


    Der Vortrieb sollte sowohl zum Teil von den Ramjets wie auch von dem sich nach wie vor drehenden Rotor bewirkt werden. Na gut, eine ähnliche Aufteilung der Vortriebsleistung ist ja auch bei Turboprop-Triebwerken gegeben. Als Höchstgeschwindigkeit wurden aufgrund der Windkanalversuche mit etwa 900 km/h berechnet.


    Interessant wäre allerdings die Manövrierfähigkeit gewesen. Wenn man schon ohnehin die Einstellwinkel permanent anpassen muss, dann kann man dabei auch noch die Stellung des Steuerknüppels berücksichtigen, d. h. die vom Piloten gewünschte Flugrichtung neben den Steuerflächen am Heck auch noch mit entsprechend eingestellten Rotorblättern und u.U. geregelter Schubleistung der Ramjets unterstützen. Damit wären dann vermutlich Flugleistungen erbracht worden, bei denen manches normale Flugzeug "alt" ausgesehen hätte ...


    Quote

    ... abgesehen von den wohl allzu hohen Kreiselmomenten ...

    Das ist ein Punkt, den wir oft besprochen hatten und den ich eher bezweifle. Ich glaube nicht, dass dieses "mitläufige" Drehmoment sehr gross gewesen wäre, denn eine Aufhängung über entsprechende Kugellager hätte die Reibung extrem vermindert. Und ein gegenläufiges Drehmoment wie bei einem Hubschrauber oder auch einem einmotorigen Flugzeug gibt es hier nicht, da der Antrieb sich mit dem Rotor mitdreht. Angeblich wäre das Drehmoment des Triebflügels sogar rein aerodynamisch über das Heckleitwerk zu beherrschen gewesen.


    Quote

    ... weshalb das Geflieg nicht weiter verfolgt wurde ...

    Also, da fallen mir eine ganze Reihe weiterer und vermutlich viel entscheidender Gründe ein: Wenn die Windkanalversuche im Herbst 1944 mit eher geringer Priorität begannen, kann man wohl davon ausgehen, dass ein Prototyp nicht vor Mitte 1945 zur Verfügung gestanden hätte; vermutlich sogar noch später. Und wie die allgemeine Kriegslage und Materialversorgung damals ausgesehen hat, weiß ja wohl jeder. Dass dies einer technischen Neuentwicklung - gelinde gesagt - nicht gerade förderlich ist, sollte klar sein.


    Vielleicht ist eine Spekulation überflüssig, aber mich würde eine echte aerodynamische Simulation dieses Flugzeugs in einem Flugsimulator brennend interessieren. Das Gesamtkonzept dieser Maschine ist so faszinierend anders, dass für mich persönlich der "Triebflügel" eine der interessantesten Entwicklungen in der Luftfahrt des 20. Jahrhunderts darstellt, auch wenn er nie gebaut wurde. Aber er ist ein gutes Beispiel für die Kreativität im "Luft-46"-Bereich.


    Yep, das waren meine 2 Cents. ;)
    Servus, Woody

  • Danke an alle, die sich an dieser Diskussion beteiligt haben, es war (ist) sehr interessant und ich betrachte es nicht einmal als „off“ topic“ – schließlich war es nur ein Projekt und die Kenntnisse darüber sind heutzutage wohl nur sehr schwer zu ergründen.


    ...es wäre ausreichend darauf hinzuweisen, dass die einheitlich graue Tarnung an der unteren Seite des Blattes sein sollte. So wie bei mir wird es auch funktionieren, nur die Tarnung sieht dann etwas komisch aus (hellgrau von oben, bunt von unten) und die Rotorblätter werden sich in die andere Richtung drehen – ich kann damit leben...


    ...denkste, offensichtlich nicht. Kurzer Hand habe ich die Rotorblätter noch einmal gebaut, hier zahlt sich meine Gewohnheit aus, von allen Bausätzen, die unter meine Schere kommen, einen Scan zu machen...
    Es stellte sich heraus (vom Autor bestätigt), dass es sich hier doch um einen Konstruktionsfehler handelt; es ist nicht möglich, die Blätter so wie auf der Montagezeichnung zu montieren, d.h. damit sie mit der Tarnung nach oben ausgerichtet sind, den richtigen Anstellwinkel an der Nabe und auf Peripherie haben und sich in die richtige Richtung drehen.



    Man müsste also auf die Montageschablone verzichten und den Blättern „mit der Hand“ die richtige Verwindung geben, dabei würde aber die Drehrichtung andersrum sein.
    Ich habe mich daher für eine andere Lösung entschieden; ich habe die Teile der Rotorblätter spiegelverkehrt ausgedruckt!
    Links die Originalblätter, rechts die spiegelverkehrten Scans.



    Jetzt stimmt alles...


  • Hallo Henryk,


    hast Du dir doch die Arbeit gemacht die Rotorblätter neu zu machen. Es ist ja auch so, solche Fehler, sei es selbst produziert oder schon in der Konstruktion verkehrt, nagen so lange an einem, bis man sich sagt: Ach, egal, mach ich es ebend neu.


    Du kennst das ja auch noch ganz gut von der Super Electra! Die Idee, das ganze noch einmal Spiegelverkehrt auszudrucken ist natürlich ein genialer Schachzug !! Da muss man auch erst mal drauf kommen...aber ich sags ja : Erfahrung ist alles.


    Ich denke, das auch die unterschiedliche Farbe des Sicherheitsscans keine so große Rolle spielen wird, ist das ganze ja auch noch von dem gelben Ring unterbrochen.


    Bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht.


    Viele Grüße


    J.R.

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    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Danke J.R.!
    Die Idee kam, als ich die Blätter betrachtet habe; die Flügelvorderkante war auf der „falschen“ Seite, so dass die Tarnung von unten, statt von oben zu sehen war. Na dann die halt „umdrehen“...
    Die Farbunterschiede Original/Scan (Bild 31) sind nicht wahrnehmbar.