Der Fußballschuh (fertig)

Hallo Scherenfreunde...
Zwischen dem "Haus meines Bruders" und der "Wicked Wensh" hatte ich noch ein Kartonbauerlebnis der ganz besonderen Art. Die Konfirmation meines Neffen Jan stand vor der Tür. Das dieses Ereignis nach dem "Modellhaus" nicht mit einem Geldschein in einer Glückwunsch-Karte abgetan werden konnte, war mir schon klar. Aber was, um alles in der Welt, kann man einem jungen Menschen da anbieten? Also forschte ich seine Interessen aus und siehe da, der Fußball ist eine Leidenschaft von ihm. Ich erwarb einen Modellbaubogen für das Stadion seines Vereins. Damit hatte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche erschlagen. Vielleicht konnte ich über dieses Geschenk sein Augenmerk auf den Modellbau lenken. Aber irgendwie fehlte noch der Kick dabei. Fußball??? Da kommt mir eine Idee! Wie wäre es mit selbstgebastelten Fußballschuhen? KLasse, aber woher eine Anleitung nehmen? Vielleicht im Internet... Aber da ist nichts zu holen! Also setze ich mich mit meinem Schwager, einem Orthopädie-Schuhmachermeister in Verbindung. Leider läßt sich Papier nicht mit Leder vergleichen und so ist die Ausbeute an Informationen eher mangelhaft. Das einzige was ich wirklich brauche, ist eine Abwicklung! Also leihe ich mir ein Paar Sportschuhe, lege einen Bogen Papier drumherum und versuche die Konturen mit dem Stift festzuhalten. Damit auf den Scanner und die Sache digitalisieren. Erst einmal auf dem Rechner, läßt sich herlich damit spielen...
Ich glaube meine Bemühungen waren von Erfolg gekrönt, denn die Rückmeldungen aus dem Familien- und Bekanntenkreis waren allesamt positiv. Außerdem hat meinem Neffen der Bau des Stadions anscheinend Freude bereitet, zumindest stand es bereits nach einer Woche auf seinem Schreibtisch.

Und nun zu dem Baubericht, den ihr in den nächsten Tagen verfolgen könnt.8o
Um auf den Geschmack zu kommen, soll es für heute bei einem Foto vom fertigen Modell bleiben...
Renee der Pirat

So liebe Schnipsler, jetzt geht's los...
Der Mann einer guten Freundin spielt in der "alte Herren Manschaft" und lieh mir gegen eine Grundreinigung (hatten sie auch bitter nötig), die begehrten Objekte. Wie bereits angedeutet, legte, faltete ich je ein DIN A4 Blatt um die linke und rechte Seite. Ebenso um die Ferse und den vorderen Teil, wo die Lasche und die Schnürung angebracht ist. Die Fotos dazu spar ich mir (leider) um nicht wegen der "Marke" mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Das abzeichnen der Konturen war natürlich nicht so einfach, aber ich konnte durch das Papier deutlich die Nähte fühlen und mit den Fingern abdrücken. Die brauchte ich nur noch mit einem Stift nachziehen und anschließend ausschneiden.

All diese Muster waren natürlich noch sehr groß (Schuhgröße 44-45) und mußten einzeln mit dem Scanner eingelesen werden. Aus diesen Bildern (Pixelgrafik) erstellte ich nun nach und nach scalierte Vektor-Grafiken um sie in CorelDraw bearbeiten zu können. Die endgültige Größe ließ sich dabei am besten mit der Schuhsohle festlegen. Alle anderen Teile wurden nochmals um den gleichen Faktor verkleinert und dann auf dem Bildschirm in einer Folge aneinander gelegt (letzter Bericht - Bild zwei). Drucken, ausschneiden, fertig! Schön wär's! Ich hatte mir schon so was gedacht und meine Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Der vordere Teil des Modells (Schuh konnte man wirklich noch nicht dazu sagen, Bild vier rechts oben) bedurfte einer rigorosen Überarbeitung. Der hinter Teil gefiel mir schon besser. Ich zerlegte die Form am Bildschirm in weitere einzelne Konturelemente. Drucken ausschneiden - ja, das sah schon besser aus. Nach und nach entstand so die Grundform für die spätere Abwicklung. Dieser erste Versuch, noch auf bereits beducktem Papier, hat einen Ehrenplatz in meiner Vitrine.

