Ein weiterer Baubericht zur R.M.S. Titanic von Fly, 1 : 200

  • Hallo Forenmitglieder,


    hier versuche ich nun also nach Helmut einen weiteren Baubericht zum Modell Titanic von Fly zu erstellen. Wie schon im anderen thread erwähnt, ist das eigentlich mein erstes Papiermodell. Das einzige, was ich mal vor über 20 Jahren gebaut habe, war das Modell der Titanic vom Taschen-Verlag. Dieses ist jedoch leider einmal einem Umzug zum Opfer gefallen. Begeistert hat mich dieses Schiff schon immer. Warum kann ich euch garnicht sagen, sie hat wohl etwas, was andere Schiffe nicht haben. Aufmerksam wurde ich auf dieses Modell hier in diesem Forum durch Helmuts legendären Baubericht. Schnell habe ich mich dazu entschlossen, dieses Modell auch zu bauen und habe es mir gekauft. Auch ich habe die Bögen für das Spantengerüst auf 2mm Finnpappe geklebt. Bevor ich aus einem Bogen etwas ausgeschnitten habe, habe ich diesen eingescannt – für alle Fälle. Die Farben entsprechen nicht so ganz den Vorstellungen, die man über das Original hat, doch letztendlich weiß ja keiner so ganz genau wie die Farben wirklich waren. Die etwas zu dunkel geratene Decksfarbe wäre wohl auch bei der Original Titanic nach einigen Jahren auf See so gewesen.
    Hier ein erstes Bild der Kiellegung :)


  • Moin Roland,
    ein solider Anfang! Ich wünsche Dir viel Spaß und Freude beim Bau und ebenso für den Baubericht. Schön, dass Du dich dazu entschlossen hast :thumbup: .


    Viele Grüße
    Gustav

  • Hallo Gustav,


    danke! Etwas weiter wie auf dem ersten Bild bin ich schon, habe im vergangenen November mit dem Bau begonnen. Muss mir nur mal am WE die Zeit nehmen und den baubericht bis zum jetzigen Stand zu schreiben.

  • Hi Roland,


    dann bin ich sehr gespannt, wie Du Deine Titanic baust und auch wie weit Du derzeit bist. Der Mittelspant sieht jedenfalls schonmal höchst stabil aus - 2mm Karton ist schonmal was.
    Sehr gut, dass Du uns dran teilhaben läßt. Wie schon im anderen Trööt geschrieben wurde, hast Du durch einen Bericht und Bilder mehr zu erwarten, als zu befürchten... wenns mal klemmt, gibts passende Tipps postwendend. :)


    Viele Grüße und schönes Wochenende
    Peter

  • Im Bogen stellt sich bei mir ein erster Fehler heraus. Die Teile Ad-1 bis Ad4! Hier musste ich die Reihenfolge so verändern: Ad-1, Ad-3, Ad-2, Ad-4....sonst passt die Nummerierung der Spanten nicht.

    Ansonsten ließ sich das Spantengerüst problemlos zusammenbauen. Das ich an einer Stelle wohl doch ungenau gearbeitet habe, sollte sich erst viel später herausstellen. Doch dazu an anderer Stelle mehr. Worauf man halt wirklich achten muss ist, dass man auf einer ebenen Fläche arbeitet und das Unterwasserschiff nach dem zusammenleimen gut durchtrocknen lässt, bevor man den weiteren Aufbau vornimmt. Verzogen hat sich bei mir nichts.
    Hier ein paar Bilder aus dieser Bauphase


    Nun war Schleifarbeit angesagt damit die Aussenhaut des Schiffes gut an den Spanten anliegt. Habe hierfür Einweg-Nagelfeilen benutzt die es für kleines Geld zu kaufen gibt. Von diesem Bauabschnitt habe ich leider nicht viele Bilder, hier eines, bei dem ein kleiner Teil des U-Schiff´s beplankt ist. Später habe ich bemerkt, dass ich die einzelnen Teile wohl etwas zu "stramm" über die Spanten geklebt habe, da sich die Spanten etwas durch die Beplankung abzeichnen.


    Auf dem obigen Bild seht ihr ein paar dünne Kabel aus dem Rumpf heraushängen. Ich plane eine Beleuchtung ....

  • Hallo Roland,


    die von Dir geschilderten Abweichungen bei der Benummerung der Teile hatte ich immer mal wieder in diesem Bausatz. Ich habe sie nur machmal im Baubericht erwähnt.


