Ein Containerkran zum Fürchten ... Möwe-Verlag, 1 : 250

  • Nun also zum Projekt 2, das parallel zum flexiblen neuen Hafen und zu Projekt 3, der CONTI BELGICA entsteht: Die Hafenanlagen der dreißiger Jahre kennen leider keine moderne Containerbrücken, und dennoch soll unser fiktiver Hafen eine solche haben. Auch wenn die ziemlich einsam wird im Vergleich zu aktuellen Hafenkonstellationen - wer kennt sie schließlich nicht, die Ansammlungen von mindestens bis zu 6 oder mehr nebeneinander stehenden Containerbrücken pro gigantischem Containerriesen?


    Nun, daraus wird zumindest in meiner Anlage nichts werden, denn mehr als maximal eines dieser fürchterlichen Modelle des Möwe-Verlags wird es dort nicht geben. Und es ist in der Tat übel: Das Modell der Containerbrücke mit der Best.-Nr. 1089 aus dem Jahr 1995 ist mit Sicherheit das Schlimmste, was ich in meiner bisherigen "Laufbahn" als Kartonmodellbauer bearbeitet habe.


    Aber zurück zum Anfang: Eínen wirklich bewundernswerten Baubericht zu diesem Kran in seiner älteren gelben Version mitsamt erklärendem Vorwort hat Ulrich alias "Modellschiff" bereits in seinem Beitrag zu diesem Modell abgeliefert. Und um es gleich am Anfang zu sagen: Ohne seinen Bericht hätte ich mit diesem Modell nicht begonnen und es wäre längst sonstwo gelandet ...


    Ich muss zugeben: Ich hatte es nur begonnen wegen meines "flexiblen" Hafenprojekts und ich bin eigentlich nicht der geduldige Typ, der sich gern mit mikroskopischen Bauteilen im Maßstab 1:250 herumschlägt - je größer, desto besser war davor eher meine Devise (Sorry, pianisto! ^^ )


    Aber dieser Kran bietet ein wahrlich schlimmes Gesamtbild, mit dem man außerdem fertig werden muss: Neben einer unermesslichen Anzahl von winzigsten Kleinteilen, mit denen man als Einstiegshindernis 4 Fahrgestelle bauen muss, kann man zum Modell insgesamt festhalten: Mieseste mögliche Papierqualität, ähnliches gilt für die überwiegend unverständliche und zum Teil falsche Bauanleitung, die auf miserable Skizzen, wenn überhaupt, zurückgreift. Die Bauteile selbst sind z.T. falsch und durchweg nahezu unleserlich beschriftet - das Ganze ist eigentlich ein gelungenes Paket zum Abgewöhnen - Glückwunsch an den Möwe-Verläg für dieses Produkt, das sicherlich in der Kategorie "Miesestes Modell zum Abgewöhnen" einen Spitzenplatz verdienen würde!


    Nichtsdestotrotz: Dank der wirklich tollen Motivationspostings im Ulrich-Fred wurde ich zum Weitermachnen animiert - und habe es dann auch gemacht. Und Ulrich ist wirklich ein sehr vornehmer Mensch, der sich zu diesem Modell äußerst zurückhaltend äußert - mein Glückwunsch auch dazu! ;)


    Noch weiß ich zwar nicht, ob es wirklich mit einem Erfolg enden wird, aber ich hoffe, dass ich dank des Bauberichtes von "modellschiff" weitermachen kann mit dieser Containerbrücke, die im Gegensatz zu Ulrichs Modell zu den neueren (baugleichen) blau-roten Kranmodellen gehört..


    Nachdem die 4 Fahrgestelle trotz innerer Widerstände mittlerweile fertig sind und man sich an den Anblick der Fitzelteile (kran02.jpg) gewöhnt hat, geht es nun weiter ...

  • Glücklich ist, wer nach den 4 Fahrgestellen endlich auch einen Rahmen hat (kran04.jpg), der dem von Ulrich in seinem Baubericht entspricht.


    Doch dann das Entsetzen: Auch Ulrich hat sich offenbar "verbaut", wie seine späteren Bilder zeigen und so schließe ich mich an und "baue um", zwangsläufig etwas gewalttätig (kran05/06/07.jpg). Meiner Bitte in Ulrichs Fred, eine Warnung an das betreffende falsche Bild anzuhängen, die Hilflose wie mich vor Fehlbau warnen, ist er leider bislang noch nicht nachgekommen, und so sei "Nachbauern" das rechtzeitige Lesen auch des Ende seines Freds empfohlen!