Das waren in groben Zügen die Vorbereitungen, doch nun zum Original.:D
Neben den zwei Seiten A4 bedrucktem Papier (160 gr.) benötigte ich für die Sohle den Deckel von einem ausrangierten Ringordner (ca. 3 mm dick). Dazu noch etwas Paketschnur und dünnes Kabel zum verstärken und polstern. Das Kabel macht sich ganz gut in der Lasche und der Rundung für die Ferse, weil es sich anschließend gut formen bzw. biegen läßt und dabei die Form hält. Geklebt wurde wie bislang immer mit Weißleim.

Beim Auspolstern der Verschnürung sollte man sich Gedanken über die Schnürbänder machen und ob man sie anbringen will. Mein Modell hat keine bekommen und so brauchte ich auf die Löcher kein Rücksicht zu nehmen. Die weißen Kanten in der Rundung der Ferse, die sich ja über die Seiten hinzieht, müssen auf jeden Fall unterlegt werden. Diese Stellen sind auch in Wirklichkeit stark gepolstert. Wenn man wie ich, zusätzlich Draht oder Kabel verwendet, hilft es beim Formen.
Die Verstärkung der Fese mit den weißen Rändern (letzter Bericht Bild zwei ganz links) wurde auch mit Paketschnur hervorgehoben. Das macht sich ganz gut.

So, nachdem die meisten Teile ausgeschnitten und vorbereitet sind, geht's an's zusammensetzen. Die Ferse mit den Seitenteilen wurde um die Rundung der Sohle gelegt und von unten verleimt. Man kann dabei ruhig etwas auf die Symetrie achten, bzw. das die beiden spitz auslaufenden Endstücke etwa auf gleiche Länge stehen. Dann folgt die Kappe. Auch sie sollte möglichst symetrisch auf die beiden Spitzen zulaufen. Besonders zu beachten ist, daß sie nach vorne nicht zu flach verläuft (sonst klemmen die Zehen). Ich habe die Spitze bislang immer erst anschließend verklebt, aber vieleicht sollte ich es auch einmal anders herum versuchen. Dann wäre die Höhe bereits vorgegeben. Der erste Eindruck war nach diesem Bauabschnitt spontan: Damen Riemchensandalette! Doch das täuscht, wie wir beim nächsten Mal sehen werden.
Bis dahin habt Geduld beim Kleben
Euer Pirat Renee

Hallo, da bin ich wieder...
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Damensandalette! Das wird sich ab nun, wie versprochen ändern! Wenn das Bauteil für die Schnürung erst mal sitzt sieht die Sache schon anders aus. Es sollte sich oben mit den "Riemchen" im auslaufenden Bogen (Radius) treffen. Unten darf es vor/über der zweiten Naht auslaufen. Bei alle dem, das ganze Modell im Auge behalten, damit es anschließend nicht verzerrt erscheint. Nach dem Trocknen wird es dann etwas kniffelig! Die beiden Seitenteile, die den Übergang zwischen den gerundeten, fließenden Formen eines solchen Sportschuhes ausmachen, müssen von innen plaziert und verklebt werden.
Das mir dieses Meisterstück bei einer Konstruktion aus Papier geglückt ist,:yahoo:
darüber bin ich sehr zufrieden.

