Die Seilführung der Katapulte der japanischen Marine

  • Liebe Klebis!


    Ick werd noch wahnsinnig...
    Ich bin ja nun wirklich nicht arm an Materialien, zudem ein Internet-Suchfuchs, aber jetzt kapituliere ich.


    Ich interessiere mich für den Bau des Typs Shiki 2 Go 5. Ich kann mir nicht helfen, aber die exakte Seilführung der Mechanik bleibt mir unklar. Mir ist bewusst, dass das Katapult auch wirkt, wenn im Innern nicht jedes Fädelchen originalgetreu gezogen ist. Dennoch: Wenn der Hund mal angebissen hat, kommt die Kieferklemme...


    Meine Unterlagen zeigen viel Widersprüchliches, was mich vermuten lässt, dass bei der einen oder anderen Quelle ebenfalls ein gewisses Mass an Unsicherheit und mangelnder Gewissheit herrscht.


    Hier eine Übersicht meiner Referenzen:


    - Tamya: Random Japanese Warship Details Vol.1
    - Modelarstwo Okretowe Nr. 53: Waldemar Goralskis 3D-Grafiken
    - Anatomy of the Ship: Takao
    - Einige Kagero-Hefte (Takao, Yahagi, Chikuma)
    - Diverse Berichte aus Modellbau-Foren über Bausätze, z.B. von Hasegawa


    Also, für jeden Hinweis bin ich voller Dank!


    Liebe Grüsse, Thom

  • Hallo Glue
    Was hast du dir da wieder ausgeknobelt? Da bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, was da wieder kommen mag. Meine wohl beste Referenz wäre wohl auch Anatomy of the Ship Takao gewesen. aber ich werde mich da mal noch reinkniehen, wär doch gelacht wenn wir da nichts finden würden.Das gibt ein Spass heute Abend, mal wieder alle Unterlagen rauskramen und auf dem Boden ausbreiten. :thumbup:
    Ich melde mich wieder !
    Grüsse Nik

    Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind (Albert Einstein)

    N.K.


    Derzeit im Bau: IJN Nagato 1:200 von Dom Bumagi, HMCS Waskesiu Card Fleet 1:200, MiG 21MF Answer-Angraf 1:33
    Fertig: Mellum, Indianapolis,TAKAO Digital Navy 1:250,Korvette Agassiz 1:250, NJL TOGO CFM 1:250 .
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  • Hier mal das einzige was ich auf die Schnelle gefunden habe.

  • Hier handelt es sich um eine Bauanleitung von Hasegawa. Ich meine mal irgendwo gesehen zu haben, dass das Kabel aus dem Dampfzylinder herausführt, dann über 2 flach liegende Umlenkrollen am hinteren Ende des Katapults nach vorne unter den Zylindern durch, stufenähnlich nach oben zum Vorderen doppelten Umlenkrad und von dort zum Startwagen führt. Jeder Flugzeugtyp hat einen eigenen speziellen Startwagen.
    Ich glaube, nun sind alle Klarheiten beseitigt.
    Grüsse Nik

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  • Hallo, Nic


    Vielen Dank für die Antwort!
    Die Anleitung habe ich auch schon beigezogen; sie ist an und für sich nicht schlecht.


    Ich werde aber mein Problem noch ein wenig verdeutlichen:


    In einer Skizze in den "Random Details" ist zu sehen, wie die Zylinder einen Kolben bewegen, an dessen Ende eine der Rollen sitzt (Bild 1). Von der Mechanik her ergibt das prinzipiell Sinn.
    In sämtlichen Seitenrissen aber ist die Rolle, die oben befestigt ist, so plaziert, dass die nach vorne schnellende Rolle unweigerlich damit kollidiert (Bild 2). Die Rollen müssten also allenfalls versetzt angebracht sein.
    Zudem bin ich mir über die Anzahl der Rollen nicht im Klaren. Bei Mariusz Motyka (Bild 3 und 4) sieht man sie sogar paarweise, was mir ebenfalls logisch erscheint, da man über genügend Umlenkrollen verfügen muss, damit der Schlitten - bei einer relativ geringen Verschiebung der Zylinderrolle - schliesslich die gesamte Strecke zurücklegt.
    Was ich mich ebenfalls frage: Wohin geht das andere Ende des Seils, wenn das eine an den Zylindern festgemacht ist? Müsste nicht noch eine Winde vorhanden sein?