    Diese Verwechselungen sind eigentlich keine große Sache, allerhöchstens etwas störend beim Zusammenbau.


    Wichtig ist es gerade bei diesem Modellbaubogen, die einzelnen Schritte genau vorauszudenken. Nur so kann man die durchaus vorhandenen Ungenauigkeiten rechtzeitig umschiffen, ohne sich einen später kaum zu korrigierenden Fahler einzuhandeln.


    Das ist halt irgendwie "klassischer" Modellbau... :)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo,


    @ Helmut


    okay, danke für den Hinweis. Das man diese beiden Decksteile

    unbedingt einbauen sollte, bevor man die Rumpfbeplattung anbringt, hast du in deinem Thread bereits erwähnt. Ich finde, dass das auch ein sehr wichtiger Hinweis ist. Ein späterer Einbau ist sehr schwierig bis unmöglich.


    Zu meiner geplanten Beleuchtung:
    Ich habe mit dem Dremel kleine Durchbrüche von Spant zu Spant vom Bug bis zum Heck gemacht und ein LED-Band, wie es auch z.B. für Schrankbeleuchtungen benutzt wird, eingebaut. Das gab es auf einer 5 Meter-Rolle. Es ist an der Rückseite selbstklebend. Trotzdem habe ich sie zur Sicherheit mit kleinen Pappstreifen fixiert. Die Anschlussbuchse habe ich im Rumpf mit Heißkleber fixiert und am Schieffsboden ein kleines Loch für den Stecker angebracht. Knapp unterhalb der Decks habe ich eine Platinenleiste verklebt und mit den stromführenden Leitungen verbunden. Ich erhoffe mir dadurch später an fast jeder beliebigen Stelle Strom an Deck zu haben. Bei den Rumpfplatten habe ich die Bullaugen ebenfalls ausgestanzt und mit Pergamentpapier hinterklebt. Später dachte ich mir dann, zuerst Folie und dann Pergament wäre auch nicht schlecht gewesen. Ohne Pergament würde die Beleuchtung zu hell nach außen leuchten. Bevor ich die Bullaugen jedoch hinterklebt habe, habe ich sie probeweise am Spantengerüst aufgelegt und die Markierungen der Fenster auf die 2mm starken Seitenplatten des Rumpfes übertragen. Dann mussten viele Löcher gebohrt werden durch die das Licht hindurchscheinen kann. Im vorderen und hinteren Bereich wo das Spantengerüst seitlich ohne Abdeckungen ist, muss man etwas tüfteln, damit das Licht nicht durch durch die gesamte Beplattung hindurch scheint. Habe dazu dann mit mehreren Schichten Pergament experimentiert.

  • Hallo,


    Da Helmut in seinem Baubericht meinte, das man mit der Beplankung am besten am Heck beginnen sollte, habe ich es so versucht. Also zuerst die komplette "Schale" des Hecks gebaut und als Ganzes über das Spantengerüst gezogen. Das ging sehr gut. Beim nach vorne arbeiten habe ich die Überlängen der einzelnen Teile angeglichen. Spant Nr.9 war auch bei mir zu breit und musste nachgearbeitet werden. Auch die Aussparung in Spant 10, auf dem später der Boden des Café Parisiene aufliegt habe ich 3mm abgesenkt.


    Um das Ganze etwas abzukürzen, stelle ich ein Bild ein, welches den geschlossenen Rumpf zeigt. Schwierig das Modell im Ganzen zu fotografieren.


  • Meine Fresse Roland, sieht das geil aus! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: tschuldigung :rolleyes:


    LG
    Peter

  • Hallo,


    ich teste zur Zeit eine Alternative für die Bullaugen und Fenster. Bei mir hält die mit Fenstern bedruckte Folie nicht besonders gut. Ich habe flüssigen Sekundenkleber benutzt, aber geht sehr leicht wieder ab.
    Nun versuche ich es so:
    zusätzlich zur Verklebung fülle ich die Fenster von vorne mit Weissleim, der ja transparent wird, wenn er trocken ist. Bei den Bullaugen hinterlege das Loch mit einem runden Folienstück (mit der Lochzange ausgestanzt) und fülle dann von vorn ebenfalls mit Weissleim. Mal sehen wie das wird. Hier ein Foto davon.