So langsam wird's...
Damit die eben eingeklebten Seitenteile nicht so bedürftig ausschauen, sollten sie mit ein paar Aplikationen versehen werden. In diesem Fall ist es mein Logo von RF-Picture. Nun ist das Innefutter und die Einlegesohle an der Reihe. Wichtig! Auf jeden Fall vor der Lasche einkleben! Sonst kommt man nämlich nicht mehr so gut mit den Fingern in den Schuh hinein. Nach den Abtrocknen (ich hatte solange meine Leimtube hineingeschoben) kann jetzt die Lasche in die gewünschte Form gebogen werden.
Schluß für heute, mir reicht's
sagt Renee Euer Pirat

Moin liebe Schnippelbrüder...

Kann mir mal jemand verraten, wie ich aus einem "Baubericht", einen "abgeschlossenen Baubericht" mache???
Der Bericht "das"Haus meines Bruders" ist zwar fertig, steht aber immer noch unter Bauberichte.
Die "Wicked Wensh" mein Piratenschiff (auch fertig), ist unter abgeschlossene Bauberichte zu finden. Nun weiß ich aber gar nicht wie das geht. Vielleicht habe ich etwas übersehen. Jedenfalls sind beide Berichte abgeschlossen und dieser wird auch bald soweit sein.

Es wäre schön wenn mir jemand darüber Info geben könnte.

Reinhard Fabisch

Und nun, nach der Halbzeit-Pause, weiter im Text...Zuerst mal zwei Bilder vom letzten Bauzustand. Dann muste die Sohle bedacht werden. Um den Schuh vom Original weiter abzugrenzen hatte ich zunächst rot eingefärbte Paketschnur umlaufend angeklebt und darum einen schwarzen Streifen gelegt. (auch zu sehen auf dem Einstiegsfoto zu diesem Baubericht) Das gefiel mir dann aber überhaupt nicht und deckte sich auch nicht mit meiner Erinnerung an die Echten. Also noch mal die Fotos vom Original genauer betrachten. Ja, richtig. Bei den heutigen Sportschuhen ist die Sohle an- gegossen/geformt. Nun versuchte ich mich der Sache von der Seitenansicht zu nähern. Ich fertigte zwei abgesetzte schwarze Streifen und klebte sie zusätzlich um die vorhandene herum. Probleme gab's beim zurückspringenden Übergang (Faltenwurf) zum eigentlichen Schuh. Es sieht meiner Meinung nach allerdings erheblich besser aus als die erste Version.Besten Dank an Henry, für die Info zum "abgeschlossenen" Baubericht! Allen Anderen sei Dank für die netten Komentare...

Und gleich noch mal ein paar Fotos hinterher...
Das war's für den Augenblick. Beim nächsten Mal schauen wir uns die Sohle von unten an.
Euer Renee

Hallo alle zusammen, da hat sich doch tatsächlich so ein Spieler ne Auszeit genommen!
Aber jetzt geht's mit Riesenschritten in die Verlängerung...
Dies sind dann wohl die letzten Fotos von meinem Fußballschuh. Soweit war mein Vorhaben bis jetzt geglückt. Es fehlten nur noch die Stollen. Angedacht war, sie einfach auf die Sohle zu Drucken, aber das sah wirklich etwas platt aus. Da hatte meine Freundin Helga DIE Idee. Sie knipste einfach mit einem Standartlocher (um Papiere einzuheften) ein paar Löcher in ein Stück schwarzen Moosgummis. Dieser "Abfall" hatte, welch Wunder, genau die richtige Größe! Ich war begeistert und beförderte sie sogleich zur Vorarbeiterin in Sachen Stollen. Während Sie unermüdlich lochte, begann ich die Dinger unter die Sohle zu kleben. Tja und hier sieht man das Ergebnis unserer gemeinsamen Bemühungen.
Die Originale (ein Paar) tragen die Grundfarbe blau und sind weiß abgesetzt. Und statt meinem Logo ziert sie das Emblem eines bekannten Fußballclubs aus dem Ruhgebiet. Alles in allem hat uns die Entwicklung sowie der Bau so viel Freude bereitet, das ich Euch diese "zweite Auflage" in schwarz (als Baubericht) nicht vorenthalten wollte.
Danke für Euer Interesse
Euer Pirat Renee