Die Turtle, U-Boot von 1776, 1:12, Heinkel Models

  • Wieder mal verlasse ich meinen natürlichen Lebensraum (alte Flugzeuge) und begebe mich, im wahrsten Sinne des Wortes, in fremde Gewässer. Oder genauer, unter fremde Gewässer. Die Turtle - die als Ur-Mutter aller U-Boote gilt. Sie wurde 1776 von David Bushnell gebaut, um im Unabhängigkeitskrieg Sprengladungen an Britische Schiffe anzubringen. Bushnell hatte in den 1770ern begonnen, Unterwasser-Sprengladungen zu entwickeln um sie im sich abzeichnenden Krieg gegen Großbritannien gegen die Britische Flotte einzusetzen. Nachdem es ihm gelungen war, zuverlässige Unterwasser-Sprengsätze zu entwickeln, brauchte er etwas, um diese auch unter Schiffen anzubringen. Die Idee zu Turtle war geboren. Nach mehreren erfolgreichen Test im Connecticut River, stach sie am 7. September 1776, gesteuert von Sgt. Ezra Lee, in See um die HMS Eagle vor Liberty Island mit einer Zeitgesteuerten Bombe zu versenken. Leider spielte die Eagle aber nicht mit, das sie einen metallverkleideten Rumpf hatte und es nicht gelang diesen anzubohren. Lee lies die Sprengladung dann einfach nahe der Eagle zurück und hoffte, das würde ausreichen um die Eagle zu zerstören. Sie wurde jedoch in den East River getrieben und explodiert dort ohne Schaden anzurichten. Es wurden dann noch zwei weitere Versuche mit der Turtle unternommen, aber auch ohne Erfolg und beim zweiten wurde sie von den Briten versenkt.
    Manche (vor allem Britische) Historiker halten das Ganze aber eher für ein erfundenes Gschichtl. Vor allem dass die Turtle mit ihrem primitiven, ineffizienten Propeller in den strömungsreichen Gewässern vor New York navigieren konnte, scheint unwahrscheinlich.
    Na wie auch immer, es gibt ein nettes kleines Modell der Turtle und an das habe ich mich heran gewagt.



    (c) Heinkel Models

  • Da ich dieses Wochenende Stroh-Witwer war, hatte ich viel Zeit und bin schon weit fortgeschritten. Es wird also eher ein Rückblick als ein Baubericht.


    Beginnen wir also mit dem Rumpf. Diese besteht aus mehreren Ringen, die später übereinander gestapelt werden.



    Um sie leichter zusammenkleben zu können, biege ich die Klebelaschen der Spanten abwechselnd nach oben und unten.



    Beim eisernen Kiel gehe ich etwas anders vor. Da verwende ich die Streifchen-Methode.


    Die Übergänge zwischen den Ringen bemalte ich dann innen noch schwarz, damit man außen nichts Weißes durch blitzen sieht.



    Die einzelnen Ringe beschwerte ich zum Trocknen immer mit einem Buch, damit sie sich nicht verzogen. Beim Keil war das etwas komplizierter, aber mit etwas Moosgummi als puffer um die Spitze nicht einzudrücken ging das schon.



    Zum Schluss werden die einzelnen Segmente zum fast fertigen Rumpf zusammengefügt.




    Fast, da später noch eine zweite Lage Fassdauben drüber kommt.

  • Die obere Rumpfhälfte besteht auch aus einzelnen Ringen



    die mit der Streifchen-Methode verbunden werden.



    Darauf kommt der Turm mit deinen 5 Sichtfenstern.




    Für die Nieten auf dem Scharnier und den Durchführungen (dort kommen später der Propeller und der Bohrer hin) habe ich einfach Stecknadeln mit flachen Metallköpfen durch die Teile gesteckt. Bei den Bullaugen geht das leider nicht - da werde ich kleine Kartonscheibchen ausstanzen.

  • Wie schon angekündigt, wird der Rumpf mit noch einer Lage Fassdauben überklebt. Ich passte erst die Teile an, die einen Markierung zum Aufkleben haben,



    dann füllte ich die Lücken auf.



    An den Rumpf kommen noch das Ruder, die Ablage für die Bombe und einige Beschläge.


  • Hey cool, mal was anderes :D
    Dann gehst Du ja bals auf TauchstationP ;)


    Bin gespannt, wie das Teil fertig aussieht!


    Kleb wohl
    Peter

  • Hallo,
    sieht ja klasse aus, hat bestimmt viel Spaß gemacht das zu bauen.
    Ist ja schon interessant das es unterschiedliche Bauformen, ganz rund wie hier oder oval wie hier gebaut gibt.
    Das scheint an den unterschiedlichen Interpretationen der Historischen Daten zu liegen.


    Grüße
    Reiner