    Danke Peter für das Lob :)


  • Hallo,


    nun zu der Stelle, an der ich was vermurkst habe, aber erst zu spät bemerkt...



    naja, habe versucht zu retten, was zu retten ist. Im Nachhinein kann ich mir den Fehler nur so erklären, dass ich das Deck nicht auf 1 mm Karton, sondern auf 2 mm geklebt habe....dumm gelaufen.



    Das Problem mit den spiegelverkehrten Schanzkleidern habe ich so gelöst



    An den roten Markierungen habe ich die Mittelteile herausgeschnitten und so auf der jeweils anderen Schiffsseite montiert. Die Enden, die übrig bleiben werden einfach angesetzt.


    Ein paar Bilder von meinen Aufbauten des B-Decks:



    Auch ich habe versucht, die Wände der Privatpromenaden und des Café Parisienne etwas mehr an´s Original zu bringen. Man sieht später nicht mehr sehr viel davon, ist mehr so ein eigenes "Erfolgserlebnis" zu wissen, dass es da ist 8o



    Als Nächstes dann das A-Deck

  • Moin Roland,


    sieht sehr gut aus. Kleine Patzer passieren und ich musste zuerst den Fehler suchen. Also gar nicht so schlimm - finde ich zumindest ^^


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo zusammen,
    nach kleiner Pause ein paar neue Bilder. Das aufgeklebte und mit Unterzügen versehene A-Deck. Die Passform ist sehr gut.



    Die ersten Aufbauten



    hier dann mit der eingebauten Beleuchtung und den Stabilitätsstreben für das später aufliegende Bootsdeck. Damit man nicht von aussen direkt nach innen sehen kann, wieder die Streifen Pergament hinter den Fenstern die alle auf Overheadfolie gedruckt sind.



    Auf den folgenden Bildern sind dann die "Deckel" in die Aufbauten schon eingeklebt.


  • Nabend zusammen


    heute glaubt man mal wieder, man hätte kaum was getan. Kleinigkeiten, die Stunden in Anspruch nehmen. Die Ausbeute waren die Sockel der Kräne des A-Decks, das Gebläse des Rauchsalons und zwei Treppen mit Handlauf. Hier die Bilder



    Auf dem ersten Bild sieht man auch die zusätzlich eingebauten Stützen des A-Decks die ich aus 1mm breiten Streifen einer Kunststoffplatte gefertigt habe.
    Ach ja, und auf dem zweiten Bild sieht man auch, das ich die aufgedruckten Leitern links und rechts der großen Fenster des Palmengartens übermalt habe, denn die sind da falsch.
    Sie müssen an andere Stelle, damit man auch auf das spätere Bootsdeck kommen würde.


    Wünsche allen noch einen schönen Sonntag-Abend.

  • Ich muss ja sagen das ich etwas traurig bin meinen Fly153 Bogen unserm Wiesel gegeben zu haben. Jedoch hat er was feines draus gemacht. Und dieses Modell sieht in diesem Stadium auch sehr gut aus.
    Da juckt es mich in den FIngern mein 1:100er weiter zu bauen :thumbsup:

    LG Erik
    Titanic 1:100 von Schreiber im Bau.
    Lockheed L1649 1:50 von Schreiber im Bau

  • Hallo Erik,


    freut mich dass dir mein Modell bis jetzt gefällt. Ja, Helmut hat da ganze Arbeit geleistet. Solch ein Modell doppelt so groß zu bauen stelle ich mir schwierig vor. Dazu müßte man wohl eine ganz andere Bauweise anwenden.... doppelt so groß bringt einiges an Hürden mit sich, die es zu überwinden gilt. Aber nur Mut, es gibt immer einen Weg wenn man es will!

  • Moin moin,
    es ging wieder ein wenig weiter. Wollte nochmal kurz zeigen, wie ich meine Niedergänge baue. Ich schneide die Wangen der Niedergänge erst aus, wenn ich die Stufen aufgeklebt habe. So "wandert" das, sonst doch recht kleine Teil, nicht dauernd auf der Schneidematte umher. Für mich läßte es sich so leichter handhaben.



    Ein Bild in einer Fast-Gesamtansicht und nochmal ein Ausschnitt der Promenade



    Die Stützen für das Bootsdeck habe ich nicht aus dem Bogen gebaut. Hierfür nahm ich weiß beschichtete Büroklammern, die ich aufgebogen und auf 13,5 mm lange Abschnitte aufteilte.
    Angeklebt sind sie mit flüssigem Sekundenkleber.