    Oder schwätz' ich hier nur Blech?


    Love, Grüni

  • Hallo Thom


    Vorausgeschickt sei, dass ich keinerlei Unterlagen oder irgendwelche Kenntnisse über diese Katapulte habe. Wenn ich aber die obigen Bilder betrachte, scheinen einige Dinge klar zu sein.


    Deine letzte Frage über das andere Ende des Seils ist am einfachsten: es ist vorne am Schlitten angebracht. Das sieht man auf dem ersten Bild mit dem Prinzipschema und das muss ja auch so sein, weil es ja genau darum geht, mit dem Seil diesen Schlitten nach vorne zu bewegen. In diesem Schema ebenso wie in den anderen Skizzen sieht man übrigens auch das Seil, mit dem der Schlitten wieder zurückgezogen wird, nur bleibt unklar, wie dieser Seilzug zustande kommt.


    Die Seilführung in der Prinzipskizze zeigt eben nur das Prinzip, den mit dieser Anordnung wäre der Schlittenweg nur gleich dem doppelten Kolbenhub, damit viel zu kurz oder das Katapult unnötig lang. Daher die "doppelten" Rollen, die jedoch unabhängig sind. Führt man das Seil vom Fixpunkt an/bei den Zylindern über die erste bewegliche (Zylinder-)Rolle, von da um die erste hintere Umlenkrolle, dann um die zweite Zylinderrolle und von da um die zweite hintere Umlenkrolle nach vorne zur "Bugrolle", so ergibt sich ein Schlittenweg vom 4-fachen Kolbenhub. Das macht auf Grund der Längenverhältnisse Zylinder zu Katapult Sinn.


    Damit hat man auch das Problem der Rollenkollision gelöst. Die fixe Rolle vor den Zylindern sitzt in der Mittelachse des Katapultes und die beiden Zylinderrollen schiessen rechts und links daran vorbei.


    Se non è vero...


    Übrigens müssen die Kräfte auf das Seil fantastisch gewesen sein. Nimmt mich wunder, wieviele Start ein Seil ausgehalten hat.


    Gruss
    Andi


    PS: bin gespannt auf die Expertenlösung von jemandem, der es wirklich weiss.

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Freunde
    Ich habe versucht, mich gestern Abend schlau zu machen. Grundsätzlich gibt es von dem Katapult Shiki 2 mehrere Typen. Im Buch Anatomy of The Ship Takao sind 2 verschiedene Typen abgebildet. Ich vermute mal, dass mit der Gewichtszunahme der Bordflugzeuge im Verlauf des Krieges die Technik des Katapults angepasst werden musste. Wie GlueMe bereits erwähnt hat, gibt es dann in der Literatur (zB. Kagero Hefte), diverse zeichnerische vereinfachungen, die nicht hilfreich sind. Die Erklärung von Andi scheint mir sehr plausibel, für ein Katapult der späteren Generation, in dem es eine art dehnbaren Flaschenzug eben für die schwereren Flugzeuge gab. Ich werde mich heute Abend mal noch in die Tiefen meiner Modellbogensammlung begeben, und versuchen hier antworten zu finden. Möglich ist auch, dass je nach Voraussetzungen auf individuellen Schiffen die Katapulte angepasst wurden. So ist zB. auf der Nagato und dem Schwesterschiff Mutsu das Katapult aus Platzgründen zusammenklappbar.
    Mittlerweile interessiert mich die Sache ebenfalls. :D
    Grüsse Nik

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  • Womöglich müssten wir unsere Quelle in Tokio bemühen! :cool: :cool: :cool:
    Vielleicht kann Michael von ferne für Klärung des Problems sorgen.