    Aber ohne seine nachfolgenden tollen Detailfotos wäre es mir kaum möglich gewesen, so weit zu kommen wie bisher geschehen - danke nochmals an Ulrich "modellschiff" für den ausführlichen Baubericht! :thumbup:


    Und so bin ich nach den oberen Aufbauten und Streben der Containerbrücke mitsamt inneren Holzstäbchen oder Drähten (kran08/09/10.jpg) mittlerweile an der Kabeltrommel angelangt (kran11.jpg) - und es wird weitergehen ..!


    Übrigens: Wie schon im Hafenfred angedeutet, habe ich anhand Ulrichs Detailfotos und meiner Probeergebnisse festgestellt, dass mir in der Tat bisher jegliche Erfahrung fehlt, so wie er es macht detailliert auszuschneiden/auszustanzen, was er auch ohne auf Lasercuts zurückzugreifen geradezu bewundernswürdig beherrscht. Scheinbar habe ich nicht nur nicht die richtige Technik dazu, sondern auch nicht die richtigen Werkzeuge. Mit was in aller Welt schneidet man bloß die Geländer so aus wie er z.B. beim Podest für die Kabeltrommel (kran11.jpg)?


    Wie man sieht, habe ich im Fall der oberen Aufbauten nach Abschneiden des Originalteils zu einem bei einem Versand nachgekauften Geländer-Ätzteil gegriffen (kran09.jpg), dieses dann angemalt mit schwarzem permanenten Lumocolorstift, aber das kann es doch nicht sein, oder? Soll ich etwa alle Geländer durch sowas ersetzen?


    Im Moment weiß ich noch nicht, wie ich weiter verfahren soll - aber schließlich bin ich hier ja auch "Schüler", wenngleich leider auch nicht mehr mit dem dazu passenden Alter ... :whistling:

  • Moin Jürgen,


    als Alternative zur WHV´er Gantry käme vielleicht der Containerportalkran des MDK-Verlags in Frage (Best.Nr. 7038 in 1:250)
    Das Modell ist einem TAKRAF-Kran nachempfunden. Die Originale standen seit den 80ern im Rostocker ÜSH und (u.a) in Hamburg am UNIKai.


    Gruß
    Peter

  • Hallo Jürgen,
    nun stell Dein Licht mal nicht unter den Eimer. Dein Kran gefällt mir gut. Auch die Kabelrolle.
    Mit dem Ausschenein geht das so: Ich habe ein 30° Abbrechmesser und damit kann ich die kleinsten Teile ausschneiden. Es gehört nur etwas Geduld dazu.
    Mit dem Bild, das Du anmahnst, habe da keine Erinnerung, dass da etwas verkehrt rum war.


    Ich denke, du wirst den Kran schon vollenden. Auch wenn er dir etwas schwierig erscheint, später wirst du sagen können, ich hab es doch geschafft.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited once, last by modellschiff ().

  • Peter
    Danke für den Hinweis. Sollte ich mal die Nerven verlieren mit dem Kran oder aber in meiner künftigen Hafenlandschaft weitere Kräne benötigen, werde ich mir den anschauen. Vielleicht aber auch schon früher! ;)


    Ulrich
    Danke für die erneute Ermutigung. Aber zu deinem 30° Abbrechmesser eine Frage: Ist das sowas ganz Normales aus dem Baumarkt? Ich habe beim HBV ein MARTOR Grafix-Set 412 beschafft und da sind ja diverse Klingen drin (einige identische übrigens im Gegensatz zur Produktbeschreibung).


    Da müsste doch eigentlich auch eine Klinge dabei sein, die das so schafft, wie dein Abbrechmesser, oder ..?
    Allerdings lassen meine Versuche da bisher noch sehr zu wünschen übrig. ;(

  • Hallo, ich habe den Modellbogen nochmals hervorgeholt. Rechts im ersten Bild erkennt man die vier Pfeiler # 7 und #8. Die Beschreiftung zeigt jewils nach außen. Oben bei den Pfeilern gibt es die anklebestellen für die Unterzüge der Landseitigen Quertraverse. Da muss nichts ausgeschnitten werden. Auf dem 2. Bild erkenntant man die Traverse und ein aufgeklebtes Stück Karton.