    Als nächstes kam das Untergerüst der Brücke dran. Diese filigranen Streben habe ich vor dem Ausschneiden mit Sekundenkleber stabilisiert. Anschliessend die beiden Windschott´s der Promenade. Auch hier sind die Stützen aus "meinem Büroklammerdraht".



    Das Ankleben der Unterzüge des Bootsdeck ist eine scheinbar nie enden wollende Arbeit... Die runde Haube, die auf dem Bild zu sehen ist, habe ich ins Auge gefasst für die Glaskuppel über dem grossen Treppenhaus. Mal sehen, ob ich sie letztlich auch verwende. Im zweiten Bild ist das Bootsdeck provisorisch aufgelegt, noch nicht verklebt.


  • Hallo liebe Mitleser,


    Bei den Unterzügen des Bootsdeck´s musste auch ich bei Aufbau Nr.61 um 2,5-3mm wegen der Asymetrie kürzen. Desweiteren habe ich die Schanzstützen verbaut.
    Die Unterzüge des über die Bordwand überstehenden A-Decks habe ich erst jetzt angebaut. Für mich war es so leichter, als sie gleich vorher zu montieren. Auch diese musste ich auf 3,5mm kürzen. Als nächstes kommt mit Baugruppe 75 die Verkleidung des Promenadendecks...


  • Sieht gut aus!


    Schade, dass man von den Promenadendeck-Aufbauten hinterher fast nichts mehr sieht...


    Ich hatte seinerzeit mal kurz überlegt, die unterhalb des Decks verlaufenden Rohre darzustellen, dann aber schließlich doch davon Abstand genommen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,


    danke, das ist natürlich für mich ein ganz besonderes Lob. Hast Recht, da man am Ende nicht sehr viel von der Promenade sieht, wäre mir das auch zuviel Arbeit gewesen.
    Aber was ich fragen wollte, hast du deine Titanic mit UV-Schutzlack oder ähnlichem lackiert? Hab da Bedenken wegen den Folienfenstern.

  • ...
    Aber was ich fragen wollte, hast du deine Titanic mit UV-Schutzlack oder ähnlichem lackiert? Hab da Bedenken wegen den Folienfenstern.


    Nein, keinerlei Schutzlack.
    Ich hätte ja die Bogen vor dem Einsetzen der Fenster lackieren können, habe ich aber nicht für nötig gehalten.
    Lediglich die aus Tonpapier gebauten Schornsteine sind mit Marabu UV-Schutz matt eingesprüht.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Ahoi,


    die Verkleidung der Promenade (Baugruppe 75) ist auf der einen Seite dran. Die kleinen Fenster habe ich mit Folie "verglast". Die Passform war sehr gut. Morgen mache ich mich dann über die andere Seite. So sieht die Dame im Moment aus



    Nun ja, das man von den schönen Aufbauten des Promenadendecks nicht mehr viel sieht, zeigt dieses Bild. Leider auch, das meine Bordwand die Unterzüge des A-Decks nicht an allen Stellen überdeckt.... Ich hatte zwar gelesen das Helmut hier einen Millimeter zugab, dachte aber meine passt...zumal ich vorher extra gemessen habe ?(



    ...und hier noch schnell eins mit eingeschalteter Beleuchtung, leider nicht besonders scharf geworden


  • Hallo Roland,


    da waren Handläufe.


    Die sieht man auch auf dem Photo, allerdings nicht so gut, weil das Bild an der Stelle überbelichtet ist.


    Ich habe sie bei mir übrigens weggelassen, weil ich sonst das Schanzkleid hätte neu konstruieren müssen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Es ging ein wenig weiter,


    das innere Schanzkleid (74 und 75g) mit den Streben und Handlauf



    meine Titanic und ihre modernisierten Rettungsboote :D



    weiter geht es mit der Brücke (Baugr. 76). Hier ein paar Bilder, an Bord kommt sie die nächsten Tage


  • Moin, Roland,


    jetzt nur noch zwei Rettungsboote für 2.200 Menschen? ;(


    Beste Grüße, Manfred


    Wieso? Wo ist das Problem? Die Titanic war doch Ihr eigenes Rettungsboot :wacko:

    LG Erik
    Titanic 1:100 von Schreiber im Bau.
    Lockheed L1649 1:50 von Schreiber im Bau

  • Hallo Manfred und Erik,


    nö, die anderen Boote wurden schon zu Wasser gelassen :D


    Spaß bei Seite, habe eine Dokumentation gesehen, bei der es darum ging was nun die Ursache für den Untergang war. Die Frage war u.a. auch, ob die Titanic Baumängel hatte. Ergebnis war, das wohl fast keiner die Katastrophe überlebt hätte, wenn die Titanic nicht so gut konstruiert gewesen wäre. Auch die Nieten waren besser als man lange glaubte. Ein anderes Schiff hätte sich bei einem Schaden von so großem Ausmaß wie bei der Titanic wahrscheinlich nicht mehr so lange über Wasser gehalten.