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  • Hallo nochmal Ich,
    Von GPM gibt es doch den Bausatz der Mitsubishi M1 Pete mit dem Katapult. Ist dort womöglich eine vernünftige Erklärung zu finden? Hat jemand den besagten Bogen?
    Grüsse Nik

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  • Ich bin hocherfreut über euer Interesse und die Hilfsbereitschaft! :)


    Danke, Andi, für die Ausführungen! (Das mit dem anderen Seilende hatte ich missverständlich ausgedrückt; ich meinte natürlich jenes, das vom Schlitten wegführt.) Ich denke, ein in Ingenieurswesen nicht Unerfahrener wie Du hat bestimmt den Nagel einigermassen getroffen. ;)


    Das mit Michael dünkt mich ein guter Gedanke! Ich werde ihm eine PN schicken.
    Der GPM-Bogen zeigt ein stark vereinfachtes Katapult. Sehr enttäuschend, denn in diesem Massstab wäre ganz bestimmt mehr möglich gewesen! So hätte man z.B. die Verbindungsplatten der seitlichen Streben separat ausführen können...


    Danke nochmals an euch zwei! Wir werden die Nuss schon knacken!

  • Hallo Zaphod,
    Vielen Dank für das zur Verfügung stellen deiner Bilder. Die Pete Sieht Toll aus, aber das Katapult ist etwas mau. Das hat leider nicht viel gebracht. Ich frage mich im Moment, wieviele verschiedene Katapulttypen hat es bei der Japanischen Marine gegeben. Oder anders gefragt hat zB die Yamato ein anderes Katapult als zB die Hiei?
    Das ist eine Knacknuss nach meinem Gusto X(
    Das werden wir aufklären!
    Grüsse Nik

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  • Hallo Freunde


    Ich habe mal noch ein Heft gefunden, in dem wie ich meine eine relativ gute Zeichnung eines der Katapulte der Yamato gezeigt wird. Was ich bisher verstanden habe, sind alle Katapulte der Japanischen Marine zwischen 1939 und 1945 Shiki 2und dann Go 2, 3, oder 5 Gata. Also bedeutet Shiki 2 Go 5 Gata: Katapult Nr.2 Typ 5.So hatte die Takao zB. zu Anfang des Krieges ein Typ 3 Katapult, und bekam dann beim grossen Umbau ein Typ 5. Alle Katapulttypen funktionieren mit einem Expansionszylinder der über die, vorne an der Kolbenstange angebrachten Rollen den doppelt geführten Flaschenzug auseinander drückt.(Wie auch Andy schon erklärt hat) Durch diese Anordnung wird der Kolbenhub vervierfacht, also die Katapultstrecke ist viermal so lang wie der Kolbenhub. Die einzelnen Typen unterscheiden sich unter anderem dadurch dass der Kolben nach vorne oder nach hinten wirkt.


    Leider hat es auch hier einen Zeichnungsfehler, denn das Seil das dann nach vorne zur Umlenkrolle und dann zum Startschlitten führt sollte unter dem Zylinder durchgeführt sein.


    So wie ich die Zeichnung von GlueMe interpretiere wurde als Antrieb des Kolbens eine Startpatrone verwendet, die den Gasdruck für den Kolbenhub liefert.

  • Was mir immer noch nicht klar ist, wie das Rückholseil für den Schlitten funktioniert.


    Grüsse Nik

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  • Moiiin Freunde,


    auf meiner 1:200er IJN SENDAI befindet sich ebenfalls ein Katapult, welches von der Bauart her einem Shiki 2 Go 5 Gata entspricht.
    Die innen liegende Verseilung habe ich anhand einer Skizze aus dem, so denke ich allseits bekannten Buch "Anatomy of the ship - The Heavy Cruiser Takao" gebaut. Ist nicht unbedingt 100% funktional geraten, kam dem Skizzenkram jedoch schon recht nahe.
    Auf den späteren Hybrid-Schiffen der IJN, ISE, HYUGA und MOGAMI kamen sehr ähnliche Katapult-Typen zum Einsatz, welche jedoch etwas länger ausfielen (vgl. Hans-Lengerer - Japanese Hybrid-Warships, Copyrights ModelHobby und Trojca 2009, derzeit nur antiquarisch erhältlich)
    Die Verseilung dürfte analog zu sehen sein.


    Ich erlaube mir, meine Fotos vom Bau meines Katapultes einmal anzuhängen.


    lg.
    Klueni

  • Leute, ich bin HELLbegeistert!
    Hier sieht man mal wieder, wie enorm hilfreich solche Foren sein können.


    Tausend Dank für die Hinweise SO FAR! Sicherlich sind noch ein, zwei Fragen offen, und ich bin sicher, dass mit unserer gloriosen Verbissenheit noch einiges zutage gebuddelt wird.