  • Jetzt habe ich mithilfe einer Spritze etwas Nagelentferner (acetonhaltig) untergespritz, um zu shene, was ich unter dem aufgeklebten Teil sehen. Und da ist nichts weiter als der Pfeiler. Ich habe wegen der Optik das Stück angebracht. Den Pfeiler habe ich von aben nach unten (Innenseite) fotografiert.

  • Der Pfeiler unten auf dem Fahrgestell.

    Images

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  • Von der Seeseite aus gesehen sieht der Pfeiler so aus wieder von oben nach unten.
    In keinem Baustadium musste ein grpßes Stück aus dem Pfeiler ausgeschnitten werden.
    Ich hoffe, dass es nun klarer ist.
    Die 30 Meser gibt es auch im Künstlerfachbedarf z. B. bei Gerstäcker. Es geht aber auch das 45 Messer, wie man es im Baumarkt bekommt. Hauptsache das Messer ist scharf. Ich schneide wegen des Widerstandes nicht auf einer Kunststoffmatte sondern auf einer Glasplatte. Reststücke vom Glaser.
    Viele Grüße
    Ulrich

  • Ully
    Danke für den Link, werde als amazon-Kunde sicher davon Gebrauch machen!


    Ulrich
    danke für deine weiteren Bilder, wirklich jedes wird sicher wichtig für mich sein bei dem weiteren Bau!
    Anderes Thema: Was ich nur meinte zu deinem Umbau, scheint nicht ganz klar geworden zu sein, wie ich deinen Posts versuche zu entnehmen, deshalb nochmal, es ist eigentlich ganz einfach:


    Deinen ursprünglichen Trägerbau (siehe unten, ulikran04.jpg) habe ich als Vorlage für einen identischen Nachbau benutzt (kran04.jpg).
    Das ist jedoch leider genau falsch herum gebaut mit der falschen Seite nach vorn, die andere wäre richtig und deshalb hast du diesen Träger umgebaut. Die Rückseite des landseitigen Trägers ist nun vorne (ulikran04umbau.jpg). Diese Rückseite des landseitigen Trägers habe ich dann auch (durch den oben geschilderten gewalttätigen Umbau) genau so hingekriegt (kran04umbau.jpg) wie du. Die verdeckenden Aufkleber bei dir (ulikorrektur.jpg) und mir (korrektur.jpg) sind nun identisch und eben auf den selben Sachverhalt zurückzuführen, nämlich den erfolgten Umbau.


    Ich weiß, es sind nun viele Jahre vergangen seit dem Bau, aber ich hoffe, es jetzt vielleicht klarer gemacht zu haben, was ich mit dem Umbau gemeint hatte.


    Auf jeden Fall werde ich nun versuchen, weiter zu machen mit dem Kran anhand deiner Bilder, und wenn ich neue Ätzteile brauche, dann nehme ich halt die, denn das Ausschneiden wie du es beherrschst, kriege ich bis auf weiteres mit Sicherheit NICHT hin und ist eben für mich eine allzu "ätzende" Tatigkeit! ;)

  • Irgendwie zieht es mich wieder hin zum Projekt 2: Der Containerkran des Grauens scheint die wahre Herausforderung zu sein, oder ist es nur eine Trotzreaktion? Ich bin mir nicht sicher ...


    30° Abbruchmesser hin oder her - "es hat keinen Sinn, ich krieg´s nicht hin" könnte man schon morgens vor sich hinreimen, wenn man die desaströsen Ergebnisse vom Vorabend sieht. Und damit ist meine Entscheidung b.a.w. endgültig gefallen: An der Reling bzw. an Niedergängen wird nicht vergeblich herumgemurkst und -gestanzt, der Standard vom Ulrich ist für mich so nicht zu erreichen und wer will sich schon ständig über so einen Anblick "danach" dann ärgern?


    Also werde ich mir weiter für solche Modelle, die niemals mit Lasercuts daherkommen werden, zusätzliche Ätzteile besorgen und versuchen, die Messingdinger irgendwie passend und haltbar anzupinseln - bislang nur mit permanentem Lumocolorstift und insgesamt mit mäßigem Erfolg - die Dinger kann man wohl eher nicht mit Weißleim kleben, oder? Hab´s bisher nur mit Uhu versucht, aber die Fäden, die Fäden ... Vielleicht findet sich ja noch eine besser Lösung!