  • Hallo,
    die vergangenen 2 Tage habe ich damit zugebracht die Brücke zu bauen. Die Fenster wieder ausgeschnitten, Kanten gefärbt und Folie als Verglasung. Das Teil selbst passte bei mir sehr gut. Die Brücke (Baugr.76) setzt sich aus vielen Einzelteilen zusammen. Vom Bauteil 86 habe ich die Innenverkleidung der Brücke (das Teil mit den Fenstern) abgetrennt und gleich an Teil 76 montiert. Da Helmut in seinem Bericht zum Ausgleich des Deckssprung oben an der Brücke eine 1mm breite Leiste angebracht hat, habe ich mal am Teil 76 von vorn herein einen mm zugegeben - abschneiden kann ich den immer noch.



    Die Streben der Innenschanz sind zweigeteilt. Hier ein paar Bilder wie ich den Bauverlauf gemacht habe



    Alle Handläufe habe ich aus Tonpapier gefertigt. Die geschwungenen Teile habe ich gescannt, gespiegelt und dann in auf Tonpapier gedruckt, ausgeschnitten und mit der unbedruckten Seite nach oben eingebaut.
    Und das sind Bilder des momentanen Stand des Baus



    oh, auf dem letzten Bild sehe ich gerade, das ich die Unterzüge unter der Brücke noch am Bootsdeck ankleben muss 8o

  • Hey Roland


    Ich bin baff! Was Du da baust ist schon ein starkes Stück, und die Tatsache, dass das Dein erstes Kartonmodell ist macht das ganze zu einem erstklassigen Einstand!
    Normalerweise wird oftmals leise Skepsis wach, wenn jemand als erstes Modell die Titanic oder gar die Bismarck bauen will. Wer diese Skepsis in Deinem Fall hatte wird nun eines besseren belehrt! (zugegebenermassen habe ich auch nicht mit einem so fulminanten Start gerechnet :rolleyes:


    Mach weiter so und du schaffst da ein Meisterwerk!
    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter,


    vielen, vielen Dank, das spornt mich an :thumbsup: ohne Helmut´s Baubericht wäre ich sicher nicht so weit gekommen. Vor den Takelarbeiten habe ich heute schon Angst....


    habe heute lange an der Brücke gebaut. Die Mittelachse (Bauteil 83b) meiner Telegraphen habe ich aus Bastelfolie gemacht - so eine, mit der man sonst Weihnachtssterne bastelt. Die kleinen Hebelchen sind aus der Borste eines Pinsels. Das Kompassgehäuse ist eine Perle aus dem Bastelbestand meiner Tochter. In deren Mitte ein Stecknadelkopf. Um 5 Telegraphen bauen zu können, habe ich die Bauteile kopiert, da im Bogen, wie schon bekannt, nur 4 vorhanden sind. Hier das Resultat des heutigen Tages.



    wie so oft, sieht man von aussen nicht wirklich viel



    Als nächstes kommen die Positionslampen, die hätte ich gerne auch beleuchtet :D mal sehn ob das was wird...

  • Hallo,


    hab ein Bild gefunden



    Titanic Brücke
    Bitte runterscrollen bis zum Bild "Die Brücke"


    hier hat die Titanic nur 3 Telegrafen, aber ein Telefon und noch ein unbekanntes Teil. Ausserdem sind hier keine, oder weiße Handläufe auf den Windschotts der beiden Niedergänge. Was stimmt nun?

  • ...
    hier hat die Titanic nur 3 Telegrafen, aber ein Telefon und noch ein unbekanntes Teil. ...


    Schau mal hier (Foto zeigt die baugleiche OLYMPIC).
    Diese Anordnung der Telegrafen und der übrigen Instrumente der Schiffssteuerung ist auch durch die Baupläne belegt.
    Die von Dir gefundene Zeichnung (von Ken Marschall) aus einem Jugendbuch gibt offenbar nicht die damaligen tatsächlichen Verhältnisse wieder.
    Ken Marschall hat ein solches Schnittbild auch später noch einmal (als Nachtszene) gemalt. Hier sind dann korrekt 5 Maschinentelegrafen zu sehen (etwas blättern).