    Hach, wat fürn scheenes Hobby...

  • Erste Erkenntnisse:


    Wenn ich Kluenis erstklassige Arbeit betrachte, wird mir bewusst, dass für die Wirkung des Modells der exakte Verlauf des Seils zweitrangig ist. Sollten wir letztlich also mit offenen Fragen dastehen, kann dennoch eine gute Arbeit getan werden...


    Dies gesagt habend, möchte ich mich nichtsdestoweniger noch eine Weile dem viralen Korinthenkacker-Fieber hingeben und weiterhin ernsthaft versuchen, das Prinzip zu entschlüsseln. Wenn man's wissen will, will man's wissen, wa?


    Auf Niks Zeichnung sehe ich nach etwa einstündigem Studium keine doppelt, sondern dreifach geführte Rollen! Verwirrend ist, dass eine Linie der rückseitigen Gitterkonstruktion den Verlauf der Seile optisch verfälscht, da sie fast parallel dazu verläuft. Jede Rolle ist als "Doppelkreis" gezeichnet. Die Seile führen offenbar nicht zwischen, sondern "auf" diese Kreislinien. Ich werde so bald wie möglich versuchen, daraus eine einigermassen logische Skizze anzufertigen.
    Komplett ins Reich der Rätsel gehört für mich aber diese eigenartig verlaufende Doppellinie von der Zylindereinheit zu dem vorderen Rollentrio. Und -genau! - das verflixte Rückholseil... fadammt...

  • Hallo GlueMe


    Das mit den Rollen habe ich zuerst auch gedacht, aber die Rollen haben eindeutig eine V-Nut und es befinden sich nur 2 nebeneinander. Denn mit 2 facher Seilführung würde sich der Kolbenhub vervierfachen, das enspricht in etwa der Katapultlänge. Mit 3 facher Seilführung müsste das Katapult den 6fachen Kolbenhub als Länge haben, was definitiv nicht stimmen Kann. Auch die auftretenden Zugkräfte würden vermutlich das Seil zerstören, oder die Kolbenstange verbiegen. Und bitte korrigiert mich, aber nach meiner Meinung würde sich dann auch die Hubbewegung wieder verlangsamen, was dann das Katapult zum Beschleunigen des Flugzeugs unbrauchbar machen würde.


    Gruss Nik

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    N.K.


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    Hellcat, Halinski

    Edited once, last by Niklaus Knöll ().

  • Hallo Kollegen


    Nein, ich habe das Problem noch nicht gelöst. Aber zwei Bemerkungen zu deinen Ausführungen, Nik. Erstens: m.E. sind es mindestens in den Skizzen in Beitrag 13 hinten und vorne eindeutig 3 Rollen. Das bedeutet aber keinen 3-fachen Flaschenzug, sondern hat wohl etwas mit der rätselhaften Rückführung oder aus konstruktiven Gründen nötigen Umlenkungen zu tun. Zweitens würde ein 3-fach-Flaschenzug die Geschwindigkeit des Schlittens nicht vermindern (bei gleicher Kolbengeschwindigkeit), sondern nochmals erhöhen, und zwar vom 4-fachen zum 6-fachen der Kolbengeschwindigkeit. Kolben und Schlitten haben ja die gleiche Zeit für die Bewegung, und da sich der Schlitten um das 4- oder 6-fache weiter bewegen muss, ist auch seine Geschwindigkeit 4 oder 6 mal grösser.


    Recht gebe ich dir allerdings bezüglich auftretenden Kräften. Wir sprechen hier ja von nichts anderem als einem Flaschenzug, nur wird er hier umgekehrt verwendet: viel Kraft für einen weiten Weg (und wenig Kraft) statt weiten Weg (und wenig Kraft) für viel Last. Und da ja noch eine sehr hohe Beschleunigungsarbeit dazu kommt, müssen die Kräfte wirklich riesig sein.


    Stutzig macht mich in der erwähnten Skizze in der englischen Übersetzung "imaginative picture". Heisst das, dass es der Vorstellung des Autors entspricht, aber nicht unbedingt der Wahrheit, oder ist es einfach eine schlechte Übersetzung?