    Das Podest der Kabelrolle ist wieder eine dieser verhassten Fitzelarbeiten, das vorherige Einpinseln mit Textilverstärker macht es allerdings wenigstens ein bisschen besser, wenn auch die Färbung des miesen Papiers des Krans leicht dunkler wird.


    Die Kabelrolle ist nun dran und an den Anblick werde ich mich eher gewöhnen als an die früheren nicht ausgeschnittenen Relingstücke - geht ja jetzt gar nicht mehr! (Auch wenn Ulrichs ausgestanzte Teile irgendwie deutlich besser wirken ... ;(;) )


    EDIT: Heute musste ich entdecken, dass ich als allgemeines Zubehör vermutlich auch als Relingersatz entsprechende Lasercut-Teile im Handel hätte bestellen können - Farbe mir z.Z. unbekannt, aber vermutlich entsprechend umgestaltbar. Wie sagt man so schön "Dümmer geht´s nümmer ...". Aber was ist mit Niedergängen, gibt´s die auch als allgemeine Teile ..? Nun, als "Schüler" bleiben einem ja noch 100 Punkte und mehr zum Erfahrung sammeln ... :evil:

  • Die Fitzelei am Containerkran geht weiter - zum Trotz habe ich heute zwei (blaue!) Containerkräne bei dem MDK-Verlag (Best.Nr. 7038 in 1:250) bestellt gemäß Tipp von Peter Wulff - mal sehen wie sich die machen, was selbst dann interessant ist, wenn man sie vorläufig noch nicht baut und nur die Bögen studiert ...


    Zu meinem Kran des Grauens schaue ich mir natürlich weiter unaufhörlich die Bilder von Ulrich an und ich frage mich inzwischen langsam aber sicher, ob ich nicht bei der Forumsinquisition ein Verfahren gegen ihn wegen Verdacht auf Hexerei beantragen sollte - kein Mensch kann m.E. normalerweise solche Relings und Niedergänge ausschneiden wie er, 30° Abbruchmesser hin oder her! (Achtung: war natürlich ein HI, den Smiley muss man sich deutlich größer vorstellen! :D).


    Also musste ich nach furchtbarem Scheitern mit Skalpell und diversen Messern mit meinen ätzenden Ätzteilen weitermachen, da kann man wenigstens auch "allgemeine" Niedergänge beim Versandhandel für ein Schweinegeld beziehen - ist mir jetzt aber egal, selbst wenn ich wegen dieses Krans zu guter Letzt Haus und Hof verkaufen muss und mich nahe Angehörige wegen beginnender psychischer Auffälligkeiten vielleicht verlassen werden während der weiteren Bauarbeiten ... :rolleyes:


    Also weiter gefriemelt und mich an Reling und Niedergang am nun folgenden seeseitigen "Aussichtsturm" des Krans versucht - und schließlich habe ich zum Trost noch meinen Zwei-Meter Mann aus dem Hafenidyll (siehe letzten Beitrag dort) oben in den Ausguck gestellt - ich hoffe, er sieht, wie es nun weitergehen könnte - und sicher wünscht auch er euch allen wie ich frohe Ostern! :thumbup:

  • Das erste Kapitel des Scheiterns wurde eigentlich bereits zu Beginn geschrieben. Nur aufgrund guten Zuspruchs hier im Forum überhaupt angefangen und weitergemacht und aufgrund einer wahrhaft unterirdischen Bauanleitung blind versucht, Ulrich "hinterherzubauen."


    Nach Fertigstellung eines wunderbaren Architekturmodells wie z.B. dem Papstpalast von Avignon, der während der gesamten Bauzeit echt Spaß machte, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ein solcher kleiner Kran tatsächlich derartige Probleme bereiten könnte. Während die Baugruppen des Papstpalastes natürlich ordnungsgemäß von mir innen und hinten beschriftet waren und so recht problemlos montiert werden konnten, war eine derartige Beschriftung der Fipselteile des Krans natürlich nicht möglich - da hätte man wohl vorausschauend die Bögen mindestens fotokopieren sollen. Das war natürlich nicht geschehen und beim immer wieder erfolgenden "Zurückstürzen" auf diese "Bauanleitung" und deren unklare Anweisungen z.T. ohne jede Abbildung wusste ich zu schlechter Letzt eigentlich überhaupt nicht mehr, welche Teile dieser Nummerierung ich bereits wo verbaut hatte und und konnte so der kryptischen Anleitung noch weniger folgen.