    Handläufe:
    Hier ist es schon schwieriger.
    Es gab dort auch Handläufe bzw. Abdeckleisten. Zusätzlich waren zumindest an der Seite zur Brücke hin Metall-Haltestangen montiert.
    Bei der OLYMPIC war die Abdeckleiste bei der Indienststellung an der beschriebenen Stelle weiss. Hierzu existiert ein Foto. (Dieses Foto wurde anlässlich eines Besuchs des britischen Thronfolgers an Bord aufgenommen. Vielleicht hat zu diesem Zeitpunkt auch nur der Handlauf noch gefehlt und man hat die Oberkante provisorisch abgedeckt und weiss gestrichen. Die Schutzwand um diesen Niedergang scheint nach diesem Foto auch (noch?) etwas niedriger gewesen zu sein als die übrige Schanz. Ebenso steht übrigens der Geräteschrank für den Sounder an einer anderen Stelle - weiter vorn - als bei der TITANIC. )
    Später scheint die Leiste bei der OLYMPIC holzfarben gewesen zu sein. Genaue Farbangaben zur TITANIC gibt es auch da aber (naturgemäß) nicht. Ein eindeutiges Foto dieser Stelle auf der TITANIC hat man m.W. bisher nicht gefunden.
    P. Davies-Garner hat seinerzeit dort eine weisse Leiste gebaut. Ich habe mich halt für "braun" entschieden. Wer weiß schon, wie es genau war? Und warum soll ausgerechnet dort (und nur dort) kein holzfarbener Handlauf gewesen sein?


    BTW: Unterhalb der Brückenfenster waren innen 9 (braune) Seeschlagblenden montiert... Vergl. dazu das oben verlinkte Foto.


    Generell:
    Wer ein möglichst korrektes Modell der TITANIC bauen möchte, muss enorm viel recherchieren. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber auch einiges an Zeit gekostet. Trotzdem werden bei einigen Details sicher immer Fragen offen bleiben. Die TITANIC hat nicht lange genug existiert, um eingehend dokumentiert werden zu können. Von Passagieren eventuell aufgenommene Fotos, die Details hätten klären können, sind von der eigentlichen Atlantikpassage ab Queenstown nicht erhalten geblieben.
    Viele Fragen zu Einzelheiten hat man später versucht anhand der OLYMPIC zu beantworten.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Danke Helmut,
    Da ein Foto autentischer als eine Zeichnung ist, sind es dann auch bei mir fünf Telegrafen geworden. Bei dem Handlauf habe ich mich nun doch dazu entschlossen, ihn weiß zu machen. Wenn es sich später als falsch herausstellt, kann ich das immer noch ändern. Vielleicht waren die bei der Olympic weiß, als es als Lazarettschiff umlackiert wurde? Und mit suchen von Hinweisen und Bildern im Internet ist man fast genauso lange beschäftigt wie mit dem eigentlichen Bau.
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    Bei den Detailierungen kann man sich ganz schnell verzetteln und vom hundertsten ins tausendste kommen.... nicht desto trotz will ich versuchen die Handläufe der Aufbauten des Bootsdecks darzustellen. Beim Wheelhouse und einem der Niedergänge habe ich das schon mal versucht. Habe mir die Hohlnadel einer Injektionsnadel scharf geschlieffen und kleinste Scheibchen aus Papier ausgestanzt. Diese klebe ich als "Abstandshalter" für die Handläufe an die Gebäude. Darauf dann mit Sekundenkleber-Gel einen 0,3mm starken Messingdraht als Handlauf. Dann an den Haltepunkten nochmal ein kleiner Tupfer Weissleim, damit es etwas rund aussieht. Lackiert mit brauner Revell-Modellfarbe. Die Decke der Brücke hat Unterzüge bekommen, ebenso zwei LED`s als Beleuchtung. Das war eine Fummelei...
    An den Innenseiten der Niedergänge habe ich auch Verstrebungen angedeutet. Treppen habe ich als Lasercut hier, die zu gegebener Zeit eingebaut werden. Und hier ein paar Bilder des heutigen Tages.



  • Ganz große Klasse, Roland!!


    Bei den Handläufen hast Du eine gute Lösung für die Darstellung gefunden, Dir aber auch einiges vorgenommen...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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