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Da bin ich sofort dabei. Ich habe schon heute Mittag gedacht, das sollte man besser bei einem Bier diskutieren, aber dein Vorschlag schlägt das um Längen.


    Ich habe eine schöne, technisch funktionierende Lösung gefunden, die aber leider überhaupt nicht zu den Bildern passt ;(.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Moin zusammen,


    könnte es sein, daß ein Seil als Rückholer bzw. Stopper für den Katapult-Schlitten dient? Nur so als Idee...




    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin,


    in der Anatomy of the hips swe TAKAO; YAMATO und FUSO sind Abbildungen und Zeichnungen maßstabsgerecht abgebildet.
    Diese beinhalten den Katapult, das Zubehör und die Flugzeuge.


    Bei mir sind die Büchre gerade im neuen Arbeitszimmer in das Regal gestellt worden.


    Viele Grüße
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Hallo Freunde,


    Ich würde mich natürlich auch gerne an der Lösungsfindung beteiligen! Ich bringe das Dessert Mit!


    Grüsse Niklaus :D

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    Hellcat, Halinski

  • Moin zusammen,


    vielleicht hilfts ja weiter.


    Der Katapult heisst wohl vollständig: Kure Shiki 2 Go Shashutsuku 5 Gata


    Die Skizze entstammt der MODELARSTWO OKRETOWE Nr. 53.


    Und hier:
    http://www.steelnavy.com/VoyagerIJNCatapult.htm


    Viel Glück!


    Gruß
    Hadu

  • Hallo, Hadu


    Danke für Deinen Hinweis!
    Die Zeichnungen sind in der Tat schön, aber für die Seilführung wenig aufschlussreich. (Ich habe dieses Heft als Quelle zu Beginn schon aufgeführt ;) )
    Die Skizze, auf die Dein Link verweist, löst in mir schon länger Wehmut aus: Wenn doch nur das gesamte Katapult in dieser Qualität gezeichnet wäre, dann könnten die Fragen geklärt werden. Es ist beispielsweise die einzige Zeichnung, in der das Bremsseil überhaupt vorkommt!


    Liebe Grüsse, Thom

  • Hallo, Zaphod


    Mensch, Zufälle gibt's! Ich habe heute etwa zwei Stunden damit verbracht, die Bilder aus Kure zu durchforsten, wo jenes Museum steht. Ohne Deine Anregung gelesen zu haben, haha!


    Meine Ausbeute ist etwas kläglich. Die Schnappschussjäger interessieren sich mehr für den Kommandoturm u. Ä.
    Ich wage aber die Vermutung, dass die Erbauer nur unwesentlich schlauer waren als wir... ;)

  • Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte (grins), habe ich ebenfalls Unmengen von Zeit totgeschlagen beim Durchforsten von Patenten. Zwei interessante Systeme sind mir dabei untergekommen:


    Das untenstehende Bild zeigt das Patent von Carl F. Jeansen. Sehr schön zu sehen ist der dreifache Seilzug. Nichts Neues also, aber immerhin eine Bestätigung des Prinzips.


    Das folgende Bild dünkt mich höchst clever: Im (zusammenschiebbaren) Katapult von W.A.D. Forbes kommt ein "gespiegeltes", zweites Seilzugsystem vor, das bei der Rückführung des Kolbens den Schlitten automatisch zurückfahren lässt. Wow...


    Good night!

  • Interessant, Thom. Das letzte Bild liegt als Skizze seit 2 Tagen auf meinem Schreibtisch als die oben von mir erwähnte technisch funktionierende Lösung. Aber ich wusste ja, dass ich für ein Patent ca. 100 Jahre zu spät bin :D. Vorteil ist, dass man mit einem Mechanismus (Seil und Kolben) Vor- und Rücklauf bewerkstelligen kann. Nachteil ist eine grosse Seilreibung. Und leider passt es nicht zur Zeichnung mit 3 Rollen auf jeder Seite, denn es braucht 4 Rollen am Kolben.


    Ebenso interessant ist daher das erste Patent. Es erklärt mit technisch einwandfreier Seilführung das System mit 3 Rollen auf jeder Seite. Allerdings braucht es dann einen separaten Rücklaufmechanismus. Aber über den Rücklaufmechanismus (integriert oder separat) schweigen sich alle bisherigen Quellen zu den japanischen Katapulten aus.