    Und der blinde Nachbau, nun ja, ohne Ulrichs Vorlagen wäre er ja gar nicht möglich geworden, aber er hat sicher manchmal in einer anderen Reihenfolge gebaut als der Autor das in seiner Bauanleitung wollte ... (Übrigens, Ulrich: Was ist das eigentlich für ein zweiter Kran in deinem Bericht, die "Eigenkonstruktion (links im Bild)".. :?: )


    Insofern war eigentlich ein gewisses Scheitern schon "vorprogrammiert", aber nun schreibe ich das 2. Kapitel: Während ich meinen ersten größeren Fehler im Nachbau noch wie beschrieben korrigieren konnte, folgte schon bald darauf der zweite, ganz unbemerkt: Immer wieder habe ich mir Ulrichs Bilder angesehen, aber es trotzdem nicht gemerkt, obwohl man es hätte sehen können. Die obere blaue Abdeckung auf dem landseitigen Querträger hatte ich von Anfang an falsch montiert ohne es zu merken, nämlich deutlich zu weit vorne!


    Das wurde mir siedendheiß klar, als ich nun den hinteren kleinen landseitigen Kran montieren wollte, der vorne neben dem Gebäude auf diesem Querträger steht. Ein Umbau war schlichtweg unmöglich, auch ein zweiter Bogen hätte das Ganze nicht gerettet: Der ganze landseitige Querträger wäre unreparierbar beschädigt worden. Konsequenz: Entweder nun den Kran entgegen dem Vorbild (auch von Ulrich) unmöglich weit vor den Querträger setzen, was m.E. noch blöder gewirkt hätte als meine Notlösung nun: Abschneiden des zu langen Teils der Abdeckung und Bau der Kranachse wie vorgesehen an den Querträger. Allerdings steht der Kran dadurch nun eigentlich zu dicht am danebenliegenden Gebäude auf dem Querträger. Ihn unter diesen Bedingungen noch drehbar zu gestalten, wäre fast schon albern gewesen und so habe ich ihn fest eingebaut an seiner Position: An diesem Teil werde ich sowieso nie mehr herumdrehen später! :evil:


    Trotz allem Frust habe ich noch ein Geländer angebracht auf dem Querträger: Vermutlich wird bei all diesen noch folgenden Ätzteil-Relings auch noch eine Nachbestellung erforderlich sein - au weia ... ;(

  • Mittlerweile ist der große Frust abgeklungen, es kann also weiter gehen zum nächsten! :rolleyes:


    Nun ist bei mir erst einmal der landseitige Kranausleger fällig, da wandele ich Ulrichs Reihenfolge ausnahmsweise mal ab. Auch dabei gibt es einiges auszuschneiden, was ich auch mache nach Einpinseln mit Textilverstärker.


    Allerdings schlägt nun wieder mal das miserable Papier zu: Wer hier ein bisschen zu viel vorritzt oder gar auf der falschen Seite, riskiert einen sofortigen und vollkommenen "Papierbruch" auf der Oberfläche, der auch mit passenden Farbstiften nicht mehr korrigiert werden kann - übel!


    Dazu natürlich auch hier die Tücken der Baulanleitung: Was ist das für ein geheimnisvolles Teil 15a? In der Zeichnung ist es zwar drin, aber es so einzubauen wie dargestellt, macht überhaupt keinen Sinn. Wieder der übliche Blick auf Ulrichs Modell: Hier scheint das Teil vollkommen zu fehlen, wo ist es geblieben, Ulrich? ;)


    Ratlosigkeit macht sich nicht nur an diesem Teil fest, sondern an der Gestaltung des Auslegers überhaupt: Auf Ulrichs Bildern seines gelben Krans kann man nur schwer die Innenseite identifizieren: Was hat sie für eine Farbe? Ist sie ebenfalls gelb, und wenn ja, warum? Oder ist sie - wie natürlich bei meinem Bogen, auf der Rückseite weiß? Und was macht man dagegen, seitlich in den ausgeschnittenen Kranausleger hinein zu blicken und dabei zu vermeiden, auf scheußliche weiße Innenflächen eines natürlich blauen Krans zu blicken? Dessen Konturen sind mit viel Mühe ausgeschnitten worden, aber bestimmt nicht, um darin weiße Innenflächen zu sehen! Muss ich jetzt etwa doch wieder innen anstreichen wie zu Revell-Zeiten? Fragen über Fragen, aber keine Antworten ..!