    Es gibt also noch zu diskutieren bei dir (freu!).
    Andi

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  • Hallo Glue
    Also ich freue mich am meisten auf das Bauen mit Fischertechnik!
    Gruss Nik :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

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  • Servus zusammen,


    Im Patent US2523314 A wird ein Seilsystem mit gleichzeitiger Rückführung beschrieben.
    Das angehängte Bild ist die größte Ansicht des 1:10 Modells der Yamato , die ich gefunden habe - aber auch hier ist die Führung des Seiles nicht klar ersichtlich.


    Herzliche Grüsse aus der Steiermark
    Raimund

  • Also, wies die Amis gelöst haben, das wissen wir nun, jetzt müssen wir nur noch ausbaldowern wie das die Japaner gemacht haben. Was mich aber auch noch interessieren würde, wie haben das die Deutschen und die Engländer gemacht, und was zum Kukuck baut der GlueMe eigentlich, wahrscheinlich baut er gerade die Yamato in 1:1250 mit funktionsfähigen Katapulten. :evil: Ich habe da noch eine andere Frage, die mich schon sehr beschäftigt, wie funktioniert eigentlich der mechanische Feuerleitrechner der Nagato??? Duck und weg!

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  • Hallo Nik


    In den 33 Jahren, die ich bei der Schweizerischen Artillerie war, haben wir praktisch immer mechanisch gerechnet (wenigstens offiziell, de facto waren dann irgendwann einmal private Taschenrechner unter dem Tisch :whistling:). Soll ich dir ein Kartonmodell mitbringen?


    Andi


    PS: Zur Kontrolle wurde sogar mit Papier und Bleistift nachgerechnet.

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  • Zunächst mal danke, Raimund, für Deine Recherchen. Ein weiteres Bausteinchen in der Tat, und ich muss beschämt sehen, dass Du ein weitaus besseres Katapult-Bild gefunden hast :S
    Und Du hast recht: Die Seilführung, jetzt, da ich mir einiges an Fachidiotentum angelesen habe, ist weitgehend sinnfrei. Sehe ich richtig, dass eines der Seile ins Nirvana führt???


    Ich bin glücklich, ankündigen zu dürfen, dass das Brüten über diesem Problem dazu geführt hat, dass sich Andi und Nik am übernächsten Freitag bei mir einfinden werden. Mögen Paprikasch, Wein, Bausteine, Pläne, Modelle etc. zur Erleuchtung führen!


    Danke, Andi, für das Beisteuern der wohl komplexesten Lösung. Als ob der Probleme nicht schon genug wären... ;)


    Ich teile Deine Befürchtungen, Nik. Das wird wohl wieder einer dieser Fälle, in denen ich ein winziges Schiffszubehör baue anstelle eines kompletten Modells, nur weil ich's wieder mal nicht lassen konnte mit meiner Neugier. Shame on me....


    Zu guter Letzt noch eine kleine Antwort auf die Frage, was nun andere Nationen getan haben. (Ich wette, das gute Stück kommt uns allen bekannt vor, wa?) :cool:

  • Die Zeichnungen zu Heinkels Katapult zeichnen sich durch wohltuende Klarheit aus. Das System ist so funktional wie einfach; für Technikinteressierte ein wahrer Segen!


    Hier meine Interpretation der Funktionsweise:


    Das Katapult ist ausziehbar; ich möchte im Folgenden vom "Schuber" und der "Lade" sprechen. Das eine Ende des Zugseils (50) ist am vorderen Ende des Schlittens angebracht (35). Es führt über eine stirnseitige (53) und eine hintere Rolle (52) zum hinteren Ende der Lade (25). Stösst nun der Druckzylinder die Lade nach vorne, verlängert sich das Katapult zwar "nur" um etwa 35 Prozent, was der Länge des Kolbens entspricht. Die Seilführung aber stellt sicher, dass der Schlitten das Vierfache dieser Strecke zurücklegt. Die 135 Prozent, die das Katapult nun lang ist, werden so erreicht.
    Die Rückführung erfolgt mittels der seitlichen Seilwinden (62, 64, 66 - am Schuber angebracht , sowie 63 - an der Lade befestigt), die über das Rückholseil (60) mit dem hinteren Teil des Schlittens verbunden sind (65).


    Voilà.