    Was hilft nun gegen den Frust? Vielleicht zwischendurch eine vierte (!) Baustelle! Man mag mich für verrückt erklären, aber ich habe auf Tip von Peter hin zwei blaue Kräne zu jeweils 6,- EUR beim Mitteldeutschen Kartonmodell-Verlag in Berlin bestellt, Bestellnr. 7038 blau. (Übrigens: vorbildliche Reaktion dort, ich erhielt sogar einen telefonischen Rückruf w/ Fehler bei der Bestellnummer und zur Kranfarbe! :thumbup: ).


    Die 2 Kräne sind eine glatte Erholung: Natürlich vereinfacht, wie auch vom Verlag angegeben, aber tatsächlich eine Alternative für diejenigen, die sich nicht mit dem "Containerkran des Grauens" befassen wollen, wofür ich vollstes Verständnis hätte. Einfache, leicht fassliche Anleitung auf einer einzigen Seite und ebenfalls recht problemlos zu bauen. Eines der 4 Fahrgestelle habe ich freiwillig (!) selbst nach den gruseligen Erfahrungen mit den 4 Fahrwerken des anderen Krans individuell verändert: Räder ausgeschnitten, 10 Pappstreifen dahinter geklebt, Räder innen schwarz gemalt und schon ist auch hier ein wenigstens etwas anspruchvolleres Fahrgestell entstanden (kmodkran2) - an einem Abend mal eben gebaut und ein gewaltiger Unterschied zum tagelangen Herumpuzzeln mit meinem Horrorteil ...


    Aber auch zu diesem Modell direkt mal eine kleine Warnung: Das Papier des Modells, das beim Anfassen einen deutlich besseren Eindruck hinterlässt als das des Horrorkrans, hält ebenfalls eine kleine Heimtücke bereit: Es reagiert derart schnell auf Kittifix, wie ich es bisher bei noch keinem Kartonmodell erlebt habe: Bereits nach wenigen Sekunden besteht keine Verschieblichkeit der geklebten Bauteile mehr - also auch hier höchste Vorsicht geboten!

  • Nun, es wird jetzt tatsächlich immer unklarer, wie es weiter geht!


    Ich ordere nur deshalb keinen zweiten Bogen des Krans (den ich eigentlich bräuchte, um eine komplette Bauteilnummerierung zu erhalten), weil zu den 9,90 EUR des Krans kommen fast 7,- EUR Versandkosten dieses Verlags - ein zweiseitiger Bogen und solche Wucher-Versandkosten kann ich einfach aus ideologischen Gründen nicht akzeptieren.


    Wenn sie wenigstens noch eine vernünftige Qualität bei ihrem Bogen liefern würden, wäre ich vielleicht insgesamt positiver gestimmt, aber dieses Papier ist einfach das Letzte - selbst wenn man auf der Rückseite, wie inzwischen geschehen, nur gaaanz vorsichtig rillt und nicht ritzt, gibt es beim Umfalten einen Farbbruch an der Oberseite - das ist einfach nur KARTONMODELLSCHROTT! Dieser Sachverhalt zwingt mich dazu, oben auf den Ausleger etwas zum Ausbessern aufzukleben, was da nicht hingehört (Bild unten links): Wenigstens steht dafür ein Teil der nicht benötigten Reling zur Verfügung ... :wacko:


    Ja, an dieser Stelle wird man ganz sentimental: Das Papier vom Mitteldeutschen Verlag für Containerkran II ist zwar besser, aber in der Verarbeitungsqualität auch nicht gerade umwerfend - gerne würde ich für eine bessere Papierqualität mehr als 6,- EUR bezahlen. Das HMV-Papier ist offensichtlich besser und noch besser ist vor allem das der Franzosen: Die Crew von "Editions L´Instant Durable" und deren Kunden müssen wohl nicht auf ein paar Cent schauen - da gibt es einfach Spitzenqualität im Papier und in der Bauanleitung, die ich mittlerweile noch mehr als zuvor zu schätzen weiß!


    Aber zurück zur tristen Kran-Realität: Da ich nun die beiden Möwe-Bögen wegen der unverschämten Versandkosten nicht nochmal hierher bekommem werde, muss ich mich halt mit diesen zutiefst üblen vorliegenden Teilen begnügen: Leider hat sich auch Modellschiff Ulrich mittlerweile hier ausgeklinkt (ich hoffe, ich habe nicht insgesamt zu viel nachgefragt bei diesem Modell oder gar angemerkt bei seinem Baubericht bisher ... ;)) und so muss ich ohne Hilfe weitermachen. Und das wird zunehmend unangenehmer wegen der für mich nach wie vor unverständlichen Bauanleitung: Ellenlange verbale Beschreibungen, aber kaum eine einzige verständliche und/oder lesbare Zeichnung ...


    Da meine Fragen im vorigen Post unbeantwortet blieben, habe ich nun mit zwei gemischten Revell-Farben die Unterseite des landseiten Auslegers angestrichen - wenn ich so weiter mache, kann ich gleich wieder zu meinen Plastikmodellen zurückkehren, da sind in der Regel wenigstens die Bauanleitungen verständlich! :rolleyes:


    Nun, dieses Teil des landseitigen Auslegers sieht jetzt mit Ätzteil-Reling für mich einigermaßen annehmbar aus, aber wie werden diese ganzen Teile aneinander befestigt? Keine brauchbaren Hinweise irgendwo, also ist Eigeninitiative gefragt, ich werde wohl eigene Verbindungen konstruieren.


    Der andere, der mitteldeutsche Kran also, kommt dagegen voran: Toll finde ich bei dem, dass man tatsächlich jede Menge richtig gefärbte "Reservebauteile" vorgesehen hat (Bild unten rechts), die man immer wieder mal brauchen kann. Auf so eine Idee ist man beim Möwe-Bogen natürlich überhaupt nicht gekommen: Wer sowas freiwillig baut, muss selbstverständlich auch ohne Reserveteile auskommen - selber Schuld!


    Also wird weiter gebaut und da der "Alternativkran" Fortschritte macht, könnte er möglicherweise irgendwie früher fertig werden als der "Kran des Grauens" ... :)

  • Die CONTI BELGICA und auch der Hafenschuppen müssen warten! Aber wer will schon langweilig vor sich hin Schuppen-Törchen kleben, wenn man ein Kran-Abenteuer daneben stehen hat, von dem man noch nicht weiß, was einen genau erwartet ...


    Der mitteldeutsche TAKRAF-Kran kommt wie erwartet deutlich schneller voran, aber wen wundert das? Im Vergleich zum Schnipsel-Kram (sorry, Filigran-Kran) von Möwe sieht er aus wie ein klobiges Ungeheuer und da werden auch einige "Verfeinerungen" nichts ändern, die die Bauanleitung andeutet.


    Ein Mittelding zwischen den beiden Kränen wäre vermutlich optimal - vorausgesetzt natürlich eine bessere Papierqualität. Während sich der Möwe-Karton sogar an einzelnen Stellen verfärbt beim Zusammenkleben mit Kittifix (!), zeigt das Papier vom TAKRAF-Kran leider auch sofort Kante: Bruchkante in der Farbe nämlich bei nur leichtem Anrillen und Knicken. Beides müsste man nicht haben! ;(


    Der TAKRAF ist mittlerweile höher und ausladender als der "Kran des Grauens", sein Ausleger ist natürlich bei der einfacheren Konstruktion dieses Modells auch nicht klappbar. Aber beim Möwe-Teil gibt es Fortschritte zu vermelden: Ich meine jetzt wieder etwas mehr verstanden zu haben nach endlosem Studium der "Bauanleitung" und auch Ulrichs Bildern. Nach einem ersten (gescheiterten) Befestigungsversuch des landseitigen Auslegers wurde dieser mittlerweile erfolgreich mit Kartonstreifen befestigt - und hält! Nun beginne ich mit dem seeseitigen Ausleger, auch hier ist natürlich Ausstanzen des Gerippes Ehrensache. Und vermutlich werde ich ihn auch klappbar machen - der Ehrgeiz will das nun so.


    Und wenn ich eines weiß und nun auch noch diesen Ausleger innen anstreichen muss: DAS! DING! WIRD! FERTIGGEMACHT! (Irgendwie ... :rolleyes: )